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Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, mit dessen Hilfe Drehschwingungen einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors gedämpft werden können.
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Beispielsweise aus
DE 10 2008 004 150 A1 ist ein Zweimassenschwungrad bekannt, bei dem zur Drehschwingungsdämpfung einer Kurbelwelle eines Kraftfahrzeugverbrennungsmotors eine Primärmasse über eine Bogenfeder mit einer relativ zur Primärmasse verdrehbaren Sekundärmasse gekoppelt ist. Die Bogenfeder ist in einem Bogenfederkanal angeordnet, wobei eine Kanalwand des Bogenfederkanals durch die Primärmasse ausgebildet ist. In den Bogenfederkanal ragt ein Flansch der Sekundärmasse hinein, der über einen Reibring an der Kanalwand abgestützt ist.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis die Lebensdauer eines Drehschwingungsdämpfers zu erhöhen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine erhöhte Lebensdauer eines Drehschwingungsdämpfers ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Drehschwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist ein Drehschwingungsdämpfer für eine nasse Reibungskupplung eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit einer Primärmasse zum Einleiten eines Drehmoments, einer über ein Energiespeicherelement, insbesondere Bogenfeder, relativ zur Primärmasse verdrehbare Sekundärmasse zum Ausleiten eines Drehmoments, einem von der Primärmasse oder von der Sekundärmasse ausgebildeten Aufnahmekanal zur Aufnahme des Energiespeicherelements, wobei der Aufnahmekanal eine motorseitige erste Schale zum motorseitigen und/oder radialen Abdecken des Energiespeicherelements und eine mit der ersten Schale verbundene getriebeseitige zweite Schale zum getriebeseitigen und/oder radialen Abdecken des Energiespeicherelements aufweist, und einem von der Sekundärmasse oder von der Primärmasse ausgebildeten in den Aufnahmekanal hineinragenden Flansch, wobei mit Hilfe der zweiten Schale ein Spritzschutz zum Schutz des Flanschs vor Verschmutzung durch Flüssigkeiten und/oder Staub ausgebildet ist.
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Durch die erste Schale und die zweite Schale des Aufnahmekanals wird üblicherweise ein Aufnahmevolumen begrenzt, in dem das Energiespeicherelement vor Umwelteinflüssen, insbesondere Flüssigkeiten und Staub, geschützt aufgenommen ist. Insbesondere kann das Energiespeicherelement über ein Schmiermittel, insbesondere Schmieröl oder Schmierfett, an einer zum Energiespeicherelement weisenden Innenseite des Aufnahmekanals und/oder einer Führung relativ bewegbar entlang gleiten. In diesem Fall ist vorzugsweise eine Dichteinrichtung vorgesehen, mit dessen Hilfe der zum Aufnahmekanal relativ bewegbare Flansch gegenüber dem Aufnahmekanal abgedichtet ist, so dass das Schmiermittel nicht an dem Flansch entlang austreten kann. Die Dichteinrichtung kann beispielsweise mindestens einen Reibring aufweisen, der bei einer Relativbewegung des Flansches zum Aufnahmekanal an dem Flansch und/oder an dem Aufnahmekanal entlang gleiten kann. Ferner ist durch die Dichteinrichtung vermieden, dass Verschmutzungen in Form von Flüssigkeiten oder Staub zum Energiespeicherelement gelangen und die reibungsreduzierende Schmierwirkung des Schmiermittels durch die Verschmutzungen herabgesetzt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Drehschwingungsdämpfer weist die getriebeseitige zweite Schale jedoch eine soweit nach radial innen reichende Erstreckung auf, dass nicht nur das Energiespeicherelement, sondern auch ein signifikanter Teil des Flanschs von der zweiten Schale abgedeckt ist. In axialer Richtung betrachtet ist ein signifikanter Teil des Flansches, insbesondere ein Großteil des Flansches, vorzugsweise der gesamte Flansch von der zweiten Schale verdeckt. Durch die zweite Schale wird daher nicht nur das Energiespeicherelement, sondern auch der Flansch vor Verschmutzung durch Flüssigkeiten und/oder Staub geschützt. Dadurch wird es zumindest erschwert, dass Verschmutzungen in einen axialen Bereich des Drehschwingungsdämpfers gelangen der radial innerhalb zum Energiespeicherelement vorgesehen ist. Da die Verschmutzungen erst gar in diesen Bereich gelangen können, können die Verschmutzungen auch nicht von dort beispielsweise durch Fliehkrafteffekte nach radial außen zum Energiespeicherelement hin bewegt werden, so dass eine Verschmutzung des Energiespeicherelements und/oder einer zwischen dem Flansch und dem Aufnahmekanal vorgesehenen Dichteinrichtung vermieden ist. Durch die Ausgestaltung der zweiten Schale als Spritzschutz nicht nur für das Energiespeicherelement, sondern auch für den Flansch kann ein Eindringen von Vermutzungen in einen axialen Bereich radial innerhalb des Energiespeicherelements vermieden oder zumindest erschwert werden, so dass auch unter Fliehkrafteinfluss eine reibungserhöhende Verschmutzung des Energiespeicherelements vermieden ist, wodurch die Lebensdauer des Drehschwingungsdämpfers erhöht ist.
