DE102014106911A1

DE102014106911A1 - Scharnier für Möbel oder Haushaltsgeräte

Info

Publication number: DE102014106911A1
Application number: DE102014106911.0A
Authority: DE
Inventors: Alexander Buschmann
Original assignee: Hettich ONI GmbH and Co KG
Current assignee: Hettich ONI GmbH and Co KG
Priority date: 2014-05-16
Filing date: 2014-05-16
Publication date: 2015-11-19
Also published as: CN106460435B; RU2016147884A; JP2017520701A; EP3143229B1; KR20170008761A; RU2016147884A3; RU2674608C2; US20170081890A1; AU2015261476B2; CA2947071A1; EP3143229A1; CN106460435A; JP6596076B2; US9797174B2; WO2015173351A1; AU2015261476A1

Abstract

Ein Scharnier (4) für Möbel oder Haushaltsgeräte, umfasst ein Seitenteil (5), an dem über zwei Hebel (8, 9) ein Scharnierteil (7) verschwenkbar gelagert ist, wobei eine Dämpfungsvorrichtung (10) vorgesehen ist, die ein verschiebbares Dämpfungselement (20) aufweist, das für eine Dämpfung zwischen Führungselementen (11, 30) verschiebbar gelagert ist und bei einer Schließbewegung des Scharniers (4) vor Erreichen der Schließposition über ein erstes Betätigungselement (51) verschiebbar ist, wobei ein zweites Betätigungselement (52) vorgesehen ist, das das Dämpfungselement (20) bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers (4) vor Erreichend er maximalen Öffnungsposition für eine Öffnungsdämpfung verschiebt. Dadurch kann das Scharnier (4) sowohl eine Öffnungs- als auch eine Schließdämpfung bereitstellen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharnier für Möbel oder Haushaltsgeräte, mit einem Seitenteil, an dem über zwei Hebel ein Scharnierteil verschwenkbar gelagert ist, wobei eine Dämpfungsvorrichtung vorgesehen ist, die ein bewegbares Dämpfungselement aufweist, das für eine Dämpfung zwischen Führungselementen verschiebbar oder verdrehbar gelagert ist und bei einer Schließbewegung des Scharniers vor Erreichen der Schließposition über ein erstes Betätigungselement bewegbar ist.
Die EP 2 265 787 offenbart ein Scharnier, bei dem an einem Scharnierteil eine Dämpfungsvorrichtung vorgesehen ist. Die Dämpfungsvorrichtung umfasst eine drehbare Reibscheibe, die beim Schließen des Scharniers über ein Betätigungselement und einen Schieber gedreht wird. Durch die Drehung der Reibscheibe wird die Schließbewegung verlangsamt und eine Dämpfung bereitgestellt. Problematisch bei einem solchen Scharnier ist, dass bei einer Öffnungsbewegung die Belastung des Scharnierteils vergleichsweise hoch ist. Gerade durch den mehrteiligen Aufbau des Scharnierteils mit der Dämpfungsvorrichtung kann es bei einem schnellen Öffnen zu Beschädigungen an dem Scharnier kommen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Scharnier zu schaffen, bei dem die Handhabung verbessert ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Scharnier mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß umfasst das Scharnier eine Dämpfungsvorrichtung, die bei einer Schließbewegung des Scharniers vor Erreichen der Schließposition für eine Schließdämpfung sorgt und zudem bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition für eine Öffnungsdämpfung sorgt. Hierfür ist ein bewegbares Dämpfungselement vorgesehen, das über ein erstes Betätigungselement für die Schließdämpfung verschiebbar oder verdrehbar ist und über ein zweites Betätigungselement für eine Öffnungsdämpfung verschiebbar oder verdrehbar ist. Das erste und zweite Betätigungselement können dabei unmittelbar auf den Schieber wirken oder auch über Zwischenschaltung weiterer Bauteile. Dadurch wird die Handhabung des Scharniers verbessert, da das Scharnier auch vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition über die Dämpfungsvorrichtung abgebremst wird. Die Dämpfungsvorrichtung kann dabei sowohl für die Öffnungs- als auch Schließdämpfung eingesetzt werden.
Vorzugsweise ist die Öffnungsdämpfung der Dämpfungsvorrichtung mindestens 10°, vorzugsweise mindestens 20° vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition wirksam. Die Öffnungsdämpfung kann dabei abhängig vom maximalen Öffnungswinkel des Scharniers wirksam sein, so dass die Dämpfungsvorrichtung flexibel an unterschiedliche Scharniertypen angepasst werden kann.
