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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Hüllmaterialbahnen dienen in den Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie im Allgemeinen dazu, die Produkte selbst oder Teile der Produkte, wie z. B. ein Filtersegment oder einen Tabakstock, in ihrer Form zu fixieren. Dazu wird der Tabak oder das Filtermaterial auf die Hüllmaterialbahn aufgelegt und die Hüllmaterialbahn anschließend in einer Strangformeinheit um den Tabak oder das Filtermaterial herumgeschlagen und an den Rändern verklebt. Dazu wird vor dem Herumschlagen der Ränder der Hüllmaterialbahn eine Leimnaht aufgetragen, über welche die Ränder beim Schließen nach dem Umschlagen miteinander verklebt werden. Da sich die Leimnaht unter ungünstigen Umständen bei einer längeren Lagerung von bestimmten Produkten, wie z. B. Filter, selbsttätig wieder lösen kann, verlangen verschiedene Produzenten für diese Produkte eine zusätzliche Leimnaht aus Kaltleim, welche parallel zu der in der Strangformeinheit aufgetragenen Leimnaht verläuft und auch als Unterstützungsnaht bezeichnet wird. Sowohl die in der Strangformeinheit aufgetragene Leimnaht als auch die Unterstützungsnaht werden über gegenüber der Transportbewegung der Hüllmaterialbahn feststehend angeordnete Leimdüsen aufgetragen. Damit die Leimnähte eine vorbestimmte Ausrichtung zu der Kante der Hüllmaterialbahn und eine vorbestimmte Ausrichtung zueinander aufweisen, können die Ausrichtungen der Leimdüsen zu der Hüllmaterialbahn zusätzlich jeweils über eine Verstelleinrichtung beispielsweise unterstützt durch eine Regelung bzw. Steuerung in gewissen Grenzen verstellt werden. Insgesamt ist es für eine gute Verklebung wichtig, dass die Leimnaht bzw. die Leimnähte eine vorbestimmte Ausrichtung zu der Kantenlage und bei einem paarweisen Auftrag auch zueinander aufweisen, was auch durch ein aufwendiges System nicht immer zu gewährleisten ist. Eine Ausführungsform mit einer Steuerung der Ausrichtung der Leimdüsen ist z. B. aus der
DE 10 2011 016 447 A1 bekannt.
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Die Strangformeinheit umfasst als wesentliche Bauteile ein sogenanntes Formatband und eine aus Formatoberteilen und Formatunterteilen bestehende Formatgarnitur. Die Formatunterteile bilden einen Formatgrund, auf dem das endlos umlaufende, angetriebene Formatband aufliegt. Der Formatgrund ist als eine aus einer ebenen Anlagefläche geformte Rinne mit einem in Transportrichtung des Formatbandes abnehmenden Radius gebildet, so dass das daran anliegende Formatband mit der aufliegenden Hüllmaterialbahn während der Transportbewegung in Transportrichtung aus einer flachen Anlagegeometrie in eine den Tabakstrang oder das Filtermaterial umfassende Geometrie gedrängt werden. Das anschließende Umschließen des Tabakstranges bzw. Filtermaterials an der Oberseite wird dann durch die Formatoberteile bewirkt, wobei die Randseiten dann abschließend aufgrund der vorher aufgetragenen Leimnaht mit Hilfe von zugeführter thermischer Energie während des aufeinander Pressens miteinander verklebt werden.
