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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine zur Reinigung von Geschirr, Bestecken oder ähnlichem zu reinigendem Spülgut, wobei die Geschirrspülmaschine zumindest einen von einer beweglichen Tür verschließbaren Spülbehälter zur Aufnahme des Spülguts umfaßt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, an Geschirrspülmaschinen vorder- oder oberseitig eine bewegliche Tür vorzusehen, die den dahinter liegenden Spülbehälter in Schließstellung dicht verschließt und die zum Be- oder Entladen geöffnet ist. Weiter ist es bekannt, eine solche Tür mit einem Griff zu versehen, über den die Tür geöffnet und beim Schließen gehalten werden kann, um damit ein kontrolliertes Öffnen und Schließen zu ermöglichen.
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Bei sog. vollintegrierten Geschirrspülmaschinen erstreckt sich beispielsweise eine frontseitige Tür bis zum oberen Rand der Geschirrspülmaschine, ohne daß darüber noch Raum für eine Bedienblende bleiben würde. Die Bedientasten sind dann häufig nach oben auf einen stirnseitigen Rand der Tür verlegt, um so ein möglichst einheitliches Frontbild der Geschirrspülmaschine in Anpassung an seitlich anschließende weitere Küchenmöbel liefern zu können. Dabei ist ein Griff, etwa eine quer verlaufende Griffstange, zur Betätigung der Tür designtechnisch häufig störend.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, insbesondere bei voll integrierten Geschirrspülmaschinen das Design zu verbessern.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch eine Geschirrspülmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Vorteile und Merkmale sowie Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 14 angegeben, deren Merkmale jeweils einzeln oder in Kombination untereinander verwirklicht sein können.
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Mit der Erfindung ist eine Geschirrspülmaschine geschaffen, die dadurch, daß einer einem Benutzer zugewandten Außenseite der Tür zumindest ein flächiges Berührfeld zur Auslösung einer Türöffnung zugeordnet ist, auf einen mechanischen Griff an der Tür vollständig verzichten kann, sondern vielmehr allein über leichte Berührung des flächigen Berührfelds eine Öffnung der Tür auslösen kann.
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Wenn die Tür in ihrer Schließstellung senkrecht steht und das Berührfeld eine vertikale Anordnung innerhalb einer aufrechten Vorderfläche der Tür oder einer diese verkleidenden Möbelblende einnimmt, kann eine sehr gute Anpassung des Berührfeldes an die umgebende Gestaltung der Vorderfläche der Tür oder der Möbelblende vorliegen, so daß sich eine sehr harmonische Gesamtgestaltung der dem Benutzer zugewandten Vorderseite möglich ist.
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Für einen guten ästhetischen Eindruck steht vorteilhaft das Berührfeld mit einer Aufbauhöhe von weniger als acht Millimetern gegenüber der Vorderfläche der Tür oder einer diese verkleidenden Möbelblende vor. Insbesondere kann sogar das Berührfeld in die Vorderfläche der Tür oder einer diese verkleidenden Möbelblende eingelassen und fluchtend zu deren Vorderfläche ausgerichtet sein, so daß sich ein besonders glattflächiger und wertiger Gesamteindruck ergibt.
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Insbesondere kann es zweckmäßig sein, wenn das Berührfeld lediglich eine Teilfläche der Gesamtfläche der dem Benutzer zugewandten Außenseite der Tür belegt. Das Berührfeld bildet also vorzugsweise nur eine Teilfläche der Vorderfläche der Tür. Dadurch kann der Aufwand für die Unterbringung des Berührfelds gering gehalten werden. Für eine gute Sichtbarkeit oder Erkennbarkeit seiner Ortslage kann das Berührfeld vorzugsweise im oberen Bereich der Tür etwa mittig angeordnet sein. Zweckmäßigerweise kann das Berührfeld eine Teilfläche zwischen 2 % und 50 %, bevorzugt zwischen 5 und 30% der Vorderfläche der Tür abdecken.
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Für ein harmonisches Design kann vorteilhaft das Berührfeld eine Rechteckform mit einer Kantenlänge von mehr als zehn Zentimetern einnehmen.
