-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Haltevorrichtung für ein mobiles Endgerät, wobei die Haltevorrichtung ausgelegt ist, zur Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts in Bezug auf wenigstens einen Fahrzeuginsassen das mobile Endgerät um mindestens eine Rotationsachse zu rotieren. Sie betrifft überdies ein System aus einem derartigen Kraftfahrzeug und einem mobilen Endgerät sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Anzeigevorrichtung, die um mindestens eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug mit einer fest in dem Kraftfahrzeug installierten Anzeigevorrichtung, die um mindestens eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist. Schließlich betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines mobilen Endgeräts in einem Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Betreiben einer fest in einem Kraftfahrzeug installierten Anzeigevorrichtung
-
Die
DE 10 2012 014 855 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einer Halteeinrichtung, an welcher eine elektronische, mobile Ein- und Ausgabeeinheit lösbar befestigt werden kann. Eine Haltenut eines Halteteils der Halteeinrichtung ist relativ zu einem Grundkörper des Halteteils verschiebbar, um die Neigung oder Position der mobilen Einheit zu verändern. Die Haltenut kann insbesondere manuell verstellbar ausgebildet sein.
-
Die
EP 2 733 006 A2 beschreibt ein Fahrzeug mit einer mobilen Einrichtung, welche ein mobiles Display aufweist und welche an einer bestimmten Position im Fahrzeug angeordnet werden kann. Eine Größe oder eine Position von auf dem Display angezeigten Inhalten kann in Abhängigkeit davon verändert werden, wo sich die Augen eines Fahrers befinden, welcher auf dem Fahrersitz sitzt. So kann beispielsweise dem Umstand Rechnung getragen werden, dass abhängig von der Größe des Fahrers ein Lenkradkranz die mobile Einrichtung teilweise verdecken kann. Entsprechend werden dann die Inhalte so verschoben oder in der Größe verändert, dass der Lenkradkranz die Inhalte nicht verdeckt.
-
Des Weiteren beschreibt die
DE 20 2013 104 059 U1 eine Halterungsanordnung eines Tablet-Computers an einem Kraftfahrzeug. Die Halterung weist einen äußeren Rahmen auf, der sich in ein Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs integrieren lässt. Zum Entnehmen des Tablet-Computers aus der Halterung kann der Tablet-Computer aus der Halterung herausgeschwenkt werden.
-
Aus dem Kraftfahrzeugbau ist es bekannt, in der Mitte einer Schalttafel einen Bildschirm vorzusehen, welcher auch als Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMI – Man-Machine-Interface) oder Multimedia-Interface (MMI) bezeichnet wird. Zusätzlich oder alternativ kann in diesem Bereich jedoch auch eine Haltevorrichtung vorgesehen sein, welche dem Aufnehmen eines mobilen Endgeräts wie etwa eines Tablet-Computers, eines Smartphones, eines PDAs (PDA = Personal Digital Assistent, persönlicher digitaler Assistent), eines Navigationsgeräts oder dergleichen dient. So kann der Fahrzeuginsasse sein mobiles Endgerät dort einstecken und er hat auch während der Fahrt immer Zugriff auf die über das mobile Endgerät verfügbaren Daten, insbesondere auf persönliche Daten.
-
Aus der
DE 10 2013 016 805 A1 ist eine Energie absorbierende Fahrzeug-Halterung für ein Nutzerschnittstellen-Endgerät bekannt, das wenigstens eine an dem zu haltenden Nutzerschnittstellen-Endgerät anzuordnende erste Halterungseinrichtung und wenigstens eine fahrzeugseitig anzuordnende zweite Halterungseinrichtung aufweist, die mit der ersten Halterungseinrichtung verbunden ist. Prallt ein Fahrzeuginsasse gegen die Fahrzeughalterung, findet eine Relativbewegung zwischen der ersten Halterungseinrichtung und der zweiten Halterungseinrichtung statt. Dabei wird über den Gelenkmechanismus kinetische Energie auf das Energie absorbierende Element übertragen, das sich unter Absorption der Energie deformiert. Damit wird die Deformation erst durch den Aufprall eines Fahrzeuginsassen ausgelöst.
