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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Belüftung eines Fahrzeugsitzes nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Fahrzeugsitz, welcher eine derartig gattungsgemäße Belüftungsvorrichtung aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind Sitzbelüftungsvorrichtungen allgemein bekannt; während sich etwa auf dem Gebiet der höherwertigen Kraftfahrzeuge gattungsgemäß bekannte Vorrichtungen zur Luftzufuhr zu Benutzern, welche im Betriebszustand eines Fahrzeugssitzes mit einer Sitz- und/oder Rückenkontaktfläche in Kontakt stehen und mit durch die Lüftereinheit – üblicherweise aus dem Fahrzeuginnenraum – angesaugter und durch die Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche ausgebrachter Luft beaufschlagt werden, zunehmend durchsetzen, ist etwa der komfort- und sicherheitserhöhende Nutzen einer Sitzbelüftungsvorrichtung der beschriebenen Art bei Luftfahrzeugen, bei Bau-, Landwirtschafts- oder Militärfahrzeugen, gerade in besonders belastenden Betriebsumgebungen, seit langer Zeit bewährt und erprobt.
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Traditionell wird zum Zweck der Luftzufuhr zur Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche ein – üblicherweise aus einem für die Sitzzwecke des Benutzers geeignet elastischen – Schaumstoffmaterial gefertigtes Kissen mit einem Durchgangskanal als Luftströmungskanal versehen, dergestalt, dass durch diesen Kanal die üblicherweise modulartig in einem Lüftergehäuse aufgenommene Lüftereinheit die Zuluft ansaugt und dann auslassseitig zur Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche ausbringt, wobei dieser Auslass in aus dem Stand der Technik bekannter Weise häufig mit einer luftdurchlässigen, starren Deckeleinheit versehen ist. Diese Deckeleinheit weist primär den Zweck auf, ein unbeabsichtigtes Einsinken eines Benutzers bei punktueller Gewichtsbelastung des Kissens zu verhindern – der sogenannte „Knietest” –, wobei zu diesem Zeck die typischerweise gitterartig ausgestaltete Deckeleinheit eine i. W. plane und feste Abdeckung des Lüfterauslasses am Ende des nutzerseitigen Endes des Luftströmungskanals bewirkt.
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Bei aus dem Stand der Technik als bekannt vorauszusetzenden Vorrichtungen ist diese Deckeleinheit typischerweise als Abschluss bzw. endseitige Begrenzung des Lüftergehäuses ausgebildet, wobei insbesondere unter Gesichtspunkten der Großserienfertigung und zur Realisierung des beschriebenen Modulgedankens dann durch geeignete Kunststoff-Spritzgießtechnologien diese Baugruppen, oft auch einstückig, integriert werden können, um so eine preisgünstige Herstellbarkeit mit leichten Montageeigenschaften, nämlich durch einfaches Einsetzen in den Strömungskanal im Kissen, zu ermöglichen.
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Auf der Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche des (Schaumstoff)Kissens ist dann häufig noch eine (relativ zum Kissen flache, schmale) Lage aus einem luftdurchlässigen und damit entlang bzw. parallel zur Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche luftführenden Material aufgebracht, mit dem Zweck, für eine darauf dann gespannte Deckschicht (etwa eine geeignet für den Luftaustrag perforierte Sitzlederschicht) einen möglichst über eine Fläche verteilten, an die anatomischen Benutzerverhältnisse des sitzenden Benutzers angepassten Luftaustrag zu sorgen.
