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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, mit einem in einem Korpus der Geschirrspülmaschine befindlichen Spülbehälter zur Reinigung von Geschirr, Gläsern, Bestecken oder ähnlichem zu reinigendem Spülgut, wobei der Spülbehälter an seiner Vorderseite von einer in einer Schließstellung aufrechten und zu ihrer Öffnung beweglichen Tür verschließbar ist und wobei der Tür in ihrem in Schließstellung oberen Bereich eine Bedienblende zugeordnet ist, die eine Eingriffsöffnung zum manuellen Öffnen und/oder Schließen der Tür umfasst, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, derartige Geschirrspülmaschinen, die im oberen Bereich der Tür eine Bedienblende umfassen und damit entweder allein aufstellbar oder unter eine Arbeitsplatte unterbaubar sind und dann als sog. teilintegrierte Geräte bezeichnet werden, eine Eingriffsöffnung zuzuordnen, um damit dem Benutzer zu ermöglichen, mit der Hand von unten in diese Eingriffsöffnung greifen zu können und die Tür im Öffnungs- oder Schließsinn zu beaufschlagen. Bei einem einstückigen Blendengrundkörper ist dieser häufig aus Gewichts- und Fertigungsgründen als Spritzgussteil ausgebildet. Die in der Eingriffsöffnung sichtbaren Flächen sind daher aus diesem Kunststoff mit der dort üblichen Oberflächenbeschaffenheit ausgebildet und somit eher unansehnlich und erfüllen auch haptisch keine hohen Ansprüche.
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Es sind auch von hinten eine Eingriffsöffnung vollständig hintergreifende, ausgestaltete Wandungen bekannt, die jedoch aufwendig und kostenintensiv zu montieren sind.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, optisch ansprechende, leicht montierbare Ausgestaltungen der Eingriffsöffnungen zu ermöglichen.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch eine Geschirrspülmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Vorteile und Merkmale sowie Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 13 angegeben, deren Merkmale jeweils einzeln oder in Kombination untereinander verwirklicht sein können.
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Mit der Erfindung ist dadurch, dass in der Eingriffsöffnung eine separate Dekoreinlage als sichtbare Griffschale angeordnet ist, die Eingriffsöffnung selbst Träger der mechanischen Haltefunktion, die Dekoreinlage hingegen dient nur der Optik und/oder Haptik und kann so eine reine Dekorfunktion ohne Halteaufgaben erfüllen und daher leicht und mechanisch einfach ausgebildet und montierbar sein.
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Sehr vorteilhaft kann die Griffschale an eine haltende Struktur der Eingriffsöffnung angelehnt sein, wodurch die eigentlich tragende Funktion von der einem Blendengrundkörper zugeordneten Eingriffsöffnung wahrgenommen wird. Diese kann auch eine Rückwand sowie Seitenwände und einen Boden der Eingriffsöffnung umfassen.
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Insbesondere kann die Griffschale den hinteren und unteren Bereich sowie seitliche Bereiche der Eingriffsöffnung überdecken und damit bei einem Einblick von schräg oben stets sichtbar sein, so dass sich eine optisch gesteigerte Qualitätsanmutung ergibt.
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Besonders günstig können in die Eingriffsöffnung Griffschalen mit unterschiedlichen Dekoren, insbesondere auch mit einer metallischen Oberfläche, eingesetzt werden, um dadurch für verschiedene optische Gerätegestaltungen (zum Beispiel weiß/Edelstahl) und auch für verschiedene Preisklassen von Geräten unterschiedliche Lösungen und Anpassungen der Griffschalen zu ermöglichen.
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Die Eingriffsöffnung kann in die Bedienblende eingelassen und von deren Vorderseite aus zugänglich sein, so dass die Montage einfach ist und keine separaten Teile für die Eingriffsöffnung an sich erfordert. Die Eingriffsöffnung kann integraler Bestandteil eines Blendengrundkörpers und eines daran angesetzten Griffstücks sein, die vorteilhaft beide als Kunststoff-Spritzgussteile ausgebildet sind. Auch nach vorne vor die Vorderseite vorstehende Teile sind damit entbehrlich.
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Wenn die Eingriffsöffnung in ihrem oberen Bereich einen von unten zugänglichen, nach vorne abgeschotteten Hintergreifbereich für Finger eines Benutzers aufweist, ist ein sicherer Eingriff, der eine ergonomische Bedienung auch bei Ausübung von Zugkraft erlaubt, gegeben.
