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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Planetengetriebe mit Planetenrädern, Planetenbolzen und mit wenigstens einem Planetenträger, wobei zumindest einige der Planetenräder axial zwischen einem ersten Trägerabschnitt und einem zweiten Trägerabschnitt des Planetenträgers angeordnet sowie auf den Planetenbolzen drehbar gelagert sind und dabei wenigstens einer der Planetenbolzen mit einem ersten Stützlager in dem ersten Trägerabschnitt und mit einem zweiten Stützlager an dem zweiten Trägerabschnitt gelagert ist, wobei zumindest einige der Planetenräder axial zwischen dem ersten Stützlager und dem zweiten Stützlager angeordnet sowie radial auf dem Planetenbolzen gelagert sind, und wobei der wenigstens eine Planetenbolzen mittels der Stützlager axial und radial quer zu dieser Längsachse gerichtet, in dem Planetenträger abgestützt ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Planetenlagerungen in Planetengetrieben sind zum einen die Lagerungen der Planetenräder auf dem Planetenbolzen und zum anderen die Stützlager der Planetenbolzen im Planetenträger. Die Lagerungen der Planetenräder auf den Planetenbolzen sind Radiallager in Form von Wälzlagern oder Gleitlagern. Außerdem sind die Planetenräder unter Verwendung von Axialscheiben axial am oder im direkten Kontakt gegenüber dem Planetenträger gleitend abgestützt.
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Die Erfindung ist insbesondere auf Planetengetriebe gerichtet, in denen die Planetenbolzen beidseitig, also links und rechts, jeweils mit mindestens einem Stützlager im Planetenträger gelagert sind. In den Stützlagern werden in der Regel feste Sitze der Planetenbolzen im Planetenträger angestrebt.
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Die bekannten Stützlager sind Löcher in dem jeweiligen Trägerabschnitt, in denen die jeweiligen Planetenbolzen häufig mit Presspassung sitzen. Presspassung heißt, dass die Planetenbolzen ein Übermaß gegenüber ihrem Sitz (Loch) im Planetenträger aufweisen und an dem Stützlager sowohl radial als auch axial unbeweglich am Planetenträger festgelegt sind. Außerdem sind die Planetenbolzen mit einer zusätzlichen Sicherung gegen Verdrehen und axiales Verschieben formschlüssig oder auch stoffschlüssig in dem Planetenträger gesichert.
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Die Erfindung betrifft Planetengetriebe mit schräg verzahnten Zahnrädern oder mit geradverzahnten Zahnrädern. An den Planetenrädern, insbesondere an Planetenrädern mit Schrägverzahnung, wirken im Betrieb Kippmomente, welche bei hohen Betriebsmomenten entsprechend groß sind und die Radiallagerung der Planetenräder stark beanspruchen. Die Radiallagerung der jeweiligen Planetenräder ist vorwiegend an Planetenbolzen ausgebildet. Die links und/oder rechts im Planetenträger der Planetenräder liegenden Radiallager müssen diese Kippmomente aufnehmen. Die auf die Planetenbolzen und auf deren Stützlager einwirkenden Belastungen beanspruchen in Abhängigkeit der Betriebsmodi wiederholt immer die gleichen Bereiche im Planetengetriebe so lange, bis diese Schaden nehmen.
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In
DE 10 2006 029 004A1 wird deshalb zur Verbesserung dieser Situation vorgeschlagen, dass die Planetenbolzen radial und damit in ihrer Umfangsrichtung nicht fixiert sondern bewusst mit Spiel behaftet angeordnet sind. Gemeint ist damit nicht eine Drehlagerung der Planetenbolzen im Planetenträger, sondern eine partielle undefinierten rotative Positionsänderung des jeweiligen Planetenbolzens, so dass nicht immer die gleichen Bereiche des Planetenbolzens belastet werden. Die sich auf dem Planetenbolzen einstellende Lastzone wandert somit nach und nach in Umfangsrichtung über den gesamten Planetenbolzen, sodass nicht immer die gleichen Bereiche des Planetenbolzens belastet werden.
