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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von zumindest einer Information in einem Fahrzeug und ein Informationsausgabesystem.
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In der Regel weist ein Fahrzeug zumindest eine Anzeigefläche in der Mittelkonsole des Fahrzeugs auf. Auf dieser Anzeigefläche können Einstellungen zu Fahrzeugfunktionen, Navigationsinformationen oder – bei stehenden Fahrzeugen – sogar Filme und Fernsehprogramme ausgegeben werden. Dabei ist diese Anzeigefläche derart angeordnet, dass sie zumindest vom Fahrer und vom Beifahrer einsehbar ist, ohne dass diese unbequeme Sitzpositionen einnehmen müssen. Werden Informationen, wie beispielsweise E-Mail-Nachrichten, Kurzmitteilungen, Telefonanrufe oder ähnliches erhalten, können diese ebenfalls auf dieser Anzeigefläche angezeigt oder durch Lautsprecheransagen ausgegeben werden. Handelt es sich bei den empfangenen Informationen um vertrauliche Informationen oder möchte der Fahrer generell nicht, dass andere Fahrzeuginsassen Zugriff auf empfangene Informationen haben, sollen andere Fahrzeuginsassen keinen visuellen oder akustischen Zugriff darauf erlangen.
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Die
DE 10 2005 036 867 A1 beschreibt ein Verfahren zur akustischen Informationsausgabe, bei welchem über wenigstens einen Lautsprecher einem Hörer akustische Informationen zugespielt werden. Dabei wird der Schallpegel im Umfeld des Lautsprechers und des Hörers ermittelt. Die Lautsprecherausgabe wird dann auf Basis des ermittelten Schallpegels gesteuert, wobei der Nutzer, für den die akustische Information bestimmt ist, diese gerade noch mit guter Verständlichkeit wahrnehmen kann.
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Ferner beschreibt die
JP 2004-096664 A eine Freisprecheinrichtung. Diese umfasst dabei eine jedem Fahrzeuginsassen zugeordnete Lautsprecheranordnung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, mittels welcher eine Vertraulichkeit von empfangenen Informationen auf einfache Art und Weise gewahrt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und ein Informationsausgabesystem nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Information empfangen. Zudem wird eine Sitzbelegung in dem Fahrzeug erfasst, wobei eine Anzahl von sich in dem Fahrzeug befindenden Fahrzeuginsassen ermittelt wird. Wenn ermittelt wird, dass die Anzahl gleich eins ist, wird die Information in einem ersten Ausgabemodus ausgegeben. Wenn ermittelt wird, dass die Anzahl größer als eins ist, wird die Information in einem zweiten Ausgabemodus ausgegeben.
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Befindet sich lediglich ein Fahrzeuginsasse in dem Fahrzeug, kann davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um den Fahrer handelt. Dieser kann während des Fahrens Zugriff auf Informationen akustisch über Lautsprecher oder visuell über im Fahrzeug verbaute Anzeigeflächen erhalten. Durch die Definition unterschiedlicher Ausgabemodi für die Information kann gewährleistet werden, dass die Vertraulichkeit von Informationen für einen Fahrer gewahrt bleibt, wenn sich mehrere Fahrzeuginsassen in dem Fahrzeug befinden.
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Insbesondere wird in dem ersten Ausgabemodus die Information akustisch und/oder visuell ausgegeben, wobei die visuelle und/oder die akustische Ausgabe der Information mittels zumindest einer Ausgabeeinheit erfolgt, die mehreren Fahrzeugsitzen des Fahrzeugs zugeordnet ist. Befindet sich lediglich ein Fahrzeuginsasse in dem Fahrzeug, muss die Privatsphäre dieses Nutzers nicht geschützt werden. Die Ausgabe der Information kann zur besseren Informationserfassung daher auf allen dem Informationsausgabesystem zur Verfügung stehenden Ausgabeeinheiten erfolgen. Es muss nicht darauf geachtet werden, die Information nur dort auszugeben, wo sie auch von Dritten erfasst werden könnte. Dritte befinden sich schließlich nicht im Fahrzeug.
