-
Die
Erfindung betrifft einen Filter zur Erzeugung von weitgehend keimfreien
Wasser nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Das
veränderte Hygieneverhalten der Bevölkerung, der
umweltbewußte Umgang mit der Ressource Wasser und energiesparende
Niedertemperaturkessel zur Warmwasserbereitung führen in
den letzten Jahren zu einer steigenden Anzahl an Erkrankungen durch
die Legionärskrankheit, hervorgerufen durch das Bakterium
legionella pneumophila. Das hat in zur Entwicklung einer Vielzahl
von prophylaktischen Verfahren und Hilfsmitteln geführt.
-
Zu
nennen sind:
- – die thermische Desinfektion
von Warmwasserleitung und Duschkopf;
hierzu wird der Warmwasserbereiter
auf 80°C aufgeheizt; durch die Dusche lässt man
solange Heißwasser fließen, bis der Duschkopf
mindestens auf 55°C aufgeheizt und diese Temperatur über
30 Minuten lang aufrechterhalten worden ist. Dieses Verfahren setzt
voraus, dass es im Warmwasserleitungsnetz keine strömungsfreien, „toten Rohrenden"
gibt, die mangels durchfließenden Wassers nie auf diese
Temperatur gebracht werden können.
- – der Einbau von Membranfiltern, die im Mikro- oder
Ultrafiltrationsbereich arbeiten, direkt am Eingang der Gebäude-Wasserversorgung;
dadurch
soll das gesamte Rohrnetz des Gebäudes mit keimfreiem Wasser
versorgt werden. Diese Methode setzt aber voraus, dass sich nicht schon
vor dem Einbau der Filter Legionellen-Kulturen im Rohrnetz eingenistet
haben.
- – der Einbau einer Vorrichtung zur anodischen Oxidation
vor dem Wassermischventil, in beide Wasserleitungen der Dusche.
- – die Montage von Membranfiltern zwischen Duschkopf
und Dusch-Schlauch bzw. Duschwasser-Rohr.
- – der Einbau einer Duschleitungsstange mit integriertem
Membranfilter;
der Membranfilter wird zwischen dem Duschkopf und
dem Mischventil montiert.
- – Duschkopf mit darin integriertem Membranfilter, wie
beispielsweise in WO2005/026456A1 beschrieben
ist.
-
Diese
Aufzählung könnte weitergeführt werden
und zeigt die Dringlichkeit des Problems. Die Vielzahl unterschiedlicher
Methoden zeigt, dass bisher noch keine zufriedenstellende Lösung
des Problems gefunden wurde.
-
Die
nichtendständigen Maßnahmen leben von der Hoffnung,
dass sich im nachfolgenden Rohrnetz nicht schon ein legionellenbesetzter
Biorasen angesiedelt hat und sind damit ohnehin zweifelhaft.
-
Bei
den letzten vier Maßnahmen, die einen endständigen
Legionellenschutz (direkt vor oder im Duschkopf) darstellen, sind
vor allen Dingen die hohen Investitions- und Betriebskosten dafür
verantwortlich, dass die Verbreitung selbst in sensiblen Bereichen
(Kliniken, Badeanstalten usw.) sehr zögerlich ist.
-
Obwohl
Membranfilter – wie als bekannt vorausgesetzt wird – einen
sicheren Schutz vor Legionellen und vielen anderen pathogenen Keimen
bieten, weisen sie auch einen Nachteil auf; sie benötigen
eine periodische Reinigung und daher eine aufwändige periphere
Installation, mit der diese Reinigung durchgeführt wird.
-
Erfolgt
die Reinigung der Membranmodule nicht in Abständen von
2–4 Wochen, dann fällt die Leistung der Module
auf ein so niedriges Niveau, dass der Betrieb der Dusche nicht mehr
möglich ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Schmutz-
und Rostpartikel im Leitungswasser am Leistungsabfall nur einen
geringen Anteil haben. Der größte Teil des Membran-Leistungsabfalls
ist auf schleimbildende mikrobiologische Keime zurückzuführen,
die sich im Leitungswasser befinden und auf den Membranen abgeschieden
werden. Während sich diese Keime im kalten Wasser des Trinkwassernetzes
(10–12°C) praktisch nicht vermehren, wachsen sie
unter den Bedingungen einer Warmdusche, mit fast idealer Bruttemperatur,
in wenigen Wochen zu einem sogenannten Biofilm an, der die Membranfläche
als gelartige Schicht komplett belegt. Der Biofilm wirkt damit wie
eine Gel-Sekundärmembran und behindert einerseits den transmembranen
Wasserfluss mechanisch, andererseits entsteht zwischen dem Reinwasser
und dem Biofilm ein osmotischer Druck, der je nach Stärke
des Biofilms bis zu 20 bar betragen kann und dem Anströmdruck
des Leitungswassers (Transmembrandruck, d. h. das Druckgefälle
zwischen der Anströmseite und der Permeatseite (Filtratseite)
der Membran) entgegengerichtet ist.
