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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarstylinggerät zum Einbringen von Locken in eine Haarsträhne mit einem in einem Gehäuse angeordneten, stabförmigen Teil und einem zwischen dem Gehäuse und dem stabförmigen Teil angeordneten und relativ zum Gehäuse und zum stabförmigen Teil drehbaren Greifelement zum Greifen der Haare und Aufwickeln derselben um das stabförmige Teil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
WO 2012 / 080 751 A2 ist ein gattungsgemäßes Haarstylinggerät bekannt, mittels welchem vergleichsweise einfach Locken in ansonsten glatte Haare einbringbar sind. Hierfür werden die zu lockenden Haarsträhnen zwischen zwei Arme des Haarstylinggeräts gelegt und diese Arme anschließend geschlossen. Durch das drehbare Greifelement wird nun die zu lockende Haarsträhne um das stabförmige Teil aufgewickelt und gleichzeitig mit ihrem freien Ende in das Haarstylinggerät eingezogen. Mittels einer Heizeinrichtung, welche beispielsweise im Gehäuse oder im stabförmigen Teil angeordnet ist, werden nun die Haare erhitzt und dadurch die Lockenbildung unterstützt. Nach dem Öffnen des Haarstylinggeräts kann die fertig geformte Locke aus der zwischen dem Gehäuse und dem stabförmigen Teil angeordneten Kammer herausgezogen werden.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Haarstylinggeräten gibt es jeweils eine erste Öffnung, die benachbart und entlang einer Mantelfläche des stabförmigen Teils verläuft sowie eine zweite Öffnung an einer freien Stirnseite des einseitig aufgehängten stabförmigen Teils. Diese Ausführungsform des Haarstylinggeräts bedingt, dass es nicht richtungsunabhängig verwendet werden kann. Das Haarstylinggerät muss demzufolge immer mit seiner zweiten Öffnung Richtung Kopf verwendet werden. Wird das Gerät mit seiner zweiten Öffnung abgewandt zum Kopf eingesetzt, so kommt es beim Einziehen der Haarsträhne zur Störung und das Haarstylinggerät bricht den Wickelvorgang ab. Im schlimmsten Fall lässt sich die Haarsträhne nicht mehr ohne Schaden aus dem Haarstylinggerät entfernen. Auf jeden Fall widerfährt dem Haar eine erhebliche thermische und mechanische Belastung durch das Herausziehen der Haarsträhne.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein Haarstylinggerät der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, welche einen richtungsunabhängigen Einsatz des Haarstylinggeräts ermöglicht.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Haarstylinggerät anstelle bisher lediglich einer zweiten Öffnung nunmehr zwei zweite Öffnungen vorzusehen, wodurch ein richtungsunabhängiges Verwenden des Haarstylinggeräts ermöglicht wird. Das erfindungsgemäße Haarstylinggerät zum Einbringen von Locken in eine Haarsträhne weist dabei ein in einem Gehäuse angeordnetes stabförmiges Teil sowie ein zwischen dem Gehäuse und dem stabförmigen Teil angeordnetes und relativ zum Gehäuse und zum stabförmigen Teil drehbares Greifelement zum Greifen der Haarsträhne und Aufwickeln derselben um das stabförmige Teil auf. Ebenfalls vorgesehen ist eine Heizeinrichtung zum Erhitzen der aufgewickelten Haarsträhne, wodurch Lockenbildung unterstützt wird. Das erfindungsgemäße Haarstylinggerät besitzt eine erste Öffnung benachbart und entlang einer Mantelfläche des stabförmigen Teils sowie zwei zweite Öffnungen an gegenüberliegenden Stirnseiten des stabförmigen Teils. Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Haarstylinggeräten kann das erfindungsgemäße Haarstylinggerät nun richtungsunabhängig eingesetzt werden. Dies stellt einen deutlich verbesserten Anwendungskomfort dar, da die Anwenderin nun nicht mehr darauf achten muss, dass die zweite Öffnung zum Kopf gerichtet ist.
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Erfindungsgemäß ist das stabförmige Teil in einem Mittenbereich am Gehäuse fixiert. Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Haarstylinggeräten erfolgt somit eine Fixierung des stabförmigen Teils nicht mehr flächig an einer Stirnseite desselben, sondern nunmehr in einem Mittenbereich. Dies eröffnet die Möglichkeit, zwei zweite Öffnungen an der jeweiligen Stirnseite des stabförmigen Teils vorzusehen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist im Bereich der beiden Stirnseiten des stabförmigen Teils jeweils ein Widerlager zum Fangen/Halten der aufzuwickelnden Haarsträhne vorgesehen. Die Widerlager sind dabei zwischen einem geöffneten und einem geschlossenen Zustand verstellbar, wobei sie vorzugsweise in ihren geschlossenen Zustand überführt werden, sofern das Greifelement angetrieben und damit das Haarstylinggerät aktiviert wird. Das jeweilige Widerlager dient dabei zum Fangen/Halten der Haarsträhne während des Aufwickelns. Wäre ein derartiges Widerlager nicht vorhanden, so würde sich die aufzuwickelnde Haarsträhne nicht unbedingt um das stabförmige Teil aufwickeln. Durch Kombination eines derartigen Widerlagers mit einem Sensor, insbesondere mit einem Lagesensor, kann erreicht werden, dass beim Verwenden des Haarstylinggeräts nur das vom Kopf abgewandte Widerlager aktiviert wird, während das dem Kopf zugewandte nicht betätigt wird.