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Während gerade bei belastenden Umgebungstemperaturen im Fahrzeug derartige Sitzbelüftungstechnologien einen Fahrkomfort des Benutzers und damit eine passive Betriebssicherheit des so ausgerüsteten Fahrzeugs signifikant erhöhen können, erweist sich gleichwohl die als oberbegrifflich und gattungsgemäß bekannt vorausgesetzte Technologie als verbesserungsbedürftig, insbesondere im Hinblick auf die besonderen Belüftungs- und Einbaubedingungen eines Fahrzeugsitzes: ein üblicherweise im Rahmen der gattungsbildenden Lüftereinheit eingesetzter Axiallüfter als Lüftermotor wird zusammen mit den weiteren Komponenten der Luft-Strömungskette so dimensioniert, dass ein Fördervolumen im Bereich zwischen ca. 4 Litern/sec und ca. 10 Litern/sec erreicht werden kann, wobei typische Sitzkontaktflächen von Kraftfahrzeugen eine Mehrzahl von (voneinander beabstandeten und strömungsmäßig getrennten) Luftströmungskanälen samt jeweiligen Lüftereinheiten und Deckeleinheiten aufweisen. Bezogen auf eine Dimensionierung des Lüfters, eingeschlossen eines realisierbaren Durchmessers des Lüfterrotors, ist zunächst der radiale Bauraum begrenzt, etwa durch die eingangs beschriebene Problematik, dass Inhomogenitäten im (Schaumstoff)Kissen sich nachteilig auf die Stützeigenschaften des Kissens und den Sitzkomfort auswirken, wobei auch etwa ein zu großer Durchmesser der beschriebenen Deckeleinheit (da selbst starr) potentiell komforthindernd sein könnte. Hinzu kommt das Problem, dass die üblicherweise vorzusehende Mehrzahl einander benachbarter Luftströmungskanäle im selben Kissen einen ausreichenden Mindestabstand voneinander aufweisen muss, um für eine stabile Halterung bzw. Verankerung der Lüftereinheiten am bzw. im Kissen zu sorgen.
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Um angesichts dieser geometrischen Grenzen der Einbaubedingungen im Fahrzeugsitz und dadurch begrenztem (radialem) Lüfterdurchmesser gleichwohl ein hohes Lufttransportvolumen sicherzustellen, ist es üblich, zur Sitzbelüftung verwendete Lüftereinheiten mit hohen Lüfterdrehzahlen des Lüfterrotors zu realisieren; diese können bis zu 10000 min–1 erreichen.
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Es hat sich dann jedoch im Rahmen der Erfindung als nachteilig herausgestellt, dass beim Betrieb eines Lüfterrotors mit derart hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten Vibrationen auftreten, welche über die starre Deckeleinheit auf den Benutzer übertragen werden und den Sitzkomfort in signifikanter Weise beeinträchtigen können. So hat sich nämlich herausgestellt, dass Drehzahlen im genannten Bereich eine Schwingungsanregung des aus Deckeleinheit und Lüftergehäuse bestehenden Systems bewirken können, mit dem nachteiligen Effekt, dass gerade angeregte Resonanzfrequenzen hier zu deutlichen Schwingungseffekten und den beschriebenen Komforteinbußen führen können. Hinzu kommt potentiell störende Lärmentwicklung und die potentielle Gefahr mechanischer Beeinträchtigungen des den Lüfterrotor antreibenden Lüftermotors samt Lagern bei derartigen Resonanzsituationen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Belüftungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs im Hinblick auf seine Betriebs- und Einbaueigenschaften gerade bei beengten Einbaubedingungen, insbesondere begrenzten radialen Durchmessern einsetzbarer Lüftereinheiten und Lüfterrotoren, bei nach wie vor erforderlichen hohen Lufttransportleistungen zu verbessern, dabei insbesondere störende und potentiell schädliche Vibrationen zu verhindern bzw. vom Benutzer fernzuhalten und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass eine komfortable, hochgradig betriebssichere Belüftungsvorrichtung gleichwohl effizient und großserientauglich hergestellt und montiert werden kann.
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Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung zur Belüftung eines Fahrzeugsitzes mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Zusätzlich Schutz im Rahmen der Erfindung wird beansprucht für einen Fahrzeugsitz, welcher die erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung einsetzt. Im Rahmen der Erfindung ist dabei der Begriff des „Fahrzeugs” weit auszulegen und umfasst neben üblichen Landfahrzeugen für private, gewerbliche, landwirtschaftliche und militärische Zwecke insbesondere auch Luft- und Wasserfahrzeuge, so dass die erfindungsgemäßen Vorteile sich in einer großen Breite von geeigneten Anwendungskontexten realisieren lassen.
