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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung eines Anzeigeelementes in einem Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs und weist ein Halteelement auf, welches aus einer ersten Komponente und mindestens einer zweiten Komponente ausgebildet ist. Die mindestens eine zweite Komponente ist im Fahrgastraum befestigt angeordnet.
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Die Bedienung von Kraftfahrzeugen, insbesondere bezüglich der Klimatisierung des Fahrgastraumes, der Navigation oder der Unterhaltung der Insassen erfolgt nicht mehr nur über herkömmliche, im oberen Bereich der Mittelkonsole oder in dem Armaturenbrett integriert angeordnete Bedienschalter und dazugehörige Anzeigegeräte, sondern zunehmend auch über berührungsempfindliche Bildschirme und Anzeigeelemente, welche freistehend auf dem Armaturenbrett oder im Bereich der Mittelkonsole angeordnet sind.
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Bei der freistehenden Anwendung der im Weiteren zusammenfassend als Anzeigeelemente bezeichneten Vorrichtungen, müssen die Anzeigeelemente einerseits derart angeordnet und gehaltert sein, hohen Zugkräfte und Druckkräften standzuhalten. Die hohen Zugkräfte und Druckkräfte können dabei beispielsweise durch unsachgemäßen Gebrauch auftreten. Fest montierte, freistehend angeordnete Anzeigeelemente können in verschiedenen Richtungen hohen Zugkräften im Bereich von 200 N bis 1000 N ausgesetzt sein. Andererseits müssen die freistehend angeordneten Anzeigeelemente aber auch den Sicherheitsanforderungen eines sogenannten Kopfaufschlagtests entsprechen, bei dem kurzzeitig eine hohe Druckkraft auf das Anzeigeelement wirkt und das Anzeigeelement der Druckkraft nachzugeben hat.
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Aus dem Stand der Technik bekannte fest und unflexibel montierte, freistehend angeordnete Anzeigeelemente halten zwar sehr großen Zugkräften stand, bieten jedoch nicht die ausreichende Sicherheit an die Absorbtion der bei einem Kopfaufprall auftretenden Energien. Derartig ausgebildete herkömmliche Anzeigeelemente erfüllen folglich nicht die Sicherheitsanforderungen an den Kopfaufschlagtest. Die bekannten fest montierten Anordnungen der Anzeigeelemente sind lediglich für geringere einwirkende Kräfte geeignet.
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Es sind bewegliche, insbesondere drehbare oder klappbare Anzeigeanordnungen für Kraftfahrzeuge bekannt. Allerdings erfolgt die Drehung der Anzeigeelemente dabei ohne die Berücksichtigung von Druckkräften, wie sie beispielsweise bei einem Kopfaufschlag auftreten.
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So werden in der
DE 103 38 304 A1 ein über Kopf angeordnetes Unterhaltungssystem für Fahrzeuge und insbesondere eine Scharnierbaugruppe für ein Schwenken und Halten eines Videomonitors zwischen einer Lagerposition und einer ausgeschwenkten Position offenbart. Die Scharnierbaugruppe umfasst dabei ein Gehäuse und eine Monitorblende zum Halten des Videomonitors. Die Blende ist um eine Schwenkachse oder Drehachse drehbar an dem Gehäuse gelagert. Zudem ist entweder an dem Gehäuse oder an der Blende ein Reibelement angeordnet und wird in gleitendem Kontakt mit einer entweder an der Blende oder am Gehäuse ausgebildeten Kontaktfläche positioniert. Das Reibelement ist radial von der Drehachse beabstandet. Infolge der Drehung der Blende um die Drehachse gleitet das Reibelement entlang der Kontaktfläche.
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Aus dem Stand der Technik sind zudem Vorrichtungen mit einem elektrischen Motor als Antrieb bekannt, welcher bei Überschreiten einer zuvor definierten auf die Vorrichtung einwirkenden Zugkraft oder Druckkraft das Anzeigeelement in eine Ruheposition innerhalb des Armaturenbrettes oder der Mittelkonsole verbringt. Bei zu hoher Belastung, zum Beispiel durch Missbrauch oder einen Unfall, wird das Anzeigeelement mittels des Elektromotors in eine Schutzposition bewegt.
