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Die Erfindung betrifft ein Lagersystem für Brillengläser, sowie ein Verfahren zum Lagern und Einschleifen von Brillengläsern.
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Die automatisierte Lagerung von quaderförmigen Packungen, wie beispielsweise Schachteln, ist allgemein bekannt. In wachsendem Maße kommen automatisierte Lageranordnungen zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln zum Einsatz. Hierbei werden die Arzneimittelpackungen auf Lagerflächen, wie Regalböden, gelagert, auf die dann über automatisierte Entnahmesysteme so zugegriffen werden kann, dass eine computergesteuerte Auslagerung bzw. Ausgabe gewünschter Arzneimittelpackungen möglich ist. Im Vergleich zu manuell betätigten Ziehschränken, wie sie traditionell in Apotheken verwendet werden, kann so eine platzsparende Lagerung und eine schnellere Entnahme der Arzneimittelpackungen erfolgen.
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Brillengläser werden heutzutage in den meisten Fällen nicht vom Optiker an das jeweilige Brillengestell angepasst, d.h. eingeschliffen, sondern von spezialisierten Lohnbetrieben. Diese Lohnbetriebe betreiben große Lager, in denen die unterschiedlichsten Brillenglasrohlinge gelagert werden. Es existiert eine extrem große Vielzahl von Glastypen mit unterschiedlichen Dioptrienzahlen, unterschiedlichen Vergütungen, Tönungen usw. Entsprechend den Vorgaben der Optiker entnehmen die Lohnbetriebe die Rohlinge manuell aus dem Lager und passen diese an das jeweils gewünschte Brillengestell an. Die fertig eingeschliffenen Gläser werden dann in Tüten verpackt und an den Optiker versendet. Aufgrund der hohen Stückzahlen kommt es häufig zu Fehlern. Bei der Ein- und Auslagerung werden Gläser vertauscht oder falsche Rohlinge werden ausgelagert und eingeschliffen. Oft werden diese Fehler erst bemerkt, wenn der Kunde die Brille beim Optiker anprobiert. Dies führt zu hohen Kosten und Kundenunzufriedenheit.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, ein Lagersystem für Brillengläser bereitzustellen, bei dem die Lagerung sowohl der Brillenglasrohlinge wie auch der eingeschliffenen Brillengläser platzsparend stattfindet und eine einwandfreie Zuordnung von Brillengläsern zu Kunden bzw. Aufträgen sichergestellt werden kann. Insgesamt soll durch die Erfindung eine schnelle und damit effiziente Auftragsabwicklung gewährleistet werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Lagersystem für Brillengläser mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Lagern und Einschleifen von Brillengläsern mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
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Das erfindungsgemäße Lagersystem für Brillengläser weist ein Eingangslager für die Lagerung der Brillenglasrohlinge und ein Ausgangslager zur Lagerung der eingeschliffenen Gläser auf, wobei das Eingangslager und das Ausgangslager jeweils wenigstens eine Handhabungsvorrichtung mit wenigstens einem Greiforgan zum Aufnehmen und Handhaben der Brillenglasrohlinge bzw. der Brillengläser aufweisen. Das System zeichnet sich dadurch aus, dass das Eingangslager ein Regallager ist und das Ausgangslager ein Schubladenlager ist und dass beide Lager automatisiert sind.
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Das erfindungsgemäße Lagersystem für Brillengläser weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass zum einen eine platzsparende Lagerung sowohl der Brillenglasrohlinge als auch der eingeschliffenen Brillengläser möglich ist. Zum anderen können durch die Automatisierung des Eingangslagers und des Ausgangslagers Fehler bei der Ein- und Auslagerung vermieden werden. Insgesamt wird so ein effizienter Prozess beim Einschleifen von Brillengläsern sichergestellt.
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Unter Auslagern der Brillenglasrohlinge wird erfindungsgemäß insbesondere ein Auslagern von in Schachteln befindlichen Brillenglasrohlingen verstanden. Die Lohnbetriebe erhalten die Brillenglasrohlinge von den Glasherstellern einzeln verpackt in meist quaderförmigen Schachteln. Die in den Schachteln befindlichen Rohlinge werden nach Anlieferung bis zum Einschleifen in dem Eingangslager gelagert. Die Einlagerung erfolgt automatisiert. Zur Kontrolle des Lagerbestands werden die Rohlinge vor der Einlagerung computertechnisch erfasst.
