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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Knacken von Baum- und Haselnüssen gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Vorrichtungen zum Knacken von Baum- und Haselnüssen, kurz Nussknacker, sind in unzähligen Ausführungen bekannt. Zum einen werden zum Knacken von Nüssen Zangen verwendet, mit denen die Schale der Nüsse durch Zusammendrücken gesprengt wird. Dabei werden die Nüsse derart in den Nussknacker eingelegt, dass die Kräfte im Wesentlichen quer zur Längsachse der Nuss wirken. Es sind auch Nussknacker bekannt, bei denen die Nuss in eine Bohrung in einem Gehäuse eingelegt und mit einer von einer Spindel angetriebenen Platte zusammengedrückt wird. Auch hier liegt die Nuss beziehungsweise die Längsachse quer zur Vorschubrichtung der Spindel. Eine andere Variante zum Knacken einer Nuss ist ein Schlag mit einem Hammer, der meist nicht erfolgreich ist, weil dadurch der Kern der Nuss ebenfalls zertrümmert wird.
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Weiter ist ein sogenannter Nusskubus bekannt, welcher einen Würfel umfasst, in dessen Seitenflächen kalottenähnliche Vertiefungen unterschiedlicher Grösse eingelassen sind. Zum Knacken einer Nuss wird diese in eine flache Kalotte eingelegt. Die Nuss liegt bei dieser Vorrichtung zu maximal einem Viertel in der Vertiefung; die restlichen drei Viertel oder mehr der Schale überragen die Oberfläche der jeweiligen Seitenoberflächen des aus Holz bestehenden Würfels. Mit einem zweiten Würfel aus Holz, an dem keine Vertiefungen in den Seitenoberflächen eingelassen sind, und der als Schlaginstrument dient, wird die Nuss zerschlagen. Der Umgang mit einer solchen Vorrichtung braucht sehr viel Fingerspitzengefühl, um die Nuss, wie auch bei den anderen bekannten Nussknackern, nicht total zu zerquetschen, das heisst so zu zerschlagen, dass der Nusskern selbst nicht in viele kleine Stücke zerfällt. Ein dosierter Schlag mit dem Würfel, der Schlag könnte auch mit einem Hammer vorgenommen werden, bei dem nur die Schale der Nuss bricht, aber nicht der Nusskern zerquetscht wird, ist schier unmöglich.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Nussknacker zu schaffen, mit dem auch ungeübte Personen Nüsse einfach und einwandfrei knacken können, das heisst die Schale aufbrechen können, ohne dass der Kern zerquetscht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
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Durch die Dimensionierung der Vertiefung in der Weise, dass eine Baumnuss die Oberfläche der Nussaufnahme, zum Beispiel ein Klotz aus Holz, nur geringfügig überragt, wird erreicht, dass die Wirkung eines Hammerschlags wohl das Zerspringen der Schale der Baumnuss bewirkt, jedoch der Kern als Ganzes erhalten bleibt, weil der Weg des Hammers nach dem Auftreffen auf die Spitze der Schale der Baumnuss nur wenige Millimeter beträgt, jedoch genügt, um die Schale radial zu sprengen. In einer besonderen Ausgestaltung der Vorrichtung ist am Boden der ersten Vertiefung eine zweite Vertiefung ausgebildet, die es ermöglicht, die Baumnuss derart kippsicher anzuordnen, dass deren Spitze die Oberfläche der Aufnahme wenig überragt und folglich der Schlag durch den Hammer nur die Spitze, die als Sollbruchbasis wirkt, trifft. Da die Spitze der Baumnuss im Innern nicht durch den Kern gefüllt ist, kann durch den Schlag auf die Spitze der Kern nicht verletzt werden, sondern die beiden Schalenhälften trennen sich entlang deren Verbindungsstellen und legen den Kern der Baumnuss frei. Durch die geeignete Wahl des Durchmessers der Vertiefung, das heisst der Durchmesser der Vertiefung ist grösser als der Durchmesser der Baumnuss, und insbesondere die Tiefe der Vertiefung kann die Schale beim Schlag seitlich ausweichen und so sich radial vom Kern entfernen und diesen freigeben.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung kann die zweite Vertiefung radial nach aussen gerichtete Ausbuchtungen aufweisen, in denen der Wulst im Kontaktbereich der zwei Schalenhälften der Baumnuss zu liegen kommt. Dadurch erhöht sich die Standfestigkeit und das Ausrichten der Spitze der Baumnuss im Zentrum der Vertiefungen wird dadurch vereinfacht.
