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Die Erfindung betrifft eine Verpackung zum Transport von temperaturempfindlicher Ware, insbesondere Tiefkühlware, die bei einer Temperatur von –28°C bis –18°C transportiert werden muss. Dabei ist der Transport bei Umgebungstemperatur, also nicht in einem aktiv gekühlten Kühltransporter vorgesehen. Die Verpackung weist daher eine thermisch isolierende Umhüllung auf, die mit ihrer Innenseite einen Innenraum vollständig umschließt. Der Innenraum ist zur Aufnahme der temperaturempfindlichen Ware vorgesehen. Ferner weist die Verpackung passive Kühlelemente auf, die an der Innenseite der Umhüllung angeordnet sind.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Versandsystem mit Teilen für die erfindungsgemäße Verpackung sowie ein Verfahren zum Verpacken und Versenden von temperaturempfindlicher Ware.
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Verpackungen der eingangs genannten Art werden verwendet, wenn Tiefkühlware nicht in einem aktiv gekühlten Tiefkühltransport, sondern mit einem regulären Kurier-, Express- oder Paketdienstleister versendet werden soll. Ein derartiger Versand kann Vorteile haben, wenn die Ware schnell geliefert werden soll und nur so wenig Ware versendet werden soll, dass der Einsatz eines aktiv gekühlten Tiefkühltransporters allein für den Transport dieser Ware unrentabel wäre.
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Eine Verpackung dieser eingangs genannten Art ist aus
DE 10206109 C1 bekannt. Diese bekannte Verpackung soll eine für den Transport von Arzneimitteln, Laborproben, Blutproben, Zellproben usw. benötigte Temperaturstabilität sicher über 96 Stunden halten können. Alle Teile der Verpackung lassen sich ferner vor und nach dem Gebrauch der Verpackung flachliegend lagern. Allerdings müssen diese Teile zum Aufbau der Verpackung umständlich ineinander geschoben werden, so dass aus diesen Teilen lose aneinander liegende Lagen der thermisch isolierenden Umhüllung gebildet werden. Eine Lage wird dabei durch einen Innenkasten aus Polyurethan-Hartschaumplatten gebildet, welche zwar eine sehr gute thermische Isolierung ermöglichen, jedoch auch teuer sind.
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Es sind andere Verpackungen mit einer thermisch isolierenden Umhüllung bekannt, welche aus preiswerten Materialien als Einwegverpackung konzipiert sein können. Eine derartige Einwegverpackung kann als einteiliger Behälter mit einem darauf befindlichen Deckel konzipiert sein, da das Erfordernis einer platzsparenden Unterbringung für einen Rücktransport entfällt. Ein derartiger Behälter ist aus
DE 10228648 A1 bekannt. Allerdings soll damit lediglich eine Temperatur in einem Bereich von –15°C bis –5°C für eine gewisse Zeit gehalten werden können. Für den Transport von Tiefkühlware ist dieser bekannte Behälter daher ungeeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kosten für den Transport von temperaturempfindlicher Ware, insbesondere Tiefkühlware, in ungekühlter Umgebung, insbesondere mit einem regulären Kurier-, Express- oder Paketdienstleister, zu verringern.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Verpackung nach dem Patentanspruch 1, mit einem Versandsystem nach dem Patentanspruch 15 und mit einem Verfahren nach dem Patentanspruch 18. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei einer Verpackung zum Transport von temperaturempfindlicher Ware, mit einer thermisch isolierenden Umhüllung, die mit Ihrer Innenseite einen Innenraum vollständig umschließt, und mit passiven Kühlelementen, die an der Innenseite der Umhüllung angeordnet sind, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Umhüllung mehrere Segmente umfasst, die jeweils aus einem Verbund mit mehreren isolierenden Lagen gebildet sind.
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Die Segmente umschließen den Innenraum jeweils nur anteilig. Gemeinsam umschließen die Segmente den Innenraum jedoch vollständig. Dabei bilden die einzelnen Segmente jeweils eine Außenseite der Verpackung. Die Umhüllung ist somit segmentiert. Dadurch ist es möglich, die isolierenden Lagen in einem festen Verbund anzuordnen und dadurch eine besonders gute Isolationswirkung zu erzielen. Die einzelnen Segmente können vor Ihrer Verwendung kostengünstig gelagert und nach Ihrer Verwendung platzsparend dem Recycling zugeführt werden.
