-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Isolierung
von Nukleinsäuren
von anderen Bestandteilen einer Probe.
-
Die
Isolierung (Präparierung)
von Nukleinsäure
aus Proben, die Nukleinsäuren
enthalten, ist ein wichtiger Vorgang auf dem Gebiet der Biotechnologie
und der klinischen Diagnose. Zum Beispiel umfassen genetische Untersuchungen
die Isolierung von zellulärer
oder viraler Nukleinsäure
von anderen Bestandteilen, um eine isolierte Nukleinsäure zu ergeben,
die in einem nachfolgenden Nukleinsäureamplifikations- oder Nachweisschritt
verwendet wird.
-
Herkömmliche
Techniken für
die Nukleinsäureisolierung
schließen
das Protease K/Phenol-Verfahren unter
Verwendung von schädlichem
Phenol oder Chloroform (Sambrook, J et al, Molecular Cloning, A
Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1989) 7.12–7.15)
und das AGPC-Verfahren (Chomczunski, P. and Sacchi, N., Analytical
Biochemistry (1987) 162, 156–159)
ein. Zusätzlich
wird ein weiteres Verfahren in JP-A-7-59572 für die Nukleinsäureisolierung
ohne Verwendung von Phenol oder Chloroform offenbart und umfasst
(1) einen Schritt des Mischens einer Probe und wenigstens eines
Trägers
ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Dextran, Acrylamid und Carboxymethylcellulose
in eine flüssige
Mischung, (2) einen Schritt des Zugebens eines Reagenz C mit einem
Reagenz A, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Guanidinthiocyanat, Guanidinhydrochlorid,
Kaliumthiocyanat und Natriumthiocyanat, und wenigstens einem Reagenz
B, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus n-Propylalkohol, Isopropylalkohol,
n-Butylalkohol, sec-Butylalkohol,
tert-Butylalkohol und tert-Amylalkohol, zu der flüssigen Mischung
erhalten im Schritt (1), um die Nukleinsäure und den Träger unlöslich zu
machen, und (3) einen Schritt der Trennung der unlöslich gemachten
Nukleinsäure
und des Trägers
von der flüssigen
Phase.
-
Von
den vorher erwähnten
herkömmlichen
Techniken, haben das Protease K/Phenol-Verfahren und das AGPC-Verfahren Probleme
bei der Sicherheit der Handhabung und der Entsorgung von verwendeten
Reagenzien aufgrund der Verwendung von schädlichem Phenol oder Chloroform.
Diese Techniken erfordern ebenfalls Zentrifugation, um Nukleinsäure abzutrennen
und haben das Problem der Notwendigkeit eines speziellen Instruments.
-
Obwohl
das in JP-A-7-59572 offenbarte Verfahren kein schädliches
Phenol oder Chloroform erfordert und auch keinen Vorgang mit einer
Hochgeschwindigkeitszentrifugationsabtrennung der Nukleinsäure von
der flüssigen
Phase als Schwierigkeit erfordert, hat es nach wie vor ein Problem,
dass eine Filtration oder Zentrifugation notwendig ist, um die unlösliche Nukleinsäure und
die Träger
von der flüssigen
Phase zu trennen.
-
Wie
vorher beschrieben, haben die herkömmlichen Techniken für die Nukleinsäureisolation
die Probleme von komplexen Vorgängen
und die Notwendigkeit spezieller Instrumente. Aufgrund der komplexen
Vorgänge
sind die herkömmlichen
Techniken schwer zu automatisieren und erfordern Fachkönnen um
Nukleinsäure
schnell und reproduktionsfähig
aus zahlreichen Proben ohne Nukleinsäureverschleppung zwischen den Proben,
oder zwischen den Proben und deren Umwelt, zu isolieren und zu präparieren.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren für die Isolierung
(Präparierung)
von Nukleinsäure
zur Verfügung
zu stellen, welches weder schädliche
Substanzen, wie etwa Phenol oder Chloroform verwendet, noch ein
spezielles Instrument, wie etwa Filtration und Zentrifugation, erfordert,
und daher leicht zu automatisieren ist.