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Besonders günstig ist das Berührfeld Teil eines berührungssensitiven Bildschirms, eines sog. Touchscreens. Dann kann das große Berührfeld Zusatzfunktionen ausbilden: Beispielsweise kann der Bildschirm Informationen wie Restlaufzeit oder eventuelle Fehlermeldungen oder den gerade ausgeführten Programmschritt anzeigen.
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Alternativ kann das Berührfeld eine Dekorfläche ausbilden, die zum Beispiel mit einem Herstellerlogo versehen ist und die auch materialeinheitlich zur umgebenden Fläche ausgebildet sein kann. Der stärkere Kontrast, den eine Bildschirmfläche bildet, ist dann vermieden.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn über das Berührfeld ein Motor zur Lösung eines die Tür verschlossen haltenden Schlosses ansteuerbar ist. Dann kann die Tür allein durch Betätigung des Berührfelds automatisch ganz oder teilweise aufbewegt werden, zum Beispiel dadurch, daß die Tür über Federkraft ganz oder teilweise im Öffnungssinn vorgespannt und damit bei Lösen des Schlosses von alleine aufbeweglich ist.
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Ebenso kann die Tür über ihr Eigengewicht ganz oder teilweise aufbeweglich sein. Dabei ist es zum Beispiel möglich, daß diese Eigenbewegung nur einen kleinen Winkel ermöglicht, ehe dann der Türgewichtsausgleich die Bewegung hemmt, so daß ein plötzliches Auffallen der Tür vermieden ist. Die Tür kann dann an ihrer oberen Kante gegriffen und weiter aufgeschwenkt werden.
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Ebenso ist es möglich, daß die Tür motorisch ganz oder teilweise aufbeweglich ist. Dann ist auch eine vollständige kontrollierte Öffnung möglich, ohne daß ein Benutzer eingreifen müßte.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
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1 eine sog. vollintegrierte Geschirrspülmaschine mit einem Berührfeld an ihrer – hier geschlossenen – Tür in schematischer Ansicht von vorne innerhalb einer Möbelzeile,
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2 eine ähnliche Ansicht wie 1, wobei hier die Tür nach Betätigung des Berührfelds automatisch ein Stück weit geöffnet worden ist,
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3 eine seitliche Schnittansicht des oberen Türendes mit einem fluchtend in eine Möbelblende eingelassenen Berührfeld,
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4 eine ähnliche Ansicht wie 3, jedoch einer alternativen Ausgestaltung mit einem gegenüber der umgebenden Fläche leicht nach vorne vorstehenden Berührfeld,
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5 eine Frontansicht einer Tür mit einem Berührfeld, das hier als Teil eines Bildschirms ausgebildet ist, der als Zusatzinformation hier eine Restlaufzeit anzeigt, und
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6 eine ähnliche Ansicht wie 5, wobei hier jedoch das Berührfeld als Dekorfläche ausgebildet und beispielhaft mit einer Herstellermarke versehen ist.
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Elemente mit der gleichen Funktion und Wirkungsweise sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 nur von außen schematisch dargestellte Geschirrspülmaschine 1 ist eine Haushaltsgeschirrspülmaschine und weist zumindest einen Spülbehälter 2 zur Aufnahme von zu bearbeitendem Spülgut wie Geschirr, Töpfen, Bestecken, Gläsern, Kochutensilien u. ä. auf. Der Spülbehälter 2 kann einen zumindest im wesentlichen rechteckigen Grundriß mit einer in Betriebsstellung einem Benutzer zugewandten Vorderseite V aufweisen.
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Der Spülbehälter 2 ist insbesondere an seiner Vorderseite V von einer Tür 3 verschließbar. Diese Tür 3 ist in 1 in geschlossener Stellung gezeigt und beispielsweise um eine untere Horizontalachse nach vorne und unten aufschwenkbar, wie in 2 angedeutet ist. Auch eine andere, vom Schwenken abweichende Öffnungsbewegung ist möglich.
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Wie in den 1 und 2 deutlich wird, ist die hier gezeigte Geschirrspülmaschine 1 in eine Küchenzeile 4 eingebettet und steht fluchtend zu seitlich anschließenden weiteren Küchenmöbeln 5, 6 unterhalb einer Arbeitsplatte 7.