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Aus der
US 2002/005917 A1 geht eine Anzeigeeinheit für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs mit einem Gehäuse zur Aufnahme eines Anzeigeelementes und das Anzeigeelement hervor. Das am Dach und damit über Kopf angeordnete Anzeigeelement ist zwischen einer Einsatzposition und einer Lagerposition um eine Rotationsachse drehbar gelagert. In der Lagerposition ist das Anzeigeelement zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses angeordnet, während es in der Einsatzposition aus dem Gehäuse derart hervorsteht, dass eine Bildoberfläche für einen Betrachter sichtbar ist. Die Anzeigeeinheit weist zudem einen Arretiermechanismus auf, um das Anzeigeelement im Lagerzustand innerhalb des Gehäuses festzustellen. Die Anzeigeeinheit ist zudem mit einer Sicherheitsfunktion ausgebildet, um im Bedarfsfall, beispielsweise bei einem Unfall und ausreichend starker Druckkraft, in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges in Richtung des Daches geschwenkt zu werden und damit nicht als Aufprallgegenstand für einen Fahrgast zu wirken.
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Damit weist die aus der
US 2002/005917 A1 bekannte Anzeigeeinheit mit der Fähigkeit zum Klappen bei Einwirkung einer ausreichend hohen Druckkraft ein auf die Sicherheit der Fahrgäste abzielendes Merkmal auf. Allerdings ist die Anzeigeeinheit nicht dafür ausgebildet, gleichzeitig eine ausreichende Stabilität gegen Zugkräfte zu gewährleisten, da es mittels des Einwirkens einer Zugkraft entweder in die Lagerposition oder in die Einsatzposition zu verbringen ist.
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Den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen ist zueigen, in ein Gehäuse oder in eine Lagerposition verbringbare Anzeigeelemente aufzuweisen, wobei die Bewegung des Anzeigeelementes durch das Aufbringen einer Druckkraft oder einer Zugkraft erfolgt. Die Systeme sind demzufolge nicht dafür ausgebildet, große Zugkräfte aufzunehmen und sich gleichzeitig beim Überschreiten einer vorbestimmten Druckkraft um eine definierte Rotationsachse in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zu drehen oder zu klappen, um in dieser Richtung kein Aufprallhindernis darzustellen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Halterung eines frei und fest stehenden Anzeigeelementes in einem Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs, welches große Zugkräfte aufnehmen und sich gleichzeitig beim Überschreiten einer vorbestimmten Druckkraft in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs aus der Richtung heraus bewegen kann, ohne als Aufprallhindernis zu wirken. Die Vorrichtung soll eine minimale Komplexität aufweisen sowie einfach umsetzbar und zu fertigen sein. Damit soll die Vorrichtung lediglich minimale Herstellungskosten und Wartungskosten verursachen und kosteneffizient zu verwenden sein.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand mit den Merkmalen des selbstständigen Patentanspruchs gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Halterung eines Anzeigeelementes in einem Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs gelöst. Das Anzeigeelement ist frei und feststehend im Fahrgastraum angeordnet. Die Vorrichtung weist ein Halteelement auf, welches aus einer ersten Komponente und mindestens einer zweiten Komponente ausgebildet ist. Die mindestens eine zweite Komponente des Halteelementes ist im Fahrgastraum befestigt angeordnet.
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Nach der Konzeption der Erfindung sind die erste Komponente und die mindestens eine zweite Komponente über ein Gelenk um eine Rotationsachse drehbeweglich miteinander verbunden. Im Bereich des Gelenkes ist ein Auslöseelement angeordnet und derart ausgebildet, dass das Gelenk bei einer Krafteinwirkung unterhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes arretiert ist sowie bei einer Krafteinwirkung mit mindestens dem vorgegebenen Schwellenwert auslöst und eine Drehbewegung des Gelenkes zulässt. Unter dem Arretieren des Gelenkes ist dabei zu verstehen, dass das Gelenk starr ist und keine Drehbewegung zwischen den Bereichen des über das Gelenk miteinander gekoppelten Halteelementes möglich ist.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Auslöseelement derart angeordnet, das Gelenk in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zu arretieren und bei Erreichen des Schwellenwertes der Krafteinwirkung auszulösen und eine Drehbewegung des Gelenkes in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zuzulassen. Eine im Wesentlichen in Fahrtrichtung wirkende Kraft wird im Weiteren als Druckkraft verstanden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Auslöseelement in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges und damit in einer horizontalen Richtung hinter dem Gelenk angeordnet. Das Auslöseelement ist dabei bevorzugt starr mit der zweiten Komponente des Halteelementes verbunden, sodass die zweite Komponente des Halteelementes und das Auslöseelement einstückig ausgebildet sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Auslöseelement als eine Sollbruchstelle ausgebildet ist. Unter einer Sollbruchstelle ist dabei ein durch die Art der Konstruktion in Verbindung mit mechanischen oder physikalischen Eigenschaften des Werkstoffs bestimmtes Konstruktionselement zu verstehen. Im Schadensfall oder Überlastfall, beispielsweise durch das Einwirken von Kräften oberhalb eines Schwellenwertes, wird das Konstruktionselement gezielt und vorhersagbar versagen, um dadurch einen möglichen Schaden zu vermeiden oder zu minimieren oder eine besondere Funktion zu erfüllen.