-
Das
Problem mit herkömmlichen
Verfahren für
die Isolierung und Präparierung
von Nukleinsäuren
liegt darin, wie die Abtrennung von Nukleinsäure aus ungereinigten Extrakten,
die Protein und andere Verunreinigungen enthalten, vereinfacht werden
kann. Die Isolierung von Protein, basierend auf der Abtrennung zwischen
zwei wässrigen
Phasen, wurde vor kurzem als eine Isolierungstechnik versucht, welche
keine Filter- oder zentrifugale Abtrennung umfasst. Jedoch wurden
keine spezifischen Bedingungen für
die Isolierung und Präparierung
von Nukleinsäure
aus ungereinigten Extrakten, die Protein enthalten, basierend auf
der Abtrennung zwischen zwei wässrigen
Phasen berichtet.
-
Die
Erfinder haben aufwendige Untersuchungen über die Isolierung von Nukleinsäuren basierend
auf der Abtrennung zwischen zwei wässrigen Phasen durchgeführt, und
die vorliegende Erfindung zu Stande gebracht. Die vorliegende Erfindung
wurde zu Stande gebracht, um die vorher erwähnte Aufgabe zu lösen. Die im
Anspruch 1 der vorliegenden Anmeldung definierte Erfindung, stellt
ein Verfahren für
die Isolierung von Nukleinsäure
in einer Probe zur Verfügung,
welches die Herstellung einer wässrigen
Lösung
mit der Probe, einem ersten wasserlöslichen Polymer, einem zweiten
wasserlöslichen
Polymer, das zwei wässrige
Phasen mit dem ersten wasserlöslichen
Polymer bilden kann, und einem oberflächenaktiven Stoff umfasst,
und Stillhalten der wässrigen
Lösung,
damit sich die Lösung
in zwei wässrige Phasen
trennt, und Trennen der Nukleinsäure
und der anderen Bestandteile in unterschiedlichen Phasen.
-
Die
wie in Anspruch 2 der vorliegenden Anmeldung definierte Erfindung
stellt ein besonders bevorzugtes, automatisierbares Verfahren für die Isolierung
von Nukleinsäure
in einer Probe zur Verfügung,
welches umfasst die Herstellung einer wässrigen Lösung (einer ersten wässrigen
Polymerlösung)
mit einem ersten wasserlöslichen
Polymer und einer wässrigen
Lösung
(einer zweiten wässrigen
Polymerlösung),
die ein zweites wasserlösliches
Polymer enthält,
das zwei wässrige
Phasen mit dem ersten wasserlöslichen
Polymer bilden kann, wobei wenigstens eines davon die Probe und
einen oberflächenaktiven
Stoff umfasst, in Kontakt bringen der ersten wässrigen Polymerlösung und
der zweiten wässrigen
Polymerlösung,
und Trennen der Nukleinsäure
und der anderen Bestandteile in unterschiedliche wässrige Lösungen.
-
Die
wie in Anspruch 3 der vorliegenden Anmeldung definierte Erfindung
stellt das Verfahren nach Anspruch 2 zur Verfügung, wobei die erste wässrige Polymerlösung und
die zweite wässrige
Polymerlösung
in der Form von laminaren Strömungen
in Kontakt gebracht werden.
-
Die
wie in Anspruch 4 der vorliegenden Anmeldung definierte Erfindung
stellt das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Verfügung, wobei
das erste wasserlösliche
Polymer Polyethylenglycol und das zweite wasserlösliche Polymer Dextran ist.
-
Die
wie in Anspruch 5 der vorliegenden Anmeldung definierte Erfindung
stellt das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Verfügung, wobei
der oberflächenaktive
Stoff ein nichtionischer oberflächenaktiver
Stoff ist. Die wie in Anspruch 6 der vorliegenden Anmeldung definierte
Erfindung stellt das Verfahren nach Anspruch 5 zur Verfügung, wobei
die Endkonzentration des nichtionischen oberflächenaktiven Stoffs wenigstens
0,05% ist.
-
Die 1 zeigt
die Ergebnisse des Beispiels 1, nämlich die Extinktionen der
wiedergewonnenen wässrigen
Lösungen
gemischt mit einem Protein-Assayreagenz bei 595 nm und die relativen
Dichten (optischen Dichten) der Banden von elektrophoretisch aufgetrennten
PCR-Produkten (auf der Grundlage einer Kontrollbande, erhalten durch
Elektrophorese des PCR-Produkts von 106 Kopien
HCV-DNS). Die Abszisse zeigt die Endkonzentration an Triton X-100
in dem wässrigen
Zweiphasensystem an. ND bezeichnet ein nicht nachweisbares PCR-Produkt,
welches eine Bande mit einer relativen optischen Dichte von weniger
als 0,8 ergab.