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Anfangs wurde erwähnt, dass Planetenbolzen formschlüssig gegen axiales Verschieben am Planetenträger gesichert sind. Damit soll verhindert werden, dass der Bolzen axial wandert - was im ungünstigsten Fall zur Zerstörung der Planetenlagerung führt. Formschlußverbindungen sind beispielsweise über Steckverbindungen abgesichert. Durch das Einbringen der Löcher, Ausnehmungen für die Stifte in die Bauteile des Planetentriebs entsteht teils relativ kostenintensiver Mehraufwand. Bei der Montage der Planetenbolzen müssen die Löcher, Ausnehmungen usw. sowie die Stifte der Steckverbindung zueinander ausgerichtet werden. Dadurch ergibt sich ein zusätzlicher Mehraufwand für Montagevorrichtungen und Montagezeiten.
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Eine weitere Form der Lagesicherung ist Verstemmen. Beim Verstemmen wird aus dem Planetenbolzen und/oder aus dem Planetenträger Material in entsprechende Formschlußvertiefungen beispielsweise durch Prägen/Stemmen verdrängt. Diese Form der formschlüssigen Lagesicherung ist in der Regel kostengünstig herstellbar.
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Die Planetenbolzen sind zugleich Sitz für die Radiallagerung der Planetenräder und deshalb in der Regel aus gehärtetem Stahl. Der Planetenbolzen wird vor seiner Montage in den Planetenträger gehärtet. Dass gehärtete Material lässt sich jedoch beim Prägen nur bedingt plastisch verformen, so dass sich dieser Formschluß entweder gar nicht oder nur bedingt anwenden lässt. Auch am Planetenträger aus nicht gehärtetem Stahl erzeugte Prägungen und Formschlußverbindungen sind nur bedingt stabil.
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Gehärtete Oberflächen des Planetenbolzens sind auch nicht für die Herstellung von stoffschlüssigen, d.h., durch Schweißen erzeugten Lagesicherungen geeignet. Die Schweißzonen müssen dementsprechend kostenaufwändig entweder nach dem Härten durch Anlassen vorbereitet werden oder die zukünftigen Schweißzonen beim Härten abgedeckt werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Planetengetriebe zu entwickeln, in dem ein Lösen der Planetenbolzen aus der Stützlagerung verhindert wird und damit unkontrolliertes axiales Wandern der Planetenbolzen verhindert wird.
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Die Aufgabe ist nach dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
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Wenigstens einer der Planetenbolzen des Planetengetriebes ist an dem betroffenen Stützlager entlang seiner Längsachse relativ zumindest zu dem Trägerabschnitt mit dem betroffenen Stützlager innerhalb eines Axialspiels axial beweglich gelagert. Dabei können wahlweise das erste Stützlager oder das zweite Stützlager oder alternativ die beiden Stützlager erfindungsgemäß ausgebildet sein. Die Formulierung „wenigstens einer der Planetenbolzen des Planetengetriebes“ schließt also alternativ auch eine bestimmte Teilmenge der Planetenbolzen oder alle Planetenbolzen des Planetengetriebes ein. Die jeweiligen Planetenbolzen sind jeweils an wenigstens einem ihrer jeweiligen Stützlager entlang ihrer jeweiligen Längsachse relativ wenigstens zu dem jeweiligen Trägerabschnitt, an dem das jeweilige Stützlager ausgebildet ist, axial beweglich gelagert. Alternativ ist der betreffende mindestens eine Planetenbolzen, die Teilmenge der Planetenbolzen oder die gesamte Menge der Planetenbolzen jeweils an beiden oder mehr Stützlagern und damit auch alternativ an mehr als nur einem Trägerabschnitt derartig schwimmend gelagert.
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Das Axialspiel ist ein axialer Abstand zwischen einem ersten Axialanschlag und einem zweiten Axialanschlag und ist vorzugsweise durch einen Minimal- und Maximalwert festgelegt. Der oder die Planetenbolzen sind also um dieses Axialspiel begrenzt entlang ihrer jeweiligen Längsachse in dem Stützlager axial beweglich aufgenommen. Die Grenzen dieser Beweglichkeit sind durch einen minimalen axialen Abstand der Axialanschläge zueinander und einen maximalen axialen Abstand der Axialanschläge zueinander festgelegt. Der minimale Abstand weist den Zahlenwert 0 auf. In diesem Fall liegen der erste und zweite Axialanschlag auf Anschlag aneinander an.