Für eine kompakte Bauweise mit nur wenigen Bauteilen kann das erste und/oder das zweite Betätigungselement an einem der Hebel des Scharniers festgelegt oder integral mit einem der Hebel ausgebildet sein. Dadurch kann bei einer Drehbewegung des Hebels die Bewegung genutzt werden, um eine Bewegung des Dämpfungselementes zu bewirken.
Die Dämpfungsvorrichtung kann dabei mindestens 10°, insbesondere mehr als 20°, vor der Schließposition wirksam sein. Ferner kann die Dämpfungsvorrichtung in einem mittleren Bereich zwischen einer Schließdämpfung und einer Öffnungsdämpfung sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung unwirksam sein. Vorzugsweise ist die Dämpfungsvorrichtung zumindest in einem Winkelbereich zwischen 40° und 60° des Scharnierteils von der Schließstellung aus gesehen unwirksam. Dadurch behindert die Dämpfungsvorrichtung nicht eine Öffnungs- oder Schließbewegung in einem mittleren Winkelbereich, was vom Benutzer als störend empfunden werden könnte.
Für eine effektive Dämpfung kann das Dämpfungselement an dem Scharnierteil als drehbar gelagerte Reibscheibe ausgebildet sein, so dass eine große Reibfläche zur Verfügung steht. Die Oberfläche der Reibfläche kann dabei durch eine Profilierung, beispielsweise ringförmig Rippen oder Rillen vergrößert werden. Dabei kann das Dämpfungselement mindestens eine Steuerkurve aufweisen oder mit einer solchen Steuerkurve zusammenwirken, wobei mindestens ein Mitnehmer eines Schiebers mit der Steuerkurve in Eingriff steht, der wiederum mit dem ersten und/oder zweiten Betätigungselement in Eingriff steht. Das Betätigungselement wirkt somit zunächst auf den Schieber, der über einen Mitnehmer und die Steuerkurve das Dämpfungselement dreht. Es ist auch möglich, dass das erste und/oder zweite Betätigungselement unmittelbar auf das Dämpfungselement wirkt, um eine Dämpfung bereitzustellen. Über die Zwischenschaltung eines Schiebers kann allerdings die Kräfteverteilung von dem ersten und/oder zweiten Betätigungselement auf das Dämpfungselement optimiert werden.
Die Betätigungselemente können wenigstens einen Arm, vorzugsweise mindestens zwei Arme aufweisen, mittels dem der Schieber zumindest über einen gewissen Winkelbereich des Scharniers verschoben wird, um die Dämpfungskräfte in Öffnungs- und Schließrichtung zu erzeugen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht eines Möbels mit zwei erfindungsgemäßen Scharnieren;
2 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Dämpfungsvorrichtung des Scharniers der 1;
3 eine geschnittene Ansicht des Scharnierteils mit der Dämpfungsvorrichtung in einer Schließposition;
4 eine geschnittene Seitenansicht des Scharnierteils mit der Dämpfungsvorrichtung in einer Öffnungsposition;
5 und 6 zwei Ansichten eines Schiebers der Dämpfungsvorrichtung;
7A bis 7C mehrere Ansichten des Schiebers der Dämpfungsvorrichtung in unterschiedlichen Positionen;
8 ein Diagramm zur Öffnungs- und Schließdämpfung, und
9 ein Diagramm zur Dämpfungskraft in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel.
Ein Möbel 1 umfasst einen schrankförmigen Möbelkorpus 2, an dem eine verschwenkbare Tür 3 vorgesehen ist. Die Tür 3 ist dabei über zwei Scharniere 4 verschwenkbar an einer Seitenwand des Möbelkorpus 2 gehalten.
Jedes Scharnier 4 umfasst ein Seitenteil 5, das über eine Montageplatte 6 an der Seitenwand des Möbelkorpus 2 festgelegt ist. An dem Seitenteil 5 sind zwei Hebel 8, 9 vorgesehen, die über eine Vier-Gelenkverbindung ein Scharnierteil 7 verschwenkbar lagern. An dem Scharnierteil 7 ist die Tür 3 gehalten. Jedes Scharnierteil 7 ist dabei topfförmig ausgebildet und umfasst eine Dämpfungsvorrichtung 10.