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Das Anzeigeelement ist vorteilhaft an der ersten Komponente des Halteelementes angeordnet. Die erste Komponente des Halteelementes und das Anzeigeelement sind fest miteinander verbunden. Die feste Verbindung wird beispielsweise über Einklipsen oder Einrasten beziehungsweise Verschrauben sichergestellt.
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Die Rotationsachse der Drehbewegung der ersten Komponente bezüglich der mindestens einen zweiten Komponente des Halteelementes beziehungsweise des Gelenkes ist bevorzugt in einer horizontalen Richtung ausgerichtet. Die horizontale Richtung verläuft dabei vorteilhaft senkrecht zur ebenfalls horizontalen Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Komponente des Halteelementes mit zwei parallel zueinander ausgerichteten Schenkeln und einer an den ersten Enden der Schenkel angeordneten Querverbindung U-förmig ausgebildet. Dabei sind die freien Enden der Schenkel jeweils über ein Gelenk mit einer zweiten Komponente verbunden. Das Anzeigeelement ist vorteilhaft zwischen den Schenkeln und der Querverbindung der Schenkel angeordnet. Die Gelenke weisen bevorzugt eine gemeinsame Rotationsachse auf.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist im Bereich des Gelenkes ein Anschlag angeordnet und derart ausgebildet, dass das Gelenk bei einer Krafteinwirkung unterhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs arretiert ist und bei einer Krafteinwirkung mit mindestens dem vorgegebenen Schwellenwert eine Drehbewegung des Gelenkes entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zulässt. Eine im Wesentlichen entgegen der Fahrtrichtung wirkende Kraft wird im Weiteren als Zugkraft verstanden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Anschlag in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges und damit in einer horizontalen Richtung vor dem Gelenk angeordnet. Der Anschlag ist dabei bevorzugt starr mit der zweiten Komponente des Halteelementes verbunden, sodass die zweite Komponente des Halteelementes und der Anschlag einstückig ausgebildet sind.
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Die erfindungsgemäße klappbare beziehungsweise drehbare Vorrichtung zur Halterung eines Anzeigeelementes, insbesondere eines freistehenden Anzeigeelementes, ist zur Verhinderung von Schäden durch zu große Krafteinwirkungen und zum Schutz vor zu hoher Belastung ausgebildet. Die Vorrichtung ist dabei in der Lage, einer definierten Kraft, insbesondere einer definierten Druckkraft, aber auch einer in entgegengesetzter Richtung zur Druckkraft wirkenden definierten Zugkraft standzuhalten. Die Vorrichtung ist jedoch auch derart ausgebildet, mittels eines Gelenkes eine Drehbewegung auszuführen, sobald die Kräfte bestimmte Schwellenwerte überschreiten.
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Die physikalischen Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe beziehungsweise Materialien, beispielsweise der Streckgrenze, in Kombination mit dem Querschnitt des Anschlages ermöglichen, die maximale Zugkraft zu definieren, welcher die Vorrichtung standhält. Die maximal mögliche Druckkraft zum Auslösen der Drehbewegung wird zudem durch eine geeignete, konstruktive Auslegung des Auslöseelementes als Sollbruchstelle in Kombination mit den physikalischen Eigenschaften des Materials definiert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Halterung des Anzeigeelementes weist zusammenfassend weitere Vorteile auf:
- – das einfache physikalische Konzept ermöglicht eine minimale Komplexität der Konstruktion und der verwendeten Elemente sowie
- – eine einfache und kosteneffiziente Herstellung und Wartung.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Die Figuren zeigen die Vorrichtung mit einem Anzeigeelement:
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1: in seitlicher Vorderansicht des Anzeigeelementes in der Position der Verwendung,
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2: in seitlicher Rückansicht des Anzeigeelementes mit einem Halteelement in der Position der Verwendung,
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3: in Vergrößerung eines Bereiches des Halteelementes mit einem Anschlag und einem Auslöseelement in der Position der Verwendung,
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4: in seitlicher Vorderansicht des Anzeigeelementes mit dem Halteelement in der Position nach dem Auslösen des Auslöseelementes und
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5: in seitlicher Rückansicht des Anzeigeelementes mit dem Halteelement in der Position nach dem Auslösen des Auslöseelementes.