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In erfindungsgemäß bevorzugter Weise ist die Deckeleinheit, entlang der Richtung des Luftströmungskanals im Kissen, beabstandet von der Lüftereinheit vorgesehen, wobei besonders bevorzugt diese Beabstandung lediglich durch das Material des Kissen, nämlich typischerweise ein (entsprechend den Polsterzwecken des Fahrzeugsitzes elastisches) Schaumstoffmaterial, realisiert ist, ohne dass weitere mechanische Verbindungskomponenten zwischen den Baugruppen Deckeleinheit und Lüftereinheit vorhanden sind, wobei insbesondere diese Baugruppen, etwa gegenüber dem als gattungsbildenden vorausgesetzten Stand der Technik, nicht etwa miteinander unmittelbar an jeweiligen Abschnitten verbunden sind.
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Dabei ist der erfindungsgemäß im Hinblick auf das Kissen verwendete Begriff „elastisch” so zu verstehen, dass damit der fahrzeugübliche Polster- und Federungseffekt für einen aufsitzenden (im Fall eines Sitzkissens) bzw. anlehnenden (im Fall eines Rückenkissens) Benutzers gewährt ist; insbesondere ist gegenüber einem solchen elastischen Kissen erfindungsgemäß die Deckeleinheit als starr anzusehen, nämlich mit der primären Wirkung, dass eine Materialsteifigkeit der – besonders bevorzugt und günstig als Gitter ausgestalteten – Deckeleinheit den eingangs beschriebenen nachteiligen Effekt eines Einsinkens eines Benutzers bei punktueller Gewichtsbelastung im Bereich des Auslasses verhindert.
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Diese erfindungsgemäße Vorgehensweise sorgt damit für eine wirksame Vibrations- und Schallentkopplung zwischen der (vibrationserzeugenden) Lüftereinheit und der (zur Versteifung notwendigerweise starren) Deckeleinheit, wobei die vorliegende Erfindung in der bevorzugten Ausführungsform, nämlich ohne das Vorsehen jeglicher weiterer Verbindungselemente außerhalb des Kissenmaterials selbst, in synergistischer Weise das Kissen mit doppelt vorteilhafter Funktionalität einsetzt: einerseits sorgt das (selbst weitgehend luftundurchlässige) (Schaumstoff-)Material des Kissens für eine ausreichend stabile Fixierung von Deckeleinheit einerseits und Lüftereinheit andererseits in festen Relativpositionen beabstandet voneinander, wobei weiterbildungsgemäß und bevorzugt der Deckel am oder im auslassseitigen Ende des Kissens auf- oder eingesetzt wird, während die Lüftereinheit geeignet im weiteren Verlauf des Luftströmungskanals, bevorzugt in einer mittleren Montageposition und damit beabstandet sowohl von der Auslassseite, als auch einer gegenüberliegenden Öffnungsseite des Luftströmungskanals, vorgesehen ist. Gleichermaßen macht sich die Erfindung die günstigen Vibrationsdämpfungseigenschaften des vorteilhaft und weiterbildungsgemäß zur Realisierung des Kissen zu verwendenden Schaumstoffmaterials zu eigen, welches damit die potentiell nachteiligen Schwingungsanregungs-, Vibrations- und Körperschalleffekte überaus wirksam dämmt und dämpft.
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Zusätzlicher vorteilhafter Effekt ist, dass weitere Befestigungsbaugruppen üblicherweise nicht erforderlich sind, insbesondere dann, wenn auf geeignete Weise die Lüftereinheit rand- bzw. mantelseitig des Lüftergehäuses, weiter bevorzugt durch dort geeignet vorsehbare Befestigungs- oder Ankermittel, einfach und positionssicher mit dem umgebenden Schaumstoffmaterial des Luftströmungskanals verbunden werden kann, während etwa die Deckeleinheit als Baugruppe einfach an bzw. in den Luftauslass gelegt oder eingesteckt werden kann; insbesondere wenn, im Rahmen einer weitergehenden systemischen Realisierung des Fahrzeugsitzes, diese Baugruppen dann von einer aufgebrachten, luftleitenden Decklage überdeckt werden, ist damit auch eine einfache und betriebssichere Fixierung der Deckeleinheit ermöglicht.
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Im Ergebnis gestattet damit die vorliegende Erfindung in überraschend einfacher Weise das Überwinden der aus dem Stand der Technik festgestellten Nachteile, indem nämlich die materialbedingte Funktionalität des Kissens sowohl zur erfindungsgemäßen entkoppelt-beabstandeten Fixierung der Baugruppendeckeleinheit und Lüftereinheit benutzt wird, als auch dieses Material mit seinen Dämpfungseigenschaften die gewünschte Vibrations- und Körperschallentkopplung erreicht.
