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Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine für Behälter gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein damit durchführbares Verfahren für die Mehrsortenetikettierung von Behältern.
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Eine Etikettiermaschine für Behälter gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 ist beispielsweise aus der
US 5713403A bekannt. Die Etikettiermaschine ist Bestandteil einer Produktionsanlage zur Mehrsortenabfüllung flüssiger Produkte in Behälter. Demnach werden Flaschen oder dergleichen Behälter in einer Füllmaschine vom Rundläufertyp zunächst mit zwei unterschiedlichen Produkten entsprechend einem vorgegebenen Sortenschema gefüllt. Nach Verschließen der Flaschen werden diese der Etikettiermaschine zugeführt. Diese umfasst einen drehbaren Behältertisch und zwei in der Peripherie des Behältertisches angeordnete Etikettieraggregate mit Etikettenmagazinen und Transferzylindern zur Übergabe der Etiketten an die Behälter. Die Etikettieraggregate werden unterschiedlich mit sortenspezifischen Etiketten bestückt und gezielt zur sortenreinen Etikettierung der auf dem Behältertisch umlaufenden Flaschen aktiviert. Die etikettierten Flaschen werden anschließend sortenspezifisch auf zwei Transportgassen verteilt.
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Nachteilig ist bei der obigen Konfiguration, dass vergleichsweise aufwändige Etikettieraggregate mit Transferzylindern oder der gleichen benötigt werden, die mit dem vorgegebenen Mehrsorten-Produktstrom synchronisiert und mit Etiketten bestückt werden müssen. Problematisch sind hierbei insbesondere häufig wiederkehrende Sortenwechsel und/oder die ordnungsgemäße Verarbeitung bei Positionslücken im Produktstrom. Wünschenswert wäre insbesondere eine Mehrsorten-Rundumetikettierung mit Direktentnahme von Etiketten aus sortenspezifisch bestückten Etikettenmagazinen.
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Die gestellte Aufgabe wird mit einer Etikettiermaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach eignet sich diese für die Etikettierung von Behältern, wie beispielsweise Flaschen, und umfasst: einen drehbaren Behältertisch mit Drehtellern zum Aufnehmen der Behälter; und wenigstens zwei seitlich am Behältertisch stationär angeordnete Etikettieraggregate zur insbesondere sortenspezifischen Etikettierung der Behälter. Erfindungsgemäß sind die Drehteller zum exzentrischen Aufnehmen der Behälter ausgebildet und/oder mittels Exzentern schwenkbar gelagert. Dabei sind die Drehteller und/oder Exzenter derart einzeln steuerbar, dass der radiale Abstand der Behälter von der Drehachse des Behältertisches durch Drehung der Drehteller und/oder Exzenter im Bereich der Etikettieraggregate gezielt verändert werden kann.
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Dadurch können die Behälter gezielt in den Etikettenentnahmebereich eines bestimmten Etikettieraggregats hinein geschwenkt werden und gezielt aus dem Etikettenentnahmebereich eines anderen Etikettieraggregats heraus geschwenkt werden. Beispielsweise werden die Behälter derart in den Etikettenentnahmebereich eines dem Behälter zugeordneten Etikettieraggregats hinein geschwenkt, dass der Behälter mit einer daran ausgebildeten Anfangsbeleimung ein Etikett aus dem Etikettenmagazin dieses Etikettieraggregats entnehmen kann. Umgekehrt unterbleibt die Etikettenentnahme aus dem Etikettenmagazin bei Etikettieraggregaten, die dem jeweiligen Behälter nicht zugeordnet sind, durch Schwenken der Behälter aus dem jeweiligen Etikettenentnahmebereich.
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Zum Aufwickeln des Etiketts auf den Behälter sind die Drehteller auf an sich bekannte Weise um sich selbst drehbar ausgebildet. Die Halterungen umfassen beispielsweise in den Drehtellern ausgebildete Vertiefungen für die Behälter oder dergleichen und von oben auf die Behälterverschlüsse absenkbare und frei mit dem Behälter schwenkbare Halter oder dergleichen.
