DE102017211138A1

DE102017211138A1 - Freisprechanlage und Fahrerassistenzsystem mit einem Chauffeurmodus für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102017211138A1
Application number: DE102017211138.0A
Authority: DE
Inventors: Yann Baudouin
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2017-06-30
Filing date: 2017-06-30
Publication date: 2019-01-03

Abstract

Die Erfindung geht aus von einer bekannten Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug, insbesondere ein zwei- oder vierrädriges Kraftfahrzeug, mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einer Kopplungsvorrichtung zur drahtlosen Kopplung der Freisprechanlage mit einem Mobiltelefon zum Telefonieren in einem Mobilfunknetz, insbesondere eine Kopplung über eine Bluetooth-Verbindung, und einer ersten Betätigungsvorrichtung zur Herbeiführung einer Sprachverbindung über das Mobiltelefon in dem Mobilfunknetz bei dem die Sprache eines fahrzeuginternen Gesprächspartners von dem Mikrofon des Fahrzeugs aufgenommen und dem fahrzeugexternen Gesprächspartner übermittelt und die Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher des Kraftfahrzeugs bzw. der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird. Zur Bereitstellung einer Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug, die diskrete Telefongespräche ermöglicht, wird erfindungsgemäß eine zweite Betätigungsvorrichtung vorgeschlagen, deren Betätigung die Unterbrechung der Ausgabe der Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs veranlasst und die Ausgabe der Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher des Mobiltelefons bzw. des Mobiltelefons des fahrzeuginternen Gesprächspartners herbeiführt.

