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Die
Erfindung betrifft eine Sägevorrichtung für geführte
Sägeschnitte mittels einer handgeführten Säge
mit einem Sägeblatt, umfassend eine Führungseinrichtung
zur Führung der Säge entlang einer Sägeebene
sowie eine Führungsvorrichtung für Gehrungsschnitte
mit einer ersten Auflagefläche und einer ersten Anschlagfläche
zur definierten Positionierung eines Werkstücks und mit
einer Führungseinrichtung zum Führen eines Sägeblattes
in einer Sägeebene.
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Eine
bekannte Führungseinrichtung zur Herstellung von Gehrungsschnitten
ist beispielsweise eine Gehrungslade. Bei der Gehrungslade wird
eine Säge in zwei Schlitzen geführt, um beispielsweise
einen 45°-Schnitt an einem zwischen den beiden Schlitzen
angeordneten Werkstück durchzuführen. Zwar kann
mit einer Gehrungslade ein im Vergleich zum freihändigen
Sägen relativ genauer Schnitt durchgeführt werden.
Ein sehr präziser Schnitt ist mit einer herkömmlichen
Gehrungslade im Allgemeinen nicht möglich, da die Säge
häufig ein sehr großes Spiel in den Sägeführungsschlitzen
der Gehrungslade aufweist. Auch sind die herkömmlichen
Gehrungsladen sehr verschleißanfällig, da die
Zähne einer Säge sowohl in Kontakt mit der Führung
als auch mit der Auflagefläche kommen. Schließlich
weist eine herkömmliche Gehrungslade keinen Tiefenanschlag auf,
so dass Ausklinkungen oder Verzapfungen sich mit einer herkömmlichen
Gehrungslade schwer realisieren lassen.
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Eine
Sägevorrichtung für geführte Sägeschnitte
umfassend eine handgeführte Säge mit einem Sägeblatt
und eine Führungseinrichtung zur Führung der Säge
entlang einer Sägeebene zum Führen einer Säge
ist beispielsweise aus der
DE
199 05 061 bekannt. Die beschriebene Sägevorrichtung ist
jedoch nur bei vorgespannten Sägen, d. h. bei Sägen
mit einem Bügel einsetzbar, da die Führung der Säge
im Wesentlichen dadurch erfolgt, dass der Bügel in einer
Führungsnut verschiebbar angeordnet ist. Diese Art der
Führung ist konstruktiv aufwendig, da die Führung
vom Bügel aus im Abstand zum Blatt gehalten werden muss.
Zudem kann eine ungespannte Säge, die keinen Bügel
aufweist, wie beispielsweise ein Fuchsschwanz, mittels der beschriebenen
Sägevorrichtung nicht geführt werden.
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Es
gibt jedoch immer wieder Situationen, in denen eine präzisere
Führung erforderlich ist und/oder in denen eine nicht vorgespannte
Säge benötigt wird, um ein Werkstück
zu sägen.
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Somit
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sägevorrichtung
für geführte Sägeschnitte umfassend eine
handgeführte Säge mit einem Sägeblatt
und eine Führungseinrichtung zur Führung der Säge
entlang einer Sägeebene bereitzustellen, die zum einen
sowohl für nicht vorgespannte als auch für vorgespannte
Sägen geeignet ist, die eine präzisere Führung
erzielt und die darüber hinaus einen einfachen Aufbau aufweist.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe gelöst durch eine Sägevorrichtung
für geführte Sägeschnitte mittels einer
handgeführten Säge mit einem Sägeblatt
umfassend eine Führungseinrichtung zur Führung
der Säge entlang einer Sägeebene, wobei die Sägevorrichtung
ausgebildet ist, um eine Säge mit einem in Längsrichtung
des Sägeblatts im Sägeblatt ausgebildeten Führungsschlitz
zu führen, in dem die Führungseinrichtung umfasst:
mindestens eine führungsseitige Führungsfläche,
welche sich entlang einer Sägeebene erstreckt, einen in
Längsrichtung des Sägeblatts im Sägeblatt
ausgebildeten Führungsschlitz, einen durch den Führungsschlitz
verlaufenden Bolzen, der sich senkrecht zur Sägeebene erstreckt
und entlang des Führungsschlitzes verschiebbar ist, sowie
zumindest auf einer Seite vom Sägeblatt an dem Bolzen ausgebildete
sägeseitige Führungsfläche, die mit der
mindestens einen führungsseitigen Führungsfläche
so zusammenwirkt, dass das Sägeblatt in der Sägeebene
geführt wird.
