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Die Erfindung betrifft eine Gehrungssäge, die einen Tisch mit einem Anschlag für ein Werkstück, wie z. B. ein Holzpaneel oder eine Holzleiste, und ein motorbetriebenes Sägeblatt aufweist, welches relativ zum Tisch parallel zur Ebene des Sägeblatts bewegbar und dessen Relativ-Winkellage zur Ausrichtung des Anschlags mittels einer Einstelleinrichtung einstellbar ist. Eine Gehrungssäge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus dem Dokument
JP 2003 - 191 202 A bekannt. Dabei wird ein zweischenkliges, vorzugsweise L-förmig ausgebildetes, Halteelement über einen seiner Schenkel auf einem Auflager geführt, während der dazu im Winkel stehende zweite Schenkel gegen eine dem Anschlag abgewandte Oberfläche (90) des Werkstücks drückbar ist. Die Verriegelung des Halteelements in der Haltestellung erfolgt durch eine Klemmschraube.
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Gehrungssägen, wie sie beispielsweise in den Druckschriften
DE 20 2007 006 291 U1 oder
DE 11 2005 000 820 T5 beschrieben sind, besitzen in der Regel ein motorbetriebenes Kreissägeblatt und eine Führungseinrichtung, mit der das Kreissägeblatt relativ zu einem Arbeitstisch zur Ausführung der Vorschubbewegung (Schnittbewegung) relativ bewegbar ist. Die Gehrungssäge hat einen Tisch mit einem Anschlag für ein Werkstück wie zum Beispiel ein Holzpaneel oder eine sonstige Leiste, wobei eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist, um die Relativ-Winkellage des Sägeblatts zur Ausrichtung des Anschlags einzustellen, damit der gewünschte Gehrungsschnitt am Werkstück ausgeführt werden kann.
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Aus den Dokumenten
US 2008/0052943 A1 und
US 2014/0107853 A1 ist es grundsätzlich bekannt, Daten, die von Messeinrichtungen an Bearbeitungswerkzeugen einschließlich Sägewerkzeugen, gewonnen werden, zu übertragen.
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In den Dokumenten
DE 44 43 189 A1 und
US 4 637 288 A sind Gehrungssägen beschrieben, die eine Spannmimik zum Andrücken des Werkstücks aufweisen. Während in der Anordnung gemäß
DE 44 43 189 A1 ein Spannen gegen das Auflager im Vordergrund steht, verwendet die Gehrungssäge gemäß
US 4 637 288 A einen Spannarm, der als Halteelement fungiert und das Werkstück nicht nur von oben gegen das Auflager, sondern auch gegen ein dazu senkrecht stehendes Anschlagteil drückt.
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Aus dem Dokument
US 2005/0066786 A1 ist es bekannt, bei einer Gehrungssäge ein Halteelement zu verwenden, das über ein Gesperre gegen das Werkstück spannbar ist. Allerdings ist das Halteelement als Platte ausgebildet, die am Ende einer Gewindestange sitzt, welche sich durch ein Gesperre erstreckt, die auf der einem Anschlagteil abgewandten Randkante des Auflagers sitzt. Eine Führung des Halteelements in einem Anschlagteil ist demnach nicht vorgesehen.
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Auch aus dem Dokument
US 1 708 641 A ist eine Gehrungssäge bekannt, bei der ein Gesperre für ein Halteelement vorgesehen ist. Das in dieser Schrift gezeigte Gesperre ist allerdings so aufgebaut, dass es unterhalb der Anschlagschiene mit einem Sperrelement zusammenwirkt, das zusätzlich durch einen Handhebel angesteuert werden muss.
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Herkömmliche Gehrungssägen werden in der Weise betrieben, dass an der Säge der jeweils gewünschte Gehrungswinkel manuell oder - wie aus dem Dokument
DE 11 2005 000 820 T5 bekannt - über eine Stelleinrichtung entsprechend den Eingaben einer Bedienungsperson eingestellt wird. Der Handwerker nimmt beispielsweise an einem Bauwerk, wie zum Beispiel an einem Fußboden, die Winkelmaße ab, die an den Ecken des Raums ausgebildet werden und stellt dann den gemessenen Winkel an der Gehrungssäge ein.
