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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fluidzähler gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1. Derartige Fluidzähler werden üblicherweise dazu verwendet, Verbrauchsmengen von Fluid in einem Fluidversorgungsnetzwerk zu ermitteln. Der häufigste Anwendungsbereich von Fluidzähler sind Wasserzähler zur Ermittlung des Trinkwasserverbrauchs in Gebäuden sowie Haushalten. Andererseits können Fluidzähler auch Bestandteil eines Wärmemengenzählers sein.
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Technologischer Hintergrund
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Fluidzähler besitzen üblicherweise ein Anschlussgehäuse, mittels dem der Fluidzähler in ein Fluidleitungsnetz installiert werden kann. Innerhalb des Anschlussgehäuses befindet sich bei Ultraschall-Fluidzählern eine Messstrecke, die von Messsignalen in Form von Ultraschallsignalen durchlaufen wird. Aus den Laufzeiten der Ultraschallsignale und den geometrischen Gegebenheiten des Fluidzählers wird die Durchflussmenge abgeleitet. Die Messstrecke eines Fluidzählers kann unterschiedlichste Formen aufweisen. Sie kann zum Beispiel geradlinig, U-förmig, gekrümmt sein oder aufgrund Mehrfachumlenkung eine zackenlinienförmige Form aufweisen. Ein Fluidzähler mit einer U-förmigen Messstrecke ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 033 858 A1 bekannt. Ein Fluidzähler mit einer gekrümmten Messstrecke ist demgegenüber beispielsweise aus der
DE 102 35 060 B4 bekannt.
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Handelt es sich bei dem Fluidzähler um einen Wasserzähler, so stellt der Wasserzähler zwangsläufig einen Teil der Trinkwasser-Installation dar. In der Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (TrinkwV) ist geregelt, dass mikrobielle Kontaminationen und unerwünschte Ablagerungen in Trinkwasser-Installationen vermieden oder, falls vorhanden, beseitigt werden müssen.
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Sobald mikrobiologische Grenzwerte der Trinkwasser-Verordnung überschritten werden, wird nach der TrinkwV die Wasserinstallation als kontaminiert betrachtet. Daraus folgt, dass eine Beseitigung der Kontamination aus Gründen des Gesundheitsschutzes im Rahmen einer Anlagendesinfektion zwingend durchgeführt werden muss. Die Anlagendesinfektion kann entweder thermisch oder chemisch vorgenommen werden. Bei der thermischen Desinfektion muss die gesamte Trinkwasser-Installation mit mindestens 70°C heißem Wasser gespült werden. Hierbei ist oftmals ein zusätzliches Gerät zur Trinkwassererwärmung erforderlich. Bei der chemischen Desinfektion wird ein Desinfektionsmittel in die Wasserinstallation in der notwendigen Konzentration eingebracht. Anlagenbereiche müssen bei einer chemischen Desinfektion abschnittsweise desinfiziert werden. Die chemische Desinfektion erfordert eine ausreichende Einwirkzeit. Nach der chemischen Desinfektion müssen die Desinfektionsmittel vor Inbetriebnahme oder vor Wiederinbetriebnahme der Trinkwasserversorgung rückstandsfrei aus der Trinkwasser-Installation entfernt werden, vgl. die DVGW W 557 (A) „Reinigung und Desinfektion von Trinkwasser-Installationen", Oktober 2012. Die Durchführung der jeweiligen Desinfektionsmaßnahme ist genau zu protokollieren.
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Auch in Wasserzählern kann es aufgrund von Stagnation zu einer Verkeimung kommen. Hierbei handelt es sich um Mikroorganismen, die sich sowohl im Wasserkörper befinden als auch in Form von Biofilmen an Installationsteilen anhaften. Um die Bildung solcher Mikroorganismen zu verhindern, war es bisher notwendig, Wasser-Installationen von Zeit zu Zeit zu spülen, also eine mechanische Reinigung vorzunehmen, oder, bei vorhandener Kontamination, chemisch bzw. thermisch zu desinfizieren.
