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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Bedienverfahren für ein Elektrogerät bzw. zur Steuerung eines Elektrogeräts sowie eine zur Durchführung dieses Bedienverfahrens ausgebildete Bedienvorrichtung.
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Aus der
DE 29919452 U1 ist eine Dunstabzugshaube als Elektrogerät bekannt, die eine berührungslose Schaltsensorik aufweist zur Einstellung des Gebläses und/oder der Beleuchtung. Diese Schaltsensorik kann als eine Art Bewegungsmelder ausgebildet sein, so dass beispielsweise die Beleuchtung und/oder das Gebläse eingeschaltet werden kann, wenn eine Person an die Dunstabzugshaube herantritt. Bei Entfernen erfolgt ein Ausschalten. Dies kann für einfache und grundsätzliche Funktionen praxistauglich sein. Soll ein Elektrogerät aber noch umfänglicher bzw. detaillierter betätigt werden, reicht ein solcher einfacher Bewegungsmelder nicht aus.
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Aufgabe und Lösung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Bedienverfahren sowie eine eingangs genannte Bedienvorrichtung zu schaffen, mit denen Problem des Standes der Technik beseitigt werden können und es insbesondere möglich ist, vielfältige und unter Umständen auch sehr tief gestaffelte bzw. detaillierte Steuerungsvorgänge für ein Elektrogerät einfach und komfortabel vornehmen zu können.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Bedienverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale nur für das Bedienverfahren oder nur für die Bedienvorrichtung beschrieben. Sie sollen jedoch unabhängig davon sowohl für das Verfahren als auch für die Vorrichtung selbstständig gelten können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Es ist vorgesehen, dass eine Bedienvorrichtung eine Bediensensorik aufweist mit mindestens zwei Abstandssensoren. Die Abstandssensoren sind in einer Reihe angeordnet, vorteilhaft eben an der Bediensensorik bzw. die Bediensensorik kann im Wesentlichen durch diese Abstandssensoren gebildet sein. Besonders vorteilhaft sind alle Abstandssensoren in einer Reihe angeordnet bzw. ist nur eine einzige Reihe von Abstandssensoren vorgesehen. Die Abstandssensoren sind dazu ausgebildet, den Abstand eines vor sie gehaltenen Gegenstands oder einer Hand zu erkennen. Dazu können sie beispielsweise optische Sensoren sein, insbesondere als IR-Sensoren, wie sie beispielsweise als sogenannte Reflex-Lichtschranken bekannt sind, wobei sie auch ganz allgemein mit elektromagnetischen Wellen arbeiten können. Auch andere Abstandssensoren, die gut fokussierbar sind, wie Ultraschall- oder Radarsensoren können verwendet werden. Vorteilhaft arbeiten alle Abstandssensoren gleich bzw. sind genau gleiche Bauteile.
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Die Abstandssensoren bilden zusammen einen flächigen bzw. zweidimensionalen Eingabebereich im Raum, unter Umständen auch in gewissem Maß einen dreidimensionalen Eingabebereich. Dieser Eingabebereich liegt also vor den Abstandssensoren bzw. geht von diesen aus. Der Gegenstand oder die Hand kann vor die Abstandssensoren und in diesen Eingabebereich mit einem bestimmten Abstand und/oder einer bestimmten Bewegung eingebracht und bewegt werden. Aus einer statischen Position und/oder einer dynamischen Bewegung des Gegenstands bzw. der Hand im Eingabebereich sowie eventuell auch in diesen hinein oder aus diesem heraus kann ein Bedienbefehl der Bediensensorik ermittelt werden. Dazu kann eine Übereinstimmung mit einem vorgegebenen Muster aus einer Mustersammlung oder Musterdatenbank abgefragt werden, und dann ein einem bestimmten erkannten Muster zugeordneter Bedienbefehl ausgewählt werden. Dieser Bedienbefehl kann dann von der Bedienvorrichtung an das Elektrogerät gegeben bzw. für dieses verwendet werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden Messwerte von mindestens zwei Abstandssensoren, vorteilhaft von mehr oder allen Abstandssensoren, ausgewertet bzw. untereinander interpoliert zur Ermittlung einer statischen Position und/oder einer dynamischen Bewegung des Gegenstands oder der Hand im Eingabebereich. Gerade für dynamische Bewegungen sollte eine solche Ermittlung mehrfach pro Sekunde erfolgen, beispielsweise 2 Mal bis 30 Mal oder noch häufiger. Werden alle Abstandssensoren ausgewertet so steigt zwar der Rechenaufwand in der Bedienvorrichtung an. Gleichzeitig ist aber auch eine maximale Erkennungssicherheit gegeben.