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Um selbst komplizierte Gehrungsschnitte zuverlässiger und fehlerfreier auszuführen ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Gehrungssäge durch ein vorzugsweise mobiles Messgerät zur Erfassung der räumlichen Relativlage von zusammenlaufenden Flächen oder Kanten, die mittels auf Gehrung geschnittener Werkstücke verkleidet oder gesäumt werden sollen, mit der Gehrungssäge datenmäßig zu koppeln, sodass die vom Messgerät ermittelten Werte frei von Übertragungsfehlern zur Gehrungssäge übermittelt werden können. Aufgrund der fehlerfreien Datenübertragung kann die Messung nicht nur in einer Ebene sondern auch in mehreren Ebenen erfolgen, wodurch es gelingt, komplexere Gehrungsschnitte mit größter Präzision auszuführen.
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Allerdings tritt bei der Handhabung bekannter Gehrungssägen manchmal das Problem auf, dass der Schnitt nicht mit der gewünschten Genauigkeit und Oberflächengüte durchgeführt werden kann, weil die zu bearbeitende Leiste bzw. das zu bearbeitende Paneel am Sägetisch nicht mit der erwünschten Stabilität verrutsch- und vibrationssicher festgelegt werden kann.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende Gehrungssäge derart weiterzubilden, dass mit einfachster Handhabung hochpräzise Gehrungsschnitte mit wesentlich verbesserter Schnittflächengüte hergestellt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß kann das Werkstück mit dem zumindest einen zweischenkligen, vorzugsweise L-förmig ausgebildeten, Halteelement mit einem einfachen Handgriff am Anschlagteil fixiert werden, wobei es genügt, das Halteelement mit dessen zweiten Schenkel auf das Werkstück zu zu schieben. Sobald der zweite Schenkel das Werkstück berührt, ist das Werkstück am Anschlag fixiert, weil das Fest- oder Grenzkraftgesperre einem erneuten Herausziehen des Halteelements entgegenwirkt. Weil das Halteelement mit seinem einen Schenkel auf dem Auflager aufliegt, wird die Führung des Halteelements besonders einfach, und das Gesperre wird weitestgehend entlastet, so dass es sehr filigran ausgebildet werden kann. Als Fest- oder Grenzkraftgesperre können alle derartigen, für eine Schubbewegung ausgelegten Gesperre Anwendung finden, wie z.B. einseitige oder zweiseitige Reib- oder Formgehemme oder ein- oder zweiseitige Reib- oder Formgesperre. Während bei Festgesperren die Sperrkraft immer so groß ist, dass unter keinen Umständen eine Bewegung erfolgt, reicht bei Gehemmen die Sperrwirkung nur bis zu einer vorgegebenen Grenze. Die Sperrwirkung kann in beiden Richtungen gleich sein, sie kann aber auch in einer Richtung vermindert oder sogar ganz aufgehoben sein (Richtgesperre). Es kann sich um ein Zahngesperre (Formschluss) oder ein Reibgesperre handeln. Zur systematischen Einteilung dieser zur Anwendung kommenden Gesperre wird auf die Ausführungen im Kapitel 3.5.1.1. von „Feinmechanische Bauelemente“, Prof. Dr.-Ing. Siegfried Hildebrand, 2. Auflage Carl Hanser Verlag München 1972 "verwiesen.
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Entscheidend ist, dass das erfindungsgemäße Halteelement einfach, vorzugsweise mit einer Hand bedienbar und ohne großen Kraftaufwand in Haltekontakt mit dem Werkstück bringbar ist, so dass schwingungsbedingte Rattermarken am Gehrungsschnitt zuverlässig verhindert werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Entsprechend einer besonders einfachen Ausgestaltung ist das Fest- oder Grenzkraftgesperre von einer Millimeterrasterhalterung gebildet ist. Es hat sich gezeigt, dass diese Ausgestaltung bereits genügt, die erforderlichen, kleinen Haltekräfte sicher aufrecht zu erhalten.
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Wenn der zweite Schenkel des Halteelements im Anschlagteil versenkbar ist, kann der Anschlag - bei Bedarf - auch ohne die Haltefunktion benutzt werden.