-
Aus der
EP 2 784 570 A1 ist ein Head-Up-Display bekannt, das derart ausgelegt ist, dass aufgrund des Auftreffens eines Fußgängers auf das Head-Up-Display Lagerungspunkte in vorbestimmter Weise brechen, was dazu führt, dass das Head-Up-Display in das Armaturenbrett abtaucht.
-
Aus der
DE 41 31 998 A1 ist ein Arbeitstisch zum Gebrauch in Kraftfahrzeugen bekannt, der aus einer Arbeitsstellung in eine Sicherheitsstellung schwenkt und diese beibehält, sobald ein Unfall stiftendes Ereignis eintritt. Dabei wird der Schwenkvorgang entweder durch die Trägheit des Arbeitstisches oder durch einen aktiven Antrieb vollzogen. Der in dieser Druckschrift vorgestellte schwenkbare Arbeitstisch ist ungeeignet, um eine mobile Einheit wie einen Tablet-Computer oder ein Smartphone derart zu befestigen, dass einerseits eine stabile Fixierung mit dem Arbeitstisch herstellbar ist, in der andererseits das Display vom Fahrzeuginsassen in seiner Sitzposition bequem abgelesen werden kann.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, gattungsgemäße Kraftfahrzeuge bzw. ein gattungsgemäßes System aus einem Kraftfahrzeug und einem mobilen Endgerät, ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines mobilen Endgeräts in einem Kraftfahrzeug sowie ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben einer fest in einem Kraftfahrzeug installierten Anzeigevorrichtung derart weiterzubilden, dass sich die Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen im Falle eines das Kraftfahrzeug betreffenden Aufpralls reduzieren läßt.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen von Patentanspruch 1, ein System aus einem Kraftfahrzeug und einem mobilen Endgerät gemäß Patentanspruch 12, durch ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 13, durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 14 und ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 15.
-
Die vorliegende Erfindung basiert grundsätzlich auf der Erkenntnis, dass es von Vorteil ist, wenn die Anzeigevorrichtung, sei es nun ein mobiles Endgerät oder eine fest installierte Anzeigevorrichtung, für eine Optimierung der Erfassung der auf der Anzeigevorrichtung dargestellten Informationen durch einen Fahrzeuginsassen schwenkbar ausgebildet ist. Im Falle der Verwendung eines mobilen Endgeräts ist das mobile Endgerät in einer entsprechend ausgebildeten Haltevorrichtung angeordnet, im Falle einer fest installierten Anzeigevorrichtung ist diese schwenkbar gelagert. Dadurch, dass die Position der Anzeigevorrichtung durch Rotation verändert werden kann, gibt es Einstellungen, bei denen die Anzeigevorrichtung, d. h. das mobile Endgerät, beispielsweise ein Tablet-Computer oder ein Smartphone, oder ein rotierbar gelagertes Display von der Oberfläche, in der es gehalten wird oder an der es schwenkbar gelagert ist, absteht und aufgrund der schmalen Ausbildung von LCD-Bildschirmen, die üblicherweise in derartigen Displays verwendet werden, derart hervorsteht, dass im Falle eines Aufpralls eine Verletzungsgefahr davon ausgeht. Diese kann darin bestehen, dass der Fahrzeuginsasse mit dem Kopf auf eine Schmalseite des mobilen Endgeräts bzw. des Displays aufprallt oder dass im Falle eines mobilen Endgeräts das mobile Endgerät aus der Haltevorrichtung geschleudert wird. Diese Situation ist damit nicht zu vergleichen mit dem oben erwähnten Arbeitstisch, auf dem ein mobiles Endgerät flach abgelegt ist. Einige der anderen, im Stand der Technik genannten Maßnahmen greifen erst, wenn der Fahrzeuginsasse bereits auf die jeweilige Anzeigevorrichtung aufgeprallt ist. Dadurch ist bei dem Fahrzeuginsassen bereits eine nicht unerhebliche Gefahr von Verletzungen gegeben. Diese will die vorliegende Erfindung vermeiden, indem das Objekt, von dem die Verletzungsgefahr ausgeht, bereits bei Registrierung eines Aufpralls in eine geeignete Position rotiert wird, in der die Gefahr von Verletzungen für Fahrzeuginsassen reduziert ist.
