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Die Erfindung betrifft einen Kompensatorzapfhahn für Getränke, insbesondere Biere, mit einem Handhebel zum Verstellen des Kompensatorzapfhahns von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung und zurück, einer Ausflusstülle zum Ausfluss des Getränks in der geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns und einer Durchflusskammer zum Durchfluss des Getränks zur Ausflusstülle, wobei die Durchflusskammer einen sich entgegen der Durchflussrichtung des Getränks verjüngenden Abschnitt aufweist, wobei in der Durchflusskammer ein sich entgegen der Durchflussrichtung des Getränks verjüngender Kompensator vorgesehen ist.
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Kompensatorzapfhähne sind in verschiedenen Ausführungen bekannt und ermöglichen einen allmählichen Druckabfall des Getränks im Zapfhahn. Das ist insbesondere beim Zapfen von Bieren oder anderen kohlensäurehaltigen Getränken wie Softdrinks gewünscht, denn ein plötzlicher Druckabfall von einem hohen Leitungsdruck auf den Umgebungsdruck kann dazu führen, dass ein übermäßiger Volumenstrom aus der Ausflusstülle schießt, wobei das im Getränk gelöste Kohlendioxid entweicht, so dass durch das Zapfen ein schales Getränk mit sehr viel Schaum erhalten wird.
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Der Kompensator eines Kompensatorzapfhahns weist ein kegelförmiges Ende auf, das in einem ebenfalls kegelförmigen Abschnitt einer Durchflusskammer im Gehäuse des Kompensatorzapfhahns sitzt. Um den Ausfluss des Getränks einstellen zu können, ist der Kompensator regelmäßig im Gehäuse des Kompensatorzapfhahns verstellbar. Wird der Kompensator mit seinem kegelförmigen Ende weiter in den Kegel der Durchflusskammer geschoben, wird der verbleibende freie Strömungsquerschnitt für das Getränk geringer und der Druckverlust über den Kompensator höher. Der Druck des Getränks ist also nach dem Passieren des Kompensators deutlich reduziert und vorzugsweise nur noch so hoch, dass das Getränk mit der gewünschten Qualität gezapft werden kann, Da der Kompensator verhältnismäßig lang ist und der entsprechende Druckabfall allmählich über die Länge des Kompensators erfolgt, bleibt ein größerer Anteil an Kohlendioxid in dem aus der Ausflusstülle auslaufenden Getränk.
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Um den Ausfluss zu erhöhen, wenn das Getränk beispielsweise mit einem relativ geringen Druck am Kompensatorzapfhahn anliegt, kann der kegelförmige Kompensator weiter aus dem kegelförmigen Abschnitt der Durchflusskammer herausgezogen werden, wobei der freie Strömungsquerschnitt zunimmt und der Druckverlust über den Kompensator abnimmt. Da der Druck des am Kompensator anliegenden Getränks geringer ist, ist der Druckverlust über den Kompensator trotzdem nicht zu plötzlich und es verbleibt genügend Restdruck, um einen ausreichenden Volumenstrom des Getränks aus der Ausflusstülle auslaufen zu lassen.
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Das Verschieben des Kompensators wird über einen am Kompensatorzapfhahn vorgesehenen Hebel bewerkstelligt, der zusätzlich zu dem Handhebel des Kompensatorzapfhahns vorgesehen ist, mit dem der Kompensatorzapfhahn von der geschlossenen in die geöffnete Stellung und zurück verstellt wird. In der geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns fließt das Getränk aus der Ausflusstülle. In der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns fließt kein Getränk aus der Ausflusstülle. Zu diesem Zweck ist in der Durchflusskammer ein Schließkolben vorgesehen, der in der geschlossenen Stellung eine dem Kompensator nachgelagerte Durchflussöffnung in der Durchflusskammer verschließt.