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Wenn jedes Anschlagteil zumindest ein Halteelement aufnimmt, liegt das Werkstück auf den Haltelementen automatisch im Parallelabstand zum Auflager, ohne dass es weiterer Bauelemente bedarf.
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Vorteilhafterweise besteht das Halteelement aus Kunststoff (ähnlich den Einstellwinkeln eines Papierlochers), so dass es besonders preiswert herstellbar und bei Verschleiß der Riffelungen des Gesperres bzw. der Millimeterrasterung auswechselbar ist.
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Ein besonders vorteilhaftes Anwendungsgebiet der Erfindung ist eine Gehrungssäge mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
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Mit der Weiterbildung des Anspruchs 9 eröffnet sich die Möglichkeit, den Gehrungsschnitt wesentlich genauer auszuführen. Die Übertragung der Daten kann über Kabel, aber auch drahtlos, beispielsweise über Infrarot, bluetooth oder WLAN erfolgen. In letzterem Fall wird die Bedienung der Gehrungssäge insbesondere dann wesentlich vereinfacht, wenn sich die Gehrungssäge in größerer Entfernung vom Messpunkt befindet.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Anordnung zum Betreiben einer Gehrungssäge;
- 2 eine der 1 ähnliche Ansicht der Anordnung in einem anderen Betriebszustand;
- 3 in vergrößerter Darstellung den Teilschnitt III-III in 1;
- 4 und 5 den Figure. 1 und 2 ähnliche Darstellungen der Gehrungssäge in jeweils anderen Betriebsstellungen.
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In 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 eine Gehrungssäge bezeichnet, die ein Gestell 12 mit einem darauf drehbar gelagerten Drehtisch 14 aufweist, der als Auflager für die zu bearbeitenden Werkstücke dient. Die Drehbarkeit des Drehtischs 14 ist durch den Doppelpfeil 16 angedeutet. Im Folgenden - ebenso wie im Patentanspruch 1 - wird der Drehtisch auch allgemein als Auflager bezeichnet.
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Am Drehtisch 14 ist eine Linearführung 18 für eine Kreissäge 20 vorgesehen, wobei ein mit 22 bezeichnetes Sägeblatt zusammen mit einem nicht näher dargestellten Motor von einer Halterung 24 in der Weise getragen ist, dass das Sägeblatt 20 in Richtung auf den Drehtisch 14 abgesenkt (siehe Doppelpfeil 26) und anschließend zur Ausführung des Sägeschnitts in einer Vorschubrichtung V unter Führung durch die Führungseinrichtung 18 bewegbar ist. Zu diesem Zweck ist im Drehtisch 14 ein Sägeblatt-Durchgriff in Form eines Schlitzes 28 vorgesehen, in den das Sägeblatt 22 eintauchen kann.
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Bei der gezeigten Ausgestaltung bildet der Drehtisch 14 somit ein Auflager für das Werkstück.
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Mit den Bezugszeichen 30A, 30B sind gestellfeste, allgemein als Anschlag 30 dienende Anschlagteile in Form von Anschlagleisten bezeichnet, die senkrecht auf der Ebene des Drehtischs 14 stehen und zur Positionierung eines - nicht dargestellten - Werkstücks, wie zum Beispiel eines Holzpaneels oder einer Holzleiste dienen, an dem ein Gehrungsschnitt angebracht werden soll. Durch Verdrehen und Einstellen des Drehtischs 14 bezüglich des Gestells und damit bezüglich der Anschlagteile 30A, 30B kann der Winkel des Gehrungsschnitts entsprechend eingestellt werden.
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An einem Anschlagteil 30A ist zur Fixierung des Werkstücks eine Schraubklemme 31 vorgesehen. Weiterhin sind an jedem Anschlagteil 30A, 30B je zwei zweischenklige, L-förmig ausgebildete, Halteelemente 80 aufgenommen, und zwar derart, dass das Halteelement mit seinem einen Schenkel 82 im Anschlagteil 30A, 30B und senkrecht zu dessen Ebene unter Zwischenschaltung eines Fest- oder Grenzkraftgesperres geführt ist und mit seinem dazu im Winkel stehenden zweiten Schenkel 84 gegen eine dem Anschlagteil 30A, 30B abgewandte Oberfläche 90 (siehe 3) des Werkstücks drückbar ist. Das Fest- oder Grenzkraftgesperre ist in der Lage, die Haltekraft aufrecht zu erhalten.
