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Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einem Planetenträger, mindestens einem Planetenrad, mindestens einem Planetenbolzen und mindestens einem Lager nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Montage einer solchen Anordnung.
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Eine derartige Anordnung ist zur Verwendung in einem Planetenradsatz, insbesondere in einem Planetenradsatz eines Getriebes einer Windkraftanlage, vorgesehen.
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Aus dem Stand der Technik sind Planetenradsätze für Windkraftanlage bekannt, bei denen ein Planetenbolzen kraftschlüssig in einem Planetenträger fixiert wird. Vor der Montage des Planetenbolzens wird der Planetenträger erhitzt, so dass ein Schrumpfverband entsteht, wenn der Planetenbolzen in den Planetenträger eingeführt wurde und der Planetenträger anschließend abkühlt.
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Die Erhitzung des Planetenträgers ist sehr energieintensiv. Dies verteuert den Herstellungsprozess. Darüber hinaus werden recht hohe Anforderungen an die zeitliche Taktung des Montageprozesses gestellt. So kann der Planetenbolzen nur in einem schmalen Zeitfenster von der Ätzung des Planetenträgers bis zu dessen Abkühlung auf eine bestimmte Mindesttemperatur montiert werden. Zudem ist der erhitzte Planetenträger der Arbeitssicherheit abträglich. Es besteht die Gefahr, dass die Monteure sich Verbrennungen zuziehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Planetenradsatz, insbesondere für die Verwendung im Getriebe einer Windkraftanlage, so auszugestalten, dass die den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen innewohnenden Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll die Montage vereinfacht und das Verletzungsrisiko für die Monteure verringert werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung nach Anspruch 1 gelöst.
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Die Anordnung weist einen Planetenträger, mindestens ein Planetenrad, mindestens einen Planetenbolzen und mindestens ein Lager, vorzugsweise zwei Lager, auf. Mittels des Lagers ist das Planetenrad drehbar auf dem Planetenbolzen gelagert.
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Vorzugsweise ist ein Innenring des Lagers derart auf dem Planetenbolzen angebracht, dass der Planetenbolzen den Innenring in radialer Richtung, das heißt in jede Richtung, die orthogonal zu der Drehachse des Lagers – die identisch ist mit der Drehachse des Planetenrads – verläuft, abstützt. Eine radiale Verschiebung des Innenrings gegenüber dem Planetenbolzen ist also nicht möglich. Bevorzugt wird der Innenring des Lagers dazu auf den Planetenbolzen aufgeschoben, so dass der Planetenbolzen durch den Innenring des Lagers hindurch verläuft.
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Der Planetenbolzen wiederum ist in dem Planetenträger fixiert. Diese Fixierung ist derart beschaffen, dass mindestens jede translatorische Verschiebung des Planetenbolzens relativ zu dem Planetenträger beschränkt wird. Beschränkung der translatorischen Verschiebungen bedeutet aber nicht, dass keine translatorische Verschiebung möglich ist. Stattdessen setz die Fixierung durch den Planetenträger der Verschiebung des Planetenbolzens Grenzen. Innerhalb dieser Grenzen kann eine translatorische Verschiebung des Planetenbolzens möglich sein. Der Planetenbolzen hat also Spiel innerhalb des Planetenträgers.
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Weiterhin kann eine Verdrehung des Planetenbolzens relativ zu dem Planetenträger um die Drehachse des Planetenrads und des Lagers toleriert werden. Jede Verdrehung des Planetenbolzens orthogonal dazu wird jedoch von dem Planetenträger beschränkt.
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Die Anordnung ist als Teil eines Planetenradsatzes mit einem Sonnenrad und einem Hohlrad vorgesehen. Dabei kämmt das Planetenrad mit dem Sonnenrad und/oder dem Hohlrad.
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Erfindungsgemäß weist die Anordnung mindestens eine Mutter und mindestens einen ersten Sicherungsring auf.
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Der Planetenbolzen ist mit mindestens einer Schulter beziehungsweise einem Absatz versehen. Hierunter ist eine rotationssymmetrische Fläche zu verstehen, die in mindestens teilweise radialer Richtung verläuft, das heißt nicht vollständig in axialer Richtung.
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Eine Fläche verläuft vollständig in axialer Richtung, wenn sie vollständig parallel zu der Drehachse des Planetenrads und des Lagers verläuft.
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Vorzugsweise verläuft die Schulter radial beziehungsweise vollständig in radialer Richtung. Dies bedeutet, dass die Schulter orthogonal zu der Drehachse des Planetenrads und des Lagers ausgerichtet ist.
