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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten, Anpassen, Vibrationen dämpfen und Umschirmen von Objekten in Fahrzeugen.
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Bekannt sind in Fahrzeugen nachrüstbare Objekthalter, wie Getränkehalter, beispielsweise einsteckbar an Scheiben oder auf Konsolen zu montieren. Nachteilig an der Handhabung ist die, an Stelle von tief in der Mittelkonsole abgelegt, höher montierte Anordnung welche Bewegungen wie zu Schalthebel, Handbremse, Fenster, Ablagefächern und Beifahrer einschränken kann. Nachrüstbaren Einbausystemen gemeinsam ist eine hohe Anzahl Bauteile was sich in Herstellung, Einbau und Preis widerspiegelt. Erschütterungen werden wenig oder nicht gedämpft.
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Gebräuchliche serienmäßige Objekthalter sind in Mittelkonsole zwischen Fahrer- und Beifahrersitz sowie an Türinnenseiten muldenförmige Ablagen als Ausstattung. In wenigen Automodellen fixiert ein zusätzliches Halteelement die Objekte so dass diese nicht rutschen. Das verwendete Muldenmaterial ist hart und besteht meistens aus Kunststoff. Auch Lebensmittelverpackungen wie Becher, Dosen und Flaschen bestehen aus harten Materialien, ebenso im Auto mitgeführte Gegenstände wie Schlüsselbund, Schreibgeräte, Sonnenbrille, Mobiltelefon, Chips für Einkaufswagen und Parkplatzschranken. Diese Gegenstände weisen unterschiedliche Größen auf.
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Die Größe der muldenförmigen Ablagen ist vom Hersteller vorgegeben und oft groß bemessen damit viele Gegenstände Platz finden. Die Mulde wird von kleinen und mittelgroßen Gegenständen nicht bündig ausgefüllt, so dass Luft und Rutschweg bis zur Innenwand der Mulde verbleiben. Deren hartes Material gibt Erschütterungen und Fahrzeugbewegungen direkt weiter an die Gegenstände, besonders unangenehm bei Getränken. Dies führt zu rutschenden, kippelnden und aufschäumenden Dosen, Bechern und Flaschen. Aufschäumende, überschwappende oder verschüttete Getränke sind unhygienisch, hinterlassen Flecke und erfordern Reinigungsaufwand für Insassen und Fahrzeug. Feste Objekte wie Schlüsselbund, Schreibgeräte, Brille oder Mobiltelefon verursachen in den Ablagemulden durch Kippeln, Rutschen und Anschlagen laute und ablenkende Geräusche. Nachteilig ist dass für je mehr Objekte die Mulden benutzt werden deren Geräusche bei Erschütterungen je lauter werden, auch sind sie zu mehreren nicht so geordnet zu finden und entnehmbar wie sie abgelegt wurden.
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Zugleich mehrere Objekte wie Schlüsselbund, Schreibgeräte, Brille, Mobiltelefon und Chips für Parkplatzschranken geordnet einzustellen, leise und stoßgedämpft zu transportieren und vom selben Platz zu entnehmen ist bei diesen Vorrichtungen nicht möglich.
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DE 102 24 368 A1 beschreibt eine Funktionseinrichtung für ein Kraftfahrzeug welche als flexibles Flächengebilde, das an einer fahrzeugfest gelagerten Rollowelle zwischen einer Ruheposition und einer Funktionsposition auf- und abwickelbar gehalten wird. Dort ist im Flächengebilde wenigstens eine Aufnahmetasche integriert.
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Nachteilig daran sind hohe Aufwände in der Fertigung durch Kombination verschiedenster Materialien und Abnähen einzelner Taschen, welches sich auch im Preis widerspiegelt, sowie in der Handhabung.
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Für die Fertigung werden dauerbelastbare Stoffe, Versteifungselemente, eine Rollowelle und deren Fixierung sowie ein Spann- und Entspannmechanismus benötigt.
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Dort vorgeschlagene Federbänder können brechen, ermüden oder sich aus der Stoffummantelung lösen.
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Die Montage der Vorrichtung erfordert Einbauaufwand.
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Für die Ablage eines Gegenstands ist die Vorrichtung zuvor erst auszurollen.