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Sind Exzenter für die Drehteller vorhanden, so sind die Behälter vorzugsweise auf den Drehtellern zentriert eingespannt. Mit einem Exzenter lassen die Bewegungsabläufe und radialen Positionen der Behälter beim Herstellen einer Anfangsbeleimung und Endbeleimung, bei der Etikettenentnahme und beim Aufwickeln besonders flexibel optimieren.
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Bei exzentrischer Position des Behälters auf dem Drehteller ist ein vollständiges Aufwickeln des Etiketts je nach Exzentrizität jedoch ebenso möglich. Die radiale Exzentrizität des Behälters von der Drehachse des Drehtellers beträgt dann beispielsweise 5-10 mm, so dass zwischen einer selektiven Entnahme und Nichtentnahme von Etiketten aus den Etikettenmagazinen durch geeignete Teilumdrehung des Drehtellers gewechselt werden kann. Nichtsdestoweniger können die entnommenen Etiketten durch mindestens vollständige Umdrehung des Drehtellers zuverlässig rundum aufwickelt werden.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner eine elektrische Steuerung für die Drehteller und/oder Exzenter derart, dass die Behälter vor jedem Etikettieraggregat selektiv, beispielsweise um wenigstens 30° und insbesondere um wenigstens 45°, geschwenkt werden können, um den radialen Abstand um wenigstens 3 mm, insbesondere wenigstens 5 mm, zu verändern. Dies ermöglicht einen schnellen und effektiven Wechsel zwischen einer radialen Etikettenentnahmeposition der Behälter und einer radialen Passierposition der Behälter, in der sie die den Etikettieraggregaten ohne Etikettierung vorbeilaufen.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner Servomotoren zum individuellen Antreiben der Drehteller und/oder Exzenter. Dies ermöglicht eine präzise individuelle Steuerung der Drehteller und/oder Exzenter.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner eine elektrische Steuerung für die Drehteller und/oder Exzenter derart, dass die Behälter von einem äußeren Teilkreis, auf dem die Behälter etikettiert werden, auf einen inneren Teilkreis, auf dem die Behälter nicht etikettiert werden, bewegt werden können und umgekehrt. Dies vereinfacht die Positionierung der Etikettieraggregate bezüglich des Behältertisches und die Steuerung der Drehteller und/oder Exzenter.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner eine elektrische Steuerung für die Drehteller und/oder Exzenter derart, dass diese auf der Basis von den Drehtellern und/oder Behältern individuell zugeordneten Steuersignalen gedreht werden. Dies ermöglicht eine sortenspezifische Steuerung der Drehteller und/oder Exzenter und eine Berücksichtigung von Lücken im Behälterstrom. Die Steuersignale umfassen beispielsweise Information, welcher radiale Abstand an den einzelnen Etikettieraggregaten anzufahren ist, und ob die Drehteller bestückt sind.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner eine elektrische Steuerung für die Etikettieraggregate derart, dass daran ausgebildete Leimwerke auf der Basis von den Drehtellern individuell zugeordneten Steuersignalen arbeiten. Beispielsweise werden die Leimwerke nur an demjenigen Etikettieraggregat aktiviert, an dem auch der zugeordnete Behälter in seine äußere Etikettenentnahmeposition geschwenkt wird. In diesem Fall umfassen die Leimwerke Sprühköpfe für den berührungslosen Auftrag von Heißleim, insbesondere als streifenförmige Anfangsbeleimung und Endbeleimung. Die elektrische Steuerung dient dann zur intermittierenden Aktivierung der Sprühköpfe synchron mit dem Behältertransport auf dem Behältertisch.
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Alternativ können Anfangs- und/oder Endbeleimung im Kontakt mit kontinuierlich betriebenen Heißleimwalzen angebracht werden. Eine synchron intermittierende Ansteuerung von Leimwerken mit Leimwalzen ist nicht erforderlich.
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Vorzugsweise sind die Etikettieraggregate Heißleimaggregate mit Magazinen für Etiketten, insbesondere Rundumetiketten, und mit Leimwerken zum Herstellen einer Anfangsbeleimung auf den Behältern und einer Endbeleimung auf den Etiketten. Die Etiketten können dann vorteilhaft nur durch Schwenken der Behälter in ihre äußere Etikettenentnahmeposition entnommen werden, wohingegen die Behälter in ihrer inneren Passierposition nicht mit den Etiketten in Kontakt kommen.