In 2 ist das Scharnierteil 7 mit der Dämpfungsvorrichtung 10 im Detail gezeigt. Das Scharnierteil 7 umfasst eine Platte 70, an der zwei Öffnungen 71 für Befestigungsschrauben ausgespart sind, um die Tür 3 an dem Scharnierteil 7 festzulegen. Ferner ist eine topfförmige Aufnahme 72 an dem Scharnierteil 7 ausgebildet, an deren Boden eine Öffnung 73 ausgespart ist, die einen Zugang zur Dämpfungsvorrichtung 10 bereitstellt. An der topfförmigen Aufnahme 72 sind an den Seitenwänden noch Öffnungen 74 und 75 zur Aufnahme einer Achse zum Anlenken der Hebel 8 und 9 vorgesehen.
Die in 3 dargestellte Dämpfungsvorrichtung 10 umfasst ein topfförmiges Gehäuse 11, das an einem Boden 12 eine Vielzahl von ringförmigen Rippen 15 aufweist, die mit einem Fluid beschichtet sein können und in Eingriff mit Rippen oder Ringen an der Unterseite eines scheibenförmigen Dämpfungselements 20 stehen. Das Gehäuse 11 umfasst ferner Seitenwände 13 mit Vorsprüngen 14, die an einem Halter 30 oder dem Scharnierteil 7 verrastbar sind.
Der Halter 30 wird an der Unterseite des Scharnierteils 7 fixiert und umfasst zwei Seitenwände 31, die an der Außenseite der topfförmigen Aufnahme 72 festgelegt werden. An einem Boden 32 des Halters ist eine rechteckförmige Öffnung 33 vorgesehen, die zur Führung eines Schiebers 40 dient, der innerhalb der Öffnung 33 geführt ist. An dem Schieber 40 ist ein erster Vorsprung 41 vorgesehen, der durch die Öffnung 73 an dem Scharnierteil 7 nach oben hervorsteht. Benachbart zu dem ersten Vorsprung 41 sind zwei zweite Vorsprünge 44 vorgesehen, die von dem plattenförmigen Schieber 40 hervorstehen und sowohl in Schieberichtung als auch in einer Richtung senkrecht zur Schieberichtung versetzt zu den ersten Vorsprüngen 41 angeordnet sind.
Die Dämpfungsvorrichtung umfasst das scheibenförmige Dämpfungselement 20, das zwischen dem Halter 30 und dem topfförmigen Gehäuse 11 geführt ist. Das Dämpfungselement 20 ist dabei drehbar angeordnet und weist eine Steuerkurve 21 in Form eines gebogenen Schlitzes auf, der beispielsweise U- oder S-förmig ausgebildet sein kann und der mit einem Mitnehmer 42 an dem Schieber 40 zusammenwirkt. Die Form der Steuerkurve 21 kann zur Veränderung der Höhe der Dämpfungskraft und dem Winkelbereich, in dem die Dämpfungskraft erzeugt werden soll, modifiziert werden.
In 3 ist das Scharnierteil 7 des Scharniers 4 in einer geschlossenen Position dargestellt. Die Hebel 8 und 9 sind in der Aufnahme 72 des Scharnierteils 7 angeordnet, wobei der Hebel 8 über eine Achse 80 und der Hebel 9 über eine Achse 90 am Seitenteil 5 drehbar gelagert sind. Der Hebel 8 ist über eine Achse 81 und der Hebel 9 über eine Achse 91 an dem Scharnierteil 7 drehbar gehalten, so dass eine Vier-Gelenkverbindung zwischen dem Seitenteil 5 und dem Scharnierteil 7 vorgesehen ist. Um die Achse 80 ist eine U-förmige Feder 82 angeordnet, deren einer Schenkel 84 an dem Seitenteil 5 anliegt und deren anderer Schenkel 83 an einem Vorsprung 92 des Hebels 9 anliegt. Beim Öffnen des Scharniers 4 wird die Feder 82 zunächst zusammengedrückt, so dass die Feder 82 das Scharnier 4 in einer Schließposition hält.
