-
Die Erfindung betrifft eine Spiegelhalterung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Eine derartige Spiegelhalterung ist beispielsweise aus der
WO 03/049 446 A1 bekannt. Bei der darin offenbarten Spiegelhalterung wird eine Kamera über ein Schwenklager an der Spiegelhalterung befestigt. Zur Überführung in eine Gebrauchsstellung wird die Kamera in Richtung des Innenraums unterhalb des Innen-Rückspiegels geschwenkt. Eine Nichtgebrauchsstellung wird durch Verschwenken der Kamera nach vorne in Richtung einer Windschutzscheibe, und zwar hinter den Innen-Rückspiegel bewerkstelligt.
-
In der Gebrauchsstellung nimmt die Kamera jedoch einen Teil des Sichtfeldes unterhalb des Innen-Rückspiegels ein. Zudem ist ein zusätzlicher Betätigungsvorgang notwendig, um die Kamera jeweils in eine Gebrauchs- oder in eine Nichtgebrauchsstellung zu überführen.
-
Aus der
US 6 738 088 B1 ist ebenfalls eine Spiegelhalterung eines Kraftfahrzeugs beschrieben, die an der Windschutzscheibe befestigt ist. Konkret ist die Kamera lösbar mit dem Gehäuse des Innen-Rückspiegels verbunden und ist zwischen der Windschutzscheibe und dem Innen-Rückspiegel angeordnet. Hierdurch wird die Zugänglichkeit zur Kamera beeinträchtigt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Spiegelhalterung der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, dass die genannten Nachteile des Standes der Technik verbessert werden.
-
Es ist aber auch Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welches mit einer erfindungsgemäßen Spiegelhalterung verbaut ist.
-
Die vorgenannten Aufgaben werden mit Patentanspruch 1 und Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar.
-
Die Erfindung geht zunächst aus von einer Spiegelhalterung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs, wobei an der Spiegelhalterung gleichzeitig ein Innen-Rückspiegel und eine Kamera befestigbar sind.
-
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass die Spiegelhalterung vorderseitig (also zur Windschutzscheibe hin) wenigstens zwei im Montagezustand der Spiegelhalterung nach unten ragende Arme aufweist. Die Arme sind durch wenigstens eine Querstrebe miteinander verbunden, wobei die Kamera im Befestigungszustand zwischen den Armen und zumindest zum überwiegenden Teil oberhalb des Innen-Rückspiegels angeordnet oder anordenbar ist.
-
Durch eine solche Spiegelhalterung kann die Kamera ständig in Betriebsbereitschaft an der Spiegelhalterung gehalten werden, ohne das Sichtfeld des Fahrers unterhalb des Spiegels einzuschränken. Zudem ist die Kamera sehr leicht zugänglich.
-
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht darüber hinaus einen Einsatz von Kameras, mit denen sowohl in Fahrtrichtung nach außen als auch entgegen der Fahrtrichtung nach hinten Filmaufnahmen möglich sind.
-
Ein nach unten Ragen der Arme kann dabei auf vielfältige Weise erzielt werden. Vorzugsweise weisen die Arme dazu eine leichte Abwinklung oder Biegung auf. Es sind auch mehrere Abwinklungen oder Biegungen denkbar.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, die Arme rückseitig in jeweils eine Seitenleiste übergehen zu lassen, wobei die Seitenleisten wiederum durch wenigstens eine rückseitige Querstrebe miteinander verbunden sind. In einer Draufsicht auf die Spiegelhalterung ist diese also im Umriss rahmenartig ausgebildet. Hierdurch wird die Spiegelhalterung äußerst stabil und trägt zu einem sicheren, wackelarmen Halt der Kamera bei.
-
Es hat sich gemäß einer anderen Ausbildung des Erfindungsgedankens als äußerst vorteilhaft erwiesen, wenn der Innen-Rückspiegel oberseitig eine Ausnehmung aufweist, in die die Spiegelhalterung teilweise hineinragt.
-
Hierdurch wird es möglich, das Sichtfeld des Fahrers, trotz der nach unten ragenden Arme der Spiegelhalterung, vergleichsweise groß belassen zu können.
-
Wenn die Kamera mit einem der Arme zumindest mittelbar durch ein Kugelgelenk verbunden oder verbindbar ist, so kann diese im Befestigungszustand an der Spiegelhalterung äußerst flexibel bewegt und in eine jeweils geeignete Position gebracht werden.
