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Die Erfindung betrifft einen Staubsauger mit einem Sauggebläsemotor zum Erzeugen einer Saugluftströmung, einer Motorsteuerung zum Steuern des Sauggebläsemotors, einem Saugrohr für die Saugluftströmung, einem Verbindungsgelenk zum Umlenken der Saugluftströmung und einem Bodenreinigungsgerät zum Reinigen eines Bodens mittels der Saugluftströmung.
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Staubsauger der in Rede stehenden Art sind insbesondere in Form von handgeführten, elektromotorisch betriebenen Staubsaugern bekannt, und werden vor allem im Haushaltsbereich oder von Dienstleistern zur Reinigung von Büroflächen verwendet. Derartige Staubsauger verfügen zumeist über ein Grundgehäuse, in welchem ein elektrisch betriebener Sauggebläsemotor zum Aufbau einer Luftströmung integriert ist. In einem Staubsammelraum werden Staub- und/oder Schmutzpartikel, die mittels der Saugluftströmung von einem zu bearbeitenden bzw. abzureinigendem Untergrund, so beispielsweise einem Teppichboden, mitgerissen werden, in einen Staubfilterbeutel abgesondert. Das Grundgehäuse ist in bekannten Ausführungen meist mit einem Bodenreinigungsgerät versehen, auch Vorsatzgerät genannt, welches neben einem üblichen Saugmund, der an einer die Saugluftströmung transportierende Strömungsleitung des Grundgehäuses strömungsmäßig angeschlossen ist, eine auf den Untergrund einwirkende, rotierende Bürstenwalze oder eine sonstige Bodendüse aufweisen kann.
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Seit einiger Zeit bedürfen Elektrogeräte einer Kennzeichnung, die Auskunft über den Energieverbrauch und damit die Energieeffizienz des betreffenden Elektrogerätes gibt. Als Kennzeichnung ist insbesondere das sogenannte EU-Energielabel für Elektrogeräte bekannt, welches eine Bewertungsskala nach Art des englischen und amerikanischen Schulnotensystems in Wertungsklassen von A bis G hinsichtlich des Energiebedarfs des Elektrogeräts aufweist. In den letzten Jahren wurde das EU-Energielabel durch verschiedene Neuregelungen der Energieeffizienzklassen weiterentwickelt, die auch eine besonders energiesparende Klasse A+++ vorsehen.
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Auch wenn Staubsauger in der derzeit gültigen Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (EnVKV) nicht enthalten sind, so besteht jedoch bereits jetzt Bedarf, Staubsauger im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Klassifizierung besonders energieeffizient auszugestalten. So ist es insbesondere wünschenswert, den Energieverbrauch des Sauggebläsemotors während einer Reinigungspause zu reduzieren, also während der sogenannten unproduktiven Zeit, in der ein Bediener des Staubsaugers beispielsweise kurzfristig einer anderen Tätigkeit nachgeht. Allerdings haben sich die aus dem Stand der Technik bekannten Ansätze zur Reduzierung des Energieverbrauchs während einer Reinigungspause als ungeeignet erwiesen. So ist es auf Dauer unpraktisch, den Sauggebläsemotor während der unproduktiven Zeit manuell auszuschalten. Als ebenso unpraktisch hat sich auch das Einhängen des Bodenreinigungsgeräts in eine Aufhängung am Grundgehäuse des Staubsaugers erwiesen, um dadurch einen Schalter zum Reduzieren der elektrischen Leistung oder Ausschalten des Sauggebläsemotors zu betätigten.
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In der
WO 2012/077621 Al wird ein Staubsauger offenbart, der mit einem Beschleunigungssensor zum Erfassen der Neigung des Hauptaggregates und somit des Staubsaugerrohrs versehen ist. Dabei wird im Detail beschrieben, dass der Beschleunigungssensor eine aufrechte Position des Hauptaggregats innerhalb eines Winkelbereichs von 25° feststellt. Bei Feststellen der aufrechten Position wird der Motor abgestellt, also um eine Leistung von 100% reduziert.
