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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein plattenförmiges Element zum Aufbau eines kastenförmigen Rahmenmoduls für ein Möbelsystem, wobei das plattenförmige Element eine im Wesentlichen zentral in der Elementfläche angeordnete Verbindungsvorrichtung aufweist, ein kastenförmiges Rahmenmodul das aus einer Mehrzahl besagter plattenförmiger Elemente aufgebaut ist, ein modulares Möbelsystem, das aus einer Mehrzahl von plattenförmigen Elementen oder kastenförmigen Rahmenmodulen aufgebaut ist sowie die Verwendung einer erfindungsgemäß angeordneten Verbindungsvorrichtung in einem modularen Möbelsystem zum manuellen Lösen oder Befestigen der besagten plattenförmigen Elemente oder Module.
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Erfindungsgemäß werden die im Wesentlichen plattenförmigen Elemente, vorzugsweise vier, (bestehend aus Holz, Sperrholz, MDF-Platten, beschichteten Faserplatten, Geeigneten Kunststoffen, Metall etc.) an ihren Stirnkanten zu Modulen miteinander verbunden, so dass aus einer Mehrzahl der Module Möbel gebildet werden können.
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Es sind modulare Möbelsysteme bekannt, bei denen rechteckige Rahmenelemente aufeinander- oder nebeneinander angeordnet sind, um auf diese Weise individuell gestaltete und hinsichtlich Größe und Form angepasste Möbelstücke zu bilden. An Rahmenelementen der bekannten Möbelsysteme können verschiedene Anbauteile angebracht werden, wie beispielsweise Verkleidungselemente, Beschläge für Türen und Klappen etc. Aus den Rahmenelementen können somit beispielsweise Regale, Sideboards oder Schränke erstellt werden, wobei für die Montage der Anbauteile und somit des Möbelsystems in der Regel Werkzeug notwendig ist. Die Stabilität der bekannten Möbelsysteme hängt entscheidend davon ab, wie die plattenförmigen Elemente zu rechteckigen Rahmenelementen verbunden werden. Es sind Verbindungselemente bekannt, die neben dem Verbinden der Rahmenelemente zusätzliche Funktionen erfüllen.
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Beispielsweise offenbart die
DE 20 2013 100 175 U1 ein Möbelsystem, bei dem horizontal und vertikal angeordnete Rahmenelemente an als Winkelteil ausgeführten Knotenelemente/Eckelemente durch Verschraubungen miteinander verbunden sind. An den Knotenelementen werden Halteteile montiert, die zur Anbringung von Anbauteilen, insbesondere Wandelementen, dienen. Die Halteteile weisen Rastelemente auf, die zum werkzeuglosen Anbringen und Abnehmen der Wandelemente dienen. Die Rastelemente sind beispielsweise als Druckknöpfe ausgeführt. Nachteilig ist hierbei, dass an jeder Ecke eines Rahmens Knotenelemente notwendig sind, was die Verwendung von einer größeren Zahl von Knotenelementen notwendig macht.
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Aufgabe und Lösung
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein vielseitig verwendbares sowie variables Möbelsystem in stabiler Ausführung zu schaffen, wobei der Korpus jedes Möbels aus mehreren Grundelementen aufgebaut sein soll.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Möbelsystem zu schaffen, bei dem die Grundelemente zuverlässig und werkzeuglos miteinander verbunden werden können und somit bei der Montage und Demontage des Möbelsystems auf die Verwendung von Werkzeug verzichtet werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Zahl der benötigten Verbindungsvorrichtungen im Vergleich zu bisherigen Möbelsystemen zu reduzieren.
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Zur Lösung dieser Aufgaben ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass Module flächig aneinander angeordnet und mittels im Wesentlichen zentral in den Modulflächen angeordneter Verbindungsvorrichtungen lösbar miteinander verbunden werden.
