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Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung mit einem Transportband zum Bewegen von zu bedruckenden Zeitschriften relativ zu einer Druckeinheit, bei welchen Zeitschriften die Papierbogen gefalzt und im Bereich des Falzes verbunden oder zusammengeheftet sind, so dass sie eine gewölbte oder unebene zu bedruckende Oberfläche aufweisen, wenn sie auf einer ebenen oder horizontalen Fläche liegen.
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Es ist in manchen Fällen erforderlich, Gegenstände und insbesondere Zeitschriften nachträglich zu bedrucken. Das Problem hierbei ist, dass die zu bedruckende Oberfläche häufig nicht eben ist oder aufgrund der Form des Gegenstandes nicht parallel mit einem gleichbleibenden Abstand zu einer Druckeinheit geführt werden kann. Dies ist aber für einen sauberen Druck beispielsweise mit einem Tintenstrahldrucker erforderlich. Mit wachsendem oder wechselndem Abstand der Oberfläche zur Druckeinheit wird das Druckbild auf der Oberfläche unscharf.
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Bei bereits fertiggestellten und insbesondere fertig gebundenen Zeitschriften werden insbesondere individuelle Werbungen oder Adressen nachträglich aufgedruckt. Eine fertige Zeitschrift besteht aus einer Vielzahl von Papierbögen, die mittig gefalzt und entlang dem Falz zusammengeheftet sind. Wenn eine solche Zeitschrift auf einer ebenen horizontalen Fläche liegt, ist sie im Bereich des Falzes gewölbt, so dass die Oberfläche nicht mehr parallel zur Liegefläche verläuft. Ein Bedrucken dieser Oberfläche mit einem kontaktlosen Druckverfahren ist dadurch nicht ohne weiteres möglich. Auch kann eine solche Zeitschrift aufgrund ihrer Stärke nicht um eine Walze geführt werden.
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Eine Druckeinheit zum Bedrucken von Oberflächen weist in der Regel eine Vielzahl von Druckköpfen auf, die an einer gemeinsamen Druckplatte montier wird. Für einen sauberen Druck ist es erforderlich, dass das zu bedruckende Substrat mit einem gleichbleibenden und geringen Abstand zur Druckeinheit und zum Druckkopf relativ zu dieser bewegt wird. Es ist offensichtlich, dass dies bei gewölbten Oberflächen, wie bei einer fertiggestellten Zeitschrift aufgrund der flächigen Ausdehnung der Druckplatte der Druckeinheit nicht möglich ist.
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Beim nachträglichen Bedrucken einer Oberfläche von beliebigen Gegenständen mit einer solchen Druckeinheit muss die betreffende Oberfläche ebenfalls parallel zur Druckplatte ausgerichtet sein. Dies ist häufig aufgrund der Kontur des Gegenstands auf der der zu bedruckenden Oberfläche abgewandten Seite nicht möglich. Liegt ein solcher Gegenstand, beispielsweise eine Blisterverpackung auf einer horizontalen Fläche, verläuft die der Fläche abgewandte Oberfläche häufig schräg zur der Auflagefläche, was ein Bedrucken mit einer solchen Druckeinheit nahezu unmöglich macht.
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Aus der
DE 199 01 698 B4 ist es bekannt, das zu bedruckende Falzprodukt mit Klammern auf einem Förderband zu fixieren. Dadurch kann ein Aufblättern verhindert werden. In der
US 7,854,502 B2 wird ein Transportband beschrieben, bei welchem der zu bedruckende Papierbogen auf mehreren Erhebungen liegt und dort klebend gehalten wird. Ein Aufblättern von Seiten bei mehrlagigen Papierbögen kann damit nicht verhindert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass die zu bedruckende Oberfläche einer Zeitschrift parallel und mit geringem Abstand relativ zu einer Druckeinheit bewegt werden kann.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass das Transportband im Bereich des Falzes eine Vertiefung aufweist, in die der gewölbte Bereich der gefalzten Zeitschrift passt, so dass die dem Förderband abgekehrte und zu bedruckende Oberfläche der Zeitschrift zumindest näherungsweise eben und parallel zur Druckeinheit verläuft, wenn die Zeitschrift flach auf dem Transportband und mit dem Falz in der Vertiefung liegt, und dass in Transportrichtung vor der Druckeinheit eine Einrichtung zum statischen Aufladen der Zeitschrift vorhanden ist.