-
Erfindungsgemäß ist deshalb im Falle eines Kraftfahrzeugs mit einer Haltevorrichtung für ein mobiles Endgerät das Kraftfahrzeug ausgelegt, im Falle eines das Kraftfahrzeug betreffenden Aufpralls das mobile Endgerät um die mindestens eine Rotationsachse zu rotieren. Im Falle eines Kraftfahrzeugs mit einer um mindestens eine Rotationsachse rotierbar gelagerten Anzeigevorrichtung ist das Kraftfahrzeug ausgelegt, im Falle eines das Kraftfahrzeug betreffenden Aufpralls die Anzeigevorrichtung um die mindestens eine Rotationsachse zu rotieren.
-
Dadurch, dass die entsprechende Anzeigevorrichtung, d. h. das mobile Endgerät bzw. das fest im Kraftfahrzeug installierte Display, um mindestens eine Rotationsachse rotiert wird, wird grundsätzlich die Möglichkeit geschaffen, dieses in eine Position zu rotieren, in der es bei einem Aufprall durch einen Fahrzeuginsassen eine geringere Gefahr darstellt. Beispielsweise kann durch Rotation sichergestellt werden, dass der Fahrzeuginsasse nicht auf die Schmalseite oder eine Kante der Anzeigevorrichtung auftrifft, sondern allenfalls auf eine ebene Fläche. Im Falle eines mobilen Endgeräts wird durch geeignete Rotation überdies sichergestellt, dass die durch den Aufprall auf das mobile Endgerät wirkende Beschleunigung nicht dazu führt, dass das mobile Endgerät aus der Haltevorrichtung herausgeschleudert wird. Die vorliegende Erfindung trägt daher zu einer erheblichen Verringerung der Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen bei.
-
Die im Nachfolgenden dargestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile werden am Beispiel eines Kraftfahrzeugs mit einer Haltevorrichtung für ein mobiles Endgerät dargestellt, gelten aber entsprechend, soweit anwendbar, für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer fest im Kraftfahrzeug installierten Anzeigevorrichtung.
-
Bevorzugt umfasst das Kraftfahrzeug weiterhin eine Verstelleinrichtung, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von einem der Verstelleinrichtung übermittelten Signal die Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts zu bewirken, wobei die Verstelleinrichtung mit einer Erfassungseinrichtung gekoppelt ist, die dazu ausgebildet ist, die Position des Kopfs des wenigstens einen Fahrzeuginsassen zu ermitteln und in Abhängigkeit von der ermittelten Position das Signal an die Verstelleinrichtung zu übermitteln. Auf diese Weise wird automatisch eine optimierte Ausrichtung des mobilen Endgeräts erzielt (dies gilt entsprechend für die oben erwähnte, fest, aber rotierbar in dem Fahrzeug montierte Anzeigevorrichtung).
-
Bevorzugt umfasst das Kraftfahrzeug weiterhin eine zweite Erfassungsvorrichtung, die ausgelegt ist, einen Aufprall zu erfassen und dann, wenn der Betrag einer Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert liegt, mindestens ein Rotationssignal zu erzeugen und an die/eine Verstelleinrichtung bereitzustellen, wobei die Verstelleinrichtung ausgelegt ist, bei Empfang des mindestens einen Rotationssignals die Haltevorrichtung in Abhängigkeit des Rotationssignals zu rotieren. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass die mobile Einheit bereits bei Erfassung eines Aufpralls – und nicht erst bei Kontakt mit einem Fahrzeuginsassen – in eine für den Fahrzeuginsassen ungefährliche oder ungefährlichere Position rotiert wird.
