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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen das Steuern des Zellenausgleichs in einem Fahrzeug, das eine Hochspannungs-Traktionsbatterie aufweist.
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Ein hybrides elektrisches Fahrzeug (HEV) kann von einem Motor und einer Traktionsbatterie angetrieben werden. Ein plug-in-hybrid-elektrisches Fahrzeug (PHEV) umfasst eine Traktionsbatterie, die man über einen elektrischen Anschluss an eine externe Energiequelle aufladen kann. Ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) umfasst keinen Motor und wird nur von einer Traktionsbatterie angetrieben. HEV, PHEV und BEV sind drei Beispiele von Fahrzeugen, die mindestens teilweise von einer Traktionsbatterie angetrieben werden. Bei derartigen Anwendungen kann die Traktionsbatterie einen Batteriesatz umfassen, der einzelne Zellen aufweist, die sich im Betrieb aufladen und entladen. Die Traktionsbatterie kann auch elektrische Energie aus den Zellen entladen und diese bei Zellenausgleichvorgängen zwischen den Zellen übertragen.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein System zum Steuern des Zellenausgleichs in einem batterieelektrischen Fahrzeug bereitgestellt. Das System umfasst einen Batteriesatz, der eine Vielzahl von Zellen umfasst. Eine elektrische Maschine ist konfiguriert, um elektrische Energie aus dem Batteriesatz in Triebkraft für das Fahrzeug umzusetzen. In dem Fahrzeug wird eine Benutzerschnittstelle bereitgestellt. Mindestens ein Controller steht mit dem Batteriesatz und der Benutzerschnittstelle in Verbindung. Der mindestens eine Controller ist programmiert zum (i) Bereitstellen eines interaktiven Kalenders für die Benutzerschnittstelle, damit ein Benutzer einen Startzeitpunkt und einen Endzeitpunkt eingibt, (ii) Blockieren des Zellenausgleichs, während das Fahrzeug über einen Zeitraum zwischen dem Startzeitpunkt und dem Endzeitpunkt ausgeschaltet ist, und (ii) Befehlen des Zellenausgleichs im Anschluss an den Endzeitpunkt.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst ein Fahrzeug einen Batteriesatz, der eine Vielzahl von Zellen umfasst. Eine elektrische Maschine ist konfiguriert, um elektrische Energie aus dem Batteriesatz in Triebkraft für das Fahrzeug umzusetzen. Mindestens ein Controller ist programmiert, um den Zellenausgleich während eines benutzerdefinierten Zeitraums zu blockieren. Der mindestens eine Controller kann ferner programmiert sein, um den Zellenausgleich als Reaktion auf ein Ablaufen des benutzerdefinierten Zeitraums zu befehlen.
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Gemäß noch einer anderen Ausführungsform wird ein Verfahren zum Steuern von Zellenausgleichsfunktionen in einem Fahrzeug, das eine Hochspannungs-Traktionsbatterie aufweist, bereitgestellt. Das Verfahren umfasst das Blockieren des Zellenausgleichs in einer Hochspannungs-Traktionsbatterie während eines benutzerdefinierten Zeitraums. Das Verfahren kann ferner anschließend das Aktivieren des Zellenausgleichs als Reaktion auf ein Ablaufen des benutzerdefinierten Zeitraums, im Anschluss an den Schritt des Blockierens, umfassen. Das Verfahren kann ferner das Anzeigen eines Kalenders an einer Benutzerschnittstelle umfassen, wobei der benutzerdefinierte Zeitraum durch ein Startdatum und ein Enddatum definiert ist, die von dem Benutzer auf dem Kalender der Benutzerschnittstelle ausgewählt werden.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Abbildung eines Fahrzeugs, das eine Traktionsbatterie und ein dazugehöriges Steuermodul aufweist;
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2 eine vordere perspektivische Ansicht einer Benutzerschnittstelle in dem Fahrzeug aus 1;
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3 eine beispielhafte Hardware-Graphik eines Schlüsselanhängers in Verbindung mit dem Fahrzeug;
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4 eine beispielhafte Hardware-Graphik einer mobilen Kommunikationsvorrichtung in Verbindung mit dem Fahrzeug; und
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5 ein Ablaufschema, das einen Algorithmus abbildet, der in einen Controller in dem Fahrzeug programmiert ist, um die Zellenausgleichsfunktionen des Fahrzeugs zu steuern.
