DE10201487A1 - Verbesserte Gewinnung von linearen Nucleinsäuren durch Salzverdünnung und/oder verminderten Druck vor einer kontinuierlichen Druckdifferenz-Ultrafiltration - Google Patents
Verbesserte Gewinnung von linearen Nucleinsäuren durch Salzverdünnung und/oder verminderten Druck vor einer kontinuierlichen Druckdifferenz-UltrafiltrationInfo
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Abstract
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung betrifft die Abtrennung und/oder Fraktionierung doppelsträngiger linearer Nucleinsäuren unter Verwendung von kontinuierlicher Druckdifferenz-Ultrafiltration, um eine verbesserte Gewinnung kleiner PCR-Produkte zu erreichen. In einer Ausführungsform wird vor der Reinigung durch Ultrafiltration eine Verdünnung der Probe, beispielsweise kleiner PCR-Produkte, durchgeführt. Die anschließende Filtration von beispielsweise linearer DNA unter Verdünnungsbedingungen erhöht die Gewinnung kleinerer PCR-Produkte signifikant und sie verbessert auch die Gewinnung größerer DNA-Fragmente. In einer anderen Ausführungsform wird während der Ultrafiltration ein verringerter Vakuumdruck verwendet, um die Gewinnung kleinerer PCR-Produkte zu erhöhen und auch die Gewinnung größerer DNA-Fragmente zu verbessern.
Description
Verbesserte Gewinnung von linearen Nucleinsäuren durch
Salzverdünnung und/oder verminderten Druck vor einer konti
nuierlichen Druckdifferenz-Ultrafiltration.
Ultrafiltration mit kleinen Vorrichtungen wird in der bio
logischen Forschung, wie der Nucleinsäure- und Proteinfor
schung, ein Hauptthema, da Forscher auf diesem Gebiet immer
kleinere Mengen verwenden wollen und Automatisierung stär
ker verwendet wird. Diese Vorrichtungen sind typischerweise
Einzelfiltervorrichtungen, wie sie beispielsweise in der
US-A-4 632 761, 4 772 972 und 4 832 851 beschrieben sind,
oder Mehrfachvertiefungsplatten, wie sie aus der US-A-5 141 718
und 5 223 133 bekannt sind.
Das Verfahren der Ultrafiltration wird in diesen Vorrich
tungen zur Fraktionierung von Molekülen unterschiedlicher
Größe voneinander verwendet. Dies kann zur Entfernung von
Verunreinigungen aus dem Verfahren oder zur Abtrennung ei
ner gewünschten Komponente von einer anderen Komponente in
der Probe, beispielsweise nicht-umgesetzten Komponenten,
verwendet werden.
Kontinuierliche Druckdifferenz-Ultrafiltration wird häufig
zur Reinigung amplifizierter doppelsträngiger DNA-Produkte
von verunreinigenden Primern, dNTPs und Salzen beispiels
weise vor der Verwendung in Folgeanwendungen, wie DNA-
Sequenzierung und Microarraypräparierung verwendet. Dieses
Verfahren vereinfacht die Reinigung, wobei es eine minimale
Reagenszugabe benötigt, und es ist mit herkömmlichen La
borautomatisierungsverfahren hoch kompatibel.
Eine MultiScreen-PCR-Vorrichtung mit 96 Vertiefungen und
eine Vorrichtung mit 384 Vertiefungen, die bei Millipore
Corporation erhältlich sind, können für diese Ultrafiltra
tion verwendet werden. Diese Vorrichtung verwendet Hochva
kuum (25 inch Hg) zum Antreiben der Filtration und zum Er
reichen einer raschen Trennung der PCR-Produkte von verun
reinigenden Reaktionskomponenten. Eine Zahl von 384 PCR-
Proben kann in etwa 25 min unter Verwendung einer einzigen
Vakuumfiltrationsstufe gereinigt werden. Die PCR-
Reaktionsgemische werden auf die Platte geladen und Vakuum
wird angegelegt, bis die Vertiefungen vollständig leer
sind. PCR-Produkte verbleiben auf dem Filter, während Pri
mer, dNTPs und Salze in das Filtrat laufen. Die gereinigten
PCR-Produkte werden dann, beispielsweise unter Verwendung
einer automatisierten Flüssigkeitshandhabungsvorrichtung
von der Membranoberfläche weg resuspendiert.