An dem Hebel 8 ist um die Achse 81 ein Drehteil 50 angeordnet, das zusammen mit dem Hebel 8 um die Achse 81 drehbar ist. An dem Drehteil 50 sind ein erstes Betätigungselement 51 und ein zweites Betätigungselement 52 vorgesehen. Das Betätigungselement 51 umgreift den ersten Vorsprung 41 und das Betätigungselement 52 umgreift den zweiten Vorsprung 44 an dem Schieber 40 im Wesentlichen U-förmig. Bei einer Drehung des Hebels 8 und des Drehteils 50 aus der Schließposition (3) wird der Schieber 40 durch die Einwirkung des ersten und zweiten Betätigungselementes 51 und 52 auf die ersten und zweiten Vorsprünge 41 und 44 verschoben. Durch das Verschieben des Schiebers 40 werden die Mitnehmer 42 und 43 an der Unterseite des Schiebers 40 in der Steuerkurve 21 verfahren und sorgt somit für eine Drehung des Dämpfungselementes 20, das die Bewegung des Scharniers in Öffnungs- und Schließrichtung dämpft. Bei einer Drehung des Hebels 8 und des Drehteils 50 aus der Öffnungsposition in die Schließposition wird der Schieber 40 ebenfalls durch die Einwirkung des ersten und zweiten Betätigungselementes 51 und 52 auf die ersten und zweiten Vorsprünge 41 und 44 verschoben, allerdings in die gegenüberliegende Richtung. Durch Abstimmung der Form und Positionen der Betätigungselemente 51 und 52, sowie der Form der Steuerkurve 21 kann somit der Dämpfungsbereich in Öffnungs- und Schließrichtung vorgegeben werden.
In 4 ist das Scharnier 4 in einer Öffnungsposition gezeigt, bei der das Scharnierteil 7 um etwa 80° relativ zu dem Seitenteil 5 verschwenkt wurde. Dadurch sind die Hebel 8 und 9 um die jeweiligen Achsen 80, 90, 81, 91 gedreht worden, wobei zusätzlich das Drehteil 50 um die Achse 81 gedreht wurde. Bei einer weiteren Öffnungsbewegung wird nun der Schieber 40 in der Öffnung 33 des Halters 30 verschoben und bewegt dadurch über den Mitnehmer 42 und die Steuerkurve 21 das Dämpfungselement 20. Das Dämpfungselement 20 dreht sich auf dem Boden des Gehäuses 11, wobei die zwischen dem Dämpfungselement 20 und dem Boden 12 vorgesehenen Rippen 15 in Eingriff stehen und die notwendigen Bremskräfte erzeugen. Das Scharnier 4 kann somit auch eine Öffnungsdämpfung bereitstellen, wobei vor der maximalen Öffnungsposition der Schieber 40 zum Drehen des Dämpfungselementes 20 bewegt wird, um vor der maximalen Öffnungsposition eine Bewegung abzubremsen.
In den 7A bis 7C sind die Betätigungselemente 51 und 52 sowie der Schieber 40 in unterschiedlichen Positionen dargestellt. Das erste Betätigungselement 51 umfasst zwei Arme 55 und 56, die den Vorsprung 44 u-förmig umgreifen, während das zweit Betätigungselement 52 Arme 53 und 54 aufweist, die den Vorsprung 41 u-förmig umgreifen. Die Vorsprünge 41 und 44 sowie die Betätigungselement 51 und 52 befinden sich in unterschiedlichen Ebenen, so dass das erste Betätigungselement 51 nur auf den Vorsprung 44 und das zweite Betätigungselement nur auf den Vorsprung 41 einwirkt.
In 7A ist der Schieber 40 in der linken Position nahe der Schließposition dargestellt. Durch eine Öffnungsbewegung wird der Schieber 40 entlang der Öffnung 33 durch den Arm 55 in eine Mittelposition verschoben.
In 7B ist eine Mittelposition gezeigt, in der beide Betätigungselemente 51 und 52 außer Eingriff von den Vorsprüngen 41 und 44 sind, also das Drehteil 50 ohne Dämpfungkräfte gedreht werden kann. Dieser Freilauf kann sich über einen Winkelbereich von 30° bis 70° von der Öffnungsposition aus erstrecken.
In 7C befindet sich der Schieber 40 an auf der rechten Seite der Öffnung 33 und das Scharnier ist nahe der maximalen Öffnungsposition. Der Arm 53 drückt gegen den Vorsprung 41 und kann somit den Schieber 40 zur Erzeugung von Dämpfungskräften für eine Öffnungsdämpfung verschieben.
Wird das Scharnier 4 nun aus der maximalen Öffnungsposition in Schließrichtung bewegt, drückt der Arm 54 auf den Vorsprung 41, wobei der Schieber 40 in eine Mittelposition verschoben wird.
Die Kontur der Betätigungselemente 51 und 52 und der Vorsprünge 41 und 44 können so abgestimmt sein, dass in Verbindung mit der Steuerkurve 21 und dem Mitnehmer 42 eine Dämpfung nur in vorbestimmten Winkelbereichen beim Öffnen und Schließen des Scharniers 4 auftritt. Die Dämpfungsvorrichtung 10 sorgt dabei für eine Dämpfung sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung.
