DE102015008472B3 - Ölabstreifkolbenring - Google Patents
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Abstract
Ölabstreifkolbenring, mit einem zumindest einteiligen ringförmigen Federsystem, das, in Umfangsrichtung gesehen, ein etwa wellenförmig verlaufendes Profil vorgebbarer Wandstärke aufweist, sowie mindestens zwei damit in Wirkverbindung stehende axial beabstandete Lamellenringe, wobei zumindest Teilbereiche der radial außen gelegenen Umfangsabschnitte des Federsystems Abstreifbereiche für Öl bilden, während die radial äußeren Umfangsbereiche der Lamellenringe nicht zum Abstreifen von Öl, vielmehr radial gegenüber den ölabstreifenden Umfangsabschnitten des Federsystems, zurückgesetzt sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Ölabstreifkolbenring.
- Zum Abstreifen und zur Dosierung des Schmieröls eines Verbrennungsmotors sind verschiedene Ausführungen von Kolbenringen bekannt. Weit verbreitet sind sog. mehrteilige Ringe, die aus einer Feder und einem oder mehreren Stahlbandringen (Lamellen) bestehen.
- Beispielhaft sei auf die
DE 25 57 721 B1 sowie dieDE 27 09 176 A1 verwiesen. Erstgenannte Druckschrift offenbart einen axial und radial spannenden Spreizfederring für Ölabstreifkolbenringe, bestehend aus einem durch Wellen und/oder Einschnitte in Umfangsrichtung federnd gemachten, sich mit beiden Stoßenden gegeneinander abstützenden profilierten Metallband, welches im Bereich einer Flanke axiale und radiale Tragflächen zur Aufnahme mindestens eines bandförmigen Abstreifrings aufweist. Nahe der anderen Flanke am Ringumfang sind verteilt mehrere radial nach außen hervortretende, im Einbauzustand an der Zylinderwand anliegende und durch größere Spülkanäle voneinander getrennte Vorsprünge, vorgesehen. - Der
DE 38 14 769 A1 ist ein Kolbenring zu entnehmen, mit zwei parallel und mit Abstand zueinander angeordneten Stahlbandringen, zwischen denen ein vorgespannter Ölabstreifring angeordnet ist, sowie mit einer, die beiden Stahlbandringe radial gegen die Innenwand eines Zylinders eines Verbrennungsmotors pressenden Expanderfeder. - Die
DE 22 21 860 A offenbart einen zweiteiligen Ölabstreifring, beinhaltend ein Federelement sowie einen Lamellenring, der sich an Stützelementen des Federelements radial abstützt. Sowohl der Lamellenring als auch radial gerichtete Teile des Federsystems werden zum Abstreifen von Öl herangezogen. - Durch die
GB 560 783 A - In der
GB 545 856 A - Die
US 2006/0049583 A1 - Durch die
US 2002/0070507 A1 - Die
US 2 263 756 A beschreibt einen mehrteiligen Ölabstreifkolbenring, gebildet durch mehrere Metallstreifen, die in Umfangsrichtung zusammengefaltet sind dergestalt, dass Bereiche einzelner Metallstreifen an einer Zylinderwand anliegen und zum Ölabstreifen herangezogen werden, während andere Bereiche radial zurückgesetzt sind. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach bauenden, mehrteiligen Ölabstreifkolbenring bereitzustellen, bei welchem abgestreiftes Öl gezielt in radialer Richtung abtransportiert werden kann und es somit zu einer Vergleichmäßigung der Ölfilmdicke an einer Gegenlauffläche kommt und somit eine Reduzierung des Verschleißes, des Ölverbrauchs und der Reibleistung im Motor erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Voreilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Durch diese konstruktive Ausgestaltungsform kommen nicht mehr – wie beim Stand der Technik – die Lamellenringe als Abstreifelemente zum Einsatz, vielmehr werden hier die wellenförmig verlaufenden Wandabschnitte des Federsystems verwendet. Durch diese Maßnahme wird ein großer Querschnitt gebildet, durch welchen Öl radial in Richtung der im Kolben vorgesehenen Nuten, respektive Bohrungen, in den Kurbelraum transportiert werden kann.
- Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß kann das Federsystem aus zwei wellenförmig ausgebildeten Metallstreifen bestehen, die bedarfsweise axial übereinander angeordnet sind, oder aber ineinander gesteckt werden.
- Die freien Endbereiche des Federsystems stützen sich im Einbauzustand des Kolbenrings aneinander ab.