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Die
erfindungsgemäße Sägevorrichtung ist somit
für jede Art von Handsägen geeignet. Unabhängig
davon, ob es sich um eine nicht vorgespannte Säge wie einen
Fuchsschwanz oder eine vorgespannte Säge handelt, kann
das Sägeblatt einen Führungsschlitz aufweisen,
in dem ein Bolzen verschiebbar ist und unabhängig von der
Art der Handsäge kann zumindest auf einer Seite vom Sägeblatt an
dem Bolzen eine sägeseitige Führungsfläche
ausgebildet sein, die mit der mindestens führungsseitigen
Führungsfläche so zusammenwirkt, dass das Sägeblatt
in der Sägeebene geführt wird.
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Für
die Herstellung des Führungsschlitzes bedarf es keines
aufwändigen Herstellungsprozesses oder teurer Materialien,
der Bolzen kann einfach und kostengünstig an der Säge
angebracht werden. Da sich der Führungsschlitz über
fast die gesamte Länge des Sägeblatts erstrecken
kann, ist eine Führung des Sägeblatts über
einen vergleichsweise langen Sägeweg möglich.
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Es
ist vorteilhaft, dass am Bolzen beidseits vom Sägeblatt
jeweils eine sägeseitige Führungsfläche
bereitgestellt ist, und mindestens zwei führungsseitige
Führungsflächen bereitgestellt sind, die so angeordnet
sind, dass jeweils eine führungsseitige Führungsfläche
mit jeweils einer sägeseitigen Führungsfläche
zusammenwirkt. Auf diese Weise wird eine einfache Führung
der Säge entlang des durch den Führungsschlitz
bereitgestellten Sägewegs hergestellt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform ist/sind mindestens
ein, vorzugsweise zwei Paar(e) von Führungsschienen als
führungsseitige Führungsfläche(n) be reitgestellt,
welches auf einer/jeder Seite des Sägeblatts angeordnet
ist/sind und die am Bolzen ausgebildeten sägeseitige(n)
Führungsfläche(n) wird/werden zwischen dem/den
paarweise angeordneten Führungsschienen geführt.
Hiermit wird erreicht, dass die Säge während des
Sägevorgangs jederzeit sicher geführt wird. Die
symmetrische Anordnung der Führungskörper bewirkt
insbesondere eine sichere Führung der Säge zu
beiden Seiten der Säge.
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Vorteilhafterweise
ist jede sägeseitige Führungsfläche als
Umfangsfläche einer Rolle ausgebildet, die einen Durchmesser
aufweist, der im Wesentlichen dem Abstand des Paares von Führungsschienen
entspricht und die zwischen den Führungsschienen geführt
ist. Die Rolle hat den Vorteil, dass sie drehbar in die ihr zugeordneten
Führungsschienen eingreift. Hierdurch wird eine besonders
leichtgängige, für den Anwender kraftschonende
Führung der Säge in der Sägevorrichtung
bereitgestellt. Weiterhin hat diese Anordnung den Vorteil, dass
sich die Rolle leicht in die ihr zugeordneten Führungsschienen
einführen lässt, insbesondere dann, wenn beispielsweise
die Nut kegelförmig ausgebildet ist.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung weist die Umfangsfläche
in Umfangsrichtung eine Nut auf, wobei die Breite der Nut so gewählt
ist, dass eine Führungsschiene in der Nut führbar
ist und wobei der Abstand der beiden Führungsschienen in
Sägerichtung im Wesentlichen dem Durchmesser der Rolle
in der Tiefe der Nut entspricht. Somit wird eine Verbesserung der
seitlichen Führung der Säge erreicht.
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Es
ist bevorzugt, dass die Sägevorrichtung einen Führungsarm
aufweist, der mit der Säge verbunden ist, vorzugsweise
im Bereich eines Griffes der Säge mit dem Sägeblatt
verbunden ist, weiter vorzugsweise schwenkbar um eine senkrecht
zur Sägeebene liegende Achse i und vorzugsweise translatorisch
in Zustellrichtung verschiebbar mit der Säge verbunden
ist, wobei der Führungsarm mittels einer Linearführung
in Sägeebene und entlang des Arbeitshubs der Säge
linear geführt ist. Der so geführte Führungsarm
kann dazu dienen, das Sägeblatt abzustützen, um
ein Verdrehen des Sägeblatts um eine Achse quer zur Sägerichtung
zu verhindern.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform kann die Säge
ein verschwenkbares Wendeblatt aufweisen. Sobald beispielsweise
eine Seite des Wendeblatts abgenutzt ist, kann das als Wendeblatt
ausgebildete Sägeblatt geschwenkt werden und die unverbrauchte
Seite des Wendeblatts kann verwendet werden. Hiermit kann die Häufigkeit
eines Austauschs von Sägen oder Sägeblättern
deutlich reduziert werden.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung kann die Säge zwei unterschiedliche
Sägeblätter aufweisen. Ein Sägeblatt
kann beispielsweise für das Sägen von Holz geeignet
sein, während das andere Sägeblatt ausgelegt ist,
Metall zu sägen. Somit kann mit einer Anordnung eine Vielzahl
unterschiedlicher Materialien gesägt werden, ohne die Säge
austauschen zu müssen.