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In dem zweiten Ausgabemodus hingegen wird die Information insbesondere nur mittels einer Ausgabeeinheit oder mehrerer Ausgabeeinheiten ausgegeben, die lediglich dem Fahrersitz zugeordnet ist/sind. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist eine Ausgabe im zweiten Ausgabemodus durch die Ausgabeeinheit oder die Ausgabeeinheiten, die lediglich dem Fahrersitz des Fahrzeugs zugeordnet ist/sind, nur von einer Person auf dem Fahrersitz wahrnehmbar. Dadurch kann gewährleistet werden, dass, wenn sich mehrere Personen in dem Fahrzeug befinden, die Privatsphäre des Fahrers gewahrt bleibt. Die Information wird dann nur dem Fahrer ausgegeben.
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Unter der Formulierung, dass eine Ausgabeeinheit "mehreren Fahrzeugsitzen des Fahrzeugs zugeordnet ist" wird in dieser Schrift insbesondere verstanden, dass visuelle Darstellungen und/oder akustische Ausgaben von Personen einsehbar oder hörbar sind, die auf jeweils einem von zumindest zwei Fahrzeugsitzen des Fahrzeugs sitzen. Dadurch können beispielsweise zumindest der Fahrer und der Beifahrer durch bloßes Verändern der Blickrichtung visuelle Darstellungen der Ausgabeeinheit einsehen. Unter der Formulierung, dass eine Ausgabeeinheit "lediglich dem Fahrersitz zugeordnet ist" wird in dieser Schrift insbesondere verstanden, dass visuelle Darstellungen und/oder akustische Ausgaben von einer Person, nämlich dem Fahrer, wahrnehmbar, d. h. einsehbar oder hörbar sind, die auf dem Fahrersitz sitzt und von anderen Fahrzeuginsassen auf den anderen Fahrzeugsitzen nicht oder zumindest schwer oder mit Beeinträchtigungen wahrnehmbar, d. h. einsehbar bzw. hörbar sind.
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Insbesondere wird die Information in dem ersten Ausgabemodus von einer Lautsprechereinheit und/oder einer Anzeigeeinheit ausgegeben und/oder in dem zweiten Anzeigemodus von zumindest einem Teil der Anzeigeeinheit ausgegeben. In dem ersten Anzeigemodus, der dann eingestellt wird, wenn sich nur der Fahrer in dem Fahrzeug befindet, kann die Information über Sprachausgabe und über Textausgabe ausgegeben werden. Dadurch kann der Fahrer auf schnelle und einfache Weise Zugang zu den ausgegebenen Informationen erhalten. Die Anzeigeeinheit kann beispielsweise mehrere Teile umfassen. Dabei kann ein erster Teil in der Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet sein. Der erste Teil ist dann in der Regel zumindest dem Fahrer- und dem Beifahrersitz zugeordnet. Der erste Teil kann daher in dem ersten Ausgabemodus verwendet werden. Ist der erste Teil ein Dual-View-Display, kann der erste Teil jedoch auch in dem zweiten Ausgabemodus verwendet werden. Bei einem Dual-View-Display ist der Anzeigeeinhalt auf dem Display von der Richtung, aus der auf das Display geblickt wird, abhängig. Im zweiten Anzeigemodus kann dann die Information lediglich aus der Richtung des Fahrers sichtbar sein. Es ist dann der Anzeigeeinhalt nur dem Fahrersitz zugeordnet. Zudem kann ein zweiter Teil der Anzeigeeinheit beispielsweise in einem Kombinationsinstrument des Fahrzeugs angeordnet sein. Dieser Teil der Anzeigeeinheit ist nur dem Fahrersitz zugeordnet. Andere Fahrzeuginsassen können diesen Teil der Anzeigeeinheit nur dann einsehen, wenn eine unbequeme Sitzposition eingenommen wird. Zudem kann der zweite Teil auch ein Head-Up-Display in der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite umfassen. Auch dieses ist von dem Beifahrer nur schwer einsehbar.