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Aus der
US 2010/0281646 A1 ist ein Staubsauger bekannt dessen Leistungsaufnahme zwischen zwei Niveaus geschaltet wird, wenn sich der Staubsauger in einer aufrechten Parkposition oder in einer Schräglage während der Benutzung befindet. Dazu ist ein Mikroschalter vorgesehen, der die Stellung des Staubsaugers detektiert.
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Ausgehend von dieser Situation ist es Aufgabe der Erfindung, einen Staubsauger anzugeben, der besonders energieeffizient ist. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, einen Staubsauger anzugeben, der während einer Reinigungspause besonders energiesparsam ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demnach wird die Aufgabe durch einen Staubsauger, mit einem Sauggebläsemotor zum Erzeugen einer Saugluftströmung, einer Motorsteuerung, einem Saugrohr für die Saugluftströmung, einem Verbindungsgelenk zum Umlenken der Saugluftströmung, einem Bodenreinigungsgerät, mit einem mit der Motorsteuerung verbundenen und an dem Verbindungsgelenk und/oder Bodenreinigungsgerät angeordneten und ausgestalten Schalter und mit einem in dem Bodenreinigungsgerät angeordneten Antriebsmotor, wobei das Saugrohr mittels des Verbindungsgelenks strömungsdicht an das Bodenreinigungsgerät angeschlossen ist, die Motorsteuerung ausgestaltet ist, nach Überführen des Saugrohrs in eine Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors um einen vorbestimmten Wert zu reduzieren, wobei durch Überführen des Saugrohrs in die Vertikale der Schalter betätigt wird und wobei die Motorsteuerung ausgestaltet ist, nach Überführen des Saugrohrs in die Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Antriebsmotors um den vorbestimmten Wert zu reduzieren, und wobei die Motorsteuerung ausgestaltet ist, insbesondere programmiert ist, nach Überführen des Saugrohrs in die Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors über eine vorbestimmte Zeitdauer kontinuierlich zu reduzieren, bis dass die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors auf den vorbestimmten Betrag reduziert ist, gelöst.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung ist somit, dass, wenn das Saugrohr in eine Vertikalstellung überführt ist, so beispielsweise in die Vertikale verschwenkt worden ist, die elektrische Leistung des Sauggebläsemotors automatisch reduziert wird. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Ausgestaltungen muss also nicht etwa händisch der Staubsauger bzw. der Sauggebläsemotor ausgeschaltet werden oder aber das Bodenreinigungsgerät passgenau in eine an dem Staubsauger vorgesehene Halterung eingehangen werden, sondern stattdessen in besonders einfacher Weise einzig das Saugrohr in die Vertikale überführt werden. Eine Anwendung kann wie folgend aussehen: Ein Bediener führt das Bodenreinigungsgerät über einen zu reinigenden Untergrund. Sofern der Bediener eine Reinigungspause einlegen möchte oder beispielsweise einen vor dem Bodenreinigungsgerät auf dem Untergrund befindlichen Gegenstand händisch wegräumen will, wird durch Überführen des Saugrohrs in die Vertikale (Parkposition) die durch den Sauggebläsemotor aufgenommene elektrische Leistung reduziert. Anstelle also manuell am Staubsauger eine geringere Leistungsstufe des Sauggebläsemotors einzustellen, wird durch schlichtes Überführen des Saugrohrs in die Vertikale bzw. Parkposition der Energieverbrauch des Sauggebläsemotors reduziert.
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Weiterhin ist ein mit der Motorsteuerung verbundener und an dem Bodenreinigungsgerät und/oder an dem Verbindungsgelenk derart angeordneter und ausgestalteter Schalter vorgesehen, dass durch Überführen des Saugrohrs in die Vertikale der Schalter betätigt wird. Nach dieser Ausgestaltung kann also beispielsweise durch Aufrichten des Saugrohrs in eine lotrechte Position die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors durch Betätigen des Schalters reduziert oder der Sauggebläsemotor abgeschaltet werden.