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Durch die mit Hilfe der geometrischen Ausgestaltung der zweiten Schale verbesserten Dichtwirkung des Aufnahmekanals kann ein besonders guter Schutz des Energiespeicherelements gegen Verschmutzungen durch Flüssigkeiten, Staub oder ähnliche Partikel, beispielsweise Abriebpartikel erreicht werden. Der Drehschwingungsdämpfer ist dadurch besonders geeignet nicht nur in Nachbarschaft zu einer trockenen Reibungskupplung sondern auch in Nachbarschaft zu einer nassen Reibungskupplung verwendet zu werden. Bei der nassen Reibungskupplung („Nasskupplung“) sind die Reibbeläge üblicherweise in einem Flüssigkeitsbad positioniert, so dass über die Flüssigkeit, insbesondere Öl oder Wasser, eine bessere Abfuhr von Reibungswärme erfolgen kann. Durch die als Spritzschutz für den Flansch wirkende zweite Schale kann Spritzwasser der nassen Reibungskupplung zurückgehalten werden. Dies ermöglicht es zusätzlich die Dichtheitsanforderungen bezüglich der nassen Reibungskupplung zu reduzieren. Beispielsweise kann es ausreichend sein in der Nähe der zweiten Schale einen Entwässerungskanal, insbesondere eine Entwässerungsbohrung, vorzusehen, um von der zweiten Schale zurückgehaltene Flüssigkeit zurück zur nassen Reibungskupplung leiten zu können.
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Die Primärmasse des insbesondere als Zweimassenschwungrad ausgebildeten Drehschwingungsdämpfers kann vorzugsweise direkt oder indirekt motorseitig mit einer Antriebswelle, insbesondere Kurbelwelle, eines Kraftfahrzeugs verbunden werden. Die Sekundärmasse kann vorzugsweise direkt oder indirekt getriebeseitig mit einer Reibungskupplung verbunden werden. Die Sekundärmasse kann insbesondere über ein Drehmomenteinleitungselement der Reibungskupplung, beispielsweise eine Kupplungseingangswelle oder ein Mitnehmerring, mit einer Gegenplatte der Reibungskupplung drehfest verbunden sein. Eine Anpressplatte der Reibungskupplung kann relativ zu der Gegenplatte axial verlagert werden, um zum Schließen der Reibungskupplung eine insbesondere mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes drehfest verbundene Kupplungsscheibe reibschlüssig, vorzugsweise innerhalb eines Flüssigkeitsbads, zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte zu verpressen. Die Reibungskupplung ist insbesondere als Doppelkupplung zum Kuppeln der Antriebswelle mit einer ersten Getriebeeingangswelle und/oder einer zweiten Getriebeeingangswelle eines Doppelkupplungsgetriebes ausgestaltet. Der Aufnahmekanal kann durch die Primärmasse ausgebildet sein, während der Flansch durch die Sekundärmasse ausgebildet ist. Es ist aber auch möglich, dass der Aufnahmekanal kann durch die Sekundärmasse ausgebildet ist, während der Flansch durch die Primärmasse ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Flansch über eine Dichteinrichtung gegen den Aufnahmekanal abgedichtet, so dass durch einen Teil des Aufnahmekanals und der Dichteinrichtung ein im wesentlichen gegenüber der Umgebung abgedichtetes Aufnahmevolumen für das vorzugsweise geölte und/oder gefettete Energiespeicherelement begrenzt ist. Vorzugsweise schließt sich insbesondere radial innerhalb dieses abgedichteten Aufnahmevolumen ein durch die erste Schale und die zweite Schale axial begrenztes und insbesondere nach radial innen geöffnetes Flanschvolumen zur Aufnahme des Flanschs an, wobei das in radialer Richtung geöffnete Flanschvolumen insbesondere durch ein anders Bauteil, beispielsweise das Drehmomenteinleitungselement der Reibungskupplung oder eine mit dem Drehmomenteinleitungselement und dem Flansch verbundene Nabe, begrenzt und insbesondere geschlossen sein kann.