-
Selbst
ohne die Berücksichtigung der mechanischen Behinderung
ist damit bereits ein sehr dünner Biofilm in der Lage,
den leitungsdruckbedingten Transmembrandruck von 3–5 bar
durch osmotischen Druck völlig zu kompensieren.
-
Es
ergibt sich:
Anströmdruck – osmot. Druck
= Transmembrandruck
spezifische Membranleistung = 1 m2 bar h
Spezifische Membranleistung·Transmembrandruck
= Filtratvolumen
-
Bei
einer spezifischen Membranleistung von 200 und einem Transmembrandruck
von 4 bar ergibt sich:
200·4 = 800
-
Die
Membran erzeugt demnach je Quadratmeter Membranfläche,
bei einem Transmembrandruck von 4 bar, 800 Liter Permeat pro Stunde.
-
Läuft
der Transmembrandruck gegen null, dann läuft auch das Filtratergebnis
gegen null.
-
Will
man also Membranmodule mit so langen Nutzungszeiten zwischen den
Reinigungsperioden, dass auf die bisherige, aufwändige
Reinigungsperipherie verzichtet werden kann, dann muss man das Aufwachsen
eines Biofilms mindestens stark behindern. In der 1 ist
ein herkömmliches Membran-Legionellenfilter schematisch
dargestellt; es entspricht einer normalen Mikro- bzw. Ultra-Filtrationseinheit
mit dead-end-Betrieb. Während des Filterbetriebes ist das
Abwasserventil geschlossen und das Permeatventil offen. Zur Reinigung
wird, bei offener Anströmung, das Permeatventil geschlossen
und das Abwasserventil geöffnet. Es wird nun die Funktion
des Membranfilters der 1 erläutert.
-
In
einem Sammelrohr befindet sich ein Kapillarschlauch mit poröser
Wandung (Membranschlauch). (In der Praxis befindet sich in einem
Permeatsammelrohr selbstverständlich nicht 1 Membranschlauch,
sondern ein Bündel von Kapillarschläuchen.) Durch
den Leitungsdruck strömt das zu filtrierende Wasser (Anströmseite)
in den Kapillarschlauch; die Abströmseite ist während
der Filtration verschlossen. Der Druck des Anströmwassers
transportiert Wasser durch die Poren der Schlauchwand in das Filtratsammelrohr,
die im Wasser befindlichen partikulären Stoffe werden im
Inneren des Membranschlauches zurückgehalten. Der typische
Innendurchmesser der Kapillarmembranen liegt zwischen 0,8 und 1,5
Millimetern, da geringere Durchmesser schnell irreversibel verstopfen
und mit zunehmendem Durchmesser, bei gleichem Platzbedarf, die im Sammelrohr
unterbringbare Membranfläche sinkt. Wie oben beschrieben
muss der Filterkuchen von Zeit zu Zeit entfernt werden. Hierzu wird – wie
beschrieben – das Filtratventil geschlossen und das Abströmventil
geöffnet. Das Anströmwasser drückt dann
den angesammelten Schlamm aus dem Membranschlauch und reißt,
bei genügender Strömungsgeschwindigkeit, auch
mehr oder weniger große Teile des an der Innenwandung des
Membranschlauches haftenden Biofilms mit. Diese anströmseitige
Membranspülung ist nicht so wirksam, dass die Membranleistung
auf Dauer gehalten werden kann. Es läßt sich lediglich
die Zeit zwischen den intensiven Reinigungen verlängern.