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Da sich Haselnüsse beziehungsweise deren Schale nicht exakt gleich wie die Schalen von Baumnüssen verhalten, ist auf der Rückseite der Vorrichtung eine Nut mit sich vergrössernder Tiefe eingelassen. Die Haselnüsse werden an geeigneter Stelle in die Nut eingelegt, so dass sie nur wenige Millimeter, beispielsweise weniger als drei Millimeter die Oberfläche der Vorrichtung überragen. Der Schlag mit einem Hammer trifft dann auf eine Seitenfläche der Haselnuss und lässt diese springen. Da die Schale der Haselnuss nicht aus zwei Hälften besteht, spielt es keine Rolle, welcher Bereich des Mantels zwischen der stumpfen und der weniger stumpfen Seite den Schlag erhält.
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Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele für Baum- und Haselnüsse wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen schematischen Querschnitt durch die Vorrichtung zum Knacken von Baumnüssen,
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2 einen schematischen Querschnitt durch die Vorrichtung zum Knacken von Haselnüssen,
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3 eine Aufsicht auf eine erste Ausführungsform der Vorrichtung mit vier in Linie liegenden ersten Vertiefungen unterschiedlicher Tiefe,
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4 eine Untersicht der Vorrichtung mit einer rampenförmigen Vertiefung auf der Rückseite der Vorrichtung,
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5 einen vertikalen Längsschnitt längs Linie V-V in 3,
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6 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss 3,
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7 eine Aufsicht auf eine weitere Ausgestaltung der Erfindung mit drei ersten Vertiefungen für Baumnüsse und gegenseitigen Verbindungen,
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8 eine Untersicht der Vorrichtung gemäss 7,
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9 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss 7,
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10 eine Aufsicht einer dritten Ausgestaltung der Erfindung mit einem eingeschobenem Hammer,
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11 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss 10 in Richtung des Pfeils A (Hammer weggelassen),
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12 eine Untersicht der Vorrichtung gemäss 10 und
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13 eine Seitenansicht des Hammers.
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Mit Bezugszeichen 1 wird in 1 eine Vorrichtung zum Knacken von Baumnüssen in Gestalt eines vorzugsweise aus Holz bestehenden Körpers, z. B. eines Holzklotzes, bezeichnet. In diesem sind vorzugweise mehrere erste Vertiefungen 3 mit kreisrundem Querschnitt und einem Durchmesser D, der grösser ist als der Durchmesser d einer zu knacken bestimmen Nuss 5, beispielsweise einer Baumnuss, ausgebildet. Die Tiefe T ist um einige Millimeter geringer als die vertikale Höhe H der zu knacken bestimmten Nuss 5. Der Begriff der vertikalen Höhe H bedeutet bei einer Baumnuss 5 die Länge der Nuss von der Spitze S bis zum Rücken 13. Bei einer Haselnuss 5' ist es der maximale Durchmesser d'. Die Baumnuss 5 überragt damit die Oberfläche 7 der Seitenfläche der Vorrichtung 1 um einen Betrag s. Die Distanz s ist denn auch der maximale Weg eines Hammers 9, wenn dieser auf die Spitze S der Baumnuss 5 auftrifft. Weiter kann am Grund der ersten Vertiefung 3 eine zentral angeordnete zweite konzentrische Vertiefung in Gestalt eines Sitz- oder Sacklochs 11 ausgebildet sein. Diese ermöglicht es, dass die in die erste Vertiefung 3 gestellte Baumnuss 5 mit ihrem Rücken 13 ein wenig in das Sitz- oder Sackloch 11 eingreift und dadurch sicher in der aufrechtstehenden Position gehalten wird. Dies bedeutet weiter, dass nach dem Justieren der Baumnuss 5 der Hammerschlag stets die Spitze S trifft und dadurch die Schale 15 der Baumnuss 5 radial in der ersten Vertiefung 3 ausweichen kann. Der Kern 17 der Nuss wird dadurch nicht zusammengedrückt und bleibt erhalten.