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Die Geschirrspülmaschine 1 ist daher optisch vorteilhaft als sog. vollintegrierte Maschine ausgebildet und kann beispielsweise an einer oberen Stirnkante 8 der Tür 3 mit Bedienelementen versehen sein, die von vorne nicht sichtbar sind. Diese Vollintegration ist jedoch nicht zwingende Voraussetzung für die Erfindung. Allerdings kommen bei einer Vollintegration die Vorteile der Erfindung besonders gut zum Tragen.
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An einer einem Benutzer zugewandten Außenseite der Tür 3 ist gemäß der Erfindung auch kein Griff mehr erforderlich, sondern dieser Außenseite ist zumindest ein flächiges Berührfeld 9 zur Auslösung einer Türöffnung zugeordnet. Dabei kann die Außenseite durch eine Vorderfläche 10 – zum Beispiel aus Edelstahl – der eigentlichen Tür 3 oder durch eine diese verkleidende Möbelblende 11 gebildet sein. Das Berührfeld 9 bildet vorzugsweise nur eine Teilfläche der Vorderfläche 10. Es ist hier im Ausführungsbeispiel im oberen Bereich der Tür insbesondere etwa mittig angeordnet.
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Gemäß den gezeichneten Ausführungsbeispielen steht die Tür 3 in ihrer Schließstellung senkrecht. Das Berührfeld 9 nimmt dann eine vertikale Anordnung innerhalb der genannten aufrechten Vorderfläche 10 der Tür 3 oder einer diese verkleidenden Möbelblende 11 ein. Diese Möbelblende kann verschiedenartig gestaltet sein, beispielsweise aus Glas, Edelstahl, oder häufig aus (lackiertem) Holz oder Holzfurnier, oder auch Kunststoff.
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In den 3 und 4 sind zwei unterschiedliche Berührfelder 9, 9a gezeigt, wobei das Berührfeld 9a gemäß 4 mit einer Aufbauhöhe 12 von weniger als acht Millimetern gegenüber der Vorderfläche 10 der Tür oder der diese verkleidenden Möbelblende 11 vorsteht. In dieser Ausführung ist keine Ausfräsung in der Möbelblende 11 nötig.
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Im Ausführungsbeispiel nach 3 ist hingegen das Berührfeld in die Vorderfläche 10 der Tür 3 oder einer diese verkleidenden Möbelblende 11 eingelassen und dadurch ohne jedes Vorstehen vollständig fluchtend, d.h. im Wesentlichen flächenbündig zu deren Vorderfläche ausgerichtet.
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Für eine gute Ästhetik kann, wie hier dargestellt, das Berührfeld (Touch-Fläche) 9, 9a eine liegende Rechteckform einnehmen und dabei zumindest in horizontaler Richtung eine Kantenlänge von mehr als zehn Zentimetern aufweisen. Der optische Eindruck weicht dabei von einer Taste erheblich ab. Es ergibt sich eine großzügige und wertig wirkende Optik. Es ist dabei eine großflächige Berührzone geschaffen, die auch kein genaues Zielen erforderlich macht, sondern sehr komfortabel durch sanfte Berührung ausgelöst werden kann.
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Wie in 5 deutlich wird, kann das Berührfeld 9, 9a Teil eines berührungssensitiven Bildschirms 13 sein. Dabei kann der Teil auch so groß sein, daß er den Bildschirm 13 vollständig einnimmt. Im Betrieb, wenn die Türöffnung ohnehin blockiert ist, kann dann der Bildschirm 13 umschalten und beispielsweise Informationen über die Restlaufzeit, den Füllstand, eventuelle Knappheit von Reinigungsmittel, den gerade ausgeführten Programmschritt und/oder unterhaltende Informationen anzeigen. Dabei kann auch jederzeit ein Teil des Bildschirms 13 als Berührfläche 9, 9a für eine Nottüröffnung verbleiben. Dieser Teil kann auch automatisch seine Größe variieren, je nach Betriebszustand.
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In 6 ist alternativ dargestellt, daß das Berührfeld 9, 9a eine Dekorfläche ausbildet. Diese kann zum Beispiel mit einem Herstellerlogo versehen sein – zum Beispiel eingeprägt oder eingefräst – und beispielsweise auch materialeinheitlich mit der umgebenden Fläche 10, 11 ausgebildet sein. So kann etwa die gesamte Fläche inklusive des Berührfeldes eine polierte oder gebürstete Edelstahlfläche ausbilden. Durch das Markenlogo wird auch deutlich, welches der Küchenmöbel die Spülmaschine 1 ausbildet, was ansonsten durch die ideale Integration, insbesondere eine die Frontfläche der Tür vollständig bedeckende Frontverkleidung, nicht erkennbar wäre.