Description

Die Erfindung geht aus von einer bekannten Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug, insbesondere ein zwei- oder vierrädriges Kraftfahrzeug, mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einer Kopplungsvorrichtung zur drahtlosen Kopplung der Freisprechanlage mit einem Mobiltelefon zum Telefonieren in einem Mobilfunknetz, insbesondere eine Kopplung über eine Bluetooth-Verbindung, und einer ersten Betätigungsvorrichtung zur Herbeiführung einer Sprachverbindung über das Mobiltelefon in dem Mobilfunknetz bei dem die Sprache eines fahrzeuginternen Gesprächspartners von dem Mikrofon des Fahrzeugs aufgenommen und dem fahrzeugexternen Gesprächspartner übermittelt und die Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher ausgegeben wird, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem solchen aktuellen Stand der Technik kann ein Mobiltelefon via Bluetooth mit der Freisprechanlage eines Kraftfahrzeugs verbunden werden und somit für das Telefonieren das Mikrofon und den Lautsprecher des Kraftfahrzeugs nutzen. Sobald ein eingehender Anruf registriert wird, werden das Radio abgeschaltet sowie Mikrofon und Lautsprecher des Kraftfahrzeugs für das Telefonat genutzt.
Wird das Fahrzeug von einem Chauffeur gesteuert und der angerufene Teilnehmer ist Fahrgast, kann der Chauffeur das gesamte Telefonat mithören. Ist das Mobiltelefon andererseits nicht mit dem Kraftfahrzeug bzw. mit der bekannten Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs datentechnisch über Bluetooth gekoppelt, wird das Radio des Kraftfahrzeugs nicht automatisch bei einem eingehenden Anruf ausgeschaltet, sondern bleibt an und stört somit den Fahrgast beim Telefonieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Bereitstellung einer Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug, die diskrete Telefongespräche ermöglicht.
Diese Aufgabe wird insbesondere durch eine Freisprechanlage gemäß des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Freisprechanlage sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Ausgehend von einer bekannten Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug, insbesondere ein zwei- oder vierrädriges Kraftfahrzeug, mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einer Kopplungsvorrichtung zur drahtlosen Kopplung der Freisprechanlage mit einem Mobiltelefon zum Telefonieren in einem Mobilfunknetz, insbesondere eine Kopplung über eine Bluetooth-Verbindung, und einer ersten Betätigungsvorrichtung zur Herbeiführung einer Sprachverbindung über das Mobiltelefon in dem Mobilfunknetz bei dem die Sprache eines fahrzeuginternen Gesprächspartners von dem Mikrofon des Fahrzeugs aufgenommen und dem fahrzeugexternen Gesprächspartner übermittelt und die Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen:
eine zweite Betätigungsvorrichtung, deren Betätigung die Unterbrechung der Ausgabe der Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs veranlasst und die Ausgabe der Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher des Mobiltelefons bzw. des Mobiltelefons des fahrzeuginternen Gesprächspartners herbeiführt.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Freisprechanlage veranlasst die zweite Betätigungsvorrichtung oder eine weitere Betätigungsvorrichtung bei deren Betätigung die Unterbrechung der Aufnahme der Sprache des fahrzeuginternen Gesprächspartners über das Mikrofon der Freisprechanlage des Fahrzeugs und die Aufnahme der Sprache des fahrzeuginternen Gesprächspartners über das Mikrofon des Mobiltelefons bzw. seines Mobiltelefons wird herbeiführt.
Die erfindungsgemäße Weiterbildung der bekannten Freisprechanlage erweitert die bekannte Freisprechanlage um einen Chauffeurmodus.
Im Falle eines eingehenden (oder ausgehenden) Telefonanrufs werden im erfindungsgemäßen Chauffeurmodus nicht wie beim Stand der Technik Mikrofon und Lautsprecher des Fahrzeugs bzw. der Freisprechanlage des Fahrzeugs verwendet, sondern der Telefonanruf wird bevorzugt von dem Fahrgast persönlich mit seinem Mobiltelefon entgegengenommen.
Das Radio oder eine andere Audioquelle des Kraftfahrzeugs wird erfindungsgemäß im Chauffeurmodus bevorzugt abgestellt, sobald ein eingehender (oder ausgehender) Telefonanruf von der erfindungsgemäßen Freisprechanlage bzw. durch die Bluetooth-Verbindung der erfindungsgemäßen Freisprechanlage registriert wird. Hierdurch wird gewährleistet, dass der telefonierende Fahrgast bei seinem Telefonat über das Mobiltelefon (anstelle der Freisprechanlage) nicht durch die Lautstärke der Audioquelle bzw. der Lautstärke des Radios gestört wird.
Alternativ oder ergänzend kann im Falle eines Telefonanrufs, insbesondere an einem Display eines Infotainmentsystems des Kraftfahrzeugs, angezeigt werden, dass ein Anruf eingeht. Erfindungsgemäß kann vorgesehen werden, dass der Name und/oder die Telefonnummer des Anrufers bzw. des externen Gesprächspartners unterdrückt und daher im Kraftfahrzeug bzw. vom Kraftfahrzeug nicht angezeigt wird. Diese Informationen werden dann bevorzugt lediglich auf dem Display des Mobiltelefons des Fahrgasts bzw. des internen Gesprächspartners angezeigt.
Bedienen bzw. ein- und ausschalten lässt sich der Chauffeurmodus bevorzugt entweder vorne beim Chauffeur bzw. Fahrer des Kraftfahrzeugs, zum Beispiel über ein Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs, oder über ein Bedienfeld im Fond des Kraftfahrzeugs, das bevorzugt direkt durch den Fahrgast bzw. den fahrzeuginternen Gesprächspartner bedient werden kann. Dies ermöglicht mehr Diskretion und Privatsphäre beim Telefonieren für den fahrzeuginternen Gesprächspartner bzw. den telefonierenden Fahrgast.
Entsprechend einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Freisprechanlage ist vorgesehen, dass die Betätigung der zweiten oder der weiteren Betätigungsvorrichtung veranlasst, dass die Anzeige der Telefonnummer oder die Anzeige einer sonstigen Identifikationsinformation des fahrzeugexternen Gesprächspartners im Zusammenhang mit der Herstellung des Telefongesprächs und/oder während des Telefongesprächs durch ein Display des Kraftfahrzeugs unterbleibt.
Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Freisprechanlage veranlasst die Betätigung der zweiten oder der weiteren Betätigungsvorrichtung, dass die Anzeige der Telefonnummer oder die Anzeige einer sonstigen Identifikationsinformation des fahrzeugexternen Gesprächspartners im Zusammenhang mit der Herstellung des Telefongesprächs und/oder während des Telefongesprächs ausschließlich auf dem Display des Mobiltelefons, insbesondere das Mobiltelefon des fahrzeuginternen Gesprächspartners bzw. Fahrgasts, erfolgt.
Entsprechend einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Freisprechanlage ist die zweite und/oder weitere Betätigungsvorrichtung in dem Kraftfahrzeug vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Freisprechanlage wird die zweite und/oder die weitere Betätigungsvorrichtung von dem Mobiltelefon bereitgestellt, insbesondere als sog. Soft-Key auf dem Display des Mobiltelefons.
Entsprechend einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Freisprechanlage ist vorgesehen, dass die zweite und/oder die weitere Betätigungsvorrichtung von dem Mobiltelefon als Soft-Key auf dem Display des Mobiltelefons durch eine Ablaufsteuerung bereitgestellt ist, insbesondere eine sog. Software-App, die auf dem Betriebssystem des Mobiltelefons läuft, und mit der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs in entsprechender Weise gekoppelt ist, insbesondere über eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem Mobiltelefon und der Freisprechanlage.
Die Erfindung ermöglicht zudem die Bereitstellung eines Fahrerassistenzsystems mit einer erfindungsgemäßen Freisprechanlage.
Zudem ermöglicht die Erfindung die Bereitstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Fahrerassistenzsystem, das eine erfindungsgemäße Freisprechanlage aufweist.
Schließlich schlägt die Erfindung die Bereitstellung eines Computerprogrammprodukts zur Steuerung einer Freisprechanlage in erfindungsgemäßer Weise vor.

