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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung, genauer eine
Gehrlade, welche zur Einstellung des Schnittwinkels bei Schrägschnittvorgängen ausgebildet
ist und zwei schwenkbar miteinander verbundene Arme aufweist, welche
jeweils wenigstens eine Ausrichtungsfläche besitzen. Eine solche Vorrichtung
ist beispielsweise aus der GB 2 248 505 A bekannt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Beim
Schrägschneiden,
d.h. beim Zuschneiden von zwei Randstücken, welche unter Bildung
einer Verbindung, einer sogenannten Gehrungsverbindung, an einer
Ecke aneinander stoßen,
ist es in der Regel schwierig, den (Fasen)winkel zu bestimmen, unter
welchem die Enden der Randstücke
zugeschnitten werden müssen.
So ist es beispielsweise häufig
erforderlich, Einfassungen, Profilabschnitte, Rohre und dergleichen
zur Anpassung des Winkels an Fensterschächte und andere Ausnehmungen, Ecken,
welche mit einer Einfassung versehen werden sollen, usw. abzufasen.
In einfachen Fällen,
z.B. im Falle eines Zuschneidens unter einem rechten Winkel, können feste
Einstellungen verwendet werden, doch sind die Anforderungen im Falle
von anderen Winkeln oft komplizierter. In der Regel ist es erforderlich,
zunächst
den Winkel auszumessen, diesen sodann durch zwei zu teilen und anschließend die
Schnittwinkel gemäß der Winkelanzeige
einer Gehrungssäge
oder einer ähnlichen
Einrichtung einzustellen. Sämtliche
der genannten Schritte beinhalten jedoch beträchtliche Gefahren hinsichtlich
des Auftretens von Fehlern, welche sich zusätzlich noch gegenseitig verstärken können.
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Um
solche Fehlerquellen zu verringern, ist aus der schwedischen Patentanmeldung
8201898-7 ferner eine Gehrungsschneidevorrichtung mit zwei schwenkbar
miteinander verbundenen Armen und einem Sägeführungsmittel bekannt, welches
abnehmbar an einem der Arme befestigt ist. Das Sägeführungsmittel ist derart ausgestaltet,
um sicherzustellen, daß die
Säge unter
rechtwinkligen Bewegungen bezüglich
des Arms, an welchem das Führungsmittel angeordnet
ist, geführt
ist. Die beiden Arme sind mit abhängigen Führungsstiften ausgestattet,
welche als Hilfsmittel für
einen einwandfreien Sägevorgang
dienen. Darüber
hinaus ist aus der schwedischen Patentschrift 8200065-4 eine Vorrichtung
zur Winkelmessung und zum Schrägschneiden
bekannt. Die Vorrichtung umfaßt
im wesentlichen zwei Arme bzw. Flügel, welche mittels eines Zahnkranzsegmentes schwenkbar
miteinander verbunden sind, um eine synchrone Armbewegung sicherzustellen.
Die Flügel sind
mit Flanschen versehen, welche als Stützflächen dienen, an welchen die
zuzuschneidenden bzw. auf Gehrung zu schneidenden Gegenstände abgestützt werden.
Die Vorrichtung weist ferner Führungsmittel
zur Führung
der für
den Sägevorgang
eingesetzten Werkzeuge auf.
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Jede
der genannten Vorrichtungen gemäß dem Stand
der Technik ist jedoch zur Messung des Winkels einer Gehrungsverbindung
und zur Durchführung
eines Sägevorgangs
unter diesem Winkel vorgesehen. Hieraus ergibt sich die Konsequenz, daß die Vorrichtungen
auf einen Einsatz in Verbindung mit manuellen Sägewerkzeugen beschränkt sind.
Ferner ist die Gehrlade mit dem Sägeführungsmittel verbunden, was
zu einer teuren und komplizierten Herstellung der Vorrichtungen
führt. Überdies
haben sie sich in der Praxis als unbequem anwendbar erwiesen.
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Folglich
besteht ein Bedarf an einer Gehrlade, welche sowohl in der Herstellung
als auch in der Anwendung einfach und kostengünstig ist und welche zugleich
sowohl Ablesefehler als auch Einstellfehler verhindert oder zumindest
verringert. Ferner ist es wünschenswert,
die Gehrlade in Verbindung mit verschiedenen unterschiedlichen Arten
von Schneidewerkzeugen einsetzen zu können.