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Die Ausgabeeinheit, die lediglich dem Fahrersitz zugeordnet ist, kann beispielsweise auf der rechten Seite im Kombiinstrument des Fahrzeugs angeordnet sein. Die Abdeckung des Kombiinstruments kann dann so angeordnet sein, dass sie die Ausgabeeinheit für den Beifahrer verdeckt. Wenn der Beifahrer die Ausgabeeinheit einsehen wollen würde, müsste er seine Sitzposition derart verändern, dass dies vom Fahrer nicht unbemerkt bliebe.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird, wenn ermittelt wird, dass die Anzahl gleich eins ist, ein erster Wert für eine Privatsphäre eingestellt, und wenn ermittelt wird, dass die Anzahl größer als eins ist, wird ein zweiter Wert für die Privatsphäre eingestellt, wobei der Ausgabemodus für die Ausgabe der Information von diesem Wert für die Privatsphäre abhängt. Dies stellt eine einfache Methode dar, mit der der Ausgabemodus des Informationsausgabesystems bestimmt werden kann. Der Wert für die Privatsphäre, der eingestellt wird, wenn die Anzahl der Fahrzeuginsassen erfasst worden ist, kann dabei insbesondere die logischen Werte 1 und 0 erhalten. Dabei kann die 0 dafür stehen, dass nur ein Fahrzeugsitz, also der Fahrersitz belegt ist, und die 1 dafür stehen, dass mehr als ein Fahrzeugsitz belegt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die empfangene Information daraufhin untersucht, ob sie potentiell vertrauliche Informationen enthält oder ob sie potentiell keine vertraulichen Informationen enthält. Wenn die empfangene Information potentiell vertrauliche Informationen enthält, wird sie nach dem vorstehend angegebenen Verfahren ausgegeben. Wenn die empfangene Information keine potentiell vertraulichen Informationen enthält, wird sie im ersten Ausgabemodus ausgegeben, und zwar unabhängig davon, wie groß die Anzahl der sich in dem Fahrzeug befindenden Fahrzeuginsassen ist. Beispielsweise können Anrufe, Textnachrichten und E-Mails grundsätzlich als potentiell vertrauliche Informationen eingestuft werden, wohingegen Verkehrs- und Wetterinformationen grundsätzlich als potentiell nicht vertrauliche Informationen eingestuft werden.
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Insbesondere kann der Information ein Vertraulichkeitsgrad zugeordnet werden. Die Information kann in Abhängigkeit von dem Vertraulichkeitsgrad in einem dritten Ausgabemodus ausgegeben werden. Den Vertraulichkeitsgrad kann der Fahrer dabei selbst bestimmen. Diesen kann er beispielsweise bereits in einer Empfangseinheit, über welche die Information empfangen wird, ablegen.
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Es kann dann überprüft werden, ob der Vertraulichkeitsgrad über einem ersten vorbestimmten Wert, unter einem zweiten vorbestimmten Wert oder zwischen dem ersten und dem zweiten vorbestimmten Wert liegt. Liegt der Vertraulichkeitsgrad unter dem zweiten vorbestimmten Wert, wird davon ausgegangen, dass die Information nicht vertraulich ist. Der dritte Ausgabemodus entspricht dann dem ersten Ausgabemodus. Dies kann beispielsweise pauschal für alle Informationen zu einem Kontakt in einem Telefonbuch bestimmt werden. Bei einem Anruf dieses Kontaktes werden dann die mit den Kontakten gespeicherten Informationen für alle Fahrzeuginsassen ausgegeben. Der dritte Ausgabemodus kann auch dem zweiten Ausgabemodus entsprechen, wenn der Vertraulichkeitsgrad über dem zweiten vorbestimmten Wert liegt. Liegt der Vertraulichkeitsgrad hingegen zwischen dem ersten und dem zweiten vorbestimmten Wert, kann der dritte Ausgabemodus derart definiert sein, dass lediglich der Fahrer und der Beifahrer Zugriff auf die Informationen erhalten, während Fahrzeuginsassen auf der Rückbank keinen Zugriff auf die Informationen erhalten. Dazu kann die Ausgabe auf Ausgabeeinheiten, die lediglich dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz zugeordnet sind, erfolgen.