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Unter Ein- bzw. Auslagern von eingeschliffenen Brillengläsern wird erfindungsgemäß insbesondere das Ein- bzw. Auslagern von in Taschen befindlichen Brillengläsern verstanden. Bei den Taschen handelt es sich um flache Packungen, in die die eingeschliffenen Brillengläser verpackt werden, damit sie beim weiteren Transport nicht beschädigt werden, insbesondere nicht verkratzen. Solche Taschen sind z.B. als Umschläge oder Kuverts ausgebildet.
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Mittels einer oder mehrerer Handhabungsvorrichtungen werden die Schachteln mit den Brillenglasrohlingen auf Regalböden der Eingangslager eingelagert bzw. von diesen wieder entnommen. Im Ausgangslager werden die Taschen mit den geschliffenen Brillengläsern mittels der Handhabungsvorrichtungen in Schubladen eingelagert bzw. aus diesen entnommen. Die Handhabungsvorrichtungen sind bevorzugt entlang der Regalböden bzw. der Schubladen horizontal und vertikal bewegbar. Um die Schachteln bzw. die Taschen innerhalb der Lager bzw. aus den Lagern heraus zu befördern, weisen das Eingangslager und/oder das Ausgangslager bevorzugt jeweils wenigstens ein Förderband auf. Die Handhabungsvorrichtung entnimmt hierbei dem Förderband das zu lagernde Gut und lagert es auf einem Regalboden oder in einer Schublade ein. Bei der Auslagerung legt die Handhabungsvorrichtung entsprechend das auszulagernde Gut auf dem Förderband ab.
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Bevorzugt weist das Greiforgan des Eingangslagers zwei Greifbacken auf. Die Greifbacken sind idealerweise motorisch aufeinander zu sowie voneinander weg und in dem Lager horizontal und vertikal bewegbar. Zwischen den Greifbacken ist ein Greifraum angeordnet. Durch ein Zusammenfahren der Greifbacken verkleinert sich der Greifraum, wodurch ein Einklemmen der im Greifraum befindlichen Schachtel bewirkt wird.
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Idealerweise weist wenigstens eine Greifbacke einen Klemmaktor auf. Das Betätigen des Klemmaktors bewirkt eine Verkleinerung des Greifraums zum Zwecke des Einklemmens des im Greifraum befindlichen Brillenglasrohlings. Idealerweise ist der Klemmaktor von der Bewegung der Greifbacke unabhängig betätigbar. Bei dem Klemmaktor kann es sich um ein aufblasbares Kissen handeln. Ferner kann der Klemmaktor einen Klemmkörper aus einem elastisch verformbaren Material umfassen, wobei eine Einrichtung zum Stauchen des Klemmkörpers vorgesehen ist, so dass der Klemmkörper quer zur Stauchrichtung expandiert werden kann. Denkbar ist auch, dass der Klemmaktor über ein Gelenk schwenkbeweglich mit der Greifbacke verbunden ist. Durch Betätigung des Gelenks wird der Klemmaktor in den Greifraum hinein- bzw. aus diesem herausbewegt.
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Das Ausgangslager kann wenigstens ein als Sauggreifer ausgebildetes Greiforgan aufweisen. Besonders bevorzugt erfasst der Sauggreifer die Taschen von oben. Der Sauggreifer weist einen Saugkopf auf. Durch Erzeugung eines Unterdrucks kann die Tasche angesaugt, d.h. gegriffen werden. Der Saugkopf umfasst bevorzugt eine evakuierbare Saugkammer und eine auf das zu greifende Gut aufsetzbare Lochplatte, wobei die Lochplatte eine Mehrzahl von Sauglöchern aufweist. Indem die Taschen durch die darin befindlichen gewölbten Linsen eine nicht ebene Oberfläche aufweisen, ist der Saugkopf idealerweise so ausgebildet, dass nicht alle Sauglöcher auf der Tasche dichtend aufliegen müssen, um ein sicheres Ergreifen der Taschen gewährleisten zu können.
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Denkbar ist auch, dass das Eingangslager ein als Sauggreifer ausgebildetes Greiforgan aufweist. Der Sauggreifer ist in dem Eingangslager bevorzugt vor und zurück, d.h. quer zur Längserstreckung der Regalböden des Regallagers, nach oben und unten sowie entlang des Lagers bewegbar. Der Sauggreifer weist einen Saugkopf auf, der bevorzugt von vorne an den Schachteln zum Anliegen kommt, um z.B. die Schachteln jeweils einzeln in horizontaler Richtung aus dem Regal heraus zu ziehen.