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Außerdem ist in dem Bodenreinigungsgerät ein Antriebsmotor angeordnet, der beispielsweise eine Bodenwalze und/oder Bürstenwalze zum besonders intensiven und nachhaltigen Reinigen eines Teppichbodens antreibt. Nach der vorgeschlagenen Ausgestaltung ist die Motorsteuerung auch ausgestaltet, nach Überführen des Saugrohrs in die Vertikale, die aufgenommene elektrische Leistung des Antriebsmotors um den vorbestimmten Betrag zu reduzieren. Nach dieser Ausgestaltung werden sowohl die aufgenommenen elektrischen Leistungen sowohl des Sauggebläsemotors als auch des Antriebsmotors um den vorbestimmten Betrag reduziert, wenn das Saugrohr in eine lotrechte Position verbracht worden ist. Dabei kann es auch sein, dass für diesen Fall der Antriebsmotor abgeschaltet wird, die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors jedoch prozentual reduziert wird. Während der unproduktiven Zeit des Staubsaugers werden so der Sauggebläsemotor als auch der Antriebsmotor des Bodenreinigungsgerätes in einen Standby-Modus gebracht, so dass der Staubsauger gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Staubsaugern wesentlich weniger elektrische Energie verbraucht. Bevorzugt ist an dem Staubsauger ein Anzeigeelement vorgesehen, welches anzeigt, wenn der Standby-Modus vorliegt und/oder anzeigt, um welchen Wert die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors und/oder des Antriebsmotors reduziert ist und/oder im Standby-Modus beträgt.
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In der Parkposition, also wenn das Saugrohr in die Vertikale überführt ist, beträgt der vorbestimmte Wert bevorzugt 50%, 60%, 70%, 75%, 80%, 90%, 95%, 99% oder 100% und/oder ist variabel einstellbar. Sofern also während des Reinigens eines Untergrunds die vom Sauggebläsemotor aufgenommene elektrische Leistung beispielsweise 1000 W ist, und der vorbestimmte Wert 75% beträgt, dann ist nach Überführen des Saugrohrs in die Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors 250 W. Sofern der vorbestimmte Wert jedoch 100% ist, wird der Sauggebläsemotor abgeschaltet, so dass für diesen Fall die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors Null ist, was damit einer automatischen Abschaltung des Sauggebläsemotors durch Überführen des Saugrohrs in die Vertikale entspricht. Ebenso kann der vorbestimmte Wert durch eine Leistungsaufnahme des Sauggebläsemotors in einem vorbestimmten Standby-Modus definiert sein. Noch weiter bevorzugt ist an dem Staubsauger eine Einstelleinrichtung zum Einstellen und/oder Anzeigen des vorbestimmten Wertes, so beispielsweise ein Potentiometer oder eine Digitalanzeige mit entsprechender Einrichtung zur Einstellung des Wertes, vorgesehen. Darüber hinaus kann der vorbestimmte Wert auch automatisch anhand von externen Faktoren, beispielsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl des Sauggebläsemotors, der Temperatur, des Sauggebläsemotors oder der Umgebung, und/oder in Abhängigkeit einer sonstigen Charakteristik des Sauggebläsemotors, des Staubsaugers und/oder des Bedieners, eingestellt werden.
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Der Staubsauger kann grundsätzlich als beliebiger aus dem Stand der Technik bekannter Staubsauger ausgestaltet sein und weist bevorzugt ein Grundgehäuse mit einem Rohranschlussstutzen auf, welches entweder einstückig mit dem Saugrohr oder mittels eines flexiblen Saugschlauchs mit dem Saugrohr verbunden ist. Insofern kann die Länge des Saugrohrs auch verschieden sein, so beispielsweise kann die Länge einige cm, 10 cm oder beispielsweise mehr als 50 cm und weniger als 1 m, betragen. An das Saugrohr schließt sich bevorzugt das Grundgehäuse an, an welches sich, bevorzugt parallel, versetzt und/oder überdeckend zur Erstreckung des Saugrohrs, ein Handhabungsstiel mit einem Griff anschließen kann. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann durch Überführen des Handhabungsstiels und/oder des Griffs in die Vertikale die elektrische Leistung reduziert werden. Ebenso kann das Saugrohr und der Handhabungsstiel einteilig ausgeführt sein und beispielsweise längenveränderbar zum Umgreifen eines Bedieners ausgestaltet sein. Für diesen Fall kann zwischen Handhabungsstiel und Grundgehäuse der flexible Saugschlauch zum Durchströmen der Saugluftströmung vorgesehen sein, wobei bevorzugt der Handhabungsstiel und/oder der flexible Saugschlauch strömungsdicht ausgestaltet und/oder miteinander verbunden sind.