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Eine montagetechnisch einfache Befestigung der Griffschale ist erreicht, wenn diese Griffschale zumindest bereichsweise von einem Griffstück gehalten ist, das als separate Baueinheit an die Bedienblende angesetzt ist. Ein solches separates Griffstück erleichtert die Entformung bei Kunststoff-Spritzgussteilen.
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Insbesondere kann das Griffstück an einem Grundkörper der Bedienblende an deren Rückseite, die der von einem Benutzer zugewandten Vorderseite abgewandt ist, gehalten sein, so dass die einheitliche Struktur der Vorderseite der Bedienblende hiervon nicht betroffen ist und beispielsweise zur Vorderseite hin ein sehr einheitliches Design ermöglicht ist.
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Das Griffstück selbst ist damit von vorne nicht sichtbar. Es kann für eine schnelle und einfache Montage insbesondere an den Grundkörper der Bedienblende angeclipst sein.
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Auch kann das Griffstück selbst – ebenso wie der Grundkörper der Bedienblende – für ein geringes Gewicht bei hoher Stabilität aus Kunststoff bestehen.
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Günstig umfasst das Griffstück eine im Wesentlichen nach unten halb offene Schale, die den Hintergreifbereich zumindest teilweise ausbildet.
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Dabei kann die separate Griffschale in eingebauter Stellung von einer Unterkante des Griffstücks hintergriffen und dadurch von dieser gehalten sein. Allein durch die Anmontage des Griffstücks wird daher die separate Griffschale dann automatisch mit gesichert, so dass weitere Schritte zur Sicherung der Griffschale entbehrlich sind.
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Insbesondere wird das Griffstück zu seiner Montage mit seiner Unterseite an den Blendengrundkörper von dessen Rückseite schräg angesetzt und dann nach oben geschwenkt, wobei es zwangsläufig bei diesem Schwenken in eine Anlage vor der Vorderseite des oberen Randes der Griffschale gelangt. Der obere Rand der Griffschale liegt dann gegen Auszug gesichert hinter dem unteren Rand des Griffstücks.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematisch dargestellte Geschirrspülmaschine in perspektivischer Ansicht von schräg vorne bei teilweise geöffneter Tür,
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2 einen noch unverkleideten Blendengrundkörper der oben an der Tür angeordneten Bedienblende in perspektivischer Ansicht von schräg vorne mit eingelegter Griffschale,
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3 den Blendengrundkörper mit einem daran angesetzten Griffstück in perspektivischer und angeschnittener Ansicht von schräg hinten,
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4 eine ähnliche Ansicht wie 3 aus einer leicht gedrehten Perspektive,
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5 den Blendengrundkörper in Querschnittsansicht mit noch nicht montierter Griffschale in Einzelteilansicht vor dem Blendengrundkörper,
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6 die Teile nach 5 in perspektivischer Ansicht von schräg vorne,
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7 eine ähnliche Ansicht wie 5, jedoch nach Einsetzen der Griffschale in den Blendengrundkörper und nach Ansetzen des rückseitigen Griffstücks,
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8 das Detail VIII in 7. Elemente mit der gleichen Funktion und Wirkungsweise sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 schematisch dargestellte Geschirrspülmaschine 1 ist eine Haushaltsgeschirrspülmaschine und weist als Bestandteil eines Korpus' 5 einen Spülbehälter 2 zur Aufnahme von zu bearbeitendem Spülgut wie Geschirr, Töpfen, Bestecken, Gläsern, Kochutensilien u. ä. auf. Der Spülbehälter 2 kann einen zumindest im Wesentlichen rechteckigen Grundriss mit einer in Betriebsstellung einem Benutzer zugewandten Vorderseite V aufweisen. Die Vorderseite V kann dabei einen Teil einer Küchenfront aus nebeneinander stehenden Küchenmöbeln bilden oder bei einem allein stehenden Gerät auch ohne Bezug zu weiteren Möbeln sein.
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Der Spülbehälter 2 ist insbesondere an dieser Vorderseite V von einer Tür 3 verschließbar. Diese Tür 3 ist in 1 in teilweise geöffneter und dann schräg zur Vertikalen stehenden Stellung gezeigt. In ihrer Schließstellung steht sie hingegen aufrecht und ist zu ihrer Öffnung um eine untere Horizontalachse nach vorne und unten in Richtung des Pfeils 4 aufschwenkbar, so dass sie in vollständig geöffneter Stellung zumindest nahezu horizontal liegt. An ihrer in Schließstellung vertikalen, dem Benutzer zugewandten Außenseite kann die Tür 3 mit einer Dekorplatte 6 versehen sein, um damit eine optische und/oder haptische Aufwertung und/oder eine Anpassung an umliegende Küchenmöbel zu erfahren.
