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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine automatische Schiebetür mit einer Antriebseinheit und verfahrbaren Türflügeln, wobei die Antriebseinheit über wenigstens einen elektrischen Antriebsmotor mit Getriebe und über einen Endloszahnriemen verfügt, an dem der einzelne Türflügel über Mitnehmer an einem Trum des Endloszahnriemens befestigt ist, und wobei die Antriebseinheit über eine Steuereinheit verfügt, mittels der die Türflügel in die geschlossene Position bzw. in die Offen-Position verfahrbar sind.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Automatikschiebetüren bekannt, die beispielsweise zum Verschluss von Eingängen zu Geschäftsräumen Verwendung finden. Hierbei werden zwei Türflügel in einem Rahmen derart vorgehalten, dass diese beim Öffnen auseinanderfahren und beim Schließen wieder aufeinander zu fahren. Die Initiierung der Bewegung erfolgt hierbei zum Beispiel durch sog. Außenradar- und Innenradarsensoren, die mit einer Steuereinheit zusammenwirken, die dann mit der Antriebseinheit, wie beispielsweise der Antriebsmotor, mit dem Getriebe hier zusammenwirkt. Derartige Automatikschiebetüren können besonderen sicherheitstechnischen oder physikalischen Anforderungen unterliegen und müssen in den meisten Fällen in der Geschlossen-Position höheren Ansprüchen gerecht werden als in der Offenlage oder im Fahrbetrieb. Dies kann durch Verhakungs- und Verriegelungssysteme oder durch ein Absenken und Anheben der Türflügel erfolgen. Alle diese Funktionen benötigen Energie und haben einen höheren Verschleiß der Türanlage zur Folge.
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Um die dadurch verbundenen höheren Kosten und Einschränkungen des Bedienungskomforts zu verhindern, gilt es, eine Lösung zu finden, die ohne größere Mehrkosten und bei gewohnter Benutzung, die technisch bedingten notwendigen Nachteile auf ein Minimum reduziert.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine automatische Schiebetür mit einer Antriebseinheit und verfahrbaren Türflügeln derart weiterzubilden, die insbesondere den höheren sicherheitstechnischen oder physikalischen Anforderungen gerecht wird, und die ohne größere Mehrkosten und bei gewohnter Benutzung, die technisch bedingten notwendigen Nachteile auf ein Minimum reduziert.
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Lösung
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Gemäß der Erfindung wird das Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass die Flügel im Normalbetrieb nur bis zu einem Punkt einer ersten Geschlossen-Position fahren, der kurz vor der eigentlichen Geschlossen-Position liegt. Dieser Punkt kann durch einen mechanischen Anschlag, der bei anliegender Sicherheitsanforderung verschiebbar, wegklappbar, versenkbar bzw. lösbar ist definiert sein. Alternativ kann durch einen Endschalter oder durch die Wegstreckenmessung der Türsteuerung diese erste Geschlossen-Position erkannt und angefahren werden. Das heißt im normalen Betrieb fährt die Tür bei jeder Öffnung bis zur Offenlage und schließt dann bis zur ersten Geschlossen-Position und verbleibt dort bis zur nächsten Öffnungsanforderung.
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Erst wenn eine Sicherheitsanforderung, wie beispielsweise eine Brandmeldung und/oder der Befehl „Aus”, an der Steuerung anliegt, fahren die Flügel in die eigentliche zweite Geschlossen-Position. Die Schließkante ist hierbei so konstruiert, dass in der ersten Geschlossen-Position der Bereich zwischen den Türflügeln blickdicht, wasserdicht und winddicht sein kann. Es ist möglich, die Tür auch in dieser Position zu verriegeln, um eine sichere Ausgangsfunktion zu gewährleisten, bei der man das Gebäude verlassen kann, jedoch der Außenradar nicht mehr ausgewertet wird und somit der Eintritt von außen nicht möglich ist. Die Konstruktion, die einen dichten Mittelstoß der Türflügel gewährleitstet, kann aus sich überlappenden harten oder weichen Profilen bestehen. Es können aber auch federgelagerte Profile verwendet werden, die sich zusammendrücken, wenn die Tür in die zweite Geschlossen-Position fährt. Diese kurze Wegstrecke kann zum Betätigen einer Verriegelung und zum Aufstellen einer neuen Dichtebene genutzt werden. Diese Dichtungen können dabei umlaufend um den Türflügel aktiviert werden.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die verfahrbaren Türflügel zwei unterschiedliche Geschlossen-Positionen einnehmen, wobei eine erste Geschlossen-Position für den normalen Fahrbetrieb bestimmt ist, und wobei eine zweite Geschlossen-Position für eine Sicherheitsanforderung bestimmt ist und die Türflügel von der ersten Geschlossen-Position in die zweite Geschlossen-Position oder von der Offenposition in die zweite Geschlossen Position verfahrbar sind, so dass die Türflügel in der zweiten Geschlossen-Position insbesondere mit den aufeinander fahrbaren Schließkanten eine Formschlussverbindung einnehmen.