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Es werden hier Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die offenbarten Ausführungsformen rein beispielhaft sind und andere Ausführungsformen diverse und alternative Formen annehmen können. Die Figuren sind nicht unbedingt maßstabsgetreu; einige Merkmale können übertrieben groß oder klein sein, um Einzelheiten bestimmter Komponenten zu zeigen. Daher sind spezifische strukturelle und funktionelle Einzelheiten, die hier offenbart werden, nicht als einschränkend, sondern nur als repräsentative Grundlage zur Belehrung eines Fachmanns im Hinblick auf die unterschiedliche Verwendung der vorliegenden Erfindung auszulegen. Wie es der Fachmann verstehen wird, können diverse Merkmale, die abgebildet und mit Bezug auf eine der Figuren beschrieben werden, mit Merkmalen kombiniert werden, die in einer oder mehreren anderen Figuren abgebildet sind, um Ausführungsformen zu ergeben, die nicht ausdrücklich abgebildet sind oder beschrieben werden. Die abgebildeten Merkmalskombinationen stellen repräsentative Ausführungsformen für typische Anwendungen bereit. Diverse Kombinationen und Modifikationen der Merkmale, die mit den Lehren dieser Offenbarung übereinstimmen, könnten jedoch für bestimmte Anwendungen oder Umsetzungen erwünscht sein.
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Mit Bezug auf 1 wird ein Fahrzeug 10 bereitgestellt. Das Fahrzeug 10 kann ein hybrides elektrisches Fahrzeug (HEV) sein, das einen Motor und eine elektrische Maschine aufweist, die in der Lage sind, den Antrieb für das Fahrzeug bereitzustellen, es kann ein plug-in-hybrides elektrisches Fahrzeug (PHEV) sein, das man zum Aufladen an eine externe Energiequelle anschließen kann, es kann ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) sein, das keinen Motor aufweist und nur von einer Hochspannungsbatterie angetrieben wird, oder es kann ein beliebiges anderes Fahrzeug sein, das mindestens teilweise von einer Traktionsbatterie oder einem Batteriesystem 12 angetrieben wird. Das Batteriesystem 12 ist elektrisch an eine elektrische Maschine oder einen Motor/Generator (M/G) 14 angeschlossen. Der M/G 14 kann als Generator funktionieren, indem er das Drehmoment von einem Motor (nicht gezeigt) oder das Drehmoment von den Rädern 16 beispielsweise durch regeneratives Bremsen empfängt. Alternativ kann der M/G 14 als Motor funktionieren. D.h. der M/G 14 kann gespeicherte Energie aus dem Batteriesystem 12 in mechanische Energie umsetzen, um die Räder 16 zu bewegen.
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Das Batteriesystem 12 umfasst einen Batteriesatz 18, der eine Vielzahl von einzelnen Batteriezellen 20 aufweist. Jede der Batteriezellen 20 kann einzeln aufgeladen oder entladen werden, wie es weiter besprochen wird. Jede Batteriezelle 20 ist über einen Schalter 24 mit einem jeweiligen Widerstand 22 in Reihe geschaltet. Bei anderen Beispielen können die Zellen 20 zu einem oder mehreren Widerständen 22 parallel geschaltet sein. Andere Anordnungen sind ebenfalls möglich. Die Schalter 24 können selektiv geöffnet oder geschlossen werden, um den elektrischen Anschluss zwischen den Zellen 20 und ihren jeweiligen Widerständen 22 zu vervollständigen. Es versteht sich, dass die Schalter 24 Schaltschütze oder mechanische Schalter sein können, oder dass die Schalter 24 elektrische Festkörperschalter, wie etwa Transistoren, sein können.