Claims

Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug, insbesondere ein zwei- oder vierrädriges Kraftfahrzeug, mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einer Kopplungsvorrichtung zur drahtlosen Kopplung der Freisprechanlage mit einem Mobiltelefon zum Telefonieren in einem Mobilfunknetz, insbesondere eine Kopplung über eine Bluetooth-Verbindung, und einer ersten Betätigungsvorrichtung zur Herbeiführung einer Sprachverbindung über das Mobiltelefon in dem Mobilfunknetz bei dem die Sprache eines fahrzeuginternen Gesprächspartners von dem Mikrofon des Fahrzeugs aufgenommen und dem fahrzeugexternen Gesprächspartner übermittelt und die Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher des Kraftfahrzeugs bzw. der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird, gekennzeichnet durch eine zweite Betätigungsvorrichtung, deren Betätigung die Unterbrechung der Ausgabe der Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs veranlasst und die Ausgabe der Sprache des fahrzeugexternen Gesprächspartners über den Lautsprecher des Mobiltelefons herbeiführt.
Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Betätigungsvorrichtung oder eine weitere Betätigungsvorrichtung bei deren Betätigung die Unterbrechung der Aufnahme der Sprache des fahrzeuginternen Gesprächspartners über das Mikrofon der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs veranlasst und die Aufnahme der Sprache des fahrzeuginternen Gesprächspartners über das Mikrofon des Mobiltelefons herbeiführt.
Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung der zweiten oder der weiteren Betätigungsvorrichtung veranlasst, dass die Anzeige der Telefonnummer oder die Anzeige einer sonstigen Identifikationsinformation des fahrzeugexternen Gesprächspartners im Zusammenhang mit der Herstellung des Telefongesprächs und/oder während des Telefongesprächs durch ein Display des Kraftfahrzeugs unterbleibt.
Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung der zweiten oder der weiteren Betätigungsvorrichtung veranlasst, dass die Anzeige der Telefonnummer oder die Anzeige einer sonstigen Identifikationsinformation des fahrzeugexternen Gesprächspartners im Zusammenhang mit der Herstellung des Telefongesprächs und/oder während des Telefongesprächs ausschließlich auf dem Display des Mobiltelefons erfolgt.
Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und/oder weitere Betätigungsvorrichtung in dem Kraftfahrzeug vorgesehen ist.
Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und/oder die weitere Betätigungsvorrichtung von dem Mobiltelefon bereitgestellt wird, insbesondere als sog. Soft-Key auf dem Display des Mobiltelefons.
Freisprechanlage in einem Kraftfahrzeug nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und/oder die weitere Betätigungsvorrichtung von dem Mobiltelefon als Soft-Key auf dem Display des Mobiltelefons durch eine Ablaufsteuerung bereitgestellt ist, insbesondere eine sog. Software-App, die auf dem Betriebssystem des Mobiltelefons läuft, und mit der Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs in entsprechender Weise gekoppelt ist, insbesondere über eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem Mobiltelefon und der Freisprechanlage.
Fahrerassistenzsystem mit einer Freisprechanlage, gekennzeichnet durch eine Freisprechanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
Kraftfahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem, gekennzeichnet durch ein Fahrerassistenzsystem nach Anspruch 8.
Computerprogrammprodukt zur Steuerung einer Freisprechanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7.