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Der Geschirrspülmaschine 1 ist hier als allein stehendes oder als sog. teilintegriertes Gerät ausgebildet.
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Der beweglichen Tür 3 ist in ihrem oberen Bereich eine Bedienblende 8 zugeordnet, die eine von vorne zugängliche Eingriffsöffnung 7 zum manuellen Öffnen und/oder Schließen der Tür 3 umfasst. Wie in 2 deutlich wird, ist diese Eingriffsöffnung 7 insbesondere Bestandteil eines Blendengrundkörpers 9, der beispielsweise als einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet sein kann und der zu seiner Fertigstellung u. a. noch mit Anzeige- und Bedienelektronik und außenseitigen Verkleidungen zu versehen ist.
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Die von der Vorderseite V aus zugängliche Eingriffsöffnung 7 kann daher bereits bei der Herstellung des Blendengrundkörpers integral in diesen eingelassen sein und beispielsweise einen Bodenbereich 10, eine rückseitige Wandung 11 sowie Seitenwandungen 12 umfassen. Die Eingriffsöffnung ist daher in sich mechanisch stabil ausgebildet.
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In der Eingriffsöffnung 7 ist gemäß der Erfindung eine separate Dekoreinlage als sichtbare Griffschale 13 ausgebildet und dort gehalten. Diese Griffschale 13 hat dadurch eine reine Dekorfunktion, ohne Halteaufgaben erfüllen zu müssen.
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Es können unterschiedliche Griffschalen 13 verwendet werden, insbesondere können die Griffschalen 13 jeweils an eine haltende Struktur 10, 11, 12 der Eingriffsöffnung 7 angelehnt sein. Beispielsweise liegt die Oberkante 18 der Griffschale 13 auf einer Oberkante der Rückwand 11 auf, wie etwa in 8 deutlich wird.
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Wie in 3 erkennbar ist, kann auch zwischen der Griffschale 13 und der rückwärtigen 11 und/oder unteren Wandung 10 ein Abstandsraum 14 liegen. Die Griffschale 13 kann daher in verschiedenen Formen und Dicken ausgebildet sein, so dass sie für unterschiedliche Serien von Geschirrspülmaschinen 1 unterschiedlich gestaltet sein kann.
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Günstig ist es dabei so, dass die von der Vorderseite V in den Blendengrundkörper eingeschobene Griffschale 13 (5) den hinteren 11 und unteren Bereich 10 sowie seitliche Bereiche 12 der Eingriffsöffnung 7 überdeckt.
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Neben unterschiedlichen Maßen und Formen kann die in die Eingriffsöffnung 7 eingesetzte Griffschale 13 auch mit unterschiedlichen Dekoren versehen sein. So kann insbesondere auch eine metallische Oberfläche an der sichtbaren Seite der Griffschale vorgesehen sein, zum Beispiel durch ein Aufdampfen oder eine Folie auf dem Kunststoff. Auch andere Materialien sind für die Griffschale 13 insgesamt möglich. So kann die Ausbildung der Griffschale 13 je nach Ausbildung und Preisniveau der Geschirrspülmaschine 1 variieren. So kann beispielsweise ein teureres Gerät mit einer metallischen Oberflächenbeschichtung versehen sein, wohingegen billigere Griffschalen 13 aus einfachem Kunststoff gebildet sind.
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Um den Blendengrundkörper 9 insgesamt einstückig als Spritzgussteil ausbilden und entformen zu können, kann die Eingriffsöffnung 7 in ihrem oberen Bereich einen von unten zugänglichen, nach vorne abgeschotteten Hintergreifbereich 14 für Finger eines Benutzers aufweisen, der nicht direkt an den Blendengrundkörper 9 angeformt ist, sondern der Teil einer separaten und an den Blendengrundkörper 9 angesetzten Griffstücks 15 ist. Dieses Griffstück 15 umfasst als einstückigen Bestandteil eine nach unten hin halb offene Schale 16, die den Hintergreifbereich 14 zumindest teilweise ausbildet. Damit ist die Eingriffsöffnung 7 mit dem nach vorne geschlossenen und unten offenen Hintergreifbereich 14 auf den Blendengrundkörper 9 und das daran angesetzte Griffstück 15 verteilt, so dass die Entformung der genannten Teile in Spritzgussausbildung einfach möglich ist.