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Das Transportband weist dann in regelmäßigen Abständen quer zur Transportrichtung verlaufende Vertiefungen auf, in die der Falz der Zeitschrift passt. Hierdurch wird die ebene und parallel zur Druckeinheit verlaufende Ausrichtung der zu bedruckenden Seite der Zeitschrift mit einfachen Mitteln erreicht.
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Eine Zeitschrift besteht zudem aus mehreren Seiten. Beim Transport unter der Druckeinheit muss gewährleistet sein, dass sich die Seiten nicht aufblättern und aufrichten und in Kontakt mit den einzelnen Druckköpfen auf der der Zeitschrift zugewandten Unterseite der Druckeinheit gelangen. Dadurch würde der frische Farbaufdruck verwischen und unscharf werden. Dafür ist die Einrichtung zum statischen Aufladen vorgesehen, durch die ein Aufblättern verhindert wird. Diese Einrichtung kann eine Bürste umfassen, die über die Oberfläche streicht. Dadurch lädt sich die Zeitschrift auf, so dass die einzelnen Blätter aneinanderhaften. Ein Aufblättern während des Druckvorgangs wird somit zuverlässig verhindert.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Erhöhungen und/oder Vertiefungen auf dem Transportband durch plattenförmige Auflagen gebildet werden, die mit der Oberfläche des Transportbands oder übereinanderliegend miteinander verbunden sind. Diese Platten können in einfacher Weist mit dem Transportband verbunden, beispielsweise verklebt, aufgenäht oder aufvulkanisiert werden.
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Das Transportband muss im Zuge seiner Bewegung um Umlenkrollen geführt werden. Es ist daher vorgesehen, dass die plattenförmigen Auflagen elastisch und zumindest um die Umlenkachse des Transportbands biegbar sind. Dadurch bleibt das Transportband gut biegsam. Gleichwohl bilden die Platten auf dem Obertrum eine ebene Oberfläche, wie sie zur Auflage für eine Zeitschrift benötigt wird.
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Für Zeitschriften ist es zweckmäßig, wenn die plattenförmigen Auflagen rechteckig sind und unter Belassung eines Zwischenraums in Transportrichtung hintereinander auf dem Transportband angeordnet sind, welcher Zwischenraum die Vertiefung für den Falz der Zeitschrift bildet. Das Transportband kann auf diese Weise mit einfachen Mitteln mit den Vertiefungen für den Falz versehen werden.
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Weiterhin kann vorgesehen werden, dass das Transportband relativ zur Druckeinheit auf- und abbewegbar ist. Dann können mit der gleichen Druckvorrichtung Gegenstände mit unterschiedlicher Höhe, beispielsweis Zeitschriften mit unterschiedlicher Blattzahl und somit Stärke beziehungsweise Höhe, bedruckt werden. Es muss lediglich der Abstand zwischen dem Transportband und der Druckeinheit entsprechend der Höhe der zu bedruckenden Gegenstände verändert werden, so dass sich die zu bedruckende Oberseite in dem gewünschten Abstand zur Druckeinheit befindet. Dieser kann beispielsweise 0,5 mm bis 2 mm betragen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 die Seitenansicht auf ein Transportband einer Fördereinrichtung gemäß der Erfindung und
- 2 die Draufsicht auf das Förderband gemäß 1.
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Die in der Zeichnung dargestellte Fördereinrichtung weist ein Förderband 11 auf, das um zwei Umlenkrollen 12, 13 geführt ist. Es bewegt sich in Transportrichtung 14 unter einer Druckeinheit 15 hindurch. Die Druckeinheit 15 dient bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel zum Bedrucken von fertig gefalzten Zeitschriften 16, deren eine Oberfläche 17 nachträglich bedruckt werden sollen. Diese Art des Bedruckens findet immer dann Anwendung, wenn beispielsweise überregionale Zeitschriften nachträglich mit lokalen Werbungen bedruckt werden müssen.
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Die Druckeinheit 15 weist eine untere Druckfläche 24 oder Druckplatte auf, in der ein oder mehrere Druckköpfe angeordnet sind, durch die der Druck erfolgt. Solche Tintenstrahldrucker sind bekannt und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung. Voraussetzung für ein sauberes Druckbild ist jedoch, dass die zu bedruckende Oberfläche 17 parallel und mit einem gleichen geringen Abstand zur Druckfläche 24 bewegt wird.