Nach 4–8 Monaten müssen die Membranmodule ausgebaut
und mitttels einer Reinigungsanlage gereinigt werden. Die bei großen
Mikro- und Ultra-Filtrationsanlagen üblichen Reinigungsmethoden,
wie die Rückspülung der Membranen mit Permeat
von der Permeatseite, bedingen Mehrmodulanlagen zur Produktion des
Permeats während der Reinigung eines Moduls oder einen
bekeimungs-sicheren Permeat- Lagerbehälter und eine entsprechende
Rückspülpumpe, automatische Ventile und eine Steuerungselektronik.
Diese sehr viel wirksamere Reinigungsmethode ist bei endständigen Keimfiltern
vor Duschköpfen oder im Duschkopf aufgrund des technischen
Aufwandes, des Platzbedarfs und der Kosten nicht möglich.
Andere endständige Keimfilter, die meistens zwischen Duschkopf
und Duschschlauch montiert ohne den geschilderten peripheren Aufwand
und ebenfalls dead-end betrieben werden, müssen alle zwei
Wochen ausgewechselt werden, was aus Kostengründen nur
in hochsensiblen Bereichen, z. B. den Intensivstationen von Kliniken,
möglich ist.
-
Übliche
Membranfilter besitzen als Membran ein Bündel von Hohlfasern,
um dadurch eine möglichst große wirksame Filteroberfläche
zu erhalten. Da das Innere der Hohlfaser nur schwer gereinigt werden
kann, ist der Wasserzulauf auf der Außenseite der Fasern,
das gefilterte Wasser läuft durch die Hohlfaser ab. Beispiele
für solche Filter mit Faserbündeln sind in
EP0641247B1 und
DE10115633 beschrieben.
Diese haben den Nachteil, dass das Volumen des Rohres von dem Faserbündel
ausgefüllt wird, das zulaufende Wasser also durch das Bündel strömen
muß. Wegen des Strömungswiderstandes, der innerhalb
des Bündels herrscht, kommt es entlang der Länge
des Bündels zu einem Druckverlust. Dieser steigt mit zunehmender
Ablagerung eines Biofilmes, sodass schließlich zur Filterung
nur noch die Bereiche des Bündels beitragen, die sich in
Nachbarschft zum Wassereinlaß befinden.
-
Aufgabe
der Erfindung ist daher, ein Membranfilter so zu gestalten, dass
bei einfachem Aufbau die Verschmutzung durch Biofilme und andere
Ablagerungen herabgesetzt ist und eine längere Nutzungsdauer
zwischen den Reinigungsintervallen zur Verfügung steht.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Membranfilter mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Dadurch,
dass im Inneren des Bündels ein sich über dessen
Länge erstreckender freier Raum vorgesehen ist, wird gewährleistet,
dass am dem dem Zulauf zugewandten wie auch dem Zulauf abgewandten
Ende des Bündels ein im wesentlichen gleicher Wasserdruck
herrscht und ein Druckverlust im Bündel nur von Innen nach
Außen auftreten kann, so dass die gesamte Länge
des Bündels für einen wirksamen Filterdurchsatz
zur Verfügung steht.
-
Damit
eignet sich der Filter insbesondere für Duschschläuche,
weil bei ihnen der Außendurchmesser nur etwa 1 bis 2 cm
beträgt und somit die nötige Filteroberfläche
nur mit langen Hohlfaserbündeln erreicht werden kann, er
ist aber nicht auf Duschschläuche beschränkt.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben
und näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 schematisch
die Funktionsweise eines herkömmlichen Legionellenfilters
-
2 einen
Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Membranfilter
-
3 einen
Querschnitt durch ein Filter der 2
-
4 verschiedene
Arten von Hohlfaser-Membranen
-
5 einen
Längsschnitt durch alternative Ausführungsform
-
Die
erfindungsgemäße Konstruktion beschreibt einen
Membranfilter in Form eines Duschschlauches, bestehend aus einem
Schlauch 1, der auf seiner Innenseite eine dünne
Silberschicht 2 aufweist und an den Enden Anschlußarmaturen 3, 4 trägt.