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Die erste Schale und die zweite Schale können insbesondere fest miteinander, vorzugsweise durch Schweißen, verbunden sein. Ferner kann mit der ersten Schale und/oder mit der weiten Schale ein Starterkranz zum Einleiten eines Startmoments zum Starten des Kraftfahrzeugmotors verbunden sein. Die Ausgestaltung des Aufnahmekanals im Bereich des Aufnahmevolumens des Energiespeicherelements korrespondiert insbesondere mit der Außenkontur des Energiespeicherelements, wobei insbesondere radial außerhalb des Energiespeicherelements eine Führung mit dem Aufnahmekanal verbunden sein kann, um das Energiespeicherelement unter Fliehkrafteinfluss geeignet abzustützen. Das Energiespeicherelement kann durch die erste Schale und die zweite Schale motorseitig, getriebeseitig und an einer radialen Seite abgedeckt sein. Das Energiespeicherelement kann insbesondere als Feder, vorzugsweise Bogenfeder, ausgestaltet sein. Das Energiespeicherelement kann an einem ersten Axialende an dem Aufnahmekanal und an einem von dem ersten Axialende wegweisenden zweiten Axialende an dem Flansch anschlagen. Insbesondere sind mehr als ein Energiespeicherelement vorgesehen, wobei es möglich ist, dass mehrere Energiespeicherelemente in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung hintereinander vorgesehen sein können. Vorzugsweise kann eine mehrstufige Drehschwingungsdämpfung in dem Drehschwingungsdämpfer vorgesehen sein, so dass der Drehschwingungsdämpfer zur Dämpfung von Drehschwingungen mit unterschiedlichen Frequenzen, beispielsweise zur Dämpfung der zweiten und der dritten Motorordnung, ausgestaltet sein kann.
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Insbesondere ist der Flansch mit einer Nabe zur drehbaren oder drehfesten Verbindung mit einer Welle, insbesondere eine Kupplungseingangswelle oder ein Mitnehmerring, verbunden, wobei zwischen der zweiten Schale und der Nabe eine Spaltdichtung ausgebildet ist und/oder zwischen der zweiten Schale und der Welle eine Spaltdichtung ausbildbar ist. Die zweite Schale kann dadurch soweit nach radial innen reichen, dass im eingebauten Zustand lediglich ein möglichst geringer Spalt zwischen der zweiten Schale und dem radial innerhalb vorgesehen Bauteil verbleibt. Der Spalt kann vorzugsweise als Spielpassung, insbesondere H7/h6, H8/h9, H11/h9, E9/h9, D10/h9 oder C11/h9 gemäß DIN 7157, ausgestaltet sein. Durch die Spaltdichtung kann ein signifikantes Eindringen von Verschmutzungen in einen axialen Bereich radial innerhalb des Energiespeicherelements in einem ausreichenden Ausmaß verhindert werden.