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Die Umhüllung kann darüber hinaus beispielsweise in ihrer Größe durch die Verwendung größerer oder kleinerer Segmente individuell an die im Innenraum aufzunehmende temperaturempfindliche Ware angepasst werden. Ferner ist es möglich nach dem Baukastenprinzip Umhüllungen mit unterschiedlicher Isolationswirkung sowie mit einer Aufnahmefähigkeit für eine unterschiedlich Anzahl von passiven Kühlelementen bereitzustellen. Die passiven Kühlelemente enthalten vorzugsweise Trockeneis. Alternativ kann ein anderes Kältemedium in den Kühlelementen verwendet werden, insbesondere wenn die Verpackung für den Transport einer temperaturempfindlichen Ware in einem anderen als dem bevorzugten Temperaturbereich von –28°C bis –18°C eingesetzt werden soll. Die passiven Kühlelemente werden vorzugsweise maschinell vor dem Gebrauch an der Innenseite der Umhüllung befestigt.
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Der Verbund weist vorzugsweise eine erste isolierende Lage und eine zweite isolierende Lage auf, wobei die zweite isolierende Lage in der Umhüllung auf der dem Innenraum zugewandten Seite der ersten isolierenden Lage angeordnet ist. Die erste isolierende Lage umgibt somit in der Umhüllung die zweite isolierende Lage. Dabei besteht die erste isolierende Lage vorzugsweise aus einem verfestigten Schaumstoff, insbesondere aus expandiertem Polystyrol, welches auch unter dem Handelsnahmen Styropor bekannt ist. Elemente aus verfestigtem Schaumstoff können kostengünstig hergestellt werden und weisen eine gute thermische Isolationsfähigkeit auf. Die zweite isolierende Lage ist vorzugsweise eine Luftpolsterfolie. Unter einer Luftpolsterfolie ist jegliche Art von Folie zu verstehen, welche Lufteinschlüsse aufweist. Die Luftpolsterfolie weist vorzugsweise zwei Lagen oder mehr als zwei Lagen aus Polyethylen (PE) auf, zwischen denen die Lufteinschlüsse angeordnet sind. Die Luftpolsterfolie ist ebenfalls kostengünstig in der Herstellung und ermöglicht zudem eine Zirkulation von Luft in Bereichen außerhalb der Lufteinschlüsse. Dadurch wird eine gleichmäßige Wärmeverteilung rings um den Innenraum der Verpackung erreicht.
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Besonders bevorzugt weist der Verbund wenigstens eine metallische Lage auf, welche unmittelbar an die zweite isolierende Lage angrenzt. Als metallische Lage ist bevorzugt eine Aluminiumfolie vorgesehen. Die metallische Lage reflektiert Wärmestrahlung und sorgt dadurch für eine zusätzliche Abschirmung des Innenraumes. Gemäß einer Ausführungsform ist die metallische Lage zwischen der ersten isolierenden Lage und der zweiten isolierenden Lage angeordnet. Gemäß einer anderen Ausführungsform bildet die metallische Lage in der Umhüllung die Innenseite der Umhüllung. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Verbund zwei metallische Lagen auf, welche beiderseits der zweiten isolierenden Lage angeordnet sind. Dank der metallischen Lage ist zudem ein verbesserter Schutz des Innenraumes vor Feuchtigkeit gegeben und die Eignung der Verpackung für den Transport von Lebensmitteln verbessert, da eine wasserdichte und hygienische Trennung des Innenraumes zur ersten isolierenden Lage gegeben ist.
