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Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung und ein Etikettierverfahren zur Etikettierung von Behältern mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 bzw. Anspruch 13.
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Derartige Etikettiervorrichtungen weisen üblicherweise ein Transportkarussell mit umfänglich angeordneten Behälteraufnahmen und wenigstens ein am Karussellumfang feststehend angeordnetes Etikettieraggregat auf. Mit dem Etikettieraggregat werden die Etiketten zunächst von einer Etikettenrolle vereinzelt und mit einem Übergabemechanismus an die Behälter übertragen. Um das Etikett am gesamten Behälterumfang aufzubringen, wird der Behälter durch die Behälteraufnahmen beispielsweise mittels eines Direktantriebs vor dem Etikettieraggregat abgerollt.
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Damit sich ein harmonisches Produktbild ergibt, ist es zusätzlich wünschenswert, dass die Etikette in einer definierten Lage gegenüber wenigstens einem Ausrichtungsmerkmal am Behälter, wie beispielsweise einer Prägung oder einer produktionsbedingten Naht aufgebracht werden. Zunächst müssen daher die Behälter nach der Übergabe an die Behälteraufnahmen in eine definierte Drehposition ausgerichtet werden. Dabei wird das Ausrichtungsmerkmal jedes einlaufenden Behälters individuell mit einer Erfassungseinheit optisch oder taktil erfasst und darauf basierend die entsprechende Behälteraufnahme mittels einer Steuerung so verdreht, dass sich der Behälter beim Erreichen des Etikettieraggregats in der gewünschten Drehposition befindet.
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Die
EP 1 205 388 B2 offenbart hierzu eine Etikettiervorrichtung, bei der nach dem Einlaufstern vier Kameras am Transportkarussell angeordnet sind, mit denen jeweils ca. 100° des Behälters erfasst werden. Die Einzelbilder werden anschließend zu einer Rundumansicht der Seitenwand zusammengesetzt und die Behälter darauf basierend ausgerichtet.
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Eine ähnliche Etikettiervorrichtung schlägt auch die
DE 10 2005 050 902 A1 vor, bei der die Ausrichtung durch mehrere Kameras in immer feiner werdenden Ausrichtungsstufen erfolgt.
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Um den Platzbedarf und die Ausrichtungsgeschwindigkeit zu erhöhen, schlägt die
EP 1 427 639 B1 vor, einen Aufdruck der Behälterverschlüsse von oben mittels einer Kamera zu erkennen und damit die Behälter auszurichten. Dadurch wird das Etikett in einer definierten Lage gegenüber dem Verschluss auf die Seitenwand aufgebracht.
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Des Weiteren offenbart die
DE 10 2008 044 926 A1 eine Vorrichtung zum Ausrichten von Behältern, bei der das Dekor, Gestaltungs- oder Funktionsmerkmale eines Verschlusselements erkannt werden und darauf basierend der Behälter zur Etikettierung ausgerichtet wird.
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Nachteilig bei den bekannten Etikettiervorrichtungen ist es, dass beim Aufbringen von mehreren Etiketten an einem Behälter, beispielsweise sowohl im Bereich des Verschlusses als auch der Seitenwand, Störungen im Produktbild entstehen können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Etikettiervorrichtung bereitzustellen, mit der auch mehrere Etiketten so auf einen Behälter aufgebracht werden können, dass ein verbessertes Produktbild entsteht.
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Diese Aufgabenstellung wird mit einer Etikettiervorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils gelöst, gemäß dem die Etikettiervorrichtung eine zweite Erfassungseinheit für ein zweites Ausrichtungsmerkmal an Behälterverschlüssen umfasst, und dass am Transportkarussell wenigstens ein zweites Etikettieraggregat zum Aufbringen von Etiketten auf Basis einer Behälterausrichtung nach dem zweiten Ausrichtungsmerkmal angeordnet ist.