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Die mindestens teilweise radiale Ausrichtung der Schulter ermöglicht es dem ersten Sicherungsring, sich in axialer Richtung gegen die Schulter abzustützen. Dann stützt die Schulter den ersten Sicherungsring gegenüber einer Verschiebung des ersten Sicherungsrings in eine erste axiale Richtung relativ zu dem Planetenbolzen ab. Dies geschieht, indem eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Ring und der Schulter zustande kommt.
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Bevorzugt ist der erste Sicherungsring auf dem Planetenbolzen angebracht. Der Planetenbolzen verläuft also durch den ersten Sicherungsring hindurch, so dass der Planetenbolzen den ersten Sicherungsring in radialer Richtung fixiert und eine Verschiebung des ersten Sicherungsrings in radialer Richtung gegenüber dem Planetenbolzen beschränkt.
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Weiterhin weist der Planetenbolzen ein Gewinde auf. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um ein Außengewinde. Dieses ist so ausgeführt, dass die Mutter auf das Gewinde aufgeschraubt werden kann.
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Der erste Sicherungsring ist ausgebildet, eine formschlüssige Verbindung zu dem Innenring des Lagers einzugehen und dadurch die Verschiebbarkeit des Innenrings in die erste Richtung zu begrenzen. Entsprechend ist die Mutter ausgebildet, eine formschlüssige Verbindung mit dem Innenring des Lagers einzugehen und die Verschiebbarkeit des Lagers in eine entgegengesetzt zu der ersten Richtung verlaufende zweite Richtung zu begrenzen. Wird der Innenring des Lagers gegenüber dem Planetenbolzen in die erste Richtung verschoben, stößt er also auf den ersten Sicherungsring. Wird er gegenüber dem Planetenbolzen in die zweite Richtung verschoben, stößt er auf die Mutter.
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In Abhängigkeit von dem axialen Abstand zwischen dem ersten Sicherungsring und der Mutter weist das Lager Axialspiel auf, wobei das Axialspiel durch die Mutter und den ersten Sicherungsring begrenzt wird, oder ist zwischen der Mutter und dem ersten Sicherungsring verspannt. Durch die Wahl des axialen Abstands zwischen der Mutter und dem ersten Sicherungsring lässt sich entsprechend das Axialspiel oder die Vorspannung des Lagers einstellen.
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Während die Position des ersten Sicherungsrings in axialer Richtung durch die Position der Schulter in axialer Richtung definiert ist, ist die Position der Mutter in axialer Richtung variabel. Die Position der Mutter in axialer Richtung lässt sich durch Verdrehen der Mutter auf dem Gewinde verstellen. Dies ermöglicht eine gezielte Einstellung des Axialspiels oder der Vorspannung des Lagers. Die Position des Planetenbolzens relativ zu dem Planetenträger ist dabei unerheblich.
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Nach der Einstellung des Axialspiels oder der Vorspannung des Lagers muss die Mutter gegen eine Verdrehung gegenüber dem Planetenbolzen gesichert werden. Beispielsweise kann die Mutter als Nutmutter ausgeführt und mittels eines Sicherungsblechs gegen Verdrehung gesichert werden. Weiterhin ist es möglich, eine Schraube in die Mutter einzudrehen, die kraftschlüssig oder formschlüssig auf den Planetenbolzen wirkt. Auch kann die Mutter mittels stoffschlüssiger Verfahren, etwa Kleben oder Schweißen, auf dem Planetenbolzen fixiert werden.
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Bei dem ersten Sicherungsring handelt es sich im einfachsten Fall um einen herkömmlichen Außensicherungsring, etwa einen Sprengring oder einen Wellensicherungsring. Um die Montage der Anordnung zu erleichtern, ist der erste Sicherungsring aber in einer bevorzugten Weiterbildung mindestens zweistückig ausgeführt, wobei der erste Sicherungsring einen ersten Teil und einen zweiten Teil umfasst. Der erste Teil und der zweite Teil sind bevorzugt so geformt, dass sie jeweils einen Teil eines Rings, das heißt eines rotationssymmetrischen Körpers mit einer mittigen, rotationssymmetrischen Aussparung bilden.
