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Die Erfindung betrifft einen Erdaufbau zur oberirdischen Aufschüttung einer Grabstätte im Nachgang zur Bestattung von Verstorbenen, wobei eine wenigstens einen Sarg aufnehmende Grabstelle zumindest teilweise mit Erdreich oder dergleichen Schüttgut aufgefüllt und hierdurch bereits eine Art Grabhügel gebildet ist.
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Abhängig vom jeweiligen Kulturkreis kennt man verschiedene Formen der Bestattung von Verstorbenen, von denen die Erdbestattung eine solche ist, bei welcher ein Sargbehältnis den Körper des Verstorbenen oder ein Urnenbehältnis Reste einer Feuerbestattung aufnimmt und das jeweilige Behältnis an der Grabstelle in die Erde versenkt wird, wodurch die Grabstätte gebildet ist.
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Die Grabstätte wird anschließend mit Erde auf- bzw. zugeschüttet, wodurch ein Grabhügel gebildet ist, dessen Schüttgut nicht nachverdichtet ist. Die Grabstätte ist dabei insbesondere für Angehörige ein wichtiger Ort der Erinnerung an den Verstorbenen und der eigenen Trauer, weswegen häufig nicht nur zum Anlass der Beisetzung Schmuck in Form von Blumen oder Kranzbesatz an der Grabstätte angebracht werden. Diese Riten werden auch gerne, insbesondere zu besonderen Gelegenheiten wie bestimmten Jahrestagen wiederholt. Weiter ist es im Rahmen des Gedenkens an den Verstorbenen auch häufig der Wunsch der Angehörigen, dass die Grabstätte zu jeder Zeit einen sauberen und gepflegten Eindruck für den Betrachter hinterlässt.
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Diesen Wünschen zuwider läuft der Umstand, dass die Grabstätte den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Witterung im Wesentlichen ungeschützt ausgesetzt ist. Überdies unterliegt der an der Grabstelle durch Erdreich aufgeschüttete Grabhügel Setzprozessen, die zunächst eine Stabilisierung des Grabhügels verhindern oder aber jedenfalls erschweren.
Aus der
DE 20 2007 014 075 U1 ist dafür ein Erdaufbau bekannt, der eine Rahmenkonstruktion aufweist, welche in Gebrauchsstellung zumindest einen Teil eines Randbereiches der Graböffnung der Grabstelle zusammenhängend umläuft und an dem Randbereich durch diesen nach unten abgestützt ist. Der Erdaufbau dient der provisorischen Abstützung des Grabhügels bis eine dauerhafte Grabeinfassung, beispielsweise aus Stein, angebracht wird.
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Es besteht jedoch das Problem, dass vor und während der Bestattung Erde im Randbereich der Graböffnung nachrutscht. Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, das Nachrutschen von Erdreich in die Graböffnung zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Erdaufbau der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, bei dem also insbesondere der Erdaufbau eine Rahmenkonstruktion aufweist, welche in Gebrauchsstellung zumindest einen Teil eines Randbereiches der Graböffnung der Grabstelle zusammenhängend umläuft und an dem Randbereich durch diesen nach unten abgestützt ist und dass an Innenseiten der Rahmenkonstruktion ein schürzenartiger Behang angeordnet ist, der in der Gebrauchsstellung an der Rahmenkonstruktion hängend mit seiner Länge zumindest teilweise in die Graböffnung greift. Zur Stabilisierung des Grabhügels sind entsprechend erfindungsgemäß also mehrere Maßnahmen vorgesehen, nämlich zum einen, dass die Rahmenkonstruktion zusammenhängend wenigstens einen Teil des Randes der Graböffnung umläuft und somit an diesen Stellen der Graböffnung verhindert, dass das zum Grabhügel aufgeschüttete Erdreich beispielsweise weggespült oder aus der Graböffnung wieder ausgetragen werden kann. Gleichzeitig hängt von der Rahmenkonstruktion ein Behang in die Öffnung, der wiederum verhindert, dass die Rahmenkonstruktion selbst unterspült und dadurch destabilisiert werden kann. Nach Aufstellen des Erdaufbaus auf dem halbgeschlossenen Grab wird der Erdaufbau und das halbgeschlossene Grab vollends mit Erde befüllt, sodass der Erdaufbau dann die Erde zuverlässig an Ort und Stelle halten kann und ein Absenken des Grabes, das in der Regel innerhalb des ersten Jahres nach der Beerdigung erfolgt, ermöglicht.
