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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haushaltgerät, insbesondere ein Gargerät, umfassend wenigstens eine Gehäuseeinrichtung, wenigstens einen Behandlungsraum mit wenigstens einer Beschickungsöffnung, wenigstens eine die Beschickungsöffnung verschließende Tür und wenigstens eine Steuereinrichtung. Der Tür ist wenigstens eine Motoreinrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür zugeordnet. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Haushaltsgerätes.
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Bei Haushaltgeräten mit einem Behandlungsraum, insbesondere bei Gargeräten, ist neben funktionellen Aspekten und einem guten Arbeitsergebnis immer mehr auch eine ansprechende Optik ein wichtiges Kaufkriterium. Dabei sind auch Haushaltgeräte gewünscht, die flächenbündige Fronten aufweisen. Unter einer flächenbündigen Front bzw. unter einem flächenbündigen Design ist dabei zu verstehen, dass das Haushaltgerät eine im Wesentlichen durchgehende bzw. durchgehend erscheinende Front aufweist. Dabei sollen insbesondere keine Bauteile über die Front überstehen und/oder eine Vertiefung in der Front darstellen.
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Um eine optisch durchgehende Frontfläche eines Haushaltgerätes zu erreichen, kann beispielsweise bei der Bedienblende auf Bedienknebel verzichtet werden. Das Einstellen des Gargerätes erfolgt dann z. B. über Taster auf der Bedienblende. Optional können Bedienknebel auch versenkbar vorgesehen werden.
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Zum Öffnen und Schließen der den Behandlungsraum verschließenden Tür wird allerdings ein Griff benötigt, der bei den meisten Haushaltgeräten an der Garraumtür derart angebracht ist, dass er über die Front des Haushaltgerätes übersteht. So kann ein Benutzer den Griff zum Öffnen und/oder Schließen der Tür gut ergreifen. Mit einem solchen überstehenden Griff kann die Garraumtür zwar sehr gut geöffnet und geschlossen werden. Durch den hervorstehenden Griff wird jedoch das flächenbündige Erscheinungsbild des Gargerätes nachteilig unterbrochen.
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Auch ein in die Garraumtür eingelassener Griff, beispielsweise eine Griffmulde, unterbricht das gewünschte flächenbündige Design nachteilig.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Haushaltgerät zur Verfügung zu stellen, dass das zuvor beschriebene Design ermöglicht und zudem komfortabel zu bedienen ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Haushaltgerät den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltgerätes mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
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Das erfindungsgemäße Haushaltgerät umfasst wenigstens eine Gehäuseeinrichtung, wenigstens einen Behandlungsraum mit wenigstens einer Beschickungsöffnung, wenigstens eine die Beschickungsöffnung verschließende Tür und wenigstens eine Steuereinrichtung. Der Tür ist wenigstens eine Motoreinrichtung zum Öffnen und/oder Schließen der Tür zugeordnet. Weiterhin ist die Motoreinrichtung über die Steuereinrichtung steuerbar. Zudem umfasst die Tür wenigstens eine Sensoreinrichtung, die in Wirkverbindung zu der Steuereinrichtung steht. Dabei ist die Steuereinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, aus wenigstens einem durch die Sensoreinrichtung erfassten Signal wenigstens ein vorbestimmtes Objekt und/oder wenigstens eine vorbestimmte Bewegung des vorbestimmten Objekts zu erkennen und die Tür entsprechend mittels der Motoreinrichtung zu öffnen und/oder zu schließen.
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Das erfindungsgemäße Haushaltgerät ist insbesondere als Gargerät ausgebildet und kann beispielsweise durch einen Backofen, eine Mikrowelle, einen Dampfgarer und/oder ein Kombigargerät zur Verfügung gestellt werden. Dabei umfasst das Gargerät dann insbesondere als Behandlungsraum einen Garraum, welcher eine Garraumöffnung zum Einbringen von Gargut aufweist, die mittels der Tür verschlossen werden kann.