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Im Betrieb des Staubsaugers wird vorzugsweise mittels des Sauggebläsemotors die Saugluftströmung aufgebaut, durch die staub- und/oder schmutzbehaftete Luft durch einen in dem Grundgehäuse vorgesehenen Staubfilterbeutel geführt wird, in welchem in bekannter Weise eine Abscheidung der Staub- und/oder Schmutzpartikel erfolgt. Vorzugsweise in Saugluftströmungsrichtung hinter dem Sauggebläse wird die derart durch den Staubfilterbeutel gefilterte Luft in die Umgebung außerhalb des Grundgehäuses ausgeblasen, wozu weiter bevorzugt in einer Wandung des Grundgehäuses ein Ausblasgitter vorgesehen ist. Die Saugluftströmung wird bevorzugt durch das Saugrohr geführt, welches sich noch weiter bevorzugt über wenigstens einen Teil linear erstreckt. Das Bodenreinigungsgerät ist bevorzugt zum Pflegen von Böden, insbesondere Teppichböden und/oder Hartböden, mittels der Saugluftströmung ausgestaltet und kann eine oder eine Mehrzahl Bürstenwalzen aufweisen, oder aber als einfache Bodendüse ausgestaltet sein.
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Sofern vom Überführen des Saugrohrs in die Vertikale gesprochen wird, ist damit insbesondere ein Verschwenken, Verbringen und/oder Verkippen des Saugrohrs in eine lotrechte, senkrechte und/oder rechtwinklige Stellung zur Erdoberfläche, zu einer Niveaufläche und/oder zu einer Grundfläche gerichtete Erstreckungsrichtung gemeint. Insofern kann sich die Vertikale zum einen auf die Erdoberfläche, zum anderen auf den Untergrund, wie einen Teppichboden und/oder Hartboden, als jeweilige Niveaufläche beziehen. Ebenso kann mit Vertikale nicht nur ausschließlich eine senkrechte Position in Bezug auf die Niveaufläche gemeint sein, sondern auch eine Winkelstellung zwischen der Erstreckung des Saugrohrs und der Niveaufläche von 90° ± 1°, ± 2°, ± 5° oder ± 10°. Sofern das Saugrohr als aus dem Stand der Technik bekanntes sich linear über beispielsweise einen Meter erstreckendes Hohlrohr zum Durchströmen der Saugluftströmung ausgestaltet ist, so meint das Überführen des Saugrohrs in die Vertikale bevorzugt das Verschwenken des Saugrohrs in eine lotrechte Position gegenüber der Niveaufläche.
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Bevorzugt ist das Saugrohr mit einem kreisrunden oder ovalen Durchmesser ausgestaltet, wobei weiter bevorzugt der Durchmesser kleiner als eine Längserstreckung des Saugrohrs ist. Insofern ist besonders bevorzugt das Saugrohr dann in die Vertikale überführt, wenn die Längserstreckung des Saugrohrs senkrecht zur Niveaufläche ist, was in Analogie auch für den Handhabungsstiel gilt. In einer Arbeitsposition erstreckt sich die Längserstreckung des Saugrohrs bevorzugt nicht senkrecht zur Niveaufläche. Beispielsweise erstreckt sich die Längserstreckung des Saugrohrs in einem Winkel von 30°, 45° oder 75° zur Niveaufläche. Darüber hinaus kann es möglich sein, dass das Saugrohr gekrümmt oder gebogen ausgestaltet ist, so dass für diesen Fall das Überführen des Saugrohrs in die Vertikale ebenso das Verbringen eines derart ausgestalteten Saugrohrs in eine in Bezug auf eine Mittenachse des Saugrohrs, insbesondere in Bezug auf eine Mittenachse der Längserstreckung des Saugrohrs, bezogene lotrechte Position gemeint sein kann.