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Je nach örtlichen Gegebenheiten kann es sich dabei als zweckmäßig erweisen, dass die Rahmenkonstruktion nicht geschlossen ist und daher die Graböffnung nicht vollständig umläuft. Bei einer Ausführung des Erdaufbaus der eine stabile Standfähigkeit aufweist und eine Grabstelle mit beispielsweise mehreckigem, etwa viereckigem, Querschnitt teilweise einfasst, kann die Rahmenkonstruktion vorzugsweise die überwiegende Anzahl der Seiten zumindest teilweise einfassen. Dabei können beispielsweise etwa eine Seite vollständig und zwei angrenzende Seiten zumindest teilweise durch die Rahmenkonstruktion eigefasst sein.
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Bei einer anderen Ausführungsform des Erdaufbaus kann die Rahmenkonstruktion die Graböffnung vollständig umlaufen, so dass ein Austrag von Erdreich allseitig verhindert werden kann. Auch hierbei kann die Grabstelle wiederum einen viereckigen Querschnitt aufweisen, der im Wesentlichen den Querschnitt des Sargbehältnisses nachempfindet, es sind aber prinzipiell auch andere Querschnitte denkbar.
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Die Rahmenkonstruktion des erfindungsgemäßen Erdaufbaus ist bei einer anderen Ausführung gut handhabbar, wenn sie in Gebrauchsstellung mehreckig, bevorzugt mit vier die Graböffnung bzw. die Grabstelle berandenden Seiten, insbesondere rechteckig, ausgebildet ist. Prinzipiell kann die Rahmenkonstruktion dabei auch einen anders ausgebildeten Querschnitt übergreifen und gleichzeitig doch den Behang in Gebrauchsstellung in die Graböffnung greifen lassen.
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Um den Erdaufbau einerseits leicht montieren, transportieren und gegebenenfalls in unterschiedlichen Höhen auf der Grabstelle aufbauen zu können, kann es bei einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Erdaufbaus zweckmäßig sein, die Rahmenkonstruktion aus einer Mehrzahl von in wenigstens einer Ebene zusammenfügbarer Rahmenelemente zu bilden und Rahmenelemente einer Ebene jeweils ein Rahmenmodul bilden zu lassen. Die Rahmenkonstruktion ist also aus wenigstens je einem Modul gebildet, das aus in einer Ebene liegenden Rahmenelementen aufgebaut ist.
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Die Rahmenelemente sind dabei bevorzugt in Eckbereichen mit einem oder mehreren Nachbarn verbunden. Dabei können die Rahmenelemente zum Beispiel platten- oder strangförmig ausgebildet sein, nämlich beispielsweise aus Platten, Balken, Brettern, Stäben oder Leisten gebildet sein, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen können. Kommt dabei Holz als Werkstoff zum Einsatz können strangförmige Rahmenelemente etwa als Vierkanthölzer ausgeführt sein. Bevorzugt, aber nicht notwendiger Weise können die Rahmenelemente selbst wiederum in einem Stück bestehen, aber auch aus mehreren Teilelementen zusammengesetzt sein.
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Der Höhe nach aufeinander angeordnet kann bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Erdaufbaus auch eine Mehrzahl von miteinander verbindbaren oder verbundenen Modulen die Rahmenkonstruktion bilden. Zweckmäßigerweise, aber nicht zwingend notwendig, können die durch die vertikale Anordnung der Module gebildeten Seitenwände dabei über Modulgrenzen hinweg im Wesentlichen bündig ausgebildet sein, so dass an den Wänden selbst keine oder nur geringe Vorsprünge auftauchen, die Anmutung oder Handhabbarkeit gegebenenfalls behindern könnten.
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Die Rahmenkonstruktion des erfindungsgemäßen Erdaufbaus erhält ihre Stabilität durch Verbindung einzelner Elemente eines Rahmenmoduls mit einem oder mehreren weiteren Elementen des gleichen Moduls und/oder durch die Verbindung von Rahmenmodulen miteinander. Um diese Verbindung zuverlässig zu gewährleisten kann daher bei einer Weiterbildung des Erdaufbaus zwischen benachbarten Rahmenelementen einer gemeinsamen Ebene und/oder einander benachbarten Rahmenmodule wenigstens ein lösbares Verbindungsmittel angeordnet sein, das die jeweiligen Rahmenelemente bzw. -module aneinander festlegt.