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Der Vorteil von Kompensatorzapfhähnen ist, dass diese sehr flexibel für verschiedene Vordrücke und für verschiedene Getränke, insbesondere für verschiedene Biere, verwendet werden können. Außerdem können mit Kompensatorzapfhähnen Getränke in hoher Qualität gezapft werden. Diese Vorteile werden mit dem Nachteil eines optimierungsbedürftigen Ausstoßes an pro Zeiteinheit gezapften Getränken erkauft.
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Daher liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen Kompensatorzapfhahn derart auszugestalten und weiterzuentwickeln, dass der Ausstoß gesteigert werden kann, ohne den Herstellungsaufwand zu steigern oder die Qualität zu mindern, mit der Getränke gezapft werden können.
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Diese Aufgabe ist bei dem Kompensatorzapfhahn nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass der Kompensator mit dem Handhebel derart verbunden ist, dass der Kompensator in der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns mit Dichtflächen in Anlage an korrespondierende Dichtflächen der Durchflusskammer gelangt und damit den Kompensatorzapfhahn gegenüber einem Durchfluss des Getränks schließt.
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Das Verschließen des Kompensatorzapfhahns durch den Kompensator in der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns und die Verstellung des Kompensators durch den Handhebel zum Zapfen des Getränks, ermöglicht den Verzicht auf einen Schließkolben. Die Erfindung hat erkannt, dass dadurch die Durchströmung der Durchflusskammer nach dem Passieren des Kompensators dahingehend verbessert werden kann, dass plötzliche Querschnittsveränderungen und/oder Strömungsumlenkungen weitgehend vermieden werden. Dadurch neigt das Kohlendioxid weniger zum Entweichen und führt das Zapfen somit zu einer geringeren Schaumbildung. Durch den Verzicht auf einen Schließkolben kann letztlich in Strömungsrichtung des Getränks hinter dem Kompensator ein höherer Druck toleriert werden, ohne dass es zu einem übermäßigen Ausgasen von Kohlendioxid im Kompensatorzapfhahn kommt. Im Ergebnis steht das Getränk nach dem Passieren des Kompensators unter einem höheren Druck und kann so schneller gezapft werden. Die Anzahl an pro Zeiteinheit gezapften Getränken kann also gesteigert werden.
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Unter einem sich verjüngenden Kompensator kann vorliegend ein kegelförmiger Kompensator oder ein Kompensator mit einem kegelförmigen Abschnitt verstanden werden. Mit anderen Worten kann der Kompensator einen Kegel bilden und die Durchflusskammer einen Durchflusskanal zur Aufnahme des Kompensators bilden, der ebenfalls als Kegel ausgebildet ist. Unter einer entsprechenden Verjüngung des Kompensators oder der Durchflusskammer kann aber auch eine solche verstanden werden, die im mathematischen Sinne keiner Kegelform gleicht, sondern davon abweicht. Diese Abweichung ist jedoch vorzugsweise nicht zu groß, da die eingangs beschriebene Funktion aus dem Zusammenwirken von Kompensator und Durchflusskammer weiter erzielt werden muss.
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Ferner wird unter dem Handhebel, mit dem der Kompensator verbunden ist, der Handhebel verstanden, der vom Bediener betätigt wird, um das Zapfen zu beginnen, zu beenden oder zu unterbrechen Nicht gemeint ist jedoch ein Verstellhebel, der lediglich zum Einstellen des Kompensatorzapfhahns dient. Da der Kompensator mit dem Handhebel verbunden ist, bedarf es erfindungsgemäß nämlich bedarfsweise keines weiteren Verstellhebels mehr, wie er im Stand der Technik beispielsweise zum Verstellen des Kompensators vorgesehen ist. Der Begriff Handhebel kann dabei auch Betätigungseinrichtungen umfassen, die keine Hebelstruktur im klassischen Sinne aufweisen und/oder nicht unmittelbar mit der Hand betätigt werden. Des leichteren Verständnisses halber wird jedoch weiter der Begriff Handhebel verwendet, weil die Ausgestaltung des Handhebels als Handhebel im klassischen Sinne bis auf spezielle Ausnahmen bevorzugt sein wird.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Kompensatorzapfhahns sind die korrespondierenden Dichtflächen des Kompensators und der Durchflusskammer jeweils im sich verjüngenden Abschnitt vorgesehen. Auf diese Weise ist es konstruktiv besonders einfach, die Durchflusskammer des Kompensatorzapfhahns zu verschließen und ein Austreten von Getränk aus der Auslauftülle zu verhindern, und zwar durch bloßes Verstellen des Handhebels in die geschlossene Stellung.