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Das Fahrzeug 10 umfasst ferner ein Batteriesteuermodul (BCM) 26, welches das Batteriesystem 12 steuert, und einen Fahrzeugsystem-Controller (VSC) 28, der das BCM 26 steuert, sowie andere Controller (nicht gezeigt) in dem Fahrzeug 10. Bezugnahmen auf das BCM 26 oder auf einen „Controller” können sich somit auf einen oder mehrere Controller in dem Fahrzeug 10 beziehen, der bzw. die das Batteriesystem 12 direkt oder indirekt steuern kann bzw. können. Das BCM 26 kann dem Batteriesystem 12 befehlen, Strom von dem M/G 14 oder einer Energiequelle, die außerhalb des Fahrzeugs 10 liegt, zum Aufladen zu empfangen, dem M/G 14 Strom zum Antrieb bereitzustellen, oder Strom über die Widerstände 22 zum Entladen oder zum Zellenausgleich zu entladen, wie es noch besprochen wird. Das BCM 26 kann auch die relativen Ladungen einzelner Zellen 20 innerhalb des Batteriesatzes 18 überwachen und regulieren.
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Das BCM 26 kann einen Ausgleich oder ein relatives Gleichgewicht in dem Ladezustand (“SOC”) unter den Zellen 20 bewahren. Dies kann man als Zellenausgleich bezeichnen. Der Zellenausgleich kann beispielsweise durch Übertragen von Energie von einer Zelle 20 auf eine andere oder durch Ableiten von Energie in den Zellen 20 erreicht werden, so dass sie alle eine gemeinsame Spannung erreichen, bevor sie anschließend zum Betrieb aufgeladen oder entladen werden. Sensoren (nicht gezeigt) können elektrisch an jeweilige einzelne Zellen angeschlossen sein und direkt von der angebrachten Zelle betrieben werden. Die Sensoren teilen den SOC der jeweils angebrachten Zelle dem BCM 26 als Eingabe über den Bedarf an Zellenausgleich mit.
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Bei einer Ausführungsform des Zellenausgleichs ermittelt das BCM 26 einen minimalen SOC über Sensoren, die an einer oder mehreren der Zellen 20 angebracht sind. Der minimale SOC ist repräsentativ für einen SOC einer Zelle mit dem niedrigsten SOC in dem Batteriesatz 18. Die anderen Zellen 20 in dem Batteriesatz 18 werden dann durch das Schließen ihrer jeweiligen Schalter 24 oder andere bekannte Entladungsverfahren entladen, bis die Zellen 20 jeweils einen jeweiligen SOC aufweisen, der im Allgemeinen dem minimalen SOC entspricht. Bei einer anderen Ausführungsform des Zellenausgleichs wird der elektrischen Energie befohlen, sich von mindestens einer Batteriezelle 20 auf die Zelle mit dem minimalen SOC zu übertragen.
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Das BCM 26 kann bei einem Beispiel allen Batteriezellen 20 befehlen, sich bis auf den minimalen SOC zu entladen, um einen Zellenausgleich zu erreichen. Bei einem anderen Beispiel kann das BCM 26 einer ausgewählten Gruppe der Batteriezellen 20 befehlen, sich zu entladen. Bei noch einem anderen Beispiel kann das BCM 26 einer oder mehreren der Batteriezellen 20 befehlen, gespeicherte elektrische Energie durch festverdrahtete Schaltungen auf andere Zellen 20 zu übertragen, die einen niedrigeren SOC aufweisen, so dass sich die elektrische Energie zwischen den Zellen 20 ausgleicht. Andere Systeme zum Zellenausgleich werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Eine Triggerbedingung, die den Zellenausgleich der Batterie 12 einleitet, kann automatisch generiert werden. Beispielsweise kann das BCM 26 den Schaltern 24 befehlen, bestimmte Zellen 20 als Reaktion auf einen hohen SOC mit Bezug auf die anderen Zellen zu entladen oder zu entleeren. Eine andere Triggerbedingung könnte vorkommen, falls das BCM 26 eine wesentliche Überladung einer oder mehrerer Zellen 20 über einem Schwellenwert ermittelt (z.B. eine Ladung von mehr als 100 % SOC). Das BCM 26 kann dann diesen Zellen 20 befehlen, sich entsprechend zu entladen. Es werden andere automatische Triggerbedingungen in Betracht gezogen, bei denen das BCM 26 bestimmt, ob es notwendig ist, eine Zellenausgleichsfunktion einer oder mehrerer der Zellen 20 einzuleiten.