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Üblicherweise werden Waren mittels Kurier-, Express- oder Paketdienstleistern in Faltschachteln aus Karton oder Wellpappe transportiert. Die erfindungsgemäße Verpackung kann ebenfalls innerhalb einer derartigen Faltschachtel als Umverpackung befördert werden. Alternativ oder zusätzlich weist jedoch bereits der Verbund der erfindungsgemäßen Verpackung eine Außenlage auf, welche in der Umhüllung die Außenseite dieser Umhüllung bildet. Die Außenlage besteht insbesondere aus Karton oder Wellpappe. Das Verpacken von temperaturempfindlicher Ware ist damit nochmals vereinfacht.
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Die erfindungsgemäße Verpackung ist bevorzugt in ihrer Form und Größe an die Erfordernisse des Versandes mit regulären Kurier-, Express- und Paketdienstleistern angepasst. Die Verpackung weist daher besonders bevorzugt eine Kastenform mit Abmessungen von jeweils maximal 80 cm in der Höhe, in der Breite und in der Tiefe auf. Entsprechend umfassen die Segmente bevorzugt eine Bodenplatte, einen Deckel und für die kastenförmige Ausgestaltung genau vier Seitenwände, welche zwischen der Bodenplatte und dem Deckel angeordnet sind. Bei anderer Form der Verpackung sind ebenfalls die Bodenplatte und der Deckel sowie mehr als zwei Seitenwände vorhanden.
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Die passiven Kühlelemente sind an der Innenseite der Umhüllung und damit an der Innenseite von wenigstens einem der Segmente befestigt. Hierfür weisen die jeweiligen Segmente jeweils wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme jeweils eines Kühlelementes auf. Vorzugsweise weist wenigstens eine Seitenwand wenigstens eine derartige Aussparung auf. Insbesondere weist genau eine Seitenwand oder weisen genau zwei Seitenwände oder weisen genau drei Seitenwände oder weisen genau vier Seitenwände jeweils wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme jeweils eines Kühlelementes auf. Die übrigen Seitenwände weisen hingegen keine Aussparung zur Aufnahme eines Kühlelementes auf, können jedoch ansonsten identische Abmessungen aufweisen. Je nach Kühlanforderung können somit Seitenwände ohne Aussparung, mit einer Aussparung, mit zwei Aussparungen oder mit mehr als zwei Aussparungen in unterschiedlichen Kombinationen für die Herstellung der Verpackung verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich weist der Deckel wenigstens eine Aussparung, insbesondere mehrere Aussparungen, zur Aufnahme jeweils eines Kühlelementes auf. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind vier Aussparungen für Kühlelemente im Deckel vorgesehen.
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Die Aussparungen für die Kühlelemente sind dabei bevorzugt durch Bereiche verringerter Dicke in einer Lage des Verbundes gebildet. Insbesondere sind die Aussparungen in der ersten Lage des Verbundes vorgesehen. Alle Lagen des Verbundes liegen auch im Bereich der Aussparungen unmittelbar aneinander an, so dass schließlich eine Aussparung im jeweiligen Segment bzw. in der Umhüllung gebildet ist, welche in der Umhüllung dem Innenraum zugewandt ist und von der in der Umhüllung dem Innenraum zugewandten Seite mit den passiven Kühlelementen bestückt werden kann. Die Tiefe der Aussparung entspricht dabei vorzugsweise der Dicke des darin anzuordnenden Kühlelementes, so dass die Verpackung mit den Kühlelementen an jeder einem jeweiligen Segment zugeordneten Seite eine im Wesentlichen zum Innenraum weisende, ebene Oberfläche aufweist. Die passiven Kühlelemente können auf ihrer in der Verpackung dem Innenraum zugewandten Seite über eine Eigenisolierung verfügen, um die Gleichmäßigkeit der Kühlung im Innenraum zu verbessern und den direkten Wärmeübertrag von der temperaturempfindlichen Ware auf die Kühlelemente zu begrenzen.