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Sowohl der Planetenbolzen als auch der Planetenträger sind ausgebildet, den ersten Teil und den zweiten Teil in der gewünschten Position zu fixieren. Zu diesem Zweck weist der Planetenbolzen weiterbildungsgemäß eine erste Nut auf. Diese verläuft vorzugsweise rotationssymmetrisch, wobei die Drehachse des Planetenrads und des Lagers die Symmetrieachse bildet. Die Symmetrieachse ist demnach identisch mit der Symmetrieachse des Planetenbolzens.
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Der erste Sicherungsring, insbesondere der erste Teil und der zweite Teil, ist die erste Nut eingesetzt. Die Nut nimmt dabei den ersten Sicherungsring auf, so dass der erste Sicherungsring mindestens teilweise in der Nut verläuft. Dabei fixiert die Nut den ersten Sicherungsring gegenüber einer Verschiebung in radialer Richtung nach innen, d. h. in die erste Richtung, und gegenüber Verschiebungen in axialer Richtung.
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Insbesondere bildet eine Flanke der ersten Nut die oben genannte Schulter des Planetenbolzens.
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Um den ersten Sicherungsring in seiner Position zu halten, müssen der erste Teil und der zweite Teil darüber hinaus gegenüber Verschiebungen relativ zu den Planetenbolzen in radialer Richtung nach außen gesichert werden. Diese Aufgabe übernimmt der Planetenträger.
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Eine radiale Verschiebung nach außen bezeichnet dabei eine Verschiebung orthogonal zu der Drehachse des Planetenbolzens und des Lagers, wobei die Richtung dieser Verschiebung von der Drehachse weg weist. Eine radiale Verschiebung des ersten Teils nach außen und eine radiale Verschiebung des zweiten Teils nach außen würde also dazu führen, dass sich der erste Teil und der zweite Teil voneinander wegbewegen.
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Um dies zu verhindern, ist der Planetenträger bevorzugt so ausgestaltet, dass er den ersten Sicherungsring umgibt. Eine radiale Verschiebung des ersten Teils und des zweiten Teils nach außen wird dabei mittels eines Formschlusses zwischen dem ersten Ring, beziehungsweise zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil, und dem Planetenträger verhindert. Eine entsprechende Wirkfläche des Planetenträgers hat bevorzugt die Form einer inneren Mantelfläche eines geraden Kreiszylinders. Eine solche Form lässt sich mittels einer Bohrung realisieren. Diese Bohrung ist bevorzugt koaxial zu einem ersten Planetensitz des Planetenträgers angeordnet, wobei der erste Planetensitz dazu dient, den Planetenbolzen in den Planetenträger zu fixieren.
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Dadurch, dass das Axialspiel oder die Vorspannung des Lagers durch die Mutter und den ersten Sicherungsring festgelegt sind, stellt die Anordnung an die Fixierung des Planetenbolzens in dem Planetenträger keine hohen Anforderungen. So ist es in einer bevorzugten Weiterbildung möglich, den Planetenbolzen in den Planetenträger mittels eines zweiten Sicherungsrings zu fixieren. Insbesondere ist mittels des zweiten Sicherungsrings eine Fixierung des Planetenbolzens in axialer Richtung möglich.
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Zum Einsetzen des zweiten Sicherungsrings weist der Planetenträger weiterbildungsgemäß eine zweite Nut auf. Der zweite Sicherungsring verläuft also, wenn er eingesetzt wurde, mindestens teilweise in der zweiten Nut. Der zweite Sicherungsring ist dabei so angeordnet, dass er den Planetenbolzen gegen eine axiale Verschiebung relativ zu dem Planetenträger sichert. Insbesondere kann der zweite Sicherungsring den Planetenbolzen gegen eine axiale Verschiebung in die zweite Richtung sichern.
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Bei einer axialen Verschiebung des Planetenbolzens in die zweite Richtung kommt es zu einem Formschluss zwischen dem zweiten Sicherungsring und dem Planetenbolzen. Der zweite Sicherungsring begrenzt also die axiale Verschiebbarkeit des Planetenbolzens gegenüber dem Planetenträger. Insbesondere begrenzt der zweite Sicherungsring die axiale Verschiebbarkeit des Planetenbolzens relativ zu dem Planetenträger in die zweite Richtung. Der genannte Formschluss kann auch temporär sein, das heißt der Planetenbolzen kann gegenüber dem Planetenträger in axialer Richtung Spiel haben.
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Darüber hinaus ist es möglich, den Planetenbolzen in einer bevorzugten Weiterbildung mit dem Planetenträger zu verschrauben, um den Planetenbolzen gegen eine axiale Verschiebung relativ zu dem Planetenträger zu sichern. Die Verschraubung kann verschiedenartig ausgeführt sein. Grundsätzlich kann dabei der Planetenträger oder der Planetenbolzen mindestens ein Gewinde zur Aufnahme mindestens einer Schraube aufweisen.