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Dadurch, dass die Etikettiervorrichtung eine zweite Erfassungseinheit für ein zweites Ausrichtungsmerkmal an den Behälterverschlüssen umfasst, können die Behälter jeweils nach dem Etikettieren des ersten Etiketts zusätzlich auf das zweite Ausrichtungsmerkmal an den Behälterverschlüssen ausgerichtet werden. Es ist also möglich, mit dem zweiten Etikettieraggregat ein weiteres Etikett so aufzubringen, dass es anstatt auf das erste nun auf das zweite Ausrichtungsmerkmal ausgerichtet ist. Folglich können also zwei Etiketten mit unterschiedlicher Ausrichtung so auf den Behältern angebracht werden, dass beispielsweise das erste Etikett gegenüber einer Bedruckung an der Behälterseitenwand und das zweite Etikett gegenüber dem Behälterverschluss ausgerichtet ist. Dadurch entsteht ein verbessertes Produktbild des fertig etikettierten Behälters.
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Die Etikettiervorrichtung kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage angeordnet sein. Die Etikettiervorrichtung kann einer Abfüllanlage zum Abfüllen eines Produkts in die Behälter nachgeordnet sein. Insbesondere kann die Etikettiervorrichtung einer Abfüllanlage für Getränkedosen nachgeordnet sein. Die Behälter können dazu vorgesehen sein, Getränke, Hygieneartikel, Pasten, chemische, biologische und/oder pharmazeutische Produkte aufzunehmen. Die Behälter können insbesondere Getränkedosen, Kunststoffflaschen oder Glasflaschen sein. Die Behälter können jeweils einen Boden, eine Seitenwand, eine Mündung, einen Deckel und/oder einen Verschluss umfassen. Der Behälterverschluss kann auf der Behältermündung aufgebracht sein, insbesondere bei der Kunststoff- bzw. Glasflasche. Ebenso kann der Behälterverschluss insbesondere bei einer Getränkedose im Behälterdeckel integriert sein und/oder einen Öffnungsmechanismus wie beispielsweise einen Ring-Pull umfassen.
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Das Transportkarussell kann zum Transport der Behälter in den Behälteraufnahmen ausgebildet sein. Die Behälteraufnahmen können auf dem Transportkarussell angeordnet sein. Ferner können dem Transportkarussell ein Einlauf- und/oder ein Auslaufstern zugeordnet sein, um die Behälter den Behälteraufnahmen zu- und/oder davon abzuführen. Eine Vereinzelungsschnecke kann dazu vorgesehen sein, einen kontinuierlichen Behälterstrom in regelmäßig beabstandete Behälter aufzuteilen, wobei insbesondere deren Abstand dem Abstand der Aufnahmeelemente des Einlaufsterns und/oder dem Abstand der Behälteraufnahmen des Transportkarussells entspricht. Die Behälteraufnahmen können umfänglich in regelmäßigen Abständen am oder auf dem Transportkarussell angeordnet sein. Das Transportkarussell kann eine Karussellebene aufweisen, die senkrecht zu einer vertikalen Karussellachse verläuft und die insbesondere horizontal ausgebildet ist. Unter "vertikal" wird hier die Richtung verstanden, deren Vektor auf den Erdmittelpunkt gerichtet ist.
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Die Behälteraufnahmen können zur Behälterausrichtung dreh- bzw. schwenkbar ausgebildet sein. Die Behälteraufnahmen können mit einem Direktantrieb ausgebildet sein, um die Behälter um ihre Längsachsen zu drehen bzw. zu schwenken. Der Direktantrieb kann mit dem Drehteller direkt oder über ein Getriebe verbunden sein. Anders ausgedrückt kann jede Behälteraufnahme mit einem eigenen Direktantrieb verbunden sein, um die Behälter individuell auszurichten. Die Behälteraufnahmen können jeweils einen Drehteller zur Aufnahme eines Behälterbodens und/oder eine Zentrierglocke zur Aufnahme eines Behälterkopfs umfassen. Dadurch können die Behälter beim Transport zwischen dem Drehteller und der Zentrierglocke besonders sicher eingespannt werden.