-
In diesem Zusammenhang kann die zweite Erfassungsvorrichtung ausgelegt sein, bei Erfassung eines Aufpralls das Rotationssignal derart zu erzeugen, dass die Verstelleinrichtung das mobile Endgerät in Richtung des Orts des Aufpralls oder entgegengesetzt zum Ort des Aufpralls dreht. Wird das mobile Endgerät in Richtung des Orts des Aufpralls gedreht, greifen die auf das mobile Endgerät durch den Aufprall wirkenden Beschleunigungskräfte unter einem Winkel an dem mobilen Endgerät an, der im Wesentlichen nicht mehr geeignet ist, das mobile Endgerät aus der Haltevorrichtung zu schleudern. Insbesondere wird dadurch auch ermöglicht, die Schmalseite des mobilen Endgeräts in eine derartige Position zu bringen, dass der Fahrzeuginsasse nicht auf die Schmalseite aufschlägt. Auf diese Weise wird die Gefahr von Verletzungen des Fahrzeuginsassen deutlich reduziert.
-
Bevorzugt wird hierbei die Verstelleinrichtung ausgelegt, das mobile Endgerät bis zu einem Anschlag des Kraftfahrzeugs zu drehen, sodass das mobile Endgerät an dem Anschlag anliegt. Dadurch, dass das mobile Endgerät an dem Anschlag anliegt, wird erreicht, dass auf das mobile Endgerät im Falle eines Aufpralls keine Rotationsbeschleunigung mehr wirken kann. Vielmehr wird das mobile Endgerät sicher ortsfest gehalten. Damit ist die Gefahr eines Herausschleuderns des mobilen Endgeräts aus der Haltevorrichtung nahezu ausgeschlossen.
-
Bevorzugt ist der Anschlag mit einer dämpfenden Oberfläche ausgebildet. Dies ermöglicht eine schnelle Rotation des mobilen Endgeräts in diese Stellung bei Detektion eines Aufpralls, wobei Beschädigungen am mobilen Endgerät durch die dämpfende Oberfläche zuverlässig vermieden werden. Damit kann die Rotation in diese Sicherheitsstellung bereits abgeschlossen werden, bevor die Beschleunigungskraft infolge des Aufpralls auf den Fahrzeuginsassen einwirkt bzw. sich der Fahrzeuginsasse aufgrund des Aufpralls wesentlich aus seiner bisherigen Position bewegt hat.
-
Die zweite Erfassungsvorrichtung kann insbesondere auch ausgelegt sein, bei Erfassung eines Aufpralls das Rotationssignal derart zu erzeugen, dass die Verstelleinrichtung das mobile Endgerät unabhängig vom Ort des Aufpralls in Richtung der Front oder des Hecks des Kraftfahrzeugs dreht. Eine Drehung zur Front bei einem Heckaufprall hat den Vorteil, dass das mobile Endgerät außerhalb des dynamischen Bereiches des Kopfes geführt wird. Eine Drehung in Richtung Heck bei einem Heckaufprall hat den Vorteil, dass, wie weiter unten noch näher ausgeführt wird, die ggf. mit einer Dämpfungsschicht beschichtete Rückseite des mobilen Endgeräts in den dynamischen Bereich des Kopfes geführt wird, wodurch die Verletzungsgefahr reduziert ist oder eine Verletzung gänzlich verhindert wird. ungsbereich des Kopfes herausgewegt wird.
