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Der hier vorgestellte Ansatz betrifft ein Verfahren und ein Steuergerät zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers und einen Staubsauger mit einem Steuergerät.
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Um Energie zu sparen oder einen Bedienkomfort für einen Benutzer zu erhöhen, werden Staubsauger häufig mit einer Steuerfunktion ausgestattet, die eine Gebläseleistung des Staubsaugers abhängig von unterschiedlichen Faktoren selbstständig ändert.
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Die
DE 10 2008 061 251 A1 beschreibt einen Staubsauger mit einer Steuereinrichtung zum Einstellen einer Saugleistung des Sauggebläses und mit verschiedenen wechselbaren Staubsaugerdüsen. Die Saugleistung des Sauggebläses ist in Abhängigkeit von der eingesetzten Staubsaugerdüse über die Steuereinrichtung automatisch anpassbar.
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Dem hier vorgestellten Ansatz liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers, ein verbessertes Steuergerät zum Regeln einer Leistung eines Gebläses sowie einen verbesserten Staubsauger mit einem Steuergerät zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers, ferner ein entsprechendes Steuergerät zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers und schließlich einen Staubsauger mit dem Steuergerät mit den Merkmalen bzw. Schritten der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Ansatzes ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Ein Verfahren zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers weist zumindest einen Schritt des Einlesens zumindest eines Bewegungssignals und einen Schritt des Ausgebens eines Einstellsignals auf. Im Schritt des Einlesens zumindest eines Bewegungssignals wird zumindest ein Bewegungssignal eingelesen, das zumindest eine Bewegung zumindest einer Komponente des Staubsaugers repräsentiert. Im Schritt des Ausgebens eines Einstellsignals wird ein Einstellsignal unter Verwendung zumindest des Bewegungssignals ausgegeben, wobei das Einstellsignal dazu ausgebildet ist, um eine Leistung des Gebläses einzustellen, um die Leistung des Gebläses zu regeln.
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Die mit dem hier vorgestellten Ansatz erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass anhand einer Bewegung des Staubsaugers auf eine aktuelle Verwendung des Staubsaugers geschlossen werden kann und dementsprechend eine benötigte Gebläseleistung automatisch eingestellt wird. Dies ermöglicht ein Staubsaugen, bei dem ein Benutzer des Staubsaugers die Gebläseleistung nicht selbst ein- oder umstellen muss. Zudem kann das hier vorgestellte Verfahren eine Energieersparnis ermöglichen.
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Das Bewegungssignal kann hierbei ein Signal repräsentieren, das zuvor von einem an dem Staubsauger angeordneten Beschleunigungssensor eingelesen wurde und als das Bewegungssignal bereitgestellt oder ausgegeben wurde.
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Im Schritt des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals kann zumindest ein Bewegungssignal eingelesen werden, bei dem die Bewegung eine Bewegung einer Staubsaugerdüse und/oder eines Staubsaugerkörpers des Staubsaugers repräsentiert. So können beim Staubsaugen typische Bewegungen des Staubsaugerkörpers oder typische Bewegungen mit der Staubsaugerdüse, die eine bestimmte Saugsituation andeuten, bewirken, dass automatisch eine erforderliche Saugleistung für diese Saugsituation eingestellt wird.
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Von Vorteil ist es beispielsweise wenn gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens im Schritt des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals zumindest ein Bewegungssignal eingelesen wird, bei dem die Bewegung des Staubsaugerkörpers zumindest eine Aufstellbewegung und/oder eine Ablegebewegung oder eine Tragebewegung des Staubsaugerkörpers umfasst. Diese Bewegungen können Aufschluss darüber geben, wo oder ob der Staubsauger überhaupt verwendet wird. Ein aufgestellter Staubsaugerkörper beispielsweise wird häufig auf einer Treppe verwendet. Wenn der Staubsaugerkörper getragen wird, wird sehr wahrscheinlich gerade nicht aktiv Staub gesaugt, sondern der Staubsauger lediglich getragen, in dieser Situation kann beispielsweise ein Einstellsignal ausgegeben werden, das die Leistung des Staubsaugers reduziert, um Energie zu sparen.