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Weil die Hüllmaterialbahn aus einem Unterlauf über eine Umlenkung auf das horizontal auf dem Formatgrund aufliegende Formatband aufgelegt wird, welches die Hüllmaterialbahn dann allein aufgrund des Reibschlusses mitnimmt, unterliegt der Hüllmaterialbahnlauf weiteren äußeren Einflüssen, wodurch sich die relative Lage der Kante der Hüllmaterialbahn zu der Leimdüse bzw. zu den Leimdüsen verändern kann, da die Leimdüse(n) ihrerseits abgesehen von der Verstellmöglichkeit als feststehend zu der Hüllmaterialbahn ausgebildet ist bzw. sind. Aufgrund des Reibschlusses haben wiederum die Oberflächenbeschaffenheit des Formatbandes, die Dicke des Formatbandes und schließlich die Andruckkraft der Hüllmaterialbahn als verschleißveränderliche Parameter einen besonderen Einfluss auf den Transport und die Kantenlage der Hüllmaterialbahn. Damit die Unterstützungsnaht in jedem Fall parallel zu der in der Strangformeinheit aufgetragenen Leimnaht verläuft, ist es ferner erforderlich, die Position der Leimdüse, welche die Unterstützungsnaht aufträgt, in Abhängigkeit von der Position der die Leimnaht in der Strangformeinheit auftragenden Leimdüse nach zu regeln.
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Aus diesem Grund wird die Kantenlage der Hüllmaterialbahn in der Strangformeinheit und in dem Zulauf zu der Strangformeinheit mittels einer Sensoreinrichtung detektiert, wobei die Kantenlage der Hüllmaterialbahn dann durch eine Verstelleinrichtung in dem Hüllmaterialbahnlauf aktiv in Abhängigkeit von dem Signal der Sensoreinrichtung verstellt werden kann, wenn die Ist-Lage der Kantenlage außerhalb eines vorgegebenen Toleranzfeldes einer Soll-Lage liegt. Die Verstelleinrichtung kann durch eine quer zu der Transportrichtung der Hüllmaterialbahn verschiebbare Flachführung gebildet sein. Für den Fall, dass zwei parallele Hüllmaterialbahnen aus einer doppeltbreiten Hüllmaterialbahn geschnitten und in einer Doppelstrangmaschine weiter geführt werden, kann außerdem eine verstellbare bzw. regelbare Spreizeinrichtung vorgesehen sein, welche eine schräg angestellte, seitlich verschiebbare Kegelrolle oder einen schräg angestellten, seitlich verschiebbaren Umlenkbolzen aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung mit einem einfachen konstruktiven Aufbau bereitzustellen, in der die Lage der Kante der Hüllmaterialbahn mit einer weiter verbesserten Genauigkeit und mit möglichst einfachen Mitteln verändert werden kann.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Führung einer ersten Hüllmaterialbahn in einer Maschine zur Herstellung von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie mit einer ersten Führungseinrichtung, auf der die erste Hüllmaterialbahn geführt ist, vorgeschlagen, wobei die erste Führungseinrichtung auf einem gegenüber einem Strukturteil der Vorrichtung in einem ersten Schwenklager um eine erste Schwenkachse verschwenkbaren ersten Trägerteil angeordnet ist, und das Schwenklager derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die erste Schwenkachse durch einen in Transportrichtung der ersten Hüllmaterialbahn unmittelbar stromaufwärts an die erste Führungseinrichtung angrenzend angeordneten Abschnitt der ersten Hüllmaterialbahn verläuft.