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Weist im Eingangslager das Greiforgan einen Sauggreifer auf, dann kann das Greiforgan zudem auch Greifbacken aufweisen, die aufeinander zu sowie voneinander weg und in dem Lager vor und zurück sowie nach oben und unten bewegbar sind. Die Greifbacken können hierbei lediglich als seitliche Führung für die Schachteln angesehen werden. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass zur Entnahme der Schachteln diese parallel zum Sauggreifer positioniert werden. Beim Entnehmen der Schachteln von dem Regalboden gleiten die Schachteln dann an den Greifbacken entlang. Ferner können die Greifbacken aber auch selbst als Greifmittel wirken. Hierdurch kann eine sichere Aufnahme der Schachteln gewährleistet werden, da diese an drei Seiten fest ergriffen werden. Zudem ist es auch möglich, dass die Greifbacken die oben beschriebenen Klemmaktoren aufweisen. Hierdurch wird das Ergreifen der Schachteln weiter verbessert.
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Das Ausgangslager kann eine Ausschubhilfe mit wenigstens einem Schubladengreifer zum Ein- und Ausfahren der Schubladen aufweisen, so dass das Greiforgan die Taschen von oben her in die Schubladen ein- bzw. aus diesen auslagern kann. Der Schubladengreifer ergreift die Schubladen und zieht diese heraus oder schiebt diese nach dem Ein- bzw. Auslagern wieder in die Schubladenanordnung hinein.
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Sowohl das Eingangslager wie auch das Ausgangslager können Barcodelesegeräte aufweisen. Das Barcodelesegerät des Eingangslagers liest beispielsweise einen an einem in Papierform vorliegenden Auftrag angebrachten Barcode aus. Hierdurch werden Informationen über die für die Durchführung des Auftrags benötigten Brillenglasrohlinge erfasst, damit diese entsprechend automatisch ausgelagert werden können. Im Ausgangslager liest das Barcodelesegerät vorteilhafterweise auf den Taschen befindliche Barcodes aus. Bei der Einlagerung im Ausgangslager werden die eingeschliffenen Brillengläser anhand des Barcodes identifiziert und der Lagerort wird gespeichert.
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Vorteilhafterweise findet eine chaotische Lagerhaltung (freie Lagerplatzvergabe) in dem Eingangslager und/oder dem Ausgangslager statt. Die Schachteln mit den Brillenglasrohlingen werden dabei auf den Regalböden ohne feste Vorgabe von Lagerplätzen bei optimierter Lagerplatzausnutzung gelagert. Ein Computersystem verwaltet hierbei bevorzugt die Lagerorte sämtlicher Schachteln und steuert die die Schachteln greifende Handhabungsvorrichtung. Ebenso werden zweckmäßig die Taschen mit den eingeschliffenen Brillengläsern bei optimierter Lagerplatzausnutzung ohne fest vorgegebene Lagerplätze in den Schubladen eingelagert. Durch die chaotische Lagerhaltung lässt sich der zur Lagerung verfügbare Raum optimal ausnutzen.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Lagern und Einschleifen von Brillenglasrohlingen bzw. Brillengläsern mit den folgenden Schritten:
- – Erstellen eines Auftrags, der wenigstens die für eine Brille benötigten Brillenglasrohlinge und die Geometrie, auf die die Rohlinge eingeschliffen werden müssen, spezifiziert,
- – automatisiertes Auslagern der Brillenrohlinge aus einem als Regallager ausgebildeten Eingangslager entsprechend dem Auftrag,
- – Einschleifen der Brillenglasrohlinge,
- – automatisiertes Einlagern der eingeschliffenen Brillengläser in ein als Schubladenlager ausgebildetes Ausgangslager,
- – automatisiertes Auslagern der eingeschliffenen Brillengläser entsprechend dem Auftrag aus dem Ausgangslager.
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Indem das Ein- und Auslagern sowie das Einschleifen weitestgehend automatisiert sind, weist das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass neben einem äußert effizienten Verfahrensablauf durch schnelles Ein- und Auslagern und durch eine platzsparende Lagerung auch eine Qualitätsverbesserung erzielt wird. Insgesamt lassen sich durch das erfindungsgemäße Verfahren beim Einschleifen von Brillengläsern erheblich Kosten und Zeit einsparen.