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Wenn im Schritt des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals eine Mehrzahl von Bewegungssignalen eingelesen wird, die zusammen ein Bewegungsmuster der Staubsaugerdüse und/oder des Staubsaugerkörpers repräsentieren, können für typische Bewegungsmuster in einer Saugsituation beispielsweise geeignete Einstellsignale zugeordnet werden.
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Im Schritt des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals kann zumindest ein Bewegungssignal eingelesen werden, das eine Vibration der Staubsaugerdüse und/oder des Staubsaugerkörpers repräsentiert. Durch charakteristische Vibrationen kann eine Oberflächenbeschaffenheit eines Hartbodens mit Rillen und/oder Unebenheiten identifiziert werden und daraufhin durch das Einstellsignal beispielsweise eine für Hartböden mit Rillen und/oder Unebenheiten geeignete kleine Leistung des Gebläses eingestellt werden.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn das Verfahren einen Schritt des Ermittelns und Einstellens umfasst, in dem ein Lagesignal eingelesen wird, das eine Lage des Staubsaugerkörpers des Staubsaugers repräsentiert und in dem die Leistung des Gebläses unter Verwendung des Lagesignals eingestellt wird. So kann an der Lage des Staubsaugerkörpers beispielsweise auch vor einem Bewegen des Staubsaugerkörpers eine Saugsituation erkannt werden, beispielsweise kann, wenn der Staubsaugerkörper aufgestellt ist, die Saugsituation auf der Treppe erkannt werden.
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Wenn das Verfahren gemäß einer Ausführungsform einen Schritt des Reduzierens aufweist, in dem ein Reduziersignal ausgegeben wird, das die Leistung des Gebläses reduziert, wenn über einen Zeitraum kein Bewegungssignal der Staubsaugerdüse des Staubsaugers oder ein Bewegungssignal, das eine Ruhelage der Staubsaugerdüse des Staubsaugers repräsentiert, eingelesen wird, kann sichergestellt werden, dass in Situationen, in denen nicht aktiv Staub gesaugt wird, nur wenig Strom verbraucht wird. Eine solche Situation kann vorliegen, wenn der Benutzer beispielsweise durch etwas abgelenkt ist und den Staubsauger in dieser Zeit nicht ausschaltet. Der Zeitraum kann hierbei eine Dauer von 3 bis 30 Sekunden umfassen.
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Das Verfahren kann außerdem einen Schritt des Einlesens zumindest eines Drucksignals aufweisen, das einen herrschenden Druck oder Unterdruck an zumindest der Komponente und/oder einer weiteren Komponente des Staubsaugers repräsentiert, wobei im Schritt des Ausgebens das Einstellsignal unter Verwendung zumindest des Bewegungssignals und des zumindest einen Drucksignals ausgegeben werden kann. Durch das von beispielsweise zumindest einem Drucksensor und/oder einem Druckschalter und/oder einem Unterdruckschalter des Staubsaugers bereitgestellte Drucksignal kann eine Bodenbeschaffenheit abgeleitet werden. Zusammen mit dem Bewegungssignal kann das Drucksignal eine Einordnung der aktuellen Saugsituation erleichtern. Das Drucksignal kann auch dazu dienen, um eine durch das Bewegungssignal festgestellte Saugsituation zu verifizieren.
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Wenn im Schritt des Einlesens zumindest eines Drucksignals gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform über einen Zeitraum eine Mehrzahl von Drucksignalen eingelesen wird, bei denen ein herrschender Druck jeweils unterschiedlich ist, kann beispielsweise darauf geschlossen werden, dass gerade auf einem bestimmten Material, z. B. einem Polster, gesaugt wird. Ein entsprechendes Einstellsignal, das eine geeignete Leistung zum Saugen auf Polster einstellt, kann im Folgenden schnell zugeordnet werden. Der Zeitraum kann hierbei eine Dauer von eins bis fünf Sekunden umfassen.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner ein Steuergerät, das ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante des Ansatzes in Form eines Steuergeräts kann die dem Ansatz zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Hierzu kann das Steuergerät zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
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Unter einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt durch das Steuergerät eine Steuerung eines Einstellsignals zum Einstellen einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers. Hierzu kann das Steuergerät beispielsweise auf Sensorsignale wie zumindest ein Bewegungssignal und zumindest ein Drucksignal zugreifen. Die Ansteuerung erfolgt zumindest über Aktoren wie eine Einleseeinrichtung zum Einlesen des Bewegungssignals und eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben des Einstellsignals.