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Die erste bzw. zweite Erfassungseinheit kann einen Sensor zur Erfassung des ersten bzw. zweiten Ausrichtungsmerkmals umfassen. Der Sensor kann eine Kamera oder ein taktiler Sensor sein. Taktil kann hier bedeuten, dass bei der Erfassung wenigstens ein Teil des Sensors mit dem Behälter in Kontakt steht. Denkbar ist auch eine Kombination aus mehreren Sensoren. Die zweite Erfassungseinheit kann einen anderen Sensor als die erste Erfassungseinheit aufweisen. Ebenso können beide Erfassungseinheiten mit dem gleichen Sensor ausgebildet sein. Vorzugsweise können die Erfassungseinheiten jeweils mit einer oder mehreren Kameras ausgebildet sein, um Ausrichtungsmerkmale an den Behältern bzw. Behälterverschlüssen optisch zu erfassen.
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Die erste Erfassungseinheit kann eine Kamera umfassen, die zur Aufnahme der Behälterseitenwand ausgebildet ist. Dagegen kann die zweite Erfassungseinheit eine Kamera umfassen, die zur Aufnahme einer Oberseite der Behälterverschlüsse ausgebildet ist. Dadurch können die Ausrichtungsmerkmale der Behälterseitenwand bzw. des Behälterverschlusses besonders einfach ohne Berührung erfasst werden. Eine Bildverarbeitungseinheit kann dazu ausgebildet sein, die Bilder der ersten und/oder zweiten Erfassungseinheit auf das erste und/oder zweite Ausrichtungsmerkmal hin auszuwerten.
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"Ausrichtungsmerkmal" kann hier bedeuten, dass dies ein Form- und/oder ein Gestaltungsmerkmal der Behälter bzw. der Behälterverschlüsse ist. "Formmerkmal" kann hier bedeuten, dass dies ein geometrisches Merkmal der Behälterform ist, wie beispielsweise eine Prägung, ein Embossing, eine Naht, ein Wulst oder dergleichen. "Gestaltungsmerkmal" kann hier bedeuten, dass dies ein Aufdruck oder ein bereits auf den Behälter aufgebrachtes Etikett ist. Ein Ausrichtungsmerkmal kann also ein beliebiges Element an den Behältern sein, über das sich dessen Drehposition gegenüber seiner Längsachse erfassen lässt.
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Das erste und das zweit Etikettieraggregat können zum Aufbringen von Etiketten auf die Behälter ausgebildet sein. Das erste und/oder das zweite Etikettieraggregat könnten jeweils einen Mechanismus zur Vereinzelung der Etiketten von einer Etikettenrolle oder aus einem Etikettenvorrat umfassen. Weiterhin kann das erste und/oder zweite Etikettieraggregat einen Beleimungsmechanismus zum Aufbringen eines Kalt- oder Heißleims auf die Etiketten umfassen. Alternativ können die Etiketten auch Selbstklebeetiketten sein, die bereits auf der Etikettenrolle oder im Etikettenvorrat mit einem Klebstoff versehen sind. Ferner können das erste und/oder das zweite Etikettieraggregat einen Übergabemechanismus zum Anbringen der Etiketten auf die Behälter umfassen. Das erste und/oder zweite Etikettieraggregat können dazu ausgebildet sein, unterschiedliche Etikettentypen zu verarbeiten. Das erste Etikettieraggregat kann in Transportrichtung vor dem zweiten Etikettieraggregat angeordnet sein. Denkbar ist auch die umgekehrte Anordnung.
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Dem ersten und/oder zweiten Etikettieraggregat kann jeweils eine Andrückeinheit nachgeschaltet sein, um die Etiketten an die Behälter bzw. Behälterverschlüsse anzudrücken. Beispielsweise kann die Andrückeinheit eine Bürste sein. Das erste Etikettieraggregat kann zum Aufbringen der Etiketten an den Behälterseitenwänden ausgebildet sein. Das zweite Etikettieraggregat und eine Andrückeinheit können dazu ausgebildet sein, die Etiketten teilweise an den Behälterseitenwänden und teilweise an den Behälterverschlüssen anzubringen. Insbesondere kann das zweite Etikettieraggregat dazu vorgesehen sein, ein erstes Etikettenteil an den Behälterseitenwänden anzubringen und eine dem Transportkarussell nachgeordnete Andrückeinheit kann dazu ausgebildet sein, den verbleibenden Etikettenteil an den Behälterverschlüssen anzubringen.