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Die Information kann insbesondere eine Anruferidentifikation, eine Sprachnachricht und/oder eine Textnachricht umfassen. Beispielsweise möchte der Fahrer eventuell allgemein nicht, dass andere Fahrzeuginsassen Kenntnis von der Identität eines Anrufers erlangen. Die Anruferidentifikation wird dann im zweiten Ausgabemodus lediglich dem Fahrer ausgegeben. Ebenso wird auch mit Sprachnachrichten und/oder Textnachrichten verfahren.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Informationsausgabesystem zur Ausgabe zumindest einer Information in einem Fahrzeug. Dieses umfasst eine Empfangseinheit, mittels welcher die Information empfangen wird. Zudem umfasst das Informationsausgabesystem eine Erfassungseinheit, mittels welcher eine Sitzbelegung in dem Fahrzeug erfassbar ist, wobei eine Anzahl von sich in dem Fahrzeug befindenden Fahrzeuginsassen ermittelbar ist. Zudem umfasst das Informationsausgabesystem Ausgabeeinheiten zur Ausgabe der Information und eine Steuereinheit, mittels welcher die Ausgabeeinheiten derart ansteuerbar sind, dass, wenn ermittelt wird, dass die Anzahl gleich eins ist, die Information in einem ersten Ausgabemodus ausgebbar ist, und, wenn ermittelt wird, dass die Anzahl größer als eins ist, die Information in einem zweiten Ausgabemodus ausgebbar ist. Das Informationsausgabesystem ist insbesondere zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet und weist daher alle Vorteile des Verfahrens auf.
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Insbesondere umfassen die Ausgabeeinheiten zumindest eine Lautsprechereinheit und zumindest eine Anzeigeeinheit.
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Gemäß einer Ausgestaltung des Informationsausgabesystems ist eine der Ausgabeeinheiten, mit welcher die Information in dem zweiten Ausgabemodus ausgebbar ist, so ausgebildet, dass die ausgegebene Information nur von einer Person auf dem Fahrersitz wahrnehmbar ist. Hierdurch wird die Privatsphäre des Fahrers bei der Ausgabe gewahrt.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem solchen Informationsausgabesystem. Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den beigefügten Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt den Aufbau eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Informationsausgabesystems,
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2 schematisch die Anordnung des erfindungsgemäßen Informationsausgabesystems aus 1 in einem Fahrzeug,
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3 zeigt ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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die 4a und 4b zeigt schematisch die Informationsausgabe in dem Fahrzeug in den unterschiedlichen Betriebsmodi des Informationsausgabesystems.
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Mit Bezug zu den 1 und 2 wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Informationsausgabesystems 1 sowie dessen Anordnung in einem Fahrzeug 6 erläutert. Das Informationsausgabesystems 1 umfasst dabei eine Erfassungseinheit 2, eine Steuereinheit 3, eine Anzeigeeinheit 4, eine Lautsprechereinheit 5 und eine Empfangseinheit 8.
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Die Erfassungseinheit
2 ist insbesondere dazu ausgebildet die Sitzbelegung des Fahrzeugs
6 zu erfassen. Dazu können auf jedem Fahrzeugsitz
7.1 und
7.2 Druckerfassungsanordnungen
10.1 und
10.2 angeordnet sein. Die Druckerfassungsanordnungen
10.1 und
10.2 sind beispielsweise in der Druckschrift
DE 10 2010 023 892 A1 beschrieben, die hiermit in vollem Umfang durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Die Anzeigeeinheit 4 dient der visuellen Ausgabe von Informationen. Die Anzeigeeinheit 4 kann in zwei Teile 4.1 und 4.2 aufgeteilt sein, wobei der erste Teil 4.1 in der Mittelkonsole des Fahrzeugs 6 und der zweite Teil in einem Kombinationsinstrument des Fahrzeugs 6 angeordnet ist. Der erste Teil 4.1 in der Mittelkonsole des Fahrzeugs 6 ist dabei zumindest dem Fahrersitz 7.1 und dem Beifahrersitz 7.2 des Fahrzeugs 6 zugeordnet. Der erste Teil 4.1 der Anzeigeeinheit 4 ist sowohl dem Fahrersitz 7.1 als auch dem Beifahrersitz 7.2 angeordnet und kann problemlos vom Fahrer und Beifahrer eingesehen werden. Der zweite Teil 4.2 der Anzeigeeinheit 4 ist beispielsweise in einem Kombinationsinstrument in Fahrtrichtung vor dem Lenkrad des Fahrzeugs 6 angeordnet. Dieser Teil 4.2 der Anzeigeeinheit 4 ist nur dem Fahrersitz 7.1 zugeordnet. Ein Beifahrer auf dem Beifahrersitz 7.2 kann zwar in der Regel eine Anzeigeeinheit im Kombinationsinstrument generell einsehen. Dazu muss er aber seine Sitzposition auf dem Beifahrersitz 7.2 verändern. Ohne diese Veränderung der Sitzposition kann ein Beifahrer die Darstellung von Informationen auf dem zweiten Teil 4.2 der Anzeigeeinheit 4 nicht oder nur schwer wahrnehmen.