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Im Falle eines in dem Planetenbolzen befindlichen Gewindes weist der Planetenträger eine entsprechende Bohrung auf, durch welche die Schraube hindurchgeführt und in das Gewinde eingeschraubt werden kann. Befindet sich das Gewinde hingegen in dem Planetenträger, weist der Planetenbolzen das Loch auf, durch welches die Schraube hindurchgeführt und in das Gewinde eingeschraubt werden kann. Durch Einschrauben in das Gewinde wird die Schraube in beiden Fällen zwischen dem Planetenträger und dem Planetenbolzen verspannt. Dies bewirkt eine axiale Fixierung des Planetenbolzens in dem Planetenträger.
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Zur Fixierung des Planetenbolzens in dem Planetenträger dient gewöhnlich mindestens ein Bolzensitz. Dieser ist bevorzugt als eine Bohrung, das heißt als eine zylinderförmige Ausnehmung, ausgestaltet. Der Bolzensitz kann eine oder zwei Öffnungen aufweisen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung nimmt der Bolzensitz die Mutter auf, so dass die Mutter in dem Bolzensitz fixiert ist. Bevorzugt wird insbesondere eine formschlüssige Fixierung der Mutter in dem Bolzensitz gegenüber einer Verschiebung der Mutter relativ zu dem Planetenträger in radialer Richtung. Da die Mutter mit dem Planetenbolzen verschraubt ist, ist durch die Fixierung der Mutter in dem Bolzensitz auch der Planetenbolzen fixiert.
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Bei einer Fixierung der Mutter in dem Bolzensitz lässt sich der Planetenbolzen so ausgestalten, dass er zusammen mit der aufgeschraubten Mutter die Form eines herkömmlichen Planetenbolzens hat. Die Mutter beansprucht somit keinen zusätzlichen Bauraum. Weiterhin ist die Mutter von außen durch den Bolzensitz zugänglich.
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Dies ermöglicht eine einfache Einstellung des Axialspiels oder der Vorspannung des Lagers, auch nachdem der Planetenbolzen in den Planetensitz eingebracht wurde.
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Alternativ kann die Mutter in einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform außerhalb des Bolzensitzes angeordnet sein. Dies verbessert die Belastbarkeit des Planetenbolzens.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Montage der oben beschriebenen Anordnung werden der erste Sicherungsring, das Lager und das Planetenrad in dem Planetenträger positioniert. Die Positionierung erfolgt derart, dass der Planetenbolzen, wenn er in den Planetenträger eingeführt wird, mindestens teilweise durch das Lager und dem ersten Sicherungsring hindurchgeführt werden kann. Dies bedeutet, dass mindestens ein Teil des Planetenbolzens durch das Lager und den ersten Sicherungsring hindurchgeführt wird. Schließlich wird die Mutter auf das Gewinde aufgeschraubt, um das Axialspiel oder die Vorspannung des Lagers einzustellen.
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Der Positionierung des ersten Sicherungsrings sowie des Lagers und des Planetenrads in dem Planetenträger geht bevorzugt ein Verfahrensschritt voraus, bei dem der erste Sicherungsring, das Lager und das Planetenrad in den Planetenträger eingeführt werden.
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In einem weiteren Verfahrensschritt kann der Planetenbolzen gegen axiale Verschiebung gesichert werden. Dies geschieht bevorzugt durch Einsetzen des zweiten Sicherungsrings in die zweite Nut und/oder durch Verschrauben des Planetenbolzens mit dem Planetenträger.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens bezieht sich auf einen zweistückigen ersten Sicherungsring und einen Planetenbolzen mit einer ersten Nut. Dabei wird der erste Sicherungsring in die erste Nut eingesetzt, nachdem der Planetenbolzen bereits in den Planetenträger eingeführt wurde. Danach wird in einer weiterhin bevorzugten Weiterbildung die Mutter auf das Gewinde aufgeschraubt.
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Die einzelnen Verfahrensschritte werden bevorzugt in der oben angegebenen Reihenfolge ausgeführt. Diese Angabe der Reihenfolge ist allerdings nicht abschließend. Sofern die technischen Gegebenheiten es zulassen, kann die Reihenfolge der einzelnen Verfahrensschritte beliebig variiert werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt. Dabei kennzeichnen übereinstimmende Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Merkmale.