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Eine mögliche und besonders einfache Ausgestaltung des Fest- oder Grenzkraftgesperres ist in 3 gezeigt. Das Haltelement 80, das beispielsweise von einem Kunststoffteil in Form eines L gebildet ist, trägt auf der Oberseite seines längeren Schenkels 82 eine Mikrorasterung bzw. eine Millimeterrasterung 86 und erstreckt sich seitlich geführt durch eine bodenseitige Ausnehmung 33 im Anschlagteil 30B. Diese Ausnehmung erweitert sich auf der dem Werkstück zugewandten Seite in eine Tasche 35, deren Abmessungen so gewählt sind, dass der zweite Schenkel 84 des Halteelements 80 bei Bedarf darin versenkbar ist.
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Auf der Rückseite des Anschlagteils 30B ist eine Rasterungsplatte 88 montiert, die bodenseitig eine Komplementärrasterung 87 für das formschlüssige Zusammenwirken mit der Millimeterrasterung 86 hat. Das Halteelement 80 kann auf diese Weise - ähnlich wie der Einstellwinkel eines Papierlochers - in Millimeterabstufung am Anschlagteil 30B fixiert werden, wobei über die Rasterung eine durch die elastische Nachgiebigkeit der Komponenten 82 (Schenkel) und 88 (Rasterungsplatte) begrenzte Rückhaltekraft erzeugt wird.
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Anstelle der Millimeterrasterhalterung gemäß 3 kann auch jedes anders Fest- oder Grenzkraftgesperre Anwendung finden, das für eine Schubbewegung ausgelegt ist, wie z.B. einseitige oder zweiseitige Reib- oder Formgehemme oder ein- oder zweiseitige Reib- oder Formgesperre. Während bei Festgesperren die Sperrkraft immer so groß ist, dass unter keinen Umständen eine Bewegung erfolgt, reicht bei Gehemmen die Sperrwirkung nur bis zu einer vorgegebenen Grenze. Die Sperrwirkung kann in beiden Richtungen gleich sein, sie kann aber auch in einer Richtung vermindert oder sogar ganz aufgehoben sein (Richtgesperre). Es kann sich auch um ein Zahngesperre (Formschluss) oder ein Reibgesperre handeln. Zur systematischen Einteilung dieser zur Anwendung kommenden Gesperre wird auf die Ausführungen im Kapitel 3.5.1.1. von „Feinmechanische Bauelemente“, Prof. Dr.-Ing. Siegfried Hildebrand, 2. Auflage Carl Hanser Verlag München 1972,verwiesen.
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Die Rasterung 86 kann auch von einer Sägezahnrasterung gebildet sein, die es erlaubt, das Halteelement nahezu kraftfrei mit dem Schenkel 84 gegen das Werkstück 90 zu drücken, wobei die Verzahnung - ähnlich einer Klinke - das Haltelement in der Klemmstellung hält. In diesem Fall ist es von Vorteil, die Rasterungsplatte 88 elastisch oder vertikal verschiebbar auszubilden, damit das Halteelement bei Bedarf freigegeben werden kann.
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Wie gezeigt liegt das Halteelement 80 großflächig mit seinem einen Schenkel 82 auf dem Drehtisch 14 auf.
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Wie in 1 gezeigt trägt der erste Schenkel 82 des Halteelements 80 auf seiner Oberseite eine Millimetermarkierung 89, so dass die Halteelemente schon vorab auf einen vorbestimmten Parallelabstand der Schenkel 84 zum Anschlag 30 bzw. zu den Anschlagteilen 30A, 30B einstellbar sind.