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Der erste Teil 4.1 der Anzeigeeinheit 4 kann zudem als Dual-View Display ausgebildet sein. Eine Dual-View Display zeichnet sich dadurch aus, dass aus unterschiedlichen Blickrichtungen unterschiedliche Anzeigeinhalte auf dem Display angezeigt werden können. Der Anzeigeeinhalt, der dann aus der Richtung des Fahrersitzes 7.1 zu sehen ist, enthält dann die Information, während der Anzeigeeinhalt, der aus der Richtung des Beifahrers zu sehen ist, die Information hingegen nicht enthält.
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Die Lautsprechereinheit 5 dient der akustischen Ausgabe von Informationen. Dabei werden einzelne Lautsprecher 5.1 und 5.2 im Innenraum des Fahrzeugs 6 verteilt angeordnet.
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Die Steuereinheit 3 ist mit der Erfassungseinheit 2 verbunden. Zudem ist die Steuereinheit 3 mit der Anzeigeeinheit 4 und der Lautsprechereinheit 5 verbunden. Die Steuereinheit 3 kann daher die Anzeigeeinheit 4 und die Lautsprechereinheit 5 in Abhängigkeit von Signalen der Erfassungseinheit 2 ansteuern. Zudem umfasst die Steuereinheit 3 eine Schnittstelle 9.1, mittels welcher die Empfangseinheit 8, welche ebenso eine Schnittstelle 9.2 umfasst, mit dem Fahrzeug 6 gekoppelt werden kann.
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Bei der Empfangseinheit 8 handelt es sich beispielsweise um das Mobiltelefon des Fahrers. Die Schnittstellen 9.1 und 9.2 können dann Bluetooth-Schnittstellen sein.
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Das Informationsausgabesystem 1 ist in unterschiedlichen Ausgabemodi betreibbar.
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Ein erster Ausgabemodus wird dann eingestellt, wenn die Erfassungseinheit 2 erfasst hat, dass sich lediglich eine Person, welche in der Regel der Fahrer des Fahrzeugs 6 ist, in dem Fahrzeug 6 befindet. Die Privatsphäre des Fahrers, beispielsweise beim Umgang mit einer Freisprecheinrichtung, muss im ersten Ausgabemodus nicht gewahrt werden. Es befinden sich dann nämlich keine weiteren Fahrzeuginsassen in dem Fahrzeug 6, welche Zugriff auf vertrauliche Informationen, beispielsweise die Identität eines Anrufers, die Telefonnummer eines Anrufers, Sprachnachrichten und/oder Textnachrichten erlangen könnten. Die empfangene Information kann also bei beiden Teilen 4.1 und 4.2 der Anzeigeeinheit 4 sowie der Lautsprechereinheit 5 ausgegeben werden. Der erste Ausgabemodus kann dabei als Normalmodus bezeichnet werden, da Informationen, die nicht vertraulich sind, auf diese Art und Weise ausgegeben werden.
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Ein zweiter Ausgabemodus wird dann eingestellt, wenn ermittelt wurde, dass sich mehr als ein Fahrzeuginsasse in dem Fahrzeug 6 befindet. Dabei ist es unerheblich, ob sich lediglich ein Fahrzeuginsasse mehr oder mehrere Fahrzeuginsassen mehr in dem Fahrzeug 6 befinden. Da nun die Möglichkeit besteht, dass ein Fahrzeuginsasse für ihn nicht gedachte Informationen erhält, werden nicht mehr alle Teil 4.1 und 4.2 der Anzeigeeinheit 4 angesteuert. Zudem kann im zweiten Ausgabemodus darauf verzichtet werden eine akustische Ausgabe der Information vorzunehmen. Dadurch wird die Privatsphäre des Fahrers geschützt. Der zweite Ausgabemodus wird daher als Privatmodus bezeichnet.