Die Gewinnung der PCR-Produkte ist jedoch derart abgestuft,
dass eine geringere prozentuale Gewinnung kleiner PCR-
Produkte (beispielsweise weniger als 300 Basenpaare) im
Vergleich zu größeren Produkten (beispielsweise größer als
300 Basenpaare), die eine erhöhte Gewinnung und mit einer
geringeren Schwankung zeigen, beobachtet wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereit
stellung eines Verfahrens zur Verbesserung der Gewinnung
von DNA-Fragmenten, insbesondere kleinen DNA-Fragmenten
durch kontinuierliche Druckdifferenz-Ultrafiltration.
Die Probleme des Standes der Technik wurden durch die vor
liegende Erfindung gelöst, die ein Verfahren zur selektiven
Entfernung von Verunreinigungen in einer flüssigen Probe
liefert, das das Erhöhen der Konzentration der Verunreini
gungen durch Zugabe eines Bestandteils, der aus Nucleinsäu
rekondensationsmitteln und einwertigen Kationen ausgewählt
ist, zu der Probe und das Kontaktieren der Probe mit einer
Ultrafiltrationsmembran und das Einwirken einer Druckdiffe
renz auf die Probe umfasst.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
erfolgt die Bereitstellung eines Verfahrens zur selektiven
Gewinnung von in einer flüssigen Probe enthaltenen linearen
Nucleinsäuren, das das Verdünnen der flüssigen Probe, das
Kontaktieren der verdünnten Probe mit einer Ultrafiltrati
onsmembran und das Einwirken eines ersten Drucks auf die
verdünnte Probe und anschließend das Einwirken eines von
dem ersten Druck verschiedenen zweiten Drucks auf die ver
dünnte Probe umfasst.
Fig. 1 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von linearer
doppelsträngiger DNA als Funktion des Vakuumdrucks erläu
tert;
Fig. 2 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von linearer
doppelsträngiger DNA als Funktion inerter Solute erläutert;
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von linearer
doppelsträngiger DNA als Funktion der Pufferzusammensetzung
erläutert;
Fig. 4 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von linearer
doppelsträngiger DNA als Funktion von Kationen erläutert;
Fig. 5 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von linearer
doppelsträngiger DNA als Funktion der Kondensation erläu
tert;
Fig. 6 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von linearer
doppelsträngiger DNA als Funktion der Solutmasse erläu
tert;
Fig. 7 ist ein Diagramm, das erläutert, dass die Gewinnung
von linearer DNA unabhängig von der Strangform ist; und
Fig. 8 ist ein Diagramm, das die Gewinnung von RNA als
Funktion von pH-Wert und Salzen erläutert.
Obwohl die Erfinder der vorliegenden Erfindung an keine
spezielle Theorie gebunden sind, ist in Übereinstimmung mit
ihren Beobachtungen das differentielle Zurückhalten von
einzel- oder doppelsträngigen linearen Nucleinsäurefragmen
ten unterschiedlicher Größe eine Funktion der Fragmentlän
ge, da lineare doppelsträngige DNA-Moleküle beispielsweise
im allgemeinen über die Doppelhelix den gleichen radialen
Abstand aufweisen. Der Radius der Drehbewegung eines linea
ren Moleküls in einem Strömungsfeld (d. h. gegen die Mem
bran) nimmt proportional mit der Fragmentlänge zu. Daher
zeigen kleinere PCR-Produkte (die hier und im folgenden als
300 Basenpaare oder weniger aufweisend definiert werden,
was teilweise von der verwendeten speziellen Membran ab
hängt) kleinere Drehbewegungsradien als größere Fragmente
und sie reagieren biophysikalisch sehr unterschiedlich auf
geringe Änderungen hinsichtlich der Drehbewegung während
der Ultrafiltration. Zusätzlich zur Strömungsrate der Lö
sung bestimmt die Beweglichkeit linearer Nucleinsäuren de
ren Drehbewegung. Entsprechend erhöht eine erhöhte Beweg
lichkeit die Drehbewegungsradien von Soluten aus linearen
Nucleinsäuren und sie erhöht dadurch den Reibungskoeffizi
enten zwischen den Soluten und den Membranporen. Eine Ver
dünnung der Probe dient einem Entsalzen des Phosphatgerüsts
der Nucleinsäure, einem Erhöhen von deren Beweglichkeit und
sie vermindert deshalb die Filtration kleiner Fragmente
und/oder das Ausmaß, in dem diese Fragmente die Membrano
berfläche durchdringen, was zu einer erhöhten Gewinnung
kleinerer Fragmente durch kontinuierliche Druckdifferenz-
Ultrafiltration führt.
