DE102009013330A1

DE102009013330A1 - Multimediasystem für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102009013330A1
Application number: DE102009013330A
Authority: DE
Inventors: Nermin Mustafic
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2008-04-08
Filing date: 2009-03-16
Publication date: 2009-10-15
Also published as: DE102008017835A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Multimediasystem für ein Fahrzeug mit einer oder mehreren im Fahrzeuginnern angeordneten Kameras (1, 2, 3) zur Erfassung von Fahrzeuginsassen (10, 11, 12, 13) und wenigstens einem Bildschirm (4, 5, 6). Ferner umfasst das Multimediasystem eine mit der oder den Kameras (1, 2, 3) und dem wenigstens einen Bildschirm (4, 5, 6) verbundene Steuereinheit, mittels derer die Ausgabe von mittels der oder den Kameras (1, 2, 3) aufgenommenen Bildern auf dem wenigstens einen Bildschirm (4, 5, 6) steuerbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Multimediasystem für ein Fahrzeug.
Während der Fahrt in einem Fahrzeug ist ein Sichtkontakt zwischen Fahrzeuginsassen auf den Vordersitzen und Rücksitzen erheblich eingeschränkt. Insbesondere müssen Fahrer und Beifahrer ihren Kopf nach hinten wenden, um Fahrzeuginsassen auf den Rücksitzen zu sehen. Dies beeinträchtigt den Kommunikationskomfort zwischen den Fahrzeuginsassen und erschwert die Beobachtung beispielsweise von Kindern auf den Rücksitzen durch den Fahrer und Beifahrer. Wenn der Fahrer seinen Kopf nach hinten wendet, wird außerdem die Fahrsicherheit beeinträchtigt, da der Fahrer seinen Blick von dem Verkehrsgeschehen abwendet.
Aus US 5808661 ist ein Kommunikationssystem für ein Flugzeug bekannt. Das Kommunikationssystem umfasst unter anderem eine Kamera zur Erfassung eines Flugbegleiters und eine Mehrzahl von Bildschirmen an Sitzplätzen der Fluggäste, auf denen von der Kamera aufgenommene Videobilder ausgebbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zu einer Verbesserung des Kommunikationskomforts und der gegenseitigen Wahrnehmung von Fahrzeuginsassen anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung sieht ein Multimediasystem für ein Fahrzeug mit einer oder mehreren im Fahrzeuginnern angeordneten Kameras zur Erfassung von Fahrzeuginsassen und einem oder mehreren im Fahrzeuginnern angeordneten Bildschirmen vor. Ferner umfasst das Multimediasystem eine mit der oder den Kameras und wenigstens einem Bildschirm verbundene Steuereinheit, mittels derer die Ausgabe von mittels der oder den Kameras aufgenommenen Bildern auf dem wenigstens einen Bildschirm steuerbar ist.
Das erfindungsgemäße Multimediasystem ermöglicht es, Bilder, vorzugsweise Videobildsequenzen, von Fahrzeuginsassen auf einem oder mehreren Bildschirmen auszugeben. Beispielsweise können Bilder von Fahrzeuginsassen auf den Rücksitzen auf einem von dem Fahrer und Beifahrer einsehbaren Bildschirm ausgegeben werden. Dadurch brauchen Fahrer und Beifahrer während der Fahrt ihren Kopf nicht nach hinten zu wenden, um die Fahrzeuginsassen auf den Rücksitzen zu sehen. Dies verbessert den Kommunikationskomfort zwischen den Fahrzeuginsassen durch eine Visualisierung eines Gesprächspartners, erleichtert beispielsweise die Beobachtung von Kindern auf den Rücksitzen und erhöht die Fahrsicherheit, da der Fahrer seltener verleitet wird, seinen Kopf nach hinten zu wenden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
1 ein Fahrzeug mit im Fahrzeuginnern angeordneten Kameras und Bildschirmen.
1 zeigt ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Multimediasystem, das drei Kameras 1 bis 3 und drei Bildschirme 4 bis 6 sowie eine nicht dargestellte Steuereinheit umfasst.
Dabei ist eine erste Kamera 1 im Fahrzeuginnern an dem Dach des Fahrzeugs etwa in dessen Mitte angeordnet und beispielsweise in einen Fahrzeughimmel integriert. Die erste Kamera 1 ist zu den Rücksitzplätzen auf einer Rückbank 9 des Fahrzeuges ausgerichtet und weist einen Erfassungswinkel α, beispielsweise 180 Grad, auf, der zur Erfassung aller Rücksitzplätze des Fahrzeuges ausreicht. Dadurch können alle Fahrinsassen 12, 13 auf der Rückbank 9 von der ersten Kamera 1 erfasst werden.