-
Im Falle der Drehung in Richtung der Front ist die Verstelleinrichtung bevorzugt ausgelegt, das mobile Endgerät über eine vertikale Stellung des mobilen Endgeräts hinaus zu drehen, sodass das mobile Endgerät gegenüber der Vertikalen einen ersten vorgebbaren Winkel einnimmt, wobei entweder der Anschlag denselben ersten vorgebbaren Winkel aufweist oder der Anschlag vertikal orientiert ist. Im erstgenannten Fall wird durch dieselbe Orientierung von Anschlag und mobilem Endgerät eine große Anlage- und damit Dämpfungsfläche erzielt, während im zweiten Fall bevorzugt die Rückseite des mobilen Endgeräts eine quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Aussparung aufweist, die an die Form eines vertikal orientierten Anschlags angepasst ist. Durch eine derartige Aussparung wird ebenfalls eine zuverlässige Kopplung zwischen der Rückseite des mobilen Endgeräts und dem Anschlag erzielt, die geeignet ist, die beim Aufprall auf das mobile Endgerät auftretenden Kräfte aufzunehmen, sodass das mobile Endgerät nicht aus der Haltevorrichtung geschleudert wird.
-
Die zweite Erfassungsvorrichtung kann so ausgelegt sein, dass sie bei Erfassung eines Heckaufpralls das Rotationssignal so erzeugt, dass die Verstelleinrichtung das mobile Endgerät in Richtung des Hecks oder der Front des Kraftfahrzeugs dreht.
-
In diesem Zusammenhang kann bei Rotation in Richtung des Hecks die Verstelleinrichtung ausgelegt sein, das mobile Endgerät über eine horizontale Stellung des mobilen Endgeräts hinaus zu drehen, sodass das mobile Endgerät gegenüber der Horizontalen einen zweiten vorgebbaren Winkel einnimmt. Auf diese Weise wird das mobile Endgerät in eine Position gebracht, in der keine Gefahr mehr besteht, dass der Fahrzeuginsasse auf eine Schmalseite des mobilen Endgeräts auftrifft.
-
Besonders bevorzugt weist das Kraftfahrzeug eine im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnete Anschlagvorrichtung, insbesondere eine Schalttafel, eine Mittelkonsole, einen Fahrzeughimmel oder eine Rückseite eines Fahrzeugsitzes, auf, wobei ein Teil der Anschlagvorrichtung ebenfalls den zweiten vorgebbaren Winkel aufweist und derart angeordnet ist, dass er den Anschlag für das mobile Endgerät darstellt. Wie bereits oben erwähnt, kann auf diese Weise wiederum eine große Anlagefläche für das mobile Endgerät und damit ein sicherer Halt des mobilen Endgeräts in der Haltevorrichtung geschaffen werden.
-
Bevorzugt ist die Rückseite des mobilen Endgeräts mit einer dämpfenden Schicht beschichtet, um einen Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall auf die ihm in der Endstellung nach Rotation zugewandte Rückseite des mobilen Endgeräts vor Verletzungen zu schützen.
-
Eine bevorzugte Weiterbildung aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug und einem mobilen Endgerät zeichnet sich dadurch aus, dass die Kopplung zwischen Haltevorrichtung und mobilem Endgerät, insbesondere deren Haftreibungskoeffizient, derart an die Winkelgeschwindigkeit der Rotation im Falle eines Aufpralls angepasst ist, dass die Kopplung die durch die Rotation erzeugte Zentrifugalkraft überschreitet. Dadurch wird sichergestellt, dass das mobile Endgerät nicht durch die absichtliche Rotation der Haltevorrichtung aus der Haltevorrichtung herausgeschleudert wird. Erzielt werden kann dies auf unterschiedliche Weise, beispielsweise indem in dem mobilen Endgerät Aussparungen vorgesehen sind, in die Vorsprünge der Haltevorrichtung einführbar sind. Alternativ kann die Haltevorrichtung mit Softschichtbelägen ausgekleidet sein, wobei besonders vorteilhaft eine Vorrichtung vorgesehen werden kann, um die Softschichtbeläge an das mobile Endgerät anzudrücken. Dies kann beispielsweise durch ein Federelement erreicht werden, das beim Einsetzen des mobilen Endgeräts gespannt wird und mittels eines Knopfs, der an der Haltevorrichtung angebracht ist, entspannt werden kann. Andere Maßnahmen sind ebenfalls denkbar.