-
Die 2 zeigt
die Ergebnisse des Beispiels 2, nämlich die Extinktionen von
wiedergewonnenen wässrigen
Lösungen
gemischt mit einem Protein-Assayreagenz bei 595 nm und die relativen
Dichten (optische Dichten) der Banden der elektrophoretisch aufgetrennten
PCR-Produkte (auf der Grundlage einer Kontrollbande, erhalten durch
Elektrophorese des PCR-Produkts von 106 Kopien
HCV-DNS). Die Abszisse zeigt die Endkonzentration an Polyethylenglykol
(PEG) oder Dextran (DEX) in dem wässrigen Zweiphasensystem an.
-
3
Die 3 zeigt
einen strömungstechnischen
Chip, verwendet für
die Aufteilung zwischen laminaren Strömungen von zwei Phasen. Die Öffnungen
A, B, C und D führen
zu den Kanälen,
und in Beispiel 3 wurden die PEG-Schichtlösung und
die DEX-Schichtlösung
aus A bzw. B (Fließgeschwindigkeit:
100 μl/min)
eingebracht, um laminare Strömungen
in dem laminaren Strömungsbereich
zu bilden. Die PEG-Schichtlösung
und die DEX-Schichtlösung
wurden in der Form von laminaren Strömungen in Kontakt gebracht,
und dann wurden die entsprechenden wässrigen Lösungen von C und D wiedergewonnen.
-
Die 4 zeigt
die Ergebnisse des Beispiels 4, nämlich die Extinktionen der
wässrigen
Lösungen,
wiedergewonnen aus den laminaren Strömungen von zwei wässrigen
Phasen, gemischt mit einem Protein-Assayreagenz bei 595 nm, und
die relativen Dichten (optischen Dichten) der Banden der elektrophoretisch
getrennten PCR-Produkte (auf der Grundlage einer Kontrollbande erhalten
durch Elektrophorese des PCR-Produkts von 106 Kopien
an HCV-DNS).
-
Nun
wird die vorliegende Erfindung ausführlich beschrieben.
-
Die
durch die vorliegende Erfindung zu isolierende (zu präparierende)
Nukleinsäure
ist eine einzelsträngige
oder doppelsträngige
RNS oder DNS und die die Nukleinsäure enthaltende Probe ist eine
Probe, die eine derartige Nukleinsäure enthält, wie etwa eine Reaktionslösung erhalten
nach Verlängerung,
Amplifikation, Modifikation oder anderer Reaktionen einer Nukleinsäure, biogenen
Komponenten, wie etwa Serum, Plasma und Urin, oder ein ungereinigtes
oder teilweise gereinigtes virales, bakterielles oder zelluläres Homogenat,
erhalten ohne besondere Beschränkungen
durch jedes Homogenisierungsverfahren.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird zunächst eine wässrige Lösung mit einer Probe, einem
ersten wasserlöslichen
Polymer, einem zweiten wasserlöslichen
Polymer, das zwei wässrige
Phasen mit dem ersten wasserlöslichen
Polymer bilden kann, und einem oberflächenaktiven Stoff hergestellt.
Es gibt keine besondere Beschränkung
auf die ersten und die zweiten wasserlöslichen Polymere, solange sie
zwei wässrige
Phasen miteinander bilden können.
Wenn es nicht sicher ist, ob die zu verwendenden wasserlöslichen
Polymere zwei wässrige
Phasen miteinander bilden, oder ob sie zwei wässrige Phasen miteinander bei
gegebenen Konzentrationen bilden, obwohl sie sicher zwei wässrige Phasen
bilden können,
können
ihre wässrigen
Lösungen
vorher hergestellt werden, um zu überprüfen, ob sie zwei wässrige Phasen
bilden, und dann können
die zwei, von den unteren und oberen Schichten wiedergewonnen wässrigen
Phasen, verwendet werden.