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Wenn Fahrzeuge 10, die eine Hochspannungsbatterie oder ein Batteriesystem 12 umfassen, beispielsweise durch ein Schlüssel-AUS-Ereignis ausgeschaltet werden, kann das BCM 26 des Fahrzeugs 10 die Zellenausgleichsfunktionen befehlen und andere Batterieentleerungsbefehle erteilen. Während das Fahrzeug 10 ausgeschaltet ist, kann das BCM 26 die vorhandene Batterieenergie verwenden und eine ständige oder regelmäßige Überprüfung bezüglich des SOC in den Zellen 20 ausführen und eine Zellenausgleichsfunktion befehlen, um ein relatives Gleichgewicht zwischen den Zellen 20 des Batteriesystems 12 zu bewahren. Diese Funktionen sind über längere Stillstandzeiten des Fahrzeugs unnötig verschwenderisch. Falls das Fahrzeug 10 beispielsweise ausgeschaltet bleibt, während ein Benutzer des Fahrzeugs 10 längere Zeit abwesend ist (z.B. auf Urlaub), kann das Batteriesystem 12 einen SOC aufweisen, der wesentlich geringer ist als zu dem Zeitpunkt, an dem der Benutzer das Fahrzeug 10 zum letzten Mal eingeschaltet hatte. Dies wirkt sich direkt auf die verfügbare Energie in dem Fahrzeug 10 aus, wenn das Fahrzeug 10 das nächste Mal gestartet wird. Ferner kann bei PHEV, die während der längeren Stillstandzeit an eine externe Energiequelle angeschlossen bleiben, verschwendete Energie aus der externen Energiequelle in das Fahrzeug 10 abgenommen werden, um die Zellenausgleichsfunktionen zu bewahren.
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Gemäß den diversen Ausführungsformen, wie sie in der vorliegenden Offenbarung offenbart werden, werden ein System, ein Verfahren und ein Controller bereitgestellt, um Zellenausgleichsfunktionen und andere Batterieentleerungsereignisse über längere Stillstandzeiten zu blockieren.
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Mit Bezug auf 2 wird eine Benutzerschnittstelle 32 bereitgestellt. Bei dieser beispielhaften Ausführungsform wird die Benutzerschnittstelle 32 in einem Infotainment-System bereitgestellt, das in einem Armaturenbrettbereich 34 eines Fahrgastraums des Fahrzeugs 10 eingebaut ist. Die Benutzerschnittstelle 32 kann einen Leuchtdioden-(LED) Bildschirm, einen Plasmabildschirm, einen organischen Leuchtdioden (OLED) Bildschirm oder einen anderen derartigen Bildschirm aufweisen. Die Benutzerschnittstelle 32 kann auch ein Berührungsbildschirm sein, so dass der Benutzer Optionen und Informationen, die dem Benutzer vorgelegt werden, auswählen kann indem er den Bildschirm berührt. Der Bildschirm ist elektrisch an ein Steuermodul (z.B. BCM 26, VSC 28) angeschlossen, um Aktionen basierend auf der Auswahl des Benutzers zu befehlen.
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Ein Urlaubsmodus oder Überwinterungsmodus kann an der Benutzerschnittstelle 32 des Fahrzeugs 10 eingestellt werden. Wenn der Benutzer beispielsweise eine Option auswählt, um das Fahrzeug in den Urlaubsmodus zu versetzen, kann die Benutzerschnittstelle 32 dem Benutzer beispielsweise einen Kalender und/oder eine Uhr anbieten. Der Benutzer kann dann ein Anfangsdatum und ein Enddatum und eine Anfangsuhrzeit und eine Enduhrzeit eines beliebigen Tags einstellen. Die Anfangs- und Enddaten und Anfangs- und Enduhrzeiten können allgemein als Anfangs- und Endzeitpunkte bezeichnet werden. Der Zeitraum zwischen den Anfangszeitpunkten und den Endzeitpunkten definiert einen vom Benutzer ausgewählten Zeitraum, während dessen das Fahrzeug 10 automatisch in den Urlaubsmodus versetzt wird. Während des Urlaubsmodus blockiert das BCM 26 einen Befehl des Zellenausgleichs oder untersagt diesen anderweitig. Auf diese Art und Weise kann der Benutzer einen vorbestimmten benutzerdefinierten Zeitraum definieren, während dessen man davon ausgeht, dass das Fahrzeug 10 nicht in Betrieb sein wird. Am Ende des Zeitraums kann das BCM 26 dann die Zellenausgleichsfunktionen aktivieren, wie zuvor beschrieben. Wenn somit der Benutzer nach dem benutzerdefinierten Endzeitpunkt am Fahrzeug 10 ankommt, sind die Zellen 20 richtig ausgeglichen, während das Batteriesystem 12 im Vergleich mit dem Fahrzeug 10, falls der Urlaubsmodus nicht eingestellt wäre, auf einem höheren SOC bleibt.
