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Die Erfindung betrifft eine Armlehne für einen Innenraum eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Kraftwagen mit einer solchen Armlehne. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Armlehne gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 9.
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Personenkraftwagen weisen in ihrem Innenraum üblicherweise zumindest jeweilige Armlehnen an den jeweils seitlich zugehörigen Seitentüren auf. Insbesondere bei höherwertigen Fahrzeugen ist überdies sowohl eine Mittelarmlehne zwischen jeweiligen Fahrzeugsitzen einer vorderen Fahrzeugsitzreihe als auch gegebenenfalls einer hinteren Fahrzeugsitzreihe vorgesehen. Die Armlehnen umfassen dabei einen jeweiligen Auflagebereich, auf welchem zumindest ein Teil des Arms, insbesondere eine Hand- und/oder Unterarm eines Fahrzeuginsassen, auflegbar ist. Hierdurch ergibt sich für den jeweiligen Passagier eine komfortable und entspannte Sitzmöglichkeit.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Armlehne, einen Kraftwagen mit einer solchen Armlehne sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Armlehne zu schaffen, durch welche der Komfort für den jeweiligen Fahrzeuginsassen weiter erhöht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Armlehne mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Armlehne mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Armlehne der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher sich der Komfort eines jeweiligen Fahrzeuginsassen weiter steigern lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Armlehne eine Massageeinrichtung aufweist, mittels welcher der Arm des Fahrzeuginsassen massiert werden kann. Insbesondere neben entsprechenden Einrichtungen zur Klimatisierung, Sitzheizung und Sitzbelüftung sowie entsprechenden Massagesitzen, wie diese beispielsweise bereits aus der
DE 10 2010 008 939 A1 bekannt sind, ist demzufolge mit der erfindungsgemäßen Armlehne eine weitere Möglichkeit geschaffen, zur Entspannung und zum gesteigerten Komfort des Sitzinsassen beizutragen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass gerade die Massage zumindest eines Teil des im täglichen Leben hoch beanspruchten jeweiligen Armes, also beispielsweise der Hand, des Unterarms oder des Oberarms, zu einer erheblichen Entspannung des jeweiligen Fahrzeuginsassen und zur Erhöhung von dessen Wohlbefinden beiträgt. Dabei hat sich insbesondere gezeigt, dass Verspannungen im Bereich dieser freien Extremitäten sowie Gelenkveränderungen insbesondere im Bereich der Hände bei Menschen weit verbreitet sind und demzufolge eine Behandlung des jeweiligen Arms beziehungsweise eines Teiles davon zu einer erheblichen Verbesserung des Wohlbefindens und des Komforts des Sitzinsassen beiträgt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Massageeinrichtung wenigstens ein Massageelement auf, welches elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigt werden kann. Als elektrisch betätigbare. Massageelemente kommen insbesondere Rollen, Walzen oder Stifte oder dergleichen mit massierender Wirkung in Betracht, welche durch einen entsprechenden elektrischen Antrieb, beispielsweise mittels eines Aktuators, zu betätigen sind. Als hydraulische, pneumatische oder dergleichen mit einem Medium beaufschlagbare Massageelemente kommen insbesondere Kissen oder dergleichen in Betracht, deren Form beziehungsweise Volumen sich durch entsprechende Beaufschlagung mit dem Medium verändern kann. Es ist klar, dass hierbei auch Kombinationen der beschriebenen Antriebe oder Massageelemente zum Einsatz kommen können. Die Wahl des Massageelements hängt dabei beispielsweise von der Gestalt und Größe des Auflagebereichs der Armlehne oder von der Ausgestaltung der Armlehne insgesamt ab.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn der Auflagebereich der Armlehne eine Abdeckung aufweist, unterhalb welcher wenigstens ein Massageelement der Massageeinrichtung angeordnet ist. Mit anderen Worten ist es bei dieser Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, mittels der Abdeckung, welche beispielsweise einen Bezug aus einem Stoff, einem Leder oder einem Kunststoff oder dergleichen umfassen kann, das eigentliche, wenigstens eine Massageelement der Massageeinrichtung zu kaschieren. Somit ergibt sich insgesamt eine unauffällige Anordnung des jeweiligen Massageelements unterhalb der flexiblen Abdeckung beziehungsweise in die Armlehne integriert, so dass die Massageeinrichtung zumindest im Wesentlichen von Außen nicht erkennbar ist. Die Abdeckung ermöglicht dabei auch eine einfache Reinigung der Armlehne.