Überraschenderweise erhöht eine Verdünnung die Strömungsra
te, sie erhöht jedoch auch die Gewinnung, insbesondere
kleinerer Fragmente. Eine Verdünnung wird vorzugsweise mit
einer beliebigen Flüssigkeit durchgeführt, die die Salzkon
zentration verringert und für den Prozess oder einen an
schließenden Prozess, wie eine weitere Sequenzierung, nicht
schädlich ist, umfassend, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Wasser, EDTA, TRIS (Trishydrochlorid), TE (ein Gemisch von
Trishydrochlorid und Natrium-EDTA), polarisierende Solute,
viskositätserhöhende Solute, Gemische der genannten und
dgl. Die Salzkonzentration kann auch durch eine Veränderung
der Temperatur der Probe verringert werden. Die Temperatur
kann die Gewinnung sowohl durch die Probenviskosität als
auch die DNA-Salz-Wechselwirkung beeinflussen. Vorzugsweise
wird das Verdünnen unter Verwendung eines geeigneten Puf
fers, der vorzugsweise TRIS oder TE ist, durchgeführt. Die
Strömung beeinflussende inerte Solute, wie Glycerin und
Netzmittel, sind für eine verbesserte Gewinnung nicht not
wendig, obwohl sie in geringen Konzentrationen
(beispielsweise 0,1%) vorhanden sein können.
Das Ausmaß der Verdünnung kann in Abhängigkeit von der
Identität der PCR-Produkte, dem Ausmaß der gewünschten ver
besserten Gewinnung, Überlegungen hinsichtlich der Filtra
tionsdauer und dem Volumenfassungsvermögen der Vorrichtung,
in der die Verdünnung durchgeführt wird, variieren. Vor
zugsweise wird eine 3- bis 5fache Verdünnung der Reaktions
produkte durchgeführt. Die Verdünnung kann durch beliebige
geeignete Mittel, wie Mischen der Reaktionsprodukte mit dem
Verdünnungsmediufn in einen geeigneten Gefäß oder direkt in
der Filtrationsvorrichtung, beispielsweise einer MultiScre
en-PCR-Platte, durchgeführt werden. Die Gesamtprobenvolumi
na betragen allgemein weniger als 1000 µl. Das Volumen wird
teilweise durch das Fassungsvermögen der Vorrichtung dik
tiert.
Alternativ können bestimmte Fälle auftreten, in denen es
günstig ist, die Salzkonzentration einer Probe zu erhöhen,
wenn beispielsweise kleine Verunreinigungen, die in an
schließenden Prozessen, wie DNA-Sequenzierung, Klonieren,
einem Microarray oder Einzelnucleotidpolymorphismusanalyse,
stören könnten, günstigerweise entfernt werden sollen. Die
Salzkonzentration kann durch beliebige geeignete Mittel,
wie die Zugabe von Nucleinsäurekondensationsmitteln, die,
ohne hierauf beschränkt zu sein, mehrwertige Kationen, wie
Mangan, Magnesium und Hexamincobaltchlorid; Polyamine, wie
Spermin und Spermadin; basische Proteine, wie Histone; ka
tionische Netzmittel, wie Cetyltrimethylammoniumbromid;
neutrale Knäuelungspolymere, wie Polyethylenglykol; und Ge
mische derselben umfassen, und die Zugabe einwertiger Ka
tionen, wie Natrium, Kalium und Ammonium, erhöht werden.
Dieses Verfahren kann auch zur Abtrennung linearer Nuclein
säuren von ringförmigen Nucleinsäuren verwendet werden.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird die Filtration unter einem verminderten Vakuumdruck
zur Erhöhung der Gewinnung von kleineren (weniger als 300
Basenpaare) PCR-Produkten sowie zur Verbesserung der Gewin
nung größerer PCR-Produkte durchgeführt. Ein verminderter
oder geringer Vakuumdruck beträgt üblicherweise weniger als
etwa 25 in Hg, zweckmäßigerweise 10-20 in Hg, vorzugsweise
etwa 10 in Hg. Vakuumdrücke von weniger als etwa 10 in Hg
sind benutzbar, jedoch schwierig zu kontrollieren und sie
erhöhen die Filtrationsdauer.