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Die erfindungsgemäße Lösung basiert demnach auf zwei Schritten, welche erst in der Kombination zu dem erfindungsgemäßen Erfolg führen. In einem ersten Schritt wird die Führungseinrichtung auf einem gegenüber einem Strukturteil verschwenkbaren ersten Trägerteil angeordnet, um so zu ermöglichen, dass die Ausrichtung der Hüllmaterialbahn quer zu der Transportrichtung verstellt werden kann, was in diesem Fall durch Verschwenken der ersten Hüllmaterialbahn ermöglicht wird. Damit die Hüllmaterialbahn dem aufgezwungenen Verstellwinkel folgt und der Kantenverlauf der Hüllmaterialbahn auch nach der Verstellung parallel zu dem vorbestimmten Verlauf der Hüllmaterialbahn ausgerichtet ist, wird das Schwenklager des ersten Trägerteils in einem zweiten Schritt so ausgebildet und angeordnet, dass die Schwenkachse des ersten Trägerteils in einem unmittelbar an die Führungseinrichtung, in Bezug zu der Transportrichtung stromaufwärts angeordneten Abschnitt der ersten Hüllmaterialbahn verläuft. Der zweite Schritt ist dadurch konkretisiert, dass das Verschwenken der Hüllmaterialbahn automatisch um eine in der Hüllmaterialbahn verlaufende Schwenkachse erfolgt. Diese Schwenkachse entspricht idealerweise der neutralen Fase der Hüllmaterialbahn, also der in Längsrichtung der Hüllmaterialbahn verlaufenden Mittellinie. Der Vorteil des Verschwenkens in der neutralen Fase ist darin zu sehen, dass die beim Verschwenken der ersten Führungseinrichtung entstehende Erhöhung der Zugspannungen in den beiden Kanten der Hüllmaterialbahn identisch ist, so dass die Hüllmaterialbahn beim Verschwenken nicht unkontrolliert seitlich verläuft. Dadurch bleibt die Parallelität der Kanten der Hüllmaterialbahn zu der Schwenkachse zumindest in gewissen Grenzen erhalten.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste Hüllmaterialbahn über eine an dem Strukturteil angeordnete erste Umlenkeinrichtung umgelenkt wird, und die auf dem ersten Trägerteil angeordnete erste Führungseinrichtung eine zweite Umlenkeinrichtung aufweist, an der die erste Hüllmaterialbahn umgelenkt wird, und der Abschnitt, durch den die erste Schwenkachse verläuft, der Abschnitt der ersten Hüllmaterialbahn ist, der zwischen der ersten und der zweiten Umlenkeinrichtung verläuft. Durch die vorgeschlagene Weiterentwicklung kann die erfindungsgemäße Lösung konstruktiv besonders einfach verwirklicht werden, indem die Hüllmaterialbahn zwischen den beiden Umlenkeinrichtungen in Richtung der ersten Schwenkachse und koaxial zu dieser aufgespannt wird. Die zu verdrehende Länge der Hüllmaterialbahn wird dadurch begrenzt, da die Hüllmaterialbahn an den Mantelflächen der Umlenkeinrichtungen anliegt, und dadurch in eine bestimmte Ausrichtung gezwungen wird. Da die zweite Umlenkeinrichtung auf dem ersten Trägerteil und die erste Umlenkeinrichtung auf dem Strukturteil angeordnet ist, wird die Ausrichtung des an der zweiten Umlenkeinrichtung anliegenden Abschnitts der Hüllmaterialbahn gegenüber dem an der ersten Umlenkeinrichtung anliegenden Abschnitt verdreht bzw. an der Führungseinrichtung senkrecht zu der Transportrichtung verschoben. Aufgrund dieser unterschiedlichen Ausrichtungen der an den Umlenkeinrichtungen anliegende Abschnitt der Hüllmaterialbahn wird der Abschnitt der Hüllmaterialbahn zwischen den Umlenkeinrichtungen ausgehend von der ersten Umlenkeinrichtung kontinuierlich mit einem zunehmenden Winkel um seine Längsachse bis zu der zweiten Umlenkeinrichtung verdreht, um am Formateinlauf senkrecht zu der Transportrichtung verschoben zu werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass parallel zu der ersten Hüllmaterialbahn eine zweite Hüllmaterialbahn an einer zweiten Führungseinrichtung geführt ist, und die zweite Führungseinrichtung auf einem gegenüber einem Strukturteil der Vorrichtung in einem zweiten Schwenklager um eine zweite Schwenkachse verschwenkbaren zweiten Trägerteil angeordnet ist, und das zweite Schwenklager derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die zweite Schwenkachse durch einen in Transportrichtung der zweiten Hüllmaterialbahn unmittelbar stromabwärts zu der zweiten Führungseinrichtung angrenzend angeordneten Abschnitt der zweiten Hüllmaterialbahn verläuft.