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Gleichwohl kann es auch vorgesehen sein, dass entsprechende Massageelemente wie beispielsweise sich bewegende Rollen, Walzen oder Zapfen oder dergleichen vorgesehen sind, welche unmittelbar mit jeweiligen Teilen des Arms des entsprechenden Fahrzeuginsassen in Kontakt kommen. In diesem Fall ergibt sich eine besonders unmittelbare und intensive Massagemöglichkeit für den Arm des jeweiligen Fahrzeuginsassen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Massageeinrichtung wenigstens ein Heiz- und/oder Kühlelement aufweist. Durch geeignete Heizung oder Kühlung des zu massierenden Teils des Arms kann somit die Massagefunktion des wenigstens einen Massageelements entsprechend unterstützt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Massageeinrichtung eine Steuereinheit, welche über ein zentrales Infotainmentsystem des Kraftwagens ansteuerbar ist. Somit kann die Massageeinrichtung optimalerweise in ein Funktionssystem anderer Einrichtungen zur Erhöhung des Komforts des jeweiligen Fahrzeuginsassen eingebettet werden. So kann beispielsweise die Massagefunktion der Massageeinrichtung auf die Fahrzeugklimatisierung, eine Sitzheizung- und/oder Sitzbelüftung oder aber einer Massagefunktion des Fahrzeugsitzes abgestimmt werden. Durch das entsprechende Infotainmentsystem hat der jeweilige Fahrzeuginsasse dabei auf einfache Weise entsprechende Einstellungsmöglichkeiten der jeweiligen Funktionen, um einen für ihn individuell optimierten Komfort zu erreichen.
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Die vorstehend im Zusammenhang der erfindungsgemäßen Armlehne genannten Vorteile gelten in eben solcher Weise für den erfindungsgemäßen Kraftwagen gemäß Anspruch 7. Dieser zeichnet sich des Weiteren dadurch aus, dass die Massageeinrichtung insbesondere während eines autonomen Fahrbetriebs des Kraftwagens schaltbar ist. In einem derartigen autonomen beziehungsweise pilotierten Fahrbetrieb, bei welchem insbesondere der Fahrer keinen oder nur einen teilweisen Einfluss auf die Fahrfunktion des Kraftwagens hat, kann die erfindungsgemäße Armlehne beziehungsweise deren Massageeinrichtung in optimaler Weise zur Entspannung des jeweiligen Fahrzeuginsassen, insbesondere des Fahrers, beitragen. Dabei bietet sich der autonome Fahrbetrieb insbesondere zur Massage des jeweiligen Fahrzeuginsassen an, da dessen Entspannung die Verkehrssicherheit nicht negativ beeinflusst.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Armlehne und dem erfindungsgemäßen Kraftwagen beschriebenen Vorteile gelten überdies auch für das Verfahren zum Betreiben einer Armlehne gemäß Patentanspruch 9. Dieses Verfahren zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Massageeinrichtung nach Erreichen eines Grenzwertes automatisch abgeschaltet wird. Dieser Grenzwert kann beispielsweise ein Zeitwert oder ein durch einen Sensor ermittelter Wert sein, so dass beispielsweise die Massageeinrichtung mit hinreichendem Zeitabstand vor einer Schädigung der Gesundheit des jeweilig massierten Fahrzeuginsassen beendet wird.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine ausschnittsweise Perspektivansicht auf einen Innenraum eines Personenkraftwagen, bei dem im Nahbereich jeweiliger Fahrzeugsitze einer vorderen Fahrzeugsitzreihe zur Fahrzeugaußenseite hin jeweils eine Armlehne im Bereich einer Seitentürverkleidung und zur Fahrzeugmitte hin oberhalb einer Mittelkonsole eine für beide Fahrzeugsitze vorgesehene Mittelarmlehne vorgesehen ist, wobei die Armlehnen jeweils eine Massageeinrichtung aufweisen, mittels welcher ein zugehöriger Arm eines Fahrzeuginsassen entsprechend massiert werden kann; und
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2 eine schematische Darstellung der jeweiligen Fahrzeugsitze der vorderen Fahrzeugsitzreihe sowie der außenseitig angeordneten Armlehnen der Seitenverkleidung und der Mittelarmlehne, sowie einer Anzeigeeinrichtung eines Infotainmentsystems des Kraftwagens.
