DE102014107641B3

DE102014107641B3 - Dachkonstruktion für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil

Info

Publication number: DE102014107641B3
Application number: DE201410107641
Authority: DE
Inventors: Klaus D. Wirth
Original assignee: EPICONSULT GmbH
Current assignee: EPICONSULT GmbH
Priority date: 2014-05-30
Filing date: 2014-05-30
Publication date: 2015-04-09
Anticipated expiration: 2034-05-31

Abstract

Es wird eine Dachkonstruktion für einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil, bestehend aus einer mit Spanten an der zum Innenraum weisenden Innenseite versteiften Dachhaut aus einer oder mehreren Deckplatte(n) vorgestellt, bei der erfindungsgemäß an der Außenseite der Dachhaut eine Folienschicht aus Kunststoff angeordnet ist, die mit einer Vielzahl von über die Folienschicht nach außen vorstehenden halmförmigen Kunststofffasern versehen ist.

Description

Technisches Umfeld
Die Erfindung betrifft eine Dachkonstruktion für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil, bestehend aus einer Dachhaut aus Kunststoff oder Aluminium, einer an der zum Innenraum weisenden Innenseite der Dachhaut angeordneten Isolierungsschicht und einer die Isolierungsschicht an ihrer Innenseite überdeckenden Verkleidung aus einer oder mehreren Deckplatte(n).
Stand der Technik
Für moderne Dachkonstruktionen der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art bestehen aufgrund der Benutzung von Wohnwagen oder Reisemobilen im Freien unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen, die sich aus den auf die Fahrzeuge wirkenden Umwelteinflüssen ergeben. Es handelt sich hierbei sowohl um UV-Strahlung, vorrangig im Sommer vorhandene Wärmeeinstrahlung, aber auch um Niederschlagseinflüsse, insbesondere von Regen.
Um die Nachteile derartiger Umwelteinflüsse herabzusetzen, sind aus dem Stand der Technik unterschiedliche Lösungsvorschläge bekannt.
So ist beispielsweise aus der DE 92 01 563 U1 eine Vorrichtung zum Spannen einer Plane für ein Wohnwagendach bekannt, bei der die Plane im Abstand über ein Wohnwagendach aufspannbar ist. Dieses Schutzdach gewährleistet zwar einen Abstand zwischen der Plane und insbesondere den Aufbauten des Wohnwagendaches wie beispielsweise Lüftungsluken, ist jedoch im Aufbau aufgrund von Abstandhaltern und Befestigungselementen am Wohnwagendach aufwändig und teuer.
Darüber hinaus ist aus der EP 2 033 828 A1 die Konstruktion eines Schutzdaches für einen Wohnwagen bekannt, die vorrangig dem Schutz vor Hagelschlag dienen soll. Es handelt sich hierbei um eine über der eigentlichen Dachhaut befestigten mehrschichtige Konstruktion, die aus einer Plane und aus einem zwischen Plane und Dach angeordnetem, mit der Plane verbundenen Schaumstoffkörper besteht, wobei das Schutzdach mit dem eigentlichen Wohnwagen- oder Reisemobildach fest verspannt oder vorzugsweise verklebt ist. Auch der geschilderte Aufbau aus der genannten Schrift ist sowohl in Herstellung als auch Materialzusammensetzung relativ aufwändig.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen eine Dachkonstruktion der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art so zu gestalten, dass insbesondere Umwelteinflüsse von Regen und hier insbesondere die durch Regentropfen auf die Dachkonstruktion hervorgerufenen Geräusche minimiert werden darüberhinaus gleichzeitig eine zusätzliche Schutzmöglichkeit beispielsweise gegen UV-Strahlung aber auch Sonneneinwirkung bereitgestellt wird.
Lösung der Aufgabe
Die gestellte Aufgabe wird für die im Gattungsbegriff des Anspruches 1 beschriebene Dachkonstruktion durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfinderische Lehre sieht dabei vor, dass an der Außenseite der Dachhaut eine Folienschicht aus Kunststoff angeordnet ist, die mit einer Vielzahl von über die Folienschicht nach außen vorstehenden halmförmigen Kunststofffasern versehen ist. Die Beschichtung der Dachhaut lässt einen flexiblen teppichartigen Flor entstehen, welcher herabfallende Regentropfen vor dem Auftreffen auf der Folienschicht und somit unmittelbar auf die Dachkonstruktion des Wohnwagens oder des Reisemobils zerstäubt und somit eine Geräuschemission der Regentropfen beim Auftreffen auf die Dachkonstruktion verhindert.
Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Zusammenschau mit der technischen Lehre des Anspruches 1 zusätzlich aus den Merkmalen der auf den Hauptanspruch rückbezogenen Unteransprüche.
Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn die Kunststofffasern eine in sich gedrehte, zur Mittellängsachse konzentrische Form aufweisen. Diese spezielle Gestaltung unterstützt die oben beschriebene Zerspaltung der Regentropfen zusätzlich, bevor diese die Folienschicht und somit die Dachkonstruktion selbst erreichen.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass hinsichtlich der Abmaße der Kunststofffasern es sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat, wenn diese eine Höhe von 3–10 mm aufweisen und dicht nebeneinander in einer Dicke von 0,5–4 mm auf der Folienschicht angeordnet sind. Die Kunststofffasern und die Folienschicht können dabei zur Herabsetzung der Produktionskosten einstückig aus dem gleichen Kunststoffmaterial gefertigt werden.
Im Hinblick auf eine kostengünstige Realisierung des Erfindungsgedankens hat es sich zusätzlich als vorteilhaft erwiesen, Folienschicht und Kunststofffasern als Kunstrasenmaterial auszubilden, welches für gänzlich anders geartete Einsatzzwecke bereits kostengünstig und in unterschiedlicher Ausgestaltung am Markt verfügbar ist.
Als zusätzliche zweckmäßig Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung kann es zweckmäßig sein, die Folienschicht mit der Dachhaut der Dachkonstruktion lösbar zu verkleben. Auf diese Weise kann gegebenenfalls eine verschmutzte Beschichtung problemlos gegen eine neue Folienschicht ausgetauscht werden.
Hinsichtlich der Einwirkung von UV-Strahlen und der Wärmeeinwirkung auf den Wohnwagen oder das Reisemobil bildet dabei die zusätzliche Folienschicht die Möglichkeit, die eigentliche Dachhaut zuverlässig gegen UV-Strahlung abzuschirmen. Eine helle lichtreflektierende Farbe der Kunststofffasern bzw. der Folienschicht kann dabei zusätzlich eine Wärmereflexion bewirken und den Einfluss der Wärmestrahlung auf den Innenraum der betreffenden Fahrzeuge reduzieren.
Figurenbeschreibung
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt dabei
1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Dachkonstruktion für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil und
2 eine vergrößerte Darstellung der Dachkonstruktion entsprechend dem Detail Z aus 1
Die in der 1 im Schnitt dargestellte in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Dachkonstruktion für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil ist mit Seitenwänden 3 und 4 in an sich bekannter Weise verbunden. Die Dachkonstruktion besteht im Wesentlichen aus einer Dachhaut 8 vorzugsweise aus Kunststoff oder Aluminium, die an ihrer zum Innenraum weisenden Innenseite der Dachhaut eine Isolierungsschicht 6 aufweist. Die Isolierungsschicht 6 ist an ihrer Innenseite mit einer überdeckenden Verkleidung 7 aus einer oder mehreren Deckplatte(n) versehen.
In der 1 ist darüber hinaus zu erkennen, dass in der Dachhaut 8 eine Dachluke 4 schematisch dargestellt ist. Die Dachluke 4 besteht aus einer Umrandung 5 und ist in aller Regel als Belüftungsluke mit einer transparenten Kunststoffabdeckung ausgeführt.
Erfindungsgemäß ist an der Außenseite der Dachhaut 8 eine Folienschicht 9 angeordnet. Diese Folienschicht wiederum ist an ihrer der Dachhaut 8 abgewandten Außenseite mit einer Vielzahl von einzelnen über die Folienschicht 9 nach außen vorstehenden halmförmigen Kunststofffasern 10 versehen. Die Kunststofffasern 10 bilden anschaulich betrachtet einen Teppich und sind in der Regel zwischen 3 und 10 mm hoch. Sie besitzen eine Dicke von 0,5–4 mm und dienen vorrangig der Geräuschisolierung des Innenraumes 6 gegen Niederschlag in Form von Regen.
Wie aus der Detaildarstellung Z der 2 deutlich wird, sind zwischen den hochstehenden Kunststofffasern 10 Zwischenräume vorhanden, die in Verbindung mit den Kunststofffasern 10 dazu dienen, an den Spitzen der Kunststofffasern 10 auftreffende Regentropfen aufzuspalten und zu zerstäuben. Die den Regentropfen bildende Wassermenge rinnt an den einzelnen Kunststofffasern 10 entlang, so dass ein unmittelbares Auftreffen der Regentropfen auf der Dachhaut 8 vermieden wird.
Als zusätzliche Geräuschisolation dient dabei die Folienschicht 9, die vorteilhafterweise mit der Dachhaut 8 lösbar oder unlösbar verklebt werden kann.
Folienschicht 9 und Kunststofffasern 10 sind entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung zum Zwecke einer kostengünstigen Fertigung einstückig aus demselben Material hergestellt.
In der Praxis hat sich die Verwendung von Kunstrasenmaterial, welches in seiner Ausbildung der Folienschicht 9 und den daran angeordneten Kunststofffasern 10 entspricht, als praktisch verwendbare Variante für die Realisierung des Gegenstandes der Erfindung erwiesen.
Die Kunststofffasern 10 des Kunstrasenmaterials können dabei entsprechend einer zweckmäßigen Weiterbildung eine in sich gedrehte, zu ihrer Mittelachse konzentrische Form aufweisen. Die gedrehte Ausgestaltung trägt zusätzlich zu einer Zerstäubung der auf die Spitze der Kunststofffasern 10 auftreffenden Regentropfen bei.
Bezugszeichenliste