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Eine Maschinensteuerung kann zur Steuerung der Behälteraufnahmen auf Basis des ersten und des zweiten Ausrichtungsmerkmals ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Maschinensteuerung mit den beiden Erfassungseinheiten verbunden sein, um Positionssignale des ersten Ausrichtungsmerkmals bzw. des zweiten Ausrichtungsmerkmals am jeweiligen Behälter zu erhalten. Darüber hinaus kann die Maschinensteuerung mit den Direktantrieben der Behälteraufnahmen verbunden sein. Denkbar ist auch, dass das Transportkarussell zur Erfassung der Karussellposition einen Drehgeber umfasst, der mit der Maschinensteuerung verbunden ist. Dadurch können zu jedem Zeitpunkt die Positionen der Behälteraufnahmen gegenüber den Etikettieraggregaten bestimmt werden. Denkbar ist auch, dass die Maschinensteuerung mit den Etikettieraggregaten verbunden ist, um die Etikettierung auszulösen und/oder zu steuern.
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Die zweite Erfassungseinheit kann in einem Einlaufbereich des Transportkarussells angeordnet sein. Anders ausgedrückt kann die zweite Erfassungseinheit dem Transportkarussell vorlaufend angeordnet sein. Dadurch können Bereiche des Behälters bzw. der Behälterverschlüsse erfasst werden, die später mit den Behälteraufnahmen bzw. Zentrierglocken im Transportkarussell verdeckt werden. Die zweite Erfassungseinheit kann an einem Einlaufstern und/oder an einer Vereinzelungsschnecke angeordnet sein. In diesem Bereich wird die Ausrichtung der Behälterverschlüsse unmittelbar vor der Übergabe ans Karussell erfasst und es kommt zu besonders geringen Störungen durch vorangehende Transportschritte. Denkbar ist auch, dass die Zentrierglocken der Behälteraufnahmen teilweise transparent oder hohl ausgebildet sind. Die zweite Erfassungseinheit kann eine Kamera umfassen, die das zweite Ausrichtungsmerkmal an den Behälterverschlüssen durch den teilweise transparenten oder hohlen Teil der Zentrierglocke hindurch erfasst. Die Kamera der zweiten Erfassungseinheit kann in einem Maschinenoberteil des Transportkarussells angeordnet sein, vorzugsweise mit Blickrichtung vertikal nach unten auf wenigsten eine transparente oder hohle Zentrierglocke. Ebenso kann die Kamera der zweiten Erfassungseinheit vertikal über einer Ausnehmung im Maschinenoberteil angeordnet sein, vorzugsweise mit Blickrichtung vertikal nach unten durch die Ausnehmung hindurch auf eine teilweise transparente oder hohle Zentrierglocke. Dadurch ist es möglich, dass der Behälterverschluss und damit das zweite Ausrichtungsmerkmal erfasst werden, wenn sich der jeweilige Behälter bereits in der Behälteraufnahme befindet.
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Die erste Erfassungseinheit kann am peripheren Umfang des Transportkarussells angeordnet sein. Dadurch ist die erste Erfassungseinheit stationär angeordnet und die Verbindungsleitungen können dadurch besonders einfach ohne Drehverteiler aufgebaut sein. Die erste Erfassungseinheit kann eine oder mehrere Kameras umfassen, die zur Aufnahme einer Behälterseitenwand ausgebildet ist/sind. Dadurch können die Ausrichtungsmerkmale berührungsfrei erfasst werden.
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Die erste Erfassungseinheit kann in Transportrichtung nach der zweiten Erfassungseinheit und vor dem ersten Etikettieraggregat angeordnet sein. Dadurch befinden sich die Behälter bei der Erfassung mittels der ersten Erfassungseinheit bereits in den Behälteraufnahmen und deren Position kann basierend auf dem ersten Ausrichtungsmerkmal besonders genau erkannt und mit der Position der Behälteraufnahmen korreliert werden.