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Um den Stand der Nuss in vertikaler Richtung noch sicherer zu machen, kann in der zweiten Vertiefung 11 beidseitig eine Ausbuchtung 12 ausgebildete sein (Ausbuchtung 12 in gestrichelten Linien dargestellt), in welche der Wulst der Baumnuss 5, welcher durch die beiden aneinanderstossenden Schalenhälften gebildet wird, eingreifen kann. In 3 ist eine Ausbuchtung nur bei einer der zweiten Vertiefungen 11 beispielsweise angedeutet. Selbstverständlich würden die Ausbuchtungen 12 bei allen Vertiefungen vorgenommen.
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Um auch Haselnüsse 5 ohne Zerstörung des Kerns 17 knacken zu können, kann auf der Rückseite der Vorrichtung 1 eine Nut 19 ausgebildet sein, deren Tiefe t1 sukzessive auf eine Tiefe t2 zunimmt. Um eine Haselnuss 5' knacken zu können, muss diese an geeigneter Stelle in die Nut 19 eingelegt werden, und zwar derart, dass deren Seitenwand, also nicht die Spitze, die in diesem Sinne nicht vorhanden ist, die Oberfläche 7 der Vorrichtung 1 um einen Betrag s von weniger als 3 mm überragt (2). Die Haselnuss 5' muss auf der Seite liegen, weil ein Schlag auf deren spitziger ausgebildeten Teil kein erfolgreiches Knacken ermöglicht.
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Anhand der 3 bis 6 wird eine erste Ausgestaltung der Erfindung beziehungsweise der Vorrichtung 1 näher erläutert. Die Vorrichtung 1 umfasst vier erste Vertiefungen 3, deren Durchmesser D identisch ist. Die zweiten Vertiefungen 11, das heisst die Sitz- oder Sacklöcher 11, weisen alle ebenfalls den gleichen Durchmesser d auf. Unterschiedlich sind die Tiefen T der ersten Vertiefungen 3, welche die Gestalt von Zylindern aufweisen. Gut ersichtlich sind die unterschiedlichen Tiefen T der ersten Vertiefungen 3 in 5. Die zweiten Vertiefungen beziehungsweise Sitz- oder Sacklöcher 11 können gleich sein oder ebenfalls an die Grösse der Baumnuss 5 angepasst werden, die in die jeweilige Vertiefung 3 eingelegt wird.
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Insbesondere aus 5 ist ersichtlich, wie der Verlauf der Nut 19 für Haselnüsse 5' von einer geringen Tiefe t1 auf der linken Seite zu einer wesentlich grösseren Tiefe t2 verläuft. Vorzugsweise wird der Verlauf der Nut 19 entsprechend an die Tiefen der ersten Vertiefungen 3, die darüber liegen, angepasst. Selbstverständlich muss die Vorrichtung 1 zum Knacken von Haselnüssen 5' gewendet werden, so dass die Nut 19 dann oben und die Vertiefungen 3 und 11 unten liegen.
