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Technisches Umfeld
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Die Erfindung bezieht sich auf eine flexible Isoliereinlage für Profilglasbahnen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Isoliereinlage ist zum Einsatz bei Gebäudefassaden vorgesehen und bietet die Möglichkeit, eine lichtstreuende Dämmung auf Basis von gesponnenen Glas- oder Kunststofffasern in Profilglasbahnen zu realisieren.
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Stand der Technik
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Flexible lichtstreuende Dämmeinlagen werden auch als transluzente Wärmedämmung (TWD) bezeichnet und dienen zunehmend in Tageslichtsystemen, zu denen auch Fassaden aus Profilglasbahnen gehören, dazu, die Wärmedämmung und Lichtstreuung dieser Systeme zu verbessern.
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Profilglasbahnen für Fassaden sind auch unter dem Begriff Bauglas bekannt und werden z.B. für Industrieverglasungen und Sporthallenverglasungen eingesetzt (siehe DIN EN 572 Teil 7). Sie bestehen im Wesentlichen aus U-förmigen Profilglasbahnen, die in ein Rahmenprofilsystem eingesetzt werden und seitlich mit Silikon abgedichtet werden, so dass eine durchgehende Glasfassade entsteht. Im Gegensatz zu Glasfassaden in Pfosten/Riegel-Konstruktion können Fensterräume ohne Rastermaß in beliebigen Längen endlos und in einer Höhe bis ca. 6 Meter ausgefüllt werden. Hierbei wird Profilglasbahn neben Profilglasbahn endlos in ein vorgefertigtes Aluminium-Rahmensystem verlegt.
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Es gibt einschalige und zweischalige Profilglasfassadensysteme. Einschalige Fassaden werden für einfache Verglasungssysteme z.B. für Parkhäuser eingesetzt, in denen keine Anforderungen an den Wärmeschutz bestehen (U-Wert ca. 6.0 W/m2K). Zweischalige Verglasungen erreichen etwas bessere Wärmedämmwerte (U-Wert ca. 2.9 W/m2K) und werden heutzutage vorwiegend für Industrieverglasungen eingesetzt. Wird die innere Glasfläche mit einer selektiven Beschichtung mit niedrigem Emissionskoeffizienten (low e Beschichtung) versehen, so kann das zweischalige Profilglas einen U-Wert von ca 1,8W/m2K erreichen.
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Im Vergleich zu modernen Wärmeschutz-Isolierverglasungen die einen U-Wert von 1,1 W/m2K und besser erreichen, ist die zweischalige U-Profilglasfassade allerdings ein zwar kostengünstiges und architektonisch interessantes, aber dennoch schlecht wärmegedämmtes Fassadensystem.
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Da es sich bei der Profilglasfassade um ein offenes System handelt (d. h. ein System mit einem zwar geringen, aber ständigen Austausch mit Umgebungsluft), kann eine Edelgasfüllung und eine Beschichtung der Glasinnenseiten mit hochselektiven Wärmeschutzbeschichtungen, wie für Wärmeschutz-Isolierverglasungen üblich, nicht vorgenommen werden.
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Sind weitere Verbesserungen der Wärmedämmung nötig, dann können nur noch isolierende Einlagen, die in den Scheibenzwischenraum der zweischaligen Profilverglasung eingefügt werden, eine Optimierung erreichen. Diese Einlagen sollten natürlich lichtdurchlässig und oft auch lichtstreuend sein, um eine gute Raumausleuchtung zu gewährleisten. Immer wichtiger wird auch der Sonnenschutz, da großflächige Verglasungen zu einer unerwünscht starken Erwärmung des Innenraums führen können (bekannt unter dem Begriff Gewächshauseffekt). Daher sollte die Einlage einen niedrigen g-Wert (solar gain) besitzen, und nur einen geringen Teil der Solarstrahlung als Wärme in das Gebäude lassen.
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Es sind einige wenige Isoliereinlagen für Profilglasbahnen schon am Markt erhältlich (siehe auch: Fachseminar Solare Fassaden, 28.–30. Juni 2002, Dr. Werner Platzer, Fachverband Transparente Wärmedämmung e.V., Freiburg).