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Die sich so in dem betroffenen Stützlager ergebende schwimmende Lagerung eines oder mehrerer Planetenbolzen in wenigstens einer ihrer jeweiligen Stützlagerung bedeutet, dass der jeweilige Planetenbolzen bei extremen Betriebsbedingungen in der jeweiligen Stützlagerung in axialer Richtung zunächst bis zu einem Endanschlag begrenzt axial beweglich ist. Dabei ist der Planetenbolzen direkt radial in dem Planetenträger abgestützt oder mit zumindest mit einem radial in dem Planetenträger abgestützten Radiallager radial gelagert. Alternativ ist das jeweilige Stützlager begrenzt axial beweglich in dem jeweiligen Trägerabschnitt gleitend oder über ein Wälzlager begrenzt axial beweglich. Der Planetenbolzen sitzt in diesem Fall entweder axial fest in der Stützlagerung oder zusätzlich auch noch axial beweglich in dem axialbeweglichen Stützlager. Die Größe des axialen Spiels wird an die Erfordernisse an die Steifigkeit des Planetentriebs bzw. des Trägerabschnitt oder Planetenträgers angepasst. Das Spiel ist wahlweise ein Abstand größer 0 bis zu vorzugsweise 0,5 mm, 0,7 mm oder wie bei einer besonders bevorzugten Ausführung 0,3 mm.
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In modernen Leichtbau-Planetengetrieben sind die Planetenträger durch Trägerplatten aus dünnwandigem Blech gebildet. Die Planetenbolzen sind beidseitig, also links und rechts, jeweils über ein Stützlager in der jeweiligen Trägerplatte gelagert. Beispiele derartiger Planetengetriebe sind Stirnraddifferenziale. Der Vorteil derartiger Planetengetriebe liegt in ihrer kompakten und leichten Bauweise.
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Allerdings sind diese Planetengetriebe aufgrund der leichten Bauweise des Planetenträgers relativ verwindungsweich ausgebildet. Das hat zur Folge, dass auch die Planetenbolzen hohen Verkippungen sowie Zug und Druckbelastungen ausgesetzt sind. Zug und Druckbelastungen am Planetenbolzen gefährden die Axialsicherung der Planetenbolzen in der jeweiligen Stützlagerung, insbesondere die häufig benutzten und durch Prägen erzeugten Formschlußsicherungen. Dementsprechend wurden in der Vergangenheit verschiedene zusätzliche Maßnahmen zu axialen Sicherung der Planetenbolzen, wie formschlüssige Fixierungen oder Verschweißen der Planetenbolzen mit dem Planetenträger, unter Hinnahme der damit verbundenen Nachteile eingeführt.
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Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Erfindung gemacht wurde, bestand also in der Fachwelt allgemein die Auffassung, dass Planetenbolzen in Planetenträgern axial festgelegt sein müssen, um axiales Wandern der Planetenbolzen zu verhindern. Erfindungsgemäß wird jedoch eine Stützlagerung des jeweiligen betroffenen Planetenbolzens schwimmend, d.h., innerhalb eines begrenzten axialen Spiels beweglich, ausgeführt. Das Spiel wird an die Extremwerte, die bei hoher Belastung vorherrschend, angepasst. Bei Verformungen entweder des Trägerabschnitts, des Planetenträgers oder des Planetengetriebes kann der jeweilige Planetenbolzen in der betroffenen Stützlagerung zunächst einmal um den Extremwert der Verformung axial ausweichen, so dass die axiale Sicherung des Planetenbolzens in der betroffenen Stützlagerung von extremen axialen Belastungen frei ist. Die axiale Führung des Planetenbolzens beginnt erst dann, wenn die Extreme der Verwindung oder andere Verformungen bzw. Axialschub ausgeglichen sind. Das axiale Wandern vom Planetenbolzen aus der Stützlagerung - im schlimmsten Fall das Auswandern aus dem Trägerabschnitt und die zwangsläufig damit verbundene Zerstörung der Planetenlagerung - wird nach Überwindung des Axialspiels durch das aneinander Anliegen des ersten und zweiten Axialanschlags verhindert. Außerdem sind die Stützlagerungen in Planetengetrieben gemäß Erfindung kostengünstig herstellbar.