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Somit besteht ein erster Erfindungsgegenstand in einem plattenförmigen Element zum Aufbau eines kastenförmigen Rahmenmoduls (10, 12, 20, 30) für ein Möbelsystem (1), worin das plattenförmige Element eine im Wesentlichen zentral in der Elementfläche angeordnete Verbindungsvorrichtung (40) aufweist, wobei die Verbindungsvorrichtung (40) vorzugsweise zum manuellen Lösen oder Befestigen der plattenförmigen Elemente aneinander dient und wobei weiterhin bevorzugt das plattenförmige Element in seiner Grundform als Dreieck, Quadrat, Rechteck, rechtwinkliges Trapez, Hexagon oder als Oktagon ausgebildet ist und wobei in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung das plattenförmige Element an allen Kanten Fasen aufweist.
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Ein zweiter Erfindungsgegenstand besteht in einem kastenförmigen Rahmenmodul für ein Möbelsystem bestehend aus einer Mehrzahl der erfindungsgemäßen plattenförmigen Elemente, worin besagte Elemente an ihren Stirnkanten (7a1, 7a3, 7b1, 7b3, 7c1, 7c3, 7d1, 7d3) fest miteinander verbunden sind und besagte Elemente in jeweils alternativ bevorzugten Ausführungsformen a) rechtwinklig zueinander oder b) parallelogrammartig geneigt zueinander oder c) schiefwinklig geneigt zueinander angeordnet sind.
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Ein dritter Erfindungsgegenstand besteht in einem modularen Möbelsystem, welches aus einer Mehrzahl der erfindungsgemäßen plattenförmigen Elemente oder aus einer Mehrzahl der erfindungsgemäßen kastenförmigen Rahmenmodulen aufgebaut ist, vorzugsweise ausschließlich aus den besagten Elementen oder Modulen aufgebaut ist.
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Und schließlich besteht ein vierter Erfindungsgegenstand in der Verwendung von erfindungsgemäß angeordneten Verbindungsvorrichtungen in dem erfindungsgemäßen modularen Möbelsystem zum manuellen Lösen oder Befestigen der besagten plattenförmigen Elemente oder Module (10, 12, 20, 30).
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Der Begriff „Modul” bedeutet erfindungsgemäß ein austauschbares Element innerhalb eines Gesamtsystems, das aus einer Mehrzahl von Modulen zusammengesetzt ist und eine geschlossene Funktionseinheit bildet. Der Begriff „schiefwinklig” bedeutet erfindungsgemäß keinen rechten Winkel aufweisend.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt beispielhaft eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform eines aus Modulen aufgebautes Möbelsystems.
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2 zeigt beispielhaft eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform eines aus Modulen aufgebautes Möbelsystems.
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3 zeigt schematisch zwei Rechteckmodule verschiedener Tiefe.
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4 zeigt schematisch zwei Winkelmodule, die nach rechts und nach links geneigt sind.
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5a zeigt schematisch ein nach links geneigtes Winkelmodul in Frontansicht.
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5b zeigt schematisch ein nach links geneigtes Winkelmodul in Draufsicht.
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6a zeigt schematisch ein nach rechts geneigtes Winkelmodul in Frontansicht.
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6b zeigt schematisch ein nach rechts geneigtes Winkelmodul in Draufsicht.
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7a–d zeigen schematisch eine Abwicklung eines nach links geneigten Winkelmoduls.
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8a–d zeigen schematisch eine Abwicklung eines nach rechts geneigten Winkelmoduls.
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9a–d zeigen schematisch die Flächen eines nach links geneigten Winkelmoduls mit beispielhaften Anordnungen der Ausnehmungen für Verbindungselemente.
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10a–d zeigen schematisch die Flächen eines nach rechts geneigten Winkelmoduls mit beispielhaften Anordnungen der Ausnehmungen für Verbindungselemente.
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11 zeigt als Schnittdarstellung eine Durchgangsbohrung in einem plattenförmigen Element eines Rechteck- oder Winkelmoduls.
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12a–b zeigen schematisch zwei Verbindungsvorrichtungen mit unterschiedlich langen Hülsen.
