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Vielerorts auf der Welt ist das Trinkwasser im Wasserleitungsnetz mit sehr hohen Mengen an Mineralstoffen (z. B. Kalk) und mit organischen Verbindungen und belastet. Dies führt unter anderem im Inneren und außen an der Wasseraustrittsöffnung von Wasserzapfstellen z. B. im Küchen-, Sanitär- oder gewerblichen Bereich zu Schmutz- und Kalkablagerungen. Diese Ablagerungen verstopfen die feinen Düsen eines in der Regel verbauten Wasserzapfstellenstrahlreglers, und bedingen ein lästiges Plätschern und Spritzen des austretenden Wassers. Dies führt neben der Lärmbelästigung durch das lateral von der Austrittsöffnung abspritzende Wasser auch zu erhöhtem Wasserverbrauch, da der Wasserstahl bei einem ablagerungsfreien Strahlregler durch Beimischung von Luft weicher ist, und der Nutzer mit weniger geöffnetem Wasserventil einen vollen Wasserstrahl empfindet. Weiterhin fördert die Verschmutzung und Verkalkung der Wasseraustrittsöffnung von Wasserzapfstellen die Einnistung von Krankheitserregern, wie z. B. Salmonellen oder Legionellen, und stellt damit für den Trinkwasser-Nutzer ein erhöhtes gesundheitliches Risiko dar. Dies stellt auch in Gebäuden in Regionen mit geringem Mineralstoffgehalt im Trinkwassernetz, oder mit Installierter Entmineralisierungsanlage (z. B. in Hotels und Gaststätten) ein Problem dar.
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Eine Entfernung der abgelagerten Verschmutzungen und des Kalks an und in der Austrittsöffnung von Wasserzapfstellen ist gemäß Stand der Technik nur durch äußerliches manuelles Abkratzen, Ausbau des Strahlreglers, Einlegen desselben in eine saure Reinigerlösung und z. B. Abreinigen mittels einer kleinen Bürste möglich. Je nach Wasserqualität und -härte ist dieser Reinigungs- und Entkalkungsprozess mehrmals pro Monat notwendig. Sofern der Strahlreglereinsatz aus Kunststoff besteht, wird dieser nach mehrmaligem Aus- und Einbau in der Regel beschädigt und muss kostenintensiv ersetzt werden.
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Insofern besteht in jedem Haushalt ein Bedarf für ein Gerät, das die manuelle Abreinigung, Desinfizierung und Entkalkung der Wasseraustrittsöffnung und des Strahlreglers von Wasserzapfstellen möglichst schnell, effizient, materialschonend und ohne Ausbau des Strahlreglers ermöglicht. Dieses Gerät wird nun durch nachfolgende Erfindung beschrieben:
Das Gerät besteht wie in Zeichnung 1 ersichtlich aus einem Gehäuse (14), das zur Verbesserung der Grifffestigkeit mit einer rutschhemmend strukturierten Oberfläche (10) versehen werden kann. Im Inneren des Gehäuses befindet sich eine handelsübliche Schaumpumpe (9) inkl. Vorratsbehälter (12). Der Vorratsbehälter wird mit einem geeigneten tensidhaltigen Reiniger mit kalk- und schmutzlösenden Eigenschaften befüllt. Die Schaumpumpe (9) mit Ansaugrohr (11) erzeugt hieraus durch manuelles Betätigen des Applikators (8) mittels Beimischung von Luft einen Schaum mit schmutz- und kalklösenden, sowie evtl. desinfizierenden Eigenschaften (6). Das Gerät wird händisch mit der Schaumaustrittsöffnung des Applikators (7) von unten an die Wasseraustrittsöffnung einer Wasserzapfstelle (3) angesetzt. Mittels des Applikators (8) wird nun durch Drücken des Geräts in Richtung der Wasseraustrittsöffnung der Wasserzapfstelle (3) ein Einpumpen des kalk- und schmutzlösenden Schaums (6) mit geringem Druck in das Innere des Strahlreglers (2) der Wasserzapfstelle (3) ermöglicht. Das Gerät bietet den Vorteil, dass der kalk- und schmutzlösende Schaum (6) auch die Verschmutzungen und Kalkablagerungen im Inneren des Strahlreglers (2) erreicht, und dort aufgrund der geringen Viskosität des Schaums (6) auch über einen längeren Zeitraum verbleibt. Der Applikator (8) darf hierbei die Wasseraustrittsöffnung der Wasserzapfstelle (3) nicht vollständig luftdicht abschließen, damit im Gegenzug zum Einpumpen des Schaums (6) ein Entweichen von Luft, Wasser bzw. überschüssiger Reinigungsflüssigkeit (6) aus der Wasserzapfstelle (3) möglich ist. Die überschüssige Flüssigkeit wird mittels eines Reservoirs (16) aufgefangen, so