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Bei einer Ausführungsform werden der Anfangszeitpunkt und der Endzeitpunkt nicht direkt von dem Benutzer für jeden spezifischen Urlaubsmodus eingegeben. Beispielsweise kann das Fahrzeug 10 mit einem globalen Positionsbestimmungssystem (GPS) ausgestattet sein. Nach der Ermittlung, dass sich das Fahrzeug an einem Ort für einen Zeitraum befindet, der über einen vorbestimmten Zeitraum (z.B. einen Tag) hinausgeht, kann das BCM 26 befehlen, dass der Urlaubsmodus eintritt, und kann den Zellenausgleich blockieren. Diese Ausführungsform kann auch mit einer erlernten Planungs-Software kombiniert werden, bei der das Fahrzeug Fahrmuster bestimmen kann, die der Benutzer annimmt, und den Zellenausgleich blockieren kann, wenn die Controller des Fahrzeugs davon ausgehen, dass der Benutzer sein Fahrzeug mehrere Stunden (oder Tage) lang nicht aktivieren wird.
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Der benutzerdefinierte Zeitraum kann in die Controller des Fahrzeugs 10 aus der Ferne statt direkt in die Benutzerschnittstelle 32 des Fahrzeugs eingegeben werden. Mit Bezug auf 3 kann der Zeitraum über einen Schlüsselanhänger 38 eingestellt werden. Der Schlüsselanhänger 38 ist programmiert, um drahtlos mit einem Empfänger 40 zu kommunizieren, der im Innern des Fahrzeugs 10 eingebaut ist und elektrisch an das BCM 26 angeschlossen ist. Ein Benutzer kann beispielsweise einen Knopf 42 zum Sperren/Entsperren auf dem Schlüsselanhänger 38 mehrere Male drücken, um einen Anfangszeitpunkt für den Urlaubsmodus einzustellen. Der Urlaubsmodus ist dann aktiv und der Zellenausgleich wird blockiert. Der benutzerdefinierte Zeitraum ist zu diesem Zeitpunkt unbestimmt, da kein Endzeitpunkt für den Urlaubsmodus eingestellt wurde. Der Benutzer kann anschließend zum Fahrzeug 10 zurückkehren und den Knopf 42 zum Sperren/Entsperren mehrmals betätigen, um einen Endzeitpunkt zu aktivieren, der den Urlaubsmodus beendet und es dem Fahrzeug ermöglicht, den Zellenausgleich zu verwenden.
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Statt den Knopf 42 zum Sperren/Entsperren zu drücken, um den Urlaubsmodus zu deaktivieren, kann auch ein Schlüssel-AN-Ereignis den Urlaubsmodus beenden. Bei einer derartigen Ausführungsform kann der Benutzer, während sich das Fahrzeug 10 im Urlaubsmodus befindet und der Zellenausgleich blockiert ist, einen Schlüssel drehen oder das Fahrzeug anderweitig aktivieren, wodurch ein Endzeitpunkt eingestellt wird und die Blockierung des Zellenausgleichs beendet wird. Das BCM 26 kann dann den Zellenausgleich vor oder während des Antriebs des Fahrzeugs 10 ermöglichen.