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Die korrespondierenden Dichtflächen des Kompensators und der Durchflusskammer können kreisförmig oder oval ausgebildet sein. Die Dichtflächen können aber gegebenenfalls einfacher und genauer gefertigt werden, wenn sie eben ausgeführt sind. Dann sind umlaufend mehrere Dichtflächen zum Abdichten der Durchflusskammer vorgesehen. Es können dabei jeweils sechs bis acht oder sogar mehr Dichtflächen vorgesehen sein. Die Dichtflächen sind dann leicht und genau herzustellen, wobei näherungsweise eine kegelförmige Gestalt von Durchflusskammer und Kompensator gewahrt bleiben kann. Es können aber auch mehrere Dichtflächen am Kompensator und/oder an der Durchflusskammer vorgesehen sein, die eine Krümmung oder Wölbung aufweist, auch wenn dies herstellungstechnisch eher weniger bevorzugt sein wird.
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Damit am Kompensator möglichst wenig Verunreinigungen, Bakterien und/oder Keime anhaften können, ist es bevorzugt, wenn der Kompensator eine Kunststoffbeschichtung trägt. Als besonders geeignet haben sich in diesem Zusammenhang chlorierte Kunststoffe, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE), erwiesen. Da auch an der Durchflusskammer entsprechende Ablagerungen vermieden werden sollten, kann alternativ oder zusätzlich die Durchflusskammer innen mit einem Kunststoff, vorzugsweise der zuvor genannten Art, beschichtet sein. Wenn die Dichtflächen des Kompensators und/oder der Durchflusskammer durch einen Kunststoff gebildet werden, kann zudem durch eine gewisse Elastizität des Kunststoffs die Zuverlässigkeit der Dichtung gesteigert werden.
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Der Kompensator kann grundsätzlich auch komplett aus einem Kunststoff gefertigt werden. Es bietet sich jedoch an, wenn der Kompensator etwa aus Gründen der Formstabilität wenigstens in seinem Kern aus einem Metall gebildet ist. Besonders bevorzugt ist dabei Aluminium, weil der Kompensator so sehr schnell die Temperatur des Getränks annimmt und weniger dazu neigt, das Getränk beim Zapfen zu erwärmen. Ebenso ist es bevorzugt, wenn das Gehäuse des Kompensatorzapfhahns wenigstens teilweise aus Metall, insbesondere Aluminium, gefertigt ist.
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Um den Durchfluss des Getränks durch den Kompensatorzapfhahn bei geöffneter Stellung des Handhebels einstellen zu können, kann ein einstellbarer Anschlag vorgesehen sein. Mit diesem kann der Öffnungsgrad des Kompensatorzapfhahns in der geöffneten Stellung variiert werden Vorzugsweise dient der Anschlag dabei der Begrenzung des Verstellwegs des Kompensators von der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns in die geöffnete Stellung des Kompensatorzapfhahns. Dies führt insoweit zu einer konstruktiven Vereinfachung, als dass der Kompensator ohnehin über den Handhebel zwischen der geöffneten Stellung und der geschlossenen Stellung verstellt wird. Es kann also die Anzahl beweglicher Teile verringert werden.