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Ein Staubsauger weist ein Steuergerät auf, das in einer hier vorgestellten Ausführungsform ausgeführt ist. Ein hier vorgestellter Staubsauger kann als Ersatz für bekannte Staubsauger dienen, wobei der vorgestellte Staubsauger vorteilhafterweise zumindest eine Saugsituation des Staubsaugers anhand zumindest einer Bewegung des Staubsaugers erkennen und dementsprechend eine Leistung des Gebläses des Staubsaugers einstellen kann.
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Ausführungsbeispiele des Ansatzes sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine schematische Darstellung eines Staubsaugers mit einem Steuergerät zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 ein Blockschaltbild eines Steuergeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Staubsaugers 100 mit einem Steuergerät 105 zum Regeln einer Leistung eines Gebläses 110 des Staubsaugers 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der Staubsauger 100 weist zumindest eine Staubsaugerdüse 115 und einen Staubsaugerkörper 120 auf. Die Staubsaugerdüse 115 ist dazu ausgebildet, um über einen zu reinigenden Boen bewegt zu werden und Staub und/oder andere Verschmutzungen aufzunehmen. Der Staubsaugerkörper 120 umfasst zumindest einen Staubsaugerbeutel 125, das Gebläse 110 und das Steuergerät 105. Das Steuergerät 105 ist dazu ausgebildet, um die Leistung des Gebläses 110 ansprechend auf zumindest ein Bewegungssignal, das zumindest eine Bewegung zumindest einer Komponente des Staubsaugers 100 repräsentiert, zu regeln. Hierzu weist der Staubsauger 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen Beschleunigungssensor 130 auf, der als ein Drei-Achsen-Beschleunigungssensor ausgeformt ist und dazu ausgebildet ist, um das Bewegungssignal an das Steuergerät 105 auszugeben oder bereitzustellen, das ein durch den Beschleunigungssensor 130 eingelesenes Signal repräsentiert.
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Optional kann der Staubsauger 100 zusätzlich zumindest einen Druckschalter und/oder zumindest einen Drucksensor aufweisen. Das Steuergerät 105 umfasst einen Mikrocontroller zur Auswertung zumindest des Bewegungssignals und zumindest eines optional durch den Druckschalter und/oder den Drucksensor bereitgestellten Drucksignals.
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2 zeigt ein Blockschaltbild eines Steuergeräts 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das anhand von 1 beschriebene Steuergerät 105 handeln. Das Steuergerät 105 weist zumindest eine Einleseeinrichtung 200 und eine Ausgabeeinrichtung 205 auf. Die Einleseeinrichtung 200 ist dazu ausgebildet, um zumindest das eine in 1 beschriebene Bewegungssignal 210 einzulesen. Die Ausgabeeinrichtung 205 ist dazu ausgebildet, um ein Einstellsignal 215 unter Verwendung zumindest des Bewegungssignals 210 auszugeben, wobei das Einstellsignal 215 dazu ausgebildet ist, um die Leistung des Gebläses 110 des Staubsaugers 100 einzustellen, um die Leistung des Gebläses 110 zu regeln.