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Bei
einer Weiterbildung kann beispielsweise der Führungsschlitz
zwischen zwei in Sägeebene angeordnete, parallel beabstandete
Sägeblätter gebildet sein. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass sie sich einfach realisieren lässt,
denn bei dieser Ausführungsform können beispielsweise
zwei unterschiedliche Standardsägeblätter geeignet
kombiniert werden. Eine alternative Ausführungsform bzw. eine
Weiterbildung betrifft eine Sägevorrichtung, bei der die
führungsseitige Führungsfläche in einer
Vertiefung oder an einem Vorsprung an der Führungseinrichtung
ausgebildet ist und die sägeseitige Führungsfläche
in der Vertiefung oder am Vorsprung anordbar ist und bei der die
führungsseitige Führungsfläche und die
sägeseitige Führungsfläche im Wesentlichen
die gleiche Form aufweisen. Auf diese Weise kann eine besonders
spielarme Führung des Sägeblatts in der Führungseinrichtung
erfolgen. Es ist weiterhin bevorzugt, dass die führungsseitige
Führungsfläche wenigstens einen Flächenabschnitt
aufweist, der bezüglich der Sägerichtung unter
einem Winkel kleiner 90° ausgerichtet ist, so dass die
sägeseitige Führungsfläche an der führungsseitigen
Führungsfläche in Richtung auf die Säge
zugestellt wird, wenn der Sägehub ausgeführt wird,
und dass insbesondere die Vertiefung oder der Vorsprung an der Führungseinrichtung
einen dreieckförmigen oder halbrunden Querschnitt aufweisen.
Aufgrund von Benutzung kann es auf der sägeseitigen und/oder
der führungsseitigen Führungsflächen
zu Abrieb an den Führungsflächen kommen, so dass
das Spiel zwischen der sägeseitigen und der führungsseitigen Führungsfläche
größer wird. Diese Anordnung ermöglicht
eine spielarme Führung der Säge in der Führungseinrichtung
auch wenn, beispielsweise aufgrund von Abnutzung, die Kontur der
sägeseitigen Führungsfläche nicht genau
der Kontur der führungsseitigen Führungsfläche
entspricht. Wird die sägeseitige Führungsfläche
beim Säghub gegen die führungsseitige Führungsfläche
gedrückt, erfährt die sägeseitige Führungsfläche
eine Kraft senkrecht zur Sägerichtung und wird gegen die
Säge gedrückt, wodurch eine spielarme Führung
der Säge in der Führungseinrichtung möglich
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Führungsvorrichtung
für Gehrungsschnitte mit einer ersten Auflagefläche
und einer ersten Anschlagfläche zur definierten Positionierung
eines Werkstücks und mit einer Führungseinrichtung
zum Führen eines Sägeblattes in einer Sägeebene,
wobei die Führungsvorrichtung einen ersten Schenkel und
einen zweiten Schenkel umfasst, die miteinander um eine erste Achse
schwenkbar verbunden sind, wobei am ersten Schenkel die erste Auflagefläche
und die erste Anschlagfläche und eine erste Anlagefläche
ausgebildet sind und am zweiten Schenkel eine zweite Anlagefläche
ausgebildet ist, die ersten und zweiten Anlageflächen so
angeordnet sind, dass sie durch Verschwenken des ersten Schenkels
gegenüber dem zweiten Schenkel durch Anlegen der ersten
Anlagefläche an eine erste Wandfläche und durch
Anlegen der zweiten Anlagefläche an eine zweite Wandfläche geeignet
sind, einen Winkel zwischen der ersten und zweiten Wandfläche
zu bestimmen und welche weiter Fixiermittel zum Fixieren des ersten
Schenkels in einer zu der Führungseinrichtung verschwenkten Stellung
umfasst, vorzugsweise Fixiermittel zum Fixieren des zweiten Schenkels
in einer zu der Führungseinrichtung verschwenkten Stellung.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Führungseinrichtung selbst als
Messgerät verwendet werden kann. Somit entfällt
bei der Führungseinrichtung die Notwendigkeit, ein zusätzliches
Messgerät mitzuführen, um den Winkel zwischen
Wandflächen zu bestimmen, an denen beispielsweise ein Werkstück
in einem Wandwinkel, wie beispielsweise Sockelleiten, befestigt
werden soll. Auf diese Weise werden Able sefehler und Übertragungsfehler
von einem Messgerät auf die Führungseinrichtung
vermieden und exakte Gehrungsschnitte an dem Werkstück
ermöglicht. Dadurch, dass die Führungseinrichtung
faltbar ist, kann sie darüber hinaus sehr platzsparend
gelagert werden.