Eine zweite Kamera 2 ist an einer fahrerseitigen A-Säule des Fahrzeuges angeordnet und zum Fahrersitz ausgerichtet. Sie weist einen Erfassungswinkel β auf, der ausreicht, um einen Fahrer 10 des Fahrzeuges zu erfassen.
Eine dritte Kamera 3 ist an einer beifahrerseitigen A-Säule des Fahrzeuges angeordnet und zum Beifahrersitz ausgerichtet. Sie weist einen Erfassungswinkel γ auf, der ausreicht, um einen Beifahrer 11 des Fahrzeuges zu erfassen.
Ein erster Bildschirm 4 ist vorzugsweise mittig am Armaturenbrett des Fahrzeuges angeordnet oder in das Armaturenbrett integriert, so dass er vom Fahrer 10 und vom Beifahrer 11 einsehbar ist.
Die Steuereinheit ist mit den Kameras 1 bis 3 und den Bildschirmen 4 bis 6 verbunden. Mittels der Steuereinheit sind die Kameras 1 bis 3 und die Bildschirme 4 bis 6, vorzugsweise unabhängig voneinander, aktivierbar. Ferner ist mittels der Steuereinheit die Ausgabe der von den Kameras 1 bis 3 aufgenommenen Bilder auf den Bildschirmen 4 bis 6 steuerbar.
Vorzugsweise werden dabei die von der ersten Kamera 1 aufgenommenen Bilder auf dem ersten Bildschirm 4 ausgegeben, die von der zweiten Kamera 2 und/oder von der dritten Kamera 3 aufgenommenen Bilder auf dem zweiten Bildschirm 5 und/oder auf dem dritten Bildschirm 6.
Dadurch können in vorteilhafter Weise der Fahrer 10 und der Beifahrer 11 auf dem ersten Bildschirm 4 die Fahrzeuginsassen 12 und 13 auf den Rücksitzplätzen sehen, und die Fahrzeuginsassen 12 und 13 auf den Rücksitzplätzen können auf dem zweiten Bildschirm 5 und/oder dem dritten Bildschirm 6 den Fahrer 10 und/oder den Beifahrer 11 sehen.
Die Kameras 1 bis 3 sind bevorzugt Videokameras, so dass mittels des Multimediasystems Videobildsequenzen einer der oder mehrerer Fahrzeuginsassen 10 bis 13 auf einem der oder mehreren der Bildschirme 4 bis 6 ausgebbar sind.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit mit einem Navigationssystem im Fahrzeug verbindbar, so dass die Bildausgabe auf den Bildschirmen 4 bis 6 über das Navigationssystem steuerbar ist.
Dadurch wird eine eigene Bedienfläche für das Steuergerät auf dem Armaturenbrett vermieden. Ferner kann auf diese Weise die Ausgabe von dem Navigationssystem gelieferten Informationen, beispielsweise über eine Fahrroute und/oder Verkehrssituation, auf dem zweiten Bildschirm 5 und/oder dem dritten Bildschirm 6 ausgegeben werden und so den Fahrzeuginsassen 12, 13 auf den Rücksitzplätzen verfügbar gemacht werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit zusätzlich oder alternativ mit einem oder mehreren mobilen Kommunikations- und/oder Datenverarbeitungsgeräten verbindbar, beispielsweise einem Mobiltelefon und/oder einem tragbaren Computer. Dazu weist die Steuereinheit vorzugsweise eine oder mehrere Schnittstellen auf, über die sie kabelgebunden und/oder drahtlos mittels elektromagnetischer Wellen mit derartigen Geräten verbindbar ist.
Geeignete Schnittstellen sind beispielsweise Bluetooth-, Infrarot-, USB- und/oder Firewire-Schnittstellen.
Dadurch können von den Kameras 1 bis 3 gelieferte Bildinformationen auf ein mit der Steuereinheit verbundenes Kommunikations- oder Datenverarbeitungsgerät übertragen werden.
Ein derart ausgestaltetes Multimediasystem mit wenigstens einer Schnittstelle zu einem Mobiltelefon und/oder zu einem anderen mobilen Kommunikationsgerät mit einer Empfangseinheit für drahtlos übermittelte Audiosignale weist ferner vorzugsweise eine Freisprecheinheit auf, mittels derer von dem Mobiltelefon und/oder dem mobilen Kommunikationsgerät empfangene Audiosignale, beispielsweise Sprachnachrichten, für die Fahrzeuginsassen hörbar akustisch ausgebbar sind.
Dadurch wird es den Fahrzeuginsassen ermöglicht, Videokonferenzen mit entfernten Konferenzteilnehmern zu führen. Insbesondere kann dadurch während einer Fahrt eine geschäftliche oder private Kommunikation in Form einer Videokonferenz abgehalten werden. Diese Ausgestaltung eines Multimediasystems eignet sich unter anderem vorteilhaft zur Verwendung in einem Lastkraftwagen, da ein Fahrer eines Lastkraftwagens oft längere Zeit unterwegs ist und durch Videokonferenzen mit seinem Arbeitgeber, seinen Kollegen und/oder Familienangehörigen auch visuellen Kontakt aufnehmen kann.