-
Als
die ersten und zweiten wasserlöslichen
Polymere können
z.B. Polyethylenglykol, Dextran, Ficoll und ihre Derivate genannt
werden. Unter ihnen werden Polyethylenglykol und Dextran, welche
leicht zwei wässrige
Phasen bilden können,
bevorzugt als die ersten bzw. zweiten wasserlöslichen Polymere verwendet. Im
Fall der bevorzugten Kombinationen von Polyethylenglykol und Dextran
als die ersten und zweiten wasserlöslichen Polymere, ist die Kombination
eines Polyethylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht von 3.000
bis 10.000 mit einem Dextran mit einem mittleren Molekulargewicht
von 100.000 bis 2.000.000 besonders bevorzugt. In diesem Fall sind
mit Blick auf die Handhabung die Endkonzentrationen des Polyethylenglykols
und des Dextran in der wässrigen
Lösung
mit einer Probe, dem ersten wasserlöslichen Polymer und dem zweiten
wasserlöslichen
Polymer und einem oberflächenaktiven
Stoff, bevorzugt wenigstens 8%, besonders bevorzugt von 8 bis 15%.
Es muss nicht erwähnt
werden, dass Polyethylenglykol und Dextran vorher als Stammlösungen in
der Form von wässrigen
Lösungen
bei höheren
Konzentrationen als die Endkonzentrationen hergestellt werden können.
-
Der
oberflächenaktive
Stoff kann frei gewählt
werden, z.B. hinsichtlich der Fluidität der Probe und die Wirkung
auf die nachfolgenden Schritte, nämlich der hemmenden Wirkung
auf die Nukleinsäureamplifikation in
dem Fall, wo die isolierte Nukleinsäure zu amplifizieren ist, und
ist bevorzugt ein nichtionischer oberflächenaktiver Stoff, der geringen
Einfluss während
der Nukleinsäureamplifikation
zeigt. Derartige bevorzugte nichtionische oberflächenaktive Stoffe enthalten
z.B. Polyoxyethylenoctylphenylether, wie etwa Triton X-100 und Polyoxyehtylensorbitanmonolaurate,
wie etwa Tween 20, ohne besondere Beschränkungen. Mehr als ein oberflächenaktiver
Stoff kann in Kombination verwendet werden. In der vorliegenden
Erfindung ist es besonders bevorzugt, einen nichtionischen oberflächenaktiven
Stoff in einer Endkonzentration von wenigstens 0,05% in einer wässrigen
Lösung
mit einer Probe, dem ersten und zweiten wasserlöslichen Polymer und dem oberflächenaktive
Stoff, zu verwenden.
-
Für die Herstellung
einer wässrigen
Lösung
mit einer Probe, dem ersten wasserlöslichen Polymer, dem zweiten
wasserlöslichen
Polymer, das zwei wässrige
Phasen mit dem ersten wasserlöslichen
Polymer bilden kann, und einem oberflächenaktiven Stoff kann, wenn
notwendig, Wasser oder ein Puffer verwendet werden. Die wässrige Lösung kann
durch jedes Verfahren hergestellt werden, ohne Beschränkungen
auf die Reihenfolge in welchem die Probe und die entsprechenden
Reagenzien gemischt werden, solange die wässrige Lösung letztlich erhalten wird,
z.B. durch Mischen von allen und dann Zugabe von Wasser, durch Mischen
einer Probe und dem ersten wasserlöslichen Polymer in einer wässrigen
Lösung
und dann Zugabe des oberflächenaktiven
Stoffes und des zweiten wasserlöslichen
Polymers, oder durch Zugabe einer Probe, des oberflächenaktiven
Stoffs und des zweiten wasserlöslichen
Polymers zu einer wässrigen
Lösung
des ersten wasserlöslichen
Polymers.
-
Die
resultierende wässrige
Lösung
trennt sich beim Stehen in zwei wässrige Phasen auf und die Nukleinsäure und
die anderen Bestandteile einschließlich Protein werden auf die
verschiedenen Phasen verteilt. Wenn zum Beispiel die ersten und
zweiten wasserlöslichen
Polymere Polyethylenglykol und Dextran sind, und der oberflächenaktive
Stoff ein nichtionischer oberflächenaktiver
Stoff ist, werden die zwei wässrigen
Phasen als eine Polyethylenglykol-dominierte obere Schicht (hiernach
als eine Polyethylenglykolschicht bezeichnet) und eine Dextran-dominierte
untere Schicht (hiernach als eine Dextranschicht bezeichnet) ausgebildet,
und die meiste Nukleinsäure
verteilt sich in der Dextranschicht. Daher wird die Nukleinsäure wie
erwünscht
durch Wiedergewinnung der Dextranschicht erhalten. Die die Nukleinsäure enthaltende
Phase kann, wenn möglich,
direkt bei der Nukleinsäureamplifikation
oder -detektion nach der Abtrennung verwendet werden, oder die Nukleinsäure kann
aus der Phase, wenn notwendig, durch ein bekanntes Verfahren wiedergewonnen
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein besonders bevorzugtes
automatisierbares Verfahren für die
Isolierung von Nukleinsäure
zur Verfügung.