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In einer grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass ein bzw. alle Abstandssensoren einen im Wesentlichen linienförmigen und entlang einer Geraden liegenden Erfassungsbereich aufweisen. Gerade bei genannten optischen Abstandssensoren bedeutet dies, dass ein ausgesandter Lichtstrahl relativ schmal gebündelt bzw. entsprechend fokussiert ist, also im wesentlichen linienförmig. Besonders vorteilhaft liegen alle Abstandssensoren bzw. deren linienförmige Erfassungsbereiche in einer Ebene, welche dann ein Eingabefeld als Eingabebereich bildet, also zweidimensional ist. Dieses Eingabefeld geht von den Abstandssensoren aus bzw. verläuft quasi durch diese hindurch. Dabei sind vorteilhaft mehr als zwei Abstandssensoren vorgesehen, besonders vorteilhaft fünf bis zehn oder sogar zwanzig.
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In einer anderen grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung weist ein Abstandssensor, vorteilhaft mehrere oder alle Abstandssensoren, einen Erfassungsbereich auf, der im Wesentlichen flach ist und in einer Ebene liegt. Er ist also nicht, wie zuvor beschrieben, linienförmig bzw. schmal fokussiert, sondern eher dreieckförmig bzw. aufgefächert ausgehend von dem jeweiligen Abstandssensor. Hier liegen alle Abstandssensoren bzw. deren Erfassungsbereiche vorteilhaft wieder in einer Ebene, welche ein Eingabefeld als Eingabebereich bildet. Durch derartige aufgefächerte Erfassungsbereiche, die sich vorteilhaft mit denjenigen benachbarter Abstandssensoren überlappen, ist eine Bestimmung einer statischen Position und/oder dynamischen Bewegung des Gegenstands bzw. der Hand erheblich leichter und genauer möglich. Bei den vorgenannten linienförmigen Erfassungsbereichen kann es sein, dass ein Gegenstand bzw. eine Hand nur von zwei oder drei Abstandssensoren erfasst wird, je nach deren Anordnung. Bei aufgefächerten Erfassungsbereichen kann ein Großteil der Abstandssensoren, vorteilhaft etwa mindestens 50 % oder 75 %, den Gegenstand bzw. die Hand erfassen und durch Interpolation eine Position genauer bestimmen.
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In einer weiteren grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung weist ein Abstandssensor, vorteilhaft mehrere oder alle Abstandssensoren, einen Erfassungsbereich auf, der im Wesentlichen kegelförmig ausgebildet ist.
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Die Mittelachsen der einzelnen kegelförmigen Erfassungsbereiche können vorteilhaft in einer Ebene liegen. Der Eingabebereich ist also nicht, wie zuvor beschrieben, nur flach, sondern spannt sich sozusagen sowohl in der Breite als auch in der Höhe auf. So kann der Gegenstand bzw. die Hand freier und in einem größeren Bereich bewegt werden.
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Da ein gewünschter Eingabebereich für eine Gestikerkennung vorteilhaft erheblich größer bzw. breiter ist als die Breite der Anordnung der Abstandssensoren bzw. der gesamten Abstandssensorik, sollten die Richtungen der einzelnen Erfassungsbereiche nicht genau parallel zueinander liegen, sondern zumindest leicht aufgefächert sein. So kann die Breite eines gewünschten Eingabebereichs zwischen 10 cm oder 30 cm und bis zu 100 cm liegen für eine komfortable und vielseitige Bedienung. Die Abstandssensoren selbst können auf einer Breite von wenigen cm angeordnet sein, beispielsweise 1 cm bis 10 cm oder 20 cm. Daraus ergibt sich eine gewünschte Auffächerung der Erfassungsbereiche mit geringem Winkel benachbarter Erfassungsbereiche zueinander. Der Eingabebereich kann eine Länge aufweisen, die mindestens der Breite entspricht, vorteilhaft also zwischen 10 cm oder 30 cm und bis zu 100 cm liegt. So können Bewegungen gut erfasst werden.