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In der zweiten Ausgestaltung der Erfindung gemäss den 7 bis 9 für Baumnüsse 5 sind drei erste Vertiefungen 3 dargestellt. Die drei Vertiefungen 3 sind in dieser Ausgestaltung im Bereich der Oberfläche 7 durch Ausnehmungen 21 miteinander verbunden. Diese ermöglichen ein einfacheres Ergreifen der Baumnuss 5 beziehungsweise schaffen Raum für die beiden Finger einer Person, welche die Baumnuss 5 umgreifen, wenn diese in die Vorrichtung 1 eingelegt wird.
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In der Ausgestaltung der Erfindung gemäss 10 sind auf einer nicht mehr langgestreckten Vorrichtung 1 des Körpers 2, sondern einer im Wesentlichen quadratischen platten- oder blockförmigen Vorrichtung 1 paarweise zwei nebeneinander angeordnete erste Vertiefungen 3 für Baumnüsse 5 mit oder ohne Ausnehmungen 21 ausgebildet. Der Stiel 9' des Hammers 9 ist bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 in eine Bohrung 23 eingeschoben.
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Anstelle einer langgestreckten linear verlaufenden Nut 19 für die Haselnüsse 5', ist bei dieser Ausgestaltung der Erfindung gemäss den 10 bis 12 die Nut 19' als Kreisring ausgestaltet, welcher in Richtung des Pfeils P von einer geringen Tiefe in eine stetig grösser werdende Tiefe zunimmt.
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Wie insbesondere aus den 1 und 2 ersichtlich, ist das Knacken der Schale 15 einer Baumnuss 5 oder Haselnuss 5' sehr einfach. Die Nuss wird, wenn es sich um eine Baumnuss 5 handelt, mit Spitze S nach oben in die erste Vertiefung 3 eingelegt und deren Rücken 13 stützt sich an der umlaufenden Kante zwischen dem Boden der ersten Vertiefung 3 und der am oberen Rand zweiten Vertiefung 11 ab. Die Baumnuss 5 hat dadurch einen festen Stand und deren Spitze S überragt die Oberfläche 7 der Vorrichtung 1 um den geringen Betrag s. Schlägt Mann oder Frau mit einem Hammer 9 in Richtung der Pfeile F, also von oben auf die Spitze S der Baumnuss 5, so wird deren Schale 15 nach aussen gedrückt, ohne dass der darin befindliche Kern 17 irgendwelchen Quetschkräften ausgesetzt ist.
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Wird eine Nuss in Gestalt einer Haselnuss 5' geknackt, so legt man diese an geeigneter Stelle in die Nut 19 auf der Rückseite der Vorrichtung 1, die zuvor nach oben gedreht worden ist, ein und zwar so, dass die Haselnuss 5' die Oberfläche 7 noch geringfügig überragt, dann erfolgt der Schlag des Hammers 9 auf die Seitenwand der Haselnuss 5' und diese zerspringt. Haselnüsse 5' und Baumnüsse 5 verhalten sich folglich unterschiedlich, wenn Kräfte auf deren Schalen 15 einwirken.
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Das Auffinden der richtigen Tiefe T der ersten Vertiefung 3 ist einfach, ebenso der Ort in der Nut 19, wenn Haselnüsse geknackt werden sollen.
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Bei richtiger Handhabung der Vorrichtung 1 bleiben die abgeplatzten Schalenteile innerhalb der ersten Vertiefung 3 beziehungsweise der Nut 19 liegen und fliegen nicht nach allen Seiten. Dies weil der Hammer 9 am Ende seines Schlagweges flach auf der Oberfläche 7 der Vorrichtung 1 aufliegt und die Vertiefungen 3, 11 abgedeckt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Körper
- 3
- Erste Vertiefung
- 5
- Nuss
- 7
- Oberfläche
- 9
- Hammer
- 11
- Zweite Vertiefung/Sackloch
- 12
- Ausbuchtung
- 13
- Rücken
- 15
- Schale
- 17
- Kern
- 19
- Nut
- 21
- Ausnehmung
- 23
- Bohrung