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Mit Bezug zu den 3, 4a und 4b wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
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Als Ausgangssituation wird erfasst, dass ein Anruf auf dem Mobiltelefon des Fahrers eingeht. Auf dem ersten Teil 4.1 der Anzeigeeinheit wird eine geographische Karte eines Navigationssystems angezeigt.
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Mit Eingang des Anrufs wird im ersten Schritt 11 des Verfahrens eine Information empfangen. Diese Information betrifft die Identität des Anrufers. Die Information zur Identität des Anrufers kann dabei der Name des Anrufers und/oder die Telefonnummer des Anrufers sein. Zudem kann auch ein Foto des Anrufers empfangen werden. Diese Informationen werden als potentiell vertraulich eingestuft.
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Im zweiten Schritt 12 des Verfahrens wird die Sitzbelegung in dem Fahrzeug 6 erfasst.
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Im dritten Schritt 13 wird mittels der erfassten Sitzbelegung die Anzahl der sich in dem Fahrzeug 6 befindenden Fahrzeuginsassen ermittelt. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass die Einzelbelegung eines jeden Fahrzeugsitzes überprüft wird. Es kann allerdings auch eine gesamthafte Drucklast erfasst werden, wobei von der Drucklast dann auf die Anzahl der Fahrzeuginsassen geschlossen wird.
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Wird ermittelt, dass sich lediglich eine Person in dem Fahrzeug 6 befindet, bei der es sich um den Fahrer handelt, wird mit Schritt 14 des Verfahrens fortgefahren.
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In Schritt 14 wird in der Steuereinheit ein Wert für die Privatsphäre intern auf 0 gesetzt. War der Wert bereits 0, so wird er nicht verändert. Der Wert für die Privatsphäre kann ggf. auch dann auf 0 gesetzt werden, wenn ermittelt wurde, dass die empfangene Information potentiell keine vertraulichen Informationen enthält. Die Anzeigeeinheit 4 und die Lautsprechereinheit 5 werden in Abhängigkeit von dem Wert für die Privatsphäre angesteuert. Ist der Wert für die Privatsphäre 0, wird die empfangene Information in dem ersten Ausgabemodus ausgegeben.
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In Schritt 15 werden der erste Teil 4.1 und der zweite Teil 4.2 der Anzeigeeinheit 4 und die Lautsprechereinheit 5 zur Ausgabe des Anrufernamens, wie er in dem Telefonbuch des Fahrers hinterlegt ist, verwendet. Dabei wird auf dem ersten Teil 4.1 und dem zweiten Teil 4.2 der Anzeigeeinheit der Name visuell ausgegeben, also auf der Anzeigefläche angezeigt. Beispielsweise ist dort zu lesen: „Schatzi ruft an“, wie es in 4a dargestellt ist. Über die Lautsprecher 5.1 und 5.2 der Lautsprechereinheit 5 erfolgt die Ausgabe „Schatzi ruft an“ zusätzlich akustisch. Zusätzlich kann auf der Anzeigeeinheit 4 die Nummer des Anrufers angezeigt werden. Die Nummer des Anrufers kann auch lediglich auf einem der beiden Teile 4.1 und 4.2 der Anzeigeeinheit 4 angezeigt werden. Es werden alle dem Informationsausgabesystem 1 zur Verfügung stehende Kanäle zur Ausgabe der Information verwendet.
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Ist die ermittelte Anzahl an Fahrzeuginsassen größer als eins, befindet sich beispielsweise ein zusätzlicher Fahrzeuginsasse auf dem Beifahrersitz 7.2, fährt das Verfahren nach Schritt 13 mit Schritt 16 des Verfahrens fort.
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In Schritt 16 wird der Wert für die Privatsphäre auf 1 gesetzt. War der Wert für die Privatsphäre bereits auf 1 gesetzt, so wird er nicht verändert. Ist der Wert für die Privatsphäre auf 1 gesetzt, wird die Information in dem zweiten Ausgabemodus ausgegeben.