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Im Einzelnen zeigt
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1 einen zweistückigen ersten Sicherungsring;
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2A eine Anordnung mit fixierter Mutter;
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2B eine Detailansicht des ersten Sicherungsrings;
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3 eine Anordnung mit freier Mutter; und
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4A–4D einzelne Verfahrensschritte zur Montage.
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Ein erster Sicherungsring 102 gemäß 1 ist zweistückig ausgeführt. Der Sicherungsring 102 besteht aus einem ersten Teil 104 und einem zweiten Teil 106. Zusammen haben der erste Teil 104 und der zweite Teil 106 die Form eines flachen Hohlzylinders mit kreisringförmiger Grundfläche.
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Wie der erste Sicherungsring 102 verbaut ist, veranschaulicht 2A. Der erste Sicherungsring 102 befindet sich zwischen einer ersten Wandung 202 eines Planetenträgers 204 und einem ersten Planetenlager 206. Der erste Sicherungsring 102 beabstandet also die erste Wandung 202 des Planetenträgers 204 und das erste Planetenlager 206. Zusammen mit einem zweiten Planetenlager 208 dient das erste Planetenlager 206 der drehbaren Lagerung eines Planetenrads 210 auf einem Planetenbolzen 212. Das erste Planetenlager 206 ist ebenso wie das zweite Planetenlager 208 als Kegelrollenlager ausgeführt. Die innere Lauffläche des ersten Planetenlagers 206 bildet ein erster Innenring 214. Ein zweiter Innenring 216 bildet die innere Lauffläche des zweiten Planetenlagers 208. Die äußeren Laufflächen des ersten Planetenlagers 206 und des zweiten Planetenlagers 208 hingegen bildet das Planetenrad 210. Das Planetenrad 210 ist mit anderen Worten mit einem äußeren Lagerring des ersten Lagers 206 und einem äußeren Lagerring des zweiten Planetenlagers 208 einstückig ausgebildet.
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Der Planetenbolzen 212 weist ein Außengewinde 218 auf. Damit verschraubt ist eine Mutter 220.
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Der erste Sicherungsring 102 und die Mutter 220 sind so angebracht, dass sie das erste Planetenlager 206, das Planetenrad 210 und das zweite Planetenlager 208 in axialer Richtung auf dem Planetenbolzen 212 fixieren. Im Einzelnen begrenzt der erste Sicherungsring 102 die axiale Verschiebbarkeit des ersten Planetenlagers 206 in eine erste Richtung. Die Mutter 220 begrenzt die axiale Verschiebbarkeit des zweiten Planetenlagers 208 in eine zweite Richtung. Die axiale Verschiebbarkeit des ersten Planetenlagers 206 in die zweite Richtung wird durch das Planetenrad 210 begrenzt. Entsprechend begrenzt das Planetenrad 210 die axiale Verschiebbarkeit des zweiten Planetenlagers 208 in die erste Richtung. Dies hat zur Folge, dass das erste Planetenlager 206 und das zweite Planetenlager 208 je nach Position der Mutter 220 ein definiertes Axialspiel haben oder vorgespannt sind.
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In der ersten Wandung 202 des Planetenträgers 204 ist der Planetenbolzen 212 auf herkömmliche Weise fixiert. Zwischen der Wandung 202 und dem Planetenbolzen 212 besteht eine formschlüssige Verbindung, die eine radiale Verschiebung des Planetenbolzens 212 verhindert. Bei Bedarf kann durch Erhitzen des Planetenträgers 204 auch ein Schrumpfverband hergestellt werden.
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In einer zweiten Wandung 222 des Planetenträgers 204 hingegen ist der Planetenbolzen 212 nicht direkt fixiert, sondern übe die Mutter 220. Zwischen der Mutter 220 und der zweiten Wandung 204 besteht dabei eine formschlüssige Verbindung, die eine Verschiebung der Mutter 220 und damit des Planetenbolzens 212 in radialer Richtung verhindert. Bei Bedarf kann zwischen dem Planetenträger 204 und der Mutter 220 durch Erhitzen des Planetenträgers 204 auch eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt werden.
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Eine Verschiebung des Planetenbolzens 212 in axialer Richtung verhindert ein zweiter Sicherungsring 224, der in eine Nut in der zweiten Wandung 222 des Planetenträgers 204 eingebracht wurde.