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Das Verpacken von temperaturempfindlicher Ware mittels der Erfindung ist mit geringem Zeitaufwand und damit kostengünstig möglich, da die einzelnen Segmente unkompliziert zusammengesetzt werden können und die Verpackung nachfolgend dennoch eine Umhüllung mit mehreren miteinander verbundenen isolierenden Lagen aufweist. Zur Verbindung der einzelnen Segmente miteinander ist bevorzugt ein Verschlussband vorgesehen, welches die Segmente der Verpackung beim Transport zumindest teilweise zusammenhält. Das Verschlussband ist insbesondere ein Gewebeband, welches vorzugsweise selbstklebend und damit ein Gewebeklebeband ist. Zur maschinellen Applizierung des Verschlussbandes weist der Deckel in der Umhüllung an vier Seiten des Deckels an der Außenseite der Umhüllung eine geglättete Oberfläche aus Polystyrol auf. Falls die Außenseite der Umhüllung durch die Außenlage, insbesondere aus Karton oder Wellpappe, gebildet ist, so ist die erste isolierende Lage aus Polystyrol im Wesentlichen von der Außenlage bedeckt. Für die Applizierung des Verschlussbandes können jedoch Aussparungen in der Außenlage vorgesehen sein, so dass die geglättete Oberfläche aus Polystyrol von außen zugänglich ist.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Versandsystem mit Segmenten für wenigstens eine erfindungsgemäße Verpackung, die Segmente umfassen dabei wenigstens eine Bodenplatte, wenigstens vier Seitenwände und wenigstens einen Deckel, die jeweils aus dem Verbund mit mehreren isolierenden Lagen gebildet sind. Insbesondere ist eine größere Anzahl unterschiedlich ausgebildeter und alternativ zu verwendender Segmente vorgesehen, die nach dem jeweiligen Einsatzzweck ausgewählt werden können. Vorzugsweise weist das Versandsystem daher Segmente ohne Aussparungen für Kühlelemente sowie Segmente mit jeweils wenigstens einer Aussparung für ein Kühlelement auf. Die Segmente mit Aussparungen für Kühlelemente sind dabei insbesondere Seitenwände und der Deckel.
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Bevorzugt weist das Versandsystem zudem ein Computerprogramm auf, welches bei Ausführung auf einem Computer nach einem Modell die für eine jeweilige Verpackung zu verwendenden Segmente auswählt. Zusätzlich wählt das Computerprogramm bei Ausführung auf einem Computer nach diesem Modell auch die Anzahl und Positionen der Kühlelemente aus. Die jeweilige Auswahl erfolgt dabei derart, um eine Temperatur im Innenraum von –28°C bis –18°C über einen Zeitraum von mindestens 72 Stunden aufrecht zu erhalten. Hierfür berücksichtigt das Modell vorzugsweise die Art der Ware, also das jeweilige Produkt oder die Wärmespeicherfähigkeit des jeweiligen Produktes, welche beispielsweise vom Feuchtigkeitsgehalt des Produktes abhängt. Alternativ oder zusätzlich berücksichtigt das Modell die Masse der Ware. Ferner wird alternativ oder zusätzlich durch das Modell die erwartete Umgebungstemperatur der Verpackung während des Transportes berücksichtigt. In die Schätzung der erwarteten Umgebungstemperatur kann beispielsweise auch die Jahreszeit einfließen. Alternativ oder zusätzlich wird schließlich auch die Ausgangstemperatur der Ware durch das Modell berücksichtigt.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verpacken und Versenden von temperaturempfindlicher Ware wird mit mehreren Segmenten, insbesondere des erfindungsgemäßen Versandsystems, die erfindungsgemäße Verpackung zusammengesetzt, in deren Innenraum sich die temperaturempfindliche Ware befinden kann. Bevor die Verpackung zusammengesetzt wird, werden vorzugsweise mittels des Computerprogrammes nach dem Modell die jeweils zu verwendenden Segmente sowie alternativ oder zusätzlich die Anzahl und Positionen der Kälteelemente ausgewählt, um die Temperatur im Innenraum von –28°C bis –18°C über den Zeitraum von mindestens 72 Stunden aufrecht zu erhalten. Vor dem Verpacken der Ware werden die Kühlelemente vorzugsweise maschinell an den Segmenten befestig. Die passiven Kühlelemente brauchen daher nicht manuell appliziert werden, so dass eine Person, welche die temperaturempfindliche Ware verpackt, jeglichen Kontakt mit den passiven Kühlelementen vermeiden kann. Das Risiko von Kälteschäden bei dieser Person ist damit stark vermindert. Beim Verpacken wird aus der Bodenplatte und den Seitenwänden, insbesondere maschinell, zunächst ein Behälter zusammengesetzt. Nach dem Befüllen des Behälters mit der temperaturempfindlichen Ware wird der Behälter mittels des Deckels, insbesondere maschinell, verschlossen. Dabei wird der Deckel vorzugsweise mittels des Verschlussbandes manuell oder maschinell an angrenzenden Segmenten der Verpackung befestigt. Vorzugsweise wird das Verschlussband an der geglätteten Oberfläche des Deckels aus Polystyrol appliziert.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus den Ausführungsbeispielen, die anhand der beigefügten Zeichnungen nachfolgend beschrieben werden. In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine Verpackung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von oben;