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Um das Paar jeweils zu einem Auftrag gehörender Brillenglasrohlinge bzw. fertig eingeschliffener Brillengläser beisammen zu haben, werden im Ein- und/oder Ausgangslager bevorzugt spezielle Ablageschalen verwendet. Die Ablageschalen weisen mehrere Fächer auf. Idealerweise weisen die Schalen wenigstens zwei Fächer für die Schachteln mit den Brillenglasrohlingen und zwei Fächer für die fertig eingeschliffenen Brillengläser auf. Die Fächer für die fertig eingeschliffenen Gläser können eine ringförmige Aufnahme aufweisen. Erfindungsgemäß kann die Handhabungsvorrichtung des Eingangslagers die gemäß Auftrag auszulagernden Schachteln mit den Brillenglasrohlingen jeweils in ein Fach der Ablageschale ablegen. Denkbar ist auch der Einsatz einer Rutsche oder eines Förderers, auf der bzw. auf dem die Handhabungsvorrichtung die Schachtel jeweils ablegt, wobei die Schachtel dann über die Rutsche bzw. mittels des Förderers in das gewünschte Fach der Ablageschale gelangt. Die Ablageschale mit den Brillenglasrohlingen wird dann zum Einschleifen automatisch oder manuell weiter transportiert. Nach dem Einschleifen werden die fertigen Brillengläser jeweils wiederum in ein dafür vorgesehenes Fach der Ablageschale gelegt. Bevorzugt weist die Ablageschale noch ein Fach zur Aufnahme des ausgedruckten Auftrags auf. Zur Auslagerung der Brillenglasrohlinge kann das Eingangslager, wie oben ausgeführt, einen an dem Auftrag angebrachten Barcode auslesen.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die gezeigte Ausführungsvariante beschränkt. Insbesondere umfasst die Erfindung, soweit es technisch sinnvoll ist, beliebige Kombinationen der technischen Merkmale, die in den Ansprüchen aufgeführt oder in der Beschreibung als erfindungsrelevant beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Eingangslagers in einer ersten Ausgestaltung,
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2 schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Eingangslagers in einer zweiten Ausgestaltung,
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3 schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Ausgangslagers in einer Ausgestaltung,
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4 Flussdiagramm bezüglich des Einschleifvorgangs von Brillengläsern gemäß der Erfindung.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Eingangslagers 10 in einer ersten Ausgestaltung. Das Eingangslager 10 ist als Regallager ausgebildet. Auf den Regalböden 12 sind die unterschiedlichsten Brillenglasrohlinge gelagert. Die Brillenglasrohlinge sind in quaderförmigen Packungen, d.h. Schachteln 16 verpackt. Um eine möglichst platzsparende Lagerung zu erhalten, findet eine chaotische Lagerhaltung statt. Hierzu ist ein entsprechendes datenverarbeitungstechnisches Lagerverwaltungssystem (nicht dargestellt) vorgesehen. Um die Brillenglasrohlinge ein- bzw. auszulagern, weist das Eingangslager 10 wenigstens eine Handhabungsvorrichtung auf. Die Handhabungsvorrichtung weist ein Greiforgan 18 auf, das zwei Greifbacken 20, 22 aufweist. Beim Ergreifen der Brillenglasrohlinge kommen die Greifbacken 20, 22 seitlich an den Schachteln zur Anlage. Die Greifbacken 20, 22 sind bevorzugt motorisch aufeinander zu sowie voneinander weg und in dem Lager vor und zurück und nach oben und unten sowie entlang des Lagers bewegbar. An jeder Greifbacke 20, 22 kann ein Klemmaktor 24, 26 angeordnet sein. Das Betätigen des Klemmaktors 24, 26 bewirkt eine Verkleinerung des Greifraums zum Zwecke des Einklemmens des/der im Greifraum befindlichen Brillenglasrohlings/ Schachtel 16. Idealerweise sind die Klemmaktoren 24, 26 von der Bewegung der Greifbacken 20, 22 unabhängig betätigbar.