-
Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Im Nachfolgenden werden nunmehr Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht auf eine aus dem Stand der Technik bekannte Schalttafel eines Kraftfahrzeugs mit einem darin angeordneten mobilen Endgerät aus Sicht des Fahrers;
-
2 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht auf die Darstellung von 1 im Falle eines Heckaufpralls auf das Kraftfahrzeug;
-
3 in schematischer Darstellung das Einsetzen eines mobilen Endgeräts in eine Haltevorrichtung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
-
4 das in die Haltevorrichtung von 3 eingesetzte mobile Endgerät in Seitenansicht (4a)) und aus Fahrersicht (4b));
-
5 die Rotation des mobilen Endgeräts im Falle eines Front-Crashs;
-
6 die Rotation des mobilen Endgeräts im Falle eines Heck-Crashs;
-
7 die Darstellung von 6, wobei jedoch die Rückseite des mobilen Endgeräts mit einer dämpfenden Schicht beschichtet ist; und
-
8 einen Signalflussgraphen für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Die nachfolgenden Ausführungen werden am Beispiel einer als mobiles Endgerät ausgebildeten Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug vorgestellt. Diese gelten entsprechend, soweit anwendbar, für eine fest in einem Kraftfahrzeug, jedoch um mindestens eine Rotationsachse rotierbar gelagerte Anzeigevorrichtung. Als mobiles Endgerät kommt insbesondere ein Tablet-Computer in Betracht.
-
Aufgrund ihrer vielfältigen Einsetzbarkeit sind Maßnahmen bekannt, den Einsatzbereich von mobilen Endgeräten dadurch zu vergrößern, dass diese auch in Kraftfahrzeugen, beispielsweise als MMI, genutzt werden können. Dadurch kann zum einen eine hohe Bedienerfreundlichkeit für Vorrichtungen im Kraftfahrzeug bereitgestellt werden, andererseits eine Bereitstellung umfangreicher Information an den Fahrer. Um einen Gebrauch derartiger mobiler Endgeräte im Kraftfahrzeug und außerhalb zu ermöglichen, ist es bekannt, im Fahrzeuginneren Haltevorrichtungen für ein derartiges mobiles Endgerät bereitzustellen.
-
1 zeigt in diesem Zusammenhang den Blick eines Fahrers auf die Schalttafel 10 eines Kraftfahrzeugs 12, wobei in Verlängerung einer Mittelkonsole 14 ein mobiles Endgerät 16 angeordnet ist. Wie mit Bezug auf 2 zu erkennen ist, ist eine fest installierte, nicht rotierbare Haltevorrichtung 18 vorgesehen, die zwischen einem im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Abschnitt 20 der Schalttafel 10 und einem zum Fahrer hin abfallenden Bereich 22 der Schalttafel 10 angeordnet ist. Die mobile Einheit 16 wird in die Haltevorrichtung 18 eingesetzt und kann über diese auch über nicht dargestellte Anschlüsse mit der Fahrzeugbatterie oder der Fahrzeugantenne gekoppelt werden. Wie durch den Pfeil 24 angedeutet, kann die mobile Einheit 16 im Falle eines das Kraftfahrzeug betreffenden Aufpralls, d. h. das Kraftfahrzeug prallt selbst irgendwo auf oder ein anderes Objekt prallt auf das Kraftfahrzeug auf, aus der Haltevorrichtung 18 geschleudert werden und damit zur Gefahr für einen Insassen 26 des Kraftfahrzeugs 12 werden.