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Die zuvor und im Folgenden beschriebene Technik ist neben Haushaltsgeräten auch in anderen Bereichen vorteilhaft einsetzbar. Beispielsweise kann die Technik auch auf das Öffnen und/oder Schließen von beispielsweise Autotüren, Haustüren oder auch bei anderen Türen verwendet werden.
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Dass die Motoreinrichtung der Tür zugeordnet ist, heißt insbesondere, dass die Motoreinrichtung an bzw. in der Tür und/oder an bzw. in der Gehäuseeinrichtung und/oder an bzw. in der Tür und an bzw. in der Gehäuseeinrichtung angeordnet ist. Dabei ist für die Erfindung unerheblich, wie bzw. wo die Motoreinrichtung an der Tür angeschlossen ist bzw. wie die Motoreinrichtung die Tür öffnet und schließt. Erfindungsgemäß ist nur von Bedeutung, dass mittels der Motoreinrichtung die die Beschickungsöffnung verschließende Tür verlagerbar ist, sodass diese automatisch mittels der Motoreinrichtung geöffnet und/oder geschlossen werden kann.
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Als vorbestimmtes Objekt wird erfindungsgemäß beispielsweise und insbesondere eine Hand erkannt, wobei hier auch beispielsweise die Größe der Hand erkannt werden kann. So ist es auch möglich, dass erst Hände ab einer bestimmten Größe als vorbestimmtes Objekt erkannt werden, sodass eine Art Kindersicherung zu Verfügung gestellt wird, mittels welcher verhindert werden kann, dass Kinder den Garraum selbstständig öffnen. Wird eine Hand in der richtigen Größe als vorbestimmtes Objekt erkannt, kann dies allein schon zum Öffnen bzw. Schließen der Tür führen. Es ist aber auch möglich, dass zunächst als vorbestimmtes Objekt eine Hand erkannt wird, dass die Tür jedoch erst geöffnet bzw. geschlossen wird, wenn die Hand zu einer Faust geballt wird und eine sonst übliche Öffnungsbewegung ausführt, wie sie sonst bei herkömmlichen Griffen an einer Garraumtür ausgeführt wird.
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Folgt die Öffnungsbewegung der Tür der Öffnungsbewegung der Hand, kann die Tür auch stufenlos in bestimmte Positionen überführt werden. So kann beispielsweise die Tür so lange geöffnet werden, wie die Hand oder die zur Faust geschlossenen Hand eine Öffnungsbewegung ausführt. Endet die Öffnungsbewegung oder wird die Faust wieder geöffnet, wird dies vorzugsweise durch die Steuereinrichtung als Stoppgeste erkannt, sodass die Tür in der aktuellen Position verbleibt.
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Das erfindungsgemäße Haushaltgerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch das erfindungsgemäße Haushaltgerät eine besonders ansprechende Optik insbesondere der Front des Haushaltgerätes bereitgestellt werden kann. Durch die spezielle Ausgestaltung des Haushaltgerätes wird eine Art Gestensteuerung für die die Beschickungsöffnung verschließende Tür zur Verfügung gestellt, sodass die Tür von einem Benutzer geöffnet und geschlossen werden kann, ohne dass er die Tür dazu berühren muss.
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Dadurch wird es möglich, dass kein Griff an der Tür vorgesehen wird, wodurch ein flächenbündiges Design der Front des Haushaltgerätes möglich ist. In der Regel sind Griffe einer Tür in diese eingelassen oder stehen über die Front der Tür hinaus, sodass ein Benutzer sie gut ergreifen und die Tür bedienen kann.