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2: ein Segment in Form einer kurzen Seitenwand, welches Teil einer Umhüllung der Verpackung gemäß 1 ist, in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von oben;
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3: ein zum Segment gemäß 2 alternativ einsetzbares Segment in Form einer kurzen Seitenwand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von oben;
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4: ein Segment in Form einer langen Seitenwand, welches Teil einer Umhüllung der Verpackung gemäß 1 ist, in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von oben;
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5: ein zum Segment gemäß 4 alternativ einsetzbares Segment in Form einer langen Seitenwand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von oben;
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6: ein zum Segment gemäß 4 alternativ einsetzbares Segment in Form einer kurzen Seitenwand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von oben;
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7: ein Segment der Umhüllung der Verpackung gemäß 1 in Form eines Deckels in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Ansicht von unten;
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8: den Deckel gemäß 7 in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von der Seite;
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9: ein zum Deckel gemäß 7 alternatives Segment in Form eines Deckels gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Ansicht von unten;
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10: den Deckel gemäß 9 in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von der Seite;
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11: ein Segment der Umhüllung der Verpackung von 1 in Form einer Bodenplatte gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Ansicht von oben und
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12: die Bodenplatte von 11 in vereinfachter schematischer Darstellung in einer Schnittansicht von der Seite.
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In allen Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Verpackung dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Die Verpackung 1 ist für den Transport von temperaturempfindlicher Ware, insbesondere Tiefkühlware, vorgesehen. Bei der Tiefkühlware kann es sich um Lebensmittel handeln, die bei einer Temperatur von –18°C bis –28°C dauerhaft gekühlt werden müssen. Die Kühlung erfolgt mit nicht dargestellten passiven Kühlelementen, welche beispielsweise Trockeneis enthalten.
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Die Verpackung 1 weist eine thermisch isolierende Umhüllung 2 auf, welche mit ihrer Innenseite einen Innenraum 3 vollständig umschließt. Der Innenraum 3 ist zur Aufnahme der temperaturempfindlichen Ware vorgesehen. Die passiven Kühlelemente können an der Innenseite der Umhüllung 2 befestigt werden. Die Umhüllung 2 weist zwei baugleiche Segmente in Form einer linken kurzen Seitenwand 4 und in Form einer rechten kurzen Seitenwand 5 auf. Das Segment 4 ist in 2 einzeln dargestellt. Weiter weist die Umhüllung 2 baugleiche Segmente in Form einer vorderen langen Seitenwand 6 und in Form einer hinteren langen Seitenwand 7 auf. Das Segment 6 ist einzeln in 4 dargestellt.
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Der Innenraum 3 wird unten durch ein als Bodenplatte 8 ausgebildetes Segment der Umhüllung 2 begrenzt. Die Bodenplatte 8 ist einzeln in den 11 und 12 dargestellt. Die Seitenwände 4, 5, 6 und 7 bilden zusammen mit der Bodenplatte 8 einen Behälter, in welchem die temperaturempfindliche Ware hineingelegt oder eingefüllt werden kann. Nachfolgend wird der Behälter mit einem in 1 nicht dargestellten Deckel verschlossen, wobei der Deckel ein weiteres Segment der Umhüllung 2 bildet.