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In Schritt 17 wird lediglich der zweite Teil 4.2 der Anzeigeeinheit 4 zur Ausgabe des Anrufernamens verwendet. Der zweite Teil 4.2 der Anzeigeeinheit 4 ist, wie bereits erläutert, in dem Kombinationsinstrument des Fahrzeugs 6 angeordnet. Die Ausgabe erfolgt also auf einer Anzeigefläche, die lediglich dem Fahrersitz 7.1 zugeordnet ist. Auf dem ersten Teil 4.1 der Anzeigeeinheit 4 wird weiterhin die geographische Karte des Navigationssystems angezeigt. Zudem erfolgt keine Ausgabe über die Lautsprecher 5.1 und 5.2 der Lautsprechereinheit 5. Handelt es sich bei dem ersten Teil 4.1 der Anzeigeeinheit 4 um eine Dual-View-Display, kann der Name des Anrufers sowie seine Telefonnummer auch lediglich auf dem Teil des ersten Teils 4.1 der Anzeigeeinheit 4 angezeigt werden, der aus der Richtung des Fahrersitzes zu sehen ist.
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Alternativ kann eine akustische Ausgabe der Information lediglich über den dem Fahrersitz 7.1 zugeordneten Lautsprecher 5.1 erfolgen. Zudem kann dann noch die Lautstärke der akustischen Ausgabe derart geregelt werden, dass der Beifahrer die Ausgabe akustisch nicht verstehen kann.
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Zusätzlich kann der Information ein Vertraulichkeitsgrad zugeordnet worden sein. In Abhängigkeit von dem Vertraulichkeitsgrad kann die Information auch in einem dritten Ausgabemodus ausgegeben werden. Dabei ist die Prüfung des Vertraulichkeitsgrades nur dann von Belang, wenn ermittelt wurde, dass die Anzahl der Fahrzeuginsassen größer als 1 ist.
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Während des Verfahrens wird dann nach Schritt 13 und vor Schritt 16 des Verfahrens der Vertraulichkeitsgrad der Information geprüft. Ist der Vertraulichkeitsgrad größer als ein erster vorbestimmter Wert, kann der dritte Ausgabemodus dem ersten Ausgabemodus entsprechen. Der Wert für die Privatsphäre wird daher auf 1 gesetzt.
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Ist der Vertraulichkeitsgrad kleiner als ein zweiter vorbestimmter Wert, kann der dritte Ausgabemodus dem zweiten Ausgabemodus entsprechen. Der Wert für die Privatsphäre wird 0 gesetzt, obwohl ermittelt wurde, dass sich nicht nur der Fahrer im Fahrzeug 6 befindet. Jeder Fahrzeuginsasse hat dann Zugriff auf die Information.
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Liegt der Vertraulichkeitsgrad hingegen zwischen dem ersten vorbestimmten Wert und dem zweiten vorbestimmten Wert, kann der Wert für die Privatsphäre auf 2 gesetzt werden. Der dritte Ausgabemodus kann dann derart definiert sein, dass lediglich der Fahrer und der Beifahrer, also die Fahrzeuginsassen vorne im Fahrzeug 6 Zugriff auf die Information haben.
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Bei der Information kann es sich um jede beliebige Information handeln, bei der es für den Fahrer wichtig ist, diese vertraulich zu behandeln, beispielsweise eingehende Text- und/oder Sprachnachrichten. Die Sprachnachrichten können zur visuellen Ausgabe in Textnachrichten umgewandelt werden. Die eingehenden Textnachrichten können von dem Informationsausgabesystem 1 vorgelesen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Informationsausgabesystem
- 2
- Erfassungseinheit
- 3
- Steuereinheit
- 4
- Anzeigeeinheit
- 4.1
- erster Teil der Anzeigeeinheit
- 4.2
- zweiter Teil der Anzeigeeinheit
- 5
- Lautsprechereinheit
- 5.1, 5.2
- Lautsprecher
- 6
- Fahrzeug
- 7
- Fahrzeugsitz
- 7.1
- Fahrersitz
- 7.2
- Beifahrersitz
- 8
- Empfangseinheit
- 9.1, 9.2
- Schnittstelle
- 10.1, 10.2
- Druckerfassungsanordnung
- 11–17
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005036867 A1 [0003]
- JP 2004-096664 A [0004]
- DE 102010023892 A1 [0028]