1: Dachkonstruktion
2: Seitenwand
3: Seitenwand
4: Dachluke
5: Umrandung
6: Isolierung
7: Verkleidung
8: Dachhaut
9: Folienschicht
10: Kunststofffaser

Claims

Dachkonstruktion (1) für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil, bestehend aus einer Dachhaut (8) aus Kunststoff oder Aluminium, einer an der zum Innenraum weisenden Innenseite der Dachhaut angeordneten Isolierungsschicht (6) und einer die Isolierungsschicht (6) an ihrer Innenseite überdeckenden Verkleidung (7) aus einer oder mehreren Deckplatte(n), dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite der Dachhaut (8) eine Folienschicht (9) aus Kunststoff angeordnet ist, die mit einer Vielzahl von über die Folienschicht (9) nach außen vorstehenden halmförmigen Kunststofffasern (10) versehen ist.
Dachkonstruktion (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffasern (10) eine in sich gedrehte zu ihrer Mittellängsachse konzentrischen Form aufweisen.
Dachkonstruktion (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffasern (10) eine Höhe von 3–10 mm aufweisen.
Dachkonstruktion (1) nach den Ansprüchen 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass Kunststofffasern (10) und Folienschicht (9) einstückig aus dem gleichen Material gefertigt sind.
Dachkonstruktion (1) nach den Ansprüchen 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffasern (10) eine Dicke von 0,5–4 mm aufweisen.
Dachkonstruktion (1) nach den Ansprüchen 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass Folienschicht (9) und Kunststofffasern (10) als Kunstrasenmaterial ausgebildet ist.
Dachkonstruktion (1) nach den Ansprüchen 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienschicht (9) mit der Dachhaut (8) lösbar verklebt ist.
Dachkonstruktion (1) nach den Ansprüchen 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Kunststofffasern (10) eine helle, lichtreflektierende Farbe aufweisen.