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Durch die Gestensteuerung wird einem Benutzer eine Art virtueller Handgriff zur Verfügung gestellt, sodass er durch entsprechende Gesten und Bewegungen die Tür öffnen und/oder schließen kann. Dabei kann in der Steuereinrichtung eine derartige Gestensteuerung hinterlegt sein, dass ein Benutzer altbekannte Bewegungsabläufe zum Öffnen bzw. Schließen der Tür benutzen kann. So wird beispielsweise wie zuvor schon ausgeführt durch das Schließen einer Hand zu einer Faust die Gestensteuerung aktiviert und durch das Bewegen der Faust entsprechend einer Öffnungsbewegung bei einer klassischen dem Behandlungsraum verschließende Tür die Tür geöffnet und/oder geschlossen, ohne dass diese berührt wird.
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Bevorzugt ist die Tür mittels der Motoreinrichtung positionsgesteuert verlagerbar. Dabei kann beispielsweise ein Servomotor und/oder ein Schrittmotor verwendet werden, sodass bestimmte Öffnungs- bzw. Schließpositionen insbesondere stufenlos angefahren werden können. Dadurch wird es unter anderem möglich, dass die Tür an jeder beliebigen Stelle angehalten werden kann.
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Besonders bevorzugt schließt die Front der Tür im geschlossenen Zustand im Wesentlichen Flächen flächenbündig mit der Front der Gehäuseeinrichtung ab. Bei einer solchen Ausgestaltung ist insbesondere kein konventioneller Griff an der Tür vorgesehen, sodass eine vorzugsweise vollständig bündige Front der Tür zur Verfügung gestellt wird. Die Tür ist besonders bevorzugt flächenbündig mit der Front der Gehäuseeinrichtung bzw. mit denen an die Gehäuseeinrichtung angrenzenden Blenden bzw. Bedienblenden vorgesehen, sodass insgesamt eine durchgängige bzw. flächenbündige Front des Haushaltgerätes zur Verfügung gestellt wird.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst die Sensoreinrichtung wenigstens eine IR-Sensorik oder sonstige Sensorik (z.B. Kapazitiv). Bei einer solchen Ausgestaltung kann Infrarottechnik verwendet werden, um bestimmte Gesten bzw. Signale von einem Benutzer zu detektieren und an die Steuereinrichtung weiterzugeben.
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In anderen bevorzugten Ausgestaltungen umfasst die Sensoreinrichtung wenigstens eine Kameraeinrichtung. Auch durch eine solche Technik können bestimmte Signale von einem Benutzer bzw. Gesten empfangen bzw. aufgezeichnet werden und durch die Steuereinrichtung entsprechend erkannt werden.
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Bevorzugt ist der Tür wenigstens eine Auflaufschutzeinrichtung zugeordnet. Über eine solche Auflaufschutzeinrichtung kann insbesondere verhindert werden, dass die Tür gegen ein Hindernis bzw. gegen einen Widerstand geöffnet bzw. geschlossen wird. Dadurch können das Verletzungsrisiko und auch ein Defekt an der Tür oder an dem Haushaltgerät effektiv vermieden werden.
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Besonders bevorzugt umfasst die Auflaufschutzsicherung wenigstens einen Sensor, der insbesondere wenigstens einer oberen Ecke der Tür zugeordnet ist. Durch einen Sensor kann beispielsweise ein Hindernis beim Öffnen und/oder beim Schließen der Tür zuverlässig erkannt werden, sodass die Öffnungs- bzw. Schließbewegung der Tür bei Bedarf angehalten bzw. abgebrochen werden kann.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen ist wenigstens eine Anzeigeeinrichtung in Wirkverbindung zu der Steuereinrichtung vorgesehen. Eine solche Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise als Display oder auch durch ein oder mehrere Lichtsignale ausgeführt sein. So kann über die Anzeigeeinrichtung beispielsweise angezeigt werden, dass die Gestensteuerung aktiv ist, dass also durch die Steuereinrichtung eine bestimmte Geste bzw. eine bestimmte Bewegung detektiert wurde. Vorzugsweise kann auch angezeigt werden, ob die Auflaufschutzeinrichtung aktiv ist, also ein Hindernis erkannt wurde.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Betreiben eines Haushaltgerätes, wie es zuvor beschrieben wurde. Dabei führt die Steuereinrichtung die folgenden Schritte durch: Zunächst wird ein vorbestimmtes Objekt und/oder eine vorbestimmte Bewegung des vorbestimmten Objekts aus wenigstens einem an die Steuereinrichtung übermittelten Signal der Sensoreinrichtung erkannt. Anschließend wird die Tür mittels der Motoreinrichtung entsprechend des erkannten Objekts und/oder der vorbestimmten Bewegung des vorbestimmten Objekts geöffnet und/oder geschlossen.