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Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine ferner eine Verteileinrichtung zur sortenreinen Verteilung der etikettierten Behälter auf separate Transportgassen. Dies erleichtert eine anschließende automatische Mehrsortenverarbeitung.
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Etikettiermaschine nach einem der vorigen Ansprüche, ferner mit einer Inspektionseinrichtung für die etikettierten Behälter und mit einer Verteileinrichtung zum Aussondern fehlerhafter Behälter. Dies erleichtert eine korrekte Mehrsortenverarbeitung.
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Die gestellte Aufgabe wird ebenso gelöst mit einem Maschinenblock umfassend eine Etikettiermaschine nach wenigstens einer der vorigen Ausführungsformen und stromaufwärts davon eine Füllmaschine zur Mehrsortenabfüllung in die Behälter sowie eine Verschließmaschine für die gefüllten Behälter. Dies reduziert den Platzbedarf und den apparativen Aufwand für die Mehrsortenabfüllung flüssige Produkte in Behälter.
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Die gestellte Aufgabe wird ebenso gelöst mit einem Verfahren für die Mehrsortenetikettierung von Behältern in der Etikettiermaschine nach der vorigen Ausführungsformen, wobei die Behälter als gemischter Produktstrom mit unterschiedlichen Füllgutsorten zugeführt und die Etikettieraggregate den Füllgutsorten während der Etikettierung fest zugeordnet werden, und wobei die Behälter selektiv in einen Etikettenentnahmebereich des der jeweiligen Füllgutsorte zugeordneten Etikettieraggregats hinein geschwenkt und aus dem Etikettenentnahmebereich wenigstens eines nicht zugeordneten Etikettieraggregats heraus geschwenkt werden.
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Vorzugsweise werden die Behälter im Etikettenentnahmebereich mit einer Anfangsbeleimung ausgestattet und damit Etiketten aus einem Magazin entnommen. Die Steuerung der Etikettierung mittels Wechsel zwischen radialer Etikettenentnahmeposition und radialer Passierposition ist dann besonders effizient.
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Vorzugsweise wird beim Abfüllen eine sortenspezifische materielle Kennung an den Behältern angebracht und in der Etikettiermaschine ausgelesen, und/oder beim Abfüllen wird eine sortenspezifische elektronische Kennung der jeweiligen Behälterposition im Produktstrom zugeordnet und an die Etikettiermaschine übertragen. Dies ermöglicht eine vollautomatische Mehrsortenverarbeitung der Behälter. Die Behälter laufen vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, in einer regelmäßigen Abfolge von Füllgutsorten ein.
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Vorzugsweise wird die Etikettierung an den Etikettieraggregaten, insbesondere eine zugehörige Leimdosierung, auf der Grundlage von Steuersignalen ausgelöst, die die jeweils zugeordnete Füllgutsorte wiederspiegeln. Zu diesem Zweck wird jedem Drehteller eine elektronische Marke betreffend die Füllgutsorte oder einer Positionslücke zugeordnet. Dies ermöglicht eine einfache und zuverlässige Ansteuerung der Drehteller und/oder Exzenter.
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Vorzugsweise werden die Behälter während eines kontinuierlichen Transports auf dem Behältertisch und/oder mit Rundumetiketten etikettiert. Die vergleichsweise schnelle und einfache Ansteuerung der Drehteller und/oder Exzenter lässt sich dann besonders vorteilhaft einsetzen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf einen Maschinenblock mit der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine;
- 2 eine schematische Draufsicht auf einen Drehteller zur exzentrischen Aufnahme eines Behälters;
- 3 eine schematische Vorderansicht eines mittels Exzenter positionierbaren Drehtellers.
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Wie die 1 erkennen lässt, ist die Etikettiermaschine 1 für Behälter 2 vorzugsweise Bestandteil eines Maschinenblocks 100 und umfasst einen drehbaren Behältertisch 3 mit daran befestigten Drehtellern 4 für die Behälter 2, die zuvor mit Füllgutsorten A, B und C eines flüssigen Produkts, wie beispielsweise mit Getränkesorten, gefüllt und verschlossen werden.