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Aufgrund dieser lichtstreuenden Isoliereinlagen hat das Profilglas vor ca. 12 Jahren eine Renaissance erfahren, wobei es mittlerweile gerne als architektonisch anspruchsvolle, mithilfe der Einlage gut wärmegedämmte und lichtstreuende Glasfassade in anspruchsvollen Anwendungen für Sporthallen, Bürokomplexe und Verwaltungsgebäude, Museen etc. eingesetzt wird.
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Bisher sind am Markt verschiedene Dämmeinlagen für Profilglasbahnen erhältlich oder erprobt worden:
Bekannt ist die lichtstreuende Einlage der Firma Okalux, Typ Okapane. Hierbei handelt es sich um eine lichtdurchlässige Kapillarstrukturplatte in 12 mm bis 40 mm Dicke, die beidseitig mit dünnem Glasflies kaschiert wird. Es entsteht ein lichtdurchlässiges und wärmedämmendes Composite-Paneel, das ein weißes Erscheinungsbild aufweist und daher lichtstreuende Eigenschaften besitzt. Diese Composite-Kapillarplatte ist relativ stabil und daher selbsttragend, so dass im eingebauten Zustand keine Setzungen oder Faltenbildung zu erwarten ist.
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Allerdings ist dieses Material sehr aufwendig in der Herstellung und daher hochpreisig. Zudem ist die Montage von Okapane aufwendig, da die Einlage mit langen Silikonsträngen beidseitig in der Profilglasbahn verklebt (fixiert) werden muss, damit es nach dem Einbau im senkrechten Fassadensystem dicht an der Glasfläche anliegt. So wird verhindert, dass kein Luftaustausch zwischen kalter Glasscheibe (aussen) und warmer Glasscheibe (innen) stattfinden kann. Da die Okapane-Platten den Scheibenzwischenraum nicht ganz ausfüllen, kann im freien Bereich Luftzirkulation (Konvektion) und eine Verschmutzung durch Staub/Schmutz und Insekten entstehen.
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Das Gebrauchsmuster
DE 298 02 701 U1 der Firma HDW-Isoliertechnik beschreibt eine TWD-Wabenisoliereinlage für Profilglas. Der Begriff TWD bedeutet ‘‘Transparente oder Transluzente Wärmedämmung‘‘. Die Wabenisoliereinlage wird hierbei aus mehreren extrudierten Wabenblöcken aus transparentem Kunststoff hergestellt, wobei die Wabenblöcke nebeneinander angeordnet und mit einer transparenten Folie kaschiert werden. Somit entsteht ein großflächiges, stabiles Wabenpaneel, das ähnlich wie Okapane (siehe oben) mit hohem Montageaufwand in das Profilglas eingeklebt werden muß. Dieses System ist sehr aufwendig in der Herstellung und am Markt nicht mehr erhältlich.
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Weiterhin ist ein Produkt der Firma Cabot International GmbH bekannt, wobei z.B. LEXAN Thermoclear Doppelstegplatten mit Aerogel-Granulat der Produktbezeichnung Nanogel befüllt werden und als stabile lichtstreuende Dämmelemente in zweischaliges Profilglas eingestellt werden. Dieses Produkt weist eine gute Wärmedämmung auf, ist aber recht kostspielig in Herstellung und Einbau. Da die mit Aerogel befüllten Doppelstegplatten aus PC- oder PMMA- Kunststoff stabil und biegesteif sind, kann keine Setzung oder Faltenbildung auftreten.
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Die Patentanmeldung
EP 1 170 457 A1 der Firma Inglas GmbH & Co.KG beschreibt eine Sonnenstrahlung reflektierende Einlage aus Metalllamellen für den Einsatz im Profilglas. Diese Einlage soll das direkte Sonnenlicht aus dem Gebäude filtern/reflektieren, wobei festangeordnete Reflektorlamellen ähnlich wie bei einer Jalousie das Sonnenlicht nach außen reflektieren. In einer weiteren Variante besteht auch die Möglichkeit, dass direkte Sonnenlicht nach innen blendfrei an die Hallendecke zu reflektieren, wenn viel natürliches Licht erwünscht ist. Die vorgefertigten Lamellenelemente werden mithilfe eines Drahtbügels der auf den beiden Schenkeln des U-Profilglases aufliegt an den Profilglasbahnen aufgehängt, oder einfach in den Zwischenraum des Profilglassystem hineingestellt. Dieses System weist nur eine geringe Wämedämmwirkung auf, und kann daher nicht als Isoliereinlage bezeichnet werden. Ein Sacken oder Setzen des Materials ist nicht möglich, da es sich um starre Elemente handelt.
