DE102013218620A1 - Wälzlagerung - Google Patents
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Abstract
Eine Wälzlagerung umfasst eine mechanische Belastungen übertragende Hauptlagerung (2) sowie ein Potentialausgleichslager (3), dessen Wälzkörper (7) jeweils zwei gleiche Seitenflächen aufweisen. Hierbei handelt es sich insbesondere um ein Kugelrollenlager oder ein Zylinderrollenlager. Das Potentialausgleichslager (3) weist vorzugsweise elastisch nachgiebige, als Hohlrollen gestaltete Wälzkörper (7) auf.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Wälzlagerung, welche eine zur Übertragung mechanischer Belastungen vorgesehene Hauptlagerung sowie ein elektrisch leitendes Potentialausgleichslager umfasst.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine Wälzlagerung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 198 05 566 B4 bekannt. Es handelt sich hierbei um eine Wälzlagerung für Schienenfahrzeuge, welche aus einem die Belastung übertragenden ein- oder mehrreihigen Wälzlager und einer daneben angeordneten Vorrichtung zum Übertragen von elektrischem Strom aufgebaut ist. Die zum Übertragen von Strom vorgesehene Vorrichtung ist im Fall der DE 198 05 566 B4 als Schrägwälzlager, insbesondere Kegelrollenlager, ausgebildet. - Als stromleitende Elemente bei Wälzlagern können auch Dichtungen verwendet werden, welche eine leitfähige Einlage aufweisen. Beispielhaft wird in diesem Zusammenhang auf die
DE 10 2007 052 104 A1 , auf dieDE 199 83 988 B4 , sowie auf dieDE 198 24 022 A1 verwiesen. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Potentialausgleichsvorrichtung eines Wälzlagers gegenüber dem genannten Stand der Technik insbesondere hinsichtlich eines kompakten Aufbaus bei langfristiger Haltbarkeit unter Wahrung gleichbleibender elektrischer Eigenschaften weiterzuentwickeln.
- Beschreibung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Wälzlagerung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Diese Wälzlagerung umfasst zwei eine gemeinsame Rotationsachse aufweisende Wälzlager, nämlich eine Hauptlagerung und ein Potentialausgleichslager. Die Hauptlagerung kann als beliebiges Wälzlager bekannter Bauart, beispielsweise als ein- oder mehrreihiges Kugellager, Zylinderrollenlager oder Kugelrollenlager, ausgebildet sein.
- Beim Potentialausgleichslager handelt es sich erfindungsgemäß um ein Wälzlager, bei welchem jeder Wälzkörper zwei gleiche Seitenflächen aufweist. Ein solches Wälzlager kann beispielsweise als Zylinderrollenlager, Nadellager, Tonnenrollenlager oder Kugelrollenlager ausgebildet sein. Kugelrollenlager sind beispielsweise aus der
DE 10 2008 060 957 A1 sowie aus derWO 2010/133462 A1 - In unterschiedlichen Ausgestaltungen der Wälzlagerung kann die Hauptlagerung entweder gegenüber dem Potentialausgleichslager elektrisch isoliert oder elektrisch leitend mit dem Potentialausgleichslager verbunden sein. Hierbei sind im erstgenannten Fall die Lagerringe des Potentialausgleichslagers gegenüber den Lagerringen der Hauptlagerung elektrisch isoliert, während im letztgenannten Fall mindestens ein Lagerring des Potentialausgleichslagers mit einem Lagerringen der Hauptlagerung elektrisch leitend verbunden ist. Eine elektrische Isolation wird beispielsweise in Fällen gewählt, in denen jeglicher Stromfluss durch die Hauptlagerung vermieden werden muss.
- Um jederzeit einen widerstandsarmen Stromfluss durch das Potentialausgleichslager zu ermöglichen, ist dieses vorzugsweise vorgespannt. Dies ist auf einfache und zuverlässige Weise erreichbar, indem die Wälzkörper, nämlich Rollen, insbesondere Kugelrollen oder Zylinderrollen, des Potentialausgleichslagers als Hohlrollen ausgebildet sind. Diese Gestaltung hat den Vorteil, dass ein großes radiales Spiel der Hauptlagerung mittels des Potentialausgleichslagers ausgleichbar ist, wobei stets nur eine mäßige mechanische Belastung des Potentialausgleichslagers auftritt.