-
Es ist aber auch denkbar, die Spiegelhalterung derart auszubilden, dass die Kamera zumindest mittelbar mit der vorderseitigen Querstrebe verbunden oder verbindbar ist.
-
Dies führt zu einem optimalen Halt der Kamera an der Spiegelhalterung.
-
Wenn gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Kamera mit einem Adapter lösbar verbunden oder verbindbar ist, so besteht die Möglichkeit, diese auch auf einfache Weise außerhalb des Kraftfahrzeugs für andere Zwecke zu nutzen. Zudem wird es durch den Adapter ermöglicht, handelsübliche Kameras im Kraftfahrzeug einzusetzen.
-
Es hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen, wenn in der Spiegelhalterung wenigstens eine Beleuchtungsvorrichtung aufgenommen ist.
-
Bei Montage der Spiegelhalterung im Dachhimmelbereich des Kraftfahrzeugs kann somit eine gute Ausleuchtung des Kraftfahrzeug-Innenraums erfolgen.
-
Wie bereits erwähnt, betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Spiegelhalterung.
-
Das Kraftfahrzeug kann dabei derart weitergebildet sein, dass die Kamera über eine gesonderte Bedienungseinrichtung bedienbar ist, welche vorzugsweise lösbar im Kraftfahrzeug befestigbar ist.
-
Beispielsweise ist denkbar, die gesonderte Bedienungseinrichtung an der Instrumententafel im Bereich der Mittelkonsole zu befestigen. Die Bedienungseinrichtung kann beispielsweise in Form eines lösbar mit der Instrumententafel befestigten Tablet-PCs ausgebildet sein. Ein Daten- bzw. Funktionsaustausch zwischen der Bedienungseinrichtung und der Kamera ist zum Beispiel über eine Bluetooth-, WLAN- und/oder über eine Infrarot-Schnittstelle denkbar.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
-
Es zeigen, jeweils schematisch
-
1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spiegelhalterung in einer perspektivischen Ansicht, von außerhalb eines Kraftfahrzeugs
-
2 die erfindungsgemäße Spiegelhalterung gemäß Ansicht II aus 1,
-
3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spiegelhalterung, in perspektivischer Ansicht,
-
4 eine vergrößerte Detaildarstellung gemäß Ansicht IV aus 3 und
-
5 ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Spiegelhalterung.
-
Zunächst wird auf die 1 und 2 Bezug genommen.
-
In den Figuren ist ein Kraftfahrzeug K im Bereich seiner Windschutzscheibe W dargestellt. Dabei ist im Fahrzeuginnenraum vor der Windschutzscheibe W eine Spiegelhalterung 1 ersichtlich, an der ein Innen-Rückspiegel 3 und eine Kamera 2 befestigt sind.
-
Die Spiegelhalterung 1 ist an einem Dachhimmel 4 des Kraftfahrzeugs K befestigt und weist vorderseitig, also zur Seite der Windschutzscheibe W, zwei Arme 10 auf.
-
Die Arme 10 sind nach unten in Richtung einer hier nicht näher ersichtlichen Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs abgewinkelt und durch eine vorderseitige Querstrebe 11 miteinander verbunden.
-
In einer Ansicht von vorne auf die Windschutzscheibe W oder auch in einer Ansicht von einer Rücksitzbank aus weisen die nach unten gerichteten Arme 10 zusammen mit der Querstrebe 11 in etwa die Form eines U auf. Hierdurch werden für die Kamera 2 freie, das heißt unverdeckte vorder- bzw. rückseitige Aufnahmebereiche S1 bzw. S2 geschaffen.
-
Die Kamera 2 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel über einen Adapter 5 mit der vorderseitigen Querstrebe 11 lösbar verbunden. Dabei kann die Kamera leicht vom Fahrzeuginnenraum aus in Richtung der Windschutzscheibe W in den Adapter 5 hineingeschoben und dort rastend befestigt werden. Ein Lösen der Kamera 2 ist ebenso leicht vom Fahrzeuginnenraum aus möglich.
-
Ferner ist ersichtlich, dass der Innen-Rückspiegel 3 oberseitig eine muldenartige Ausnehmung 30 aufweist, in die die Spiegelhalterung 1 mit der vorderseitigen Querstrebe 11 hineinragt.
