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Die Erfindung betrifft eine Zuhaltung für ein bewegliches Möbelteil, ein Möbel, das eine derartige Zuhaltung umfasst und ein Verfahren zum Freigeben eines zugehaltenen beweglichen Möbelteils.
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Es sind Möbel in Form von Schränken, Tischen, Rollcontainern und ähnlichen bekannt, die bewegliche Möbelteile aufweisen. Ein bewegliches Möbelteil kann insbesondere eine Schublade oder eine Tür am Möbel sein.
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Es ist bekannt, ein als Schublade oder Tür ausgestaltetes bewegliches Möbelteil mit einer Zuhaltung zuzuhalten. Die Zuhaltung kann insbesondere einen Schlüssel oder ein Zahlenschloss aufweisen. Eine einen mechanischen Schlüssel oder ein Zahlenschloss aufweisende Zuhaltung erfordert eine komplexe Herstellung, da verschiedene mechanische Komponenten, die zusammenwirken müssen, um die Zuhaltung freizugeben oder zu verschließen, vorhanden sein müssen. Die Herstellung kann auch erschwert sein, wenn die räumlichen Gegebenheiten in dem Möbel nur ein kleines Volumen für die Zuhaltung zulassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Zuhaltung für ein bewegliches Möbelteil zu schaffen, die einfach aufgebaut ist, und dennoch flexibel an unterschiedliche bewegliche Möbelteile anpassbar ist.
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Die Aufgabe wird gemäß den Gegenständen der nebengeordneten Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den auf die unabhängigen Patentansprüche rückbezogenen abhängigen Patentansprüche und die nachfolgende Beschreibung.
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Die Erfindung schafft eine Zuhaltung für ein bewegliches Möbelteil. Die Zuhaltung umfasst ein feststehendes Teil und einen relativ zu dem feststehenden Teil beweglichen Verriegler. Der Verriegler weist mindestens einen Verriegelungsvorsprung auf, der zu einem Abschnitt des beweglichen Möbelteils bewegbar ist. Ferner weist der Verriegler einen magnetisierbaren Abschnitt auf, wobei der Verriegler relativ zum feststehenden Teil für eine reversible Bewegung zwischen Verriegler und feststehendem Teil geführt ist.
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Erfindungsgemäß umfasst der Begriff „bewegliches Möbelteil” eine Tür, eine Klappe, eine Schublade oder ähnliches. Die Tür kann insbesondere schwenkbar, insbesondere um eine vertikal verlaufende Achse schwenkbar sein. Die Klappe kann insbesondere schwenkbar, ganz besonders bevorzugt um eine horizontal verlaufende Achse, schwenkbar sein. Bei der Schublade kann es sich insbesondere um ein translatorisch bewegbares bewegliches Möbelteil handeln.
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An dem beweglichen Möbelteil kann insbesondere eine Rast in Form eines Vorsprungs und/oder einer Vertiefung ausgebildet sein, die mit dem Verriegelungsvorsprung des Verrieglers derart zusammenwirken kann, dass eine Bewegung des beweglichen Möbelteils in einer Schließstellung, beispielsweise, wenn die Schublade geschlossen ist, die Tür in der geschlossenen Stellung befindlich ist, einrastet bzw. die Rast und der Verriegelungsvorsprung in Eingriff miteinander sind. Der Verriegelungsvorsprung kann in einer Vertiefung angeordnet sein, wenn das bewegliche Möbelteil zugehalten werden soll. Es ist aber auch möglich, dass die Rast bzw. Rastung des beweglichen Möbelteils als Vorsprung ausgestaltet ist, der in Bewegungsrichtung aus der Schließstellung des beweglichen Möbelteils hinter dem Verriegelungsvorsprung angeordnet ist und somit der Verriegelungsvorsprung der als Vorsprung ausgebildeten Rast für eine Bewegung im Wege steht.