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Dabei kann die Führung und Verstellung der zweiten Hüllmaterialbahn besonders einfach und spannungsarm mit einer sehr genauen Verstellbarkeit realisiert werden, indem die zweite Hüllmaterialbahn über eine an dem Strukturteil angeordnete dritte Umlenkeinrichtung umgelenkt wird, und die auf dem zweiten Trägerteil angeordnete zweite Führungseinrichtung eine vierte Umlenkeinrichtung aufweist, an der die zweite Hüllmaterialbahn umgelenkt wird, und der Abschnitt, durch den die zweite Schwenkachse verläuft, der Abschnitt der zweiten Hüllmaterialbahn ist, der zwischen der dritten und der vierten Umlenkeinrichtung verläuft.
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Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösungen ist darin zu sehen, dass dadurch die Kante einer zweiten parallel laufenden Hüllmaterialbahn besonders einfach mit denselben Vorteilen wie die Veränderung der Lage der Kante der ersten Hüllmaterialbahn verändert werden kann.
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Ferner sind das erste und das zweite Trägerteil bevorzugt unabhängig voneinander verschwenkbar, so dass die Positionen der Kanten der beiden Hüllmaterialbahnen unabhängig voneinander verändert werden können. Dazu können zwei getrennt voneinander ansteuerbare oder betätigbare Verstelleinrichtungen vorgesehen sein. Alternativ kann auch eine gemeinsame Verstelleinrichtung vorgesehen sein, deren Bewegung dann mittels einer geeigneten Steuereinrichtung wahlweise auf das erste oder das zweite Trägerteil übertragen werden kann.
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Insbesondere wird vorgeschlagen, dass das erste und/oder das zweite Trägerteil in Richtung der Transportbewegungen der ersten und/oder der zweiten Hüllmaterialbahn stromaufwärts zu einer fünften Umlenkeinrichtung angeordnet ist oder sind, über welche die erste und/oder die zweite Hüllmaterialbahn auf ein erstes und/oder ein zweites endloses Formatband aufgelegt wird. Der Vorteil dieser Lösung ist darin zu sehen, dass die Veränderung der Lage der Kante der Hüllmaterialbahn(en) verändert wird, bevor die Hüllmaterialbahn(en) auf das Formatband aufgelegt wird oder werden. Dadurch kann der nachteilige Einfluss des Formatbandes auf die Lage der Kante der Hüllmaterialbahn z. B. im Wege einer Regelung einer Steuerung kompensiert werden, indem die Lage der Kante der Hüllmaterialbahn(en) vor dem Auflegen auf das Formatband verändert wird. Dadurch verläuft die Hüllmaterialbahn bereits in dem Abschnitt des Auflegens auf das Formatband bereits erheblich näher zu seiner Soll-Lage.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das erste und/oder das zweite Trägerteil innerhalb eines Schwenkwinkels von +/–2 Grad gegenüber dem Strukturteil verschwenkbar ist oder sind.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass auf dem ersten Trägerteil eine auf die erste Hüllmaterialbahn gerichtete erste Leimdüse vorgesehen ist. Durch die vorgeschlagene Weiterentwicklung kann mittels einer ersten Leimdüse eine erste Leimnaht auf die erste Hüllmaterialbahn aufgetragen werden, wobei die Leimdüse zusammen mit dem ersten Trägerteil verschwenkt wird. Dadurch führt die Schwenkbewegung des ersten Trägerteils abgesehen von der dadurch bedingten seitlichen Verschiebung der Hüllmaterialbahn zu keiner Lageveränderung der von der Leimdüse aufgetragenen Leimnaht zu der Kante der Hüllmaterialbahn.
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Mit denselben Vorteilen kann auf dem zweiten Trägerteil eine auf die zweite Hüllmaterialbahn gerichtete zweite Leimdüse vorgesehen sein.