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Ziel der Erfindung
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Aus
diesem Grund besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin,
eine als Gehrlade bekannte Hilfsvorrichtung zur Einstellung des
Schnittwinkels bei Schrägschnittvorgängen vorzuschlagen,
bei welcher die vorgenannten Nachteile der Vorrichtungen gemäß dem Stand
der Technik gänzlich
oder zumindest teilweise vermieden werden.
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Dieses
Ziel wird mittels einer Gehrlade erreicht, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Gehrlade
umfaßt
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
zwei Arme, welche mittels eines Gelenkes schwenkbar miteinander
verbunden sind, wobei jeder Arm wenigstens eine Ausrichtungsfläche und
ein Winkelanzeigemittel aufweist, welches mit dem die Arme verbindenden Gelenk
mittels eines Getriebemechanismus' verbunden ist, wobei letzterer bei
einer Schwenkbewegung der Arme relativ zueinander zum Verschwenken
des Winkelanzeigemittels relativ zu den Armen um einen Abstand ausgebildet
ist, welcher im wesentlichen der halben Schwenkbewegung der Arme
entspricht.
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Auf
diese Weise wird ein einfacher Aufbau erhalten, welcher aufgrund
der geringen Anzahl an beteiligten Komponenten unkompliziert in
der Verwendung und ferner kostengünstig in der Herstellung ist.
Während
des Einsatzes wird die Gehrlade an einer Stelle positioniert, an
welcher der Schrägschnittvorgang
durchgeführt
werden soll, und werden die Ausrichtungsflächen an den Armen entsprechend eingestellt.
Die Gehrlade, deren Arme sich immer noch in der eingestellten Position
befinden, wird auf eine Weise plaziert, daß sich statt dessen eine der Ausrichtungsflächen mit
der Kante des zu beschneidenden Gegenstandes in Flucht erstreckt,
woraufhin das Schneidewerkzeug so ausgerichtet wird, wie es das
Winkelanzeigemittel anzeigt. Der Vorgang geschieht gänzlich visuell,
so daß ein
numerisches Ablesen von Winkeln, Berechnungen und dergleichen entbehrlich
sind. Ist das Schneidewerkzeug ausgerichtet und vorzugsweise in
der eingestellten Position festgesetzt worden, wird die Gehrlade
entfernt und kann der Schnittvorgang durchgeführt werden.
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Der
Getriebemechanismus der erfindungsgemäßen Gehrlade umfaßt gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
weiterhin ein erstes, mit einer Zahnung versehenes Glied, welches
an einem ersten der Arme stationär
angeordnet ist, sowie ein zweites, mit einer Zahnung versehenes
Glied, welches an dem zweiten Arm bewegbar angeordnet ist und mit dem
ersten, mit einer Zahnung versehenen Glied im Eingriff steht, wobei
das Winkelanzeigemittel fest mit dem zweiten, mit einer Zahnung
versehenen Glied verbunden ist. Die mit einer Zahnung versehenen Glieder
sind ferner bevorzugt von Zahnrädern
gebildet, wobei das zweite, bewegbare Zahnrad mit doppelt so viel
Zähnen
wie das erste, stationäre
Zahnrad ausgestattet ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gehrlade;
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2 eine
Seitenansicht der Gehrlade gemäß 1;
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3 eine
Draufsicht auf die Gehrlade gemäß 1 von
oben;
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4 eine
Ansicht zur Veranschaulichung der Einstellung der Gehrlade gemäß 1 auf
einen Winkel; und
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5 eine
Ansicht zur Veranschaulichung der Ausrichtung eines Schnittwinkels
auf der Grundlage des Winkels, auf welchen die Gehrlade gemäß 4 eingestellt
worden ist.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Die
Erfindung betrifft eine als Gehrlade bekannte Hilfsvorrichtung,
welche zur Einstellung des Schnittwinkels bei Schrägschnittvorgängen ausgebildet
ist, bevor der eigentliche Schnittvorgang stattfindet. Wie aus 1 bis 3 ersichtlich,
umfaßt
die erfindungsgemäße Gehrlade
zwei Arme 1, 2. Die Arme 1, 2 sind
mittels eines Gelenkes schwenkbar miteinander verbunden. Vorzugsweise
sind die Arme 1, 2 derart angeordnet, daß sie in
ihrer Schwenkebene einander übergreifen,
wobei sie in dem einander übergreifenden
Be reich mittels einen Gelenkes miteinander verbunden sind, welches
einen Schwenkzapfen 3 aufweist, welcher mit den Armen 1, 2 verbunden
ist und um welchen die Schwenkbewegung der Arme 1, 2 stattfindet.