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Zweckmäßig sind zwei Greifelemente vorgesehen, die beispielsweise gleichlaufend, gegenlaufend oder nachlaufend angetrieben sind. Hierdurch wird eine deutliche Reduzierung der Aufwickelzeit erreicht, insbesondere sofern die beiden Greifelemente beispielsweise gegenläufig angetrieben werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist die Antriebseinrichtung innerhalb des stabförmigen Teils angeordnet. Die Antriebseinrichtung zum Antrieb eines oder beiden Greifelemente kann somit besonders platzsparend innerhalb des ansonsten für eine Antriebseinrichtung nicht genutzten stabförmigen Teils vorgesehen werden. Alternativ ist selbstverständlich auch denkbar, dass die Antriebseinrichtung über einen Kettentrieb, über Zahnräder oder über einen Riementrieb mit dem Greifelement antriebsverbunden und im Gehäuse angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform kann beispielsweise die für die Lockenbildung erforderliche Heizeinrichtung innerhalb des stabförmigen Teils angeordnet werden. Bereits diese nicht abschließende Aufzählung lässt erahnen, welch mannigfaltige Möglichkeiten zum Antrieb der Greifelemente zur Verfügung stehen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist die Antriebseinrichtung über einen Walzentrieb mit zumindest zwei gegenüberliegend angeordneten Walzen mit dem Greifelement antriebsverbunden. Die beiden gegenüberliegenden Walzen ermöglichen einen unterbrechungsfreien Antrieb des Greifelements auch wenn dieses mit seiner Ausnehmung zur Aufnahme der Haarsträhne eine der beiden Walzen erreicht, da dann die gegenüberliegende Walze den weiteren Antrieb und das weitere Verdrehen des Greifelements übernehmen kann. Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Haarstylinggerät zum Einbringen von Locken in eine Haarsträhne,
- 2 ein stabförmige Teil des Haarstylinggeräts mit einer Befestigung im Mittenbereich,
- 3 eine Darstellung wie in 2, jedoch mit zusätzlichen stirnseitigen Widerlagern zum Fangen/Halten der Haarsträhne,
- 4 eine Darstellung wie in 2, jedoch mit zwei Greifelementen,
- 5 eine Schnittdarstellung durch das Haarstylinggerät im Bereich eines Greifelements mit einer Antriebseinrichtung, die über einen Riementrieb mit dem Greifelement antriebsverbunden ist,
- 6 eine Antriebseinrichtung mit zwei gegenüberliegenden Walzen zum Antrieb des Greifelements.
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Entsprechend der 1, weist ein erfindungsgemäßes Haarstylinggerät 1 zum Einbringen von Locken in eine Haarsträhne 2 ein in einem Gehäuse 3 angeordnetes, stabförmiges Teil 4 sowie ein Greifelement 5 zum Greifen der Haarsträhne 2 und zum Aufwickeln derselben um das stabförmige Teil 4 auf. Darüber hinaus vorgesehen ist eine Heizeinrichtung 6, die beispielsweise im Bereich des stabförmigen Teils 4 und/oder im Gehäuse 3 angeordnet sein kann und die zur Lockenbildung erforderliche Wärme erzeugt. Das Haarstylinggerät 1 besitzt dabei eine erste Öffnung 7, die benachbart und entlang einer Mantelfläche des stabförmigen Teils 4 angeordnet ist sowie zwei zweite Öffnungen 8 und 8' an den gegenüberliegenden Stirnseiten 9 und 9' des stabförmigen Teils 4. Durch die zwei zweiten Öffnungen 8, 8' ist ein richtungsunabhängiges Verwenden des erfindungsgemäßen Haarstylinggeräts 1 möglich, wodurch insbesondere der Anwendungskomfort deutlich gesteigert werden kann, da das erfindungsgemäße Haarstylinggerät 1 nicht wie bisher aus dem Stand der Technik bekannte Haarstylinggeräte lediglich eine einzige zweite Öffnung 8 aufweist und deshalb stets mit dieser zum Kopf gerichtet eingesetzt werden muss. Wurden beispielsweise herkömmliche Haarstylinggeräte mit ihrer zweiten Öffnung in der verkehrten Richtung verwendet, so konnte es beim Einziehen der zu lockenden Haarsträhne zu einer Störung kommen, wodurch das Haarstylinggerät den Aufwickelvorgang abbrach. Im schlimmsten Fall ließ sich zudem die Haarsträhne nicht mehr ohne Schaden aus dem Haarstylinggerät entfallen. Auf jeden Fall widerfährt jedoch dem Haar bzw. der Haarsträhne eine unnötige thermische und nicht unerhebliche mechanische Belastung durch das Herausziehen der Haarsträhne.