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Optional weist das Steuergerät 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine weitere Einleseeinrichtung 220 auf, die dazu ausgebildet, ist, um ein Drucksignal 225 einzulesen, das einen herrschenden Druck oder Unterdruck an zumindest der Komponente und/oder einer weiteren Komponente des Staubsaugers 100 repräsentiert, wobei gemäß diesem Ausführungsbeispiel das Einstellsignal 215 unter Verwendung zumindest des Bewegungssignals 210 und des zumindest einen Drucksignals 225 ausgegeben wird.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der 2 nochmals näher beschrieben:
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Das hier vorgestellte Steuergerät 105 ermöglicht eine Leistungsregelung durch eine Erkennung von zumindest einer Einsatzumgebung oder Saugsituation und optional von zumindest einer Bodendüse und/oder einem Bodenbelag. Ein Ziel ist dabei, eine optimale Reinigungsleistung des Gebläses 110 mit einem entsprechenden Energiebedarf einzustellen.
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Anders als bei bekannten Steuergeräten, bei denen Sensoren lediglich dazu benutzt werden, um zu erkennen welcher Bodenbelag oder welche Bodendüse oder welcher Saugvorsatz genutzt wird, um daraus abgeleitet die Leistung des Staubsaugers 100 entsprechend optimal für seine Nutzung einzustellen, wird bei dem hier vorliegenden Steuergerät 105 ein Beschleunigungssensor im Staubsauger 100 dazu genutzt, die Nutzung des Staubsaugers 100 durch eine elektronische Mustererkennung zumindest der einen Bewegung und gemäß diesem Ausführungsbeispiel zudem in Kombination mit dem Drucksignal 225 des Druckschalters zu klassifizieren und die Leistung des Gebläses 110 dementsprechend einzustellen. So wird ein Energy-Balancing, d. h. ein Einstellen der Leistung, mit Unterdruckschalter und Beschleunigungssensor ermöglicht.
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Zusätzlich wird dem Benutzer gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel in nicht eindeutigen Fällen durch eine entsprechende Anzeige ein Leistungsvorschlag gemacht, der durch ein Blinken oder Leuchten eines entsprechenden Symbols, wie z. B. „Reinigung von Polstern“ angezeigt wird.
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Über einen Unterdruckschalter oder zumindest einen Drucksensor wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel das Drucksignal 225 bereitgestellt oder ausgegeben, das einen zu saugenden Untergrund und die Staubsaugerdüse erkennt bzw. identifizierbar macht. Dazu wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch eine Strommessung ein Betrieb einer aktiven, elektrisch angetriebenen Staubsaugerdüse erfasst und damit zusammen mit dem Bewegungssignal 210 die Leistung des Gebläses 110 geregelt.
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Vorteilhafterweise werden durch das hier vorgestellte Steuergerät 105 durch die Verwendung des Bewegungssignals 210 ein Einsatzumfeld und eine aktive Nutzung des Staubsaugers 100 berücksichtigt. Es werden neue Betriebs- und Nutzungsszenarien erkannt, die für eine Leistungsregelung des Gebläses 110 genutzt werden. Durch die Mustererkennung der Bewegung des Staubsaugers 100 ist es möglich, die Einsatzumgebung des Staubsaugers 100 näher zu bestimmen und die Leistung so ideal auf den Einsatzzweck des Staubsaugers 100 einzustellen. Mit der Ergänzung der Staubsaugerdüsen- und Bodenbelagserkennung durch den Unterdruckschalter oder den zumindest einen Drucksensor, können eindeutige Einsatzfälle sicher erkannt werden. Die Bewegung eines Staubsaugers 100 verrät einiges über seine Nutzung. Am einfachsten kann erkannt werden, ob der Staubsauger 100 steht, wie er steht und ob er sich bewegt. Durch eine Bewegungsrichtung der Bewegung kann auch ein spezifisches Nutzungsverhalten erkannt werden.