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Vorteilhafterweise
sind zum definierten Positionieren eines zweiten Werkstücks
am zweiten Schenkel eine zweite Auflagefläche und eine
zweite Anschlagfläche ausgebildet. Somit kann mit der Sägevorrichtung
ein Raumwinkel zwischen zwei Wandflächen erfasst werden
und auf beiden Schenkel je ein Werkstück positioniert werden,
um an beiden Werkstücken zueinander passende Gehrungsschnitte
in Bezug auf den Raumwinkel auszuführen.
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Es
ist bevorzugt, dass die Führungseinrichtung für
das Sägeblatt so mit dem ersten und/oder dem zweiten Schenkel
gekoppelt ist, dass sie bei jeder Winkeleinstellung des ersten und
zweiten Schenkels zueinander das Sägeblatt in einer Sägeebene führt,
welche die Winkelhalbierende zwischen dem ersten und zweiten Schenkel
einschließt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass
ein Schnitt genau in der gewünschten Position am Werkstück
durchgeführt wird.
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Vorzugsweise
ist die Führungsvorrichtung durch eine Gelenkvorrichtung
zwischen dem ersten und zweiten Schenkel gekennzeichnet, welche
die erste Achse ausbildet, und eine Verzahnung, mittels derer der
erste und zweite Schenkel und die Führungseinrichtung derart
miteinander gekoppelt sind, dass die Führungseinrichtung
bei jeder Winkeleinstellung des ersten und zweiten Schenkels zueinander
das Sägeblatt in einer Sägeebene führt,
welche die Winkelhalbierende zwischen dem ersten und zweiten Schenkel
einschließt. Dies hat den Vorteil, dass die Schenkel beispielsweise
für eine Messung an einer Wand verschenkt werden können,
ohne dass anschließend wieder die Winkelhalbierende zwischen
dem ersten und zweiten Schenkel bestimmt werden muss. Aufgrund der
beschriebenen Ausführungsform der Führungsvorrichtung
ist die Führungseinrichtung automatisch in der Ebene der Winkelhalbierenden
zwischen dem ersten und zweiten Schenkel angeordnet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Führungseinrichtung
ausgebildet, um das Sägeblatt oder eine das Sägeblatt
umfassende Handsäge lösbar aufzunehmen. Somit
kann die Führungseinrichtung einfach von einer Meßvorrichtung
in eine Sägevorrichtung und umgekehrt umgebaut werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Führungseinrichtung an einem Grundelement befestigt,
an dem der erste Schenkel mittels eines ersten Gelenkpunktes schwenkbar
gelagert ist und an dem der zweite Schenkel mittels eines zweiten,
von dem ersten beabstandeten Gelenkpunkt schwenkbar gelagert ist, wobei
erster und zweiter Schenkel mittels einer Bogenverzahnung im Bereich
der Gelenkpunkte miteinander gekoppelt sind. Diese Anordnung ermöglicht eine
einfache bauliche Umsetzung für eine Anordnung, bei der
durch die Führungseinrichtung die Sageblattebene automatisch
in der Ebene der Winkelhalbierenden zwischen dem ersten und zweiten Schenkels
angeordnet ist, während der erste und zweite Schenkel schwenkbar
sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Anlagefläche
um eine zweite, senkrecht zur ersten Achse liegende Achse verschwenkbar und/oder
die zweite Anlagefläche ist um eine dritte, senkrecht zur
ersten Achse liegende Achse verschwenkbar, wobei die zweite bzw.
dritte Achse gemeinsam mit der ersten bzw. zweiten Anlagefläche um
die erste Achse schwenkbar ist, um durch Anlegen der ersten bzw.
zweiten Anlagefläche an eine erste bzw. zweite Wandfläche
die Neigungen dieser Wandflächen zu bestimmen. Dies bietet
den Vorteil, dass mittels der Führungsvorrichtung nicht
nur der Winkel zwischen zwei Wandflächen, sondern auch noch
die Neigung der Wandfläche bestimmt werden kann. Somit
kann ein sehr passgenauer Schnitt an einem Werkstück durchgeführt
werden, ohne dass eine Vielzahl von Messgeräten notwendig
ist.