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Alle Segmente 4, 5, 6, 7 und 8 der Umhüllung 2 weisen im Ausführungsbeispiel gemäß 1 einen gleichartigen Aufbau auf. Die einzelnen Lagen in den Segmenten 4, 5, 6, 7 und 8 werden daher mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. In 1 sind die Lagen aus Gründen der Übersichtlichkeit nur für die linke kurze Seitenwand 4 bezeichnet. In einer Betrachtung der Umhüllung 2 von außen nach innen ist zunächst eine Außenlage 9 aus Karton oder Wellpappe vorgesehen. Die Dicke der Außenlage 9 beträgt 2 mm bis 10 mm, vorzugsweise 5 mm. An die Außenlage 9 schließt sich eine erste isolierende Lage 10 aus expandiertem Polystyrol an. Die erste isolierende Lage 10 weist eine Dicke von 20 mm bis 40 mm, insbesondere 30 mm, auf. Weiter innen sind eine erste metallische Lage 11 in Form einer Aluminiumfolie, eine zweite isolierende Lage 12 in Form einer Luftpolsterfolie und eine zweite metallische Lage 13 in Form einer Aluminiumfolie vorgesehen. Die zweite isolierende Lage 12 in Form der Luftpolsterfolie ist somit beidseitig von Aluminiumfolie umgeben. Die Dicke der zweiten isolierenden Lage, also der Luftpolsterfolie, beträgt zwischen 5 mm und 15 mm, vorzugsweise etwa 10 mm. Die Dicke der metallischen Lagen 11 und 13, also der Aluminiumfolien, beträgt 0,01 mm bis 0,03 mm, vorzugsweise etwa 0,02 mm.
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3 zeigt ein Segment in Form einer linken kurzen Seitenwand 4, welches sich von der linken kurzen Seitenwand 4 gemäß 2 lediglich dadurch unterscheidet, dass in der Seitenwand 4' eine Aussparung 14 zur Aufnahme eines passiven Kühlelementes vorgesehen ist. Die Aussparung 14 ist dadurch gebildet, dass die erste isolierende Lage 10 bereichsweise vergleichsweise dünner ausgebildet ist. Beispielsweise weist die erste isolierende Lage 10 im Bereich der Aussparung 14 lediglich eine Dicke von 10 mm bis 25 mm, insbesondere von 15 mm bis 20 mm, auf. Insbesondere ist die Dicke der ersten isolierenden Lage 10 im Bereich der Aussparung 14 gegenüber der Dicke außerhalb der Aussparung 14 um 5 mm bis 15 mm, insbesondere um etwa 10 mm, verringert.
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Die Aussparung 14 kann daher ein passives Kühlelement entsprechender Dicke, also beispielsweise mit einer Dicke von etwa 10 mm, aufnehmen, ohne dass das passive Kühlelement gegenüber der Innenseite der Umhüllung 2 in der Umgebung des Kühlelementes in den Innenraum 3 vorstehen würde.
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In den 5 und 6 sind Segmente in Form von vorderen langen Seitenwänden 6' und 6'' dargestellt, welche sich von der vorderen langen Seitenwand 6 gemäß 4 durch eine Aussparung 14 bzw. zwei Aussparungen 14 unterscheiden. Die Aussparungen 14 in den 5 und 6 sind entsprechend der Aussparung 14 in der linken kurzen Seitenwand 4' aus 3 ausgebildet.
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Die 7 und 8 zeigen ein als Deckel 15 ausgebildetes Segment der Umhüllung 2 der Verpackung 1. Der Deckel 15 ist in der Abbildung gemäß 1 oberhalb der Schnittebene angeordnet und daher in 1 nicht sichtbar. 7 zeigt den Deckel 15 von unten, also mit der dem Innenraum 3 zugewandten Oberfläche. Der Deckel 15 ist in Bezug auf die Anordnung seiner Lagen analog zu den übrigen Segmenten 4, 4', 5, 6, 6', 6'', 7 und 8 ausgebildet. In seiner Ausbildung entspricht der Deckel 15 der Bodenplatte 8, weist jedoch vier Aussparungen 14 auf, die entsprechend den Aussparungen 14 in den Segmenten 4', 6' und 6'' ausgebildet sind. Eine Kühlung des Innenraumes 3, welche eine Erwärmung durch die Umhüllung 2 ungefähr kompensiert, kann somit mittels den hier nicht dargestellten passiven Kühlelementen in den Aussparungen 14 des Deckels 15 erfolgen.