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Dabei wird als vorbestimmte Bewegung bzw. als vorbestimmtes Objekt insbesondere eine Geste verstanden, beispielsweise das Schließen einer Hand zu einer Faust und auch das Bewegen einer Faust analog zu einer konventionellen Öffnungsbewegung einer konventionellen Tür mit einem Griff.
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Bevorzugt wird die in der Steuereinrichtung vorgesehene Gestensteuerung aktiviert, sobald ein vorbestimmtes Objekt und/oder eine vorbestimmte Bewegung des vorbestimmten Objekts erkannt wird.
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Auch das erfindungsgemäße Verfahren bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch die spezielle Ausgestaltung des Haushaltgerätes und durch das Verfahren zum Betreiben dieses Haushaltgerät ein Haushaltgerät zur Verfügung gestellt wird, bei welchem die den Behandlungsraum verschließende Tür geöffnet und geschlossen werden kann, ohne die Tür zu berühren. So wird es möglich, dass die Tür ohne einen konventionellen Griff bereitgestellt wird. Dadurch kann ein flächenbündiges Design der Front des Haushaltgerätes bereitgestellt werden, wobei die Tür dennoch intuitiv durch einen Benutzer quasi mittels eines virtuellen Türgriffs geöffnet werden kann, ohne dass er diese berühren muss.
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Bevorzugt wird als vorbestimmtes Objekt eine Hand und/oder eine Faust erkannt, wobei die Tür insbesondere als vorbestimmte Bewegung einer Bewegung der Hand oder der Faust folgt. Dabei ist insbesondere bevorzugt, dass die Tür einer virtuellen bzw. gedachten Öffnung und/oder Schließbewegung folgt, eine sogenannte Follow-me-Funktion.
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Besonders bevorzugt wird als Objekt ein Benutzer mit einem Gargutträger erkannt, wobei die Garraumtür automatisch geöffnet wird, sobald der Benutzer mit dem Gargutträger erkannt wurde. Bei einer solchen Ausgestaltung ist das Haushaltgerät insbesondere als Gargerät ausgebildet, wobei das Öffnen der Tür auch durch bestimmte andere Gargefäßes ausgelöst werden kann. Je nach Ausgestaltung kann jedoch schwierig zu identifizieren sein, ob ein Gargefäß in einen Garraum eingebracht werden soll oder oberhalb des Garraumes auf einem Kochfeld benutzt wird. Sollte es hierbei zu einer versehentlichen falschen Entscheidung kommen, wodurch die Tür unnötigerweise geöffnet würde, würde dies beispielsweise durch die Auflaufschutzeinrichtung erkennt und ein ungewolltes vollständiges Öffnen würde verhindert, da die Tür gegen den Benutzer fahren würde, und sofort anhalten bzw. sich wieder schließen würde. Dabei erkennt die Steuereinrichtung über die übermittelten Signale beispielsweise ein rechteckiges Behältnis mit bestimmten Ausmaßen in einer bestimmten Höhe. Bei einer solchen automatischen Öffnung der Garraumtür ist es nicht unerheblich, dass Fehlöffnungen vermieden werden, wenn lediglich ein Benutzer vor der Garraumtür steht. Daher ist in der Steuereinrichtung explizit hinterlegt, welche Signale auf einen Benutzer mit einem Gargutträger hindeuten.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen wird die Tür ab einem bestimmten Öffnungswinkel automatisch vollständig geöffnet und/oder geschlossen. Dabei wird ein initiales Öffnen bzw. Schließen durch eine Geste des Benutzers in Gang gesetzt. Ab einem bestimmten Öffnungs- bzw. Schließwinkel der Tür wird mittels der Steuereinrichtung und einer entsprechenden Ansteuerung der Motoreinrichtung die Tür automatisch vollständig ganz geöffnet und oder geschlossen.