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DE 10 2007 040 159 A1 stellt eine Vorrichtung zur Halterung von Gegenständen auf einem Tisch oder dgl. Ablagefläche in einem Fahrzeug vor welche mit zumindest einem ferromagnetischen Element zum Zusammenwirken mit wenigstens einem dem jeweiligen Gegenstand zugeordneten Magneten versehen ist.
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Nachteilig daran sind hohe Aufwände für spezielle hochwertige Materialien und Fertigung, welches sich auch im Preis widerspiegelt, sowie in der Handhabung.
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Benötigt werden ein ferromagnetisches Element, ein Tisch, Saugnäpfe als Haltemittel, ein Klettverschluss sowie in vorteilhaften Ausführungen ein Stecksystem und Sensoren oder Schalter zur manuellen Aktivierung der Magnetkraft.
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Die Montage der Vorrichtung erfordert deutlichen Einbauaufwand.
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Die Verknüpfung abzulegender Objekte mit Magneten wird um so schwieriger je kleiner die Objekte werden.
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Magnetisch empfindliche Objekte wie Mobiltelefone, USB-Speicher, SD-Karten oder dergleichen können durch Magnetismus verändert oder zerstört werden.
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DE 10 2007 014 801 A1 betrifft eine Aufnahmeeinrichtung für Gegenstände in einem Fahrzeug, die ein flexibles Flächenelement als Aufnahmevorrichtung aufweist, wobei ein Rand des Flächenelements ortsfest und horizontal und der gegenüber diesem ausgebildete parallele Rand zwischen einer dem ortsfesten Rand nahen Nichtgebrauchsstellung und einer von diesem beabstandeten Gebrauchsstellung horizontal hin- und herbewegbar geführt ist.
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Nachteilig dabei ist der Aufwand für mehrere jeweils verschiedene präzise Funktionselemente aus welchen die Vorrichtung besteht, wie ein vertikales Tragelement, ein Flächenelement und ein Stützelement, eine Führungskulisse mit Raststufen und angelenkte Hebel.
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Die Fertigung der Vorrichtung erfordert deutlichen Aufwand auch durch die Funktionsproben aller beweglichen Teile.
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Der Gebrauch an Mittelkonsolen ist nicht vorgesehen.
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Das Halten jeweils kleiner Objekte ohne dass diese sich vermischen ist mangels separater Fächer nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Anpassen, Halten, Vibrationen dämpfen von Objekten in Fahrzeugen zu sein. Temperaturänderung temperierter Getränke soll gemindert werden.
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Die Pflege soll praktisch und hygienisch sein, besonders mit der Möglichkeit abspülbar oder auswaschbar zu sein. Angebrochene Dosen allmählich aufzubrauchen und unterdessen deren Oberseite einfach zu verschließen ist ebenso vorgesehen. Die Vorrichtung soll einfach herzustellen und kostengünstig sein. Die Handhabung soll so praktisch wie möglich sein, insbesondere mit einer Hand erfolgen können und mit demselben Griff an dieselbe Stelle das gewünschte Objekt genau immer dort erreichen wo es abgelegt wurde. Die Anbringung soll keinen Eingriff im Fahrzeug erforderlich machen sondern schnell und einfach sein. Auch Nutzer ohne Werkzeug und Vorkenntnisse sollen die Erfindung selbst anbringen können.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Erreicht wird dies durch den in der Ablagemulde eines Fahrzeugs angeordneten elastischen und variierbaren Vorrichtungskörper. Innerhalb einer Ablagemulde ist Wickelkern 1 angeordnet wovon über dessen Seitenhöhe ausgehend die Matte 2 den Wickelkern 1 umwickelt und im Verlauf weiterer Wicklung die Matte 2 sich auch selbst umwickelt. Zur Anpassung an unterschiedliche Einbauräume weist die Vorrichtung Sollbruchstellen 3 auf.
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Zur Aufnahme von Objekten sind in Wickelkern 1 und Matte 2 Fächer 4 und Aussparungen 5a, 5b angeordnet wobei jeweils die Außenseite von Wickelkern 1 oder Matte 2 die Aussparung 5a und jeweils passgenau die Innenseite der Matte 2 die Aussparung 5b aufweist. Diese als vertiefte Aussparungen 5a, 5b ausgeführten Teilfächer bilden passgenau jeweils gegenüber angeordnet durch aufeinander folgende Wicklungen ein Fach aus welches mehr Fachgröße erreicht als innerhalb eines einzelnen Korpus möglich.