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Zunächst wird ein Auftrag erstellt, der die Daten der benötigten Gläser, den Typ der Fassung, der die Geometrie, auf die das Glas eingeschliffen werden muss, bestimmt und die Kundendaten spezifiziert. Der erstellte Auftrag 32 wird dann ausgedruckt und an einer Ablageschale 28 angebracht. Die Ablageschale 28 weist eine Mehrzahl von Fächern 30‘, 30‘‘, 34 zur Aufnahme der Brillenglasrohlinge bzw. der fertig eingeschliffenen Brillengläser auf. Auf dem Auftrag 32 ist ein Barcode angebracht, den ein am Eingangslager 10 angeordnetes Barcodelesegerät ausliest. Aufgrund der ausgelesenen Daten, fährt die Handhabungsvorrichtung im Eingangslager 10 an die Stelle, wo sich die benötigten Rohlinge befinden. Das Greiforgan 18 fährt dann in das Regal hinein und erfasst mit den Klemmaktoren 24, 26 die betreffenden Schachteln 16. Die Handhabungsvorrichtung legt die Schachteln 16 nacheinander auf der Ablageschale 28 ab, wobei jeder Brillenglasrohling in ein gesondertes Fach 30‘, 30‘‘ der Ablageschale 28 abgelegt wird. Die Ablageschale 28 wird dann über ein Förderband 14 weiter gefördert.
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Nach der Auslagerung aus dem Eingangslager 10 werden die Brillenglasrohlinge zu einer Schleifvorrichtung befördert. Mittels eines Schleifautomaten (nicht dargestellt) werden die Rohlinge auf das für die Fassung entsprechende Maß und entsprechend den persönlichen Werten des Kunden eingeschliffen. Die fertig eingeschliffenen Brillengläser werden bevorzugt einzeln auf Ablageringe 34 in der Ablageschale 28 gelegt. Bevor die eingeschliffenen Gläser dann einzeln in Taschen 54 verpackt werden, werden diese auf Fehler überprüft. Auch auf den Taschen 54 ist bevorzugt ein Barcode zur Identifizierung angebracht. Die Brillengläser werden als nächstes in einem Ausgangslager 40 eingelagert. Sowohl das Ein- als auch das Auslagern der Brillengläser im Ausgangslager 40 erfolgt automatisiert.
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2 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Eingangslagers 10 in einer zweiten Ausgestaltung. Das Eingangslager 10 ist als Regallager ausgebildet, wobei wiederum bevorzugt eine chaotische Lagerung stattfindet. Um die Brillenglasrohlinge ein- bzw. auszulagern weist das Eingangslager 10 wenigstens eine Handhabungsvorrichtung auf. Die Handhabungsvorrichtung weist ein Greiforgan 18‘ auf, das zwei Greifbacken 20, 22 und einen Sauggreifer 36 aufweist. Der Sauggreifer 36 ist in dem Lager 10 vor und zurück sowie entlang des Lagers bewegbar. Der Sauggreifer 36 weist einen Saugkopf 38 auf, der von vorne an den Schachteln 16 zum Anliegen kommt. Durch Erzeugung eines Unterdrucks kann die Schachtel 16 angesaugt, d.h. gegriffen werden. Die Greifbacken 20, 22 können zudem Klemmaktoren 24, 26 aufweisen. Hierdurch können dann die Schachteln 16 von drei Seiten ergriffen werden, wodurch ein sicheres Ein- und Auslagern gewährleistet werden kann. Die Greifbacken 20, 22 können auch nur als seitliche Führung dienen, wobei das Ergreifen der Schachteln 16 nur durch den Sauggreifer 36 erfolgt.
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3 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Ausgangslagers 40 in einer Ausgestaltung. Das Ausgangslager 40 ist als Schubladenlager ausgebildet und weist bevorzugt mehrere Schubladenanordnungen 42 auf. Jede Schubladenanordnung 42 weist eine Mehrzahl von übereinander angeordneten Schubladen 44 auf. In den Schubladen 44 sind die in Taschen 54 verpackten, fertig eingeschliffenen Gläser gelagert. Bei den Taschen 54 handelt es sich bevorzugt um flache Kuverts. Um eine möglichst platzsparende Lagerung zu erhalten, findet wiederum eine chaotische Lagerung statt. Um die Brillengläser ein- bzw. auszulagern, weist das Ausgangslager 40 wenigstens eine Handhabungsvorrichtung 46 auf. Die Handhabungsvorrichtung 46 weist ein Greiforgan 48 auf, das als Sauggreifer 50 ausgebildet ist. Der Saugreifer ist entlang der Schubladenanordnung 52 sowie nach vorne und hinten und oben und unten bewegbar. Der Sauggreifer 50 weist einen Saugkopf 52 auf, der von oben an den Taschen 54 zum Anliegen kommt. Durch Erzeugung eines Unterdrucks kann die jeweilige Tasche 54 angesaugt und angehoben, d.h. gegriffen werden.