dass keine ätzende Reinigungsflüssigkeit die Hand des Benutzers benetzt. Der flexible Auffangschutz (17) schmiegt sich beim Einpumpen des Schaums (6) an der Außenkontur der Wasserzapfstelle (3) an und ermöglicht damit eine Verwendung des Geräts unabhängig von der Außenkontur und des Außendurchmessers der Wasserzapfstelle. Der nach Absetzen des Geräts langsam aus der Wasserzapfstelle (3) ausfließende Schaum (6) löst weiterhin die bestehenden Kalkablagerungen außen an der Wasseraustrittsöffnung an. Nach einer je nach Grad der Verschmutzungen und Menge der Kalkablagerungen zu wählenden Einwirkzeit wird das Gerät nun wie in Zeichnung 2 ersichtlich um 180 Grad umgedreht. Am gegenüberliegenden Ende des Geräts befindet sich eine säurefeste Tellerbürste (1) mit idealerweise gemäß dem Durchmesser der Wasseraustrittsöffnung der zu behandelnden Wasserzapfstelle zu dimensionierendem Durchmesser. Die Tellerbürste (1) ist mit geeignet harten, säurefesten Borsten und einem umlaufenden Spritzschutz (4) aus einem flexiblen Werkstoff versehen. Ggf. kann die Tellerbüste (1) auswechselbar ausgeführt werden. Die Tellerbürste (1) des Geräts wird händisch mit etwas Druck an die Wasseraustrittsöffnung angesetzt und entfernt durch rotierende Bewegungen (15) die angelösten Kalkablagerungen. Der flexible Spritzschutz (4) schmiegt sich an der Außenkontur der Wasserzapfstelle an und verhindert ein laterales Abspritzen des Kalklösers (6) von der Tellerbürste (1) während des Abreinigungsvorgangs. Anschließend werden durch Öffnen des Wasserflusses die angelösten Verschmutzungen und Kalkrückstände aus dem Inneren des Strahlreglers (2) ausgeschwemmt.
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Durch Öffnen und Zerlegen des Geräts an einer geeigneten Trennstelle (5) kann der innen liegende Vorratsbehälter (12) der Schaumpumpe erreicht und aufgefüllt werden. Der Füllstand des Vorratsbehälters kann durch ein transparentes Sichtfenster (13) bei geschlossener Außenhülle ermittelt werden.
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Weitere Ausführungsvarianten
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Als zusätzliche preisgünstige Ausführungsvariante kann das Gerät gemäß Zeichnung 3 ohne Gehäuse (14) und mit einer Integration der Tellerbürste (1) direkt in den Vorratsbehälter (12) ausgeführt werden. Der Vorratsbehälter (12) kann in dieser Ausführung zur Rutschhemmung ebenfalls mit einer strukturierten Oberfläche versehen werden. Das Ablesen des Füllstandes kann z. B. durch eine transparente Ausführung des Vorratsbehälters vereinfacht werden. An einer Trennstelle (5) kann der Vorratsbehälter (12) bei Bedarf geöffnet und nachgefüllt werden.
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Weiterhin ist eine Anbringung der Tellerbürste (1) inkl. Spritzschutz (4) direkt auf dem Schaumapplikator (8) gemäß Zeichnung 4 möglich. Hierbei muss der Schaumapplikator (8) so robust dimensioniert und ausgeführt werden, dass er die anfallenden Drehmomente der rotierenden Abreinigung (15) ohne Beschädigung aufnehmen kann. Diese Ausführungsvariante ermöglicht die Einbringung des kalk- und schmutzlösenden Schaums (6) und die anschließende manuelle Abreinigung der Austrittsöffnung der Wasserzapfstelle (3) mittels Tellerbürste (1) in einem Arbeitsgang.
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Als noch komfortablere Ausführungsvariante kann gemäß Zeichnung 5 die mechanische Schaumpumpe (9) durch eine schaumerzeugende, mit Reinigerlösung befüllte, treibgasbetriebene Druckpatrone (18) ersetzt werden. Die Druckpatrone (18) kann hierbei entweder örtlich im Vorratsbehälter (12) des Geräts untergebracht werden, oder diesen ganz ersetzen. Durch leichten Druck auf den Schaumapplikator (8) wird das Austrittsventil (19) der Druckpatrone (18) geöffnet und der kalk- und schmutzlösende Schaum (6) strömt mit geringem Druck in die Austrittsöffnung der Wasserzapfstelle (3). Mit dieser Ausführungsvariante kann ein sehr feiner, stabiler Schaum erzeugt werden, der sehr zäh im Strahlregler (2) der Wasserzapfstelle (3) verbleibt, und dort seine reinigende und kalklösende Wirkung entfaltet.