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Besonders einfach ist es, wenn der Anschlag durch eine in einem Gewinde des Gehäuses des Kompensatorzapfhahns gehaltene Schraube gebildet wird. Auch in diesem Fall ist es grundsätzlich weiter bevorzugt, wenn der Anschlag in der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns als Anschlag für den Kompensator dient.
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Eine weitere Vereinfachung kann erreicht werden, wenn die den Anschlag bildende Schraube von der Vorderseite des Kompensatorzapfhahns in ein Gewinde im Gehäuse des Kompensatorzapfhahns eingeschraubt ist.
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Aus hygienischen Gründen kann es gewünscht sein, dass der Kompensatorzapfhahn in der geschlossenen Stellung vollständig entleert ist. Um dies zu erreichen, kann ein Belüftungskanal zur Belüftung der Durchflusskammer vorgesehen sein. So soll verhindert werden, dass ein Ausfließen von restlichem Getränk infolge eines Unterdrucks im Kompensatorzapfhahn verhindert wird. Dabei ist der Belüftungskanal so vorgesehen, dass in der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns der Kompensator oder ein mit dem Kompensator verbundenes Bauteil den Belüftungskanal verschließt. In der geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns gibt der Kompensator oder ein mit dem Kompensator verbundenes Bauteil den Belüftungskanal jedoch frei.
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Um sicherzustellen, das der Belüftungskanal nur dann geöffnet ist, wenn der weitere Zufluss von Getränk in den Kompensatorzapfhahn zuverlässig gestoppt ist, kann ein Dichtmittel vorgesehen sein, das derart mit dem Kompensator oder mit einem mit dem Kompensator verbundenen Bauteil zusammenwirkt, dass der Belüftungskanal frühestens kurz vor dem vollständigen Verschließen des Kompensatorzapfhahns in der geschlossenen Stellung geöffnet wird. Grundsätzlich bevorzugt ist es dabei, wenn das Dichtmittel als Ringdichtung ausgeführt ist.
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Bei einem funktional und konstruktiv bevorzugten Kompensatorzapfhahn ist das Dichtmittel in der geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns zwischen dem Anschlag und entweder dem Kompensator oder einem mit dem Anschlag zusammenwirkenden sowie mit dem Kompensator verbundenen Bauteil vorgesehen. Auf diese Weise kann ausgenutzt werden, dass der Kompensator ohnehin zwischen der geöffneten und der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns verstellt wird. Auf zusätzliche bewegte Teile oder einen zusätzlichen konstruktiven Aufwand kann somit verzichtet werden.
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Zur weiteren Vereinfachung und Reinigung des Kompensatorzapfhahns kann der Belüftungskanal durch die den Anschlag bildende Schraube geführt werden.
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Um den Kompensatorzapfhahn besser reinigen zu können, kann die Durchflusskammer wenigstens zweiteilig ausgebildet sein. Dann kann die Durchflusskammer durch Trennen der entsprechenden Teile geöffnet und von innen gereinigt werden. Wenn die wenigstens zwei Teile der Durchflusskammer über eine Überwurfmutter miteinander verbunden sind, kann zusätzlich verhindert werden, dass eine Verschraubung der Teile der Durchflusskammer durch austretende Getränkereste verunreinigt wird. Entsprechende Gewinde lassen sich nämlich nur schwer reinigen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kompensatorzapfhahns in Seitenansicht,
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2 den Kompensatorzapfhahn aus 1 in Vorderansicht,
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3 den Kompensatorzapfhahn aus 1 in der geöffneten Stellung in einer Schnittansicht längs zum Kompensatorzapfhahn,
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4 ein Detail des Kompensatorzapfhahns aus 3,
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5 den Kompensatorzapfhahn aus 1 in der geschlossenen Stellung in einer Schnittansicht längs zum Kompensatorzapfhahn,
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6 ein Detail des Kompensatorzapfhahns aus 5 und
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7 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kompensatorzapfhahns in Seitenansicht.