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In 1 ist in einer ausschnittsweisen Perspektivansicht durch ein Seitenfenster einer fahrerseitigen Seitentür 10 ein Innenraum 12 eines Personenkraftwagens im Bereich einer vorderen Fahrzeugsitzreihe dargestellt. Diese vordere Fahrzeugsitzreihe umfasst einen Fahrersitz 14 und einen Beifahrersitz 16, sowie eine Mittelkonsole 18, welche sich in Fahrzeuglängsrichtung bis hinter eine jeweilige Rückenlehne der Fahrzeugsitze 14, 16 erstreckt.
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Jeweils zur Fahrzeugaußenseite hin ist der jeweilige Sitzplatz des Fahrersitzes 14 beziehungsweise des Beifahrersitzes 16 durch eine jeweilige Türinnenverkleidung 20 der korrespondierenden Seitentür 10 begrenzt. Jede der Türinnenverkleidungen 20 umfasst dabei eine Armlehne 22 mit einem nach oben gewandten Auflagebereich 24, auf welchem zumindest ein Teil eines jeweiligen Arms, welcher sich in eine Hand, einen unterarm sowie einen Oberarm unterteilt, auflegbar ist. Vorliegend ist insbesondere ein Unterarm und/oder eine Hand eines jeweiligen Fahrzeuginsassen auflegbar.
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Eine weitere Armlehne 26 ist seitlich und in einem rückwärtigen Bereich der Mittelkonsole 18 angeordnet und wird üblicherweise auch als Mittelarmlehne bezeichnet. Diese Armlehne 26 kann – wie im vorliegenden Fall – einteilig gestaltet sein und sowohl zur Armauflage für einen Fahrzeuginsassen auf dem Fahrersitz als auch auf dem Beifahrersitz dienen. Gleichfalls wäre es auch denkbar, getrennte Armlehnen 26 für die Fahrer- und Beifahrerseite zu haben.
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Wie nun in 2 in einer symbolischen Darstellung gezeigt ist, weist jede der gezeigten Armlehnen 22, 26, welche innen- beziehungsweise außenseitig des jeweils zugehörigen Fahrzeugsitzes 16, 18 angeordnet sind, jeweils wenigstens eine symbolisch beziehungsweise gestrichelt angedeutete Massageeinrichtung 28 mit wenigstens einem nicht weiter erkennbaren Massageelement auf. Die Mittelarmlehne 26 kann dabei – wie hier – für den Insassen jedes Fahrzeugsitzes 16, 18 eine separate Massageeinrichtung 28 oder aber – in einer einfachen Ausführungsform – auch lediglich eine für beide Fahrzeugsitze 16, 18 aufweisen.
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Die jeweilige Massageeinrichtung 28 ist dabei vorzugsweise im jeweiligen Auflagebereich 24 beziehungsweise 30 der entsprechenden Armlehne 22 beziehungsweise 26 angeordnet und umfasst wenigstens ein Massageelement, welches zur Massage entsprechend bewegt und/oder in seiner Form verändert werden kann. Beispielsweise ist es hierbei insbesondere denkbar, das Massageelement elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch zu betätigen. Die elektrische Betätigung kann beispielsweise mittels wenigstens eines Aktuators erfolgen, durch den eine oder mehrere Rollen, Walzen, Stifte oder dergleichen bewegt werden. Bei pneumatischem oder hydraulischem Antrieb kann insbesondere ein entsprechendes Kissen oder aber ein Kolben betätigt werden.