Indes sind selbstverständlich
auch andere Arten einer schwenkbaren Verbindung der Arme 1, 2 möglich.
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Die
Arme 1, 2 sind ferner mit wenigstens einer Ausrichtungsfläche ausgebildet,
wobei sich diese Flächen
unter einem rechten Winkel bezüglich
der Schwenkebene erstrecken. Vorzugsweise sind die Arme 1, 2 jeweils
mit zwei Ausrichtungsflächen
versehen, welche parallel zueinander angeordnet sind. Der Zweck
der Ausrichtungsflächen
besteht darin, daß sie
gegen die Flächen,
welche mit der Gehrung versehen werden sollen, an diese anstoßend positioniert
werden.
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Die
Gehrlade weist weiterhin ein Winkelanzeigemittel 4 auf,
welches mit dem Gelenk zwischen den Armen 1, 2 mittels
eines Getriebemechanismus' 5 verbunden
ist. Der Getriebemechanismus 5 ist derart ausgebildet,
daß er
während
einer Schwenkbewegung der Arme 1, 2 relativ zueinander
im wesentlichen die halbe Schwenkbewegung bezüglich der Arme 1, 2 an
das Winkelanzeigemittel 4 überträgt. Das Winkelanzeigemittel 4 wird
dabei vorzugsweise in eine Richtung im wesentlichen parallel zu
der Winkelhalbierenden der Winkels zwischen den Ausrichtungsflächen der
Arme 1, 2 eingestellt.
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In
bevorzugter Ausführung
umfaßt
der Getriebemechanismus 5 ein erstes Teil 6, welches
an einem der Arme 1, 2 stationär angeordnet ist, sowie ein zweites
Teil 7, welches an dem anderen Arm 2, 1 bewegbar
angeordnet ist und mit dem ersten Teil 6 im Eingriff steht,
während
das Winkelanzeigemittel 4 fest mit dem zweiten Teil 7 verbunden
ist. Diese Getriebeteile 6, 7 sind vorzugsweise
von mit einer Zahnung versehenen Elementen, wie Zahnrädern oder dergleichen,
gebildet. Bei der gezeigten Ausführungsform
ist das erste, stationäre
Zahnrad 6 an dem ersten Arm 1 angeordnet. Das
zweite, bewegbare Zahnrad 7 ist drehbar an dem zweiten
Arm 2 angeordnet und auf dem ersten Arm 1 abgestützt, um
dort Bewegungen auszuführen,
während
es mit dem ersten, stationären
Zahnrad 6 im Eingriff steht. Auf diese Weise ist das zweite
Zahnrad 7 zu einer Bewegung in einer Kreisbahn um das stationäre Zahnrad 6 in
der Lage, wenn der zweite Arm 2 relativ zu dem ersten Arm 1 verschwenkt
wird. Um das gewünschte Übersetzungsverhältnis zu
erhalten, weist das zweite, bewegbare Zahnrad 7 doppelt
so viele Zähne
auf wie das erste, stationäre
Zahnrad 6, um für
das gewünschte Übersetzungsverhältnis zum
Verschwenken des Winkelanzeigemittels 4 während der Schwenkbewegung
der Arme 1, 2 zu sorgen. Statt dessen müssen die
Zahnräder 6, 7 nicht
notwendigerweise um ihre gesamte Außenfläche, sondern können auch
nur an den Bereichen derselben, welche sich im Bereich des Eingriffs
mit dem zweiten Rad 7 innerhalb des vorherbestimmten Schwenkbereiches
der Arme 1, 2 befinden, mit Zähnen ausgestattet sein. Auch
bei einer solchen Ausführungsform muß die Anzahl
an Zähnen
pro Umfangseinheit des bewegbaren Rades 7 dem Doppelten
von der des stationären
Rades 6 entsprechen. Andere Arten der Ausbildung der Getriebes
sind möglich,
wie die Anordnung zweier Räder
aus einem Material mit hohem Reibungskoeffizient, welche miteinander
im Eingriff stehen. In diesem Fall sollte der Umfang des bewegbaren
Rades dem Doppelten des Umfangs des stationären Rades betragen, um dasselbe Übersetzungsverhältnis zu
erhalten. Selbstverständlich
sind auch andere Abänderungen
des Getriebes möglich,
ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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In
bevorzugter Ausführung
ist vorgesehen, daß die
Gehrlade ferner eine Art Blockiermittel aufweist, um die Arme 1, 2 in
der gewünschten
Relativposition festzusetzen. Alternativ können Armbewegungen relativ
zueinander mittels eines hinreichenden Ausmaßes an Reibung verhindert werden,
so daß zusätzliche
Blockiereinrichtungen entbehrlich sind. Das Blockiermittel kann
von einer Feststellschraube oder dergleichen gebildet sein.