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Zusätzlich von Bedeutung ist, dass Wasserzähler für die Trinkwasser-Installation üblicherweise vor Auslieferung einer Funktionsprüfung unterzogen werden, im Rahmen welcher Wasser (Prüfwasser) in das Anschlussgehäuse des Wasserzählers gelangt. Auch wenn der Wasserzähler danach geleert wird, verbleibt üblicherweise immer ein Rest an Prüfwasser im Wasserzähler, in dem insbesondere bei Lagerung über einen längeren Zeitraum eine Verkeimung eintreten kann. Auch wenn der Wasserzähler gespült wird, können dennoch Keime in Toträumen und dergleichen im Wasserzähler zurückbleiben und bei günstigen Bedingungen, zum Beispiel bei längerer Stagnation und/oder erhöhten Temperaturen, sich wieder vermehren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen neuartigen Fluidzähler zur Verfügung zu stellen, mit dem das Risiko einer Verkeimung wirksam und auf einfache und kostengünstige Weise reduziert werden kann.
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Lösung der Aufgabe
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Die vorstehende Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Fluidzähler dadurch gelöst, dass innerhalb des Anschlussgehäuses ein Reservoir mit einer mit dem Fluid in Kontakt tretenden bioaktiven Substanz vorgesehen ist.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden in den Unteransprüchen beansprucht.
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Die Idee der vorliegenden Erfindung besteht darin, innerhalb des Anschlussgehäuses eines Fluidzählers, also im Inneren des Fluidzählers, permanent eine bioaktive Substanz, vorzugsweise eine bioaktive Substanz auf Edelmetallbasis, vorzuhalten. Dies bewirkt, dass trotz eine Verkeimung begründender Gegebenheiten (lange Stagnation, höhere Temperatur, verbliebenes Prüfwasser im Fluidzähler, usw.) das Einsetzen einer Verkeimung verhindert und/oder sogar eine bereits vorliegende Verkeimung wieder beseitigt werden kann. Aufwändige und kostenintensive Spülmaßnahmen oder thermische bzw. chemische Desinfektionsmaßnahmen können vermieden werden. Das innerhalb des Anschlussgehäuses vorgesehene Reservoir an bioaktiver Substanz gewährleistet es, dass innerhalb des Anschlussgehäuses des Fluidzählers, also innerhalb der Rohrleitung, eine Verkeimung wirksam vermieden werden kann. Daraus resultiert, dass auf ein regelmäßiges Spülen des Fluidzählers verzichtet werden kann. Ebenso können aufwendige thermische oder chemische Desinfektionsmaßnahmen vermieden werden.
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Zweckmäßigerweise ist das Reservoir an bioaktiver Substanz innerhalb des Anschlussgehäuses ohne Demontage des Fluidzählers austauschbar. Sofern sich die bioaktive Substanz über die Zeit hinweg verbraucht, kann das Reservoir in einfacher Weise ausgetauscht werden, ohne dass der Betrieb der Trinkwasser-Versorgung nachteilig beeinträchtigt wird. Ein neues Reservoir mit unverbrauchter bioaktiver Substanz kann im Tausch in das Anschlussgehäuse des Fluidzählers eingebracht werden.
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Vorteilhafterweise weist die Wandung des Anschlussgehäuses mindestens einen Wanddurchbruch auf. Als Reservoir ist mindestens eine mit bioaktiver Substanz befüllbare Patrone vorgesehen, die durch den Wanddurchbruch hindurch in das Anschlussgehäuse dichtend einsetzbar ist.
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In vorteilhafter Weise ist entlang des Anschlussgehäuses eine Mehrzahl von Patronen zur Gewährleistung des Reservoirs vorgesehen. Hierdurch kann eine Verkeimung entlang des gesamten Anschlussgehäuses, vor allem auch im Bereich von Toträumen, vermieden werden.
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Dadurch, dass das Reservoir als vom Fluid durchströmbarer Käfig ausgebildet ist und sich die bioaktive Substanz unverlierbar innerhalb des Käfigs befindet, kann eine Beeinträchtigung des Messergebnisses durch die bioaktive Substanz oder Partikel davon verhindert werden. Die bioaktive Substanz bzw. Teile davon können nicht in den Schallweg der Ultraschallsignale gespült werden und letztere stören oder ablenken. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die bioaktive Substanz optimal mit dem Fluid in Kontakt treten kann.