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Dieses Griffstück 15 ist deswegen hier als separate Baueinheit an der Bedienblende 8 – genauer: an dem Blendengrundkörper 9 – gehalten, und zwar an dessen Rückseite, die der von einem Benutzer zugewandten Vorderseite V abgewandt ist. Insbesondere kann für eine einfache Montage das Griffstück 15 an den Grundkörper 9 der Bedienblende 8 angeclipst sein, wie dies in 3 angedeutet ist. Dort wird das Griffstück 15 mit seiner unteren Kante in etwa in einem 30°-Winkel an den Grundkörper 9 angesetzt und dann eingeschwenkt, so dass der obere Rand des Griffstücks 15 dann beim Einschwenken an entsprechend federnde und hintergreifende obere Halter des Grundkörpers 9 angeclipst wird. Die ober- und unterseitigen Halterungen des Grundkörpers 9 für das angesetzte Griffstück 15 sind in 4 durch gestrichelte Kreise hervorgehoben. Das Griffstück 15 kann selbst an seiner Rückseite weitere Halterungen für eine in Querrichtung Q verlaufende Verstärkungsschiene, die hier selbst nicht dargestellt ist, aufweisen, um damit die Stabilität der Tür 3, insbesondere gegen Verwindung ihrer Eckbereich zueinander, zu erhöhen. Die Verstärkungsschiene ist in Querrichtung Q über zumindest nahezu die volle Breite der Bedienblende 8 erstreckt und beispielsweise als metallische Schiene mit einer Höhe von mehreren Zentimetern und insbesondere über ihren Querverlauf mit mehreren horizontalen Abkantungslinien versehen.
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Beim Einschwenken des Griffstücks 15 greift der untere Rand 17 des Griffstücks 15 vor den oberen Rand 18 der zuvor bereits in den Blendengrundkörper 9 eingesetzten Griffschale 13, so dass dadurch die Griffschale 13 zumindest bereichsweise, nämlich an ihrem oberen Rand 18, von dem Griffstück 15 gehalten und in seiner Lage gesichert ist. Zusätzlich ist die Griffschale 13 über seitliche Befestigungen 19 seitlich am Grundkörper 9 gehalten, zum Beispiel eingeclipst, und über einen zentralen unteren Ausleger 20 ebenfalls am Blendengrundkörper 9 zentriert. Beim Ansetzen und Einschwenken des Griffstücks 15 hat daher die von vorne eingesetzte separate Griffschale 13 schon einen ausgerichteten Sitz am Blendengrundkörper 9.
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Mit dem erreichten stabilen und optisch ansprechenden Blendenverbund ist es auch einfach möglich, dass ein der Vorderseite V der Bedienblende 8 angeordnetes Anzeigefenster 21 sich über dessen gesamte Breite in Querrichtung Q erstreckt und daher ein optisch durchgängiges Design bietet. Die Eingriffsöffnung 7 liegt dann insbesondere unterhalb dieses breit erstreckten Anzeigefensters 21. Unterhalb des Anzeigefensters 21 kann dann beispielsweise eine durchgehende Edelstahlfront gebildet sein, an die auch die Griffschale 13 mit einem Edelstahldekor angepasst sein kann.
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Trotz der verschiedenen Designmöglichkeiten kann der Aufbau der Blende 8 insgesamt immer gleich bleiben. Die Steifigkeit und Stabilität der Bedienblende 8 sind dabei ebenfalls unverändert trotz der verschiedenen Designs des Griffbereichs.
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Die Griffschalen 13 können nicht nur nach Preis, sondern auch nach Marke variieren und somit dem Gerät 1 jeweils eine unterschiedliche Anmutung geben. Alle Bauteile sind dabei stabil und steif ausgeführt und können zum Beispiel auch mit Metallic-ABS hergestellt werden, was gegenüber einer Lackierung deutliche Kostenvorteile mit sich bringt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Geschirrspülmaschine,
- 2
- Bearbeitungsbehälter,
- 3
- Tür,
- 4
- Schwenkrichtung,
- 5
- Korpus,
- 6
- Dekorplatte,
- 7
- Eingriffsöffnung,
- 8
- Bedienblende,
- 9
- Blendengrundkörper,
- 10
- Bodenbereich,
- 11
- Rückwand,
- 12
- Seitenwandungen,
- 13
- Griffschale,
- 14
- Hintergreifbereich,
- 15
- Griffstück,
- 16
- halb offene Schale,
- 17
- untere Kante des Griffstücks,
- 18
- obere Kante der Griffschale, I
- 19
- seitliche Befestigungen,
- 20
- unterer Ausleger,
- 21
- Anzeigefenster,
- V
- Vorderseite,
- Q
- Querrichtung