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Vorzugsweise weisen die erste Schale einen nach radial innen weisenden ersten Endrand und die zweite Schale einen nach radial innen weisenden zweiten Endrand auf, wobei der erste Endrand zu einem maximal weit nach radial außen positionierten Außenrand des Aufnahmekanals einen Abstand in radialer Richtung von r1 und der zweite Endrand zu dem maximal weit nach radial außen positionierten Außenrand des Aufnahmekanals einen Abstand in radialer Richtung von r2 aufweisen, wobei 0,50 ≤ r2/r1 ≤ 1,10, insbesondere 0,75 ≤ r2/r1 ≤ 1,05, vorzugsweise 0,90 ≤ r2/r1 ≤ 1,00, und besonders bevorzugt 0,95 ≤ r2/r1 ≤ 0,99 gilt. Die zweite Schale kann insbesondere sich soweit nach radial innen erstrecken, dass sich der zweiten Endrand im eingebauten Zustand auf einem Durchmesser befindet, der kleiner oder gleich groß wie der Durchmesser der mit der ersten Schale verbundenen Antriebswelle des Kraftfahrzeugmotors ist. In einen axialen Bereich radial innerhalb des Energiespeicherelements eindringende Verschmutzungen können dadurch besonders stark zum Energiespeicherelement beabstandet eindringen, so dass die Wahrscheinlichkeit zumindest reduziert ist, dass diese eingedrungenen Verschmutzungen das Energiespeicherelement erreichen. Falls ein Teil der Spritzschutzfunktion durch ein weiteres Bauteil, beispielsweise eine mit dem Flansch verbundene Nabe, bereitgestellt wird, ist es möglich die radiale Erstreckung der zweiten Schale geringer auszuführen, beispielsweise um ca. 10% oder ca. 20% kleiner als oben angeführt. In diesem Fall gilt insbesondere 0,80 ≤ r2/r1 ≤ 0,85.
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Besonders bevorzugt ist der Flansch über einen Reibring an dem Aufnahmekanal abgestützt, wobei der Reibring mit seiner gesamten radialen Erstreckung zwischen der ersten Schale und der zweiten Schale angeordnet ist. Dadurch ist auch der Reibring von der zweiten Schale vor Verschmutzung geschützt. Insbesondere kann die zweite Schale eine radial innere Reibfläche und eine radial äußere Reibfläche des Reibrings abdecken. Der Reibring ist vorzugsweise Teil einer Dichteinrichtung zur Abdichtung des Flanschs gegen den Aufnahmekanal, wobei insbesondere die gesamte Dichteinrichtung von der zweiten Schale abgedeckt ist.
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Insbesondere ist der Flansch mit einer zu dem Flansch separaten Nabe zur drehbaren oder drehfesten Verbindung mit einer Welle, insbesondere eine Kupplungseingangswelle oder ein Mitnehmerring, drehfest verbunden, wobei der Flansch mit seiner gesamten radialen Erstreckung zwischen der ersten Schale und der zweiten Schale angeordnet ist. Dadurch ist der Flansch im Wesentlichen vollständig innerhalb des Aufnahmekanals angeordnet. Der Flansch kann dadurch im Wesentlichen vollständig von der ersten Schale, der zweiten Schale und der Nabe eingeschlossen sein, so dass das Risiko, dass Verschmutzungen zum Flansch und von dort zum Energiespeicherelement gelangen können, deutlich reduziert ist.
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Vorzugsweise ist mit der zweiten Schale ein Dichtelement zur Bereitstellung einer Abdichtung zwischen der zweiten Schale und dem Flansch verbunden, wobei insbesondere das Dichtelement eine in Umfangsrichtung umlaufende Dichtlippe zur Anlage an dem Flansch und/oder zur Anlage an einem mit dem Flansch drehfest verbundenen Bauteil aufweist. Das Dichtelement kann beispielsweise als Radialwellendichtring ausgestaltet sein. Mit Hilfe des Dichtelements kann ein zwischen der zweiten Schale und einem radial innerhalb der zweiten Schale vorgesehenen Bauteil verbleibender Spalt im Wesentlichen vollständig geschlossen werden, wodurch ein Eindringen von Vermutzungen vermieden werden kann.