-
Die Arme 10 gehen rückseitig (also in Richtung einer Heckscheibe hin) jeweils in Seitenleisten 13 über, die schließlich durch eine rückseitige Querstrebe 12 miteinander verbunden sind.
-
Im Bereich der Seitenleisten 13 und der rückseitigen Querstrebe 12 ist in die Spiegelhalterung 1 ein aus einer Beleuchtungsvorrichtung 6 und aus Funktionstasten 7 bestehendes Funktionsmodul eingelassen.
-
Schließlich ist zu erwähnen, dass im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Kamera 2 eine Linsenabdeckung 20 aufweist, welche semitransparent ist. Das heißt, Licht kann nur von außen in die Kamera 2 eindringen, nicht jedoch aus dieser heraus. Dadurch wird erreicht, dass die Linse der Kamera 2 von außen nicht sichtbar ist, was zu einem angenehmeren Erscheinungsbild der in der Spiegelhalterung 1 montierten Kamera 2 führt.
-
Bezugnehmend auf die 3 und 4 wird nun ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spiegelhalterung 1 beschrieben. Abweichend von der in den vorigen Figuren erläuterten Spiegelhalterung, ist bei der vorliegenden Spiegelhalterung 1 die Kamera 2 in einem rahmenartigen Adapter 5 lösbar gehalten, welcher seinerseits über ein Kugelgelenk 8 mit einem Arm 10 verbunden ist.
-
Über das Kugelgelenk 8 ist es möglich, die Kamera 2 sehr flexibel in verschiedenste Aufnahmepositionen zu bewegen.
-
Die Befestigung bzw. das Lösen der Kamera 2 im Adapter 5 erfolgt mittels eines Exzenterhebels 50.
-
Zum Herausnehmen der Kamera 2 aus dem Adapter 5 braucht die Objektivseite der Kamera 2 lediglich um etwa 180° zum Innenraum hin gedreht zu werden, wonach der Exzenterhebel 50 nach außen geschwenkt werden muss (vergleiche Pfeil) und die Kamera 2 aus dem Adapter 5 entnehmbar ist.
-
Schließlich ist in 5 das gesamte Kraftfahrzeug K, welches mit der erfindungsgemäßen Spiegelhalterung 1 versehen ist, von oben dargestellt.
-
Wie ersichtlich, sind an der Spiegelhalterung 1 sowohl der Innen-Rückspiegel 3 als auch die Kamera 2 befestigt.
-
Zusätzlich ist eine Bedienungseinrichtung 14 in Form eines Tablet-PCs angedeutet, welche vorzugsweise lösbar an einer Instrumententafel 9 im Bereich einer Mittelkonsole 15 befestigt ist.
-
Mit der Bedienungseinrichtung 14 kann die Kamera 2 jederzeit angesteuert und aktiviert werden. Zudem ist über Bluetooth ein leichter Datenaustausch zwischen der Kamera 2 und der Bedienungseinrichtung 14 möglich.
-
Es ist noch zu erwähnen, dass in die Spiegelhalterung 1 eine Stromversorgung für die Kamera 2 integriert ist (nicht näher dargestellt).
-
Die Erfindung ist nicht auf das bzw. die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Diese wurden nur zur allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung herangezogen. Die Erfindung kann im Rahmen ihres Schutzumfangs vielmehr auch andere als die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele bzw. Ausprägungen annehmen. Hierbei kann sie insbesondere auch solche Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus Einzelmerkmalen der jeweiligen Ansprüche darstellen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Spiegelhalterung
- 10
- Arme
- 11
- vorderseitige Querstrebe
- 12
- rückseitige Querstrebe
- 13
- Seitenleisten
- 2
- Kamera
- 20
- Linsenabdeckung
- 3
- Innen-Rückspiegel
- 30
- Ausnehmung
- 4
- Dachhimmel
- 5
- Adapter
- 50
- Exzenterhebel
- 6
- Beleuchtungsvorrichtung
- 7
- Funktionstasten
- 8
- Kugelgelenk
- 9
- Instrumententafel
- 14
- Bedienungseinrichtung
- 15
- Mittelkonsole
- K
- Kraftfahrzeug
- S1, S2
- Aufnahmebereiche
- W
- Windschutzscheibe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 03/049446 A1 [0002]
- US 6738088 B1 [0004]