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Um zwei zweite Öffnungen 8, 8' vorsehen zu können, ist es erforderlich, das stabförmige Teil 4, welches als Wickelkörper für die zu lockende Haarsträhne 2 fungiert, entsprechend zu lagern, was durch eine Lagerung in einem Mittenbereich 10 (vgl. die Fi-guren 2 bis 4) erfolgt. In diesem Fall ist somit das stabförmige Teil 4 im Mittenbereich über eine entsprechende Halteeinrichtung 11 am Gehäuse 3 angebunden. Im Bereich der beiden Stirnseiten 9, 9' des stabförmigen Teils 4 kann darüber hinaus jeweils ein
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Widerlager 12, 12' zum Fangen/Halten der aufzuwickelnden Haarsträhne 2 vorgesehen sein. Die Widerlager 12, 12' sind dabei zwischen einem geöffneten und einem geschlossenen Zustand verstellbar, wobei sie vorzugsweise in ihren geschlossenen Zustand überführt werden, sofern das Greifelement 5 angetrieben und damit das Haarstylinggerät 1 aktiviert wird. Das jeweilige Widerlager 12, 12' dient dabei zum Fangen/Halten der Haarsträhne 2 während des Aufwickelns. Im nicht aktivierten Zustand sind die Widerlager 12, 12' offen und begrenzen die zweiten Öffnungen 8, 8' nicht. Wäre ein derartiges Widerlager 12, 12' nicht vorhanden, so würde sich die aufzuwickelnde Haarsträhne 2 nicht unbedingt um das stabförmige Teil 4 aufwickeln. Durch Kombination eines derartigen Widerlagers 12, 12' mit einem Sensor 13, insbesondere mit einem Lagesensor, kann erreicht werden, dass beim Verwenden des Haarstylinggeräts 1 nur das vom Kopf abgewandte Widerlager 12, 12' aktiviert wird, während das dem Kopf zugewandte nicht betätigt wird.
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Das erfindungsgemäße Haarstylinggerät 1 besitzt üblicherweise ein Greifelement 5, wobei selbstverständlich auch zwei Greifelemente 5 vorgesehen sein können, wie dies beispielsweise gemäß der 4 dargestellt ist. Die beiden Greifelemente 5 können dabei gleichlaufend, gegenlaufend oder nachlaufend angetrieben werden. Hierbei ist es denkbar, dass ein Sensor 13, zum Beispiel ein Lagesensor, detektiert, welches der beiden Greifelemente 5 oben liegt, so dass beispielsweise nur das obige Greifelement 5 angetrieben wird. Zum Antrieb des zumindest einen Greifelements 5 ist eine Antriebseinrichtung 14 vorgesehen, die gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform beispielsweise innerhalb des stabförmigen Teils 4 angeordnet sein kann. Durch diese Anordnung kann eine besonders platzsparende und damit bauraumoptimierte Unterbringung der Antriebseinrichtung 14 erreicht werden. Innerhalb des stabförmigen Teils 4 kann selbstverständlich zusätzlich auch zumindest ein Teil der Heizeinrichtung 6 angeordnet sein.
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Betrachtet man die 5, so ist dort eine extern angeordnete Antriebseinrichtung 14 zu erkennen, die über einen Riementrieb 15 mit dem Greifelement 5 antriebsverbunden und selbst im Gehäuse 3 angeordnet ist. Anstelle des Riementriebs 15 können selbstverständlich auch ein Kettentrieb oder Zahnräder verwendet werden. Wiederum alternativ zum Riementrieb 15 bzw. zu Zahnrädern kann die Antriebseinrichtung 14 auch über einen Walzentrieb mit zumindest zwei gegenüberliegend angeordneten Walzen 16 mit dem Greifelement 5 antriebsverbunden sein. Durch die zumindest zwei gegenüberliegend angeordneten Walzen 16 wird das Greifelement 5 permanent angetrieben, selbst wenn dessen Ausnehmung 17 zum Einlegen der Haarsträhne 2 eine der beiden Walzen 16 überfährt und dann dort kein Antrieb möglich ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Haarstylinggerät 1 kann die Anwendung desselben deutlich erleichtert werden, da die Anwenderin nicht bei jeder Haarsträhne 2 überlegen muss, ob sie das Haarstylinggerät 1 richtig herum hält. Darüber hinaus kann durch die zwei zweiten Öffnungen 8, 8' eine Fehlhaltung und damit eine Fehlanwendung des Haarstylinggeräts zumindest reduziert, üblicherweise sogar gänzlich vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haarstylinggerät
- 2
- Haarsträhne
- 3
- Gehäuse
- 4
- stabförmiges Teil
- 5
- Greifelement
- 6
- Heizeinrichtung
- 7
- erste Öffnung
- 8
- zweite Öffnung
- 9
- Stirnseite
- 10
- Mittenbereich
- 11
- Halteeinrichtung
- 12
- Widerlager
- 13
- Sensor
- 14
- Antriebseinrichtung
- 15
- Riementrieb
- 16
- Walzen