- Damit die Lamellenringe keinen Kontakt mit der gegenüberliegenden Zylinderwand erhalten, stützen sie sich abstreifseitig an dort vorgesehenen Stützelementen des Federsystems ab.
- Je nach Ausgestaltung des Federsystems werden die Stützelemente für die Lamellenringe durch Wellentäler, respektive Wellenberge, gebildet.
- Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß können die zum Ölabstreifen vorgesehenen Umfangsabschnitte des Federsystems mit einem Profil versehen werden. Hierbei kann die die Abstreifkante bildende Wanddicke der Wellentäler, respektive Wellenberge, des Federsystems bedarfsweise weitestgehend ballig ausgebildet werden.
- Von Vorteil kann je nach Einsatz des Ölabstreifkolbenrings sein, zumindest die Abstreifbereiche bildenden Abschnitte zu beschichten und/oder zu nitrieren. Hier bieten sich beispielsweise Chromschichten bzw. PVD- oder CVD-Schichten an.
- Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
-
1 –4 Beispielhafte Abbildungen erfindungsgemäßer Ölabstreifkolbenringe; -
5 Darstellung eines vierteiligen Ölabstreifkolbenrings; -
6 Darstellung eines fünfteiligen Ölabstreifkolbenrings; -
7 Darstellung eines dreiteiligen Federsystems mit variablem Scheitelpunkt. - Die
1 –4 zeigen beispielhafte Abbildungen erfindungsgemäßer Ölabstreifkolbenringe. -
1 zeigt ein einteiliges wellenförmig ausgebildetes Federsystem1 , das in Wirkverbindung mit zwei Lamellenringen2 ,3 steht. Das Federsystem1 wurde aus einem Metallstreifen in die dargestellte Wellenform gewickelt und weist eine vorgebbare Wandstärke d auf. Das Federsystem1 wird gebildet durch Wellenberge4 , sowie Wellentäler5 . Die radial nach außen weisenden Umfangsabschnitte (Wandstärke d) des Federsystems1 bilden Abstreifbereiche für Öl, die an einer hier nicht dargestellten, das Federsystem1 umschließenden Zylinderwand, zur Anlage kommen. Bedarfsweise können diese Abstreifbereiche nitriert und/oder mit einer verschleißfesten Schicht versehen sein. Die Lamellenringe2 ,3 sind gegenüber den Umfangsabschnitten d radial zurückgesetzt, d. h. sie kommen nicht mit der gegenüberliegenden Zylinderwand in Berührung, stützen sich vielmehr an aus dem Federsystem1 herausgeformten radial äußeren Stützelementen6 ,7 ab. Das mit einem Spalt10 versehene Federsystem1 weist Endbereiche8 ,9 auf, die sich im Einbauzustand aneinander abstützen. -
2 zeigt die Darstellung gemäß1 , wobei die obere Lamelle2 nicht erkennbar ist. Dargestellt ist das Federsystem1 , die untere Lamelle3 sowie die oberen Stützelemente6 des Federsystems1 und ebenfalls erkennbar sind die Endbereiche8 ,9 des Federsystems1 . -
3 zeigt eine Alternative zu1 . Das Federsystem1' wird gebildet durch zwei ineinander gesteckte Metallstreifen11 ,12 , die eine sog. Doppelwelle bilden. Auch hier sind Lamellenringe2 ,3 gegeben, die an aus den Metallstreifen11 ,12 herausgeformten radial äußeren Stützelementen6 ,7 zur Anlage kommen. -
4 zeigt eine weitere Alternative zu3 . Das hier dargestellte Federsystem1'' wird gebildet durch zwei einzelne wellenförmig gebogene Metallstreifen13 ,14 . Auch hier sind obere und untere Lamellenringe2 ,3 gegeben. Damit sich die Wellenberge, respektive Wellentäler, im Betriebszustand des Ölabstreifkolbenrings nicht ineinander verhaken, ist zwischen den Metallstreifen13 ,14 ein weiterer Lamellenring15 vorgesehen, dessen wesentliche Funktion die eines Abstandshalters ist. Der konstruktive Aufbau des Federsystems1'' entspricht den vorangegangenen Figuren. -
5 ist ähnlich3 zu werten. Auch hier ist ein vierteiliger Ölabstreifkolbenring gegeben, beinhaltend ein Federsystem1' , gebildet durch ineinander gesteckte wellenförmig gebogene Metallstreifen11 ,12 sowie zwei Lamellenringe2 ,3 . Das Federsystem1' kommt an einer nicht dargestellten gegenüberliegenden Gegenlauffläche zur Anlage, während die Lamellenringe2 ,3 gegenüber der Gegenlauffläche radial zurückgesetzt sind. Ebenfalls erkennbar sind die oberen und unteren Stützelemente6 ,7 des Federsystems1' , an welchen sich die Lamellenringe2 ,3 radial abstützen. -