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Die Gehrungssäge 10 kann eine nicht näher dargestellte motorische Einstelleinrichtung aufweisen, die es erlaubt, die gewünschte Relativ-Winkellage zwischen Sägeblatt 22 und Anschlag 30, d.h. den Anschlagteilen 30A, 30B automatisch entsprechend dem angestrebten Gehrungsschnitt einzustellen, wobei folgendes vorgesehen ist:
- Die Einstelleinrichtung kann über ein Daten-Übertragungskabel 42 - mit einem mobilen Messgerät 44 verbunden sein, mit dem die räumliche Relativlage von beliebigen, zusammenlaufenden Flächen oder Kanten, welche mittels auf Gehrung geschnittener Werkstücke, wie zum Beispiel Fußbodenleisten, verkleidet oder gesäumt werden sollen, erfasst werden kann. Zu diesem Zweck hat das Messgerät 44 zwei Messschenkel 46, 48 und einen den Winkel zwischen diesen beiden Messschenkeln 46, 48 erfassenden - nicht näher dargestellten - Winkelsensor, dessen Messwert über eine Anzeigeeinrichtung 50 angezeigt werden kann. Ferner trägt das Messgerät 44 eine Taste 52, die es der Bedienungsperson des Messgeräts erlaubt, den Messwert des von den beiden Messschenkeln 46, 48 aufgespannten Winkels über die Messsignalleitung 42 an die Gehrungssäge 10 zu übertragen. Die Bedienung der Gehrungssäge geschieht wie folgt:
- Der Handwerker bzw. die Bedienungsperson legt das Messgerät 44 an eine bestimmte Kante eines Raums an und misst die räumliche Relativlage von zusammenlaufenden Flächen oder Kanten, die mittels auf Gehrung geschnittener Werkstücke verkleidet oder gesäumt werden sollen. Wenn die Messung - im gezeigten Fall der 1 ein Kantenwinkel von 90° - abgeschlossen ist drückt der Handwerker auf die Sendetaste 52, wodurch der im Messgerät zusammengestellte Datensatz an die Gehrungssäge 10 übertragen wird. Im Bereich der Gehrungssäge wird der Datensatz in korrespondierende Steuersignale zur Einstellung der Relativ-Winkellage zwischen der Ebene des Sägeblatts 22 und der Ausrichtung der Anschlagteile 30A, 30B derart umgewandelt, dass der Gehrungsschnitt am Werkstück, welches an den Anschlagteilen 30A und/oder 30B anliegt, mit der exakten räumlichen Relativlage der zu verkleidenden bzw. besäumenden zusammenlaufenden Flächen oder Kanten korrespondiert.
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Mit dem Bezugszeichen 44 ist schematisch das Messgerät bezeichnet, das einen Modul für die Ist-Wert-Erfassung und eine Kodiereinrichtung zur Aufbereitung der zu übertragenden Messwerte bzw. Signale an die Gehrungssäge 10 aufweisen kann. In einer Speichereinheit können die Messsignale bis zum Absenden gepuffert bzw. zwischengespeichert werden.
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Wenn die Datenübertragung durch Drücken der Sendetaste 52 ausgelöst bzw. getriggert wird, werden die Messsignale bzw. die Messdaten, welche sich aus Nutzdaten (d. h. reine Daten, die den Eckenwinkel bzw. den Gehrungswinkel widerspiegeln) und aus sog. Overhead-Daten bestehen, die beispielsweise von Prüfdaten oder Adressdaten gebildet sind, an einen Empfänger der Gehrungssäge 10 übermittelt. Von dort werden die Signale über einen Dekodierer und einen Umsetzer in Treibersignale umgewandelt, mit denen die nicht näher dargestellte Einstelleinrichtung gesteuert ist. Die Einstelleinrichtung beinhaltet beispielsweise Regler und zumindest einen davon angesteuerten Stellmotor.
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Bei der Ausführungsform nach 1 ist lediglich ein einziger Stellmotor erforderlich, der die Einstellung des Drehwinkels 16 des Drehtischs 14 bezüglich der Anschlagteile 30A, 30B vornimmt. Es ist jedoch in Abwandlung der Ausgestaltung auch möglich, einen weiteren Stellmotor zur Einstellung einer Kipplage - siehe Doppelpfeil 72 in 1 - des Sägeblatts 22 zur Auflageebene des Drehtischs 14 vorzusehen. In diesem Fall werden über das Messgerät 44 zwei Datensätze übertragen, wobei ein Datensatz den Eckenwinkel in einer Messebene und der andere Datensatz den Eckenwinkel in der anderen Messebene überträgt.