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Für das Bedienverfahren ist es einerseits möglich, dass eine Bewegung des Gegenstands bzw. der Hand vor den Abstandssensoren mit etwa gleichbleibendem Abstand dazu eine Einstellung einer Funktion des Elektrogeräts bzw. einer seiner Funktionseinheiten bewirkt. So kann beispielsweise zwischen mehreren, alternativ zur Verfügung stehenden Funktionen gewählt werden. Eine Bewegung des Gegenstands bzw. der Hand kann dann quasi einem Durchblättern oder Durchwischen durch ein Menü entsprechen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine wiederholte Wischbewegung bzw. Linearbewegung erfolgen, die vorteilhaft im Wesentlichen parallel zu der Reihe der Abstandssensoren durchgeführt wird. Damit kann durch einzelne Menüpunkte eines Einstellmenüs für ein Programm bzw. eine Programmsteuerung der Bedienvorrichtung navigiert werden.
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In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine Bewegung des Gegenstands bzw. der Hand auf die Abstandssensorik zu oder von dieser weg einen Wert einer Stellgröße verändern, beispielsweise für die vorgenannte Funktion bzw. Funktionseinheit. So kann vorgesehen sein, dass bei einer Bewegung weg von der Abstandssensorik der Wert der Stellgröße erhöht wird und bei einer Bewegung hin zur Abstandssensorik verringert wird. Dies kann auch davon abhängen, ob eine solche Bewegung im Raum eher nach oben oder eher nach unten geht.
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Des Weiteren ist es möglich, dass durch rasches Entfernen des Gegenstands oder der Hand aus dem Eingabebereich eine gewählte Einstellung für die Steuerung des Elektrogeräts übernommen wird zum entsprechenden Betrieb damit.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zum Einschalten von Funktionen bzw. Funktionseinheiten des Elektrogeräts der Gegenstand oder die Hand in einer kreisförmigen Bewegung im Eingabebereich bzw. in einer Ebene des Eingabebereichs bewegt werden. Damit kann, vorteilhaft je nach Kreisrichtung, ein Wert einer Stellgröße verringert oder erhöht werden. Auch eine solche Kreisbewegung kann von den Abstandssensoren gut erkannt werden, da sie sich ja in Bewegungskomponenten entlang der Erfassungsbereiche und quer dazu aufteilen lässt.
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Eine solche Bedienvorrichtung kann vorteilhaft im Wesentlichen mit der Bediensensorik eine Baueinheit sein, unter Umständen als eigenständiges Modul, welche in oder an verschiedene Elektrogeräte gebaut sein kann. Eine Möglichkeit ist eine eingangs grundsätzlich genannte Dunstabzugshaube. Dabei können die Abstandssensoren nach vorne und/oder nach unten ausgerichtet sein, da derartige Dunstabzugshauben meistens in etwa in Kopfhöhe einer Bedienperson angeordnet sind.
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Alternative Möglichkeiten sind sogenannte Elektrohaushaltsgeräte, beispielsweise Spülmaschine, Waschmaschine, Backofen oder Kochfeld. Deren üblicherweise tiefere Anordnung kann durch eine Ausrichtung der Abstandssensoren nach vorne und/oder nach oben bzw. mit einer zwischenliegenden Schrägstellung berücksichtigt werden.