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Ferner ist die erste und/oder zweite Leimdüse dabei bevorzugt in Bezug zu der Transportrichtung der ersten und/oder zweiten Hüllmaterialbahn stromabwärts zu der zweiten und/oder zu der vierten Umlenkeinrichtung angeordnet. Die Ausrichtung der zweiten und/oder vierten Umlenkeinrichtung ist aufgrund der Verstellbarkeit des ersten und/oder zweiten Trägerteils verstellbar, wodurch die Lage(n) der Kante(n) der Hüllmaterialbahn(en) in Bezug zu ihrer bzw. zu ihren Transportrichtungen verändert werden kann oder können. Durch die vorgeschlagene Anordnung der Leimdüse(n) wird die Leimnaht bzw. werden die Leimnähte an einer Stelle der Hüllmaterialbahn(en) aufgetragen, an der die Position der Kante(n) bereits nachgeregelt ist, also wesentlich genauer der Sollposition entspricht. Damit wird oder werden die Leimnähte sehr viel genauer zu der Sollposition der Kante der Hüllmaterialbahn(en) aufgetragen. Dadurch kann die Veränderung der Lage der Kante der ersten und/oder zweiten Hüllmaterialbahn bei einem gleichzeitig formgenauen und lagegenauen Auftrag der ersten und/oder zweiten Leimnaht verwirklicht werden, ohne dass die Position und Ausrichtung der ersten und/oder zweiten Leimdüse nachgeführt werden muss, wie dies bei den im Stand der Technik bekannten Lösungen erforderlich war.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1 und 2: eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem gegenüber einem Strukturteil schwenkbar gelagerten ersten Trägerteil und einer ersten Hüllmaterialbahn in zwei verschiedenen Ansichten; und
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3 bis 7: verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei gegenüber einem Strukturteil schwenkbar gelagerten Trägerteilen und zwei Hüllmaterialbahnen.
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In den 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem feststehenden Strukturteil 20, wie z. B. einer Maschinentragwand, zu erkennen, an der verschiedene Baugruppen der Gesamtvorrichtung gehalten sind. An dem Strukturteil 20 ist ein erstes Trägerteil 11 über ein erstes und ein zweites Schwenklager 25 und 26 um eine erste Schwenkachse 17 schwenkbar gelagert. Ferner ist eine erste Hüllmaterialbahn 1 zu erkennen, welche von einer nicht dargestellten Bobine abgezogen und an dem Strukturteil 20 mehrfach umgelenkt wird. Ausgehend von dem Strukturteil 20 wird die erste Hüllmaterialbahn 1 über eine erste auf dem ersten Trägerteil 11 angeordnete Führungseinrichtung 3 und eine fünfte Umlenkeinrichtung 19 auf ein erstes endloses Formatband 21 aufgelegt, welches seinerseits auf einem Formatunterteil 29 einer Formatgarnitur aufliegt. Das erste Formatband 21 wird angetrieben, wodurch die aufliegende erste Hüllmaterialbahn 1 ebenfalls angetrieben wird und einen nicht dargestellten, darauf aufgelegten endlosen Strang von Tabakfasern oder Filtermaterial abtransportiert. Der auf die erste Hüllmaterialbahn 1 aufgelegte Strang von Tabakfasern oder Filtermaterial wird dann in der Formatgarnitur von der ersten Hüllmaterialbahn 1 umfasst und zu einem endlosen Strang mit einem kreisförmigen Querschnitt formfixiert. Dazu wird die erste Hüllmaterialbahn 1 seitlich des Stranges hochgeschlagen und schließlich durch Verklebung einer über eine nicht dargestellte Leimdüse in der Strangformeinheit aufgetragene Leimnaht verklebt. An der Formatgarnitur ist ferner ein auf den hochgeschlagenen Rand der ersten Hüllmaterialbahn 1 gerichteter erster Sensor 23 vorgesehen, welcher die Kantenlage der ersten Hüllmaterialbahn 1 detektiert. Sofern die Kantenlage der ersten Hüllmaterialbahn 1 nicht innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt, muss die Kantenlage nachgeregelt werden, was gemäß der erfindungsgemäßen Lösung durch ein Verschwenken des ersten Trägerteils 11 gegenüber dem Strukturteil 20 ermöglicht wird. Zur Verstellung des ersten Trägerteils 11 ist eine erste nur in dem Ausführungsbeispiel der 3 dargestellte Verstelleinrichtung 9 vorgesehen, welche sich an dem Strukturteil 20 abstützt und mit dem ersten Trägerteil 11 verbunden ist.