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Die Papierbögen der Zeitschrift 16 sind in der Mitte unter Bildung eines Falzes 18 gefaltet. In diesem Bereich wölbt sich die Zeitung ein wenig, so dass die Oberfläche 17 nicht parallel zu einer Auflage verläuft, wenn die Zeitschrift plan auf der Auflage liegen würde. Dadurch wird der Einsatz einer solchen Tintenstrahldruckeinheit erschwert oder sogar verhindert.
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Das Transportband 11 weist auf seiner freien Oberfläche 19 Erhöhungen 20 und Vertiefungen 21 auf. Diese werden bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch plattenförmige Auflagen 22 gebildet, die mit Abstand in Transportrichtung 14 unter Bildung der Vertiefungen 21 auf dem Transportband angeordnet sind. Im Einzelnen kann es sich um gummielastische Auflagen handeln, die mit der Oberfläche 19 des Transportbands 11 verbunden und beispielsweise verklebt sind. In den durch die Vertiefung 21 gebildeten Freiraum passt der Bereich des Falzes 18 der Zeitschrift 16, so dass die Oberfläche 17 parallel zur Oberfläche 19 des Transportbands 11 ausgerichtet ist.
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Die Zeitschrift kann an einer Kante 23 der Auflage 22 ausgerichtet werden, so dass die zu bedruckende Oberfläche 17 in einer definierten Ausrichtung relativ zur Druckeinheit 15 bewegt wird. Da der gewölbte Falz 17 durch die Vertiefung 21 ausgeglichen ist, verläuft die Oberfläche 17 parallel zur Druckfläche 24 der Druckeinheit 15, so dass ein sauberes und scharfes Druckbild erzeugt wird.
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Bei Zeitschriften können sich die einzelnen Blätter jedoch auch aufblättern und nach oben stehen, so dass sie die Druckfläche 24 berühren. Dadurch würde der frische Druck verwischt werden. Es ist daher in Transportrichtung 14 vor der Druckeinheit 15 eine Bürste 25 vorgesehen, die zum einem das Deckblatt mit der oberen Druckfläche 17 nach unten drückt. Zum anderen werden dadurch die Blätter elektrostatisch aufgeladen, so dass sie aneinander haften. Die Zeitschrift 16 verbleibt daher während des weiteren Transports in Richtung der Druckeinheit im flach zusammengelegten Zustand. Ein Aufblättern der einzelnen Seiten wird damit zuverlässig verhindert, und die zu bedruckende Oberfläche 17 wird in dem gewünschten Abstand zur Druckfläche 24 unter der Druckeinheit 15 vorbei bewegt.
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Die Platten 22 können mit dem Transportband 11 fest verbunden sein. Für andere Gegenstände können die Erhöhungen oder Vertiefungen durch mehrere oder andere Platten angepasst werden. Dann können auch höhere Gegenstände, beispielsweise Blisterverpackungen aufgenommen werden derart, dass die zu bedruckende Oberfläche parallel zur Druckfläche der Druckeinheit ausgerichtet unter diesem vorbei bewegt wird.
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Die Platten 22 weisen eine hinreichende Elastizität auf, so dass sie der Umlenkung um die Rollen 12, 13 folgen können. Bei größeren Erhöhungen können auch einzelne sich senkrecht zur Oberfläche 19 des Transportbands 11 erstreckende Stifte vorgesehen werden, die den betreffenden Gegenstand in der gewünschten Höhe halten. Die Stifte behindern die Umlenkung auch bei einer größeren Höhe nicht.
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In Transportrichtung 14 vor der Druckeinheit 15 und vor der Bürste 25 können nicht gezeigte Zuführmittel vorhanden sein, durch die Zeitschriften auf das Transportband in dem gewünschten Abstand und in der gewünschten Ausrichtung relativ zur Bezugskante 23 gelegt werden. In Transportrichtung 14 hinter der Druckeinheit 15 können nicht gezeigte Entnahmemittel vorhanden sein, die die fertig bedruckten Zeitschriften vom Transportband herunternehmen.
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Weiterhin können nicht gezeigt Hubmittel vorhanden sein, die das Transportband 11 zusammen mit den Umlenkrollen 12, 13 in Richtung des Pfeils 26 relativ zur Druckeinheit 15 auf- und abbewegen. Damit kann der Abstand der zu bedruckenden Oberfläche 17 zur Druckfläche 24 der Druckeinheit 15 an unterschiedlich hohe oder dicke Gegenstände oder Zeitschriften angepasst werden.