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Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in Zwischen-Überschriften und einzelne Abschnitte beschränkt die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung mit mehreren Abstandssensoren mit linienförmigen Erfassungsbereichen,
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2 eine Draufsicht auf die Bedienvorrichtung aus 1 mit einem von den Erfassungsbereichen gebildeten Eingabebereich,
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3 eine Seitenansicht der Bedienvorrichtung aus den 1 und 2 mit Bewegung einer Hand entlang eines Erfassungsbereichs,
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4 eine Schägansicht einer alternativen Bedienvorrichtung mit zwei Bediensensoren und kegelartig aufgeweiteten Erfassungsbereichen,
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5 eine Draufsicht auf die Bedienvorrichtung aus 4,
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6 eine Seitenansicht der Bedienvorrichtung der 4 und 5 mit Bewegungsmöglichkeiten einer Hand entlang der Erfassungsbereiche,
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7 mehrere verschiedene Bedienvorgänge an der Bedienvorrichtung entsprechend 5,
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8 eine Abwandlung der Bedienvorrichtung entsprechend 5 mit fünf Abstandssensoren mit kegelförmigem Erfassungsbereich und
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9 verschiedene Anordnungsmöglichkeiten einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung in einer Küche an der Decke, an einer Dunstabzugshaube und an einem Herd.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 11 als Baueinheit schematisch dargestellt, die eigenständig sein kann, vorteilhaft aber in ein Elektrogerät eingebaut ist wie noch gezeigt wird. Sie weist eine Steuerung 12 auf sowie fünf Abstandssensoren 13a bis 13e, die in einer Reihe angeordnet sind, hier in einer geraden Linie mit gleichem Abstand zueinander. Die Abstandssensoren 13a bis 13e sind vorteilhaft eingangs genannte optische Sensoren, insbesondere IR-Sensoren. Vorteilhaft sind sie als Reflex-Lichtschranken ausgebildet. Durch eine eingebaute Optik oder ihren Aufbau kann das von ihnen ausgesandte Licht bzw. ein Lichtstrahl eingestellt werden, also wie schmal bzw. angenähert linienförmig er ist. Hier sind Erfassungsbereiche 15a bis 15e der Abstandssensoren 13a bis 13e linienförmig bzw. mit sehr geringem Öffnungswinkel ausgebildet. Ein ausgesandter Lichtstrahl ist also sehr schmal bzw. im Wesentlichen eben eine Linie. In den Abstandssensoren 13a bis 13e integrierte Lichtempfänger erfassen das von einem Sensor ausgesandte Licht, welches beispielsweise für jeden Abstandssensor 13a bis 13e unterschiedlich codiert ist für eine leichtere Zuordnung. Über Laufzeitmessung odgl. kann dann ein Abstand auf an sich bekannte Art und Weise eingestellt werden. Die Länge eines von den verschiedenen Erfassungsbereichen 15a bis 15e gebildeten Eingabebereichs 17 sowie seine Breite ist nicht genau vorgegeben, kann aber natürlich an sich bestimmbar sein. So kann ein Eingabebereich 17 einen Abstand von mindestens 20 cm oder 50 cm bis 80 cm zu der Bedienvorrichtung 11 aufweisen bzw. dort beginnen. Seine Länge kann 10 cm bis 100 cm betragen. Die Breite des Eingabebereichs 17 ist zwangsläufig insgesamt etwas aufgefächert, beispielsweise 20 cm bis 50 cm nahe zur Bedienvorrichtung 11 hin und 10 cm oder 30 cm bis 100 cm am entfernten Ende.
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In 1 ist dargestellt, wie eine Hand 19 in den Eingabebereich 17 gehalten wird, und es sind auch alternative Positionen 19‘ und 19‘‘ gestrichelt dargestellt. Dadurch soll eine Bewegung der Hand entlang der gekreuzten Bewegungspfeile innerhalb des Eingabebereichs dargestellt werden. Entweder können diese einzelnen Positionen als mögliche Bedienung ausgewertet werden oder aber als dynamische Bewegung eine Bewegung der Hand 19 ausgewertet werden, was als Ergebnis wiederum das Ermitteln einzelner Positionen ist und betrachten des zeitlichen Kontextes bzw. deren zeitliche Abfolge.
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In der 2 sind die verschiedenen Bewegungsrichtungen quer zu den Erfassungsbereichen 15a bis 15e bzw. entlang der Reihe, an der die Abstandssensoren 13a bis 13e angeordnet sind, dargestellt, sowie direkt auf diese zu. Gestrichelt dargestellt ist eine mögliche runde bzw. kreisende Bewegung einer Hand innerhalb des Eingabebereichs 17.