Ein Vorteil der Überwachung des für die Filtration verwen
deten Drucks ist die Möglichkeit, einen weiteren Bereich
von Membranen für die gleiche Trennung zu verwenden. Daher
kann ein niedrigerer Vakuumdruck (beispielsweise 10-12 in
Hg) für porösere Membranen verwendet werden und ein höherer
Vakuumdruck (beispielsweise 20 in Hg) für weniger poröse
Membranen verwendet werden. Außerdem kann ein abnehmender
bzw. zunehmender Druck verwendet werden, beispielsweise
kann ein höherer Vakuumdruck am Beginn des Filtrationsvor
gangs verwendet werden und anschließend kann der Vakuum
druck beim Fortschreiten der Filtration verringert werden,
oder umgekehrt.
Die Filtrationsdauer variiert in Abhängigkeit vom verwende
ten Druck und der gewünschten Gewinnung. Im allgemeinen
werden mit vermindertem Vakuumdruck längere Zeiträume benö
tigt. Beispielsweise können, wenn 15 Minuten zuvor für eine
akzeptable Gewinnung bei 25 in Hg erforderlich waren, 25
Minuten bei 10 in Hg für eine zu erreichende signifikante
Gewinnungsverbesserung nötig sein. Ein Fachmann kann ohne
weiteres geeignete Filtrationszeiten ohne unnötige Versuche
bestimmen.
Alternativ können bestimmte Fälle auftreten, in denen es
günstig ist, die Salzkonzentration einer Probe zu erhöhen,
beispielsweise wenn es günstig ist, kleine Verunreinigun
gen, die anschließende Prozesse, wie DNA-Sequenzierung,
Klonieren, einen Microarray oder eine Einzelnucleotidpoly
morphismusanalyse, stören könnten, zu entfernen. Die Strö
mungsrate kann durch Erhöhen des Drucks erhöht werden. Die
ses Verfahren kann zur Abtrennung linearer Nucleinsäureri
von ringförmigen Nucleinsäuren verwendet werden.
Ein Fachmann kann die Effizienz beider Verfahren zur weite
ren Erhöhung der Gewinnung, insbesondere kleinerer Nuclein
säuren kombinieren. Daher kann die Druckänderung in Kombi
nation mit der Salzkonzentrationsänderung bei Bedarf ver
wendet werden.
20-µl-PCR-Reaktionsgemische zunehmender Produktgrößen (n =
96, jedes Produkt bei jeder Betriebsbedingung) wurden unter
Verwendung von MultiScreen-384-PCR-Platten gereinigt und
während entweder 15 oder 25 min bei 25 bzw. 10 in Hg zur
Trockene filtriert. Die gereinigten Proben wurden in 100 µl
Trisethylendiamindiessigsäurepuffer resuspendiert und die
Gewinnung in Massenprozent wurde durch Konzentration gegen
über ungereinigtem Ausgangsmaterial unter Verwendung eines
Fluoreszenz-basierenden Lösungstests mit SYBR Green I-
Nucleinsäureanfärbung bestimmt. Die Ergebnisse sind in Fig.
1 gezeigt. Eine erhöhte Gewinnung, insbesondere von kleine
rer linearer doppelsträngiger DNA ist beim verringerten Va
kuumdruck von 10 in Hg belegt.
20-µl-PCR-Reaktionsgemische zunehmender Produktgrößen (n =
96, jedes Produkt in jedem Puffer) wurden unter Verwendung
von MultiScreen-384-PCR-Platten gereinigt und während ent
weder 15 oder 25 min bei 10 in Hg ohne bzw. mit Netzmittel
(Triton X-100 bei 0,1% Endkonzentration) filtriert. Die
gereinigten Proben wurden resuspendiert und die Gewinnung
in Massenprozent wurde unter Verwendung des SYBR Green I-
Gewinnungstests bestimmt. Die Ergebnisse sind in Fig. 2 an
gegeben. Eine erhöhte Gewinnung, insbesondere von kleinerer
linearer doppelsträngiger DNA ist mit Netzmittel belegt.