- Die Kontakte der Wälzkörper des Potentialausgleichslagers an dessen Lagerringen können im Fall von Kugelrollen als Wälzkörpern prinzipiell wie bei einem Rillenkugellager gestaltet sein. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das mit Kugelrollen als stromübertragende Elemente arbeitende Potentialausgleichslager als Vierpunktlager ausgebildet. Hierbei kontaktiert eine Kugelrolle des Potentialausgleichslagers dessen Lagerringe an jeweils zwei Stellen. Ein als Vierpunktlager ausgebildetes Kugelrollenlager ist zum Beispiel aus der
DE 10 2006 035 180 A1 bekannt. Es handelt sich hierbei um ein vollrolliges Lager, das heißt ein Lager ohne die Wälzkörper führenden Käfig. - Die Wälzkörper des Potentialausgleichslagers sind unabhängig von ihrer Geometrie vorzugsweise aus einem selbstschmierenden Werkstoff gefertigt. Als besonders geeignet haben sich Aluminum-Zink-Legierungen herausgestellt. Die Verwendung von Aluminium-Zink-Legierungen für Wälzlagerkomponenten ist prinzipiell zum Beispiel aus der
DE 690 6209 U bekannt. - Sofern das Potentialausgleichslager mit einem Schmiermittel betrieben wird, kann in allen Bauformen ein elektrisch leitfähiges Schmiermittel zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang wird beispielhaft auf die
EP 0 479 904 B1 sowie auf dieDE 10 2010 013 517 B4 und dieEP 1 780 011 B1 verwiesen. - Während durch die Wälzlagerung fließender elektrischer Strom ausschließlich oder größtenteils durch das Potentialausgleichslager fließt, werden Kräfte zum überwiegenden Teil oder nahezu ausschließlich über die Hauptlagerung übertragen. Im Fall eines gemeinsamen Außenrings der Hauptlagerung sowie des Potentialausgleichslagers ist der Außendurchmesser dieses Lagerrings im Bereich des Potentialausgleichslagers vorzugsweise etwas reduziert, um eine unbeabsichtigte Kraftübertragung an dieser Stelle zu vermeiden. In analoger Gestaltung ist ein gemeinsamer Innenring von Hauptlagerung und Potentialausgleichslager in dem Abschnitt, in welchem die Wälzkörper des Potentialausgleichslagers angeordnet sind, vorzugsweise etwas aufgeweitet.
- Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer eine Hauptlagerung sowie ein Potentialausgleichslager aufweisenden Wälzlagerung in Draufsicht, -
2 die Wälzlagerung nach1 in einer Schnittdarstellung, -
3 bis6 Schnittdarstellungen weiterer Wälzlagerungen mit Potentialausgleich. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Einander entsprechende oder prinzipiell gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
- Eine in den
1 und2 insgesamt mit dem Bezugszeichen1 gekennzeichnete Wälzlagerung umfasst eine Hauptlagerung2 , nämlich ein Kugellager, sowie ein Potentialausgleichslager3 , nämlich ein Kugelrollenlager. Die Wälzlagerung1 ist insgesamt als Radiallagerung ausgebildet; die Rotationsachse ist mit R bezeichnet. - Im Ausführungsbeispiel nach den
1 und2 weist die Wälzlagerung1 einen gemeinsamen Innenring4 und einen gemeinsamen Außenring5 auf. Zwischen den Lagerringen4 ,5 rollen die Wälzkörper6 , nämlich Kugeln, der Hauptlagerung2 , sowie die Wälzkörper7 , nämlich Kugelrollen, des Potentialausgleichslagers3 ab. Die Wälzkörper6 der Hauptlagerung2 können in einem Käfig geführt sein. Ebenso kann die Hauptlagerung2 als vollrolliges Lager ausgebildet sein. - Im in den
1 und2 dargestellten Fall ist die Anzahl der Wälzkörper6 der Hauptlagerung2 um ein Mehrfaches höher als die Anzahl der Wälzkörper7 des Potentialausgleichslagers3 . Abweichend hiervon können in der Hauptlagerung2 und im Potentialausgleichslager3 auch gleich viele Wälzkörper6 ,7 vorhanden sein. Ebenso ist es möglich, dass die Anzahl der Wälzkörper7 des Potentialausgleichslagers3 höher als die die Anzahl der Wälzkörper6 der Hauptlagerung2 ist. - Wie aus
1 hervorgeht, weist das Potentialausgleichslager3 lediglich drei Kugelrollen7 als Wälzkörper auf. Jede dieser Kugelrollen7 ist als Hohlrolle gestaltet und in erheblichem Maße elastisch nachgiebig. Im Gegensatz zur Hauptlagerung2 , welche ein Spiel in radialer Richtung aufweist, ist das Potentialausgleichslager3 vorgespannt. Während die Kugeln6 der Hauptlagerung2 aus üblichem Wälzlagerstahl, beispielsweise 100Cr6, gefertigt sind, sind die Wälzkörper7 des Potentialausgleichslagers3 aus einer Aluminium-Zink-Legierung hergestellt. Alternativ können die Wälzkörper7 beispielsweise aus Stahl mit einer Aluminium-Zink-Beschichtung gefertigt sein. - Der Innenring