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste Anschlag einmaterialig und einteilig mit dem Planetenbolzen ausgebildet ist. Aus dem Material des Planetenbolzens kann radial über dessen Durchmesser hinaus ein Halteelement ausgeformt sein. Halteelemente sind beispielsweise am Umfang des Planetenbolzens verteilte partielle Prägungen oder Vorsprünge, alternativ umlaufende Wellenschultern oder Bunde.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Planetenbolzen zumindest an dem wenigstens einen Stützlager mit einem Radialspiel abgestützt ist. Der Planetenbolzen ist an dem einen der Stützlager in einer Bohrung des Trägerabschnitts wahlweise direkt nicht rotierbar abgestützt oder über ein Radiallager, d.h., Gleit- bzw. Wälzlager, rotierbar mit Radialspiel gelagert. Radiallager sind jeweils Rotationslager, wie Wälzlager oder Gleitlager, in denen der jeweilige Planetenbolzen um seine der Längsachse entsprechenden Rotationsachse relativ zum Planetenträger rotierbar gelagert ist. Wälzlager sind Kugel-oder Rollenlager. Gleitlager sind durch Gleitbuchsen in dem jeweiligen Trägerabschnitt oder durch den direkten gleitenden Kontakt zwischen der Oberfläche des jeweiligen Planetenbolzens und des Planetenträgers gebildet. Axiale Bewegung bedarf in dem Stützlager zumindest ein Radialspiel, dass geringfügig über dem Wert 0 mm liegt. Das Spiel kann auch geringfügig größer sein und in Bereichen größer 0 und kleiner 0,3 mm liegen. Außerdem ist dadurch zusätzliche Freiheit für den Planetenbolzen im Stützlager im Rahmen der Grenzen des Radialspiels gebildet.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das die Trägerabschnitte mindestens zwei separat zueinander ausgebildete aber fest miteinander verbundene Bauteile sind. Die separat zueinander gefertigten Bauteile sind beispielsweise aus Blech geformt und durch Schrauben oder Nieten fest miteinander verbunden. Alternativ sind die Trägerabschnitte über Zwischenelemente wie Stege oder ein Ringrad miteinander verbunden.
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Es wurde bereits erwähnt, dass moderne Leichtbau-Planetengetriebe wie Stirnraddifferenziale aufgrund der Blechbauweise der ihres Differenzialgehäuses sehr verwindungsweich ausgebildet und die Planetenbolzen der Ausgleichsräder infolgedessen hohen Verkippungen sowie Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt sind. Das betrifft die Planetenbolzen sowohl des einen Satzes der Ausgleichsräder als auch des anderen Satzes der Ausgleichsräder. Bekanntlich sind in Stirnraddifferenzialen zwei Sätze von Ausgleichsräder angeordnet, die Planetenräder sind. Die Planetenräder des ersten Satzes (die der ersten Teilmenge) kämmen mit einem ersten Sonnenrad und die Planetenräder des zweiten Satzes (die der zweiten Teilmenge) mit einem zweiten Sonnenrad. Außerdem kämmt jeweils ein Planetenrad der ersten Teilmenge und zweiten Teilmenge. Die Planetenräder der ersten Teilmenge und der zweiten Teilmenge sitzen jedes jeweils auf separaten Planetenbolzen. Diese Anordnung schließt für die Anwendung der Erfindung nicht aus, dass die mit den Stützlagern gemäß Erfindung gelagerten Planetenbolzen mehr als nur ein Planetenrad tragen. Das ist zum Beispiel möglich, wenn das Differenzial zusätzlich mit einer Reduzier-Planetenstufe ausgerüstet ist. Ausgestaltungen der Erfindungen sehen für derartige Differenziale vor, dass jeweils jeder der Planetenbolzen an mindestens einem Stützlager oder alternativ an beiden Stützlagern oder in mehreren Stützlagern innerhalb des Axialspiels beweglich angeordnet ist. Darüber hinaus ist wahlweise auch zusammen mit dem Axialspiel ein Radialspiel in den betreffenden Stützlagern vorgesehen.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung ist nachfolgend mit den 1, 2 und 3 an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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1 zeigt ein Planetengetriebe 1 in einem nicht maßstäblich dargestellten Halbschnitt längs entlang der Zentralachse 2 des Planetengetriebes 1. In 2 ist das Detail Y aus 1 vergrößert und nicht maßstäblich dargestellt. 3 zeigt das Detail Z aus 1 vergrößert und nicht maßstäblich dargestellt.