In den Schlauch sind Kapillarmembranen 5, die im Folgenden
auch als Hohlfasern bezeichnet werden, derart eingebaut, dass sich
diese im Außenbereich der Schlauch-Innenraumes befinden
und in der Mitte des Schlauchquerschnitts einen freien Strömungskanal 6 bilden
(nachfolgend mit Anströmseele bezeichnet). An der Anströmseite
des Schlauchs (an der Anschlußseite des Duschwasser-Mischventils) sind
die Kapillarmembranen mittels Gießharz 7 (Epoxi-,
Polyurethan- oder sonstigem geeigneten Kunstharz) derart vergossen,
dass sie verschlossen sind und sich in der Mitte des Gießharz-Stopfens
eine Durchflussöffnung für das zu filtrierende
Wasser (Rohwasser) befindet. An der Duschkopfseite des Schlauchs
ist der Membranverguss 9 so gestaltet, dass die Kapillarmembranen 5 offen
sind, damit das beim Filtrationsbetrieb gebildete Permeat aus den Kapillarmembranen
in den Permeatraum 8 und von dort zum Duschkopf fließen
kann; der Gießharzstopfen 9 enthält an
dieser Seite keine Mittelöffnung, so, dass der Permeatsammelraum
von der Anströmseele 6 getrennt ist und kein bekeimtes
Rohwasser auf in den Permeatsammelraum 8 gelangen kann.
-
Durch
diese Bauweise werden gegenüber der bisherigen Duschenkonstruktion
keine weiteren oder zusätzlichen Installationen notwendig;
es wird lediglich der Duschschlauch ausgewechselt. Der möglichst
langen Erhaltung einer ausreichenden Membranleistung liegen folgende
Feststellungen und Überlegungen zugrunde:
Zum Duschen
werden ca. 12 Liter Wasser je Minute benötigt.
-
Der
Duschschlauch muß über eine möglichst große
Membranfläche verfügen, damit er bei sinkendem
Transmembrandruck noch ein Permeatvolumen von > 720 L/h liefern kann.
-
Je
kleiner der Außendurchmesser der einzelnen Kapillarmembran 5 ist,
desto mehr Membranfläche läßt sich im
Duschschlauch unterbringen. Je kleiner der Innendurchmesser der
Kapillarmembran ist, desto größer wird bei der
herkömmlichen Innenanströmung die Gefahr einer
irreversibelen Verstopfung der Kapillare, da die Adhäsionskraft
des Schmutz- und Biofilm-Stopfens größer wird
als die Kraft, die beim Reinigungsvorgang durch den Druck der Anström- Wassersäule
erzeugt werden kann. Je langer die Kapillarmembran ist, desto länger
ist der sich bildende Stopfen und entsprechend schneller übersteigt
seine Adhäsionskraft die Kraft der Wassersäule.
Die Membranfläche eines Kapillarschlauchs gleichen Durchmessers
ist bei außenliegender Membran größer,
als bei innenliegender Membran (4).
-
Bei
außenliegender Membran kann eine längere Membran-Hohlfaser
(Kapillarschlauch) verwendet werden, da bei einer außen
angeströmten Hohlfaser im Inneren partikelfreies, keimfreies
Filtrat fließt und die Gefahr einer Verstopfung durch Partikelablagerungen
oder Biofilmbildung ausgeschlossen ist. Bei außenliegender
Membran können aus dem gleichen Grund Membran-Hohlfasern
mit kleinerem Innendurchmesser verwendet werden, wodurch bei gleichem
Platzbedarf eine größere Membranfläche im
Filter untergebracht werden kann.
-
Bei
einer Außenanströmung der Membran-Hohlfasern können
im Anströmraum konstruktive und weitere Maßnahmen
zur Störung des Biofilm-Wachstums realisiert werden.
-
Der
erfindungsgemäße Duschschlauch-Membranfilter ist
dementsprechend mit Membran-Hohlfasern ausgerüstet, die
nur einen Innendurchmesser von 0,3 mm besitzen. Bei derart geringem
Innendurchmesser kann – bei gleicher Berst- und Implosion-Druckresistenz-
auch die Wandstärke des Kapillarschlauchs verringert werden.