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In den 9 und 10 ist ein alternativ zum Deckel 15 verwendbares als Deckel 15' ausgebildetes Segment dargestellt, welches identisch zur Bodenplatte 8 ausgebildet sein kann. Zumindest der prinzipielle Aufbau mit den einzelnen isolierenden Lagen sowie vorzugsweise auch die Abmessungen des Deckels 15' sowie der Bodenplatte 8 sind zueinander identisch. Der Deckel 15' weist keine Aussparungen für Kühlelemente auf. Bei seinem Einsatz ist daher zumindest eine der Seitenwände 4', 6' oder 6'' mit insgesamt wenigsten einer Aussparung 14 für ein passives Kühlelement vorgesehen.
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Alle Segmente 4, 4', 5, 6, 6', 6'', 7, 8, 15 und 15' sind gemäß einer ersten Ausführungsform dargestellt, in welchen die zweite isolierende Lage 12 von den metallischen Lagen 11 und 13 umgeben ist. Gemäß nicht dargestellten alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsformen entfällt eine der metallischen Lagen 11 oder 13.
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Alle Segmente 4, 4', 6, 6', 6'', 7, 8, 15 und 15' sowie alternativ oder zusätzlich die Segmente in nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung sind Teil eines erfindungsgemäßen Versandsystems, welches es ermöglicht, flexibel aus den unterschiedlichen Segmenten die Verpackung 1 oder eine alternative Verpackung zusammenzusetzen. Je nach benötigtem Volumen des Innenraumes 3 können dabei auch Segmente unterschiedlicher Größe zum Einsatz kommen. Die Isolierung der Umhüllung sowie die passive Kühlung können durch die Auswahl geeigneter Segmente derart an die Art der Ware, die Masse der Ware, die erwartete Umgebungstemperatur der Verpackung während des Transportes sowie die Ausgangstemperatur der Ware angepasst werden, dass eine Temperatur im Innenraum 3 von –28°C bis –18°C über einen Zeitraum von mindestens 72 Std. aufrechterhalten werden kann. Vorzugsweise erfolgt die Auswahl der geeigneten Segmente computergestützt anhand eines Modells. Das Verpacken der temperaturempfindlichen Ware und somit das Zusammensetzen der Verpackung 1 kann ebenfalls maschinell oder zumindest maschinengestützt erfolgen. Insbesondere wird zum Verschließen der Verpackung 1 mittels des Deckels 15, 15' ein Gewebeband an vier Seiten des Deckels 15, 15' appliziert. Dabei wird das Gewebeband vorzugsweise nicht an der Außenlage 9, sondern an einer geglätteten Oberfläche der ersten isolierenden Lage 10 appliziert. Hierfür können Lücken in der Außenlage 9 vorgegeben sein.
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Insgesamt ermöglicht die Erfindung den kostengünstigen Versand von Tiefkühlware über einen Zeitraum von mindestens 72 Stunden und damit mit regulären Kurier-, Express- und Paketdienstleistern. Nach dem Gebrauch können die Einzelteile der Verpackung 1 dem Recycling zugeführt werden. Ein Rücktransport der Verpackung 1 zum Absender ist nicht erforderlich, da alle Teile der Verpackung 1 kostengünstig in Massenfertigung gefertigt werden können und der Einsatz als Einwegverpackung kostengünstiger ist als der Rücktransport der Verpackung 1. Die Erfindung kombiniert die Kühlleistung von bekannten teuer herzustellenden Mehrwegverpackungen mit den Kostenvorteilen einer Einwegverpackung und einer vereinfachten Handhabung beim Verpacken der Tiefkühlware und kann aufgrund ökonomischer und ökologischer Vorteile gegenüber bekannten Versandlösungen neue Märkte beim Versand von Tiefkühlware eröffnen.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10206109 C1 [0004]
- DE 10228648 A1 [0005]