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Das jeweilige Massageelement kann dabei unterhalb einer Abdeckung des Auflagebereichs 24, 30 angeordnet sein, so dass dieses von Außen zumindest im Wesentlichen kaschiert ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil einer sehr diskreten Anordnung und ermöglicht überdies, dass der jeweilige Auflagebereich 24, 30 einfach gereinigt werden kann. Die jeweilige Abdeckung des entsprechenden Auflagebereichs 24, 30 kann dabei beispielsweise aus einem flexiblen Material bestehen, welche eine entsprechend mittelbare Massage des entsprechenden Teils des Arms durch die Abdeckung hindurch ermöglicht. Außerdem kann die Abdeckung beispielsweise einen Bezug aus Stoff, Leder, Kunststoff oder dergleichen umfassen.
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Alternativ hierzu können die jeweiligen Massageelemente auch so gestaltet beziehungsweise angeordnet sein, dass diese unmittelbar mit dem jeweiligen Teil des Arms in Kontakt kommen. Hierdurch ergibt sich eine besonders intensive Massagewirkung.
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Die jeweilige Massageeinrichtung kann überdies ein jeweiliges Heiz- und/oder Kühlelement aufweisen, welches beispielsweise in den jeweiligen Auflagebereich 24, 30 der entsprechenden Armlehne 22, 26 integriert ist. Hierbei wäre beispielsweise ein elektrisch betätigbares Widerstandsheizelement oder Peltierelement oder dergleichen denkbar. Darüber hinaus kann jedoch auch ein elektrischer Infrarotstrahler oder dergleichen zum Einsatz kommen, welcher in die Armlehne 22, 26 unmittelbar integriert ist oder aber von dieser beabstandet angeordnet ist. Durch diese Heizelemente wird einerseits die Temperatur an den jeweiligen Auflagebereichen 24, 30 der entsprechenden Armlehnen 22, 26 erhöht und gleichzeitig das Wohlbefinden des entsprechenden Fahrzeuginsassen gesteigert.
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Zur Steuerung der jeweiligen Massageeinrichtung ist im vorliegenden Fall eine nicht weiter erkennbare Steuereinheit vorgesehen, welche über ein zentrales Infotainmentsystem des Personenkraftwagens, von welchem in 2 eine Anzeigeeinrichtung 32 symbolisch angedeutet ist, ansteuerbar ist. Das Infotainmentsystem selbst ist dabei über eine in 1 oberseitig in einem vorderen Bereich der Mittelkonsole 18 angeordnete Bedieneinheit 34 bedienbar. Durch Einbindung der jeweiligen Massageeinrichtung 28 in das Infotainmentsystem kann insbesondere das Zusammenspiel jeweiliger Funktionen des Innenraums 12 des Kraftwagens mit der Massageeinrichtung eingestellt werden.
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Die jeweilige Massageeinrichtung innerhalb der zugehörigen Armlehne 22, 26 eignet sich dabei insbesondere auch für Kraftwagen, welche in einem autonomen Fahrbetrieb betrieben werden können. Einen solchen autonomen Fahrbetrieb beziehungsweise während eines derartigen pilotierten Fahrens kann der jeweilige Fahrzeuginsasse, insbesondere der Fahrer, die Zeit zumindest teilweise zur Entspannung nutzen. Gerade in dieser Zeitspanne eignet sich die jeweilige Massageeinrichtung in besonders hohem Maße, um zum Wohlbefinden des jeweiligen Fahrzeuginsassen beizutragen. Wird hingegen der Kraftwagen in einem Fahrmodus betrieben, welcher die Aufmerksamkeit insbesondere des Fahrers, erfordert, so kann es gegebenenfalls vorgesehen sein, dass das Betreiben der Massageeinrichtungen zumindest auf der Fahrerseite unmöglich ist.
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Beim Betreiben der jeweiligen Massageeinrichtung kann es des Weiteren vorgesehen sein, dass ein An- oder Abschalten oder aber eine Veränderung des Betriebsmodus der Massageeinrichtung in Abhängigkeit des Erreichens eines Grenzwertes erfolgt. So kann beispielsweise eine Zeitgrenze vorgesehen sein, welche zur Vermeidung von Gesundheitsschäden ein entsprechendes Massageprogramm automatisch begrenzt. Hierbei können auch diverse Sensoren im Bereich der Armlehnen 22, 26, also in deren Auflagebereich 24, 30 vorgesehen sein, um beispielsweise entsprechende Temperaturen, Bewegungen oder dergleichen zu überwachen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010008939 A1 [0005]