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Darüber hinaus stellt die Erfindung mit dem Anspruch 13 ein Etikettierverfahren zur Etikettierung von Behältern bereit, wobei die Behälter in Behälteraufnahmen eines Transportkarussells transportiert werden, wobei mit einer ersten Erfassungseinheit jeweils ein erstes Ausrichtungsmerkmal an den Behältern erfasst wird und die Behälter darauf basierend mit den Behälteraufnahmen gegenüber einem ersten am Transportkarussell angeordneten Etikettieraggregat ausgerichtet und etikettiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer zweiten Erfassungseinheit jeweils ein zweites Ausrichtungsmerkmal an Verschlüssen der Behälter erfasst wird, und dass die Behälter basierend auf dem zweiten Ausrichtungsmerkmal mit den Behälteraufnahmen gegenüber einem zweiten am Transportkarussell angeordneten Etikettieraggregat ausgerichtet und etikettiert werden.
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Dadurch, dass mit den beiden Erfassungseinheiten zwei unterschiedliche Ausrichtungsmerkmale sowohl an den Behältern als auch an deren Verschlüsse erfasst werden, ist es möglich, die Behälteraufnahmen individuell so auszurichten, dass zwei verschiedene Etiketten mit unterschiedlicher Ausrichtung aufgebracht werden, beispielsweise einmal gegenüber einer Bedruckung auf der Behälterseitenwand einer Getränkedose und das andere Mal ausgerichtet auf den Behälterverschluss. Dadurch entsteht ein verbessertes Produktbild.
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Bei dem Etikettierverfahren kann in einem ersten Schritt das zweite Ausrichtungsmerkmal und in einem anschließenden zweiten Schritt das erste Ausrichtungsmerkmal erfasst werden. Dadurch kann das zweite Ausrichtungsmerkmal bereits vor dem Einspannen der Behälter in die Behälteraufnahmen von oben besonders sicher erfasst werden.
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In einem den zweiten Schritt anschließenden dritten Schritt kann der Behälter mit einem Etikett basierend auf der Ausrichtung nach dem ersten Ausrichtungsmerkmal etikettiert werden, und in einem anschließenden vierten Schritt kann der Behälter mit einem weiteren Etikett basierend auf einer Behälterausrichtung nach dem zweiten Ausrichtungsmerkmal etikettiert werden. Dadurch kann das zuletzt im vierten Schritt aufgebrachte Etikett über das zuvor im dritten Schritt aufgebrachte Etikett sowie über den Behälterverschluss aufgebracht werden.
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Das Etikettierverfahren kann die zuvor in Bezug auf die Ansprüche 1–12 beschriebenen Merkmale einzeln oder in beliebigen Kombinationen umfassen. Ferner kann das Etikettierverfahren nach einem der Ansprüche 13–15 mit einer Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1–12 durchgeführt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer Etikettiervorrichtung in einer Draufsicht; und
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2 einen von der Etikettiervorrichtung in 1 etikettierten Behälter.
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In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Etikettiervorrichtung 1 in einer Draufsicht dargestellt. Zu sehen ist, dass die Behälter 2 im Einlaufbereich E mittels der Vereinzelungsschnecke 11 auf einen für die Etikettiervorrichtung 1 geeigneten Abstand vereinzelt werden. Zwischen der Vereinzelungsschnecke 11 und dem Transportkarussell 4 ist anschließend ein Einlaufstern 10 angeordnet, um die Behälter 2 zunächst an der zweiten Erfassungseinheit 8 vorbeizuführen und dann an die Behälteraufnahmen 5 zu übergeben. Diese sind hier jeweils mit einem Direktantrieb ausgebildet, die mit der Maschinensteuerung 14 verbunden sind. Denkbar ist jedoch auch jeder andere geeignete Antrieb, der eine individuelle Ausrichtung der Behälteraufnahmen 5 ermöglicht. Beispielsweise ein Servomotor mit einem Getriebe.