4 der Wälzlagerung1 ist zum Aufsetzen auf eine Welle, der Außenring5 zum Einbau in ein Gehäuse vorgesehen. Die nicht dargestellte Welle sowie das ebenfalls nicht dargestellte Gehäuse weisen zu diesem Zweck eine zylindrische oder leicht konische Mantelfläche beziehungsweise Bohrung auf. - Um eine nennenswerte Kraftübertragung über die Wälzkörper
7 des Potentialausgleichslagers3 zu vermeiden, ist, wie aus2 hervorgeht, der Innendurchmesser des Innenrings4 im Bereich des Potentialausgleichslagers3 gegenüber dem Abschnitt, in welchem sich die Hauptlagerung2 befindet, etwas aufgeweitet. In ähnlicher Weise ist der Außendurchmesser des Außenrings5 im Bereich des Potentialausgleichslagers3 gegenüber der Hauptlagerung2 etwas reduziert. Ein in der Mantelfläche des Außenrings5 durch die Verjüngung im Bereich des Potentialausgleichslagers3 gebildeter Absatz ist in2 mit A gekennzeichnet. - In den Ausführungsbeispielen nach den
3 bis5 setzt sich der Innenring4 jeweils aus einem inneren Hauptlagerring8 und einem inneren Hilfslagerring9 zusammen, während der Außenring5 aus einem äußeren Hauptlagerring10 und einem äußeren Hilfslagerring11 zusammengesetzt ist. In den Ausführungsbeispielen nach den3 und4 ist die Verbindung zwischen den Hauptlagerringen8 ,10 und den Hilfslagerringen9 ,11 durch eine Verschraubung12 in axialer beziehungsweise radialer Richtung hergestellt. Die Wälzkörper6 der Hauptlagerung2 sind in beiden Fällen nicht dargestellt. Es kann sich hierbei beispielsweise um Zylinderrollen handeln. - Im Ausführungsbeispiel nach
5 ist ein Pressverband zwischen dem inneren Hauptlagerring8 und dem inneren Hilfslagerring9 sowie ein weiterer Pressverband zwischen dem äußeren Hauptlagerring10 und dem äußeren Hilfslagerring11 hergestellt. In jedem der Ausführungsbeispiele nach den3 bis5 ist der Hauptlagerring8 ,10 mit dem benachbarten Hilfslagerring9 ,11 elektrisch leitend verbunden. - Im Unterschied hierzu ist im Ausführungsbeispiel nach
6 jeder Hauptlagerring8 ,10 gegenüber dem benachbarten Hilfslagerring9 ,11 elektrisch isoliert, wie jeweils durch eine durchgezogene dicke Linie angedeutet ist. An den Hilfslagerringen9 ,11 befinden sich im Ausführungsbeispiel nach6 Kontaktierungselemente13 aus elektrisch leitenden Materialen wie Gold, Silber oder Kuper. Ein Stromfluss durch die Hauptlagerung2 ist im Ausführungsbeispiel nach6 vollkommen ausgeschlossen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Wälzlagerung
- 2
- Hauptlagerung
- 3
- Potentialausgleichslager
- 4
- Innenring
- 5
- Außenring
- 6
- Wälzkörper, Kugel
- 7
- Wälzkörper, Kugelrolle
- 8
- innerer Hauptlagerring
- 9
- innerer Hilfslagerring
- 10
- äußerer Hauptlagerring
- 11
- äußerer Hilfslagerring
- 12
- Verschraubung
- 13
- Kontaktierungselement
- A
- Absatz
- R
- Rotationsachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- EP 1780011 B1 [0011]
Claims (10)
- Wälzlagerung, mit einer eine Belastung übertragenden Hauptlagerung (
2 ) und einem Potentialausgleichslager (3 ), dadurch gekennzeichnet, dass als Potentialausgleichslager (3 ) ein Wälzlager vorgesehen ist, dessen Wälzkörper (7 ) jeweils zwei identische Seitenflächen aufweisen. - Wälzlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Potentialausgleichslager (
3 ) als Kugelrollenlager ausgebildet ist. - Wälzlagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Potentialausgleichslager (
3 ) als Vierpunktlager ausgebildet ist. - Wälzlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Potentialausgleichslager (
3 ) als Zylinderrollenlager ausgebildet ist. - Wälzlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Potentialausgleichslager (
3 ) vorgespannt ist. - Wälzlagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (
7 ) des Potentialausgleichslagers (3 ) als Hohlrollen ausgebildet sind. - Wälzlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (
7 ) des Potentialausgleichslagers (3 ) einen selbstschmierenden Werkstoff umfassen. - Wälzlagerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (
7 ) des Potentialausgleichslagers (3 ) aus einer Al-Zn-Legierung gefertigt sind. - Wälzlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptlagerung (
2 ) und das Potentialausgleichslager (3 ) mindestens einen gemeinsamen Lagerring (4 ,5 ) aufweisen. - Wälzlagerung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Wälzkörperlaufbahn abgewandte Wandung eines Lagerrings (
4 ,5 ,9 ,11 ) des Potentialausgleichslagers (3 ) gegenüber einer Wandung eines Lagerrings (4 ,5 ,8 ,10 ) der Hauptlagerung (2 ) abgesetzt ist.
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