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1 - Das Planetengetriebe 1 ist als Stirnraddifferenzial ausgeführt und mit Planetenrädern 3 und 4, Planetenbolzen 5 und mit wenigstens einem Planetenträger 6 versehen. Die Planetenräder 3 und 4 sind im Durchmesser gleich groß und weisen die gleiche Zähnezahl auf. Eine erste Teilmenge an Planetenrädern 3 bildet einen Ausgleichssatz des Stirnraddifferenzials und eine zweite Teilmenge an Planetenrädern 4 den anderen Ausgleichssatz des Stirnraddifferenzials. Das Planetengetriebe 1 weist außerdem ein erstes Sonnenrad 7 und ein zweites Sonnenrad 8 auf. Die Planetenräder 3 und 4 sind mit radialem Abstand zur Zentralachse 2 und umfangsseitig zu dieser angeordnet. In dem Halbschnitt nach 1 ist deshalb nur ein Planetenrad 4 der Planetenräder 3 und 4 im Vordergrund sichtbar. Eines der Planetenräder 3 ist durch das Planetenrad 4 im Vordergrund nahezu verdeckt und deshalb lediglich mit gestrichelten Linien angedeutet. Jeweils eines der schmal ausgebildeten Planetenräder 3 steht im Zahneingriff mit jeweils einem breiten Planetenrad 4 und zugleich im Zahneingriff mit dem Sonnenrad 7. Die Planetenräder 4 stehen im Zahneingriff mit dem Sonnenrad 8 aber nicht mit dem Sonnenrad 7. Jedes der Planetenräder 3 und 4 ist jeweils auf einem Planetenbolzen 5 um die als Symmetrieachse ausgebildete Längsachse 9 des jeweiligen Planetenbolzens 5 rotierbar gelagert, wobei jedoch die Planetenbolzen 5, auf denen die Planetenräder 4 gelagert sind, einen anderen radialen Abstand zur Zentralachse 2 aufweisen als die Planetenbolzen 5 mit den Planetenrädern 3.¶
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Der Planetenträger 6 ist mehrteilig ausgebildet und weist zwei Trägerabschnitte 10 und 11 auf. In jeder Nabe 12 und 13 der Trägerabschnitte sitzt jeweils ein als Schrägkugellager ausgebildetes Kugellager 14. Außerdem sitzt in jeder Nabe 12 und 13 jeweils ein Deckel 15. In jedem der Deckel 15 ist eines der Sonnenräder 7 oder 8 geführt. Die Trägerabschnitte 10 und 11 sind zwei zueinander separate Bauteile, die aber über ein Antriebsrad 24 des Stirnraddifferenzials fest miteinander verbunden sind.
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Die Planetenräder 3 und 4 sind axial zwischen dem ersten Trägerabschnitt 10 und dem zweiten Trägerabschnitt 11 des Planetenträgers 6 angeordnet sowie auf ihrem jeweiligen Planetenbolzen 5 drehbar gelagert. Jeder der Planetenbolzen 5 des Planetengetriebes 1 ist mit einem ersten Stützlager 16 in dem ersten Trägerabschnitt 10 und mit einem zweiten Stützlager 17 an dem zweiten Trägerabschnitt 11 gelagert. Jeder der Planetenbolzen 5 ist mittels seiner jeweiligen Stützlager 16 und 17 beidseitig radial und jeweils axial in dem Planetenträger 6 abgestützt. Die axiale Richtung ist mit den Längsachsen 9 des Planetenbolzens 5 bzw. der Zentralachse 2 gleichgerichtet.
