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Die Erfindung betrifft einen Gassack, welcher eine zwei Lagen aufweisende äußere Hülle aufweist, wobei die Lagen zumindest abschnittsweise mittels einer Randnaht miteinander verbunden sind und wobei die Randnaht zumindest abschnittsweise durch ein Abdeckelement abgedeckt ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Jeder Gassack eines Personenschutzsystems eines Kraftfahrzeugs weist eine äußere Hülle auf, welche wiederum wenigstens zwei Lagen aufweist. Im Falle sogenannter „2D-Gassäcke” weist die Gassackhülle genau zwei Lagen auf, im Falle sogenannter „3D-Gassäcke” weist die äußere Hülle mehr als zwei Lagen auf. Für die folgende Erfindung ist es ohne Belang, ob die äußere Hülle des Gassackes genau zwei Lagen oder wenigstens zwei Lagen aufweist, weswegen im Folgenden von zwei Lagen gesprochen wird.
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In vielen Fällen sind die zwei Lagen beziehungsweise zwei benachbarte Lagen zumindest abschnittsweise mittels einer Randnaht miteinander vernäht. Dies ist fast immer der Fall, wenn die Lagen aus einem Kunststoffgewebe bestehen und es sich nicht um einen sogenannten „one piece woven” (OPW) Gassack handelt.
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Es ist im Stand der Technik bekannt, ein bandförmiges Abdeckelement zwischen die beiden Lagen einzunähen. Im einfachsten Fall erstreckt sich das Abdeckelement parallel zu den beiden Lagen. In diesem Fall erhöht sich der Fertigungsaufwand nicht sehr.
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Auch die gattungsbildende
FR 2 767 763 schlägt vor, ein Abdeckelement in Form eines Abdeckbandes vorzusehen, welches die Randnaht abdeckt und vor heißen Gasen schützt. In der genannten Schrift sind verschiedene Ausführungsbeispiele gezeigt, beispielsweise auch solche, in denen das Abdeckband gefaltet ist, so dass es einen U- oder V-förmigen Querschnitt aufweist, was zu einem besseren Schutz der Randnaht führen kann. Hierfür muss jedoch ein erhöhter Fertigungsaufwand, insbesondere den Nähprozess betreffend, in Kauf genommen werden.
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Etwas Ähnliches zeigt die
US 6,435,553 B1 . Auch in dieser Schrift ist ein Abdichtelement in Form eines Abdeckbandes gezeigt, welches die Randnaht, welche die beiden Lagen des Gassacks miteinander verbindet, schützt. Auch diese Schrift zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele, wobei in einem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, dass das Abdeckband zu einer Art Rohr gerollt ist, welches mittels der Randnaht mit den beiden Lagen vernäht ist. Auch in diesem Fall ist ein erhöhter Fertigungsaufwand beim Nähen notwendig.
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Ausgehend von dem Stand der Technik stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen gattungsgemäßen Gassack dahingehend weiterzubilden, dass seine Herstellung, insbesondere der Nähprozess, vereinfacht wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gassack mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist das Abdeckelement ein Kunststoffprofil mit einem nichtlinearen Querschnitt und/oder einem Querschnitt mit nichtkonstanter Wandstärke. Hierdurch kann ein guter Schutz der Randnaht erzielt werden ohne den Fertigungsaufwand zu erhöhen, da das die Abdeckung/Abdichtung verbessernde Querschnittsform des Abdeckelements bereits vor dem Nähprozess vorliegt oder durch einen einfachen Nähprozess automatisch gebildet wird, ohne dass das Abdeckelement vor dem Vernähen gefaltet werden müsste. Weiterhin ist das Vorsehen einer einzigen Naht (der Randnaht) in der Regel ausreichend.
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Ein besonders geeignetes Material für das Kunststoffprofil ist Silikon.
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In einer Ausführungsform ist das Kunststoffprofil ein Schlauch mit O-förmigem Querschnitt. Ein solcher Schlauch lässt sich wie ein Band vernähen, bildet an seinen der Naht benachbarten Enden jedoch einen verdickten Kopf. Da der dem Gasraum abgewandte Bereich des Kunststoffprofils für die Dichtigkeit und den Schutz der Naht in der Regel keine Rolle spielt, ist alternativ auch ein U-förmiges Profil möglich.