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Den Füllgutsorten A, B und C zugeordnet sind in der Peripherie des Behältertisches 3 stationäre Etikettieraggregate 5A, 5B und 5C angeordnet. Die Etikettieraggregate 5A, 5B, 5C umfassen jeweils Etikettenmagazine 6 für sortenspezifische Etiketten 7A, 7B und 7C, passend zu den Füllgutsorten A, B und C, sowie eingangsseitige Leimwerke 8 zum Herstellen einer Anfangsbeleimung auf den Behältern 2 und ausgangsseitige Leimwerke 9 zum Herstellen einer Endbeleimung auf den Etiketten 7A, 7B und 7C.
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Die Etikettiermaschine 1 eignet sich generell für eine selektive Mehrsortenetikettierung der Behälter 2. Hierbei sind unterschiedliche Abfolgen der einzelnen Füllgutsorten A, B und C möglich. Beispielsweise können die Füllgutsorten A, B und C im kontinuierlichen Wechsel aufeinanderfolgen, wie in der 1 oben angedeutet ist. Ebenso können sie gruppenweise in die Behälter 2 gefüllt werden, beispielsweise in Dreiergruppen, wie in der 1 im Bereich der Etikettiermaschine 1 schematisch angedeutet ist.
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In der Ausführungsform gemäß 1 sind die Behälter 2 exzentrisch auf den Drehtellern 4 eingespannt. Durch gegensinnige Teilumdrehung der Drehteller 4, im Beispiel um 90°, können die Behälter 2 entweder in eine radial weiter außen liegende Etikettenentnahmeposition 10 oder in eine radial weiter innen liegende Passierposition 11 geschwenkt werden.
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In der inneren Passierposition 11 laufen die Behälter beispielsweise auf dem regulären Teilkreis 3a des Behältertisches 3 um, in der äußeren Etikettenentnahmeposition 10 vorübergehend auf einem demgegenüber größeren Teilkreis 3b (siehe auch 2). Die Etikettenentnahmeposition 10 und die Passierposition 11 sind durch die zugehörigen radialen Abstände 12 der Behälter 2 von der Drehachse 3c des Behältertisches 3 definiert, beispielsweise jeweils bis zur Längsachse der Behälter 2.
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In der Etikettenentnahmeposition 10 sind die Behälter 2 derart nach außen geschwenkt, dass sie durch einen Etikettenentnahmebereich 13 des zur Etikettierung der jeweiligen Füllgutsorte A, B und C vorgesehen Etikettieraggregats 5A, 5B, 5C laufen. Die Behälter 2 werden im Etikettenentnahmebereich 13 vorzugsweise zunächst vom Leimwerk 8 mit einer Anfangsbeleimung 8a ausgestattet und entnehmen dann mit Hilfe der Anfangsbeleimung 8a je ein Etikett 7A, 7B oder 7C aus seinem Etikettenmagazin 6, passend zu der im Behälter 2 vorliegenden Füllgutsorte A, B oder C.
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Im Anschluss kann das Etikett 7A, 7B oder 7C durch Drehung des Drehtellers 4 auf den Behälter 2 rundum aufgewickelt werden. Dabei wird vorzugsweise eine Endbeleimung am Etikett 7A, 7B oder 7C mittels des Leimwerks 9 in einem geeigneten radialen Abstand 12 des Behälters 2 und in einer geeigneten Drehlage des Drehtellers 4 angebracht.
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Anschließend wechselt der jeweilige Drehteller 4 mit dem etikettierten Behälter 2 in die innere Passierposition 11. Diese nimmt er auch an den ihm jeweils nicht zugeordneten Etikettieraggregaten 5A, 5B, 5C ein.
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Im Beispiel der 1 laufen die am eingangsseitigen Etikettieraggregat 5A etikettierten Behälter 2 in der Passierposition 11 am mittleren Etikettieraggregat 5B und am ausgangsseitigen Etikettieraggregat 5C vorbei, ohne dort behandelt zu werden. Funktional Entsprechendes gilt für Behälter 2 mit der Füllgutsorte B, die ausschließlich am mittleren Etikettieraggregat 5B etikettiert werden, und die Behälter 2 mit der Füllgutsorte C, die ausschließlich am ausgangsseitigen Etikettieraggregat 5C etikettiert werden.