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Bekannt sind auch weitere lichtstreuende Einlagen die sich nicht auf die Anwendung im Profilbauglas beziehen:
Die Patentschrift
DE 44 27 025 C2 betrifft ein zweilagiges, transluzentes Membrandach, wobei auf der Oberseite der Innenlage ein Glasfasergewebe als zusätzliche lichtdurchlässige Wärmedämmung befestigt ist. Die Glasfaserdämmung wird nach Anspruch 3 der Patentschrift auf der unteren Membranfolie mithilfe von Klettverschlüssen befestigt. Hierbei ist zu erwähnen, dass Membrandächer nur in waagerechten oder schwach geneigten Dach-Systemen eingesetzt werden, nicht aber in Fassaden (senkrechten Anwendungen).
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Die Offenlegungsschrift
DE 40 42 265 A1 beschreibt ein lichtdurchlässiges Dachelement für geneigte Dächer, bestehend aus einer transparenten Außenplatte und einer parallel dazu mit Abstand angeordneten Innenplatte, wobei beide Platten vorzugsweise aus Polycarbonat-Stegdoppelplatten bestehen. Zwischen den Platten ist eine transluzente, isolierende Zwischenschicht eingebracht, welche ein Glasgespinst und eine Glasmatte umfasst, wobei die Glasmatte zur Verbesserung des Brandschutzes mit Natronwasserglas getränkt ist. Das Glasgespinst verbessert die Dämmung des Dachelementes wesentlich, ist aber nicht mit den Stegdoppelplatten verbunden. Dies ist auch nicht notwendig, da es sich um eine Dachanwendung und keine senkrechte Fassadenanwendung handelt. Zudem wird das Glasgespinst komprimiert eingebaut und bildet einen Kraftschluss mit der oberen Abdeckung.
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Das Patent
EP 1 721 057 B1 beschreibt eine transluzente Dämmung, die als stabile Einlage zwischen Isolierglasbahnen eingesetzt werden kann. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit wird vorgeschlagen, eine Matrix aus pyrogener Kieselsäure in ein Gerüst aus räumlich vernetzten Fasern einzubetten und zu Platten zu pressen. Werden die Zuschlagstoffe durch Wärmeeinwirkung untereinander verschmolzen oder verschweißt, entsteht ein räumliches Tragwerk, das als biege- und schubsteifer Sandwichkern seinerseits mit den Glasscheiben verklebt oder verschweißt werden kann, sodass ein hochfestes, transluzentes Verbundpaneel entsteht.
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In der
DE 600 11 281 T2 wird eine Verglasungseinheit aus zwei Glas- oder Kunststoffscheiben beschrieben, die durch eine lichtstreuende, isolierende Verbundkernschicht aus einem Waben- oder Kapillarkern mit aufgeklebten/aufgeschweißten Folien oder Glasvliesen gedämmt wird. Dieses Verbundpaneel ist zwar biegsam, weist aber eine ausreichende Zug- und Druckfestigkeit auf, so dass es im Wesentlichen formbeständig und starr ist. Es sind daher keine Fixierungen am Glas oder Isolierglasrahmen notwendig. Dies ist die wesentliche Verbesserung zum Stand der Technik, da eine leichte flexible Wabenstruktur als Lichtstreueinlage in senkrechten Isolierverglasungen ein Sacken oder Formänderungsverhalten erfahren könnte. Im Absatz [0004] wird eine frühere Lösung beschrieben, bei der die flexible Wabe (transluzente Dämmeinlage) an der Kante (Rahmen) des Verglasungshohlraumes oder an einer der beiden Scheiben festgeklebt wird, um einem Sacken entgegenzuwirken. Diese Lösung ist allerdings ästhetisch wenig gefällig.