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Das Transportkarussell 4 ist zum Transport der Behälter 2 entlang der Transportrichtung R um seine Karussellachse K mit einem hier nicht dargestellten Antrieb drehbar ausgebildet. Ferner sind am Transportkarussell 4 umfänglich die ersten Etikettieraggregate 7a, 7b und die zweiten Etikettieraggregate 9a und 9b in der Transportrichtung R sequentiell nacheinander angeordnet. Dadurch können die Behälter 2 mit zwei verschiedenen Etiketten 24, 25 etikettiert werden. Zudem sind jeweils zwei erste Etikettieraggregate 7a, 7b bzw. zwei zweite Etikettieraggregate 9a, 9b vorhanden, um durch deren alternierenden Einsatz den Maschinendurchsatz zu erhöhen. Denkbar ist jedoch auch, dass nur ein erstes und ein zweites Etikettieraggregat oder zusätzliche Etikettieraggregate an der Etikettiervorrichtung angeordnet sind.
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Im Auslaufbereich A der Etikettiervorrichtung 1 werden die Behälter nun von einem Auslaufstern 12 übernommen. Hier werden mit den zweiten Etikettieraggregaten 9a, 9b teilweise seitlich aufgebrachte Etiketten 25 mit der Andrückeinheit 13 von oben auf die Behälterverschlüsse aufgedrückt. Denkbar ist dass die Andrückeinheit 13 direkt am Auslaufstern 12 angeordnet oder diesem nachgeordnet ist.
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Um die Erfindung besser darlegen zu können, wird zunächst auf die 2 eingegangen, in der ein mit der Etikettiervorrichtung 1 fertig etikettierter Behälter 2 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt ist. Zu sehen ist, dass der Behälter 2 hier eine Getränkedose ist, dieser kann jedoch auch jeder beliebige andere Behältertyp sein, wie beispielsweise eine Flasche aus Glas bzw. PET. Der Behälter 2 weist im Bereich der Seitenwand 20 eine Bedruckung 23 auf, die bereits vor der Etikettiervorrichtung 1 aufgedruckt wurde, beispielsweise bei der Dosenherstellung oder durch eine vorgeordnete Direktdruckmaschine. Zu sehen ist, dass die Bedruckung 23 einen Rand aufweist, der vertikal geschwungen ist und hier als erstes Ausrichtungsmerkmal 31 dient. Des Weiteren ist zu sehen, dass der Behälter 2 einen Deckel 21 mit einem Verschluss 22 aufweist, der hier als Ring-Pull ausgebildet ist. Hierdurch kann die Getränkedose einfach vom Konsumenten in bekannter Weise geöffnet werden. Da der Behälterverschluss 22 nicht rotationssymmetrisch ausgebildet ist und zudem gegenüber der Längsachse der Dose asymmetrisch am Deckel 21 angeordnet ist, dient dessen Rand als zweites Ausrichtungsmerkmal 32. Durch die Wahl des ersten und zweiten Ausrichtungsmerkmals 31, 32 kann also eindeutig die Position des Deckels 21 gegenüber der Behälterseitenwand 20 ermittelt werden. Dies ist deshalb notwendig, da der Deckel 21 erst nach dem Befüllen der Getränkedose aufgebracht wird und gegenüber der Bedruckung 23 eine beliebige Drehposition aufweist.
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Die Etikettiervorrichtung 1 in der 1 wird wie folgt eingesetzt:
Wie in der 1 zu erkennen ist, wird mit der zweiten Erfassungseinheit 8 im Bereich des Einlaufsterns 10 die Oberseite des Behälters 2 erfasst und damit die Drehposition des Behälterverschlusses 22. Dazu weist die zweite Erfassungseinheit 8 als Sensor eine oder mehrere Kameras auf, die senkrecht von oben auf die Behälter 2 gerichtet ist/sind. Alternativ ist auch denkbar, dass die Behälteraufnahmen 5 teilweise transparente oder hohle Zentrierglocken umfassen und dass die zweite Erfassungseinheit 8 das zweite Ausrichtungsmerkmal 32 am Behälterverschluss 22 durch den transparenten oder hohlen Teil der jeweiligen Zentrierglocke hindurch erfasst. Hierzu ist beispielsweise die Kamera der zweiten Erfassungseinheit 8 an einem Maschinenoberteil des Transportkarussells 4 mit Blickrichtung vertikal nach unten auf eine der transparenten oder hohlen Zentrierglocken angeordnet.