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Besonders bevorzugt wird die geöffnete Tür nach einer vorbestimmten Zeit automatisch geschlossen. So kann beispielsweise durch einen Benutzer die Tür am Ende eines Behandlungsvorgangs geöffnet werden und das Behandlungsgut aus dem Behandlungsraum entnommen werden. Sollte ein Benutzer vergessen die Tür wieder zu schließen, wird dies durch die Steuereinrichtung erkannt und die Tür wird nach einer vorbestimmten Zeit automatisch geschlossen.
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In zweckmäßigen Ausgestaltungen wird mittels der Auflaufschutzschutzeinrichtung überwacht, ob die Tür geöffnet und/oder geschlossen werden kann. Dabei werden insbesondere Hindernisse durch die Auflaufschutzeinrichtung erkannt, sodass die Tür nicht gegen ein Hindernis bzw. gegen einen Widerstand geöffnet und/oder geschlossen wird.
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In bevorzugten Ausgestaltungen wird auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt, ob ein vorbestimmtes Objekt und/oder eine vorbestimmte Bewegung des vorbestimmten Objekts erkannt wurde und/oder ob die Tür entsprechend eines vorbestimmten Objekts und/oder einer vorbestimmten Bewegung des vorbestimmten Objekts geöffnet und/oder geschlossen wird und/oder ob die Auflaufschutzeinrichtung ein Hindernis erkannt hat. So ist ein Benutzer immer über den aktuellen Zustand informiert.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine rein schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes einer perspektivischen Ansicht; und
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2 das Gargerät gemäß 1 mit geöffneter Garraumtür.
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In 1 ist rein schematisch ein erfindungsgemäßes Haushaltgerät 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Dabei ist das Haushaltgerät 1 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Gargerät 100 ausgebildet, welches hier durch einen Backofen 101 bereitgestellt wird. Das Gargerät 100 umfasst eine Gehäuseeinrichtung 2, in welcher ein Behandlungsraum 3 ausgebildet wird, welcher eine Beschickungsöffnung 4 zum Beladen des Behandlungsraumes 3 aufweist. Der Behandlungsraum in 3 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Garraum 102 ausgebildet, in welchen über die Beschickungsöffnung 4 Gargut eingebracht und dort gegart werden kann.
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In 1 ist zu erkennen, dass die Front 10 der Tür 5 flächenbündig und insbesondere ohne einen konventionellen Griff ausgeführt ist. Bei Türen mit einem konventionellen Griff ist dieser in der Regel als Vertiefung in der Tür 5 oder von der Tür 5 abstehend vorgesehen, sodass ein Benutzer diesen gut ergreifen kann. Durch die flächenbündige Ausgestaltung der Tür 5 ohne Griff wird es möglich, dass die Front 10 der Tür 5 im Wesentlichen flächenbündig mit der Front 11 der Gehäuseeinrichtung 2 oder mit der Front 11 der an der Gehäuseeinrichtung 2 vorgesehenen Bedienblende 22 abschließt. Dadurch wird insgesamt ein flächenbündiges Design des Haushaltgerätes 1 bzw. des Gargeräts 100 zur Verfügung gestellt, welches optisch besonders ansprechend ist.