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In bevorzugten Weiterbildungen können an dem Erdaufbau Verbindungsmittel durch wenigstens ein lösbares Verbindungsmittel beispielsweise durch eine Steck-, Verzapf-, Füge-, Schnapp-, Rast-, Klammer- oder Klebeverbindung verwirklicht sein und/oder durch Zuhilfenahme gesonderter Sicherungsmittel gebildet sein. Die entsprechenden Sicherungsmittel wie Dübel, Bolzen, Nägel oder Schrauben oder etwa anhand von diesen zwischen zwei Rahmenelementen angeordnete Metallplatten, können auch ausschließlich das Verbindungsmittel bilden.
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Insbesondere beim Einsatz von Holz als Werkstoff für die Rahmenelemente und damit natürlich auch für die Rahmenmodule kommen eine Reihe von Eckverbindungen, die die Elemente zusammen halten, in Frage. Stellvertretend und ohne Anspruch auch nur auf teilweise Vollständigkeit für die Vielzahl möglicher Verbindungen seien an dieser Stelle Stoßverbindungen (stumpf, gerade, schräg, versetzt, gebrochen uvm.), Zapfenverbindungen mit Zapfen und Loch, Blattverbindungen (gerade und schräge Überblattung jeweils mit und ohne Gehrung, Scherblatt) oder Kämmungen genannt. Unter den Kämmungen ist beispielsweise die Chalet-Verbindung zu nennen, die man aus dem Blockhausbau kennt, und die eine stabile, zug- und druckfreie Verbindung von Rahmenelementen ohne weitere Hilfsmittel ermöglicht.
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Verwendet man bei Einsatz von Holz etwa stammartige Rundhölzer, kann man diese Rundhölzer zusammenfügen und an den Ecken mit Rund- und Sattelkerben verbinden. Bei entsprechender Formgebung in Längsrichtung können die Hölzer problemlos gefügt werden. Durch Einsatz des Viertelblatts lassen sich Kanthölzer mit rechteckigen Querschnitt in den Ecken zu Modulen verbinden. Sieht man überdies einen zusätzlichen Gehrungsschnitt oder Falz vor, erhöht dies die Stabilität und Dichtheit der Verbindung.
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Mit die aufwändigste Verbindung von Hölzern ist die Zinkung, sie ist aber auch die ästhetische gesehen ansprechendste und überdies besonders fest. Sie findet bei der Eckverbindung zweier Bretter Verwendung, deren Hirnholz über die gesamte Brettbreite kammartig ausgeschnitten ist. Hierbei greift ein Zinken des einen Teils in eine Ausnehmung des anderen Teils, so dass anstatt eines durchgehenden Stoßes ein mit jedem Zinken wechselnder Stoß entsteht. Eine solche Zinkung bilden etwa Schwalbenschwänze, und zwar solche mit Hinterschnitt. Bei diesen können derart ausgestattete Balken nicht von der Ecke weggezogen werden, es existiert Formschluss. Senkrecht zum Balken ist die Bewegung jedoch freigegeben, so dass die Balken gefügt werden können.
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Kunstvolle Formen der Zinkung sind etwa das sogenannten Tiroler Schloss oder Blatt und in dessen Abwandlung mit steileren Flanken das mehrfach gekrümmte Klingschrot. Bei derart kunstvollen Eckverbindungen können einzelne durch eine geschwungene oder abgeschrägte Verzapfung der einzelnen Elemente ohne störende Überstände zusammengefügt werden. Dabei muss nicht etwa durch eine geschwungedieser Eckverbindung keine Ecken oder Kanten auskragen, bringt diese Verbindung auch eine optimale Raumausnutzung hinsichtlich des eingefassten Volumens mit sich.
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Soweit Rahmenmodule entlang der Längserstreckung von Rahmenelementen der Module verbunden werden sollen, kann dies zum einen durch Formgebung, etwa die bereits erwähnte Sattelkerbe oder einen Stoß über die Längserstreckung (Gerberstoß) gelöst werden. Es können aber beispielsweise auch zusätzliche Verbindungselemente eingesetzt werden, wie Dübel oder Federn, etwa in Form von Rund- oder Flachdübeln (Formfeder), oder Nut und Feder-Verbindungen.