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Unabhängig von den oben beschriebenen Ausführungsvarianten kann der Schaumapplikator (8) am Gerät gemäß Zeichnung 6 um in einem beliebigen Winkel abgewinkelt werden. Dies erleichtert die Handhabung des Geräts bei schlechter Zugänglichkeit des Strahlreglers (2) der Wasserzapfstelle (3). Desweiteren fließt bei dieser Ausführungsform überschüssige Reinigungsflüssigkeit nicht über das Gerät und die Hand des Benutzers. Wird hierbei eine Ausführungsform mit mechanischer Schaumpumpe (9) gewählt, wird das Gerät so ausgeführt, dass der abgewinkelte Applikator (8) fest mit dem Gehäuse verbunden ist, und der reinigende Schaum (6) durch Drücken auf den Vorratsbehälter (12) erzeugt wird. Bei einer Ausführungsform mit Druckpatrone (19) wird das Austrittsventil (19) der Druckpatrone durch Auslenken des Applikators (8) aus der Waagerechten geöffnet.
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Zusammenfassung
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Vielerorts auf der Welt ist das Trinkwasser im Wasserleitungsnetz mit sehr hohen Mengen an Mineralstoffen (z. B. Kalk) und organischen Verbindungen belastet. Dies führt außen an der Wasseraustrittsöffnung von Wasserzapfstellen und im Inneren des Strahlreglers zu funktionsbeeinträchtigenden und hygienisch bedenklichen Schmutz- und Kalkablagerungen.
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Mit dem beschriebenen Gerät wird mittels einer manuellen Schaumpumpe oder einer treibgasbetriebenen Schaumpatrone und eines Schaumapplikators ein kalk- und schmutzlösender Schaum mit geringem Druck in die Wasseraustrittsöffnung und den Strahlregler einer Wasserzapfstelle eingebracht. Nach geeigneter Einwirkzeit werden die Wasseraustrittsöffnung und der Strahlregler mittels einer im Gerät integrierten säurefesten Tellerbürste durch rotierende Bewegungen von Kalk- und Schmutzablagerungen befreit.
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Als sehr preisgünstige Ausführungsvariante kann das Gerät ohne Gehäuse und mit einer Integration der Tellerbürste direkt an den Vorratsbehälter ausgeführt werden.
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Weiterhin ist eine Anbringung der Tellerbürste inkl. Spritzschutz direkt auf dem Schaumapplikator denkbar. Hierbei muss der Schaumapplikator so robust ausgeführt werden, dass er die anfallenden Drehmomente der rotierenden Abreinigung ohne Beschädigung aufnehmen kann.
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Alternativ zur beschriebenen technischen Umsetzung mit mechanischer betriebener Schaumpumpe, kann das Gerät mit einer treibgasbetriebenen und schaumerzeugenden Druckpatrone mit beinhalteter kalk- und schmutzlösender Reinigerlösung versehen werden. Die Druckpatrone ersetzt dann die Schaumpumpe und kann entweder auswechselbar in den Vorratsbehälter eingesetzt werden, oder sie kann diesen ganz ersetzen und als Gehäuse des Geräts dienen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tellerbürste
- 2
- Strahlregler der Wasserzapfstelle
- 3
- Wasserzapfstelle
- 4
- Spritzschutz der Tellerbürste
- 5
- Trennstelle im Gehäuse
- 6
- Kalk- und schmutzlösender Schaum mit evtl. desinfizierenden Eigenschaften
- 7
- Schaumaustrittsöffnung des Applikators
- 8
- Schaumapplikator
- 9
- Mechanisch betriebene Schaumpumpe
- 10
- Rutschhemmende Riffelstruktur
- 11
- Ansaugrohr der Schaumpumpe
- 12
- Vorratsbehälter für kalk- und schmutzlösenden Reiniger mit evtl. desinfizierenden Eigenschaften
- 13
- Transparentes Sichtfenster
- 14
- Gehäuse
- 15
- Manuelle Rotationsbewegung des Geräts
- 16
- Auffangreservoir für überschüssige austretende Reinigungsflüssigkeit
- 17
- Flexibler Auffangschutz
- 18
- Treibgasbetriebene Druckpatrone befüllt mit Reinigerlösung
- 19
- Austrittsventil der Druckpatrone