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung weist der Staubsauger einen mit der Motorsteuerung verbundenen Neigungssensor, Winkelmesser und/oder Lagesensor zum Erfassen einer winkelabhängigen Stellung des Saugrohrs auf, wobei es ebenso oder alternativ möglich ist, im Falle eines Handhabungsstiels die winkelabhängige Stellung des Handhabungsstiels zu erfassen. Bevorzugt ist der Neigungssensor, der Winkelsensor bzw. der Lagesensor in, innerhalb und/oder an dem Verbindungsgelenk, dem Saugrohr, dem Handhabungsstiels und/oder dem Bodenreinigungsgerät angeordnet. Noch weiter bevorzugt ist die Motorsteuerung durch den Neigungsmesser, Winkelmesser bzw. den Lagesensor ausgestaltet, also einteilig mit der Motorsteuerung ausgestaltet. Dadurch lässt sich die Erfindung mit besonders wenigen elektrischen Bauteilen realisieren. Zur Ausgestaltung des Neigungssensors existieren verschiedene, dem Fachmann bekannte Möglichkeiten, die insbesondere feinmechanische und/oder elektrische Komponenten aufweisen können, um Änderungen des Neigungswinkels des Saugrohrs zu erfassen. Die Lage des Saugrohrs kann beispielsweise induktiv, kapazitiv oder optisch gemessen werden. Mittels des Neigungssensors, des Winkelmessers und/oder des Lagesensors lässt sich also in besonders einfacher Weise erfassen, ob das Saugrohr in die Vertikale überführt worden ist.
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Nach einer noch weiter bevorzugten Ausgestaltung ist die Motorsteuerung derart ausgestaltet, dass nach Überführen des Saugrohrs in die Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors erst nach einer vorbestimmten Zeitdauer um den vorbestimmten Betrag reduziert wird. Die vorbestimmte Zeitdauer kann beispielsweise 1 Sekunde, 5 Sekunden, 10 Sekunden, 30 Sekunden oder 60 Sekunden betragen. Eine derartige Ausgestaltung ist beispielsweise dann vorteilig, wenn ein sofortiges Abschalten des Sauggebläsemotors den Sauggebläsemotor, die Motorsteuerung und/oder weitere elektronische Bauteile des Staubsaugers beschädigen würde. Beispielsweise kann es sein, dass durch die Saugluftströmung die Motorsteuerung bzw. weitere elektronische Bauteile gekühlt werden, so dass ein abruptes Ausschalten des Sauggebläsemotors zu einer Beschädigung oder Zerstörung der Motorsteuerung bzw. der weiteren elektronischen Bauteile führen könnte.
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Erfindungsgemäß ist die Motorsteuerung ausgestaltet, insbesondere programmiert, nach Überführen des Saugrohrs in die Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors über die vorbestimmte Zeitdauer kontinuierlich zu reduzieren, bis dass die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors auf den vorbestimmten Betrag reduziert ist. Mit diesen Ausgestaltungen lässt sich einerseits gewährleisten, dass elektrische Komponenten des Staubsauger, wie der Sauggebläsemotor, die Motorsteuerung oder sonstige weitere elektronische Bauteile, nicht durch abruptes oder sofortiges Abschalten oder Reduzieren der aufgenommenen elektrischen Leistung des Sauggebläsemotors beschädigt oder zerstört werden und dass dennoch eine Möglichkeit existiert, wie in besonders einfacher Weise die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors während der unproduktiven Zeit des Staubsauger reduziert werden kann.