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Die Etikettiermaschine 1 umfasst vorzugsweise jeweils herkömmliche Anbürststationen 14 im Bereich der Etikettieraggregate 5A, 5B, 5C sowie eine optionale eingangsseitige Drehlageneinheit 15 zum Erkennen und/oder Korrigieren der Drehlage der Behälter 2 und eine optionale ausgangsseitige Inspektionseinheit 16 zum Überprüfen der Etikettierungsqualität.
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In der 1 ist beispielhaft eine Positionslücke 17 im Behälterstrom angedeutet, also ein nicht mit einem Behälter 2 bestückter Drehteller 4. Derartige Positionslücken 17 im Behälterstrom können beispielsweise im Bereich der eingangsseitigen Drehlageneinheit 15 oder stromaufwärts davon erkannt werden, so dass die Leimwerke 8, 9 der einzelnen Etikettieraggregate 5A, 5B, 5C selektiv für die Positionslücke 17 deaktiviert werden können. Bei Leimwerken 8, 9 mit Leimwalzen, die einen Kontakt mit den Behältern 2 benötigen, ist dies jedoch nicht erforderlich.
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Zur Steuerung der Drehteller 4, und gegebenenfalls vorhandener Exzenter, sowie der Etikettieraggregate 5A, 5B, 5C ist beispielsweise eine gemeinsame Steuerung 18 vorhanden, um die Passierposition 11 beziehungsweise die Etikettenentnahmeposition 10 gezielt anzufahren und gegebenenfalls auch die Leimwerke 8, 9 gezielt zu aktivieren. Hierzu werden Steuersignale sortenspezifisch an die den einzelnen Füllgutsorten A, B, C zugeordneten Etikettieraggregate 5A, 5B, 5C und Drehteller 4 übermittelt. Die Steuersignale werden durch sortenspezifische Marken ausgelöst, die an den Behältern 2 materiell vorhanden und auslesbar sind oder den jeweiligen Förderpositionen der Behälter 2 elektronisch zugeordnet werden, insbesondere beim Füllen der Behälter 2.
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Der Maschinenblock 100 umfasst stromaufwärts der Etikettiermaschine 1 vorzugsweise ferner eine Füllmaschine 21 mit einem Einlaufstern 22 und einem Auslaufstern 23 sowie eine Verschließmaschine 24. Diese ist beispielsweise mit einem Transportstern 25 an die Etikettiermaschine 1 angeschlossen.
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Stromabwärts der Etikettiermaschine 1 ist eine Verteilvorrichtung 26 mit Verteilsternen 27 ausgebildet, um die etikettierten Behälter 2 sortenrein auf den Füllgutsorten A, B, C zugeordnete Transportgassen 28A, 28B und 28C zu verteilen. Vorzugsweise ist die Verteilvorrichtung 26 ferner zum Ausscheiden fehlerhaft etikettierter Behälter 2' auf ein Ausscheideband 28D ausgebildet. Die Transportgassen 28A, 28B und 28C führen zu einer Verpackungsmaschine 29 zum Herstellen von Mehrsortengebinden mit den Behältern 2 oder dergleichen.
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Wie die 1 schematisch erkennen lässt, unterscheiden sich die Drehlagen der Drehteller 4 mit exzentrisch eingespannten Behältern 2 um beispielsweise 90° zwischen der Etikettenentnahmeposition 10 und der Passierposition 11. Denkbar sind allerdings auch andere Drehlagenunterschiede, beispielsweise von wenigstens 30° oder wenigstens 45° und insbesondere von wenigstens 90°.
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In der 2 ist schematisch das Schwenken eines exzentrisch auf einem Drehteller 4 eingespannten Behälters 2 von der radialen Passierposition 11 in die radiale Etikettenentnahmeposition 10 an drei Transportpositionen entlang der Teilkreise 3a, 3b schematisch dargestellt. Zur besseren Verdeutlichung sind die Teilkreise 3a, 3b in der 2 als gerade Linien dargestellt. Der Drehteller 4 ist auf an sich bekannte Weise zentrisch um seine Drehachse 4a drehbar. Schematisch dargestellt sind beispielhaft liegend gestapelte Etiketten 7A (passend zur Füllgutsorte A) und eine mit dem eingangsseitigen Leimwerk 8 am Behälter 2 angebrachte Anfangsbeleimung 8a.