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Die
EP 17 95 688 A2 beschreibt eine Isolierglaseinheit mit einer selbsttragenden lichtstreuenden Einlage mit guter Wärmedämmung, die aus einem Kunststoffwabenkern mit Aerogel-Füllung besteht. Steifigkeit erhält diese Einlage durch aufkaschierte transluzente Glas-Vliese, so dass ein stabiler Verbund entsteht. Isolierglasscheiben befüllt mit Aerogel sind bekannt, weisen aber den Nachteil eines allmählichen Sackverhaltens des Aerogel-Granulates auf, so dass im oberen Bereich des Fensters sichtbare unbefüllte Stellen entstehen. Diese Erfindung verhindert das Sacken des Aerogels, da die Wabe als stützende Struktur fungiert. Das stabile Wabenverbundelement kann ohne weitere Fixierungen in das Isolierglas eingestellt werden.
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Glasgespinstmaterialien werden schon seit 2004 als lichtstreuende Dämmeinlagen in zweischaligen Profilglassystemen eingesetzt. In der gattungsgemäßen
DE 203 19 907 U1 wird eine Gebäudeverglasung aus zweischaligem U-Profilbauglas beschrieben, in deren Glasinnenraum eine lichtstreuende Glasfaserwolleinlage (Glasgespinst) eingehängt wird. Diese Einlage wird an der oberen Kante des Profilglases eingehängt. Das Glasgespinst wird passend abgelängt und hängt lose im Profilglas. Ein nachträgliches Absacken der Einlage kann nicht stattfinden.
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In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass dieses System einige Nachteile aufweist. Diese machen sich vor allem während der Montage der Profilglasbahnen an der Baustelle bemerkbar. Die Profilglasbahnen werden dort grundsätzlich einzeln und nacheinander in das vorinstallierte Aluminiumrahmensystem eingebaut (siehe Einbauhinweise für Profilglas Typ Profilit der Firma Pilkington Bauglas Industrie).
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Da die Glasgespinsteinlage am unteren Glasrand nicht fixiert ist, kann die Dämmung während des Einbaus der Profilglasbahnen an der Baustelle in Ihrer Position im Glaszwischenraum verschoben werden. Dadurch können sichtbare Lichtspalte in der Glasfassade entstehen. Wird die Profilglasbahn mit eingehängtem Glasgespinst bei starkem Wind installiert, kann sich die sehr leichte Einlage unten aus der U-Profilglasbahn bewegen. Zudem können beim Einbau des Glasgespinstes leicht sichtbare Falten in der Einlage entstehen, wenn diese nicht ideal im Glaszwischenraum liegt.
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Aufgabe der Erfindung
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine flexible Isoliereinlage aus Glas- oder Kunststofffasern für den Einsatz in U-Profilglasbahnen so weiterzuentwickeln, dass sie in zwei oder mehrscheibige U-Profilglasfassaden eingebaut werden kann, ohne dass sichtbare Falten im Material oder Lichtspalte entstehen und der Einbau schnell und sicher erfolgen kann.
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Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch eine flexible Isoliereinlage mit allen in dem Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Die flexible lsoliereinlage aus Glas- oder Kunststoffasern besitzt eine untere und eine obere Klemmvorrichtung, die die flexible Isoliereinlage unter einer leichten Längsspannung an den beiden Profilglasbahnenden in einer definierten Position halten. Mit Hilfe der oberen Klemmvorrichtung wird die Isoliereinlage zunächst an der oberen Glaskante der Profilglasbahn angeklemmt und anschließend nach leichtem Spannen der Isoliereinlage und dann an der unteren Glaskante festgelegt. Das leichte Spannen der Einlage bewirkt nur eine geringe Verformung des Glasgespinstes, so dass dennoch der Scheibenzwischenraum komplett ausgefüllt wird. Die Glasgespinsteinlage weist eine Gesamtdicke von 30 mm bis 130 mm auf, wobei die Struktur komprimierbar ist und sich einfach in den Scheibenzwischenraum der Profilglasdoppelverglasung hineindrücken lässt.