In den 5 und 6 ist der Schieber 40 gezeigt, bei dem an der Unterseite zwei Mitnehmer 42 und 43 vorgesehen sind, während an der Oberseite ein erster Vorsprung 41 und ein zweiter Vorsprung 44 vorgesehen sind, die mit den Betätigungselementen 51 und 52 in Eingriff gelangen können. Durch die Vorsehung von zwei Mitnehmern 42 und 43 können an dem Dämpfungselement 20 auch zwei Kurvenführungen vorgesehen sein, wobei eine erste Kurvenführung mit dem Mitnehmer 42 und eine zweite Kurvenführung mit dem Mitnehmer 43 in Eingriff steht. Dadurch ist es möglich, dass der Mitnehmer 42 für eine Dämpfung in Schließrichtung in einem ersten Winkelbereich und der Mitnehmer 43 für eine Dämpfung in Öffnungsrichtung in einem zweiten Winkelbereich wirksam ist. Statt der beiden Mitnehmer 42 und 43 kann auch nur ein Mitnehmer an der Unterseite des Schiebers 40 vorgesehen sein.
Zudem ist es möglich, die Anzahl der Betätigungselemente 51 und 52 zu reduzieren oder zu erhöhen. Auch die Anzahl, Form und Position der Vorsprünge 41 und 44 an dem Schieber 40 können zur Erzielung optimaler Dämpfungskräfte variiert werden.
In 8 ist das Prinzip der Öffnungs- und Schließrichtung schematisch dargestellt. Bei einem erfindungsgemäßen Scharnier findet in einem ersten Winkelbereich α zwischen 0° und 25°, beispielsweise auch zwischen 0° und 40°, eine Schließdämpfung statt, wobei das Scharnierteil 7 bei einer entsprechenden Schließbewegung in diesem Winkelbereich durch die Dämpfungsvorrichtung 10 abgebremst wird. In Öffnungsrichtung wird die Dämpfungsvorrichtung dann mechanisch zurückbewegt, wobei ebenfalls die Dämpfungskräfte in Öffnungsrichtung überwunden werden müssen. Ferner weist das Scharnier 4 eine Öffnungsdämpfung auf, die beispielsweise in einem Winkelbereich zwischen 100° und 120° wirksam ist, wenn das Scharnierteil 7 sich in eine maximale Öffnungsposition von 120° öffnen lässt. Dann wird die Öffnungsdämpfung in einem Bereich von mindestens 20° vorher wirksam, so dass eine Öffnungsdämpfung vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition wirksam ist. Bei einer Schließbewegung wird dann die Dämpfungsvorrichtung 10 mechanisch wieder zurückgesetzt, so dass auch bei einer Schließbewegung in dem Winkelbereich zwischen 120° und 100° die Dämpfungskräfte überwunden werden müssen. In einem mittleren Bereich, beispielsweise zwischen 25° und 100°, findet hingegen im Wesentlichen keine Dämpfung statt. In diesem Bereich möchte der Benutzer eine leichtgängige Handhabung des Scharniers 4 erhalten, so dass Dämpfungskräfte nur stören würden. Die Bereiche, in denen keine Dämpfung wirksam ist, beispielsweise zwischen 40° und 60°, oder 30° und 75°, können je nach Scharniertyp und abhängig vom maximalen Öffnungswinkel gewählt werden.