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Besonders bevorzugt weisen die erste Schale mindestens eine erste Montageöffnung, insbesondere zum Einführen eines Befestigungsmittels und/oder eines Werkzeugs und/oder die zweite Schale mindestens eine zweite Montageöffnung, insbesondere zum Einführen eines Befestigungsmittels und/oder eines Werkzeugs, auf, wobei im eingebauten Zustand des Drehschwingungsdämpfers sämtliche erste Montageöffnungen und sämtliche zweite Montageöffnungen geschlossen sind. Durch die Montageöffnungen kann die Montage des Drehschwingungsdämpfers und die Befestigung des Drehschwingungsdämpfers in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vereinfacht werden. Durch das nachträgliche Schließen der Montageöffnungen kann eine im Wesentlichen lückenlose Abdeckung der ersten Schale und der zweiten Schale erreicht werden, so dass keine Verschmutzungen durch die Montageöffnungen hindurch in das Innere des Aufnahmekanals gelangen können. Die Montageöffnung kann beispielsweise dadurch geschlossen werden, dass im eingebauten Zustand ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube oder ein Niet, in der Montageöffnung eingesetzt ist und sie dadurch verschließt. Die übrigen Montageöffnungen können beispielsweise mit separaten Deckeln verschlossen werden, die beispielsweise von außen in die jeweilige Montageöffnung eingeklippst werden können. Besonders bevorzugt ist ein Dichtelement zur Bereitstellung einer Abdichtung zwischen der zweiten Schale und dem Flansch vorgesehen, das über geeignete Ansätze in mindestens einer zweiten Montageöffnung der zweiten Schale, vorzugsweise in allen zweiten Montageöffnungen, eingesetzt ist. Die zweite Montageöffnung kann dadurch gleichzeitig die Funktion wahrnehmen das Dichtelement sicher mit der zweiten Schale zu verbinden.
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Insbesondere ist mit dem Flansch mittelbar oder unmittelbar eine Zusatzmasse über ein Befestigungsmittel, insbesondere Schraube oder Niet, mit axialer Befestigungsrichtung befestigt, wobei ein nach radial innen weisender zweiten Endrand der zweiten Schale radial außerhalb zum Befestigungsmittel positioniert ist. Die Zusatzmasse kann radial innerhalb der zweiten Schale, beispielsweise mit dem Flansch oder einer Nabe, angebunden werden. Die Zusatzmasse kann dadurch ebenfalls als Spritzschutz wirken und insbesondere im Zusammenspiel mit der zweiten Schale eine Labyrinthdichtung ausbilden. Vorzugsweise ist in einem axialen Bereich zwischen der zweiten Schale und der Zusatzmasse ein Entwässerungskanal, insbesondere eine Entwässerungsbohrung, vorgesehen, um zwischen der Zusatzmasse und der zweiten Schale eingefangenes Spritzwasser von dem Flansch und dem Energiespeicherelement weg abzuführen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Kupplungsaggregat zum Übertragen eines Drehmoments einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors an mindestens eine Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, mit einer Reibungskupplung, insbesondere eine nasse Doppelkupplung, zum Kuppeln der Motorwelle mit der Getriebeeingangswelle und einem mit der Reibungskupplung verbundenen Drehschwingungsdämpfer, der wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, zum Einleiten eines drehschwingungsgedämpften Drehmoments in die Reibungskupplung. Durch die Ausgestaltung der zweiten Schale des Drehschwingungsdämpfers als Spritzschutz nicht nur für das Energiespeicherelement, sondern auch für den Flansch kann ein Eindringen von Vermutzungen in einen axialen Bereich radial innerhalb des Energiespeicherelements vermieden oder zumindest erschwert werden, so dass auch unter Fliehkrafteinfluss eine reibungserhöhende Verschmutzung des Energiespeicherelements vermieden ist, wodurch die Lebensdauer des Kupplungsaggregats erhöht ist.