-
3 zeigt in schematischer Darstellung eine Seitenansicht auf die Schalttafel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, sie zeigt insbesondere wie eine mobile Einheit
16 in eine Haltevorrichtung
28, die um eine Rotationsachse A rotierbar ausgebildet ist, eingesetzt wird. Die Haltevorrichtung
28 ist mit einer Verstelleinrichtung
30 gekoppelt, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von einem ihr übermittelten Signal die Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts
16 zu bewirken. Dabei ist die Versteileinrichtung
30 mit einer Erfassungseinrichtung
32, vorliegend einer Kamera, gekoppelt, die dazu ausgebildet ist, die Position des Kopfs wenigstens eines Fahrzeuginsassen
26 zu ermitteln und in Abhängigkeit von der ermittelten Position das Signal an die Verstelleinrichtung
30 zu übermitteln. Ein Beispiel einer rotierbaren Haltevorrichtung
28 ist in der nachveröffentlichten Anmeldung
DE 10 2015 007 247.1 beschrieben, deren Inhalt durch diese Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
-
Die Verstelleinrichtung 30 ist ausgelegt, die Haltevorrichtung 28 derart anzusteuern, dass sich diese, zusammen mit dem darin gehaltenen mobilen Endgerät 16, durch Rotation derart ausrichtet, dass der Fahrzeuginsasse 26 beispielsweise eine optimale Sicht auf das Display 34 der mobilen Einheit 16 hat. Die Verstelleinrichtung 30 ist überdies mit einer zweiten Erfassungsvorrichtung 36 gekoppelt, die ausgelegt ist, einen das Kraftfahrzeug betreffenden Aufprall zu erfassen, beispielsweise mindestens einen Beschleunigungssensor, und dann, wenn der Betrag einer Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert liegt, mindestens ein Rotationssignal zu erzeugen und an die Verstelleinrichtung 30 bereitzustellen. Die Versteileinrichtung 30 ist ihrerseits ausgelegt, bei Empfang des mindestens einen Rotationssignals von der zweiten Erfassungsvorrichtung 36 die Haltevorrichtung 28 in Abhängigkeit des Rotationssignals zu rotieren.
-
4a) zeigt das mobile Endgerät 16 in seiner Endlage innerhalb der Haltevorrichtung 28. 4b) zeigt die Darstellung von 4a) in einer perspektivischen Ansicht aus dem Blickwinkel des Fahrzeuginsassen 26. Wie sich aus 4b ergibt, ist die Haltevorrichtung 28 teilweise in der Schalttafel 20, 22 in einer Aussparung 40 versenkt, um eine Rotation der Haltevorrichtung 28 zusammen mit der mobilen Einheit 16 auf die in den nachfolgenden Figuren dargestellte Art und Weise zu ermöglichen.
-
In 5 verdeutlicht der Pfeil P1 die Drehbewegung des mobilen Endgeräts 16 um die Rotationsachse A bei einem Front-Crash des Kraftfahrzeugs. Die Haltevorrichtung 28 dreht dabei das mobile Endgerät 16 bis zu einem mit einer dämpfenden Oberfläche ausgebildeten Anschlag 42 der Schalttafel 20.
-
Das mobile Endgerät 16 wird demnach über eine vertikale Stellung des mobilen Endgeräts 16 hinaus gedreht, sodass das mobile Endgerät 16 gegenüber der Vertikalen einen Winkel α einnimmt, wobei der Anschlag 42 denselben Winkel α aufweist. Dadurch, dass der Anschlag 42 geneigt ist, ergibt sich eine größtmögliche flächige Belegung zwischen Anschlag 42 und Rückseite 44 des mobilen Endgeräts 16. Alternativ kann der Anschlag 42 vertikal orientiert sein, wobei dann an der Rückseite 44 des mobilen Endgeräts 16 eine quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Aussparung vorgesehen ist, die an die Form des vertikal orientierten Anschlags 42 angepasst ist.
-
Durch die Neigung in Richtung der Fahrzeugfront und durch die Anlage des mobilen Endgeräts 16 an dem Anschlag 42 ist ein Herausschleudern des mobilen Endgeräts 16 zuverlässig unterbunden.