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Sobald das Berührfeld 9 (zumindest in einem die Türöffnung erlaubenden Betriebszustand) von einem Benutzer berührt wird, kann ein Motor zur Lösung eines die Tür 3 verschlossen haltenden Schlosses 15 ansteuerbar sein und dadurch den Verschlußzustand lösen. Die Tür kann dann ganz oder teilweise automatisch öffnen, also ohne daß ein Benutzer manuell nachhelfen müßte.
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In 2 ist dabei dargestellt, daß die Tür 3 automatisch nur ein Stück weit (ca. 10 bis 15°) in Richtung der Pfeile 16 öffnet. Diese Teilöffnung kann zum Beispiel durch eine Federvorspannung der Tür im Öffnungssinn oder durch ihr Eigengewicht vor dem Eingriff eines Türgewichtsausgleichs oder auch motorisch erreicht werden.
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Ab der Stellung nach 2 kann dann die Tür 3 auch an ihrer oberen Kante 8 gegriffen und weiter aufbewegt werden. Die Stellung nach 2 ist jedoch eine stabile Zwischenstellung, in der die Tür 3 ohne manuelles Eingreifen dauerhaft stehenbleiben kann.
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Alternativ kann die Tür 3 – insbesondere über Federkraft, Eigengewicht oder motorisch – auch von alleine nach Entriegelung des Schlosses 15 vollständig öffnen und in eine horizontal liegende Stellung gelangen. Es versteht sich, daß auch eine Kombination von mehreren der genannten Möglichkeiten vorgesehen sein kann, etwa derart, daß ein erster Öffnungsschritt federgetrieben ist und dann eine motorische Beeinflussung der Türöffnung oder eine Türöffnung durch das Eigengewicht der Tür einsetzt, oder etwa derart, dass ein erster Öffnungsschritt motorgetrieben ist und dann eine weitere Öffnungsbewegung unter dem Eigengewicht der Tür und/oder der Federkraft einsetzt.
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Wie oben beschrieben, kann das Berührfeld 9, 9a unterschiedliche Ausbildungen haben und jeweils vorne vor der Fläche 10, 11 mit nur geringer Aufbauhöhe 12 oder in diese Fläche eingelassen angeordnet sein. In beiden Fällen kann eine elektrische Kontaktierung 17 durch die Tür 3 innerhalb eines Kanals gelegen sein und so wie die weiteren Bedienelemente an der Kante 8 mit einer Steuereinheit – nicht gezeichnet – der Geschirrspülmaschine 1 verbunden sein. Auch eine Funk- oder Infrarotverbindung ist dabei prinzipiell möglich.
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Alternativ kann es ggf. zweckmäßig sein, wenn die gesamte obere Vorderfläche oder sogar die gesamte Vorderfläche der Tür als Berührfläche ausgebildet ist. Dies verbessert nochmals die Ergonomie bzw. Bedienung der Geschirrspülmaschine für einen Benutzer, da eine Berühreinschränkung auf einen bestimmten, festgelegten Flächenausschnitt der Vorderfläche der Tür weitgehend entfällt. So kann die Berührfläche z.B. dadurch gebildet sein, dass hinter einer vollständig geschlossenen Frontverkleidungsplatte der Tür ein Klopfsensor oder ein sonstiger Berührungen detektierender Sensor angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Geschirrspülmaschine,
- 2
- Spülbehälter,
- 3
- Tür,
- 4
- Küchenzeile,
- 5
- Küchenmöbel,
- 6
- Küchenmöbel,
- 7
- Arbeitsplatte,
- 8
- Stirnkante,
- 9
- Berührfeld,
- 9a
- Berührfeld,
- 10
- Vorderfläche der Tür,
- 11
- vorgehängte Möbelblende,
- 12
- Aufbauhöhe,
- 13
- Bildschirm,
- 14
- Dekorfläche,
- 15
- Schloß,
- 16
- Öffnungsrichtung,
- 17
- elektrische Kontaktierung,
- V
- Vorderseite