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Auch eine entlang der Längserstreckung eines Rahmenelements verlaufende Trapeznut, in welche ein oder mehrere sich über zumindest einen Teil der Länge erstreckende komplementäre Zapfen greifen, ist denkbar. Es sind aber auch andere Verbindungsmittel möglich, so auch Scharniere, die eine Schwenkbewegung zwischen zwei miteinander verbundenen Rahmenelementen zulassen können, im Verbund auch von Abschnitten von Rahmenmodulen. Es wäre sogar auch denkbar, auf die passgenaue Anpassung von Lagen von Rahmenelementen zu verzichten und zwischen übereinander angeordneten Rahmenelementen eine größere Menge an Dichtmaterial einzusetzen.
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Weitere hölzerne oder ähnliche Rahmenelemente und/oder Rahmenmodule können beispielsweise etwa durch das Tiroler Schloss mit Trapeznut, eine Blockwand mit Schließschrot, die halbverdeckte Zinkung, Form- und Trichterverzinkung gebildet oder durch Stangen- oder Rundlochverbindungen, Kanthölzer- und Kantlochverbindungen, Blockwand- und Bolzenverbindungen, Griffmulden- und Steckverbindungen verbunden sein.
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In einer andere vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Erdaufbau ist die Rahmenkonstruktion aus einem geeigneten Werkstoff, beispielsweise aus Holz, einem Holzwerkstoff, einer Holznachbildung, einem metallischen Werkstoff oder einem Kunststoff ausgebildet, um einerseits den mechanischen und witterungsbedingten Randbedingungen stand halten zu können, andererseits den durch Ästhetik und/oder Pietät gebotenen Anforderungen gerecht zu werden. So kann eine metallische Ausbildung hinsichtlich Ihrer Beständigkeit Vorteile haben, eine Ausführung in Kunststoff ist hinsichtlich optischer Gestaltbarkeit, günstiger Herstellung und Handhabbarkeit mit Vorteilen behaftet. Bevorzugt ist ein leichter Werkstoff, da dann der Erdaufbau leicht demontiert und transportiert werden kann. Es ist jedoch auch nicht ausgeschlossen, den Erdaufbau aus einem Steinmaterial herzustellen.
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Soweit Holz oder ein Holzwerkstoff beim Aufbau der Rahmenkonstruktion in Rahmenelementen bzw. -modulen zum Einsatz kommt, kann es sich dabei um einen Vollholz- oder Furnierwerkstoffe (Sperr-, Schicht- und/oder Streifenholz), einen Holzspan- oder Holzfaserwerkstoffe (etwa aus Holzspänen oder Faserplatten aus Restholz und Nebenprodukten von Sägeprozessen) oder auch einen Verbundwerkstoff (sog. Wood-plastic composite / Holz/Polymer-Werkstoff) oder sogar um einen Thermoplasten auf Basis von Cellulose handeln. Beispielsweise können Rahmenelemente auch durch sogenannte Multiplexplatten, die aus Furniersperrholz, das aus querverleimten Furnieren aufgebaut ist und eine hohe Formbeständigkeit aufweist, bestehen. Je nach gewählter Art des Holzwerkstoffs entstehen hierbei qualitativ ganz unterschiedliche Erdaufbauten.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erdaufbaus, die diesen in Form hält, ein Unterspülen der Rahmenkonstruktion und damit das Ausschwemmen des Erdreichs des Grabhügels zu verhindern hilft und die Rahmenkonstruktion überdies ortsfest stabil halten kann, ist der Behang aus einem wasserdichten Material, insbesondere einer Folie ausgebildet. Bevorzugt kann dieses Material in Form einer reißfesten Folie, etwa einer sogenannten Teichfolie gebildet sein.
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In einer besonders haltbaren und daher beständigen und gut handhabbaren Weiterbildung des Erdaufbaus kann der Behang an der Rahmenkonstruktion mittels wenigstens eines Befestigungsmittels gehalten sein, so dass seine Funktion dauerhaft gewährleistet ist. Um den Behang dabei durch sein Eigengewicht parallel zu den durch die Anordnung von Rahmenelemente zu Rahmenmodulen gebildeten Seitenwänden herabhängen und in die Graböffnung greifen zu lassen, kann der Behang, etwa in Form der erwähnten Folie an einem oder mehreren Befestigungspunkten vorzugsweise an der Innenseite der Rahmenkonstruktion festgelegt sein. Es ist aber eine Befestigung an der Ober- oder Außenseite der Rahmenkonstruktion denkbar.