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In einer anderen Ausführungsform weist das Profil einen Verbindungsabschnitt, welcher mit wenigstens einer der beiden Lagen mit der äußeren Hülle verbunden ist, und einen sich an diesen Verbindungsabschnitt anschließenden Kopf auf. Auch hier kann der Verbindungsabschnitt leicht vernäht werden und der Kopf sorgt für einen verbesserten Schutz der Randnaht. Hierbei kann der Verbindungsabschnitt einen linearen Querschnitt aufweisen, während der Kopf einen V- oder Y-förmigen Querschnitt, einen geschlossenen, insbesondere O- oder dreiecksförmigen Querschnitt, oder einen gegenüber dem Verbindungsabschnitt verdickten Querschnitt aufweisen kann.
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Um den Nähprozess so einfach wie möglich zu halten, ist es bevorzugt, dass das Abdichtelement ausschließlich mittels der Randnaht mit der äußeren Hülle verbunden ist.
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Das bevorzugte Herstellungsverfahren für das Kunststoffprofil ist Extrusion.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figuren näher erläutert.
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Hierbei zeigen:
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1 eine schematisierte Draufsicht auf einen Gassack,
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2 einen Schnitt entlang der Linie A-A in 1,
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3 das in 2 Gezeigte wenn der Gasraum des Gassackes mit Gas befüllt ist,
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4 eine Variation des in 2 gezeigten Ausführungsbeispiels in einer der 2 entsprechenden Darstellung,
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5 ein zweites Ausführungsbeispiel des Abdeckelementes in einer der 2 entsprechenden Darstellung,
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6 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Abdeckelementes in einer der 2 entsprechenden Darstellung,
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6a das in 6 Gezeigte in einer etwas weniger schematisierten Darstellung,
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7 ein viertes Ausführungsbeispiel des Abdeckelementes in einer der 2 entsprechenden Darstellung und
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8 ein Ausführungsbeispiel eines Gassackes mit nach innen gewendeter Naht in einer der 2 entsprechenden Darstellung.
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Die 1 zeigt ein Gassack 10. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen aus einem einzigen Zuschnitt gefalteten Seitengassack, wobei dies für die Erfindung jedoch ohne Bedeutung ist. Der konkret gezeigte Gassack 10 weist eine erste Lage 10a und eine zweite Lage 10b auf, welche über eine Faltkante 14 einstückig miteinander verbunden sind. Die übrigen Randbereiche der beiden Lagen 10a, 10b sind mittels einer Randnaht 12 miteinander vernäht. Wie dies bereits erwähnt wurde, bezieht sich die Erfindung jedoch nicht nur auf Gassäcke, welche ausschließlich aus zwei Lagen bestehen, sondern auch aus solche, welche mehr als zwei Lagen aufweisen und bei denen wenigstens zwei benachbarte Lagen zumindest abschnittsweise miteinander vernäht sind. Weiterhin bezieht sich die Erfindung natürlich auch auf Gassäcke, bei denen die Lagen ursprünglich voneinander getrennte Zuschnitte sind, so dass sich die Randnaht 12 im Wesentlichen vollständig um den Rand des Gassackes erstreckt.
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Die Erfindung betrifft ein Abdeckelement 20 (in 1 nicht dargestellt), welches zumindest einen Abschnitt der Randnaht 12, vorzugsweise die gesamte Länge der Randnaht 12, vor heißen Gasen, welche von einem nicht dargestellten Gasgenerator in den von der äußeren Hülle umschlossenen Gasraum eingeblasen werden, schützt.
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Die 2 bis 8 zeigen Ausführungsbeispiele eines solchen Abdeckelements jeweils in einer relativ stark schematisierten Querschnittsdarstellung. Das Abdeckelement 20 ist in allen gezeigten Ausführungsbeispielen ein Kunststoffprofil, welches vorzugsweise im Extrusionsverfahren hergestellt ist. Ein bevorzugtes Material des Kunststoffprofils ist Silikon.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel, wie es in 2 gezeigt ist, weist das Kunststoffprofil des Abdeckelementes 20 (und somit auch das Abdeckelement selbst) einen Verbindungsabschnitt 22 und einen sich hieran anschließenden Kopf 24 auf. Der Verbindungsabschnitt 22 ist im Wesentlichen bandförmig, also sich in Querrichtung von einem ersten zu einem zweiten Ende erstreckend und mit konstantem Querschnitt ausgeführt, während der Kopf 24 im Wesentlichen O-förmig ausgebildet ist, also einen Hohlraum H umschließt. Da das Kunststoffprofil einstückig im Extrusionsverfahren hergestellt ist, gehen Verbindungsabschnitte 22 und Kopf 24 nahtlos ineinander über. Durch den Kopf 24 wird das Abdeckelement 20 auf der Gasraumseite verdickt, so dass sich ein besonders guter Schutz der Randnaht 12 ergibt, ohne dass ein komplizierter Nähprozess durchgeführt werden müsste. Wie man der 2 unmittelbar entnimmt, ist der Nähprozess sehr einfach: Der Verbindungsabschnitt 22 des Abdeckelementes 20 wird vor dem Vernähen zwischen die Randbereiche der beiden Lagen 10a, 10b gelegt und dann werden alle drei Bestandteile in einem einfachen Nähprozess mittels der Randnaht 12 miteinander verbunden.