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Die Einlagen werden passend zugeschnitten für den jeweiligen U-Profilglastyp auf die Baustelle geliefert, wobei vorzugsweise die obere Klemmvorrichtung schon an dem Glasgespinst fixiert ist. Die obere Klemmvorrichtung kann zum Beispiel in Form eines U-Profils aus Kunststoff, aus Metall oder anderen hierfür geeigneten Materialien hergestellt sein. Wichtig ist lediglich, dass eine Art Klemm- oder Steckfunktion besteht, um das Gespinst an der oberen Kante der Profilglasbahn aufzuhängen. Die Klemmvorrichtung ist entweder am äußeren Ende des Glasgespinstes aufgeklebt oder mechanisch befestigt, oder bis zu 50 mm unterhalb von dessen äußerem Ende. Vorzugsweise wird die Glasgespinsteinlage eng an einem Schenkel der U-förmigen Profilglasbahn ausgerichtet. Nach leichtem Spannen der Isoliereinlage wird das Glasgespinst auch an der unteren Kante der Profilglasbahn mithilfe einer unteren Klemmvorrichtung angeklemmt. Diese untere Klemmvorrichtung kann ebenfalls in Form eines U-Profils aus Kunststoff oder Metall hergestellt sein. Wichtig ist lediglich, dass eine Klemmfunktion besteht und zusätzlich die von außen sichtbare Seite des Profils nicht breiter als 10 mm ist, damit das Profil hinter dem unteren rahmen nicht sichtbar ist. In der Regel wird die untere Klemmvorrichtung lose mitgeliefert, da die Profilglasbahnen unter Umständen vor der Montage an der Baustelle noch nachgeschnitten werden müssen und daher die exakte Länge vorher nicht feststeht.
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Um das Fixieren der gespannten Glasgespinstbahn am unteren Ende der Profilglasbahn zu erleichtern, kann zusätzlich ein doppelseitiges Klebeband eingesetzt werden, welches am äußeren Rand der Profilglasbahn aufgetragen wird. Es dient außerdem dazu, das Glasgespinst zu fixieren, wenn die untere Klemmvorrichtung aufgeklemmt wird. Ein Verrutschen ist nicht möglich und eine dauerhafte zugfeste Verbindung gewährleistet.
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In einer alternativen Variante kann auch die untere Klemmvorrichtung schon fest an dem Glasgespinst fixiert sein. Hierbei wird eine Dehnung des Glasgespinstes von 10 mm bis 30 mm je nach Länge der Profilglasbahn mitberücksichtigt. Diese Variante kann erfolgen, wenn eine definierte Länge vor dem Einbau feststeht, welches zum Beispiel der Fall ist, wenn thermisch vorgespanntes Glas eingesetzt wird, da thermisch vorgespanntes Glas nicht mehr geschnitten werden kann.
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Die in diesem Patent beschriebene Isoliereinlage besteht aus gesponnenen Glasfasern, die mit einem Phenol-Formhaldehyd-Harz (oder Melaminharz) gebunden sind und eine Dicke von 10 µm bis 50 µm aufweisen. Das Glasgespinst ist ein wolleartiges regelloses Gewebe, das eine Dicke von 30 mm bis 130 mm aufweist und ein gutes Rückstellverhalten besitzt. Alternativ können aber auch transluzente Dämmeinlagen aus Kunststofffasern mit Faserstärken von 2 µm bis 40 µm eingesetzt werden, insofern diese ausreichend temperatur- und UVstabil sind.
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Figurenbeschreibung
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Bild 1 ein doppelscheibiges Fassadensystem aus Profilglasbahnen in Schnittdarstellung,
- Bild 2 das Glasgespinst mit der oberen und unteren Klemmvorrichtung,
- Bild 3 eine Draufsicht eines Ausschnittes des Fassadensystems,
- Bild 4 die Fixierung des flexiblen Glasgespinstes an der Profilglasbahn für den Fall dass die untere Klemmvorrichtung nicht fest an dem Glasgespinst vormontiert ist und
- Bild 5 die Position der Isoliereinlage in der U-Profilglasbahn mit der oberen Klemmvorrichtung.
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Aus dem Bild 1 ist ersichtlich, dass U-förmige Profilglasbahnen 1 in einem Rahmensystem aus einem oberen Aluminiumprofil 2 und einem unteren Aluminiumprofil 6 eingesetzt sind. Das Rahmensystem ist fest in der Fassadenöffnung am Mauerwerk 3 befestigt und abgedichtet. Es sind auch thermisch getrennte Aluminiumprofile erhältlich, die einen besseren Wärmeschutz gewährleisten. Kunststoffeinlegeprofile 4 bilden die Unterlage für die Profilglasbahnen 1. Die Kunststoffeinlegeprofile 4 schützen die bruchempfindlichen oberen und unteren Glaskanten und sorgen dafür, dass sich Kondenswasser sammeln kann und durch Entwässerungsschlitze 5 abfließen kann, die sich in dem unteren Aluminiumprofil 6 befinden. Die Isoliereinlage 7 aus Glasgespinst wird mit der Profilglasbahn 1 zusammen in das Rahmensystem gestellt.