-
Während
ein Kapillarschlauch mit 0,8 mm Innendurchmesser eine Wandstärke
von 0,3 mm benötigt, erreicht eine Membran-Hohlfaser mit
0,3 mm Innendurchmesser bereits bei einer Wandstärke von 0,15
mm die gleiche Berst- und Implosions-Druckfestigkeit. Das bedeutet,
dass die 0,3 mm-Membran-Hohlfaser nur 1/5 des Volumens einer 0,8 mm-Kapillarmembran
besitzt. Die Membranflächen-Berechnung zeigt folgendes
Ergebnis:
Membranfläche einer 1 m langen 0,8 mm-Kapillarmembran
innen = 0,8·π·1000 = 2513 mm2
Membranfläche
einer 1 m langen 0,3 mm-Membran-Hohlfaser außen = 0,6·π·1000
= 1885 mm2
Membranfläche von
5·1 m lang. 0,3 mm Membran-Hohlfaser außen = 5·1885
mm2 = 9425 mm2
-
Somit
läßt sich bei Verwendung der Membran-Hohlfaser
mit Außenmembran, auf dem gleichen Raum, die 3,75-fache
Membranfläche unterbringen als bei den 0,8 mm Kapillarmembranen
mit Innenanströmung.
-
Die
Membran-Hohlfasern sind nicht in herkömmlicher Art als
volles Bündel, sondern in mehreren Lagen kreisförmig,
als Ringbündel 10 angeordnet, sodass sich in der
Mitte des Duschschlauchs eine faserfreie Zone 6 (Anströmseele) über
die gesamte Länge des Schlauchs ergibt. Diese Anströmseele 6 gewährleistet
eine weitgehend ungestörte und gleichmäßige
Anströmung der Membran-Hohlfasern mit Rohwasser über
deren gesamte Länge. Zur Vergleichmäßigung
der Anströmverhältnisse trägt bei, dass
das relevante Rohwasservolumen innerhalb der Anströmseele
praktisch ungehindert fließen kann, während im
Inneren der Membran-Hohlfaser (permeatseitig) zum verschlossenen
Hohlfaserende ein Druckanstieg durch Reibungsverluste entsteht. Damit
verringert sich der Transmembrandruck über die gesamte
Länge der Membranen, von der offenen Hohlfaserseite (Permeatausgang)
zu deren verschlossener Seite kontinuierlich und mit ihm der Transmembranfluss,
da die Membran-Hohlfasern nur an der Permeat-Entnahmeseite (Duschkopfseite)
offen sind.
-
Es
ist bekannt, dass die mikrobiologischen Wachstums- und Vermehrungs-Aktivitäten
durch Stress beeinflußt werden und mit zunehmendem Stress
kontinuierlich abnehmen. Derartiger Stress kann verschiedene Ursachen
haben. Mechanischer Stress wird z. B. durch hohe Strömungsgeschwindigkeiten
hervorgerufen, thermischer Stress durch zunehmende Temperaturen
oberhalb der jeweils optimalen Bruttemperatur. Chemischer Stress
wird durch mikrobistatische, mikrobizide oder biozide Moleküle oder
Ionen verursacht. Mikrobistatische Stoffe hemmen lediglich – auch
in hoher Konzentration- mikrobielle Vermehrung und Wachstum. Mikrobizide
und biozide Agenzien töten in entsprechender letaler Konzentration
Keime ab und wirken in geringerer Konzentration vielfach mikrobistatisch.
-
Als
bekannt wird außerdem vorausgesetzt, dass manche Metallionen
(z. B. Kupfer und Silber) je nach Konzentration mikrobizid bzw.
mikrobistatisch wirken (Oligodynamie). Legt man einen Silberring
auf eine gleichmäßig bekeimte Nährbodenplatte
und bebrütet diese einige Tage im Brutschrank, dann sieht man
deutlich die oligodynamische Wirkung des Silbers. Auf dem Nährboden
hat sich ein gleichmäßiger Biorasen ausgebildet,
der ca. 2–3 mm außerhalb und innerhalb des Silberringes
fehlt.
-
In
der Vergangenheit wurden bereits Versuche unternommen, Mikro- bzw.
Ultra-Filtrationsmembranen direkt zu versilbern. Das Verfahren hat
sich jedoch nicht durchsetzen können, da es nicht gelungen
ist, das Verstopfen der Membranporen bei der Silberabscheidung zu
verhindern und reproduzierbare Membranqualitäten herzustellen.
Die Membranleistung fällt durch die Versilberung, stark
schwankend, um 50–80% und führt damit weder zu
dem angestrebten dauerhaft hohen Leistungsniveau noch zu vergleichbaren,
berechenbaren Membranen. Durch die Außenanströmung
der Membran-Hohlfasern und die bauartbedingte geringe Dicke (ca.