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Je nach Betriebsbedingungen und geometrischen Voraussetzungen des Kissens bzw. des damit zu realisierenden Fahrzeugsitzes ist es weiterbildungsgemäß günstig, den erfindungsgemäßen Abstand zwischen der Deckeleinheit und der Lüftereinheit weiterbildungsgemäß auf Mindestabstände einzurichten, wobei sich ein Mindestabstand bemessen als ca. 20% bis 30% eines (radial gemessenen) Durchmessers des Lüfterrotors als vorteilhafte weiterbildungsgemäße untere Grenze herausgestellt hat; in der zusätzlichen Weiterbildung kann diese untere Grenze auch mindestens 60% oder gar mindestens 100% des Lüfterdurchmessers betragen.
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Vor dem Hintergrund einer möglichen Nutzung existierender (Schaumstoff)Kissenkonfigurationen mit bereits vorgesehenen Durchbrüchen zur Realisierung des Luftströmungskanals zum Zweck der Nachrüstung ist es weiterbildungsgemäß bevorzugt und von der Erfindung umfasst, den Luftströmungskanal als das Kissen in einer Querrichtung zur Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche durchsetzend auszugestalten, so dass eine Luftströmungsrichtung als axiale Richtung durch den Luftströmungskanal i. W. senkrecht zur Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche verläuft.
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Um die geometrischen Verhältnisse am bzw. im Kissen zu optimieren und geeignet an Bedingungen im Strömungs- und Luftförderverhalten der Lüftereinheit anpassen zu können, kann es gemäß einer weiteren, ergänzend oder alternativ zu den vorgenannten Varianten vorzusehenden Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft und bevorzugt sein, den Luftströmungskanal endseitig in Richtung auf den Luftauslass im Durchmesser aufzuweiten, wobei dies entweder konisch, gestuft oder mit einer längsschnittlichen Bogenform geschehen kann; neben einer Beeinflussung des Strömungsraums lässt sich auf diese Weise auch eine Aufnahme für die endseitig einzusetzende Deckeleinheit optimieren.
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Während erfindungsgemäß die erfindungskritischen Komponenten Kissen, Deckeleinheit und Lüftereinheit relativ zueinander positioniert und fixiert sind, ist es gleichwohl weiterbildend vorteilhaft und bevorzugt, durch Aufbringen einer Lage aus einem luftdurchlässigen Material als Luftleitschicht und darauf einer Deckschicht zur Herstellung der eigentlichen Sitzoberfläche (geeignet und ansonsten bekannt aus textilem Material, aus Leder oder Kunststoffmaterial jeweils mit geeigneten Durchbrüchen, etwa Perforationen) die Integration in einen Fahrzeugsitz zu betreiben, welcher ebenfalls im Rahmen der Erfindung liegt und vorteilhaft weiterbildend als unmittelbare Umsetzung der Erfindung beansprucht wird.
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Dabei ist das weiterbildungsgemäß vorgesehene großflächige Bedecken des Kissens mit dem luftdurchlässigen Material als durchgehendes, ununterbrochenes Bedecken von mindestens 50% der Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche, bevorzugt mindestens 80%, weiter bevorzugt von mindestens 60%, weiter bevorzugt von mindestens 75% der Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche des Kissens zu verstehen.
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Dabei ist es wiederum weiterbildend möglich, unterhalb der Deckschicht – und in ansonsten bekannter Weise – eine Sitzheizung in Form einer geeignet als Lage aufzubringenden Anordnung aus elektrisch zu erwärmenden Heizdrähten vorzusehen, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung zusätzlich zur Belüftung auch durch elektrische Wärmeerzeugungsfunktionalität ergänzt werden kann.
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Wiederum als Variante kann auch geeignet dem Luftströmungskanal eine Heizvorrichtung zugeordnet sein, welche etwa die angesaugte bzw. einströmende Luft vor einem Ausbringen zur Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche erwärmt, so dass etwa der beabsichtigte Komfort erhöhende Belüftungseffekt wirksam auf besonders kalte Betriebs- bzw. Umgebungsbedingungen eines so belüfteten Fahrzeugs ausgedehnt werden kann.