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Auf dem ersten Trägerteil 11 sind eine erste Führungseinrichtung 3 und eine erste Leimdüse 5 angeordnet, welche in einer ortsfesten Anordnung zueinander bei einer Ansteuerung der ersten Verstelleinrichtung 9 und einem dadurch bedingten Verschwenken des ersten Trägerteils 11 gemeinsam gegenüber dem Strukturteil 20 und der zugeführten ersten Hüllmaterialbahn 1 verschwenkt werden. Die erste Führungseinrichtung 3 umfasst eine zweite Umlenkeinrichtung 14, gebildet durch zwei feststehende, einseitig an dem ersten Trägerteil 11 befestigte Umlenkzylinder 14a und 14b, an denen die erste Hüllmaterialbahn 1 an dem Eingang und dem Ausgang des ersten Trägerteils 11 umgelenkt wird. Die erste Leimdüse 5 ist ortsfest auf einen zwischen den Umlenkzylindern 14a und 14b der zweiten Umlenkeinrichtung 14 verlaufenden Abschnitt der ersten Hüllmaterialbahn 1 gerichtet und trägt eine erste Leimnaht 7 auf die daran vorbeilaufende erste Hüllmaterialbahn 1 auf, welche auch als Unterstützungsnaht bezeichnet wird. Der an dem Eingang des ersten Trägerteils 11 angeordnete erste Umlenkzylinder 14a der zweiten Umlenkeinrichtung 14 ist so angeordnet und ausgerichtet, dass die erste Schwenkachse 17, um die das erste Trägerteil 11 in den Schwenklagern 25 und 26 gegenüber dem Strukturteil 20 verschwenkt wird, in dem zwischen der ersten Umlenkeinrichtung 13 und der zweiten Umlenkeinrichtung 14 verlaufenden Abschnitt, in der neutralen Fase, d. h. mittig in der ersten Hüllmaterialbahn 1 verläuft, um beim Verschwenken des ersten Trägerteils 11 ein seitliches Verlaufen der ersten Hüllmaterialbahn 1 zu vermeiden. Dadurch werden Spannungen in der ersten Hüllmaterialbahn 1 während der Schwenkbewegung des ersten Trägerteils 11 gegenüber dem Strukturteil 20 vermieden. Die Kantenregelung der ersten Hüllmaterialbahn 1 erfolgt dadurch, indem das erste Trägerteil 11 mit der ersten Führungseinrichtung 3 zusammen mit der ersten Leimdüse 5 bei einer Detektierung einer außerhalb eines vorgegebenen Toleranzfeldes liegenden Abweichung der Ist-Kantenlage von der Soll-Kantenlage durch den ersten Sensor 23 über die erste Verstelleinrichtung 9 gegenüber dem Strukturteil 20 verschwenkt wird. Dabei ist ein Schwenkbereich von +/–2 Grad zur Regelung der Kantenlage ausreichend. Durch das Verschwenken des ersten Trägerteils 11 wird die erste Hüllmaterialbahn 1 an dem Ausgang des Trägerteils 11 bzw. in der Auflaufbewegung auf die fünfte Umlenkeinrichtung 19 seitlich leicht versetzt, bevor sie auf das erste Formatband 21 aufgelegt wird.