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Es
ist bevorzugt, dass Fixiermittel zum Fixieren der um die zweite
bzw. dritte Achse verschwenkbaren Anlageflächen in einer
verschwenkten Position vorgesehen sind. Die mittels der Führungsvorrichtung
bestimmte Neigung an einer Wand kann somit fixiert werden und anschließend
direkt als Vorlage bzw. Schablone für den Sägeprozess
verwendet werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die erste
und/oder die zweite Anlagefläche senkrecht zur ersten Achse
verschiebbar. Somit kann eine Vielzahl von verschiedenen Werkstücken
mit unterschiedlicher Länge und Geometrie eingesetzt werden.
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Um
auch im Bereich der Drehachse einen Neigungswinkel einer Wandfläche
zu bestimmen, kann ein Verlängerungsstück vorgesehen
sein, das die Anlagefläche zur Drehachse verlängert.
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Nachfolgend
werden eine in einer Gehrungssäge eingebaute Führungsvorrichtung
und ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine
Sägevorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Anschlagvorrichtung und eine Sägevorrichtung in perspektivischer
Ansicht;
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2 die
Anschlagvorrichtung von 1 in einer Seitenansicht;
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3 das
Anlageteil der 2 in einer Seitenansicht;
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4 eine
Gelenkverbindung zwischen der Anschlagvorrichtung;
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5 eine
Gehrungssäge mit einer Sägevorrichtung, in der
Sägestellung der Gehrungssäge;
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6 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Sägevorrichtung in einer ungeführten Stellung
einer Säge;
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7 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Sägevorrichtung in einer geführten Stellung einer
Säge, und
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8 eine
alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Sägevorrichtung.
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In 1 ist
eine Anschlagvorrichtung 10 dargestellt, die noch genauer
in Zusammenhang mit 2 beschrieben wird, und eine
Sägevorrichtung 12. Die Sägevorrichtung 12 umfasst
eine Führungseinrichtung 14, die aus einer Basisplatte 16 und
vier Führungsstangen 18 besteht. Die Führungsstangen 18 sind
jeweils an den Eckpunkten der rechteckigen Basisplatte 16 senkrecht
zu dieser Basisplatte 16 angeordnet. Eine Säge 20 ist
zwischen den Führungsstangen 18 eingeführt.
Die Basisplatte 16 weist Öffnungen 22 auf,
die mit entsprechenden Elementen der Anschlagvorrichtung 10 Wechselwirken,
um die Sägevorrichtung 12 mit der Anschlagvorrichtung 10 lösbar
zu verbinden.
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In 2 ist
die Anschlagvorrichtung in einer Seitenansicht dargestellt. Die
Anschlagvorrichtung umfasst einen ersten Schenkel 24 und
einen zweiten Schenkel 26, die mittels einer Gelenkvorrichtung 28 miteinander
verbunden und gemeinsam um eine Achse schwenkbar sind. Eine Halterung 30 für
die Sägevorrichtung 12 ist an der Gelenkvorrichtung 28 befestigt.
Hierbei ist die Halterung 30 in der Winkelhalbierenden
des ersten Schenkels 24 und des zweiten Schenkels 26 angeordnet.
Die Schenkel 24, 26 sind zylinderförmig
ausgebildet und jeder Schenkel 24, 26 umfasst
eine Anlagefläche 32 bzw. 34. Die Anlagenflächen 32, 34 sind
jeweils verschiebbar auf den Schenkeln 24, 26 angeordnet.
An der Oberseite jeder Anlagefläche 32, 34 sind
Rillen 36 zur Aufnahme von Führungselementen 38 einer
Anschlagsfläche 40 ausgebildet.
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Jede
Anlageflächen 32, 34 ist um die Achse des
Schenkels 24, 26 schwenkbar, an dem sie angeordnet
ist. In 3 ist ein Schwenken der Anlagefläche 32 um
die Achse des Schenkels 24 dargestellt. In einer Seitenwand 42 der
Anlageflächen 32 ist ein Langloch 44 ausgebildet.