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Mit Bezug auf 4 kann man den Zeitraum für den Urlaubsmodus aus der Ferne von einer mobilen Kommunikationsvorrichtung 46 aus einstellen, wie etwa von einem Handy oder einem Computer, das bzw. der von dem Fahrzeug 10 entfernt ist. Die mobile Kommunikationsvorrichtung 46 kann drahtlos mit einem Transceiver 48 oder einer anderen mobilen Kommunikationsvorrichtung kommunizieren, die in das Fahrzeug 10 eingebaut ist. Der Empfänger/Transceiver 48 oder eine andere mobile Kommunikationsvorrichtung empfängt den benutzerdefinierten Zeitraum, wie er von der entfernten mobilen Kommunikationsvorrichtung 46 eingestellt wird. Die mobile Kommunikationsvorrichtung 46 kann eine ähnliche Kalender- und Uhrzeitanzeige umfassen wie die der Benutzerschnittstelle 32 in dem Fahrzeug. Ein Benutzer kann ein Anfangsdatum und ein Enddatum, eine Anfangsuhrzeit und/oder eine Enduhrzeit einstellen, um den Zeitraum zu definieren. Der Zeitraum wird drahtlos über ein zellulares Datennetz 50 an den Empfänger/Transceiver 48 oder direkt an den Empfänger/Transceiver 48 des Fahrzeugs 10 übertragen. Der Empfänger/Transceiver 48 überträgt den benutzerdefinierten Zeitraum an das BCM 26, und das BCM 26 blockiert die Zellenübertragungsfunktionen in dem Batteriesystem 12 für die Dauer des Zeitraums gemäß den zuvor beschriebenen Verfahren.
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Es versteht sich, dass die mobile Kommunikationsvorrichtung 46 ein Handy sein kann, das den Zeitraum an den Empfänger/Transceiver 48 über vorhandene zellulare Netze 50 überträgt. Alternativ kann die mobile Kommunikationsvorrichtung 46 ein Computer sein, der den Zeitraum über ein Internet-Netz überträgt, das drahtlos mit dem Empfänger/Transceiver 48 gemäß bekannten Verfahren kommuniziert.
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Mit Bezug auf 5 ist ein Verfahren oder Algorithmus 100 abgebildet. Der Algorithmus 100 kann in das BCM 26 oder einen anderen Controller im Innern des Fahrzeugs 10 programmiert werden. In Schritt 102 empfängt das BCM 26 eine Anfrage von einem Benutzer, die angibt, dass der Benutzer eine Überwinterung oder einen Urlaubsmodus einrichten möchte, während dessen der Zellenausgleich deaktiviert ist. Schritt 102 kann eingeleitet werden, indem der Benutzer anhand der Benutzerschnittstelle 32 Menüs ablaufen lässt, über eine mobile Kommunikationsvorrichtung 46 oder durch Drücken eines Knopfs 42 auf dem Schlüsselanhänger 38 gemäß den zuvor beschriebenen Verfahren.
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In Schritt 104 wird bzw. werden als Reaktion auf die Anfrage, einen Überwinterungsmodus einzurichten, ein Anfangs- und/oder Endzeitpunkt für den Benutzer angezeigt. Der Anfangs- und/oder Endzeitpunkt kann in Form eines Kalenders, einer Datenliste, einer Uhr, einer Zeitpunktliste und dergleichen vorliegen. Die Anfangs- und/oder Endzeitpunkte können auf der Benutzerschnittstelle 32, der mobilen Kommunikationsvorrichtung 46 oder einer beliebigen anderen geeigneten Vorrichtung, die zur Kommunikation mit dem Controller des Fahrzeugs 10 fähig ist, angezeigt werden. Falls der Benutzer natürlich bei Ausführungsformen wie etwa derjenigen, die in 3 abgebildet ist, einen Anfangszeitpunkt von einem Schlüsselanhänger 38 aus einstellt, ist Schritt 104 nicht unbedingt notwendig.
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In Schritt 106 wird der Anfangszeitpunkt von dem BCM 26 oder einem anderen Controller von den zuvor beschriebenen Geräten empfangen. Ähnlich wie in Schritt 106 wird in Schritt 108 der Endzeitpunkt durch das BCM 26 oder einen anderen Controller von den zuvor beschriebenen Geräten empfangen.
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In Schritt 110 wird der Zellenausgleich als Reaktion darauf, dass eine Uhrzeit/ ein Datum dem Anfangszeitpunkt entspricht, blockiert. Der Zellenausgleich wird zur Zeit des Anfangszeitpunkts blockiert und wird bis zu der Uhrzeit/ dem Datum des Endzeitpunkts nicht aktiviert, wie in Schritt 112 abgebildet.