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1-3 - Der jeweilige Planetenbolzen 5 ist aus den mit den 2 und 3 dargestellten Positionen an jedem seiner der Stützlager 16 und 17 innerhalb eines Axialspiels A1 bzw. A2 entlang seiner Längsachse 9 relativ zu dem jeweiligen Trägerabschnitt 10 bzw. 11 axial beweglich gelagert. Die Axialspiele A1 und A2 können jeweils einen Wert aufweisen, der größer 0 mm ≤ 0,5 mm ist. Die Axialspiele A1 bzw. A2 sind durch die Axialanschläge 18 und 19 bzw. die Axialanschläge 20 und 21 gebildet. Aus den Darstellungen der 2 und 3 ergibt sich, dass das Axialspiel eine Summe der Abstände A1 und A2 ist, wenn der jeweilige Planetenbolzen 5 in beiden Stützlagern 16 und 17 axial beweglich gelagert ist. Das maximale Axialspiel A1 ergibt sich dementsprechend entweder linksseitig am ersten Stützlager 16 (2) zwischen den Ebenen E11 und E22 oder rechtsseitig am Stützlager 17 zwischen der Ebene E1 und der Ebene E2. Das maximale Axialspiel A1 ergibt sich linksseitig des Trägerabschnitts 10, wenn die Axialanschläge 20 und 21 rechtsseitig des Trägerabschnitts 11 aneinander liegen und damit A2=0 ist. Die Ebenen E2 und E1 liegen aufeinander. Das maximale Axialspiel A2 ergibt sich, wenn die Axialanschläge 18 und 19 linksseitig des Trägerabschnitts 10 aneinander liegen und damit A1=0 ist. Die Ebenen E11 und E22 liegen aufeinander. Die Ebene E11 ist eine Radialebene, die durch den Axialanschlag 18 verläuft. Die Ebene E22 ist eine Radialebene, die durch den Axialanschlag 19 verläuft. Die Ebene E1 ist eine Radialebene, die durch den Axialanschlag 20 verläuft. Die Ebene E2 ist eine Radialebene, die durch den Axialanschlag 21 verläuft. Die Ebenen E2 und E22 sind am Planetenträger 6 ortsfest. Die Ebenen E1 und E11 sind bis auf den Abstand des maximalen Axialspiels von der jeweiligen ortsfesten Ebene weg oder bis auf die jeweilige ortsfeste Ebene E11 bzw. E22 zu axial beweglich.
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Der jeweilige Planetenbolzen 5 ist an jedem seiner Stützlager 16 und 17 mit einem Radialspiel R1 bzw. R2 abgestützt. Das Radialspiel R1 bzw. R2 ist in dem jeweiligen Stützlager 16 bzw. 17 um den jeweiligen Planetenbolzen 5 umlaufend messbar, da der Planetenbolzen an dem jeweiligen Stützlager 16 bzw. 17 in einer Bohrung eines der Trägerabschnitte 10 bzw. 11 gelagert ist. Das Radialspiel R1 bzw. R2 ist folglich eine Differenz aus einem maximal möglichen Innendurchmesser der Bohrung und einem minimal möglichen Außendurchmesser des Planetenbolzens 5 in der Bohrung und weist einen Wert von größer gleich 0 mm auf.
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1 - Die jeweiligen ersten Axialanschläge 18 bzw. 20 sind jeweils einteiligeinmaterialig mit dem jeweiligen Planetenbolzen 5 als ein umlaufender spanlos aufgeweiteter Bord 22 ausgebildet. Die Axialanschläge 20 und 21 sind jeweils eine mit dem jeweiligen Bord 22 korrespondierende Fase 23 an dem jeweiligen Trägerabschnitt 10 und 11. Das Axialspiel A weist einen Zahlenwert von größer 0 mm und kleiner 0,5 mm auf. Außerdem sind die jeweiligen Bolzen beidseitig jeweils durch mindestens eine Prägung 24 formschlüssig gegen Verdrehen um ihre Längsachse 9 an dem jeweiligen Trägerabschnitt 10 bzw. 11 gesichert. Durch die Prägung 24 wurde plastisch aus dem jeweiligen Bord 22 Material in den Rand der jeweiligen Fase 23 so eingedrückt, dass durch das aus dem Bord 22 verdrängte Material plastisch eine Vertiefung in dem jeweiligen Trägerabschnitt 10 bzw. 11 erzeugt wurde.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetengetriebe
- 2
- Zentralachse
- 3
- Planetenrad
- 4
- Planetenrad
- 5
- Planetenbolzen
- 6
- Planetenträger
- 7
- Sonnenrad
- 8
- Sonnenrad
- 9
- Längsachse
- 10
- Trägerabschnitt
- 11
- Trägerabschnitt
- 12
- Nabe
- 13
- Nabe
- 14
- Kugellager
- 15
- Deckel
- 16
- Stützlager
- 17
- Stützlager
- 18
- Axialanschlag
- 19
- Axialanschlag
- 20
- Axialanschlag
- 21
- Axialanschlag
- 22
- Bord
- 23
- Phase
- 24
- Antriebsrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006029004 A1 [0006]