Im Langloch ist ein Arretierungsmittel 46 in Form einer
Schraube ausgebildet, welche an dem Schenkel 24 befestigt
ist. Das Schwenken der Anlagefläche 34 um die
Achse des Schenkels 26 erfolgt in der gleichen Weise wie
das Schwenken der Anlagefläche 32 um die Achse
des Schenkels 24.
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4 zeigt
einen Teil der Gelenkvorrichtung 28, wobei hier zu erkennen
ist, dass die Gelenkvorrichtung einen ersten und einen zweiten Gelenkarm 48 bzw. 50 aufweist,
wobei der erste und zweite Gelenkarm 48, 50 jeweils
eine Bogenverzahnung aufweist, mittels der der erste und zweite
Gelenkarm 48, 50 miteinander verzahnt sind, und
beide Gelenkarme 48, 50 über eine Gelenkverbindung 52 zusammengehalten
werden. Die Gelenkverbindung 52 ist drehbar an jedem Gelenkarm 48 bzw. 50 befestigt.
Jeder Gelenkarm 48, 50 ist jeweils mit einem Schenkel 24 bzw. 26 verbunden.
Die Schenkel können somit in einem Winkelbereich von 0° bis
360° geschwenkt werden. Weiterhin bewirkt die beschriebene
Gelenkvorrichtung, dass sich die mit den Gelenkarmen 48, 50 verbundenen
Schenkel 24, 26 bezüglich ihrer Winkelhalbierenden
immer unter dem gleichen Winkel drehen.
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Wie
in 2 zu erkennen ist, weist die Gelenkvorrichtung
eine Bremse 54 auf, um zu verhindern, dass sich die Gelenkarme
von alleine um ihre Verzahnung drehen.
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In 4 ist
zu erkennen, dass die Halterung 30 an der Gelenkverbindung 52 befestigt
ist. Somit können die Gelenkarme 48, 50 bzw.
die Schenkel 24, 26 geschwenkt werden, während
die Halterung 30 ortsfest bleibt. Da die Halterung 30 wie
oben beschreiben auf der Winkelhalbierenden des Winkels zwischen
den Schenkeln 24, 26 angeordnet ist und die Schenkel 24, 26 immer
um den gleichen Winkel schwenken, bleibt die Halterung auch bei
Bewegungen der Schenkel 24, 26 immer in der Winkelhalbierenden.
Auf der Halterung befinden sich Aufnahmen 56, von denen
in 4 nur eine zu sehen ist. Die Aufnahmen Wechselwirken
mit den in 1 dargestellten Öffnungen 22 der
Sägevorrichtung 12, um die Sagevorrichtung 12 lösbar
mit der Halterung 30 zu verbinden. Die Aufnahmen 56 und Öffnungen 22 sind
so angeordnet, dass die Säge 20 der Sägevorrichtung 12 auf
der Winkelhalbierenden des Winkels zwischen den Schenkeln 24, 26 angeordnet
ist.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform ist die Aufnahme in Form
eines Stiftes aufgebildet, der in eine Öffnung 22 der
Basisplatte 16 der Sägevorrichtung 12 eingreift.
Alternativ sind andere Befestigungsmöglichkeiten vorstellbar,
wie beispielsweise mittels Magnete oder dergleichen.
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5 zeigt
die Gehrungssäge, wobei die Sägevorrichtung in
der Halterung 30 angeordnet ist. In dieser Anordnung eignet
sich die Gehrungssäge 10 zum Sägen eines
Werkstückes.
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Zum
Messen wird die erfindungsgemäße Gehrungssäge
in der in 2 dargestellten Form verwendet,
wobei die Anschlagfläche 40 weggelassen werden
kann. Die Bremse 54 wird gelöst, so dass die Schenkel 24, 26 frei
schwenkbar sind. Die Anschlagvorrichtung wird so an eine Ecke oder
Kante zweier Wandflächen angelegt, dass die Gelenkvorrichtung 28 sich
in der Ecke oder Kante der beiden Wandflächen befindet.
Die frei drehbaren Schenkel 24, 26 werden verdreht,
bis diese an der Wandfläche zum Anliegen kommen. Liegen
die Schenkel 24, 26 an den beiden Wandflächen
an, wird mittels der Bremse 54 der zwischen den Schenkeln 24, 26 bestimmte
Winkel arretiert. Die Anlageflächen 32, 34 dienen
dazu, den Grad der Neigung einer Wandfläche gegenüber
einer Bodenfläche zu bestimmen. Die Anlageflächen 32, 34 werden
so lang um die Schenkel 24 bzw. 26 verschwenkt,
bis die Anlagefläche 32, 34 im Wesentlichen
bündig an der Wandfläche anliegt. Die Anlageflächen 32, 34 können
dann über das Arretierungsmittel 46 in der so
bestimmten, geschwenkten Position arretiert werden.