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Als einfache Ausführung ist aus der Vielzahl möglicher Oberflächenbeschaffenheiten elastischer Schaumstoffkörper eine Oberfläche mit guten Adhäsiveigenschaften eine bevorzugte Ausführungsvariante um Wicklungen aneinander und die gesamte Vorrichtung gegen Oberflächen von Ablagemulden zu fixieren.
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Als weitere Ausführung können an Wickelkern 1 und Matte 2 Funktionsschichten 6, 7, beispielsweise Klebeschicht, Klettseite und/oder Hakenseite einer Klettverbindung, angeordnet sein um Wicklungen aneinander und die gesamte Vorrichtung in Ablagemulden zu fixieren wozu auch ein an der Oberfläche der Ablagemulde fixierter Gegenhalter 8 dienen kann. Dieser Gegenhalter 8 kann ebenfalls Funktionsschichten, beispielsweise eine Klebeschicht welche den Gegenhalter 8 an der Oberfläche der Ablagemulde fixiert, aufweisen, ebenso eine zu Wickelkern 1 und/oder Matte 2 passende Klettschicht.
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Zur gegenseitigen Fixierung von Wickelkern 1 und Matte 2 können diese auch, jeweils passgenau, Eingriffe und Überstände aufweisen so dass diese durch formschlüssige Eingriffe Wickelkern 1 und Matte 2 miteinander fixieren.
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Das Deckelelement 9 ist als Falldeckel ausgebildet dessen stielartige Fixierung 10 in Fächern 4, 5a + 5b oder Wickellagenzwischenräumen angeordnet ist wobei Deckelelement 9 nach verschiedenen Seiten fällt und Fächer 4, 5a + 5b abdeckt. Dabei werden verschiedene Fächer, wie für Dose oder Brille, zwangsläufig immer wechselseitig abgedeckt. Der Deckelfall nach zwei verschiedenen Seiten bewirkt dass die zur Dosenöffnung zeigende, möglicherweise angeschmutzte, Deckelseite nach dem Deckelfall zwangsläufig umgekehrt als Außenseite von anderen Fächern absteht und keine Verschmutzung verursachen kann.
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Das bevorzugte Erfindungsmaterial Schaumstoff wirkt thermisch isolierend und mindert Temperaturänderung temperierter Objekte.
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Vorteilhaft wird in Wickelkern 1 das größte Objekt, wie Mobiltelefon, Schlüsselbund, Kompaktkamera oder Dose gestellt und Wickelkern 1 mit Matte 2 umwickelt bis die Ablagemulde ausgefüllt und die gewünschte Fixierung gegen die Muldenwand erreicht ist. Überschüssiges Material wird, bevorzugt an einer Sollbruchstelle 3, einfach mittels Schneiden oder Abreißen entfernt.
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In anderer, ganz individuell anpassbarer, Ausführung kann ein Objekt lediglich mit Matte 2 umwickelt und in eine Mulde eingestellt werden welches eine, genug Muldenraum vorausgesetzt, stets feste und passende Ablage ermöglicht. In den verschieden groß und tief ausgeführten Fächern 4 und Teilfächern 5a, 5b werden unterschiedlichste Objekte, wie Schreibgeräte, Brille, Notizblock, Chips für Einkaufswagen und Parkplatzschranken, Kameraakkus, Speichermedien und Anderes mehr geordnet und fixiert abgelegt, erschütterungsarm und geräuschlos transportiert und mit dem selben gewohnten Handgriff an der selben Stelle wieder zum Entnehmen erreicht.
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In multifunktionaler Ausführung der Erfindung dient die Vorrichtung auch als Verdunstungskörper, beispielsweise für Duftstoffe oder Keime hemmende Mittel, wobei das Erfindungsmaterial auch als Duftstoffspeicher und/oder Verdunster dienen und die Vorrichtung ein spezielles Duftstoffbehältnis und/oder eine Befülleinrichtung aufweisen kann.
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1 zeigt die Vorrichtung in der Draufsicht,
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2 eine perspektivische Ansicht
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3 den Gegenhalter, und
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4 das Deckelelement
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wickelkern
- 2
- Matte
- 3
- Sollbruchstelle
- 4
- Fächer
- 5a, 5b
- Aussparungen
- 6, 7
- Funktionsschichten
- 8
- Gegenhalter
- 9
- Deckelelement
- 10
- Deckelelementfixierung