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In den 1 und 2 ist ein Kompensatorzapfhahn 1 zum Zapfen von Bier oder anderen, vorzugsweise kohlensäurehaltigen Getränken, in einer Seitenansicht dargestellt. Der dargestellte und insoweit bevorzugte Kompensatorzapfhahn 1 weist an seinem hinteren Ende ein Anschlussstück 2 zum Anschluss an eine nicht dargestellte Getränkeleitung in Form eines Gewindeanschlusses auf. Von der Getränkeleitung strömt das Getränk in eine Durchflusskammer 3 im Gehäuse 4 des Kompensatorzapfhahns 1. An der oberen Seite des Gehäuses 4 ist ein Handhebel 5 schwenkbar gelagert, der von einer hinteren geschlossenen Stellung in eine vordere geöffnete Stellung verschwenkt werden kann. In der dargestellten, geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 fließt das Getränk durch die Durchflusskammer 3 und über die nach unten weisende und leicht nach vorn gerichtete Ausflusstülle 6 aus dem Kompensatorzapfhahn 1 heraus. Das Gehäuse 4 des dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahns 1 ist aus zwei Teilen 7, 8 zusammengesetzt, die mit Hilfe einer Überwurfmutter 9 verbunden sind. In das Gehäuse 4 ist eine Schraube 10 eingedreht, über welche die geöffnete Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 eingestellt werden kann.
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In der 3 ist der Kompensatorzapfhahn 1 in einem Längsschnitt dargestellt, der unter anderem einen Einblick in die Durchflusskammer 3 gestattet. Die Durchflusskammer 3 weist angrenzend zum Anschlussstück 2 an die Getränkeleitung einen verhältnismäßig kleinen freien Querschnitt auf. Der Querschnitt ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahn 1 kreisförmig ausgebildet. In Strömungsrichtung schließt sich diesem Abschnitt der Durchflusskammer 3 ein sich kegelförmig erweiternder Abschnitt 11 an, in dem ein Kompensator 12 mit sich entsprechend verjüngendem Abschnitt 13 platziert ist. Zwischen dem kegelförmigen Abschnitt 13 des Kompensators 12 und dem kegelförmigen Abschnitt 11 der Durchflusskammer 3 verbleibt in der in der 3 dargestellten, geöffneten Stellung des Kompensators 12 ein Ringraum, durch den das Getränk weiter in Richtung der Ausflusstülle 6 strömen kann.
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Der Kompensator 12 ist über einen Exzenter 14 mit dem Handhebel 5 verbunden, so dass der Kompensator 12 durch das Verschwenken des Handhebels 5 längs der Durchflusskammer 3 verschoben wird. Der Exzenter 14 ist drehbar im Gehäuse 4 des Kompensatorzapfhahns 1 gehalten und greift mit einem außermittig vorgesehenen Stift 15 in eine korrespondierende Aufnahme im Kompensator 12 ein. Der Kompensator 12 wandert daher nach vorne, wenn der Handhebel 5 nach vorne verschwenkt wird. Der Kompensator 12 wird zudem nach hinten verschoben, wenn der Handhebel 5 nach hinten verschwenkt wird, und zwar bis die geschlossene Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 erreicht ist. Wie weit der Kompensator 12 nach vorne verschoben werden kann, hängt ab von der Position eines Anschlags 16, der von einem Ende der Schraube 10 gebildet wird, die in einem Gewinde 17 im Gehäuse 4 des Kompensatorzapfhans 1 sitzt. Die Position des Anschlags 16 kann dabei dadurch verändert werden, dass die Schraube 10 weiter in das Gehäuse 4 hineingedreht oder weiter aus dem Gehäuse 4 herausgedreht wird.