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Dabei ist die im Rahmen der vorliegenden Erfindung getroffenen Begrifflichkeit so zu verstehen, dass auch umgekehrte Funktionalitäten von der Erfindung umfasst sein sollen: so basiert die Begrifflichkeit gemäß Hauptanspruch auf einer zwar bevorzugten, jedoch nicht ausschließlichen Betriebsweise der Lüftereinheit als Lüfter, welcher angesaugte Luft durch den erfindungsgemäßen Auslass in die Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche ausbringt. Gleichermaßen umfasst von der Erfindung ist jedoch auch ein umgekehrter Betriebsmodus, bei welcher ein (entsprechend gegenläufig angetriebener) Lüfterrotor durch den Luftauslass in der Sitz- bzw. Rückenkontaktfläche Luft ansaugt und dann am entgegensetzten Ende des Luftströmungskanals geeignet in den Fahrzeuginnenraum ausbringt. In für den Fachmann offensichtlicher Weise wird auch durch einen solchen Modus der Belüftungszweck des Fahrzeugsitzes erreicht.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in
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1 eine seitliche Schnittansicht der Vorrichtung zur Belüftung eines Fahrzeugsitzes gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zusätzlichen Lagen und
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2 eine Schemaansicht zum Verdeutlichen der erfindungsgemäßen Beabstandung zwischen der Deckeleinheit und der Lüftereinheit (ohne dargestelltes Kissen) im Ausführungsbeispiel der 1.
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Die 1 verdeutlicht in der seitlichen Schnittansicht einen Sitzbereich 10 eines Fahrzeugsitzes, bei welchem die Belüftungsvorrichtung des gezeigten Ausführungsbeispiels, aufweisend ein Kissen 12, eine darin gehaltene Lüftereinheit 14 sowie eine einen Luftströmungskanal 16 im Kissen 12 auslassseitig abdeckende Deckeleinheit 18, von einer Lage 20 aus einem luftdurchlässigen Material als horizontale Luftführung bedeckt sind, welche wiederum deckseitig einen Decküberzug 22 aus einem Sitzledermaterial aufweist, auf welchem dann ein (in den Figuren nicht gezeigter) Benutzer sitzt.
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Genauer gesagt weist, wie in der Darstellung der 1 gezeigt, das Kissen 12 eine Mehrzahl von Luftströmungskanälen auf (typischerweise vier, wobei die Schnittansicht zwei in Form der Kanäle 16, 17 zeigt), die, sich in der Figurenebene vertikal erstreckend, das Schaumstoffmaterial des Kissens 12 durchsetzen und insoweit mit ihrer (gleichermaßen vertikal verlaufenden) Strömungsrichtung senkrecht zur durch die Oberfläche des Kissens 12 definierten Sitzkontaktfläche 24 verlaufen.
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Wie zudem die Schnittansicht der 1 erkennen lässt, sind die als Durchbrüche im Schaumstoffmaterial des Kissens 12 ausgebildeten Kanäle 16, 17 mit im Wesentlichen zylindrischer Innenkontur auslassseitig, d. h. in Richtung auf die aufliegende luftdurchlässige Schicht 20, mit sich stufenweise erweiternder Querschnitts- und Öffnungsweite dargestellt, wobei der so gebildete Luftauslass dann in der gezeigten Weise von der Deckeleinheit 18 abgedeckt ist, welche, vergleiche die Detailansicht der 2, als einstückiges Spritzgießteil aus einem Kunststoffmaterial realisiert ist und einen von einem Rahmen umspanntes, i. W. horizontal verlaufendes Gitter aufweist, um einen strömungswiderstandsarmen Durchtritt der aus dem (jeweiligen) Luftauslass geförderten Luft zu ermöglichen. Wie die 2 verdeutlicht, sitzen randseitig am Rahmenabschnitt 26 der Deckeleinheit 18 einstückig angeformte Hakenabschnitte 28 an, welche in der in 1 gezeigten Weise zum randseitigen Einstecken und Verankern im Schaumstoffmaterial mittels eines endseitigen Widerhakens ausgebildet sind. Das Bezugszeichen 15 verdeutlicht die zur Auslassöffnung hin erkennbare, gestufte Aufweitung des Kanals 16.