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Da der Kopf 24 der Abdeckelementes des ersten Ausführungsbeispiels einen Hohlraum H umschließt, kann der Kopf 24 bei Befüllung des Gasraumes mit Gas leicht deformiert werden, so dass die Abdichtung des Randbereiches noch verbessert wird, wie dies in der 3 schematisch angedeutet ist.
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4 zeigt eine Variation zum eben beschriebenen Ausführungsbeispiel. Auch hier umschließt der Kopf 24 einen Hohlraum H. Im Unterschied zur zuvor beschriebenen Ausführungsform hat der Kopf hier einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt, keinen runden, also O-Förmigen. Natürlich wären auch andere Querschnittsformen des Kopfes 24 grundsätzlich möglich.
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Die 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Abdeckelementes 20. Hier umschließt der Kopf 24 keinen Hohlraum, sondern ist mit zwei Schenkeln, also V- oder Y-förmig ausgebildet. Bei Befüllung des Gasraumes mit Gas werden auch hier die Schenkel nach außen gedrückt, so dass sich ein verbesserter Schutz der Randnaht 12 ergibt.
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Die 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des Abdeckelementes 20. Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen ist das Profil des Abdeckelementes 20 dieses Ausführungsbeispiels nicht von vornherein in einen Verbindungsabschnitt und einen Kopf unterteilt, vielmehr ist das Abdeckelement 20 ein Schlauch, das heißt, das gesamte Abdeckelement 20 hat ursprünglich einen O-förmigen Querschnitt. Durch das Vernähen bildet sich eine Struktur, welche der des ersten Ausführungsbeispiels (2) sehr ähnlich ist, da natürlich der Abschnitt des Abdeckelementes 20, welcher mit den beiden Lagen 10a, 10b vernäht ist, zusammengedrückt wird und somit eine Art Verbindungsabschnitt entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel bildet, wohingegen der dem Gasraum zugewandte Abschnitt nicht zusammengedrückt wird und somit eine Art Kopfabschnitt entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel bildet. Dies ist in der 6a angedeutet. Da der Abschnitt des Abdeckelementes 20, welcher vom Gasraum durch die Naht 12 getrennt ist, für die Gasdichtigkeit und den Schutz der Naht keine Rolle spielt, kann das O-förmige Profil auch durch ein U-förmiges Profil ersetzt werden, wobei in der Darstellung der 6 die offene Seite des U links (als außerhalb des Gasraumes) wäre.
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Wie man dem vierten Ausführungsbeispiel der 7 entnimmt, kann der Kopf 24 auch massiv, also ohne Hohlraum ausgebildet sein. Ein solches Profil ist sehr leicht herstellbar und robust, in den meisten Anwendungsfällen wird die Abdichtwirkung eines Abdeckelementes, welches ein Profil mit einem Hohlraum aufweist, jedoch noch besser sein.
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Wie man der 8 entnimmt, kann das erfindungsgemäße Abdeckelement 20 auch bei Gassäcken angewendet werden, deren Nahtbereich nach innen gestülpt ist. Dies gilt für sämtliche gezeigte Ausführungsbeispiele des Abdeckelementes, wobei in 8 beispielhaft das Abdeckelement der 2 gezeigt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gassack
- 10a
- erste Lage
- 10b
- zweite Lage
- 12
- Randnaht
- 14
- Faltkante
- 20
- Abdeckelement
- 22
- Verbindungsabschnitt
- 24
- Kopf
- H
- Hohlraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2767763 [0005]
- US 6435553 B1 [0006]