1: erste Kamera
2: zweite Kamera
3: dritte Kamera
4: erster Bildschirm
5: zweiter Bildschirm
6: dritter Bildschirm
7: Rückenlehne des Fahrersitzes
8: Rückenlehne des Beifahrersitzes
9: Rückbank
10: Fahrer
11: Beifahrer
12, 13: Fahrzeuginsassen auf Rücksitzplätzen

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- US 5808661 [0003]

Claims

Multimediasystem für ein Fahrzeug mit einer Kamera (1, 2, 3) und einer Anzahl von Bildschirmen (4, 5, 6), welche im Fahrzeuginnern angeordnet sind, gekennzeichnet durch eine oder mehrere im Fahrzeuginnern angeordnete Kameras (1, 2, 3) zur Erfassung von Fahrzeuginsassen (10, 11, 12, 13) und eine mit der oder den Kameras (1, 2, 3) und wenigstens einem Bildschirm (4, 5, 6) verbundene Steuereinheit, mittels derer die Ausgabe von mittels der oder den Kameras (1, 2, 3) aufgenommenen Bildern auf dem wenigstens einen Bildschirm (4, 5, 6) steuerbar ist.
Multimediasystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Kamera (1) an dem Dach des Fahrzeuges etwa in dessen Mitte angeordnet und zu Rücksitzplätzen des Fahrzeuges ausgerichtet ist und einen Erfassungswinkel (α) aufweist, der zur Erfassung aller Rücksitzplätze des Fahrzeuges ausreicht.
Multimediasystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Kamera (2) an der fahrerseitigen A-Säule des Fahrzeuges angeordnet ist und zu einem Fahrersitz des Fahrzeuges ausgerichtet ist.
Multimediasystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Kamera (3) an der beifahrerseitigen A-Säule des Fahrzeuges angeordnet ist und zu einem Beifahrersitz des Fahrzeuges ausgerichtet ist.
Multimediasystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit mit einem Navigationssystem verbindbar ist, so dass eine Bildausgabe auf den Bildschirmen (4, 5, 6) über das Navigationssystem steuerbar ist.
Multimediasystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit mit einem oder mehreren mobilen Kommunikations- und/oder Datenverarbeitungsgeräten verbindbar ist.
Multimediasystem nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Freisprecheinheit zur akustischen Ausgabe von mittels einem mobilen Kommunikations- und/oder Datenverarbeitungsgerät empfangenen Audiosignalen.