In 9 ist die Dämpfungskraft über den Öffnungswinkel dargestellt. Durch entsprechende Ausgestaltung der Steuerkurve 21, der Mitnehmer 42 und 43, der Vorsprünge 41, 44 und der Betätigungselemente 51 und 52 kann die Dämpfungskraft abhängig vom Öffnungswinkel variiert werden. Beispielsweise soll bei der Schließdämpfung eine besonders hohe Dämpfungskraft kurz vor Erreichen der Schließposition erhalten werden, um ein Anschlagen der Tür 3 zu vermeiden. Die Dämpfungskraft soll allerdings immer noch niedriger sein als die Kraft der Feder 82 vor Erreichen der Schließposition, damit ein Selbstanzug gewährleistet ist. Die Dämpfungskraft kann daher kurz vor einer Schließposition besonders hoch sein und sich dann bis zu einem Winkel vom beispielsweise 35° vermindern. In einem mittleren Bereich von beispielsweise 35° bis 65° findet im Wesentlichen keine Dämpfung statt, so dass ein leichtgängiges Verschwenken des Scharniers 4 möglich ist. Wenn das Scharnier 4 bis zu einer maximalen Öffnungsposition vom beispielsweise 90° bewegbar ist, kann die Öffnungsdämpfung ab einem Winkel von beispielsweise 65° bis 70° einsetzen und dann eine Dämpfungskraft erzeugen. Die Dämpfungskraft in Öffnungsrichtung kann etwas geringer gewählt werden als in Schließrichtung, aber auch eine gleich große oder größere Dämpfungskraft kann eingesetzt werden.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist um die Achse 81 ein Drehteil 50 vorgesehen. Es ist auch möglich, das erste und das zweite Betätigungselement 51 und 52 integral mit dem Hebel 8 auszubilden. Zudem ist es möglich, auf den Schieber 40 zu verzichten, wenn die Betätigungselemente 51 und 52 unmittelbar auf das Dämpfungselement 20 wirken. Statt der gezeigten Mechanik zur Übertragung der Drehbewegung von dem Hebel 8 auf das Dämpfungselement 20 können auch andere Mechaniken eingesetzt werden, um bei einer Dämpfungsvorrichtung 10 Reibkräfte zu erzeugen, die dann das Scharnier 4 in einem Schließbereich und einem Öffnungsbereich dämpfen.
Bezugszeichenliste

1: Möbel
2: Möbelkorpus
3: Tür
4: Scharnier
5: Seitenteil
6: Montageplatte
7: Scharnierteil
8: Hebel
9: Hebel
10: Dämpfungsvorrichtung
11: Gehäuse
12: Boden
13: Seitenwand
14: Vorsprung
15: Rippen
20: Dämpfungselement
21: Steuerkurve
30: Halter
31: Seitenwand
32: Boden
33: Öffnung
40: Schieber
41: Vorsprung
42: Mitnehmer
43: Mitnehmer
44: Vorsprung
50: Drehteil
51: Betätigungselement
52: Betätigungselement
53: Arm
54: Arm
55: Arm
56: Arm
70: Platte
71: Öffnung
72: Aufnahme
73: Öffnung
74: Öffnung
75: Öffnung
80: Achse
81: Achse
82: Feder
83: Schenkel
84: Schenkel
90: Achse
91: Achse
92: Vorsprung
α: Winkelbereich

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 2265787 [0002]

Claims

Scharnier (4) für Möbel oder Haushaltsgeräte, mit einem Seitenteil (5), an dem über zwei Hebel (8, 9) ein Scharnierteil (7) verschwenkbar gelagert ist, wobei eine Dämpfungsvorrichtung (10) vorgesehen ist, die ein bewegbares Dämpfungselement (20) aufweist, das für eine Dämpfung zwischen Führungselementen (11, 30) verschiebbar oder verdrehbar gelagert ist und bei einer Schließbewegung des Scharniers (4) vor Erreichen der Schließposition über ein erstes Betätigungselement (51) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Betätigungselement (52) vorgesehen ist, das das Dämpfungselement (20) bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers (4) vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition für eine Öffnungsdämpfung bewegt.
Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsdämpfung der Dämpfungsvorrichtung (10) mindestens 10°, vorzugsweise mindestens 20° vor der maximalen Öffnungsposition wirksam ist.
Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Betätigungselement (51, 52) an einem der Hebel (8) festgelegt ist oder integral mit einem der Hebel (8) ausgebildet ist.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung (10) mindestens 10°, insbesondere mehr als 20° vor der Schließposition wirksam ist.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung (10) in einem mittleren Öffnungsbereich zwischen einer Schließdämpfung und einer Öffnungsdämpfung sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung unwirksam ist.
Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung (10) zumindest in einem Winkelbereich zwischen 40° und 60° des Scharnierteils (7) von der Schließstellung aus gesehen unwirksam ist.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (20) als an dem Scharnierteil (7) drehbar gelagerte Scheibe ausgebildet ist.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (20) mindestens eine Steuerkurve (21) aufweist, die mit mindestens einem Mitnehmer (42, 43) eines Schiebers (40) in Eingriff steht, der wiederum mit dem ersten und/oder zweiten Betätigungselement (51, 52) in Eingriff steht.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungselemente (51, 52) wenigstens einen Arm (53, 54, 55, 56) aufweisen, mittels dem der Schieber (4) zumindest über einen gewissen Winkelbereich des Scharniers (4) verschoben wird.