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Aufgrund der Ausbildung der erfindungsgemäßen Schiebetür ist es nun möglich, dass die Schiebetür während des Betriebes die erste Geschlossen-Position einnehmen kann, so dass die aufeinander fahrenden Türflügel an ihren Schließkanten eine blickdichte, wasserdichte bzw. luftdichte Position einnehmen. Soll nun beispielsweise die erfindungsgemäße Schiebetür einer höheren Sicherheitsanforderung gerecht werden, so besteht die Möglichkeit, dass die Türflügel von der ersten Geschlossen-Position über eine geringere Strecke weiterverfahren werden, so dass die Schließkanten in eine zweite geschlossene Position versetzt werden. In dieser Position treten dann die Schließkanten in Formschluss, so dass diese einen überlappenden Bereich einnehmen.
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Aufgrund dieser Ausbildung ist dann die automatische Schiebetüre gesichert, wobei die zweite Geschlossen-Position insbesondere bei einer Gefahrenmeldung und/oder Brandmeldung dann angefahren wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Formschlussverbindung an den gegenüberliegenden Schließkanten der Türflügel im Mittelstoßbereich aus überlappenden Profilen. Die Formschlussverbindung ist im Mittelstoßbereich der Türflügel aus an den Schließkanten angeformten Profilierungen gebildet. Dabei bestehen die Profilierungen an den Schließkanten aus harten oder weichen Profilen. Die Profile umfassen an den gegenüberliegenden Schließkanten jeweils eine nutförmige Profilleiste und eine zapfenartige Profilleiste. Nach einer weiteren Ausführung kann eine der Profile an den gegenüberliegenden Schließkanten eine schenkelartige Profilleiste umfassen, die in der zweiten Geschlossen-Position die zapfenartige Profilleiste an dem anderen Türflügel übergreift.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Formschlussverbindung im Mittelstoßbereich der Türflügel aus flexibel gehaltenen Profilierungen gebildet sein. Hierbei umfassen die flexibel gehaltenen Profilierungen gegen die Wirkung von Feder eingebundene Profilleisten, wobei diese ebenfalls eine Nut-Feder-Profilierung aufweisen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Wegstrecke von der ersten Geschlossen-Position zur zweiten Geschlossen-Position zur Betätigung zusätzlicher Dichtungen an der Türanlage nutzbar. So wird beispielsweise eine umlaufende Dichtung am Türflügel ausgelöst, wenn die federnd gelagerten Profilleisten ineinander fahren.
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In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung kann die Wegstrecke von der ersten Geschlossen-Position zur zweiten Geschlossen-Position zur Betätigung einer Verriegelung der Türanlage genutzt werden. Die Betätigung der Verriegelung kann dann hierbei elektrisch, hydraulisch, mechanisch oder pneumatisch mit den entsprechend vorgesehen Mitteln und Elementen an der Türanlage erfolgen.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Frontansicht einer automatischen Schiebetüre gemäß der Erfindung;
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2 eine geschnittene Draufsicht der Türflügel mit U-Form Schließkanten in einer ersten Ansicht a, in einer zweiten Ansicht b und in einer dritten Ansicht c;
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3 eine weitere Ausführungsform der Türflügel mit federnden Schließkanten in der geschnittenen Draufsicht ebenfalls in drei Ansichten a, b und c;
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4 eine weitere Ausführungsform der Türflügel ebenfalls mit federnden Schließkanten in der geschnittenen Draufsicht ebenfalls in drei Ansichten a, b und c; und
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5 eine weitere Ausführungsform der Türflügel mit Schenkel-Form Schließkanten in der geschnittenen Draufsicht ebenfalls in drei Ansichten a, b und c.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt eine automatische Schiebetür 1 mit einer Antriebseinheit und verfahrbaren Türflügeln 2 und 3, welche in die geöffnete und in der geschlossenen Position verschiebbar sind, wie letzteres insbesondere in der 1 dargestellt ist. Dabei verfügt eine im oberen Bereich angeordnete Antriebseinheit über wenigstens einen elektrischen Antriebsmotor mit Getriebe und Endloszahnriemen an dem der einzelne Türflügel 2, 3 über Mitnehmer an einem Trum des Endloszahnriemens befestigt ist. Weiter verfügt die Antriebseinheit über eine Steuereinheit, mit der die Türflügel 2, 3 in die Geschlossen-Position bzw. in die Offen-Position verfahrbar sind.
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Dabei sind gemäß der Erfindung die verfahrbaren Türflügel 2, 3 in zwei unterschiedliche Geschlossen-Positionen gemäß der 2b, 2c sowie gemäß der 3b, 3c und der 4b, 4c verfahrbar. Dabei ist eine erste Geschlossen-Position 4 für den normalen Fahrbetrieb bestimmt, wie dies in der 2b und in der 3b bzw. 4b dargestellt wird. In dieser Geschlossen-Position 4 ist die Türanlage so in Position, dass die Türflügel 2 und 3 blickdicht, wasserdicht und luftdicht verschlossen sind.