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Das Haushaltgerät umfasst weiterhin eine Steuereinrichtung 6, über welche das Haushaltgerät insgesamt gesteuert werden kann. Zudem steht die Steuereinrichtung 6 in Wirkverbindung zu einer Motoreinrichtung 7, welche dazu geeignet und ausgebildet ist, die Tür 5 zu öffnen und/oder zu schließen. Dabei ist die Motoreinrichtung 7 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an der Gehäuseeinrichtung 2 vorgesehen, wobei bekannte Mechanismen bzw. Verbindungen verwendet werden können, um mittels der Motoreinrichtung 7 die Tür 5 zu verlagern bzw. zu öffnen und zu schließen.
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Das Haushaltgerät 1 umfasst weiterhin eine Sensoreinrichtung 8, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Tür 5 zugeordnet ist. Die Sensoreinrichtung 8 steht in Wirkverbindung zu der Steuereinrichtung 6, sodass die von der Sensoreinrichtung 8 erfassten Signale an die Sensoreinrichtung 6 weitergegeben und von dieser ausgewertet werden können.
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Die Sensoreinrichtung 8 umfasst in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine IR-Sensorik oder sonstige Sensorik (z.B. Kapazitiv). 12 und eine Kameraeinrichtung 13. In anderen Ausgestaltungen kann auch lediglich eine IR-Sensorik oder sonstige Sensorik (z.B. Kapazitiv). 12 oder eine Kameraeinrichtung 13 zweckmäßig eingesetzt werden. In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen können auch weitere Sensoriken zusätzlich oder ausschließlich zur Detektion von Signalen eingesetzt werden.
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Die Steuereinrichtung 6 ist dazu geeignet und ausgebildet, aus den von der Sensoreinrichtung 8 übermittelten Signalen wenigstens ein vorbestimmtes Objekt 9 und/oder wenigstens eine vorbestimmte Bewegung des vorbestimmten Objekts 9 zu erkennen und entsprechend des Objekts 9 bzw. der vorbestimmten Bewegung des Objekts 9 die Tür 5 mittels der Motoreinrichtung 7 zu öffnen und/oder zu schließen.
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Somit ist in der Steuereinrichtung 6 eine Art Gestensteuerung hinterlegt, wodurch es möglich wird, dass ein Benutzer beispielsweise allein durch eine Geste die Tür 5 öffnet bzw. schließt. So kann ein Benutzer die Tür 5 berührungslos öffnen und/oder schließen, sodass die Tür 5 ohne Griff ausgeführt sein kann.
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In den beiden oberen Ecken 16 der Tür 5 ist jeweils ein Sensor 15 einer Auflaufschutzeinrichtung 14 vorgesehen, über welche das automatische Öffnen bzw. Schließen der Tür 5 unterbrochen werden kann, sobald ein Hindernis erkannt oder und/oder einen Widerstand an der Tür 5 bemerkt wird.
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In den 1 und 2 ist weiterhin das Öffnen der Tür 5 über eine bestimmte Geste bzw. ein vorbestimmtes Objekt rein schematisch dargestellt. In 1 ist zu erkennen, dass die Steuereinrichtung 6 aus den von der Sensoreinrichtung 8 übermittelten Signalen die Hand 18 eines Benutzers erkennt, wodurch die Gestensteuerung aktiviert wird.
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In 2 ist rein schematisch dargestellt, dass die Hand 18 von dem Benutzer zu einer Faust 19 geschlossen wurde, und dass die Faust analog zu einer fiktiven Öffnungsbewegung der Tür bewegt wurde, wodurch die Gestensteuerung in der Steuereinrichtung die Tür 5 automatisch öffnet. Wird eine sogenannte Follow-me-Funktion zur Verfügung gestellt, sodass die Tür 5 der geschlossenen Faust 19 solange folgt, bis die Geste bzw. die Bewegung unterbrochen wird.