6 zeigt einen fünfteilig ausgebildeten Ölabstreifkolbenring, der ähnlich4 aufgebaut ist. Erkennbar sind die wellenförmig gebogenen Metallstreifen13 ,14 , der obere und der untere Lamellenring2 ,3 sowie der einen Abstandshalter bildende Lamellenring15 . -
7 zeigt eine weitere Alternative zu den1 –4 . Erkennbar sind drei ineinander liegende, ein Federsystem1''' bildende Metallstreifen16 ,17 ,18 , die in Umfangsrichtung aus geradlinig19 und gewellt verlaufenden Abschnitten20 gebogen sind. - Die Metallstreifen
16 ,18 sind gleich ausgebildet, wobei in dieser Figur der besseren Übersicht halber nur ein einzelnes Element in Verbindung mit einem Stützelement17 dargestellt ist. Der weitere Metallstreifen18 würde in Umfangsrichtung versetzt in den Metallstreifen16 eingesetzt, wobei gewellt verlaufende Abschnitte20 des einen Metallstreifens18 mit geradlinig verlaufenden Bereichen19 des anderen Metallstreifens16 korrespondieren.
Claims (12)
- Ölabstreifkolbenring, mit einem mindestens einteiligen ringförmigen Federsystem (
1 ,1' ,1'' ,1''' ), das, in Umfangsrichtung gesehen, ein etwa wellenförmig verlaufendes Profil vorgebbarer Wandstärke (d) aufweist, sowie mindestens zwei damit in Wirkverbindung stehende axial beabstandete Lamellenringe (2 ,3 ,15 ), wobei zumindest Teilbereiche der radial außen gelegenen Umfangsabschnitte des Federsystems (1 ,1' ,1'' ,1''' ) Abstreifbereiche für Öl bilden, während die radial äußeren Umfangsbereiche der Lamellenringe (2 ,3 ,15 ) nicht zum Abstreifen von Öl vorgesehen, vielmehr radial gegenüber den ölabstreifenden Umfangsabschnitten des Federsystems (1 ,1' ,1'' ,1''' ), zurückgesetzt sind. - Ölabstreifkolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federsystem (
1 ,1' ,1'' ,1''' ) aus zwei wellenförmig ausgebildeten Metallstreifen (11 ,12 ) besteht. - Ölabstreifkolbenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallstreifen (
13 ,14 ) axial übereinander angeordnet sind. - Ölabstreifkolbenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallstreifen (
11 ,12 ,16 ,17 ,18 ) ineinander gesteckt sind. - Ölabstreifkolbenring nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass sich freie Endbereiche (
8 ,9 ) des Federsystems (1 ,1' ,1'' ,1''' ) im Einbauzustand des Kolbenrings aneinander abstützen. - Ölabstreifkolbenring nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest Teile der äußeren Umfangsbereiche der Lamellenringe (
2 ,3 ,15 ) an abstreifseitig vorgesehenen Stützelementen (6 ,7 ) des Federsystems (1 ,1' ,1'' ,1''' ) anliegen. - Ölabstreifkolbenring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente (
6 ,7 ) bei mehrteiliger Ausbildung des Federsystems (1 ,1' ,1'' ,1''' ) durch Wellentäler (5 ), respektive Wellenberge (4 ), gebildet sind. - Ölabstreifkolbenring nach einem der Ansprüche 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Ölabstreifen vorgesehenen Umfangsabschnitte (d) des Federsystems (
1 ,1' ,1'' ,1''' ) mit einem Profil versehen sind. - Ölabstreifkolbenring nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil weitestgehend ballig ausgebildet ist.
- Ölabstreifkolbenring nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Abstreifbereiche für Öl bindenden radial äußeren Umfangsbereiche beschichtet sind.
- Ölabstreifkolbenring nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die radial äußeren Umfangsbereiche des Federsystems (
1 ,1' ,1'' ,1''' ) nitriert sind. - Ölabstreifkolbenring nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Nitrierschicht zumindest laufflächenseitig eine verschleißfeste Schicht aufgebracht ist.
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