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In den 1 und 2 ist die Vorrichtung 1 zum einen in seitlicher Vorderansicht des Anzeigeelementes 2 und zum anderen in seitlicher Rückansicht des Anzeigeelementes 2 mit dem Halteelement 3 jeweils in der Position der Verwendung dargestellt. Die Vorrichtung 1 ist mit dem Anzeigeelement 2 dabei beispielsweise in einem oberen Bereich des Armaturenbretts oder der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Das Anzeigeelement 2, welches sich im Wesentlichen in den Richtungen x, y erstreckt und in Richtung z eine Tiefe aufweist, ist auf der Vorderseite mit einem Anzeigebereich zur Darstellung von Informationen für die Fahrgäste ausgebildet und ist an der Rückseite mit dem Halteelement 3 fest verbunden. Das Anzeigeelement 2 und das Halteelement 3 bilden eine zusammenhängende, einstückige Einheit.
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Das U-förmig, bevorzugt aus einem Metall, ausgebildete Halteelement 3 wird über Befestigungsmittel 4 mit dem Armaturenbrett oder der Mittelkonsole im Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs gehaltert angeordnet. Das Halteelement 3 kann als Werkstoff neben Metall, auch Kunststoff und/oder Karbon, wie Diamant oder Kohle, aufweisen. Die Befestigungsmittel 4 sind dabei am offenen Ende der U-Form als Öffnungen zum Durchstecken von Schrauben oder Bolzen ausgebildet. Das Anzeigeelement 2 ist innerhalb des von den Schenkeln und der Verbindung der Schenkel umschlossenen Bereiches des Halteelementes 3 angeordnet. Die Schenkel sind dabei in vertikaler Richtung y angeordnet, während die Verbindung der Schenkel in horizontaler Richtung x angeordnet ist und die Schenkel an den oberen Enden miteinander koppelt. Das Halteelement 3 ist in zwei Komponenten 3a, 3b unterteilt ausgebildet. Die erste Komponente 3a ist jeweils über ein Gelenk 5 mit den zweiten Komponenten 3b verbunden. Die zweiten Komponenten 3b sind dabei an den unteren Enden der Schenkel des U-förmigen Bereiches 3a angeordnet. Die Gelenke 5 weisen als Verbindungselemente der Komponenten 3a, 3b des Halteelementes 3 eine gemeinsame Rotationsachse 6 auf. Die Rotationsachse 6 ist in horizontaler Richtung x ausgerichtet. Die erste Komponente 3a ist gegenüber den starr mit dem Armaturenbrett oder der Mittelkonsole verbundenen zweiten Komponenten 3b um die Rotationsachse 6 drehbeweglich verbunden.
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Die zweiten Komponenten 3b weisen in dem zur ersten Komponente 3a ausgerichteten Enden jeweils einen Anschlag 7 sowie ein Auslöseelement 8 auf. Die Anschläge 7 sind im vorderen Bereich der Gelenke 5 angeordnet, während die Auslöseelemente 8 im hinteren Bereich der Gelenke 5 angeordnet sind. Die Angaben vorderer Bereich und hinterer Bereich beziehen sich dabei jeweils auf die in der vertikalen Richtung z sowie durch die Rotationsachse 6 der Gelenke 5 und damit der Richtung x aufgespannten Ebene beziehungsweise die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges. Der vordere Bereich des Halteelementes 3 ist in Richtung des Anzeigeelementes 2 und zum Fahrgast hin ausgerichtet. Der hintere Bereich des Halteelementes 3 ist vom Anzeigeelement 2 und vom Fahrgast abweisend ausgerichtet. Die Anschläge 7 und die Auslöseelemente 8 begrenzen die Gelenke 5 in der horizontalen Richtung z, welche senkrecht zur Rotationsachse 6 ausgerichtet ist, was auch aus 3 hervorgeht. 3 zeigt die Vergrößerung eines Bereiches der Gelenke 5 des Halteelementes 3 mit einem Anschlag 7 und einem Auslöseelement 8 in der Position der Verwendung der Vorrichtung 1.