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Zum
Sägen eines Werkstückes wird die Anschlagvorrichtung
in der eben bestimmten Stellung an einen Sägeplatz gebracht
und die Sägevorrichtung 12 wird auf die Halterung 30 gesetzt.
Falls notwendig bzw. noch nicht vorgenommen, können Anschlagflächen 40 auf
den Anlageflächen 32, 34 montiert werden.
Der Winkel 40 umfasst jeweils eine Auflagefläche 41 und
eine Anschlagfläche 42, mittels derer ein Werkstück
in definierter Lage positioniert werden kann. Dieser Winkel 40 kann
entlang der Schenkel 24, 26 verschoben werden,
um die Anschlagvorrichtung an die Größe des zu
bearbeitenden Werkstückes anzupassen. Wird das Werkstück
in den Winkel 40 eingelegt, kann es nun unter dem zuvor mittels
der abgegriffenen Anlageflächen 32, 34 gewünschten
Winkel geschnitten werden.
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Wenn
in den Figuren auch eine Bogensäge als Säge 20 gezeigt
ist, kann jede Art von Säge, beispielsweise auch eine motorangetriebene
Säge verwendet werden.
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Auch
können verschiedene Sägevorrichtungen verwendet
werden. So ist beispielsweise in 6 eine erfindungsgemäße
Sägevorrichtung 112 gezeigt, die anstelle der
in 1 dargestellten Sägevorrichtung 12 verwendet
werden kann.
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Die
Sägevorrichtung 112 umfasst eine Führungseinrichtung 114 und
eine handgeführte Säge 116. Die Führungseinrichtung 114 umfasst
wiederum eine Basisplatte 118, die an ihrem einem Ende
senkrecht zur Basisplatte 118 vier Führungsstangen 120 aufweist.
Die Führungsstangen 120 sind jeweils paarweise
auf jeder Längsseite der Basisplatte 118 parallel
zur Sägerichtung in einem vorbestimmten Abstand angeordnet.
Die Basisplatte 118 ist auf einer Halterung 122 mittels
einer Schrauben 123 lösbar befestigt. Die Halterung 122 ist
Bestandteil einer Anschlagvorrichtung 121. Um die Führungseinrichtung 114 für
einen Messvorgang nicht abnehmen zu müssen, ist in der
Führungseinrichtung 114 ein Schlitz 125 vorgesehen,
der dazu dient, die Führungsvorrichtung 114 vom
Messbereich der Anschlagvorrichtung 121 zurückzuziehen.
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Die
Halterung 122 ist als Hohlkörper ausgebildet,
in den ein Führungsarm 124 geschoben werden kann.
Der Führungsarm 124 selbst ist L-förmig ausgebildet
und weist an seiner gegenüber der Halterung 122 abgeknickten
Seite einen Längsschlitz 128 auf, in der die Säge 116 um
eine Achse senkrecht zur Sägeebene drehbar und translatorisch
in Zustellrichtung, d. h. in Richtung des zu bearbeitenden Werksstückes
befestigt ist.
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Die
Säge 116, beispielsweise wie hier ein Fuchsschwanz,
weist einen Führungsschlitz 132 entlang ihres
Sägeblatts 134 auf. Der Führungsschlitz 132 erstreckt
sich über ein Teil des Sägeblattes 134 und
verläuft im Wesentlichen parallel zur Unterseite des Sägeblattes 136.
Auf beiden Seiten des Sägeblattes 134 sind jeweils
ein Führungselement 138 mit einer Umfangsfläche
als Führungsfläche 139 in Form einer
Rolle angeordnet, wobei die Rollen 138 über einen
Bolzen 140 miteinander verbunden sind. Der Bolzen 140 ist
im Führungsschlitz 132 verschiebbar.
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Wie
in 7 zu sehen ist, weist jede Rolle 138 auf
ihrer Umfangsfläche eine Nut 142 auf. Die Breite
der Nut 142 ist so ausgelegt, dass sie eine Führungsstange 118 aufnehmen
kann. Der Durchmesser der Rolle 138 in der Nut 142 entspricht
im Wesentlichen dem Abstand zweier Führungsstangen 118.
Somit kann eine Rolle 138 zwischen den Führungsstangen 118 geführt
werden kann.