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Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahn 1 ist der Kompensator 12 mit seinem in Strömungsrichtung hinteren Ende mit einem stiftförmigen Bauteil 18 verschraubt. Das stiftförmige Bauteil 18 weist in Richtung des Anschlags 16 und liegt in der geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 an dem Anschlag 16 an, wie dies in der 4 dargestellt ist. Bedarfsweise könnte aber auch auf das stiftförmige Bauteil 18 verzichtet werden, so dass der Kompensator 12 selbst in Anlage an den Anschlag 16 gelangt.
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Insbesondere in der 4 sind ein Dichtmittel 19 und ein Belüftungskanal 20 dargestellt. Der Belüftungskanal 20 ist bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahn 1 durch die im Gehäuse 4 sitzende Schraube 10 geführt, und zwar vorliegend insbesondere etwa zentral. Das in Richtung der Durchflusskammer 3 weisende Ende der Schraube 10 sitzt reibschlüssig in dem Dichtmittel 19, das seinerseits formschlüssig in einer Nut 23 im Gehäuse 4 des Kompensatorzapfhahns 1 aufgenommen ist. Ebenso sitzt das in Richtung des Anschlags 16 weisende Ende des stiftförmigen, mit dem Kompensator 12 verbundenen Bauteils 18 reibschlüssig in dem der Schraube 10 gegenüberliegenden Ende des Dichtmittels 19. In der in der 4 dargestellten geöffneten Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 kann demnach weder Luft von außen in die Durchflusskammer 3 noch Getränk von innen in den Belüftungskanal 20 eindringen, der im vorliegenden Fall eine Bohrung ist. Das Dichtmittel 19 ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahn 1 als in Form einer Ringdichtung ausgebildet. Grundsätzlich könnte es ausreichen, wenn nur das stiftförmige, mit dem Kompensator 12 verbundene Bauteil 18 oder der Kompensator 12 selbst mit dem Dichtmittel 19 zum Verschließen des Belüftungskanal 20 zusammenwirkt. Beim dargestellten Kompensatorzapfhahn 1 kann jedoch vermieden werden, dass von in den Belüftungskanals 20 unerwünschte Verunreinigungen eintreten, etwa aus den ineinandergreifenden Gewinden der den Anschlag 16 bildenden Schraube 10 und des Gehäuses 4 des Kompensatorzapfhahns 1.
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In der 5 ist der Kompensatorzapfhahn 1 in der geschlossenen Stellung dargestellt, in der der Handhebel 5 in der hinteren Stellung angeordnet ist. In dieser geschlossenen Stellung liegt der sich in Richtung des Anschlussstücks 2 verjüngende Kompensator 12 mit seinen umlaufend vorgesehenen Dichtflächen 21 an den korrespondierend ausgebildeten umlaufenden Dichtflächen 22 der Durchflusskammer 3 an. Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahn 1 sind die Dichtflächen 21 des Kompensators 12 ebenso wie die Dichtflächen 22 der Durchflusskammer 3 jeweils im kegelförmigen Abschnitt 11, 13 vorgesehen. Die Dichtflächen 21, 22 des Kompensators 12 und/oder der Durchflusskammer 3 können dabei rotationssymmetrisch sein oder sich aus verschiedenen ebenen Abschnitten zusammensetzen. Durch das Anliegen der Dichtflächen 21, 22 des Kompensators 12 und der Durchflusskammer 3 wird der Kompensatorzapfhahn 1 geschlossen, so dass kein Getränk mehr vom Anschlussstück 2 in Richtung der Ausflusstülle 6 nachströmen kann.
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Das Gehäuse 4 des Kompensatorzapfhahns 1 ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Kompensatorzapfhahn 1 zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teile 7, 8 des Gehäuses 4 mittels einer Überwurfmutter 9 miteinander verschraubt sind. Werden die beiden Teile 7, 8 des Gehäuses 4 voneinander getrennt, wird auch die Durchflusskammer 3 in zwei Teile unterteilt, um die Durchflusskammer 3 reinigen und den Kompensator 12 entnehmen zu können. Da an dem anschlussstückseitigen Teil 7 des Gehäuses kein nach innen weisendes Gewinde vorgesehen ist, kann ein solches auch nicht durch nachlaufendes Getränk verunreinigt werden. Das Gewinde weist nach außen. Nach innen weist dagegen das Gewinde der Überwurfmutter 9, das aber leicht gereinigt werden kann, ohne dass der anschlussstückseitige Teil 7 des Gehäuses 4 ebenfalls abgebaut, also von der Getränkeleitung getrennt werden muss.