In dieser Ausführungsform
wird zunächst
eine wässrige
Lösung (eine
erste wässrige
Polymerlösung)
hergestellt, die ein erstes wasserlösliches Polymer, und eine wässrige Lösung (eine
zweite wässrige
Polymerlösung)
enthält,
die ein zweites wasserlösliches
Polymer enthält,
das zwei Phasen mit dem ersten wasserlöslichen Polymer bilden kann.
Als das erste wasserlösliche
Polymer und das zweite wasserlösliche
Polymer können
die vorher erwähnten
genannt werden. In dieser Ausführungsform
ist die Kombination von Polyethylenglykol und Dextran als die ersten
und zweiten wasserlöslichen
Polymere bevorzugt. Die Konzentrationen des ersten wasserlöslichen
Polymers und des zweiten wasserlöslichen
Polymers und der ersten wässrigen
Polymerlösung
und der zweiten wässrigen
Polymerlösung
sind nicht besonders begrenzt, solange diese wässrigen Lösungen zwei wässrigen
Phasen nach dem Mischen ausbilden. Im Fall der bevorzugten Kombination
von Polyethylenglykol und Dextran als die ersten und zweiten wasserlöslichen
Polymere, ist es bevorzugt, zunächst
Polyethylenglykol und Dextran in einem zweiphasigen wässrigen
System zu mischen, mit Endkonzentrationen an Polyethylenglykol und
Dextran von wenigstens 8%, wie vorher erwähnt, und dann die Polyethylenglykolschicht
und die Dextranschicht aus dem zweiphasigen wässrigen System für die Verwendung
als die entsprechenden wässrigen
Lösungen
wiederzugewinnen.
-
In
der vorliegenden Erfindung enthält
wenigstens eine der ersten wässrigen
Polymerlösung
und der zweiten wässrigen
Polymerlösung
sowohl die Probe als auch einen oberflächenaktiven Stoff, und keine
der Lösungen
kann die Probe oder den oberflächenaktiven
Stoff allein enthalten. Als der oberflächenaktive Stoff wird, wie
vorher angemerkt, ein nichtionischer oberflächenaktiver Stoff, insbesondere
ein Polyoxyethylenoctylphenylether, wie etwa Triton X-100, oder
ein Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, wie etwa Tween 20, bevorzugt.
Wenn ein nichtionischer oberflächenaktiver
Stoff verwendet wird, ist es besonders bevorzugt, einen nichtionischen
oberflächenaktiven
Stoff in einer Endkonzentration von wenigstens 0.05% in einer wässrigen
Lösung
zu verwenden.
-
Durch
in Kontakt bringen der ersten Polymerlösung und der zweiten Polymerlösung, wenn
notwendig mit Rühren,
und Stillhalten der resultierenden wässrigen Lösung, um die wässrige Lösung zwei
wässrige
Phasen bilden zu lassen, werden die Nukleinsäure und die anderen Bestandteile,
wie etwa Protein, in den unterschiedlichen Phasen verteilt. In der
vorliegenden Erfindung werden die erste wässrige Polymerlösung und
die zweite wässrige
Polymerlösung
in der Form von laminaren Strömungen
in Kontakt gebracht, welche in Durchflusswegen, wie etwa Kanälen oder
Röhren,
fließen.
Derartige laminare Strömungen
der ersten wässrigen
Polymerlösung
und der zweiten wässrigen
Polymerlösung
können
in Mikrokanälen,
eingeschnitten in einem Substrat durch ein bekanntes Verfahren,
wie etwa Photolithographie, in Kontakt gebracht werden, und die
Verwendung von Mikrokanälen
trägt zu
einer schnellen Nukleinsäureverteilung,
der Größen- und
Kostenreduzierung der Instrumente und des erforderlichen Substrats
zur Durchführung
der Erfindung und zur Automatisierung der vorliegenden Erfindung
bei.