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Das Schließen des Stranges erfolgt durch das Verkleben der Ränder der Hüllmaterialbahn 1 über eine Leimnaht, welche über eine in der Strangformeinheit angeordnete Düse aufgetragen wird (Oberbeleimung). Aufgrund der vorgeschlagenen verbesserten Regelung bzw. Steuerung der Kantenlage der Hüllmaterialbahn 1 kann die in der Strangformeinheit aufgetragene Leimnaht mit einer erheblich verbesserten Genauigkeit zu einer Soll-Lage in Bezug zu der Kante der Hüllmaterialbahn 1 aufgetragen werden, was im Ergebnis zu einer erheblich verbesserten Verklebung der Hüllmaterialbahn 1 führt.
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In den 3 bis 7 ist eine nach demselben Prinzip arbeitende erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer zweiten, parallel zu der ersten Hüllmaterialbahn 1 geführten Hüllmaterialbahn 2 einer Doppelstrangmaschine in verschiedenen Ansichten und Ausführungsformen zu erkennen. Die zweite Hüllmaterialbahn 2 wird über eine dritte Umlenkeinrichtung 15 einem zweiten Trägerteil 12 zugeführt, von dem sie dann weiter über die fünfte Umlenkeinrichtung 19 auf ein zweites Formatband 22 aufgelegt wird, welches parallel zu dem ersten Formatband 21 auf dem Formatunterteil 29 aufliegt und zur Herstellung eines zweiten identischen Stranges dient. Neben dem zweiten Trägerteil 12 sind ferner ein zweiter Sensor 24 und eine zweite Verstelleinrichtung 10, welche nach demselben Funktionsprinzip wie der erste Sensor 23 und die erste Verstelleinrichtung 9 arbeiten, zu erkennen, so dass auf eine nähere Beschreibung verzichtet wird.
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Das zweite Trägerteil 12 ist in einem dritten Schwenklager 27 schwenkbar um eine zweite Schwenkachse 18 gegenüber dem Strukturteil 20, unabhängig von der Lagerung des ersten Trägerteils 11, gelagert. Auf dem zweiten Trägerteil 12 ist eine zweite Leimdüse 6 zum Auftragen einer zweiten Leimnaht 8 auf die zweite Hüllmaterialbahn 2 vorgesehen. Ferner ist auf dem zweiten Trägerteil 12 eine zweite Führungseinrichtung 4 mit einer vierten Umlenkeinrichtung 16 in Form von zwei einseitig an dem zweiten Trägerteil 12 befestigten Umlenkzylindern 16a und 16b vorgesehen, an denen die zweite Hüllmaterialbahn 2 anliegt und umgelenkt wird. Die zweite Leimdüse 6 ist ebenfalls ortsfest an dem zweiten Trägerteil 12 befestigt, so dass die zweite Leimnaht 8 nach der Veränderung der Lage der Kante der zweiten Hüllmaterialbahn 2 aufgetragen wird. In der 3 sind die Leimdüsen 5 und 6 jeweils auf einen zwischen den Umlenkzylindern 14a und 14b bzw. 16a und 16b verlaufenden Abschnitt der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 gerichtet. Alternativ können die Leimdüsen 5 und 6 aber auch auf einen in Transportrichtung stromabwärts zu den Umlenkeinrichtungen 14 und 16 angeordneten Abschnitt der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 gerichtet sein, wobei sie natürlich trotzdem auf dem ersten oder zweiten Trägerteil 11 oder 12 befestigt sein können und damit bei einer Verstellung der Trägerteile 11 oder 12 mit verschwenkt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung können die Kantenlagen der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 mit einer sehr hohen Genauigkeit verändert werden, indem die Verstellbewegung statt durch eine lineare seitliche Verschiebebewegung wie bei der bisher verwendeten Flachführung stattdessen durch eine Schwenkbewegung bewirkt wird. Dabei ist es wichtig, dass die Hüllmaterialbahnen 1 und 2 um eine möglichst nahe der neutralen Fase der jeweiligen Hüllmaterialbahn 1 oder 2 verlaufende Schwenkachse verdreht werden, was gemäß der erfindungsgemäßen Lösung dadurch verwirklicht ist, indem die Schwenklager 25, 26, 27 der Trägerteile 11 und 12 jeweils so angeordnet und ausgebildet sind, dass die Schwenkachsen 17 und 18 der Trägerteile 11 und 12 jeweils durch den jeweiligen Abschnitt zwischen der ersten und der zweiten Umlenkeinrichtung 13 und 14 bzw. zwischen der dritten und der vierten Umlenkeinrichtung 15 und 16 der Hüllmaterialbahnen 1 oder 2 verlaufen.