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Wie
aus 4 ersichtlich, werden die Ausrichtungsflächen der
Arme 1, 2 der Gehrlade während des Gebrauchs zunächst gegen
den abzufasenden, winkligen Gegenstand anstoßend positioniert. Nachdem
der Winkel des Gegenstandes eingestellt worden ist, werden die Arme 1, 2 erforderlichenfalls in
der eingestellten Position blockiert und wird die Gehrlade anschließend unter
Aufrechterhaltung des Winkels zwischen den Armen 1, 2 an
die zu verwendende Säge
oder Schneideeinrichtung überführt. Zu diesem
Zweck wird eine der Ausrichtungsflächen in der entsprechenden
Position an dem zuzuschneidenden Gegenstand, wie an einer Bohle
oder dergleichen, plaziert, wobei das Winkelanzeigemittel 4 die gewünschte Schnittrichtung
K deutlich anzeigt, wie es der 5 zu entnehmen
ist. Das Sägeblatt
oder äquivalente
Mittel des Schneidewerkzeugs lassen sich anschließend auf
einfache Weise durch visuelle Ausrichtung der Schnittrichtung des
Werkzeugs gemäß der von
dem Winkelanzeigemittel 4 angezeigten Richtung einstellen.
Sodann wird die Gehrlade entfernt und kann der Gegenstand in der
gewünschten Richtung
zugeschnitten werden. Auf diese Weise werden die Schritte eines
anfänglichen
Ablesens des Einstellwinkels an der Gehrlade sowie eines anschließenden Einstellens
des entsprechenden Winkels an der Gehrungssäge und folglich die den genannten
beiden Schritten innewohnenden Fehlerquellen vermieden.
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Die
erfindungsgemäße Gehrlade
bezieht sich gleichfalls auf eine Vorrichtung nur zur Einstellung
des abzufasenden Winkels, wobei das Winkelanzeigemittel in diesem
Fall nur als Indikator zur visuellen Anzeige der Ausrichtung des
Schneidewerkzeugs dient. Dies macht die neuartige Gehrlade einfach
verwendbar, während
sie zugleich ein hochpräzises
Hilfsmittel darstellt, welches ebenfalls Ablesefehler und ähnliche
Fehler vermeidet. Überdies
ist sie einfach und kostengünstig
herstellbar, wobei die erfindungsgemäße Gehrlade insbesondere während des
Gebrauchs keinen nennenswerten Belastungen ausgesetzt wird.
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Die
erfindungsgemäße Gehrlade
ist zur Messung von rechten Winkeln wie auch von spitzen oder stumpfen
Winkeln geeignet.
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Vorstehend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß eine Vielzahl von Variationen
der Erfindung möglich
ist. So ist es beispielsweise möglich,
den Getriebemechanismus in vielen unterschiedlichen Weisen auszugestalten,
das die Arme miteinander verbindende Gelenk andersartig auszuführen usw.
Solche und andere offensichtliche Modifikationen fallen unter den
Schutzbereich der Erfindung, wie er durch die beigefügten Ansprüche bestimmt
ist.