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Eine Detailansicht A ist in 2B dargestellt. Hier ist zu erkennen, wie der zweistückige erste Sicherungsring 102 positioniert wird. Eine Nut 226 in dem Planetenbolzen 212 dient dazu, den ersten Sicherungsring 102 in axialer Richtung zu fixieren. In der Darstellung von 2B stützt sich der erste Sicherungsring 102 zudem an der ersten Wandung 202 des Planetenträgers 204 in die erste Richtung ab. Wandert der Planetenbolzen 212 in die zweite Richtung, reißt dieser Kontakt ab. Dann übernimmt die Nut 226 die Abstützung des ersten Sicherungsrings 102. Die Wanderung des Planetenbolzens 212 würde also nicht zu einer Veränderung des Axialspiels des ersten Planetenlagers 206 und des zweiten Planetenlagers 208 oder zu einem Verlust der Vorspannung führen. Die oben beschriebene axiale Fixierung des Planetenbolzens 212 mit dem zweiten Sicherungsring 224 ist daher ausreichend und eine kraftschlüssige Fixierung des Planetenbolzens 212 verzichtbar.
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Da der erste Sicherungsring 102 zweistückig ausgeführt ist, würde er sich nicht ohne weitere Maßnahmen in der Nut 226 halten, sondern auseinanderfallen. Um dies zu verhindern, ist die erste Wandung 202 des Planetenträgers 206 mit einer Stufe 228 versehen. Diese führt um den ersten Sicherungsring 102 herum und verhindert damit, dass sich der erste Teil 104 und der zweite Teil 106 des ersten Sicherungsrings 102 in axialer Richtung auseinanderbewegen können.
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Bei der in 3 dargestellten Variante ist der Planetenbolzen 212 auf herkömmliche Weise in den Planetenträger 204 fixiert. So besteht zwischen dem Planetenträger 204 und dem Planetenbolzen 212 eine direkte formschlüssige Verbindung. Die Mutter 220 hingegen ist an der Fixierung des Planetenbolzens 212 in dem Planetenträger 204 nicht beteiligt. Die Mutter 220 steht in keinem direkten Kontakt zu dem Planetenträger 204. Sie ist in axialer Richtung zwischen dem Innenring 216 des zweiten Planetenlagers 208 und der zweiten Wandung 222 des Planetenträgers 204 angeordnet.
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Die 4A bis 4D veranschaulichen einzelne Verfahrensschritte zur Montage des Planetenbolzens 212 in dem Planetenträger 204. Zunächst wird der erste Sicherungsring 102 in den Planetenträger 204 eingebracht und dort konzentrisch zu den Bolzensitzen des Planetenträgers 204 positioniert. Ebenso wird das bereits mit dem ersten Planetenlager 206 und dem zweiten Planetenlager 208 vormontierte Planetenrad 210 in den Planetenträger 204 eingebracht und konzentrisch zu den Bolzensitzen des Planetenträgers 204 positioniert.
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Um den Planetenbolzen 212 in den Planetenträger 204 einführen zu können, müssen die beiden Teile 104 und 106 des ersten Sicherungsrings 102 zunächst ein stückweit radial nach außen verschoben werden. Dies zeigt 4B.
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Der Planetenbolzen 212 wird in einem ersten Schritt so weit in den Planetenträger 204 hineingeschoben, bis sich die Nut 226 auf Höhe des ersten Sicherungsrings 102 befindet. Die beiden Teile 104 und 106 des ersten Sicherungsrings 102 können dann, wie in 4C dargestellt, in die Nut 226 eingesetzt werden.
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Anschließend wird die Mutter 220 auf den Planetenbolzen 212 aufgeschraubt und der zweite Sicherungsring 224 in den Planetenträger 204 eingesetzt. Die axiale Fixierung des Planetenbolzens 212 durch den zweiten Sicherungsring 224 sorgt schließlich dafür, dass der Absatz 228 des Planetenträgers 204 die beiden Teile 104 und 106 des ersten Sicherungsrings 102 zusammenhält. Diese ist in 4D dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 102
- erster Sicherungsring
- 104
- erster Teil
- 106
- zweiter Teil
- 202
- erste Wandung
- 204
- Planetenträger
- 206
- erstes Planetenlager
- 208
- zweites Planetenlager
- 210
- Planetenrad
- 212
- Planetenbolzen
- 214
- erster Innenring
- 216
- zweiter Innenring
- 218
- Außengewinde
- 220
- Mutter
- 222
- zweite Wandung
- 224
- zweiter Sicherungsring
- 226
- Nut
- 228
- Absatz