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Das Verbindungsgelenk kann grundsätzlich beliebig zum Umlenken der Saugluftströmung ausgestaltet sein. Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Verbindungsgelenk als Drehkippgelenk ausgestaltet. Bevorzugt ist das Kippgelenk zwischen dem Bodenreinigungsgerät und dem Drehgelenk angeordnet. Weiter bevorzugt ist an dem Kippgelenk eine Rasteinrichtung vorgesehen, durch die das Saugrohr, bei urverdrehtem Drehgelenk, in der Vertikalen einrastbar ist. Dazu ist die Rasteinrichtung bevorzugt ausgestaltet, dass das Einrasten und Ausrasten manuell durch einen Bediener des Staubsaugers möglich ist. Das Drehgelenk ist bevorzugt ausgestaltet, dass, wenn das Kippgelenk in der Vertikalen eingerastet ist, eine Drehung des Saugrohrs aus einer Mittenstellung ausgeschlossen ist. Das Drehgelenk ist weiter bevorzugt mit einer Mittenrasteinrichtung ausgestaltet, durch die das Drehgelenk in der Mittenstellung fixierbar ist. Noch weiter bevorzugt ist das Drehkippgelenk rohrartig ausgestaltet und jeweils strömungsdicht mit dem Bodenreinigungsgerät sowie dem Saugrohr lösbar verbindbar. Insbesondere ist das Drehkippgelenk mittels eines an dem Drehkippgelenk angeordneten weiteren Rohranschlussstutzen strömungsdicht mit dem Saugrohr vorzugsweise reversibel verbunden. Weiter bevorzugt ist das Verbindungsgelenk derart ausgestaltet, dass das Saugrohr gegenüber dem Bodenreinigungsgerät in die Vertikale überführt werden kann.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Motorsteuerung ausgestaltet, nach Überführen des Saugrohrs aus der Vertikale die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors zu erhöhen. Das bedeutet, dass beispielsweise nach Verschwenken des Saugrohrs, des Handhabungsstiels und/oder des Griffs aus der Vertikalen in eine „Arbeitsposition“ zum Reinigen des Untergrunds automatisch die elektrische Leistung des Sauggebläsemotors wieder, insbesondere um den vorab reduzierten Wert zurück auf einen ursprünglichen Wert vor der Reduzierung erhöht wird. Für diese Ausgestaltung lässt sich in besonders einfacher Weise eine sogenannte Start-Stopp-Automatik realisieren, bei der durch einfaches Verschwenken des Saugrohrs aus einer Arbeitsposition, bei der das Saugrohr, der Handhabungsstiel und/oder der Griff beispielsweise um 45° gegenüber der Vertikalen und/oder dem Untergrund zum ergonomischen Reinigen geneigt ist, in die Vertikale der Sauggebläsemotor ausschaltbar ist und durch Zurückschwenken des Saugrohrs, des Handhabungsstiels und/oder des Griffs aus der Vertikalen heraus in die Arbeitsposition der Sauggebläsemotor wieder anschaltbar ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Reduzieren der elektrischen Leistung eines eine Saugluftströmung erzeugenden Sauggebläsemotors eines Staubsaugers, wobei ein Saugrohr des Staubsaugers mittels eines Verbindungsgelenks strömungsmäßig mit einem Bodenreinigungsgerät verbunden ist, wobei in dem Bodenreinigungsgerät ein Antriebsmotor angeordnet ist, mit den Schritten Prüfen, ob das Saugrohr in eine Vertikale überführt ist, bei in die Vertikale überführtem Saugrohr, Reduzieren der aufgenommenen elektrischen Leistung des Sauggebläsemotors um einen vorbestimmten Wert, wobei das Verfahren den weiteren Schritt, bei in die Vertikale überführtem Saugrohr, gleichzeitiges Reduzieren der aufgenommenen elektrischen Leistung des Antriebsmotors um den vorbestimmten Betrag, aufweist, wobei das Reduzieren über eine vorbestimmte Zeitdauer kontinuierlich erfolgt, bis dass die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors auf den vorbestimmten Betrag reduziert ist,.
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Durch das vorgeschlagene Verfahren lässt sich in einer sogenannten „Parkposition“ des Saugrohrs der Staubsauger in einen Standby-Modus überführen, in dem der Staubsauger wesentlich weniger elektrische Energie verbraucht, als während einer Reinigung eines Untergrunds mittels des Bodenreinigungsgeräts. Weitere mögliche Ausführungsformen des vorgeschlagenen Verfahrens sowie Vorteile desselben ergeben sich für den Fachmann in Analogie zu den vorab beschriebenen Ausführungsformen und Vorteilen des Staubsaugers.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand einer bevorzugten Ausführungsform näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 einen Staubsauger in einer Arbeitsposition gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht, und
- 2 den Staubsauger nach 1 mit in eine Vertikale überführtem Saugrohr.
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1 zeigt einen Staubsauger 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in einer sogenannten Arbeitsposition in einer perspektivischen Ansicht. Der Staub-sauger weist im Wesentlichen ein Grundgehäuse 2 mit einem darin angeordneten Sauggebläsemotor 3, schematisch dargestellt, zum Erzeugen einer Saugluftströmung auf.