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Dadurch, dass das Reservoir länglich ausgebildet ist und mit seiner Längsachse quer zur Strömungsrichtung des Fluids innerhalb des Anschlussgehäuses verlaufend angeordnet ist, wird zum einen ein ausreichender Kontakt der bioaktiven Substanz mit dem Fluid gewährleistet, zum anderen ergeben sich keine negativen Auswirkungen auf den Druckverlust. Im Übrigen wird hierdurch eine vergleichsweise einfache Installation ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise ist das Reservoir in Form einer Mehrzahl in Längsrichtung entlang des Anschlussgehäuses verteilt angeordneter Patronen ausgebildet. Beispielsweise kann eine Patrone im Einlass und/oder im Auslass des Anschlussgehäuses positioniert sein. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens eine Patrone auch im Bereich der Messstrecke positioniert sein. In letzterem Fall ist die jeweilige Patrone außerhalb (z. B. an der Seite) des Schallweges zu positionieren, so dass durch die jeweilige Patrone die Messsignale nicht abgelenkt bzw. gestört werden.
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Dadurch, dass das Reservoir eine gekrümmte, vorzugsweise eine zylinderförmige Außenkontur aufweist, werden Strömungswirbel und daraus resultierende Messfehler vermieden. Zudem erfolgt eine vorteilhafte Umströmung des Reservoirs durch Fluid und damit eine besonders wirksame Benetzung der Gesamtoberfläche der bioaktiven Substanz.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann der erfindungsgemäße Fluidzähler mit einer Verkeimungs-Alarmfunktion ausgestattet sein. Der Verkeimungs-Alarm wird automatisiert von der Elektronik des Fluidzählers bei einem Eintreten mindestens einer vorgegeben Betriebsvariablen ausgegeben. Der Nutzer erhält somit einen Warnhinweis, sofern Verkeimungs-relevante Umstände eingetreten sind, die es notwendig machen, einen Tausch des Reservoirs an bioaktiver Substanz vorzunehmen.
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Zweckmäßigerweise handelt es sich bei der Betriebsvariablen vorzugsweise um die Verweilzeit des Reservoirs im Anschlussgehäuse und/oder die, vorzugsweise während der Verweilzeit t(Res) des Reservoirs im Anschlussgehäuse, vorherrschende Fluidtemperatur T(fluid) und/oder die Aktivität A der bioaktiven Substanz. Der Nutzer erhält somit einen Warnhinweis, sofern mindestens eine der vorgenannten Betriebsvariablen oder eine Kombination davon eine vorgegebene Bedingung erfüllt.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der bioaktiven Substanz um eine silberhaltige und/oder rutheniumhaltige Substanz. Ist eine solche Substanz von Wasser umgeben, bewirkt die Substanz eine keimabtötende Wirkung auf das umgebende Wasser. Das Ruthenium beschleunigt und verstärkt die keimabtötende Wirkung des Silbers.
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Vorzugsweise kann die silber- und/oder rutheniumhaltige Substanz zusätzlich mit einem Vitamin oder dessen Derivat versetzt sein, um die Wirkungsintensität noch zu steigern.
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Zweckmäßigerweise kann die Substanz auch in Form eines mit einer silberhaltigen und/oder rutheniumhaltigen Oberfläche versehenen Trägers ausgebildet sein. Bei dem Träger handelt sich bevorzugt um einen entsprechend beschichteten metallischen, umformbaren Träger. Hierdurch besteht die Möglichkeit, ein Reservoir an bioaktiver Substanz mit einer vergleichsweise großen aktiven Oberfläche und guten Umströmungseigenschaften zu schaffen. Beispielsweise kann es sich um umgeformtes, insbesondere gerolltes, entsprechend beschichtetes Flachmaterial handeln. Alternativ können auch ineinander positionierte Röhrchen vorgesehen sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Träger gitter-, sieb oder geflechtartig ausgebildet sein. Entsprechende Träger besitzen aufgrund ihrer Formgebung eine besonders große spezifische Oberfläche und sind daher günstig bei Durch- oder Umströmung des Reservoirs durch das Fluid.
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Sofern sich die bioaktive Substanz im Reservoir verbraucht hat, kann sie jeweils in einfacher Weise ausgetauscht werden und durch neue bioaktive Substanz ersetzt werden.