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Jedes Gelenk 5 ist in horizontaler Richtung z zwischen einem Anschlag 7 und einem Auslöseelement 8 angeordnet. Da die Anschläge 7 und die Auslöseelemente 8 Abschnitte der zweiten Komponenten 3b des Halteelementes 3 sind und fest mit diesen verbunden sind und im Bereich der Gelenke 5 jeweils an der ersten Komponente 3a anliegen, verhindern die Anschläge 7 und die Auslöseelemente 8 eine Drehbewegung der ersten Komponente 3a gegenüber den zweiten Komponenten 3b und damit eine Drehbewegung des Anzeigeelementes 2 um die Rotationsachse 6. Die Gelenke 5 sind mit der Anordnung der Anschläge 7 und Auslöseelemente 8 nach den 1 bis 3 starr und nicht drehbeweglich. Die Gelenke 5 sind arretiert. Die stabförmig oder streifenförmig ausgebildeten Anschläge 7 und Auslöseelemente 8 ragen von den zweiten Komponenten 3b des Halteelementes 3 in vertikaler Richtung y hervor und weisen in Richtung z der Gelenke 5 und der ersten Komponente 3a des Halteelementes 3 eine Auflagefläche auf. Die Auflageflächen sind in einer von den Richtungen x, y aufgespannten Ebene angeordnet und am von der zweiten Komponente 3b des Halteelementes 3 abweisenden Ende jeweils durch eine gerade, in horizontaler Richtung x ausgerichteten Kante abgeschlossen.
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Die erste Komponente 3a weist im Bereich der Gelenke 5 Ausformungen auf, welche zum einen jeweils mit der geraden, in horizontaler Richtung x ausgerichteten Kante und zum anderen mit der Auflagefläche der Anschläge 7 und der Auslöseelemente 8 korrespondieren. Die somit im Bereich der Gelenke 5 ebenfalls Auflageflächen aufweisenden Enden der ersten Komponente 3a des Halteelementes 3 liegen an den Auflageflächen der Anschläge 7 und der Auslöseelemente 8 an. Die Anschläge 7 und die Auslöseelemente 8 der zweiten Komponenten 3b und die erste Komponente 3a sind folglich aneinander angrenzenden Flächen aneinander anliegend angeordnet. Die mit den Ausformungen der ersten Komponente 3a in horizontaler Richtung x ausgebildeten Kanten liegen gleichzeitig an den ebenfalls in horizontaler Richtung x ausgebildeten Kanten der Anschläge 7 und der Auslöseelemente 8 an. Durch die Auflage der horizontalen Kanten und der vertikal ausgerichteten Auflageflächen werden die Gelenke 5 stabilisiert und im starren Zustand der Verwendung der Vorrichtung gehalten.
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Die Ausformungen der ersten Komponente 3a weisen im Bereich der Gelenke 5 zudem eine gekrümmt verlaufende Fläche auf, welche zwischen der zum Auslöseelement 8 hin ausgerichteten Auflagefläche und zum zur zweiten Komponente 3b hin ausgerichteten vertikalen Ende ausgebildet ist. Die gekrümmte Fläche weist dabei einen Radius zur Rotationsachse 6 der Gelenke 5 auf. Beim Auslösen der Auslöseelemente 8 und damit der Drehbewegung der ersten Komponente 3a bezüglich der starr angeordneten zweiten Komponente 3b überstreicht die gekrümmte Fläche das vertikale, zur ersten Komponente 3a hin ausgerichtete Ende der zweiten Komponente 3b, ohne ein zusätzliches Hindernis für die Drehbewegung darzustellen. Die zum Auslösen notwendige Druckkraft wird folglich ausschließlich durch die gezielte Auslegung und Ausbildung der Auslöseelemente 8 definiert.
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Die im vorderen Bereich des Halteelementes 3 angeordneten Anschläge 7 sind in Richtung 9 einer an der Vorrichtung 1 wirkenden Zugkraft ausgebildet und für in der Richtung 9 wirkende Zugkräfte im Bereich von 200 N bis 1000 N ausgelegt. Erst beim Überschreiten dieser Werte der Zugkraft könnten die Anschläge 7 der Kraft nicht Stand halten und bersten, sodass eine durch die Zugkraft in Richtung 9 ausgelöste Drehbewegung um die Rotationsachse 6 möglich ist. Die Zugkräfte wirken dabei vor allem in horizontaler Richtung z. Die Richtung 9 stellt die Richtung der Hauptkomponente der Zugkraft dar. Die Vorrichtung 1 ermöglicht, schadenfrei einer vorbestimmten maximalen Zugkraft standzuhalten.