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In der Seitenansicht der 3 ist wiederum die Bewegung der Hand 19 entlang eines Erfassungsbereichs 15a des Abstandssensors 13a dargestellt mit einer Position 19 sowie möglichen Positionen 19‘ und 19‘‘. Daraus ist zu ersehen, dass, wie durch die gestrichelt dargestellten Grenzen am Erfassungsbereich 15a dargestellt ist, dieser bzw. der Eingabebereich 17 begrenzt ausgebildet sein kann. Eine Position einer Hand 19‘ weniger als beispielsweise 20 cm vom Abstandssensor 13a entfernt sollte nicht ausgewertet bzw. berücksichtigt werden, da dann die Auflösung zwischen den einzelnen Abstandssensoren 13 möglicherweise nicht mehr genau genug ist. Ebenso sollte die maximale Entfernung begrenzt sein, wie durch die zweite Strichlierung bei der Position 19‘‘ verdeutlicht ist.
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In der 4 ist eine weitere erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 111 mit zwei Abstandssensoren 113a und 113b dargestellt, die nicht linienförmig arbeiten, sondern aufgeweitet. Sie weisen kegelförmig aufgeweitete Erfassungsbereiche 115a und 115b auf, die einen sich dadurch bildenden Eingabebereich 117 erzeugen, der auch aus den 5 und 6 zu ersehen ist. Der Öffnungswinkel der Erfassungsbereiche 115 beträgt hier etwa 40° und ist insofern schon relativ weit, beim Vorsehen von nur zwei Abstandssensoren 113 jedoch praxistauglich. Eine Bestimmung der Entfernung einer Hand 119 von den Abstandssensoren 113 ist relativ leicht und auch genau möglich. Eine Auflösung entlang des Weges parallel zur Reihe, auf der die beiden Abstandssensoren 113 angeordnet sind, ist erheblich schwieriger bzw. geringer. Hier kann es aber, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, ausreichen, wenn im Wesentlichen bestimmt werden kann, ob eine Hand 119 sich hauptsächlich im Erfassungsbereich 115a des Abstandssensors 113a oder im Erfassungsbereich 115b des Abstandssensors 113b befindet.
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Die Seitenansicht der Bedienvorrichtung 111 in 6 entspricht im Wesentlichen derjenigen aus 3, nur eben mit kegelförmig aufgeweitetem Erfassungsbereich 115a des Abstandssensors 113a. Ein Öffnungswinkel des Erfassungsbereichs 115a ist hier von der Seite her kleiner als in der Draufsicht. Dies kann so sein, muss aber nicht. Damit kann theoretisch ein Eingabebereich 117 genauer oder gewünschter definiert werden. Hier ist zu erkennen, wie der Eingabebereich 117 auch links von der linken Position 119‘ oder rechts von einer entfernten Position 119‘‘ sozusagen begrenzt ist.
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In der 7 ist dargestellt, wie beispielsweise für eine Dunstabzugshaube als mit der Bedienvorrichtung 111 zu bedienendes Elektrogerät verschiedene Funktionen eingestellt werden können. Es sind vor der Bedieneinrichtung 111 drei gestrichelt dargestellte streifenartige Bereiche A, B und C quasi definiert. Diese streifenartigen Bereiche könnten auch leicht aufgeweitet sein entsprechend den Erfassungsbereichen 115a und 115b im Bereich 117. Eine hier nicht dargestellte Hand kann in einem ersten Bedienschritt entlang des Pfeils quer zur Längserstreckung der Streifen A, B oder C bewegt werden. Dieser Streifen A, B oder C kann einer Funktionseinrichtung oder einer Funktion der Dunstabzugshaube zugeordnet sein, beispielsweise einer Absaugleistung, einer Helligkeit einer Beleuchtung oder einer Nachlaufzeit als Betriebsparameter entsprechen.
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Im vorliegenden Fall wird im Schritt 1 eine Hand bis in den Streifen C gebracht, was hier dadurch festgestellt werden kann, dass sie den Erfassungsbereich 115b verlässt, den Erfassungsbereich 115a jedoch noch nicht. Dann wird sie in einem Schritt 2 auf den Abstandssensor 113 zu oder von diesem weg bewegt. Eine Steuerung 112 der Bedienvorrichtung 111 kann erkennen, dass nun also die gewünschte Nachlaufzeit als Betriebsparameter eingestellt werden soll, und kann je nach Bewegung oder Position der Hand einen Zahlenwert bzw. Minutenwert für diese Nachlaufzeit einstellen. So kann beispielsweise eine Bewegung auf den Abstandssensor 113a die Nachlaufzeit verringert werden und in der anderen Richtung die Nachlaufzeit vergrößert werden.