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Beschreibung der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden anhand von Zeichnungsfiguren nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Schnittdarstellung durch eine zweckmäßige Ausgestaltung eines Ultraschall-Fluidzählers mit schematisch eingezeichneten Patronen gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 eine vergrößerte, schematisierte Darstellung eines Teils der Wandung des Anschlussgehäuses des Fluidzählers gemäß 1 im Bereich einer Patrone mit bioaktiver Substanz gemäß einer ersten Ausgestaltung in Teilschnittdarstellung; sowie
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3 eine vergrößerte, schematisierte Darstellung eines Teils der Wandung des Anschlussgehäuses des Fluidzählers gemäß 1 im Bereich einer Patrone mit bioaktiver Substanz gemäß einer zweiten Ausgestaltung in Teilschnittdarstellung.
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Bezugsziffer 1 in 1 zeigt eine zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wasserzählers in Teilschnittdarstellung. Der als Ultraschall-Wasserzähler ausgeführte Wasserzähler 1 umfasst ein Anschlussgehäuse 2, vorliegend ein sogenanntes Einrohranschlussgehäuse, zum Verbau des Wasserzählers 1 in einer in 1 nicht dargestellten Trinkwasserleitung.
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Innerhalb des Anschlussgehäuses 2 befindet sich ein Halter 18, welcher vorzugsweise aus zwei in Längsrichtung geteilten (nicht dargestellten) Halbschalen besteht und Umlenkspiegel 17a, 17b am jeweiligen Endbereich des Halters 18 trägt. Innerhalb des Halters 18 ist ein Messrohr 16 vorgesehen. Die Umlenkspiegel 17a, 17b bedingen bei der in 1 gezeigten Ausführungsform des Wasserzählers eine U-förmige Messstrecke 5.
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Eine Ultraschallwandleranordnung bestehend aus einem ersten Ultraschallwandler 6 sowie einem zweiten Ultraschallwandler 7 ist dazu vorgesehen, abwechselnd Ultraschallsignale in die Messstrecke 5 abzustrahlen bzw. ausgesandte, entlang der Messstrecke 5 verlaufende Ultraschallsignale wieder zu empfangen. Aus dem jeweiligen Laufzeitunterschied und den geometrischen Gegebenheiten des Wasserzählers 1 wird unter Zuhilfenahme der Elektronik eines Elektronikmoduls 8 die Durchflussmenge errechnet und ausgegeben.
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Die Fließrichtung von Wasser in dem Wasserzähler 1 gemäß 1 erfolgt von links nach rechts. Um das Eindringen von Verschmutzungen zu vermeiden, ist im Bereich des Einlasses 3 des Anschlussgehäuses 2 ein Sieb 15 vorgesehen.
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Um den Einfluss der Fluidtemperatur im Rahmen der Durchflussmessung miteinzubeziehen, kann ferner ein Temperaturfühler 19 beispielsweise im Bereich des Auslasses 4 des Anschlussgehäuses 2 vorgesehen.
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Das Elektronikmodul 8 beinhaltet die typischerweise bei einem Wasserzähler vorhandenen Elektronikkomponenten, wie zum Beispiel eine Energiequelle (Akku), einen Mikroprozessor sowie einen Speicher. Ferner können eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine Schnittstelle für eine Fremdauslesung und/oder ein Funkmodul zur Datenübertragung bzw. Fernablesung vorgesehen sein. Die vorgenannten einzelnen Module des Elektronikmoduls 8 sind in 1 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist innerhalb des Anschlussgehäuses 2 ein Reservoir für eine bioaktive Substanz, insbesondere eine bioaktive Substanz auf Edelmetallbasis, vorgesehen. Das Reservoir an bioaktiver Substanz dient dazu, innerhalb des Anschlussgehäuses 2 eine keimabtötende Wirkung zu gewährleisten.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 1 der vorliegenden Erfindung wird das Reservoir an bioaktiver Substanz beispielsweise durch zwei Patronen 10a sowie 10b gebildet, welche entlang der Längsachse des Anschlussgehäuses 2 durch Wanddurchbrüche 9a sowie 9b jeweils in letzteres eingesetzt sind. Bei der in 1 gezeigten Ausgestaltung befindet sich eine Patrone 10a im Bereich des Einlasses 3 sowie eine weitere Patrone 10c im Bereich des Auslasses 4. Zweckmäßigerweise sind die Patronen austauschbar am Anschlussgehäuse 2 fixiert. Sie besitzen eine längliche, gekrümmte, vorzugsweise zylinderförmige Form und erstrecken sich quer zur Strömungsrichtung in des Anschlussgehäuses 2 hinein. Im Bereich des Einlasses 3 sowie Auslasses 4 erstrecken sich die beiden Patronen 10a sowie 10c vorzugsweise über mehr als die Hälfte des Durchmessers des Anschlussgehäuses 2.