20-µl-PCR-Reaktionsgemische zunehmender Produktgrößen (n =
96, alle Produkte unverdünnt) wurden unter Verwendung von
Multiscreen-384-PCR-Platten gereinigt und während 15 min
filtriert und 100-µl-PCR-Produkte einer Verdünnung 1 : 5 (n =
96, jedes Produkt mit TE-Puffer verdünnt) wurden 20 min bei
10 in Hg filtriert. Die gereinigten Proben wurden resuspen
diert und die Gewinnung in Massenprozent wurde unter Ver
wendung des SYBR Green I-Gewinnungstests bestimmt. Die Er
gebnisse sind in Fig. 3 angegeben. Eine erhöhte Gewinnung,
insbesondere von kleinerer linearer doppelsträngiger DNA
ist mit verdünnter Probe belegt.
Unter Verwendung von MultiScreen-PCR-Platten (96 Vertiefun
gen) wurden 50-µl-PCR-Reaktionsgemische eines Produkts mit
137 Basenpaaren unter Verwendung unterschiedlicher Verdün
nungsmittel (wie in Fig. 4 angegeben; n = 24, jedes Verdün
nungsmittel bei jedem Druck) 1 : 3 verdünnt und durch Filtra
tion zur Trockene bei entweder 25 oder 10 in Hg Vakuumdruck
gereinigt. Die Proben wurden in 50 µl Trisethylendi
amindiessigsäurepuffer resuspendiert und die Gewinnung in
Prozent wurde unter Verwendung von SYBR Green I-
Nucleinsäureanfärbung bestimmt. Wie in Fig. 4 gezeigt, ist
der Effekt der Salzkonzentration auf die Fraktionierung
(durch die Gewinnung ermittelt) bei einem höheren Vakuumbe
triebsdruck stärker ausgeprägt. Bei niedrigerem Vakuumdruck
belegen die differentiellen Effekte von 50 mM Kaliumchlorid
und 1,5 mM Magnesiumchlorid, dass Salzeffekte eher eine
Funktion der Kationenart und der Konzentration als ein
anionischer Effekt sind. Ein größerer Fraktionierungsgrad
ist mit einer weitaus geringeren Menge eines zweiwertigen
Kations (Magnesium) als bei Verwendung eines einwertigen
Kations (Kalium) erreichbar, wobei ihre kombinierten Wir
kungen additiv sind.
Unter Verwendung von MultiScreen-PCR-Platten (96 Vertiefun
gen) wurden 50-µl-PCR-Reaktionsgemische eines Produkts mit
301 Basenpaaren unter Verwendung unterschiedlicher Verdün
nungsmittel (wie in Fig. 5 angegeben; n = 16, jedes Verdün
nungsmittel bei jedem Druck) 1 : 3 verdünnt und durch Filtra
tion zur Trockene bei entweder 25 oder 10 in Hg Vakuumdruck
gereinigt. Die Proben wurden in 50 µl Trisethylendiamin
diessigsäurepuffer resuspendiert und die Gewinnung in Pro
zent wurde durch Konzentration gegenüber ungereinigtem Aus
gangsmaterial mittels Gelelektrophorese, Ethidiumbromid
anfärbung und densitometrische Abtastung bestimmt. Wie in
Fig. 5 gezeigt, werden bei hohem Vakuumdruck additive Wir
kungen von einwertigen und zweiwertigen Kationen beobach
tet, während bei niedrigerem Druck synergistische Wirkungen
beobachtet werden. Diese Daten belegen, dass die Wirkung
des zweiwertigen Kations, Magnesium, wahrscheinlich das Er
gebnis einer molekularen Kondensation gegenüber einem ein
fachen Aussalzen des Phosphatgerüsts der DNA, das die grö
ßere Konzentration von Kalium in Anwesenheit oder Abwesen
heit des Magnesiums ohne weiteres erreichen könnte, ist.