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Ein „magnetisierbarer Abschnitt” umfasst einen als Magneten ausgebildeten Körper oder einen im Abschnitt vorliegenden magnetisierbaren Körper, der insbesondere als dem Ferri-Magnetismus unterliegender nicht-metallischer Festkörper (Ferrit) oder als ein dem Ferro-Magnetismus unterliegendes Metall, wie insbesondere Eisen, ausgestaltet sein kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verriegler einen Kunststoff auf, so dass das Gewicht der beweglichen Teile der Zuhaltung gering sein kann. Beispielsweise kann ein Verrieglungsvorsprung einen Kunststoff aufweisen bzw. aus dem Kunststoff bestehen. Durch ein geringes Gewicht der beweglichen Teile der Zuhaltung kann zum einen das Gewicht des Möbels und zum anderen auch die für die Bewegung des beweglichen Verrieglers erforderliche Kraft gering gehalten werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Verriegler gegenüber dem feststehenden Teil federvorgespannt, so dass das bewegliche Teil in eine Schließstellung aufgrund der Federvorspannung bringbar ist, sofern die Zuhaltung nicht von außen, beispielsweise über einen mit dem magnetisierbaren Abschnitt zusammenwirkenden Magneten, freigegeben wird und in eine Öffnungsstellung gebracht wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Verriegler in die Schließstellung mittels der auf den Verriegler wirkenden Gravitationskraft gebracht werden kann. Der Verriegler kann bei der letztgenannten Möglichkeit in eine Schließstellung „fallen”, und kann in dieser Schließstellung verbleiben bis beispielsweise ein auf den magnetisierbaren Abschnitt wirkender Magnet in den Bereich des Verrieglers gebracht wird und auf diesen dahingehend einwirken kann, dass der Verriegler aus der Schließstellung in eine Öffnungsstellung bewegt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Verriegler an dem feststehenden Teil geführt, so dass die Anzahl der für die Zuhaltung vorgesehenen Komponenten gering gehalten werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass der feststehende Teil, insbesondere zur Führung des Verrieglers, eine Hülse oder einen Stift aufweist, wobei alternativ und/oder ergänzend der Verriegler eine Hülse oder einen Stift aufweist. Verriegler und feststehender Teil können komplementär zueinander ausgestaltet sein, damit Verriegler und feststehender Teil relativ zueinander geführt werden können zur Ausführung der reversiblen Bewegung von der Schließstellung in die Öffnungsstellung und umgekehrt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verriegler mindestens zwei Verrieglungsvorsprünge auf, die jeweils zu einem Abschnitt mindestens zweier beweglicher Möbelteile bewegbar sind. Auf diese Weise ist es möglich, dass mit einer Zuhaltung mehrere bewegliche Möbelteile eines Möbels zugehalten werden können. Die Zuhaltung kann auf mehrere – auch unterschiedlich ausgestaltete – bewegliche Möbelteile eines Möbels wirken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verriegler einen elastischen zwischen dem Verrieglungsvorsprung und dem magnetisierbaren Abschnitt angeordneten Abschnitt auf. Ein derartiger elastischer Abschnitt, der insbesondere auch eine Kraft auf den Verriegelungsvorsprung in Richtung der Verriegelung ausüben kann, kann derart verwendet werden, dass der Verriegler in die Schließstellung gebracht werden kann, ohne dass das bewegliche Möbelteil schon in der für die Schließstellung vorgesehenen Position ist. Beispielsweise kann aufgrund des elastischen Abschnitts das bewegliche Möbelteil an dem Verriegelungsvorsprung entlang bewegt werden und der Verriegelungsvorsprung gleitet aufgrund des elastischen Abschnitts an dem vorbei bewegten beweglichen Möbelteil entlang. Gelangt das bewegliche Möbelteil in die vorgesehene Schließposition, in der die Zuhaltung das bewegliche Möbelteil zuhält, so gelangt der Verrieglungsvorsprung in Eingriff mit einem entsprechenden am beweglichen Möbelteil ausgebildeten Rastelement bzw. einem derartigen Wirkelement:
Die Erfindung schafft auch ein Möbel, welches eine Zuhaltung, die vorstehend und in der Figurenbeschreibung wiedergegeben ist, umfasst. Das Möbel umfasst ferner ein bewegliches Möbelteil, welches mit der Zuhaltung zuhaltbar ist. Dazu kann insbesondere an dem beweglichen Möbelteil ein zum Verriegelungsvorsprung entsprechendes Wirkelement ausgebildet sein.
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Die Erfindung schafft auch ein Verfahren zum Freigeben eines zugehaltenen beweglichen Möbelteils, wobei zum Aufheben der Wirkung einer Zuhaltung ein Magnet in die Nähe des beweglichen Möbelteils gebracht wird und mittels des Magneten ein Verriegler bewegt und die Zuhaltung aufgehoben wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert.
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Die einzige Figur zeigt ein Möbel 1 in einer Ansicht von vorne. Das Möbel 1 weist einen Korpus auf. In dem Möbel 1 befinden sich als Schubladen 2 und als Tür 3 ausgestaltete bewegliche Möbelteile. Die Schubladen 2 sind translatorisch bewegbar. Die Tür 3 ist verschwenkbar gegenüber einer in der Figur nicht dargestellten Vertikalen.
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In einer teilweisen Schnittdarstellung zeigt die Figur auch eine Zuhaltung mit einem feststehenden Teil 4 und einem beweglichen Teil, das als Verriegler 5 ausgestaltet ist. Der Verriegler 5 kann gegenüber dem feststehenden Teil 4 bewegt werden. An dem Verriegler 5 sind Verriegelungsvorsprünge 6 ausgebildet, die in entsprechende Elemente, die als Nuten in den Schubladen 2 und der Tür 3 ausgebildet sind, eingreifen können. In der Schließstellung der Schubladen 2 und der Tür 3 können die Verriegelungsvorsprünge 6 in Nuten 7 eingeführt sein und die entsprechenden beweglichen Möbelteile, die als Schubladen 2 und als Tür 3 ausgestaltet sind, zuhalten.
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Der Verriegler 5 weist einen magnetisierbaren insbesondere als Ferro-Magneten ausgebildeten Abschnitt 8 auf, der mit einem nicht dargestellten Magneten, der an die Seitenwand des in der Figur dargestellten Möbels 1 an der entsprechenden Position gehalten werden kann, um den Verriegler 5 zu bewegen. Die Bewegung des Verrieglers 5 ist derart, dass die Verriegelungsvorsprünge 6 aus den Nuten 7 ausfahren können und die Schubladen 2 und die Tür 3 freigeben. Bei Entfernen des nicht in der Figur dargestellten Magneten wirkt keine Kraft auf den magnetisierbaren Abschnitt 8 und der Verriegler 5 kann mit den Verriegelungsvorsprüngen 6 in die Nuten 7 der beweglichen Möbelteile einfahren und diese entsprechend zuhalten.