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Bei Bedarf kann zudem auch im Bereich der Messstrecke 15 mindestens eine Patrone vorgesehen sein. Diese sollte(n) aber so positioniert sein, dass sie die Ultraschallsignale und damit die Messung nicht, zumindest nicht wesentlich, beeinflusst bzw. beeinflussen. Hierzu kann die betreffende Patrone lediglich im Seitenbereich des Messkanals bzw. Messrohrs 16 positioniert sein, wodurch die Ultraschallsignale nicht reflektiert oder gestreut werden.
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Eine zweckmäßige Variante der in 1 lediglich schematisch dargestellten Patronen 10a bzw. 10b ist in vergrößerter Darstellung in 2 detaillierter gezeigt. An den dafür vorgesehenen Stellen befindet sich in der Wandung des Anschlussgehäuses 2 ein stufenförmiger Wanddurchbruch 9a mit einer im Bereich der Stufe vorgesehenen Dichtung 12. In dem Wanddurchbruch 9a befindet sich beispielsweise ein Innengewinde. Die Patrone 10a umfasst ein Kopfteil 11, welches nach Art eines Schraubkopfes ausgebildet ist, sowie einen von Wasser durchströmbaren Käfig 13, in den sich die bioaktive Substanz eingelegt ist. Die bioaktive Substanz im Käfig 13 kann auf diese Weise in Kontakt mit Wasser treten. Der Käfig 13 weist ein Rahmenteil 14 auf, mittels welchem der Käfig 13 mit dem Kopfteil 11 nach Befüllen mit bioaktiver Substanz verbindbar ist. Zur Installation braucht die Patrone 10a lediglich in den Wanddurchbruch 9a eingeschraubt werden.
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Bei der bioaktiven Substanz handelt es sich vorzugsweise um eine silberhaltige und/oder rutheniumhaltige Substanz. Silber besitzt eine keimabtötende Wirkung. Das Ruthenium beschleunigt und verstärkt die keimabtötende Wirkung des Silbers. Vorzugsweise kann die silber-ruthenium-haltige Substanz zusätzlich mit einem Vitamin oder dessen Derivat versetzt sein, um die Wirkung noch zu steigern. Insbesondere handelt es sich bei der bioaktiven Substanz um eine Substanz, wie sie in der
DE 10 2006 049 108 A1 beschrieben ist. Auf deren Inhalt wird vollinhaltlich Bezug genommen.
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In vorteilhafter Weise ist ein, vorzugsweise einstückiger, Träger 20 vorgesehen, dessen Oberfläche mit der vorgenannten bioaktiven Substanz beschichtet ist, so dass lediglich die Oberfläche des Trägers 20 eine Bioaktivität bewirkt.
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Damit die bioaktive Substanz eine gute Wirksamkeit entfaltet, ist der mit der bioaktiven Substanz beschichtete Träger 20 als umgeformtes, vorzugsweise metallisches, Flachmaterial ausgebildet. Vorzugsweise kann der Träger 20, vgl. die in 2 gezeigte Ausführungsform, gerollt sein, wodurch er ein mehrlagiges, röhrenförmiges Gebilde darstellt. Dieser Träger 20 kann, wie aus 2 ersichtlich, der Länge nach in der jeweiligen Patrone 10a bzw. 10b untergebracht sein.
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Die gerollte Form des Trägers 20 bedingt einen verbesserten Kontakt des Wassers mit der bioaktiven Substanz. Vorzugsweise befindet sich ein einziger Träger 20 in jeder Patrone 10a–10c.
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Alternativ können auch eine Mehrzahl ineinander gesteckter Hülsen oder röhrenförmiger Gebilde vorgesehen sein.
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Vorzugsweise kann der Träger zur Vergrößerung seiner Oberfläche zudem eine Gitter-, Netz- oder Geflechtstruktur aufweisen.