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13 zeigt beispielhaft eine schematische Perspektivansicht eines Kopfelements einer Verbindungsvorrichtung.
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14 zeigt beispielhaft eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Kopfelements einer Verbindungsvorrichtung.
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15 zeigt beispielhaft eine Draufsicht eines Kopfelements einer Verbindungsvorrichtung.
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16 zeigt beispielhaft eine schematische Perspektivansicht zweier unterschiedlich langer Hülsen einer Verbindungsvorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt beispielhaft einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen modularen Möbelsystems 1 in einer schematischen Perspektivansicht. Das Möbelsystem 1 besteht hierbei aus fünf Modulen 10, 20, 30. An zwei nebeneinander angeordneten kastenförmigen Rechteckmodulen 10 sind drei Winkelmodule 20, 30 angeordnet. Das Winkelmodul 20 ist in Bezug auf die rechtwinkligen Grundflächen in Form von plattenförmigen Elementen nach links geneigt, das Winkelmodul 30 ist nach rechts geneigt. Die Module 10, 20, 30 weisen zentral in den Flächen Durchgangsausnehmungen auf, in die Verbindungsvorrichtungen 40 eingebracht werden können und somit zwei aneinander angeordnete plattenförmige Elemente der Module 10, 20, 30 flächig miteinander verbunden werden. In die Durchgangsausnehmungen der plattenförmigen Elemente der Module 10, 20, 30 können kürzere Verbindungsvorrichtungen 40 als Verschlussstopfen angeordnet werden.
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2 zeigt beispielhaft eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen modularen Möbelsystems 1 in einer schematischen Perspektivansicht. Das Möbelsystem 1 besteht hierbei aus drei unterschiedlichen Modulen 10, 20, 30. An einem kastenförmigen Rechteckmodul 10 sind ein nach links geneigtes Winkelmodul 20 und ein nach rechts geneigtes Winkelmodul 30 flächig angeordnet und mittels in Durchgangsausnehmungen der Module angeordneter Verbindungsvorrichtungen 40 fixiert. Zudem sind die beiden Winkelmodule 20, 30 flächig aneinander angeordnet und mittels in Durchgangsausnehmungen der Module 10, 20, 30 angeordneter Verbindungsvorrichtungen 40 fixiert. Aus 2 ist ersichtlich, dass die Anordnung der miteinander verbundenen Module 10, 20, 30 insgesamt zu einem Aussteifen des modularen Möbelsystems 1 führt.
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3 zeigt beispielhaft zwei kastenförmige Rechteckmodule 10, 12 mit zentral in den Flächen angeordneten Durchgangsausnehmungen 42. Die kastenförmigen Rechteckmodule 10, 12 weisen rechteckige plattenförmige Elemente auf, die sich an einer Flächenkante in den Abmessungen unterscheiden. Die Unterschiedlichen Abmessungen der plattenförmigen Elemente führen zu unterschiedliche Tiefen der Module 10, 12. Das Modul 10 hat eine geringere Tiefe als das Modul 12. Die Rechteckmodule 10, 12 weisen zentral in den Flächen Durchgangsausnehmungen zur Aufnahme von Verbindungsvorrichtungen auf. Die Abmessungen der rechteckigen plattenförmigen Elemente der Module 10, 12 korrespondieren mit den Abmessungen der rechteckigen plattenförmigen Elemente der Winkelmodule 20, 30. Die kastenförmigen Rechteckmodule 10, 12 weisen zudem an ihren Kanten Fasen, d. h. abgeschrägte Flächen, auf.
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4 zeigt beispielhaft zwei Winkelmodule 20, 30. Das Winkelmodul 30 ist in Bezug auf die rechtwinkligen Grundflächen in Form von plattenförmigen Elementen nach rechts geneigt, das Winkelmodul 20 nach links geneigt. Die Module 20, 30 weisen Die Abmessungen der rechteckigen plattenförmigen Elemente der Module 20, 30 korrespondieren mit den Abmessungen der rechteckigen plattenförmigen Elemente der Rechteckmodule 10, 12.