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Wie die 2 ferner erkennen lässt, wird der Behälter 2 mit seiner Anfangsbeleimung 8a in der äußeren Etikettenentnahmeposition 10 gegen ein Etikett 7A geführt, das von der Anfangsbeleimung 8a durch Drehung 4b des Drehtellers 4 aus dem Etikettenmagazin 6 (in der 2 nicht dargestellt) gezogen und sukzessive um den Behälter 2 gewickelt wird.
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Das Aufwickeln des Etiketts 7A während des Weitertransports des Behälters 2 ist in der 2 unten gestrichelt schematisch angedeutet. Damit soll verdeutlicht werden, dass auch eine exzentrische Befestigung des Behälters 2 auf dem Drehteller 4 eine Rundumetikettierung des Behälters 2 mit dem Etikett 7A ermöglicht.
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In der 2 sind ferner auf die Behälterverschlüsse absenkbare Halterungen 31 schematisch angedeutet, die sich ebenfalls um die Drehachse 4a des Drehtellers 4 gemeinsam mit den Behältern 2 drehen lassen.
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In der 3 ist eine alternative Ausführungsform schematisch dargestellt, bei der die Behälter zentrisch auf den Drehtellern 4 stehend von oben mittels auf die Behälterverschlüsse absenkbarer Halterungen 32 eingespannt sind. In diesem Fall sind die Drehteller 4 und ihre vorzugsweise als Servomotoren ausgebildeten Antriebsmotoren 33 auf einem Exzenter 34 derart gelagert, dass die Behälter 2 von der inneren Passierposition 11 in die in der 3 dargestellte äußere Etikettenentnahmeposition 10 und wieder zurück geschwenkt werden können. Zu diesem Zweck wird der Exzenter 34 vorzugsweise ebenfalls von einem als Servomotor ausgebildeten Antriebsmotor 35 um eine Teilumdrehung gedreht, beispielsweise um wenigstens 30° und insbesondere um wenigstens 45° oder wenigstens 90°.
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Wie die 3 ferner erkennen lässt, werden die Behälter 2 jeweils zwischen der absenkbaren Halterung 32 und einer als Halterung ausgebildeten Ausnehmung 4c im Drehteller 4 eingespannt. Entsprechendes gilt für die voranstehend beschriebenen Ausführungsformen.
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Der Drehteller 4, die absenkbare Halterung 32 und der dazwischen eingespannte Behälter 2 sind gemeinsam um eine Schwenkachse 34a des Exzenters 34 schwenkbar, um die innere Passierposition 11 oder die äußere Etikettenentnahmeposition 10 gezielt anzufahren.
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Der Exzenter 34 kann tellerförmig ausgebildet sein, als Schwenkarm oder dergleichen. Ebenso wäre auch eine Ausführungsform denkbar, bei der auch die Antriebsmotoren 33 für die Drehteller 4 im Wesentlichen unterhalb des Behältertisches 3 angeordnet sind.
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Mit der Etikettiermaschine 1 kann wie folgt gearbeitet werden:
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Die Behälter 2 werden beispielsweise mit Hilfe eines in der 1 schematisch dargestellten Förderbands 36 und einer Einteilschnecke 37 an die Füllmaschine 21 übergeben und dort abwechselnd oder in Gruppen mit unterschiedlichen Füllgutsorten A, B, C gefüllt.
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Den Behältern 2 wird eine die Füllgutsorte A, B, C kennzeichnende Marke zugeordnet. Diese kann materiell auf den Behältern 2 angebracht werden, beispielsweise in Form eines maschinenlesbaren Codes, oder als elektronische Marke der relativen Position des jeweiligen Behälters 2 im Behälterstrom zugeordnet werden.
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Die gefüllten Behälter 2 werden an die Verschließmaschine 24 während des kontinuierlichen Weitertransports der Behälter 2 übergeben und dort verschlossen.
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Die verschlossenen Behälter 2 werden an die Etikettiermaschine 1 übergeben und dort optional hinsichtlich der Drehlage der einzelnen Behälter 2 überprüft. Gegebenenfalls nach Korrektur der Drehlage werden die Behälter 2 in Abhängigkeit von der jeweils enthaltenen Füllgutsorte A, B oder C von einem der Etikettieraggregate 5A, 5B oder 5C mit Rundumetiketten 7A, 7B oder 7C ausgestattet.