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Zur Steuerung des Sauggebläsemotors 3 ist eine Motorsteuerung 4, schematisch dargestellt, vorgesehen.
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In das Grundgehäuse 2 reicht ein sich linear erstreckendes Saugrohr 5 hinein, durch welches die durch den Sauggebläsemotor 3 erzeugte Saugluftströmung strömt. Das Saugrohr 5 mündet mit seinem dem Grundgehäuse 2 entgegengesetzten Ende in einem Verbindungsgelenk 6, welches die Saugluftströmung zwischen Saugrohr 5 und einem Bodenreinigungsgerät 7 umlenkt. Das Bodenreinigungsgerät 7 ist zur Pflege eines Untergrunds 8, beispielsweise von Teppichböden oder Hartböden, angedeutet durch waagerechet Striche in der Zeichnungsebene, ausgestaltet und weist einen Antriebsmotor 9, schematisch dargestellt, zum Antreiben einer in dem Bodenreinigungsgerät 7 angeordneten Bürstenwalze 10, schematisch dargestellt, auf.
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Sofern nun, wie in 1 dargestellt, der Staubsauger 1 in Verschieberichtung r durch einen Bediener bewegt wird, wird durch die Bürstenwalze 10 Schmutz und/oder Staub des Untergrunds 8 abgekratzt, welcher dann mittels der Saugluftströmung durch das Bodenreinigungsgerät 7 hindurch, umgelenkt durch das Verbindungsgelenk 6 und durch das Saugrohr 5 weiter hindurch, von dem Sauggebläsemotor 3 angesaugt und in einem nicht gezeigten Filterbeutel innerhalb des Grundgehäuses 2 abgeschieden wird.
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Zum Verschieben des Staubsaugers 1 ist an dem Staubsauger 1 ein Griff 11 vorgesehen, welcher an einem Ende eines Handhabungsstiels 12 angeordnet ist. Der Handhabungsstiel 12 mündet an seinem dem Griff 11 entgegengesetzten Ende in das Grundgehäuse 2 und erstreckt sich in Verlängerung und parallel versetzt zu dem Saugrohr 5, wie durch die gestrichelte Linie angedeutet, die sich jeweils parallel zur Längserstreckung des Saugrohrs 5 sowie des Handhabungsstiels 12 erstreckt. Bei der in 1 dargestellten Arbeitsposition des Staubsaugers 1 ist das Saugrohr 5, und entsprechend auch der Handhabungsstiel 12, zur einfachen ergonomischen Handhabung des Staubsaugers 1 durch den Bediener in einem Winkel α gegenüber einer Vertikalen 13, die sich lotrecht vom Untergrund 8 erstreckt, entlang ihrer jeweiligen Längserstreckung verschwenkt. Durch Verschwenken des Handhabungsstiels 12 wird also zum einen das Saugrohr 5 als auch das Grundgehäuse 2 mit verschwenkt.
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Vorliegend erstreckt sich der außerhalb des Grundgehäuses 2 liegende Teil des Saugrohrs 5 über eine Länge von 10 cm, wobei es nach einer anderen nicht gezeigten Ausführungsform auch möglich ist, dass das Saugrohr 5 und der der Handhabungsstiel 12 einteilig ausgeführt sind und sich beispielsweise über eine variable Länge von 50 cm bis 100 cm erstrecken. In diesem Fall kann zwischen Handhabungsstiel 12 bzw. Saugrohr 5 und Grundgehäuse 2 ein flexibler Schlauch zur strömungsdichten Verbindung vorgesehen sein.