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In Bild 2 sind das Glasgespinst mit einer oberen und unteren Klemmvorrichtung 8, 10 in Form von U-Profilen zu sehen. Die obere Klemmvorrichtung 8 ist mit einem Abstand zum Ende der Isoliereinlage 7 fest mit diesem verbunden, sie kann aber auch direkt an dem Ende der Isoliereinlage 7 fixiert sein. Eine Fixierung mit Klebstoff ist durch einen Klebestreifen 9 dargestellt. Alternativ kann auch eine mechanische Fixierung erfolgen. Die obere Klemmvorrichtung 8 kann aber auch lose mitgeliefert werden und erst während der Montage die Isoliereinlage 7 mit Hilfe der Klemmfunktion an die obere Glaskante der Profilglasbahn 1 fixiert werden.
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Die untere Klemmvorrichtung 10 ist direkt am unteren Ende der Isoliereinlage 7 fixiert. Sie weist ebenfalls die Form eines U-Profils auf, wobei der äußere Schenkel des U-Profils etwas kürzer ausgeführt ist mit einer maximalen Schenkellänge von 10 mm.
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Bild 3 zeigt eine Draufsicht eines Ausschnittes des Fassadensystems mit der Isoliereinlage 7 im eingebauten Zustand in der doppelschaligen Glasprofilbahn 1. Die Profilglasbahnen 1 werden versetzt gegeneinander gestellt und seitlich mit Silikon abgedichtet. Sie können seitlich endlos aneinandergereiht werden, so dass sehr breite Fassadenöffnungen geschlossen werden können. Das seitlich an der Wand befestigte Aluminiumprofil 2 bildet den seitlichen Abschluss der Profilglasfassade und ist baugleich zum Aluminiumprofil 2 in Bild 1.
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Bild 4 beschreibt die Fixierung der flexiblen Isoliereinlage 7 an der Profilglasbahn 1 für den Fall, dass die untere Klemmvorrichtung 10 nicht fest an der Isoliereinlage 7 vormontiert ist. Hierfür wird ein doppelseitig klebender Klebestreifen 11 an die untere Kante der Profilglasbahn 1 geklebt. Die Isoliereinlage 7 wird nach dem Einklemmen der oberen Klemmvorrichtung 8 auf die Glaskante und leichtem Spannen in Längsrichtung auf den Klebestreifen 11 gedrückt und damit in ihrer Position fixiert. Anschließend wird die lose untere Klemmvorrichtung 10 auf die untere Glaskante geklemmt. Die untere Klemmvorrichtung 10 fixiert damit einen Teil der Einlage fest mit der Profilglasbahn.
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Bild 5 zeigt die Position der Isoliereinlage 7 in der Profilglasbahn 1 mit der oberen Klemmvorrichtung 8. Die Isoliereinlage 7 liegt vorzugsweise an einem Schenkel der Profilglasbahn 1 eng an.
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Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber dem im Stand der Technik beschriebenen Varianten sind:
- – Die einfache und zeitlich verkürzte Montage der Isoliereinlage 7, da durch die beiden Klemmvorrichtungen 8 und 10 die Isoliereinlage 7 fest an der Profilglasbahn 1 fixiert ist, und beim Einbau nicht mehr verrutschen kann.
- – Die Möglichkeit auch bei windigen Wetterverhältnissen Isoliereinlagen 7 in Profilglasbahnen 1 einzubauen, da durch die Fixierung der Isoliereinlage 7 eine Positionsverschiebung nicht möglich ist.
- – Ein Auftreten von Falten in der flexiblen Isoliereinlage 7 wird verhindert, da diese mit Hilfe der beiden Klemmvorrichtungen 8 und 10 leicht gespannt wird und dadurch eventuelle Falten aus dem Material gezogen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilglasbahn
- 2
- Aluminiumprofil
- 3
- Mauerwerk
- 4
- Kunststoff-Einlegeprofil
- 5
- Entwässerungsschlitz
- 6
- Aluminiumprofil
- 7
- Isoliereinlage
- 8
- Obere Klemmvorrichtung
- 9
- Klebestreifen
- 10
- Untere Klemmvorrichtung
- 11
- Klebestreifen