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Zu diesem Zweck werden die zugehörigen Drehteller 4 in Abhängigkeit von der beim Füllen der Behälter 2 erzeugten Marke selektiv in die Passierposition 11 oder die Etikettenentnahmeposition 10 geschwenkt. Hierbei nehmen die Behälter 2 im Etikettenentnahmebereich 13 des der jeweiligen Füllgutsorte A, B oder C zugeordneten Etikettieraggregats 5A, 5B oder 5C die Etikettenentnahmeposition 10 ein und im Bereich der anderen Etikettieraggregate die Passierposition 11.
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Die Etikettenentnahmeposition 10 dient insbesondere zum Anbringen der Anfangsbeleimung 8a und zum Entnehmen der Etiketten 7A, 7B, 7C aus den jeweiligen Etikettenmagazinen 6. Zum Aufwickeln der Etiketten 7A, 7B, 7C und zum Anbringen der Endbeleimung (nicht dargestellt) an den Etiketten 7A, 7B, 7C können die Behälter 2 mit den Drehtellern 4 in eine andere Drehlage und radiale Position gedreht werden, beispielsweise zwischen die Passierposition 11 und die Etikettenentnahmeposition 10 oder auch über die Passierposition 11 hinaus, also in eine Position radial innerhalb der Passierposition 11. Sowohl die Entnahme als auch das Aufwickeln der Etiketten 7A, 7B, 7C erfordert eine kontinuierliche Drehung der Behälter 2 auf den Drehtellern 4.
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Die etikettierten Behälter 2 werden optional ausgangsseitig an der Etikettiermaschine 1 auf korrekten Sitz der Etiketten 7A, 7B, 7C überprüft.
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Im Anschluss an die Etikettiermaschine werden die Behälter 2 in Abhängigkeit von der enthaltenen Füllgutsorte A, B, C mit Hilfe der zugeordneten Marken in der Verteileinrichtung 26 auf die zugehörigen Transportgassen 28A, 28B, 28C verteilt. Zusätzlich können fehlerhafte etikettierte Behälter von der Verteileinrichtung 26 auf ein Ausleitband 28D geleitet und aus dem Produktstrom ausgesondert werden.
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Positionslücken 17 im Produktstrom können im Zuge einer nicht erfolgten Füllung mit einer der Füllgutsorten A, B, C an der Füllmaschine 21 beispielsweise als elektronische Marke der jeweiligen Position im Produktstrom zugewiesen werden und/oder eingangsseitig in der Etikettiermaschine, beispielsweise an der Drehlageneinheit 15, erkannt werden. An den Positionslücken 17 werden Leimwerke 8, 9 mit Sprühköpfen für den berührungslosen Leimauftrag gezielt deaktiviert. Aufgrund des an der Positionslücke 17 fehlenden Behälters 2 unterbleibt die Etikettenentnahme am Etikettenmagazin 6 auch ohne zusätzliche Maßnahmen, ebenso eine Anfangs- und/oder Endbeleimung mittels Leimwalzen.
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Die Steuerung 18 der Etikettieraggregate 5A, 5B, 5C, der Drehteller 4, optional vorhandener Exzenter 34 und gegebenenfalls der Leimwerke 8, 9 arbeitet in Abhängigkeit von elektronisch den Behältern 2 zugeordneten oder materiell daran vorhandenen Marken, die die jeweils wenigstens die in den einzelnen Behältern 2 enthaltene Füllgutsorte A, B oder C wiedergeben.
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Mit Hilfe der Exzenter 34 lassen sich die Bewegungsabläufe beim Entnehmen und Aufwickeln der Etiketten 7A, 7B, 7C und Herstellen der Endbeleimung an den Etiketten 7A, 7B, 7C besonders flexibel und zielgerichtet optimieren.
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Demgegenüber bietet eine exzentrische Positionierung der Behälter 2 auf den Drehtellern 4 den Vorteil eines deutlichen geringeren apparativen Aufwands, da keine zusätzlichen Antriebe für den Wechsel zwischen der inneren Passierposition 11 und der äußeren Etikettenentnahmeposition 10 benötigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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