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In zweckmäßigen Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Erdaufbaus kann der Behang an der Rahmenkonstruktion durch Kleben, Nageln, Tackern, Klammern oder durch ein Hilfsmittel beispielsweise in Form einer Leiste gehalten und festgelegt sein ggf. bildet die Rahmenkonstruktion selbst für den Behang ein Haltemittel zum Beispiel derart, dass letzterer zumindest abschnittsweise zwischen zwei übereinander angeordnete Module greift. Es sind aber auch andere passende Befestigungsmittel denkbar.
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In weiteren Ausführungen können an dem Erdaufbau auch sogenannte Schmuck- oder Kreativzinken und ihre jeweiligen Verbindungen Verwendung finden, die nicht in erster Linie aus Stabilitätsgründen an dem Erdaufbau angeordnet sind, die Stabilität aber unterstützen können. Weiter können auch ornamentale Beschickungen des Erdaufbaus in Form von Zahlen, Figuren Buchstaben oder sonstiger, beispielsweise religiöser Ornamentik und Symbolen vorgesehen sein. Schließlich ist es denkbar, an der Rahmenkonstruktion des Erdaufbaus beispielsweise wenigstens eine Halteeinrichtung und/oder wenigstens eine Ausnehmung zur Anordnung zusätzlicher Ausstattung vorzusehen. Dabei kann es sich sowohl um Halterungen für eine zusätzliche platzsparende Anordnung von Besatz wie etwa Kränzen handeln, aber auch um solche die Lichter oder hierfür vorgesehene Halter oder Sockel tragen. Die Ausnehmung kann dabei entweder einen einseitig von der Innen- oder Außenseite an der Rahmenkonstruktion angeordneten Eingriff oder auch einen Durchgriff an der Rahmenkonstruktion bilden. Auch die Anordnung weiterer Gegenstände mittels Halteeinrichtung oder Ausnehmung ist hiermit vorstellbar.
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Die vorstehende Aufgabe wird auch gelöst durch die Verwendung eines Erdaufbau, insbesondere eines Erdaufbaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche an einer Grabstätte, mit einer Rahmenkonstruktion, welche in Gebrauchsstellung zumindest einen Teil eines Randbereiches der Graböffnung der Grabstelle zusammenhängend umläuft und an dem Randbereich durch diesen nach unten abgestützt ist, wobei an Innenseiten der Rahmenkonstruktion ein schürzenartiger Behang angeordnet ist, der in der Gebrauchsstellung an der Rahmenkonstruktion hängend in die Graböffnung greift.
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Obwohl die Bemaßung des Erdaufbaus prinzipiell keine Rolle für die Erfindung spielt und die Nennung von Maßen nicht einschränkend verstanden werden darf, wird die Rahmenkonstruktion vorzugsweise eine Länge zwischen 50cm und 2,20m, eine Breite von 50cm bis 1,5m und eine Höhe über dem Boden zwischen 25cm und 75cm aufweisen. Es sind aber auch andere Maße nach Vorgaben, Wünschen oder auch gesetzlich oder kulturell normierten Regularien möglich.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung näher erläutert.
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In teilweise stark schematisierter Form zeigen dabei die
- 1 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Erdaufbaus mit Rahmenkonstruktion und in die Graböffnung der Grabstelle greifendem, schürzenartigem Behang, der in einem dem Betrachter zugewandten Bereich der Rahmenkonstruktion festgelegt ist;
- 2 eine geschnittene perspektivische Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels des Erdaufbaus mit der Rahmenkonstruktion, wobei der Behang in deren der Graböffnung zugewandtem, bodennahen Bereich festgelegt ist.
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In den 1 und 2 erkennt man eine im Ganzen mit 1 bezeichneten Erdaufbau, der zur oberirdischen Aufschüttung einer Grabstätte im Nachgang zur Sargbestattung von Verstorbenen vorgesehen ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde dabei auf eine Darstellung der Aufschüttung von Erdreich verzichtet. Die Rahmenkonstruktion 5 ist aus Rahmenelementen 7 aus einem Holzwerkstoff gebildet.