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Wie insbesondere in der 6 dargstellt, ist das mit dem Kompensator 12 verbundene stiftförmige Bauteil 18 in der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 gerade aus dem Dichtmittel 19 herausgezogen, so dass zwischen dem Dichtmittel 19 und dem stiftförmigen Bauteil 18 ein Spalt zum Durchströmen von Luft aus dem Belüftungskanal 20 in die Durchflusskammer 3 verbleibt. Diese Belüftung stellt das vollständige Entleeren der Durchflusskammer 3 im Bereich zwischen dem Kompensator 12 und der Ausflusstülle 6 sicher. Hierfür reicht bereits ein sehr schmaler Spalt zwischen den stiftförmigen mit dem Kompensator 12 verbundenen Bauteil 18 und dem Dichtmittel 19. Der Spalt kann daher erst unmittelbar vor dem Erreichen der geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns 1 geöffnet werden, wobei der verbleibende Druck des Getränks nach dem Kompensator 12 im Wesentlichen dem Umgebungsdruck entspricht und im Wesentlichen kein weiteres Getränk mehr in die Durchflusskammer 3 strömt. Jedenfalls sind der Druck und der Volumenstrom des Getränks so gering, dass ein Eintreten von Getränk in den Belüftungskanal 20 vermieden werden kann.
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In der 7 ist eine Alternative des zuvor beschriebenen Kompensatorzapfhahns 1 dargestellt, bei dem der Handhebel 5 nicht oberhalb, sondern seitlich am Gehäuse 4 angebracht ist. Auch in diesem Fall ist der Handhebel 5 von einer hinteren geschlossenen Stellung des Kompensatorzapfhahns 1' in einer vordere geöffnete Stellung des Kompensatorzapfhahns 1' und zurück schwenkbar. Die Funktion entspricht dabei der Funktion des zuvor beschriebenen, in den 1 bis 6 dargestellten Kompensatorzapfhahns 1.
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Bei den Kompensatorzapfhähnen 1, 1' strömt das Getränk in der geöffneten Stellung über einen Ringraum zwischen dem Kompensator 12 und dem Gehäuse 4 entlang des Kompensators 12. Dabei verringert sich der Druck des Getränks allmählich, und zwar ohne dass übermäßig Kohlendioxid aus dem Getränk entweichen kann und ohne übermäßige Schaumbildung. Am Ende des Kompensators 12 oder des schmalen Ringraums angelangt ist der Druck des Getränks soweit reduziert, dass auch auf dem Weg zur Ausflusstülle 6 das Kohlendioxid nicht übermäßig ausgast und so zu einer unerwünscht starken Schaumbildung führt. Da nach dem Passieren des Kompensators 12 ein gleichmäßiger Strömungskanal für das Getränk in der Durchflusskammer 3 vorgesehen ist, der nahezu frei von plötzlichen Querschnittänderungen und plötzlichen Strömungsumlenkungen ist, kann der Druck des Getränks nach dem Passieren des Kompensators 12 noch verhältnismäßig hoch sein, ohne dass übermäßig Kohlendioxid entweicht. Somit ist es mit den beschriebenen Kompensatorzapfhähnen 1, 1' möglich, das Getränke sehr schnell zu Zapfen, weil infolge des Höheren Drucks am Ende des Ringspalts um den Kompensator 12 herum ein hoher Volumenstrom am Austritt der Ausflusstülle 6 erreicht werden kann.