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Der Ansatz ermöglicht es, die folgenden Kriterien zur Leistungsregelung heranzuziehen: Durch die Bewegung des Staubsaugers 100 kann grundsätzlich erkannt werden, ob der Staubsauger 100 im Gebrauch ist oder nicht, denn wird der Staubsauger 100 genutzt, dann wird er auch bewegt. Wird der Staubsauger 100 nicht gebraucht, kann das Gebläse 110 auf minimale Leistung gestellt werden, oder die Leistung wird zumindest reduziert, bis das Gebläse 110 durch eine Bewegung wieder „geweckt“ wird. Zudem kann durch eine Lage des Staubsaugers 100 erkannt werden, ob der Staubsauger 100 liegt oder steht, wie es zum Beispiel beim Treppensaugen üblich ist. Auch eine Tragposition kann so erkannt werden. Mit Unterstützung des Drucksignals 225 kann dazu ein Treppenbelag erkannt werden und so die Gebläseleistung so eingestellt werden, dass das Reinigungsergebnis der Treppenstufen optimal ist. Fährt der Staubsauger 100 über einen Untergrund mit vielen Unebenheiten und Rillen, wird eine Vibration des Staubsaugers 100 durch den Beschleunigungssensor erfasst, wodurch eine Differenzierung zu einer einfachen Glattboden/Teppich-Erkennung ermöglicht ist: Es werden ebene Glattböden von Glattböden mit Unebenheiten wie Fugen und Rillen hinsichtlich der Leistungseinstellung unterschieden. Durch eine Erkennung eines Bewegungsmusters kann erkannt werden, ob eine intensive Reinigung stattfindet und die Leistung wird entsprechend erhöht. Die hier genannten Szenarien sind nur Beispiele, es sind mehr Möglichkeiten offen. Es kann erkannt werden, ob Polster gesaugt werden und automatisch die Leistungsstufe zum Polstersaugen geschaltet werden.
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Es folgen fünf Beispiele für eine Funktion des Steuergeräts 105: bei einer allgemeinen Nutzung des Staubsaugers 100, bei einem Treppensaugen, bei einer Untergrunderkennung, bei einem Inselsaugen und bei einer Polsterreinigung.
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Wenn durch den Beschleunigungssensor eine allgemeine Bewegung des Staubsaugers 100 erkannt und dadurch eine Nutzung des Staubsaugers 100 durch das Bewegungssignal 210 registriert wird, wird die Bewegungserkennung durch Erwartung eines Druckwechsels bei der Nutzung durch den Druck- oder Unterdruckschalter unterstützt. Werden keine Bewegung und kein Druckwechsel erkannt, d. h. ein Bewegungssignal 210 eingelesen, das eine Ruhelage des Staubsaugers 100 anzeigt und ein Drucksignal 225 eingelesen, das keinen herrschenden Druck anzeigt, so wird ein Einstellsignal 215 ausgegeben, das eine Leistung des Gebläses 110 herunterfährt. Hierbei kann die Leistung auf eine minimale Stufe heruntergefahren werden. Durch eine beispielsweise charakteristische Lage und/oder Bewegung beim Treppensaugen wird durch den Beschleunigungssensor das Treppensaugen erkannt. Der Unterdruckschalter erkennt hierbei mit dem Druckschalter den Untergrund der Treppe, wodurch die Leistung folgendermaßen angepasst wird: Bei glatten Stufen wird durch das Einstellsignal 215 eine kleine Leistung eingestellt und bei Teppichstufen eine hohe Leistung. Bei der Untergrunderkennung erkennt der Beschleunigungssensor durch charakteristische Vibrationen die Oberflächenbeschaffenheit eines Hartbodens, hierbei unterstützt der Unterdruckschalter mit dem Druckschalter die Glattbodenerkennung. Zur Reinigung des erkannten Glattbodens mit Rillen und Unebenheiten wird im Folgenden eine kleine Leistung eingestellt. Der Beschleunigungssensor erkennt ein Inselsaugen, bei dem ein Benutzer auf der Stelle saugt, an Drehungen des Staubsaugers 100 in bestimmten Zeitabschnitten. Hierbei wird ohne ein Einlesen eines Drucksignals 225 ein Einstellsignal ausgegeben, das eine hohe Leistung einstellt. Stellt der Beschleunigungssensor fest, dass der Staubsauger 100 kaum bewegt wird, durch den Unterdruckschalter jedoch wird ein häufiger Druckwechsel am Staubsauger 100 festgestellt, so deutet dies an, dass gerade ein Polster gereinigt wird. Durch das Einstellsignal 215 wird das Gebläse 110 im Folgenden auf eine Polsterstufe eingestellt.