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Das Einstellen der Nachlaufzeit kann abgeschlossen werden entweder durch Verharren der Hand an einer Position, was dann beispielsweise nach einer bis drei Sekunden erkannt wird. Alternativ kann die Hand zügig aus dem Eingabebereich 117 entfernt werden, vorteilhaft in eine Richtung quer zur Einstellrichtung von Schritt 2. Eine weitere Möglichkeit wäre eine anschließende kreisförmige Bewegung einer Hand, wie sie als Schritt 3 dargestellt ist. Ebenso denkbar sind Sprachbefehle odgl. Des Weiteren kann diese Kreisbewegung als Schritt 3 auch eine alternative Einstellung eines Wertes oder Auswahl eines Menüpunktes oder einer Funktionseinheit zur Einstellung sein.
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In der 8 ist eine nochmals weitere Bedienvorrichtung 211 dargestellt mit fünf Abstandssensoren 213a bis 213e, von denen jeder einen Erfassungsbereich 215a bis 215e aufweist. Diese bilden zusammen einen Eingabebereich 217, der insgesamt auch leicht aufgefächert ist. Im Unterschied zu der Darstellung der 5 sind die Erfassungsbereiche 215 deutlich schmaler bzw. weisen einen Öffnungswinkel von nur etwa 20° auf. Dafür sind es eben deutlich mehr. Des Weiteren ist zu erkennen, dass eine Überlappung der unterschiedlichen Erfassungsbereiche 215 im Eingabebereich 217 anders ist als bei der 5 bzw. 7. Hier kann, ähnlich wie in dem Ausführungsbeispiel der Bedienvorrichtung 11 aus den 1 und 2, eine Position einer Hand oder eines Gegenstands entlang einer Richtung parallel zur Anordnung der Abstandssensoren 213 besser erkannt werden. Gleichzeitig ist natürlich auch der konstruktive sowie Auswertungsaufwand erhöht.
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In 9 sind konkrete Einbaupositionen oder Verwendungsmöglichkeiten dargestellt. Einerseits kann eine Bedienvorrichtung 11a weit oben oder an der Decke angeordnet sein und ihr Eingabebereich 17a im Wesentlichen nach unten weisen. An einer Dunstabzugshaube 24 kann eine Bedienvorrichtung 11b angeordnet sein bzw. darin integriert sein, deren Eingabebereich 17b leicht schräg nach unten verläuft.
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Des Weiteren kann an einem Herd 26 als Elektrogerät, das auch eine Geschirrspülmaschine, eine Waschmaschine oder ein Backofen sein könnte, am rechten oberen Eck eine Bedienvorrichtung 11c vorgesehen sein. Deren Eingabebereich 17c verläuft relativ flach, aber leicht nach oben gerichtet. Eine Bedienperson 18 kann nun mit einer Hand bei einer der genannten Bedienvorrichtungen 11 in einer Küche über den jeweiligen Eingabebereich 17 eine Steuerung eines Elektrogerätes bzw. ein Einstellen eines Werts einer Stellgröße des Elektrogeräts oder einer seiner Funktionseinheiten vornehmen. Vorzugsweise ist dies bei einem Herd eine Kochstelle als Funktionseinheit. Die Eingabebereiche sind hier alle von Erfassungsbereichen gebildet, die leicht kegelförmig aufgefächert sind.
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Schließlich kann noch an der Dunstabzugshaube 24 eine Bedienvorrichtung 11d angeordnet sein bzw. darin integriert sein, deren Eingabebereich 17d im Wesentlichen nach unten bzw. schräg nach unten verläuft. Sie kann an derselben Stelle wie die Bedienvorrichtung 11b angeordnet sein oder eben weiter hinten. Grundsätzlich geht der Eingabebereich 17d aber auch eher zu einem vorderen Bereich des Herdes 26.
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Dabei kann allgemein vorteilhaft vorgesehen sein, dass beispielsweise in der Küche nur eine einzige solche Bedienvorrichtung 11 vorgesehen ist. Mit ihr kann dann entweder nur eines der Elektrogeräte wie Dunstabzugshaube 24 oder Herd 26 gesteuert werden. Alternativ kann sie für mehrere Elektrogeräte sozusagen universell verwendet werden. Es ist dann zu selektieren, welches Elektrogerät gerade damit gesteuert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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