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Die Winkelmodule 20, 30 weisen zentral in den Flächen Durchgangsausnehmungen zur Aufnahme von Verbindungsvorrichtungen auf. Die Abmessungen der abgewinkelten plattenförmigen Elemente der Winkelmodule 20, 30 korrespondieren mit den Abmessungen der abgewinkelten plattenförmigen Elemente anderer Winkelmodule 20, 30.
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Die Winkelmodule 20, 30 weisen zudem an ihren Kanten Fasen, d. h. abgeschrägte Flächen, auf. Ein nach links oder rechts geneigtes Modul bedeutet erfindungsgemäß, dass das jeweilige Winkelmodul parallelogrammartig seitlich geneigt ausgebildet ist. Beispielhaft weisen zwei Flächen der parallelogrammartig geneigten Winkelmodule Grundflächen in Form eines rechtwinkligen Trapezes auf, wie auch in den 5–10 ersichtlich ist.
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Die Durchgangsausnehmungen 42 in den plattenförmigen Elementen der Module 10, 12, 20, 30 sind im Wesentlichen senkrecht zu den flächigen Bereichen der Module 10, 12, 20, 30 angeordnet.
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Die erfindungsgemäßen Module sind aus unterschiedlichsten Materialien herstellbar, insbesondere solchen, die dem Möbeldesigner geläufig sind. Beispielsweise könnten Materialien wie Polymere/Kunststoffe/Kunstharze, Spritzguss, Metalle, beschichtete Werkstoffe oder Verbundwerkstoffe zur Anwendung kommen. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung besteht ein Modul aus einem massiven Material, insbesondere aus Holz oder holzbasierten Werkstoffen. Hierzu zählen OSB-Platten („oriented strand board”, Grobspanplatten), Einschicht- und Mehrschichtspanplatten, Flachpressplatten, MDF-Platten („mitteldichte Faserplatten”), Sperrholz, beschichtete Faserplatten, Kunstharzpressholz und Tischlerplatten wie Stäbchendeckplatten oder Stabdeckplatten.
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Die Verbindung der plattenförmigen Elemente eines Moduls erfolgt bevorzugt durch eine Verbindung auf Gehrung, wobei der Begriff „Gehrung” erfindungsgemäß bevorzugt die Eckverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßender länglicher Werkteile bedeutet. Besonders bevorzugt ist die Gehrung dabei die Winkelhalbierende des Winkels, mit dem die Teile zueinander fixiert werden.
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Neben der Verbindung auf Gehrung sind andere Verbindungen, wie beispielsweise eine Verbindung auf Stoß, überlappend, Überblattung, Nut- und Falzverbindung, Schlitz-Zapfen- und Steg-Keil-Verbindung, Zinkung und Gratung, Versatz, Dübeln sowie Nut und Feder angedacht.
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Die plattenförmigen Elemente können erfindungsgemäß für zwei unterschiedliche Verbindungsvarianten vorgesehen sein. Zum einen ist eine feste, nicht lösbare Verbindung der plattenförmigen Elemente vorgesehen, beispielsweise durch Verleimen oder verkleben oder andere stoffschlüssige Verfahren.
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Zum anderen kann auch eine jederzeit lösbare Verbindung der plattenförmigen Elemente angewandt werden, wie beispielsweise ein Verbinden mittels Schrauben, Bolzen, Exzentern, Druckknöpfen, Bändern etc., wodurch die Variabilität des Systems gesteigert und ein leichterer Transport des Systems unter Einsparung von Verpackungsmaterial ermöglicht wird.
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Die Verbindung der plattenförmigen Elemente eines Moduls kann auch mittels Verwendung von Beschlägen erfolgen.
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5a zeigt schematisch eine Frontansicht eines nach links geneigten Winkelmoduls 20. Die Vergrößerung D5a zeigt die Frontansicht der Verbindung der plattenförmigen Elemente des Winkelmoduls 20 auf Gehrung. Der Winkel W1 beträgt beispielhaft 45°, der Winkel W2 beträgt beispielhaft 135°.