-
6 zeigt anhand des Pfeils P2 die rotatorische Bewegung des mobilen Endgeräts 16 im Falle eines Heck-Crashs. Dabei wird das mobile Endgerät 16 in Richtung des Fahrzeughecks rotiert und zwar insbesondere so weit, dass das mobile Endgerät 16 auf die Schalttafel 18 klappt. Die Haltevorrichtung 28 dreht sich dabei entsprechend mit. In dieser Stellung nimmt das mobile Endgerät 16 gegenüber der Horizontalen den Winkel β ein. Bei alternativen Ausführungen der Haltevorrichtung 28 kann vorgesehen sein, dass diese in ihrem dem Fahrzeugheck zugewandten Bereich geöffnet ist, um eine derartige Rotation P2 zu ermöglichen.
-
Wie aus 7 hervorgeht, kann dabei die Rückseite des mobilen Endgeräts 16 mit einer dämpfenden Schicht 46, insbesondere einer Softschicht, überzogen sein. Weiterhin kann die gesamte Aufnahme, d. h. die Innenseite der Haltevorrichtung 28, des mobilen Endgeräts 16 diese Softschicht 46 enthalten und so im Falle eines Crashs eine erhöhte Kopfaufprallsicherheit für den Fahrzeuginsassen 26 gewährleisten. Die Kopplung zwischen Haltevorrichtung 28 und mobilem Endgerät 16, insbesondere deren Haftreibungskoeffizient, ist derart an die Winkelgeschwindigkeit der Rotation angepasst, dass die Kopplung die durch die Rotation erzeugte Zentrifugalkraft überschreitet.
-
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Haltevorrichtung 28 mit einem schaumstoffartigen Material ausgelegt ist. Andere Möglichkeiten, beispielsweise Haltemagnete, Klettbänder und dergleichen, sind für einen Fachmann ebenfalls denkbar.
-
8 zeigt in schematischer Darstellung einen Signalflussgraphen für ein erfindungsgemäßes Verfahren. Demnach wird in Schritt 100 ein das Kraftfahrzeug betreffender Aufprall erfasst und in Schritt 120 daraufhin das mobile Endgerät 16 rotiert. Für eine in dem Kraftfahrzeug fest installierte, aber rotierbar gelagerte Anzeigevorrichtung gilt Entsprechendes.
-
Wenngleich in den Figuren eine Anordnung der mobilen Einheit 16 in der Schalttafel 20, 22 dargestellt ist, so sind auch andere Anordnungen im Innenraum des Kraftfahrzeugs möglich. Insbesondere kommen dafür auch eine Mittelkonsole, ein Fahrzeughimmel oder eine Rückseite eines Fahrzeugsitzes in Betracht.
-
Dadurch, dass erfindungsgemäß im Crashfall die Rotation des mobilen Endgeräts 16 bewusst erzeugt wird, also eine aktorische Drehbewegung ausgelöst wird, kann die Sicherheit für die Fahrzeuginsassen beträchtlich erhöht werden. Insbesondere wird das mobile Endgerät 16 bei einem Frontalcrash nach fahrzeugvorne gesperrt und bei einem Heckcrash nach fahrzeughinten umgelegt.
-
Wenngleich in den Figuren eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einem mobilen Endgerät dargestellt wurde, bei der erfindungsgemäß das mobile Endgerät in eine Lage gebracht wird, in der ein Aufprall des Fahrzeuginsassen nicht mehr auf eine Schmalseite des mobilen Endgeräts 16 erfolgt und überdies ein Herausschleudern des mobilen Endgeräts 16 verhindert wird, lässt sich die vorliegende Erfindung auch für in einem Kraftfahrzeug fest installierte, rotierbar angeordnete Anzeigevorrichtungen einsetzen. Hierbei wird der zuvor erstgenannte Vorteil erzielt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012014855 A1 [0002]
- EP 2733006 A2 [0003]
- DE 202013104059 U1 [0004]
- DE 102013016805 A1 [0006]
- EP 2784570 A1 [0007]
- DE 4131998 A1 [0008]
- DE 102015007247 [0040]