-
Zum
Beispiel werden in einem bevorzugten Fall, wo laminare Strömungen einer
wässrigen
Polyethylenglykollösung
und einer wässrigen
Dextranlösung
als die ersten und zweiten wässrigen
Polymerlösungen
in Mikrokanälen
in Kontakt gebracht werden, das meiste kontaminierende Protein in
der Polyethylenglykolschicht verteilt, während Nukleinsäure in der
Dextranschicht verteilt wird. Daher wird wie erwünscht die Nukleinsäure durch
Wiedergewinnung der Dextranschicht erhalten. Die Nukleinsäure enthaltende
Phase kann, wenn möglich,
direkt in der Nukleinsäureamplifikation
oder -detektion nach Abtrennung verwendet werden, oder die Nukleinsäure kann
aus der Phase, wenn notwendig, durch ein bekanntes Verfahren wiedergewonnen
werden.
-
Nun
wird die vorliegende Erfindung ausführlicher mit Bezug auf die
Beispiele beschrieben. Jedoch ist die vorliegende Erfindung keineswegs
auf diese spezifischen Beispiele beschränkt.
-
BEISPIEL 1 Trennung von
Protein und Nukleinsäure
unter Verwendung der Abtrennung zwischen zwei wässrigen Phasen, die oberflächenaktive
Stoffe enthalten.
-
- (1) Zu 1 ml wässriger Lösungen, die Polyethylenglykol
6000 (mittleres Molekulargewicht 7500) in einer Endkonzentration
von 9%, Dextran (Molekulargewicht 480.000) in einer Endkonzentration
von 8,5% und Triton X-100 in Endkonzentrationen von 0 bis 0,5% enthalten,
wurden 100 μg
bovines Serumalbumin (hiernach als „BSA" bezeichnet) und 5 × 107 Kopien
einer doppelsträngigen
DNS (hiernach als „HCV-DNS" bezeichnet), die
HCV (Hepatitis C Virus) cDNS enthält (Basen 1 bis 1865 (für die Sequenz
und Basenzahl wird auf Kato, N et al., Proc, Natl. Acad. Sci. USA
(1990), 87, 9524–9528
Bezug genommen) wurden zugegeben und gemischt.
- (2) Die resultierenden wässrigen
Lösungen
wurden stehengelassen, um sich in zwei Phasen zu trennen und die
obere Schicht (dominiert durch Polyethylenglykol) bzw. die untere
Schicht (dominiert durch Dextran) wurden wiedergewonnen.
- (3) Zu 50 μl-Portionen
der wiedergewonnenen wässrigen
Phasen wurden 350 μl
destilliertes Wasser und 100 μl
eines Protein-Assayreagenz (Produktname, BIO-RAD PROTEIN ASSAY,
Bio-Rad Lab.) zugegeben und die Extinktionen wurden bei 595 nm gemessen.
- (4) Getrennt voneinander wurden die wiedergewonnenen wässrigen
Lösungen
mit TE um den Faktor 10 verdünnt
und 10 μl
der resultierenden Lösungen
wurden in PCR-Röhrchen
gegeben (Kapazität
0,5 ml, Produktname, GeneAmp Thin-Walled Reaction Tubes, Perkin Elmer).
Die
Zusammensetzung von TE
10 mM Tris-HCl (pH 8,0)
0,1 mM
EDTA
- (5) Dann wurden 65 μl
einer PCR-Mischung (mit der folgenden Zusammensetzung) zugegeben
und 60 μl Mineralöl wurde
darauf geschichtet. Die PCR wurde in einem thermischen Zykler (Produktname,
GeneAmp 9600 PCR System, Perkin Elmer) unter den folgenden Bedingungen
durchgeführt.
Die
Zusammensetzung der PCR-Mischung
11,5 mM Tris-HCl (pH 8,3)
57,7
mM KCl
2,6 mM MgCl2
0,3 mM dNTP
(dATP, dGTP, dCTP und dTTP jeweils 0,3 mM)
0,28 mM Primer (R)
(komplementär
zu den Basen 248 bis 267 HCV cDNS (Kato et al.), SEQ ID Nr. 1)
0,28
mM Primer (F) (homolog zu den Basen 10 bis 31 von HCV cDNS (Kato
et al., SEQ ID Nr. 2)
0,023% Triton X-100
0,035 U/μl AmpliTaq
Gold (Produktname, Perkin Elmer Japan)
PCR-Bedingungen
➀ 95°C, 9 Minuten
➁ 95°C, 30 Sekunden
➂ 62°C, 30 Sekunden
➃ 72°C, 1 Minute
40
Zyklen von ➁ bis ➃
- (6) Die PCR-Produkte wurden elektrophoretisch auf einem 4% Agarosegel
getrennt und mit SYBR Green II (Produktname, Takara Shuzo Co., Ltd.)
gefärbt.