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5b zeigt schematisch die Draufsicht des in 5a gezeigten nach links geneigten Winkelmoduls. Hierbei sind auch die Fasen, also die abgewinkelte Ausbildung der Vorderkante, zu erkennen.
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6a zeigt schematisch eine Frontansicht eines nach rechts geneigten Winkelmoduls 30. Die Vergrößerung D6a zeigt die Frontansicht der Verbindung der plattenförmigen Elemente des Winkelmoduls 30 auf Gehrung. Der Winkel W1 beträgt beispielhaft 45°, der Winkel W2 beträgt beispielhaft 135°.
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6b zeigt schematisch die Draufsicht des in 6a gezeigten nach rechts geneigten Winkelmoduls. Hierbei sind auch die Fasen, also die abgewinkelte Ausbildung der Vorderkante, zu erkennen.
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Die
7a–d zeigen schematisch eine Abwicklung eines nach links geneigten Winkelmoduls
20. In der Darstellung werden beispielhafte Geometrien der plattenförmigen Elemente verdeutlicht, aus denen ein nach links geneigtes Winkelmodul
20 gebildet wird. Zudem sind die Fasen, also die abgewinkelten Ausbildungen der Kanten der plattenförmigen Elemente, verdeutlicht. Beispielhafte Winkel der Fasen beziehen sich auf die Ebene der plattenförmigen Elemente und ergeben sich aus nachfolgender Tabelle:
Fase 7a1 | 157,5° | Fase 7a3 | 122,5° |
Fase 7a2 | 45° | Fase 7a4 | 138,2° |
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Fase 7b1 | 112,5° | Fase 7b3 | 157,5° |
Fase 7b2 | 45° | Fase 7b4 | 143° |
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Fase 7c1 | 157,5° | Fase 7c3 | 122,5° |
Fase 7c2 | 45° | Fase 7c4 | 95,4° |
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Fase 7d1 | 112,5° | Fase 7d3 | 157,5° |
Fase 7d2 | 45° | Fase 7d4 | 85,2° |
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Die plattenförmigen Elemente werden an den gefasten Stirnkanten 7a1, 7a3, 7b1, 7b3, 7c1, 7c3, 7d1, 7d3 aneinander angeordnet und zu den kastenförmigen Rahmenmodulen gefügt.
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Die
8a–d zeigen schematisch eine Abwicklung eines nach rechts geneigten Winkelmoduls
30. In der Darstellung werden beispielhafte Geometrien der plattenförmigen Elemente verdeutlicht, aus denen ein nach rechts geneigtes Winkelmodul
30 gebildet wird. Zudem sind die Fasen, also die abgewinkelten Ausbildungen der Kanten der plattenförmigen Elemente, verdeutlicht. Beispielhafte Winkel der Fasen beziehen sich auf die Ebene der plattenförmigen Elemente und sind aus nachfolgender Tabelle ersichtlich:
Fase 8a1 | 157,5° | Fase 8a3 | 122,5° |
Fase 8a2 | 45° | Fase 8a4 | 138,2° |
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Fase 8b1 | 112,5° | Fase 8b3 | 157,5° |
Fase 8b2 | 45° | Fase 8b4 | 143° |
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Fase 8c1 | 157,5° | Fase 8c3 | 122,5° |
Fase 8c2 | 45° | Fase 8c4 | 95,4° |
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Fase 8d1 | 112,5° | Fase 8d3 | 157,5° |
Fase 8d2 | 45° | Fase 8d4 | 85,2° |
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Die plattenförmigen Elemente werden an den gefasten Stirnkanten 8a1, 8a3, 8b1, 8b3, 8c1, 8c3, 8d1, 8d3 aneinander angeordnet und zu den kastenförmigen Rahmenmodulen gefügt.