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Je nach dem Verlauf der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 können das erste und das zweite Trägerteil 11 und 12 durch nebeneinander angeordnete Platten wie in den 3 bis 6 oder durch ein inneres erstes Trägerteil 11 und ein das erste Trägerteil 11 rahmenartig umfassendes zweites Trägerteil 12 gebildet sein, wie in der 7 zu erkennen ist.
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Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung ist darin zu sehen, dass die Leimnähte 7 und 8 immer in einer identischen Ausrichtung zu der definierten Soll-Lage der Kanten der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 aufgetragen werden, da die Leimdüsen 5 und 6 mit den Trägerteilen 11 und 12 mit bewegt werden. Sofern zusätzlich zu den Leimnähten 7 und 8 eine weitere, parallel zu den Leimnähten 7 und 8 laufende Leimnaht z. B. an der Formatgarnitur bzw. Strangformeinheit (Oberbeleimung) aufgetragen wird, reicht es aus, diese, sofern überhaupt vorgesehen, ausschließlich in einer Regelung in Abhängigkeit von der Kantenlage der Hüllmaterialbahn(en) 1 und 2 aufzutragen, wodurch diese weitere Leimnaht dann gleichzeitig immer eine vorbestimmte Ausrichtung und insbesondere einen vorbestimmten Abstand zu der von der ersten oder zweiten Leimdüse 5 oder 6 aufgetragenen Leimnaht aufweist. Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass dazu keine Steuerung oder Nachregelung der Position der ersten oder zweiten Leimdüse 5 oder 6 erforderlich ist, wie dies bei den im Stand der Technik bekannten Lösungen der Fall ist.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kann über die erste und zweite Leimdüse 5 und 6 z. B. eine Kaltleimnaht aufgetragen werden, welche die Unterstützungsnaht bildet. Die zusätzliche an der Formatgarnitur bzw. Strangformeinheit aufgetragene Leimnaht kann z. B. eine parallel zu der Kaltleimnaht aufgetragene Heißleimnaht sein. Durch die vorgeschlagene Lösung kann die Heißleimnaht in der Oberbeleimung mit einer sehr viel höheren Genauigkeit zu der über die erste oder zweite Leimdüse 5 oder 6 aufgetragenen Kaltleimnaht aufgetragen werden, wodurch die Qualität der Verklebung der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 erheblich verbessert werden kann. Dabei wird die Kaltleimnaht bzw. werden die Kaltleimnähte bewusst in der Unterbeleimung vor dem Auflegen der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 auf die Formatbänder 21 und 22 aufgetragen, so dass der negative Einfluss des oben beschriebenen Transportes der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 über die Formatbänder 21 und 22 auf die Lage(n) der Leimnähte 7 und 8 zu den Kanten der Hüllmaterialbahnen 1 und 2 vermieden werden kann. Es besteht jedoch die Möglichkeit, auch die Kaltleimnaht in der bzw. am Eingang der Formatgarnitur bzw. Strangformeinheit nach dem Umlenken der Hüllmaterialbahn(en) 1 (und 2) über die fünfte Umlenkeinrichtung 19 aufzutragen und diese damit ebenfalls als Oberbeleimung auszuführen.
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Die Erfindung wurde anhand einer ersten oder zweiten Leimdüse 5 oder 6 in der Unterbeleimung zum Aufbringen der Unterstützungsnaht beschrieben, wobei die Lösung selbstverständlich auch eine Ausführungsform mit nur einer Leimdüse in der Strangeinheit umfasst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011016447 A1 [0002]