Die Dichten der durch die Elektrophorese erhaltenden Banden wurden
mit einem Densitometer gemessen (Produktname, Densitograph, ATTO
Corporation).
-
Die
Extinktionen, gemessen mit dem Protein-Assayreagenz in (3), und die Dichten
der elektrophoretisch erhaltenden Banden, gemessen in (6), werden
in der 1 gezeigt. In der Anwesenheit von wenigstens 0,05%
Triton X-100, war die HCV DNS hauptsächlich in der unteren Schicht
verteilt, während
BSA hauptsächlich
in der oberen Schicht verteilt war. Folglich konnte in der Anwesenheit
von wenigstens 0,05% Triton X-100, HCV DNS und BSA getrennt werden.
-
BEISPIEL 2 Abtrennung
von Protein und Nukleinsäure
unter der Verwendung der Abtrennung zwischen zwei wässrigen
Phasen
-
- (1) Zu 1 ml wässriger Lösungen, die Polyethylenglykol
6000 (mittleres Molekulargewicht 7500) in Endkonzentrationen von
6 bis 9,6%, Dextran (Molekulargewicht 480.000) in Endkonzentrationen
von 5,5% bis 8,8% und Triton X-100 in einer Endkonzentration von
0,1% enthalten, wurden 100 μg
BSA und 5 × 107 Kopien HCV DNS zugegeben und gemischt.
- (2) Die resultierenden wässrigen
Lösungen
wurden stehengelassen, damit sie sich in zwei Phasen abtrennen und
die obere Schicht (dominiert durch Polyethylenglykol) bzw. die untere
Schicht (dominiert durch Dextran) wurden wiedergewonnen.
- (3) Zu 100 μl-Portionen
der wiedergewonnenen wässrigen
Lösungen
wurden 500 μl
destilliertes Wasser und 100 μl
eines Protein-Assayreagenz (Produktname, BIO-RAD PROTEIN ASSAY,
Bio-Rad Lab.) gegeben und die Extinktionen wurden bei 595 nm gemessen.
- (4) Getrennt wurden die wiedergewonnenen wässrigen Lösungen mit TE um den Faktor
10 verdünnt
und 10 μl
der resultierenden Lösungen
wurden in PCR-Röhrchen
gegeben (Kapazität
0,5 ml, Produktname, GeneAmp Thin-Walled Reaction Tubes, Perkin
Elmer).
- (5) Dann wurden 65 μl
einer PCR-Mischung (welche die gleiche wie diejenige in Beispiel
1 verwendete ist) zugegeben und 60 μl Mineralöl wurden darüber geschichtet.
Die PCR wurde in einem thermischen Zykler (Produktname, GeneAmp
9600 PCR System, Perkin Elmer) unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 durchgeführt.
- (6) Die PCR-Produkte wurden elektrophoretisch auf einem 4% Agarosegel
getrennt und mit SYBR Green II (Produktname, Takara Shuzo Co., Ltd.)
gefärbt.
Die Dichten der durch die Elektrophorese erhaltenden Banden wurden
mit einem Densitometer gemessen (Produktname, Densitograph, ATTO
Corporation).
-
Die
mit dem Protein-Assayreagenz in (3) gemessenen Extinktionenen und
die Dichten der elektrophoretisch erhaltenden Banden gemessen in
(6) werden in 2 gezeigt. Die HCV DNS war hauptsächlich in
der oberen Schicht in der Anwesenheit von höchstens 7,2% Polyethylenglykol
und höchstens
6,6% Dextran und in der unteren Schicht in der Anwesenheit von wenigstens
8,4% Polyethylenglykol und wenigstens 7,7% Dextran verteilt, während BSA
hauptsächlich
in der oberen Schicht, unabhängig
von ihren Konzentrationen, verteilt war. Folglich, in der Anwesenheit
von Triton X-100, wenn die Polyethylenglykolkonzentration und die
Dextrankonzentration wenigstens etwa 8% war, konnten HCV DNS und
BSA getrennt werden.