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Sofern sich die bioaktive Substanz über die Betriebszeit hinweg verbraucht hat, kann die jeweilige Patrone 10a, 10b in einfacher Weise ausgetauscht und durch eine Patrone mit frischer bioaktiver Substanz ersetzt werden.
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Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform ist die bioaktive Substanz in Form des Trägers 20 nicht innerhalb eines Käfigs gehaltenen, sondern unmittelbar mit dem Kopfteil 11 der Patrone 10a verbunden. Eine Verbindung kann beispielsweise über das Rahmenteil 14 am Kopfteil 11 vorgesehen sein. Die Formen des Trägers 20 können wie oben beschrieben sein.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung besitzt der Wasserzähler 1 eine Verkeimungs-Alarmfunktion auf der Basis mindestens einer, vorzugsweise einer Mehrzahl von Betriebsvariablen. Bei Vorliegen eines entsprechenden Sollwerts bzw. entsprechender Sollwerte der Betriebsvariablen wird eine Alarmfunktion über die Elektronik des Elektronikmoduls 8 ausgegeben und zwar entweder über eine (nicht dargestellte) Anzeige und/oder über einen akustischen Signalton. Eine entsprechende Alarminformation kann darüber hinaus alternativ oder zusätzlich auch über eine Einrichtung zur Datenübertragung, beispielsweise per Funk, an eine Zentrale übermittelt und dort in einer Anzeige und/oder als akustisches Warnsignal ausgegeben werden.
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Als Betriebsvariablen sind zweckmäßigerweise vorgesehen:
- – die Verweilzeit t(Res) des Reservoirs bzw. der einzelnen Patronen 10a, 10b im Anschlussgehäuses 2 und/oder
- – die Verweilzeit von Fluid t(fluid) im Anschlussgehäuse 2 und/oder
- – die, vorzugsweise während der Verweilzeit t des Reservoirs bzw. der Patronen 10a, 10b im Anschlussgehäuse 2, vorherrschende Fluidtemperatur T(fluid) und/oder
- – die Aktivität A der bioaktiven Substanz.
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Die Verweilzeit t(Res) einer Patrone 10a, 10b kann beispielsweise durch einen entsprechenden elektrischen Kontakt im Bereich der Wanddurchbrüche 9a, 9b in einfacher Weise gewährleistet werden. Bezugszeichen 21 zeigt stark vereinfacht einen Signalleitungsanschluss zur Erfassung der Verweilzeit t(Res) und/oder der Aktivität A der bioaktiven Substanz. T(fluid) kann in einfacher Weise durch den Temperaturfühler 19 abgegriffen werden.
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Die Aktivität A der bioaktiven Substanz kann zweckmäßigerweise über einen (in den Figuren nicht dargestellten) elektrischen Potentialabgriff an der bioaktiven Substanz bzw. an der Beschichtung des Trägers 20 erfolgen. Da sich die bioaktive Substanz über die Zeit verbraucht, kann bei Eintreten eines Potentialgrenzwerts ein Alarmsignal angegeben und die betreffende Patrone rechtzeitig ausgestaucht werden.
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Alternativ könnte die Keimabtötungs-Aktivität A der bioaktiven Substanz auch aus Erfahrungswerten auf der Grundlage der Verweilzeit t(Res), der Fluidtemperatur T(fluid) sowie der Verweilzeit des Fluids t(fluid) ermittelt und für die Alarmsteuerung im Elektronikmodul 8 ausgewertet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserzähler
- 2
- Anschlussgehäuse
- 3
- Einlass
- 4
- Auslass
- 5
- Messstrecke
- 6
- Ultraschallwandler
- 7
- Ultraschallwandler
- 8
- Elektronikmodul
- 9a
- Wanddurchbruch
- 9b
- Wanddurchbruch
- 10a
- Patrone
- 10b
- Patrone
- 11
- Kopfteil
- 12
- Dichtung
- 13
- Käfig
- 14
- Rahmenteil
- 15
- Sieb
- 16
- Messrohr
- 17a
- Umlenkspiegel
- 17b
- Umlenkspiegel
- 18
- Halter
- 19
- Temperaturfühler
- 20
- Träger
- 21
- Signalleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010033858 A1 [0002]
- DE 10235060 B4 [0002]
- DE 102006049108 A1 [0039]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DVGW W 557 (A) „Reinigung und Desinfektion von Trinkwasser-Installationen”, Oktober 2012 [0004]