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Soll
ein Werkstück gesägt werden, wird es auf die Basisplatte 118 gelegt
und die Säge 116 wird so positioniert, dass auf
jeder Seite der Säge 116 jeweils zwei Führungsstäbe 118 in
die Nut 142 auf der Umfangsfläche 139 einer
Rolle 128 eingreifen.
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Zum
Sägen des Werkstückes wird die Säge vor
und zurück bewegt. Hierbei gleitet die Bolzen 140 entlang
des Schlitzes 132 im Sägeblatt 134. Gleichzeitig
drehen sich die Rollen 138 zwischen den Führungsstäben 118.
Die Führungsstäbe 118 werden in den Nuten
geführt und verhindern dadurch, dass das Sägeblatt
quer zur Sägerichtung schwenkt.
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Dadurch
dass die Rollen 138 sich zwischen den Führungsstäben 118 drehen,
herrscht zwischen den Führungsstäben 118 und
den Rollen 138 eine geringe Reibung, so dass der Kraftaufwand
für den Sägeprozess durch die Führung
der Säge nicht erhöht wird. Bei jeder Hin- und
Herbewegung der Säge wird der Führungsarm 124 in
den Hohlkörper der Halterung 122 geschoben bzw.
wieder herausgezogen. Auf diese Weise wird eine zusätzliche
seitliche Führung des Sägevorgangs bereitgestellt.
Gleichzeitig wird dadurch verhindert, dass sich die Säge
um den Bolzen 140 dreht.
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In 8 ist
eine alternative Ausführungsform einer Sägevorrichtung
zur Durchführung von präzisen Gehrungsschnitten
dargestellt. Die Sägevorrichtung 210 umfasst eine
handgeführte Säge 212 und eine Gehrungslade 214.
Jeder Sägeführungsschlitz 216 der Gehrungslade 214 weist
eine Erweiterung in Form einer ringförmigen Bohrung 216 auf.
Die Umfangsfläche der Bohrung 216 dient als erste
Führungsfläche.
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Auf
beiden Seiten des Sägeblatts 220 sind miteinander
verbundene zweite Führungsflächen 222 in
Form von in Axialrichtung geschlitzten Führungsstäben
angebracht. Die miteinander verbundenen Führungsstäbe 222 gleiten
in einem Führungsschlitz 224 des Sägeblatts 220.
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Das
Sägeblatt 220 besteht aus einem Wendesägeblatt,
das um eine in Sägerichtung parallele Achse 226 schwenkbar
ist. Das Sägeblatt selbst besteht aus zwei, im Abstand
parallel zueinander angeordneten Sägeblattelementen 228.
Der zwischen den beiden Sägeblattelementen vorhandene Zwischenraum
bildet den Führungsschlitz 224 aus. Im vorliegenden
Beispiel sind die beiden Sägeblattelemente 228 gleich
ausgebildet. Die beiden Sägeblattelemente können
jedoch auch unterschiedlich ausgebildet sein, um beispielsweise
einerseits eine Bearbeitung von Holzmaterialien zu ermöglichen
oder andererseits Metall zu schneiden.
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Wenn
ein Werkstück bearbeitet werden soll, wird die Säge 212 unter
dem gewünschten Winkel in die Gehrungslade 214 eingefügt,
indem die Führungsstäbe 222 in die entsprechenden
Bohrungen 218 eingeführt werden. Das Werkstück
wird in die Gehrungslade 214 gelegt und in üblicher
Weise geschnitten. Während des Schneidens oder Sägens gleiten
die Führungsstäbe 222 entlang des Führungsschlitzes 224 der
Säge 212, während sie fest in der Bohrung
gehalten werden, so dass das Sägeblatt 220 präzise
geführt werden kann.
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Bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der Führungsstab
eine dreieckförmigen Querschnitt aufweisen, so dass ein
Paar von Führungsstäben eine rechteckige, insbesondere
quadratische Querschnittsfläche mit einem diagonalen Schlitz
bildet. Der Querschnitt der Bohrung ist dann rechteckig, insbesondere
quadratisch ausgebildet und ausgelegt, um ein Paar von Führungsstäben
aufzunehmen. Beide Ausführungsformen haben den Vorteil,
dass die Führungsstäbe nicht formschlüssig in
der Bohrung anliegen müssen, um eine Präzise Führung
der Säge zu gewährleisten. Auch Führungsstäbe,
die beispielsweise aufgrund von Verschleiß ein Spiel in
der Bohrung aufweisen, werden bei jeder Bewegung des Sägeblatts
in Sägerichtung gegen das Sägeblatt gedrückt
und bewirken eine präzise Führung des Sägeblatts.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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