-
BEISPIEL 3 Abtrennung
zwischen laminaren Strömungen
von zwei wässrigen
Phasen
-
- (1) 2 ml einer wässrigen Lösung, die Polyethylenglykol
6000 (mittleres Molekulargewicht 7500) in Endkonzentrationen von
11,3% und Dextran in einer Endkonzentration von 10,6% enthielt,
wurde gerührt
und dann stehengelassen, um sich in zwei Phasen aufzutrennen.
- (2) Die zwei Phasen in der oberen Schicht (hiernach als die
PEG-Schicht bezeichnet) bzw. die untere Schicht (hiernach als die
DEX-Schicht bezeichnet) wurden wiedergewonnen.
- (3) Zu 0,8 ml der DEX-Schichtlösung wurden 0,2% Triton X-100
zugegeben, und 100 μg
BSA und 5 × 107 Kopien an HCV DNS wurden zu einem Gesamtvolumen
von 1 ml zugegeben. Andererseits wurde zu 0,8 ml der PEG-Schichtlösung 0,2
ml destilliertes Wasser zu einem Gesamtvolumen von 1 ml zugegeben.
- (4) Die PEG-Schichtlösung
und die DEX-Schichtlösung
wurden in einen in der 3 gezeigten strömungstechnischen
Chip durch die Öffnungen
A bzw. B mittels einer Spritzenpumpe bei Fließgeschwindigkeiten von 100 μl/min eingebracht,
um so laminare Strömungen
zu bilden, und wurden dann über
die Öffnungen c
und D wiedergewonnen.
- (5) Zu 50 μl
der wiedergewonnenen wässrigen
Lösungen
wurden 350 μl
destilliertes Wasser und 100 μl
eines Protein-Assayreagenz (Produktname, BIO-RAD PROTEIN ASSAY,
Bio-Rad Lab.) gegeben und die Extinktionen wurden bei 595 nm gemessen.
- (6) Getrennt wurden die wiedergewonnenen wässrigen Lösungen mit TE um den Faktor
10 verdünnt,
und 10 μl
der resultierenden Lösungen
wurden in PCR-Röhrchen
gegeben (Kapazität
0,5 ml, Produktname, GeneAmp Thin-Walled Reaction Tubes, Perkin
Elmer).
- (7) Dann wurden 65 μl
einer PCR-Mischung (welche die gleiche ist wie diejenige verwendet
in Beispiel 1) zugegeben und 60 μl
Mineralöl
wurde darüber
geschichtet. Die PCR wurde in einem thermischen Zykler (Produktname,
GeneAmp 9600 PCR System, Perkin Elmer) unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt.
- (8) Die PCR-Produkte wurden auf einem 4% Agarosegel elektrophoretisch
getrennt und mit SYBR Green II gefärbt (Produktname, Takara Shuzo
Co., Ltd.). Die Dichten der durch die Elektrophorese erhaltenen Banden
wurden mit einem Densitometer gemessen (Produktname, Densitograph,
ATTO Corporation).
-
Die
mit dem Protein-Assayreagenz in (3) gemessenen Extinktionen und
die Dichten der elektrophoretisch erhaltenen Banden, gemessen in
(8), werden in der 4 gezeigt. Die HCV DNS war in
der DEX-Schichtlösung
verteilt, während
BSA in der PEG-Schichtlösung
verteilt war. Folglich erlaubte die Abtrennung zwischen laminaren
Strömungen
von zwei Phasen in einem strömungstechnischen
Chip, gezeigt in der 3, die schnelle Trennung von
HCV DNS und BSA (100 μl
der wässrigen
Lösung,
die Nukleinsäure
enthält,
wurde innerhalb etwa 1 Minute wiedergewonnen).
-
Wie
vorher beschrieben, stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
für die
Isolierung (Präparierung) von
Nukleinsäure
zur Verfügung,
welches weder schädliche
Substanzen, wie etwa Phenol und Chloroform, verwendet, noch ein
spezielles Instrument, wie etwa Filtration und Zentrifugation erfordert,
und daher leicht zu automatisieren ist. Die vorliegende Erfindung
kann ebenfalls in Mikrokanälen
in Mikroplatten oder integrierten Platten durchgeführt werden.
Daher stellt die vorliegende Erfindung ein wichtiges Verfahren zur
Verfügung, welches
dazu beiträgt,
Mikroplatten zur Verfügung
zu stellen, welche zu amplifizierende Nukleinsäure für den Nachweis und die Quantifizierung
von bestimmten Nukleinsäuren
isolieren.
-
-