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Die Motorsteuerung 4 ist ausgestaltet, nach vollständigem Überführen des Saugrohrs 5 in die Vertikale 13 die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors 3 um einen vorbestimmten Wert zu reduzieren. Wenn also durch den Bediener der Handhabungsstiel 12, und damit auch das Saugrohr 5, aus der in 1 gezeigten gegenüber der Vertikalen 13 im Winkel α verschwenkten Position in die in 2 gezeigte lotrechte Position, bei der der Winkel α 0° ist, verschwenkt wird, was aufgrund des Verbindungsgelenks 6 zwischen Grundgehäuse 2 und Bodenreinigungsgerät 7 möglich ist, dann wird die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors 3 reduziert, also beispielsweise durch Abschalten des Sauggebläsemotors 3, oder um einen vorgegebenen Wert wie beispielsweise 75%. Gleichzeitig wird auch die aufgenommene elektrische Leistung des Antriebsmotors 9 um den vorbestimmten Wert reduziert, beispielsweise durch eine Leistungsminderung um 75% reduziert oder durch gänzliches Ausgeschalten des Antriebsmotors 9. Der Begriff „Überführen in die Vertikale 13“ kann jedoch auch bedeuten, dass die Reduzierung der elektrischen Leistung des Sauggebläsemotors 3 bereits dann erfolgt, wenn das Saugrohr 5 bzw. der Handhabungsstiel 12 einen Winkel von beispielsweise 88° zum Untergrund 8 bzw. der Winkel α 2° aufweisen, also nicht genau in die lotrechte Position verschwenkt worden sind.
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Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Ausgestaltungen, bei denen der Bediener mittels eines an dem Griff 11 vorgesehenen Schalter 15 den Sauggebläsemotor 3 manuell ausschalten musste, kann der Bediener in einfacher Weise durch Verschwenken des Saugrohrs 5 bzw. des Handhabungsstiels 12 in die Vertikale 13 den Sauggebläsemotor 3 abschalten, also den Staubsauger 1 in einen Standby-Modus bringen. An dem Grundgehäuse 2 ist ein Anzeigeelement 14 vorgesehen, welches dem Bediener anzeigt, dass der Sauggebläsemotor 3 durch die Motorsteuerung 4 in den Standby-Modus überführt worden ist.
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Das Verbindungsgelenk 6 ist vorliegend als Drehkippgelenk ausgestaltet und mit einer nicht dargestellten Einrasteinrichtung versehen, so dass das Verbindungsgelenk 5 bzw. der Handhabungsstil 12 in der vertikalen Stellung 13 einrastet, und diese Position behält, wenn der Bediener den Griff 13 loslässt. Um nun die aufgenommene elektrische Leistung des Sauggebläsemotors 3 wieder zu erhöhen, verschwenkt der Bediener das Saugrohr 5 bzw. den Handhabungsstiel 12 aus der in 2 gezeigten vertikalen Stellung wieder zurück in die in 1 gezeigte Arbeitsstellung, und kann dann mit der Reinigung des Untergrund fortfahren.
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Zum Detektieren, ob das Saugrohr 5 bzw. der Handhabungsstil 12 in die Vertikale 13 überführt worden ist, ist in dem Verbindungsgelenk 6 ein Schalter 15 vorgesehen, der durch Überführen des Saugrohrs 5 in die Vertikale 13 betätigt wird. Durch Betätigen des Schalters 15 wird die elektrische Leistung des Sauggebläsemotors 3 reduziert bzw. der Sauggebläsemotor 3 abgeschaltet. Anstelle eines Schalters 15 kann ebenso ein Neigungssensor, ein Winkelmesser und/oder ein Lagesensor zum Erfassen einer winkelabhängigen Stellung des Saugrohrs 5 bzw. des Handhabungsstils 12 vorgesehen sein. Sofern der Neigungssensor, der Winkelmesser der Lagesensor feststellt, dass ein vorbestimmter Winkel α unterschritten wird oder der Winkel α 0° beträgt, dann wird die elektrische Leistung des Sauggebläsemotors 3 reduziert bzw. der Sauggebläsemotor 3 abgeschaltet.
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Bezugszeichenliste
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Staubsauger |
1 |
Grundgehäuse |
2 |
Sauggebläsemotor |
3 |
Motorsteuerung |
4 |
Saugrohr |
5 |
Verbindungsgelenk |
6 |
Bodenreinigungsgerät |
7 |
Untergrund, Boden |
8 |
Antriebsmotor |
9 |
Bodenwalze |
10 |
Griff |
11 |
Handhabungsstiel |
12 |
Vertikale |
13 |
Anzeigeelement |
14 |
Schalter |
15 |
Winkel |
α |
Verschieberichtung |
r |