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Wie bereits beschrieben, werden durch das Steuergerät 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel vorteilhafterweise Sensordaten in Form des Bewegungssignals 210 und des Drucksignals 225 miteinander kombiniert. Dabei repräsentiert das Bewegungssignal 210 ein durch den Beschleunigungssensor bereitgestelltes Signal, durch das nicht der Bodenbelag erkannt wird, sondern eine Bewegungsaktivität bzw. das Bewegungsmuster des Staubsaugers 100, insbesondere des Staubsaugerkörpers und/oder der Staubsaugerdüse des Staubsaugers 100.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Regeln einer Leistung eines Gebläses eines Staubsaugers gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Verfahren 300 handeln, das von dem in 2 beschriebenen Steuergerät ausführbar ist.
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Das Verfahren 300 weist zumindest einen Schritt 305 des Einlesens zumindest eines Bewegungssignals und einen Schritt 310 des Ausgebens eines Einstellsignals auf. Im Schritt 305 des Einlesens zumindest eines Bewegungssignals wird zumindest ein Bewegungssignal eingelesen, das zumindest eine Bewegung zumindest einer Komponente des Staubsaugers repräsentiert. Im Schritt 310 des Ausgebens eines Einstellsignals wird ein Einstellsignal unter Verwendung zumindest des Bewegungssignals ausgegeben, wobei das Einstellsignal dazu ausgebildet ist, um eine Leistung des Gebläses einzustellen, um die Leistung des Gebläses zu regeln.
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Im Schritt 305 des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals kann zumindest ein Bewegungssignal eingelesen werden, bei dem die Bewegung eine Bewegung einer Staubsaugerdüse und/oder eines Staubsaugerkörpers des Staubsaugers repräsentiert. Im Schritt 305 des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals kann zumindest ein Bewegungssignal eingelesen werden, bei dem die Bewegung des Staubsaugerkörpers zumindest eine Aufstellbewegung und/oder eine Ablegebewegung oder eine Tragebewegung des Staubsaugerkörpers umfasst. Im Schritt 305 des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals kann auch eine Mehrzahl von Bewegungssignalen eingelesen werden, die zusammen ein Bewegungsmuster der Staubsaugerdüse und/oder des Staubsaugerkörpers repräsentieren. Im Schritt 305 des Einlesens des zumindest einen Bewegungssignals kann zumindest ein Bewegungssignal eingelesen werden, das eine Vibration der Staubsaugerdüse und/oder des Staubsaugerkörpers repräsentiert.
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Optional weist das Verfahren 300 gemäß diesem Ausführungsbeispiel weiterhin einen Schritt 315 des Ermittelns und Einstellens, einen Schritt 320 des Reduzierens und einen Schritt 325 des Einlesens zumindest eines Drucksignals auf. Im Schritt 315 des Ermittelns und Einstellens wird ein Lagesignal eingelesen, das eine Lage eines Staubsaugerkörpers des Staubsaugers repräsentiert und es wird die Leistung des Gebläses unter Verwendung des Lagesignals eingestellt. Im Schritt 320 des Reduzierens wird ein Reduziersignal ausgegeben, das die Leistung des Gebläses reduziert, wenn über einen Zeitraum kein Bewegungssignal der Staubsaugerdüse des Staubsaugers oder ein Bewegungssignal, das eine Ruhelage der Staubsaugerdüse des Staubsaugers repräsentiert, eingelesen wird. Im Schritt 325 des Einlesens zumindest eines Drucksignals wird zumindest ein Drucksignal eingelesen, das einen herrschenden Druck oder Unterdruck an zumindest der Komponente und/oder einer weiteren Komponente des Staubsaugers repräsentiert, wobei im Schritt 310 des Ausgebens das Einstellsignal unter Verwendung zumindest des Bewegungssignals und des zumindest einen Drucksignals ausgegeben wird. Im Schritt 325 des Einlesens zumindest eines Drucksignals kann über einen Zeitraum eine Mehrzahl von Drucksignalen eingelesen werden, bei denen ein herrschender Druck jeweils unterschiedlich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008061251 A1 [0003]