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Wie die Figuren verdeutlichen und insbesondere die Schemadarstellung der 2 illustriert, sind zur Vibrations-, Schall- und Bewegungsdämpfung (und damit Entkopplung) zwischen den Baugruppen 18 und 14 keine Verbindungselemente außerhalb des Schaumstoffmaterials des Kissens 12 vorgesehen, vielmehr sind diese Baugruppen, symbolisiert durch den Abstandspfeil d in 2, voneinander um einen (entlang der Erstreckungsrichtung des zugehörigen, nicht in 2 gezeigten Strömungskanals verlaufenden) Abstands beabstandet, welcher im gezeigten Ausführungsbeispiel etwas weniger als 50% des radialen Durchmessers r eines Lüfterrades 30 der als Axiallüfter realisierten Lüftereinheit 14 ausmacht. Wie diesbezüglich die Detailansicht der 2 erkennen lässt, läuft das Lüfterrad 30 in einem dieses zylindrisch umschließenden Lüftergehäuse 32, welches zu Befestigungszwecken einen sich radial auswärts erstreckenden Ringflansch 34 einstückig ansitzend aufweist. Im mittigen Achsenbereich des Lüfterrades 30 ist, symbolisiert durch das Bezugszeichen 36, eine (ansonsten übliche) Steuerelektronik gezeigt.
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Die 1 verdeutlicht wiederum, wie, mit dem Abstand d, die Baugruppen im Schaumstoffmaterial 12 verankert sind, ohne dass es beim hier gezeigten Ausführungsbeispiel gesonderter Verbindungselemente oder dergleichen mechanische zusätzliche Baugruppen bedarf.
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Wie die 1 verdeutlicht, weist der Decküberzug 22, im dargestellten Ausführungsbeispiel aus ansonsten luftundurchlässigem Sitzleder, zur Ermöglichung des Luftdurchtritts zum aufsitzenden Benutzer eine Mehrzahl von perforationsartigen Durchbrüchen 40 auf, welche den Strömungsweg durch die luftdurchlässige (horizontal verlaufende) Schicht 24 nach außen hin zum Benutzer freilegen. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel und entsprechender Ansteuerung der Lüftereinheit 14 würde entsprechend Luft (aus dem Innenraum des Fahrzeugs) von unten in die Luftströmungskanäle 16, 17 eingesogen und durch Wirkung der Rotoren 30 dann durch den jeweiligen Auslass der Kanäle 16, 17, die jeweils zugeordnete Deckeleinheit 18, die gemeinsam luftdurchlässige Schicht 24 und jeweilige, düsenartig wirkende Durchbrüche 40 im Decküberzug 22 austreten können.
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Dabei ist es erfindungsgemäß möglich, die jeweiligen Lüftereinheiten mit hohen Lüfterdrehzahlen zu betreiben, ohne potentiell komfort- und funktionsschädliche Vibrationen befürchten zu müssen, da in der gezeigten Weise das Schaumstoffmaterial des Kissens 12 nicht nur die beteiligten Funktionskomponenten in ihrer beabstandeten Relativposition sicher zueinander verankert, sondern auch jegliche wahrnehmbare Vibrations-, Bewegungs- bzw. Schallübertragung durch Dämpfung verhindert.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. So lässt sich etwa die Anordnung der 1 gleichermaßen auf ein Rückenkissen übertragen, ebenso wie etwa noch weitere Aggregate, z. B. Heizeinheiten – entweder als zusätzliche Lage in der Schichtabfolge, ergänzend oder alternativ als in die Luftkanäle eingebrachte oder diesen vorgelagerte Heizmittel – integrieren, und es ist gleichermaßen von der Erfindung umfasst, einen bezogen auf die Figurenebene der 1 aufwärts gerichteten Lufttransport durch geeignete inverse Ansteuerung der Lüftereinheiten so umgekehrt zu gestalten, dass durch die Öffnungen im Decküberzug 22, damit durch die (jeweilige) Deckeleinheit 18 Zuluft angesogen und bodenseitig aus den Kanälen 14, 14a ausgestoßen wird.