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Die Kamerabilder werden anschließend mit einer hier nicht dargestellten Bildverarbeitungseinheit in der Maschinensteuerung 14 ausgewertet und so die Drehposition des zweiten Ausrichtungsmerkmals 32 gegenüber der Transportbahn ermittelt.
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Anschließend werden die Behälter 2 in den Behälteraufnahmen 5 vor der ersten Erfassungseinheit 6 in der Richtung B um ihre eigene Längsachse gedreht und mit einer oder mehreren darin angeordneten Kameras aufgenommen. Dadurch wird die in der 2 dargestellte Bedruckung 23 an der Behälterseitenwand 20 erfasst. Anschließend wird mittels der in der Maschinensteuerung 14 angeordneten Bildverarbeitungseinheit die Drehposition des ersten Ausrichtungsmerkmals 31 gegenüber der Transportbahn ermittelt.
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Vor dem Erreichen der ersten Etikettieraggregate 7a und 7b werden zunächst die Behälteraufnahmen 5 entlang der Richtung C1 so verdreht, dass sie die gewünschte Ausrichtung aufweisen.
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Das Etikett 24 wird dann durch eine Drehbewegung D1 gegenüber den ersten Etikettieraggregaten 7a und 7b an der Behälterseitenwand 20 aufgebracht.
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Im Anschluss wird der Behälter 2 durch eine zweite Ausrichtbewegung C2 so ausgerichtet, dass die gewünschte Drehposition des Behälterverschlusses 22 gegenüber den nachfolgenden zweiten Etikettieraggregaten 9a und 9b erreicht wird.
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Durch eine weitere Drehbewegung D2 wird nun das zweite Etikett 25 mit den zweiten Etikettieraggregaten 9a und 9b an der Behälterseitenwand 22 aufgebracht, wobei das Etikett 25 noch teilweise nach oben über den Deckel 21 übersteht. Denkbar ist auch, dass eine Aufbringung des zweiten Etiketts 25 ohne die Drehbewegung D2 erfolgt.
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Durch eine dritte Ausrichtbewegung C3 wird nun der Behälter 2 so verdreht, dass eine geeignete Drehposition erreicht wird, um den nach oben überstehenden Teil des Etiketts 25 durch die Andrückeinheit 13 auf den Behälterverschluss 22 aufzudrücken. Beispielsweise sind die Behälter 2 dazu mit dem Etikett 25 in Transportrichtung nach vorne ausgerichtet und die Andrückeinheit 13 umfasst eine Bürste, mit der jeweils der nach oben abstehenden Etikettenteil L-förmig umgelegt und angedrückt wird.
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Wie in der 2 zu sehen ist, sind anschließend die Behälter 2 mit den beiden Etiketten 24 und 25 etikettiert. Dabei schließt das seitliche Etikett 24 an die Bedruckung 23 an und wirkt so besonders harmonisch. Das zweite Etikett 25 dient hier als Sicherungslasche für den Behälterverschluss 22. Es ist nach der Etikettierung L-förmig und überdeckt einerseits den Behälterverschluss 22 und andererseits die Behälterseitenwand 20.
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Dadurch ergibt sich ein optisch besonders ansprechendes Produktbild. Ferner kann die Etikettiervorrichtung 1 besonders effizient eingesetzt werden, da beide Etiketten 24, 25 mit unterschiedlicher Ausrichtung in einer Vorrichtung verarbeitet werden können.
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Es versteht sich, dass in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel genannte Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1205388 B2 [0004]
- DE 102005050902 A1 [0005]
- EP 1427639 B1 [0006]
- DE 102008044926 A1 [0007]