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Von der den wenigstens einen Sarg aufnehmenden Grabstelle 2 erkennt man zumindest die Graböffnung 3, die zumindest teilweise mit Erdreich oder dergleichen Schüttgut aufgefüllt ist, wodurch eine Art Grabhügel gebildet ist.
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Der erfindungsgemäße Erdaufbau 1 weist eine Rahmenkonstruktion 5 auf, welche in Gebrauchsstellung zumindest einen Teil eines Randbereiches 4 der Graböffnung 3 der Grabstelle 2 zusammenhängend umläuft. An dem Randbereich 4 ist die Rahmenkonstruktion 5 durch diesen nach unten abgestützt ist und an Innenseiten der Rahmenkonstruktion 5 ist ein schürzenartiger Behang 10 angeordnet, der in der Gebrauchsstellung an der Rahmenkonstruktion 5 hängend in die Graböffnung 3 greift.
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In der 1 erkennt man dabei, dass die Rahmenkonstruktion einen rechteckigen Querschnitt aufweist, der durch die vertikale Anordnung dreier Rahmenmodule 6 entsteht, die mit identischem Aufbau deckungsgleich übereinander liegen. Die Rahmenmodule 6 wiederum sind aus Rahmenelementen 7 aufgebaut, je zwei querseitigen Rahmenelementen 7a und zwei längsseitigen Rahmenelementen 7b, die in rechten Winkeln miteinander verbunden sind.
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In den Eckbereichen 8 der Rahmenkonstruktion 5 des Erdaufbaus 1 sind die Rahmenelemente 7 jeweils über gestufte gerade Kämmungen verbunden, so dass aus vier balkanartigen Rahmenelementen 7 ein ebenes Rahmenmodul 6 entsteht. Die Module wiederum sind aneinander dadurch gehalten, dass an den einander zugewandten Flachseiten vertikal benachbarter Rahmenelemente 7 eine in den Zeichnungsfiguren nicht in größerer Detailgenauigkeit gezeigte Nut-Feder-Verbindung mittels Formfedern angeordnet ist.
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Zu erkennen ist weiterhin, dass die Rahmenkonstruktion 5 des Erdaufbaus 1 in den 1 und 2 in Gebrauchsstellung jeweils rechteckig ausgebildet ist und die Rahmenkonstruktion 5 mit dem Behang 10 auch die Graböffnung 3 der jeweiligen Grabstelle 2 in deren Randbereich 4 vollständig umläuft, so dass die Graböffnung 3 allseitig eingefasst ist.
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Als wesentlichen Unterschied zwischen den Erdaufbauten der 1 und 2 erkennt man den Befestigungsort des Behangs 10, der aus einer wasserdichten Folie gebildet ist, und jeweils allseitig von der Rahmenkonstruktion 5 herab hängend in die jeweilige Graböffnung 3 greift. Während der Behang 10 in der 1 mittels eines umlaufenden Befestigungsmittels 9 in Form einer Anzahl von getackerten Klammern in einem der Graböffnung 3 abgewandten, oberen Randbereich der Rahmenkonstruktion 5 festgelegt ist, ist der Behang 10 in der 2 in einem randnahen Bereich an der Rahmenkonstruktion 5 gehalten.
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Demnach betrifft die vorstehend beschriebene Erfindung einen Erdaufbau 1 zur oberirdischen Aufschüttung einer Grabstätte im Nachgang zur Erdbestattung von Verstorbenen, wobei eine wenigstens einen Sarg und/oder eine Urne aufnehmende Grabstelle 2 zumindest teilweise mit Erdreich oder dergleichen Schüttgut aufgefüllt und hierdurch eine Art Grabhügel gebildet ist.
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Um einen an einer Grabstelle 2 zu einem Grabhügel aufgeschütteten Erdaufbau 1 in seiner Formgestaltung zu stabilisieren, wird vorgeschlagen, dass der Erdaufbau 1 eine Rahmenkonstruktion 5 aufweist, welche in Gebrauchsstellung zumindest einen Teil eines Randbereiches 4 der Graböffnung 3 der Grabstelle 2 zusammenhängend umläuft und an dem Randbereich 4 durch diesen gegen das Erdreich abgestützt ist und dass an Innenseiten der Rahmenkonstruktion 5 ein schürzenartiger Behang 10 angeordnet ist, der in der Gebrauchsstellung an der Rahmenkonstruktion 5 hängend mit seiner Länge zumindest teilweise in die Graböffnung 3 greift.