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9a–d zeigen schematisch die flächenhaften plattenförmigen Elemente eines nach links geneigten Winkelmoduls mit beispielhaften Anordnungen der Durchgangsausnehmungen 42 zur Aufnahme von Verbindungselementen 40. In den
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9a und 9c sind Hilfslinien zur Ermittlung der zentralen Position für die Durchgangsbohrung 42 eingezeichnet.
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10a–d zeigen schematisch die flächenhaften plattenförmigen Elemente eines nach rechts geneigten Winkelmoduls mit beispielhaften Anordnungen der Durchgangsausnehmungen 42 zur Aufnahme von Verbindungselementen 40. In den
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10a und 10c sind Hilfslinien zur Ermittlung der zentralen Position für die Durchgangsbohrung 42 eingezeichnet.
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Die in 9 und 10 angegebenen zentralen Anordnungen der Bohrungen 42 erlauben eine verdrehte Anordnung von zwei miteinander mittels Verbindungsvorrichtung 40 verbundenen Modulen 10, 20, 30 zueinander. Die in den
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9 und 10 gezeigten zentralen Anordnungen der Durchgangsausnehmungen 42 sind rein beispielhaft zu verstehen.
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In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, mehrere Durchgangsausnehmungen 42 auf der Modul- oder plattenförmigen Elementfläche in einer Weise anzubringen, um die Module bzw. Elemente variabel zueinander anzuordnen oder eine zusätzliche Aussteifung des Möbelsystems 1 zu erreichen.
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11 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Durchgangsbohrung 42 in einem plattenförmigen Element eines Rechteck- oder Winkelmoduls 10, 12, 20, 30 im Schnitt. Die unterschiedlichen Durchmesser von Bohrung und Senkbohrung ergeben sich aus der Form des Verbindungselements 40. Die Durchgangsbohrung 42 mit dem kleineren Durchmesser ist für die Aufnahme einer Hülse 46, 48 des Verbindungselements 40 ausgelegt. Die Bohrung ist hierbei geringfügig größer als der Durchmesser der Hülse 46, 48, um zwar einerseits das Durchstecken der Hülse 46, 48 zu ermöglichen; gleichzeitig ist die Bohrung aber eng genug, um über die Hülse 46, 48 eine Positionierung und Ausrichtung der miteinander verbundenen Module 10, 12, 20, 30 zu ermöglichen. Die Senkbohrung 43 mit dem größeren Durchmesser ist vom Durchmesser und von der Tiefe so gewählt, um das Kopfelement 44 der Verbindungsvorrichtung 40 aufzunehmen. Hierdurch schließt die Oberkante 45 des Kopfelements 44 mit der Oberfläche der plattenförmigen Elemente der Module 10, 12, 20, 30 bündig ab. Die Senkbohrung 43 ist für die Funktion des Verbindungselements 40 als Verbindungsglied zwischen den Modulen 10, 12, 20, 30 nicht notwendigerweise vorgesehen.
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12a–b zeigen schematisch zwei Verbindungsvorrichtungen 40 mit Kopfelementen 44 und kurzer Hülse 48 sowie langer Hülse 46. Die Verbindungsvorrichtung 40 mit langer Hülse 46 ist vorgesehen, um zwei Module 10, 12, 20, 30 miteinander zu verbinden. Die Verbindungsvorrichtung 40 mit kurzer Hülse 48 ist vorgesehen, um als eine Art Blindstopfen (oder Verschlußstopfen) an den plattenförmigen Elementen der Module 10, 12, 20, 30, d. h. den Außenseiten des Möbelsystems 1, zu dienen, wenn die nicht benötigten Durchgangsausnehmungen 42 verschlossen werden sollen. Die Verbindungsvorrichtung 40, d. h. das Kopfelement 44 und die Hülse 46, 48 können aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt sein, die dem Möbeldesigner geläufig sind, wie beispielsweise geeigneten Kunststoffen, Verbundwerkstoffen, Holz oder Metall. Am Kopfelement 44 kann ein Gewinde 47 ausgebildet sein, das mit einem Gewinde in der Hülse 46, 48 korrespondiert und so ein Verbinden der Module durch Verschrauben der Module mittels Verbindungsvorrichtung 40 ermöglicht. Es ist angedacht, dass die Verbindung der Module auch durch Eindrücken des Kopfelements 44 in die Hülse 46, 48 erfolgen und durch Drehen des Kopfelements 44 wieder gelöst werden kann. Somit ist die Verbindungsvorrichtung erfindungsgemäß mit einem Schraubverschluss, Renkverschluss, Bajonettverschluß, Schnappverschluss, einem federbasierten Verschluss oder einem anderen, dem Fachmann geeignet erscheinende Verbindungsmittel zum manuellen Lösen und Befestigen ausgestattet.