Ein Produkt mit 301 Basenpaaren, das längere Runden ampli
fiziert worden war und ein dreifach höheres Produkt ergab,
wurde unter Verwendung von Multiscreen-PCR gereinigt und
mit der Reinigung einer typischen Ausbeute des Produkts mit
301 Basenpaaren verglichen. 50-µl-unverdünnte-PCR-
Reaktionsgemische (n = 16, jeweils) wurden durch Filtration
zur Trockene bei 25 in Hg Vakuumdruck gereinigt. Die Proben
wurden in 50 µl TE-Puffer resuspendiert und die Gewinnung
in Prozent wurde durch die Konzentration gegenüber ungerei
nigtem Ausgangsmaterial mittels Geldensitometrie bestimmt.
Wie in Fig. 6 gezeigt, erhöht die Zugabe von Solutmasse die
prozentuale Gewinnung.
Fluoreszenz-markierte Oligonucleotide unterschiedlicher
Länge wurden aus 20 µl unter Verwendung einer MultiScreen-
384-SEQ-Platte in TE-Puffer oder in einem 1 : 2 verdünnten
Blindminisequenzreaktionsgemisch (matrizenfrei; 5 mM Tris-
HCl, pH-Wert 8,3, 15 mN Kaliumchlorid, 1,5 mM Magnesium
chlorid, 25 µM der einzelnen dNTPs) zur Trockene filtriert.
Die Proben wurden in 100 µl TE-Puffer resuspendiert und die
prozentuale Gewinnung gegenüber jedem aufgegebenen Oligo
nucleotid wurde durch relative Fluoreszenz bestimmt (n =
96, jeweils). Die Ergebnisse sind in Fig. 7 angegeben. Das
Verhalten von Nucleinsäuren bei kontinuierlicher Druckdif
ferenz-Ultrafiltration ist nicht auf doppelsträngige Frag
mente beschränkt. Kurz einzelsträngige Oligonucleotide zei
gen in Gegenwart von Salzen ähnliche Fraktionierungseigen
schaften.
Transfer-RNA (70-80 Basen) wurde in entweder Wasser oder
TE-Puffer, pH-Wert 8,0, basierenden Lösungen, die zunehmen
de Salzmengen enthielten verdünnt, bevor S00 ng pro Vertie
fung unter Verwendung von MultiScreen-384-SEP-Platten fil
triert wurden.
Wie in Fig. 8 gezeigt, verstärkt Puffer allein gegenüber
Wasser die Gewinnung der tRNA in einem ähnlichen Ausmaß wie
eine 10 mN Salzlösung in Wasser. Diese Daten legen nahe,
dass die Wirkung von TE auf die tRNA-Gewinnung wahrschein
lich ein Salzeffekt der Einführung einer Basenpaarung in
der RNA-Sekundärstruktur ist, jedoch größere Gesamtsalzkon
zentrationen eine umgekehrte Wirkung auf die Gewinnung be
sitzen. Diese Daten schließen jedoch nicht die Möglichkeit
aus, dass die Wirkung von TE auf dem pH-Wert beruht. Des
senungeachtet erhöht eine Erhöhung der Salzkonzentration
das Potential der RNA-Fraktionierung und sie vermindert da
durch die Gewinnung nach einer kontinuierlichen Druckdiffe
renz-Ultrafiltration.
Claims (5)
1. Verfahren zur selektiven Entfernung von Verunreinigun
gen in einer flüssigen Probe, das das Erhöhen der Kon
zentration der Verunreinigungen durch Zugabe eines Be
standteils, der aus Nucleinsäurekondensationsmitteln
und einwertigen Kationen ausgewählt ist, zu der Probe
und Kontaktieren der Probe mit einer Ultrafiltrations
membran und Einwirken einer Druckdifferenz auf die
Probe umfasst.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Nucleinsäurekon
densationsmittel aus der aus Mangan, Magnesium,
Hexamincobaltchlorid, Spermin, Spermadin und Gemischen
derselben bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die einwertigen Ka
tionen aus der aus Natrium, Kalium und Ammonium beste
henden Gruppe ausgewählt sind.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Druckdifferenz
eine konstante Druckdifferenz ist.
5. Verfahren zur selektiven Gewinnung von in einer flüs
sigen Probe enthaltenen linearen Nucleinsäuren, das
das Verdünnen der flüssigen Probe, das Kontaktieren
der verdünnten Probe mit einer Ultrafiltrationsmembran
und das Einwirken eines ersten Drucks auf die verdünn
te Probe und anschließend das Einwirken eines von dem
ersten Druck verschiedenen zweiten Drucks auf die ver
dünnte Probe umfasst.
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