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2 zeigt die Anordnung zum Betreiben einer Gehrungssäge für den Fall, dass das Werkstück mittels der Halteelemente 80 festgehalten ist. Die Schenkel 84 sind gegen die seitliche Oberfläche des Werkstücks 90 geschoben bzw. gedrückt worden und bleiben in dieser leicht geklemmten Position aufgrund des Fest- oder Grenzkraftgesperres, beispielsweise in der Ausgestaltung als Millimeterrasterhalterung.
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Figrur 4 zeigt die Gehrungssäge in einer anderen Betriebsweise. Hier hat das Messgerät 44 einen Gehrungswinkel von 90° übertragen, so dass der Drehtisch 14 entsprechend eingestellt ist. Die Halteelemente 80 sind unter Zuhilfenahme der Millimeterrasterung und der Millimetermarkierung 89 bereits für eine bestimmte Werkstückbreite voreingestellt, so dass das Werkstück nur noch eingespannt werden muss. Ein Nachfixieren der Halteelemente 80 ist dann nicht mehr erforderlich.
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In der Darstellung gemäß 5 sind die Halteelemente 80 vollständig in den Anschlagteile 30A, 30B versenkt, so dass sich ein diametral durchgehender Anschlag 30 für das Werkstück ergibt.
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Selbstverständlich sind Abweichungen von der beschriebenen Ausgestaltung möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
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Es ist grundsätzlich möglich, die Daten vom Messgerät 44 zur Gehrungssäge 10 in gemischter Form zu übertragen, das heißt eine Funk- bzw. Infrarot- oder Bluetooth-Datenübertragung mit einer kabelgestützten Datenübertragung zu kombinieren.
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Das Messgerät 44 kann ferner mit einer Einrichtung ausgestattet sein, die es erlaubt, die Messdaten bei Messungen in mehr als zwei Ebenen gesondert zu speichern und dann in einem Datenpaket an die Gehrungssäge 10 zu übertragen, wo sie gesondert für die den einzelnen Messebenen zugeordneten Stellmotoren in entsprechend aufbereiteter Form zugeführt werden.
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Ferner kann auf Seiten des Messgeräts 44 und/oder auf Seiten der Gehrungssäge 10 eine CPU-Einheit vorgesehen werden, welche die zwischen Messgerät und Gehrungssäge ausgetauschten Signale entsprechend umrechnet, um einen ganz bestimmten Gehrungsschnitt zu erzeugen, der mit der Ist-Wert-Erfassung an den vermessenen Wandelementen korrespondiert.
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Es ist auch möglich, das Messgerät in anderer Weise auszugestalten, beispielsweise in einer Form, die es erlaubt, Konturen an zu verkleidenden bzw. zu besäumenden Kanten optisch zu erfassen und die entsprechenden Messsignale an die Gehrungssäge 10 zu übermitteln.
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Die Erfindung schafft somit eine Gehrungssäge mit einem Auflager und einem dazu senkrecht ausgerichteten zweiteiligen Anschlag für ein Werkstück, wie z.B. ein Holzpaneel oder eine Holzleiste. Die beiden Anschlagteile liegen zu beiden Seiten eines Sägeblatt-Durchgriffs im Auflager und ihre Ausrichtung ist zur Ebene eines motorbetriebenen Sägeblatts einstellbar. Zumindest ein Anschlagteil nimmt zumindest ein zweischenkliges, vorzugsweise L-förmig ausgebildetes, Halteelement auf, das mit seinem einen Schenkel im Anschlag und senkrecht zu dessen Ebene unter Zwischenschaltung eines Fest- oder Grenzkraftgesperres geführt ist und mit seinem dazu im Winkel stehenden zweiten Schenkel gegen eine dem Anschlag abgewandte Oberfläche des Werkstücks drückbar ist, wobei das Fest- oder Grenzkraftgesperre die Haltekraft aufrecht erhält.