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Die 4 und 5 zeigen die Vorrichtung 1 zum einen in seitlicher Vorderansicht des Anzeigeelementes 2 mit dem Halteelement 3 und zum anderen in seitlicher Rückansicht des Anzeigeelementes 2 mit dem Halteelement 3 jeweils in der Position nach dem Auslösen der Auslöseelemente 8. Die Auslöseelemente 8 geben die Drehbewegung 11 der Gelenke 5 um die Rotationsachse 6 frei, wenn ein Schwellenwert einer in Richtung 10 wirkenden Druckkraft überschritten wird. Die Druckkräfte wirken dabei vor allem in horizontaler Richtung z, entgegengesetzt der Zugkräfte. Die Richtung 10 stellt die Richtung der Hauptkomponente der Druckkraft dar.
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Die im hinteren Bereich des Halteelementes 3 angeordneten Auslöseelemente 8 sind in Richtung 10 einer an der Vorrichtung 1 wirkenden Druckkraft ausgebildet und für bestimmte Werte in der Richtung 10 wirkender Druckkräfte ausgelegt. Erst beim Überschreiten der vorbestimmten Werte der Druckkraft halten die Auslöseelemente 8 der Druckkraft nicht Stand und bersten, sodass eine durch die Druckkraft in Richtung 10 ausgelöste Drehbewegung 11 um die Rotationsachse 6 möglich ist.
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Der Widerstand gegen die vorbestimmten maximalen Druckkräfte, bei welchen die Auslöseelemente 8 bersten, wird durch die Art der Konstruktion, beispielsweise durch die Gestaltung des Querschnittes der Auslöseelemente 8, und durch die physikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien, definiert. Die Auslöseelemente 8 sind als Sollbruchstelle am Halteelement 3 ausgebildet. Der Werkstoff für die Auslöseelemente 8 als Sollbruchstellen kann Metall, Kunststoff und/oder Karbon aufweisen.
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Sowohl das Bersten der Anschläge 7 aufgrund des Überschreitens eines Schwellenwertes der Zugkraft in Richtung 9 als auch das Bersten der Auslöseelemente 8 aufgrund des Überschreitens eines Schwellenwertes der Druckkraft in Richtung 10 und damit das definierte Auslösen der Drehbewegung der Gelenke 5 um die Rotationsachse 6 wird durch den Querschnitt der Anschläge 7 beziehungsweise der Auslöseelemente 8 in Kombination mit der Streckgrenze des verwendeten Materials definiert. Über die Querschnitte der Anschläge 7 beziehungsweise der Auslöseelemente 8 in Kombination mit der Streckgrenze des jeweils verwendeten Materials werden somit die maximal mögliche Zugkraft sowie die maximal mögliche Druckkraft oder Stoßkraft festgelegt, bei welcher ein Scharnier-Betrieb der Vorrichtung 1 ausgelöst wird. Durch die Anordnung der Gelenke 5 mit der gemeinsamen Rotationsachse 6 wird zudem eine Drehachse definiert, um welche die Vorrichtung 1 insbesondere das Anzeigeelement 2 im Bedarfsfall gedreht wird.
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Beim Einwirken einer den Schwellenwert übersteigenden Druckkraft wird die Vorrichtung 1 nach hinten, das heißt entgegengesetzt der Richtung z und in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges geklappt, sodass ein Aufprall, beispielsweise eines Fahrgastes oder des Kopfes eines Fahrgastes, bei einem Auffahrunfall oder ähnlichem vermindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Vorrichtung
- 12
- Anzeigeelement
- 13
- Halteelement
- 13a
- erste Komponente des Halteelementes 3
- 13b
- zweite Komponente des Halteelementes 3
- 14
- Befestigungsmittel des Halteelementes 3
- 15
- Gelenk
- 16
- Rotationsachse
- 17
- Anschlag
- 18
- Auslöseelement
- 19
- Richtung der Zugkraft
- 10
- Richtung der Druckkraft
- 11
- Drehbewegung der Vorrichtung 1 um die Rotationsachse 6
- x, y, z
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10338304 A1 [0006]
- US 2002/005917 A1 [0008, 0009]