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Neben dem Greiforgan 48 zum Handhaben der Taschen 54 weist die Handhabungsvorrichtung 46 ferner eine Ausschubhilfe 56 mit wenigstens einem Schubladengreifer 58 auf. Die Ausschubhilfe 56 ist entlang der Schubladenanordnungen 42 sowie nach vorne und hinten und oben und unten bewegbar. Bevor das Greiforgan 48 die Taschen 54 mit den Brillengläsern in die Schubladen 44 legen bzw. aus den Schubladen 44 nehmen kann, fährt die Ausschubhilfe 56 vor die entsprechende Schublade 44, und der Schubladengreifer 58 erfasst die Schublade 44 und zieht sie aus der Schubladenanordnung 42 heraus. Nach der Ein- bzw. Auslagerung der Taschen 54 schiebt der Schubladengreifer 58 die Schublade 44 wieder in die Schubladenanordnung 42 hinein.
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Zum Fördern der Brillengläser in das Ausgangslager 40 hinein, innerhalb des Ausgangslagers 40 sowie wieder aus dem Ausgangslager 40 heraus kann das Ausgangslager 40 wenigstens ein Förderband 14 aufweisen.
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4 zeigt ein Flussdiagramm bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Lagern und Einschleifen von Brillenglasrohlingen. Zu jeder Brille wird ein Auftrag erstellt. Der Auftrag beinhaltet insbesondere die Daten der benötigten Gläser und den Typ der Fassung, der die Geometrie, auf die die Brillenglasrohlinge eingeschliffen werden müssen, bestimmt sowie die Kundendaten. Der Auftrag wird bevorzugt ausgedruckt und in eine Auflageschale 28 gelegt bzw. an dieser befestigt. Mittels eines Barcodelesegeräts liest das Eingangslager 10 einen am Auftrag 32 angebrachten Barcode aus. Anhand der im Barcode gespeicherten Informationen erfolgt die Auslagerung der in Schachteln 16 befindlichen Brillenglasrohlinge aus dem Eingangslager 10. Zur Auslagerung erfasst eine ein Greiforgan 18 aufweisende Handhabungsvorrichtung die benötigen Rohlinge und legt diese jeweils in gesonderte Fächer 30‘, 30‘‘ auf die Auflageschale 28. Die Brillenglasrohlinge werden entsprechend den im Auftrag hinterlegten Daten mittels einer Schleifvorrichtung, bevorzugt automatisiert, eingeschliffen. Die fertig geschliffenen Gläser werden dann wiederum auf die Ablageschale 28 gelegt. Bevor die geschliffenen Gläser einzeln in Taschen 54, die bevorzugt mit Barcodes versehen sind, verpackt werden, werden die Gläser auf Fehler hin überprüft. Die Überprüfung kann sowohl manuell wie auch maschinell erfolgen. Die verpackten, zu dem Auftrag gehörenden Brillengläser werden dann automatisiert in einem Ausgangslager 40 eingelagert. Die Einlagerung kann mittels einer Handhabungsvorrichtung 46 mit einem Sauggreifer 50 erfolgen. Der Sauggreifer 50 erfasst hierzu bevorzugt die Taschen 54 von oben. Durch Erzeugen eines Unterdrucks saugt ein Saugkopf 52 die Taschen 54 an. Soll der fertiggestellte Auftrag zum Kunden ausgeliefert werden, dann erfolgt eine automatisierte Auslagerung aus dem Ausgangslager 40.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Eingangslager
- 12
- Regalboden
- 14
- Förderband
- 16
- Schachteln mit Brillenglasrohling
- 18
- Greiforgan Eingangslager
- 20
- erste Greifbacke
- 22
- zweite Greifbacke
- 24
- erster Klemmaktor
- 26
- zweiter Klemmaktor
- 28
- Ablageschale
- 30
- Fächer für Brillenglasrohling
- 32
- Auftrag
- 34
- Auflagering für geschliffenes Brillenglas
- 36
- Sauggreifer Eingangslager
- 38
- Saugkopf Eingangslager
- 40
- Ausgangslager
- 42
- Schubladenanordnung
- 44
- Schublade
- 46
- Handhabungsvorrichtung Ausgangslager
- 48
- Greiforgan Ausgangslager
- 50
- Sauggreifer Ausgangslager
- 52
- Saugkopf Ausgangslager
- 54
- Taschen mit Brillengläser
- 56
- Ausschubhilfe
- 58
- Schubladengreifer