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Die zweite Geschlossen-Position 5 – dargestellt in den 2c, 3c und 4c – ist derart ausgestaltet, dass sie für eine hohe Sicherheitsanforderung bestimmt ist. Dabei werden die Türflügel 2, 3 von der ersten Geschlossen-Position 4 in die zweite Geschlossen-Position 5 verfahren, so dass die Türflügel 2, 3 in der zweiten Geschlossenen-Position 5 insbesondere mit den aufeinander verfahrbaren Schließkanten 6 und 7 eine Formschlussverbindung 8 eingehen, wie diese insbesondere in der 2c, aber auch in der 3c und 4c, in der Draufsicht gezeigt wird.
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Aus der 2 ist zu erkennen, dass die Formschlussverbindung 8 an den gegenüberliegenden Schließkanten 6, 7 der Türflügel 2, 3 im Mittelstoßbereich aus überlappenden Profilen 9 und 10 besteht. Diese Profile 9 und 10 sind hierbei an den Schließkanten 6 und 7 angeordnet, wobei die Profile 9 und 10 an den gegenüberliegenden Schließkanten 6, 7 eine nutförmige Profilleiste 11 an dem einen Türflügel 2 und eine zapfenartige Profilleiste 12 an dem anderen Türflügel 3 umfassen. Diese Situation ist insbesondere in der 2 in den Ansichten a, b und c dargestellt, wobei in der Geschlossen-Position 4 die Türflügel 2, 3 so zusammenfahren, dass die Zapfenleiste 12 nur bis in den Öffnungsbereich der Nutleiste 11 einfährt, um auf diese Weise eine winddichte oder wasserdichte bzw. blickdichte Verschließung der Türflügel 2, 3 zu erreichen. in der 2c ist die zweite Geschlossen-Position 5 gezeigt, wo die sog. Zapfenleiste 12 bis in das Nuttiefste der nutförmigen Profilleiste 11 der gegenüberliegenden Schließkante 7 eindringt.
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Eine Abwandlung der in der 2 gezeigten Formschlussverbindung 8 offenbart die 5, bei der das Profil 9 eine schenkelartige Profilleiste 11.1 umfasst, die in der zweiten Geschlossen-Position 5 die zapfenartige Profilleiste 12 an dem anderen Türflügel 3 übergreift. Diese Situation ist insbesondere in der 5 in den Ansichten a, b und c dargestellt, wobei in der Geschlossen-Position 4 die Türflügel 2, 3 so zusammenfahren, dass die Zapfenleiste 12 nur bis zu einem geringen Überlappungsbereich der Nutleiste 11 einfährt, um auf diese Weise eine winddichte oder wasserdichte bzw. blickdichte Verschließung der Türflügel 2, 3 zu erreichen. In der 5c ist die zweite Geschlossen-Position 5 gezeigt, wo die sog. Zapfenleiste 12 bis in den gesamten Überlappungsbereich der Profilleiste 11 der gegenüberliegenden Schließkante 7 eindringt.
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Die 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Formschlussverbindung 8, wobei die Formschlussverbindung 8 im Mittelstoßbereich der Türflügel 2, 3 aus an den Schließkanten 6, 7 flexibel gehaltenen Profilierungen 9, 10 gebildet ist. Die flexibel gehaltenen Profilierungen 9, 10 umfassen hierbei gegen die Wirkung von Federn 13, 14 eingebundene Profilleisten 15, 16, wobei die Profilleisten 15 und 16 ebenfalls eine Nutfederprofilierung aufweisen. Auch hierbei versteht es sich, dass, wenn die Türflügel 2, 3 mit ihren Schließkanten 6, 7 aufeinanderzufahren, entsprechend die Profilierungen 9, 10 in Wirkverbindung treten, wobei dann in der geschlossenen Position 4 zunächst die sog. blickdichte, wasserdichte und luftdichte Verschließung erfolgt, wobei im Rahmen der Überschreitung einer gewissen Wegstrecke dann die zweite Geschlossen-Position 5 eingenommen wird. Die Profilleisten 15 und 16 verschieben sich dann gegen die Wirkung der Federn 13 und 14, so dass eine höhere Sicherheitsanforderung gewährleistet wird. Die 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Profilleisten 15 und 16, wobei diese in sich federnd ausgebildet sind.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Wegstrecke von der ersten Geschlossen-Position 4 zur zweiten Geschlossen-Position 5 zur Betätigung zusätzlicher Dichtungen an der Türanlage 1 nutzbar. Hierbei wird eine nicht näher dargestellte Dichtung am Türflügel 2, 3 umlaufend bewirkt. Hierbei kann insbesondere die Federwirkung zur Betätigung der Dichteinrichtung genutzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetür
- 2
- Türflügel
- 3
- Türflügel
- 4
- erste Geschlossen-Position
- 5
- zweite Geschlossen-Position
- 6
- Schließkante
- 7
- Schließkante
- 8
- Formschlussverbindung
- 9
- Profil
- 10
- Profil
- 11
- nutförmige/schenkelartige Profilleiste 11.1
- 12
- zapfenartige Profilleiste
- 13
- Feder
- 14
- Feder
- 15
- Profilleiste
- 16
- Profilleiste