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13 zeigt beispielhaft eine schematische Perspektivansicht eines Kopfelements 44 einer Verbindungsvorrichtung 40. Es sind von der Oberkante 45 nach Innen weisende Vertiefungen erkennbar, in die Finger des Nutzers eingreifen können, um das Kopfelement 40 zu drehen. Es kann vorgesehen sein, dass das Kopfelement 44 aus- und einklappbare Griffelemente (nicht gezeigt) aufweist, die zur Montage und Demontage aufgeklappt werden können und somit ein manuelles Bedienen der Verbindungsvorrichtung 40 erlauben. Mit den klappbaren Griffelementen ist ein einfaches Drehen des Kopfelements 44 möglich, aber auch ein einfaches Herausziehen des Kopfelements 44 aus der Hülse 46, 48. Somit ist ein Drehen des Kopfelements zur Montage und Demontage nicht notwendig, beispielsweise, wenn die Verbindungsvorrichtung z. B. aus Kunststoffen gefertigt ist.
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14 zeigt beispielhaft eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Kopfelements 44 einer Verbindungsvorrichtung 40 mit einem Gewinde 47 zum Einschrauben in die Hülse 46, 48.
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15 zeigt beispielhaft eine Draufsicht eines Kopfelements 44 einer Verbindungsvorrichtung 40 mit zwei als Vertiefungen ausgeführten Grifftaschen.
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16 zeigt beispielhaft eine schematische Perspektivansicht zweier unterschiedlich langer Hülsen 46, 48 einer Verbindungsvorrichtung 40. Die Hülsen weisen beispielhaft ein Gewinde 47 auf.
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An den Modulen oder Elementen des erfindungsgemäßen Möbelsystems können optional verschiedene Anbauteile angebracht werden, wie beispielsweise Verkleidungselemente, Beschläge für Türen und Klappen, Beleuchtungselemente, Wandhängungsbeschläge, Sitzpolster etc. Somit lassen sich aus den Bestandteilen des erfindungsgemäßen Möbelsystems eine große Vielzahl von verschiedenartigen Möbeln erstellen wie beispielsweise Regale, Sideboards, Schränke, Kommoden, Truhen, Wandobjekte, Sitze, Beleuchtungsobjekte, Raumteiler, Tischunterkonstruktionen, nutzbare Skulpturen, deckenhängende Elemente u. a. m..
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbelsystem
- 7a1–4
- Fasen an Element 7a
- 7b1–4
- Fasen an Element 7b
- 7c1–4
- Fasen an Element 7c
- 7d1–4
- Fasen an Element 7d
- 8a1–4
- Fasen an Element 8a
- 8b1–4
- Fasen an Element 8b
- 8c1–4
- Fasen an Element 8c
- 8d1–4
- Fasen an Element 8d
- 10
- Rechteckmodul, schmal
- 12
- Rechteckmodul, breit
- 20
- Winkelmodul, links
- 30
- Winkelmodul, rechts
- 40
- Verbindungsvorrichtung
- 42
- Durchgangsausnehmung
- 43
- Senkbohrung
- 44
- Kopfelement
- 45
- Oberkante Kopfelement
- 46
- lange Hülse
- 47
- Gewinde
- 48
- kurze Hülse
- D5a
- Detail 5a
- D6a
- Detail 6a
- W1
- Winkel 1
- W2
- Winkel 2
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013100175 U1 [0004]