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Es versteht sich, dass gemäß den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Endzeitpunkt nicht unbedingt vor dem Blockieren des Zellenausgleichs empfangen wird. Falls der Benutzer beispielsweise den Anfangszeitpunkt des Überwinterungsmodus einstellt, ohne einen Endzeitpunkt einzustellen, kann das Fahrzeug den Zellenausgleich ständig blockieren. Erst wenn der Endzeitpunkt empfangen und mit dem aktuellen Datum/ der aktuellen Uhrzeit abgeglichen wird, wird der Zellenausgleich blockiert. Bei einer Ausführungsform stellt der Benutzer einen Anfangszeitpunkt von dem Schlüsselanhänger 38 aus ein, die Blockierung des Zellenausgleichs wird eingeleitet, und das BCM 26 aktiviert den Zellenausgleich bis zu einem Schlüssel-AN-Ereignis oder einer anderen Aktion von dem Schlüsselanhänger 38 nicht. Daher ist die spezifische Anordnung der Schritte 102 bis 112 nicht dazu gedacht, einschränkend oder zwingend zu sein, sondern ist eher dazu gedacht, beispielhaft zu sein.
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Die hier offenbarten Prozesse, Verfahren oder Algorithmen können an eine Verarbeitungsvorrichtung, einen Controller oder einen Computer, die eine beliebige vorhandene programmierbare elektronische Steuereinheit oder eine dedizierte elektronische Steuereinheit umfassen können, abgegeben werden oder von diesen umgesetzt werden. Ähnlich können die Prozesse, Verfahren oder Algorithmen als Daten und Anweisungen gespeichert werden, die von einem Controller oder Computer in vielen verschiedenen Formen ausführbar sind, wozu ohne Einschränkung Informationen, die dauerhaft auf nicht beschreibbaren Speichermedien, wie etwa auf ROM-Vorrichtungen, gespeichert sind, und Informationen, die veränderbar auf beschreibbaren Speichermedien, wie etwa auf Disketten, Magnetbändern, CDs, RAM-Vorrichtungen und andern magnetischen und optischen Medien gespeichert sind, gehören. Die Prozesse, Verfahren oder Algorithmen können auch in einem mit Software ausführbaren Objekt umgesetzt werden. Alternativ können die Prozesse, Verfahren oder Algorithmen insgesamt oder teilweise unter Verwendung geeigneter Hardware-Komponenten, wie etwa von anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASIC), anwenderprogrammierbaren logischen Anordnungen (FPGA), Zustandsmaschinen, Controllern oder anderen Hardware-Komponenten oder Vorrichtungen, oder einer Kombination von Hardware-, Software- und Firmware-Komponenten ausgebildet sein.
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Obwohl zuvor beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurden, wird nicht beabsichtigt, dass diese Ausführungsformen alle möglichen Formen beschreiben, die in den Ansprüchen enthalten sind. Der in der Beschreibung verwendete Wortlaut dient der Erläuterung statt der Einschränkung, und es versteht sich, dass diverse Änderungen vorgenommen werden können, ohne Geist und Umfang der Offenbarung zu verlassen. Wie zuvor beschrieben, können die Merkmale diverser Ausführungsformen kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen der Erfindung zu bilden, die vielleicht nicht ausdrücklich beschrieben oder abgebildet sind. Obwohl man diverse Ausführungsformen hätte beschreiben können, die Vorteile bereitstellen oder gegenüber anderen Ausführungsformen oder Umsetzungen nach dem Stand der Technik mit Bezug auf eine oder mehrere gewünschte Charakteristiken bevorzugt werden, wird der Fachmann erkennen, dass ein oder mehrere Merkmale oder Charakteristiken zusammengefasst werden können, um gewünschte Gesamtsystemattribute zu erreichen, die von der spezifischen Anwendung und Umsetzung abhängig sind. Diese Attribute können ohne Einschränkung Kosten, Festigkeit, Haltbarkeit, Gesamtkosten, Verkaufsfähigkeit, Aussehen, Verpackung, Größe, Wartungsfähigkeit, Gewicht, Herstellungsfähigkeit, Montagefreundlichkeit usw. umfassen. Somit liegen Ausführungsformen, die als weniger wünschenswert als andere Ausführungsformen oder Umsetzungen nach dem Stand der Technik mit Bezug auf eine oder mehrere Charakteristiken beschrieben werden, nicht außerhalb des Umfangs der Offenbarung und können für bestimmte Anwendungen wünschenswert sein.