3 mm) des Membran-Ringbündels herrschen hier während
des Filtrationsbetriebes Strömungsgeschwindigkeiten zwischen
8–12 Meter pro Sekunde. Bei diesen Strömungsgeschwindigkeiten
ist der auf die Mikroben einwirkende mechanische Stress derart groß,
dass die Wachstums- und Vermehrungs-Aktivitäten praktisch
zum Stillstand kommen.
-
Nach
dem Duschen befindet sich für einige Minuten warmes Wasser
im Duschsystem, also auch im Membranfilter und es ist außerdem
für einen langen Zeitraum kein strömungsbedingter
Stress vorhanden. Beides fördert die Biofilmbildung.
-
Aus
diesem Grund ist der Duschschlauch auf seiner Innenseite versilbert,
damit ausserhalb der Filtrations-(Dusch-)Zeit – bedingt
durch die geringe Dicke (ca. 3 mm) des Membran- Ringbündels – die
oligodynamische Wirkung des Silbers zur Verhinderung der Biofilmbildung
genutzt werden kann.
-
Bei
der in der 2 dargestellten Ausführungsform
sind die Membran-Hohlfasern an beiden Enden, also auch an der Zulaufseite,
miteinander und mit dem Gehäuse verkittet.
-
Nach
einer bevorzugten, in 5 dargestellten Ausführungsform
sind diese ersten, geschlossenen Enden 51 der Membran-Hohlfasern
nicht miteinander und auch nicht mit dem Gehäuse bzw. dem Schlauch 1 verbunden,
sondern frei beweglich. Das hat den Vorteil, dass sie sich unter
dem Einfluss der im dem Gehäuse bzw. dem Schlauch herrschenden Wasserströmung
etwas hin- und herbewegen und bei diesen Bewegungen geringfügig
aneinander reiben. Diese Reibung hat jedoch die positive Wirkung,
dass dadurch die Ausbildung eines Bio-Filmes behindert wird. Zur
Verstärkung der Bewegungen, die den vorteilhaften Reibeffekt
auslösen, ist in dem Hohlraum, also entlang der Anströmseele
Membran-Hohlfaserbündels, ein Innenrohr 11, im
Falle eines Duschschlauches ein flexibler innerer Schlauch, angeordnet,
dessen Mantel mit zahltreichen Durchbrechungen 12 versehen
ist. Das Wasser strömt durch diese Durchbrechungen 12 direkt
auf die Membran-Hohlfasern 5 und regt sie dadurch zu Bewegungen
an.
-
Das
Innenrohr bzw der Innenschlauch 11 kann auch profiliert
sein um die Ausbildung von Turbulenzen und Strömungswirbeln
zu fördern. Zum Ausspülen der Verunreinigungen,
die von den Membran-Hohlfasern aufgrund deren Bewegung abgestreift
werden, kann ein Rücklauf 13 dienen. Dazu wird
an der dem Einlauf gegenüberliegenden Seite des Gehäuses
oder Schlauches 1 ein Abfluß vorgesehen, durch
den ein Teil des Primärwassers abfließt; dieser
Teilstrom führt die Verunreinigungen aus dem Filtergehäuse
heraus und ermöglicht, sie in einer getrennten Vorrichtung
zu beseitigen.
-
- 1
- Gehäuse
bzw. Schlauch
- 2
- Beschichtung
- 3
- Anschlußarmatur,
Wasserzulauf
- 4
- Anschlußarmatur,
Wasserablauf
- 5
- Membran-Hohlfaser
- 6
- Hohlraum
bzw. Anströmseele
- 7
- Gießharz
- 8
- Permeat-Sammelraum
- 9
- Gießharz
- 10
- Bündel
aus Membran-Hohlfasern
- 11
- Innenrohr
bzw. Innenschlauch
- 12
- Durchbrechungen
- 13
- Rücklauf
- 14
- Zulauf
- 15
- Ablauf
- 51
- erste
Enden der Membran-Hohlfasern
- 52
- zweite
Enden der Membran-Hohlfasern
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/026456
A1 [0003]
- - EP 06412471 B [0016]
- - DE 10115633 [0016]