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Weiterhin ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Tür automatisch vollständig geöffnet bzw. geschlossen wird, sobald die Tür 5 einen bestimmten Öffnungswinkel 20 überschritten hat. Hierdurch kann ein besonders bequemes Öffnen bzw. Schließen der Tür 5 für einen Benutzer bereitgestellt werden. Dieser muss nur die initiale Bewegung zum Öffnen bzw. Schließen ausführen, bis ein bestimmter Öffnungswinkel 20 über- bzw. unterschritten ist. Das vollständige Öffnen bzw. Schließen der Tür 5 mit automatisch von der Steuereinrichtung 6 in Verbindung mit der Motoreinrichtung 7 durchgeführt.
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Bei dem gezeigten Haushaltgerät 1 ist zudem in der Steuereinrichtung hinterlegt, dass die Tür 5 nach einer vorbestimmten Zeit automatisch wieder geschlossen wird. So ist es beispielsweise möglich, dass ein Benutzer fertiggegartes Gargut aus dem Garraum 102 entnimmt und die Tür 5 geöffnet lässt. Nach einer vorbestimmten Zeit wird die Tür 5 dann automatisch geschlossen, sodass der heiße Garraum 102 nicht unnötig lange offen steht.
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Im oberen Bereich der Bedienblende 22 ist eine Anzeigeeinrichtung 17 vorgesehen. Diese kann in anderen Ausgestaltungen auch an einer anderen Position des Haushaltgerätes 1 vorgesehen sein. An dieser Anzeigeeinrichtung 17 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel verschiedene Leuchtsignale 23 vorgesehen. Über diese kann beispielsweise angezeigt werden, ob eine Geste erkannt wurde, ob die Tür einer Geste bzw. einer Bewegung folgt und/oder ob die Auflaufschutzeinrichtung 14 aktiv ist bzw. ein Hindernis erkannt hat.
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In der Steuereinrichtung 6 bzw. in der Gestensteuerung können verschiedene Objekte 9 bzw. Gesten bzw. Bewegungen zum Öffnen bzw. wird Schließen der Tür 5 hinterlegt werden. Beispielsweise wird als Geste bzw. als vorbestimmtes Objekt ein Benutzer erkannt, welcher vor dem Haushaltgerät 1 bzw. vor dem Gargerät 100 mit einem Gargutträger in der Hand 18 steht. Ein solches automatisches Öffnen der Tür 5 ist besonders vorteilhaft, da ein Benutzer mit einem Gargutträger und eventuell darauf befindlichem schweren Gargut oft nicht die Möglichkeit hat, einfach eine Hand vom Gargutträger zu entfernen und die Tür zu öffnen bzw. eine bestimmte Geste zum Öffnen der Tür auszuführen. So wird die Tür 5 automatisch geöffnet, sobald erkannt wird, dass ein Benutzer mit einem Gargutträger vor dem Gargerät 100 steht und dass er den Garraum 102 öffnen möchte.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Haushaltgerätes 1 ist zudem an der Bedienblende 22 ein Druckknopf 21 vorgesehen, mittels welchem die Tür je nach Position der Tür 5 geöffnet und/oder geschlossen werden kann. Hierdurch wird ein weiteres manuelles Öffnen bzw. Schließen der Tür per Knopfdruck zur Verfügung gestellt, wobei kein Griff an der Tür 5 vorgesehen werden muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltgerät
- 2
- Gehäuseeinrichtung
- 3
- Behandlungsraum
- 4
- Beschickungsöffnung
- 5
- Tür
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Motoreinrichtung
- 8
- Sensoreinrichtung
- 9
- Objekt
- 10
- Front
- 11
- Front
- 12
- IR-Sensorik
- 13
- Kameraeinrichtung
- 14
- Auflaufschutzeinrichtung
- 15
- Sensor
- 16
- Ecke
- 17
- Anzeigeeinrichtung
- 18
- Hand
- 19
- Faust
- 20
- Öffnungswinkel
- 21
- Druckknopf
- 22
- Bedienblende
- 23
- Leuchtsignal
- 100
- Gargerät
- 101
- Backofen
- 102
- Garraum