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Vorzugsweise weist die Reibungskupplung ein Drehmomenteinleitungselement, insbesondere eine Kupplungseingangswelle oder ein Mitnehmerring, zur Aufnahme des drehschwingungsgedämpften Drehmoments des Drehschwingungsdämpfers auf, wobei das Drehmomenteinleitungselement radial innerhalb zur zweiten Schale ein Befestigungselement, insbesondere eine Steckverzahnung, zur mittelbaren oder unmittelbaren Befestigung mit dem Flansch aufweist. Das Drehmomenteinleitungselement kann insbesondere zusammen mit der zweiten Schale eine Labyrinthdichtung ausbilden, wodurch das Risiko einer Verschmutzung des Energiespeicherelements weiter reduziert ist. Insbesondere kann sich das Drehmomenteinleitungselement bis in einen axialen Bereich radial innerhalb der zweiten Schale und/oder radial innerhalb des Aufnahmekanals hinein erstrecken, wobei vorzugsweise ein Dichtelement zur Abdichtung der zweiten Schale gegen das Drehmomenteinleitungselement vorgesehen ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1: eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers,
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2: eine schematische Detailansicht des Drehschwingungsdämpfers aus 1,
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3: eine schematische Detailansicht des Drehschwingungsdämpfers aus 1 in einer alternativen Ausgestaltung,
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4: eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers,
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5: eine schematische Detailansicht des Drehschwingungsdämpfers aus 4 und
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6: eine schematische Detailansicht des Drehschwingungsdämpfers aus 4 in einer alternativen Ausgestaltung.
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Der in 1 dargestellte als Zweimassenschwungrad ausgestalteter Drehschwingungsdämpfer 10 weist eine Primärmasse 12 und eine über ein als Bogenfeder ausgestaltetes Energiespeicherelement 14 relativ verdrehbare Sekundärmasse 16 auf. Die Primärmasse 12 weist eine erste Schale 18 und eine mit der ersten Schale 18 verschweißte zweite Schale 20 auf, die gemeinsam einen Aufnahmekanal 22 ausbilden. Der Aufnahmekanal 22 begrenzt ein Aufnahmevolumen 24, in dem das Energiespeicherelement 14 positioniert und über eine radial außen mit dem Aufnahmekanal 22 befestigten Führung 26 abgestützt ist. Ferner ist ein Starterkranz 28 mit der zweiten Schale 20 verschweißt. In den Aufnahmekanal 22 ragt ein durch die Sekundärmasse 16 ausgebildeter Flansch 28 hinein, so dass das Energiespeicherelement 14 in Umfangsrichtung einerseits an dem Aufnahmekanal 22 und andererseits an dem Flansch 28 anschlagen kann, um ein Drehmoment zu übertragen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Flansch 28 über eine Dichteinrichtung 30 gegenüber dem Aufnahmekanal 22 abgedichtet. Die Dichteinrichtung 30 weist einen Reibring 32 auf, der bei einer Relativbewegung des Flanschs 28 zum Aufnahmekanal 22 an dem Flansch 28 und/oder an dem Aufnahmekanal 22 abgleiten kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Flansch 28 drehfest über eine Steckverzahnung 34 mit einer Nabe 36 der Sekundärmasse 16 verbunden, die wiederum über eine weitere Steckverzahnung 37 drehfest mit einem als Kupplungseingangswelle ausgestaltetem Drehmomenteinleitungselement 38 einer nassen Reibungskupplung verbunden sein kann.
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Wie in 2 dargestellt weist die erste Schale 18 eine erste Montageöffnung 40 auf, die im eingebauten Zustand durch ein als Schraube ausgestaltetes Befestigungsmittel 41 geschlossen ist. Durch das Befestigungsmittel 41 kann die erste Schale 18 mit einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors drehfest verbunden werden. Hierzu kann ein geeignetes Werkzeug, beispielsweise ein Schraubendreher, durch eine zweite Montageöffnung 42 in der zweiten Schale 20 eingesteckt werden, um das Befestigungsmittel 41 montieren zu können. Die zweite Schale 20 erstreckt sich soweit nach radial innen, dass zwischen der zweiten Schale 20 und der Nabe 36 lediglich ein schmaler Spalt 44 einer Spaltdichtung verbleibt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spalt 44 mit Hilfe eines Dichtelements 46 abgedichtet. Das Dichtelement 46 weist hierzu eine in Umfangsrichtung umlaufende Dichtlippe 48 auf, die an der Nabe 36 dichtend anliegt. Ferner weist das Dichtelement 46 einen in die zweite Montageöffnung 42 eingesetzten im Wesentlichen zylindrischen Ansatz 50 auf, so dass einerseits das Dichtelement 46 mit der zweiten Schale 20 befestigt und andererseits die zweite Montageöffnung 42 vollständig verschlossen ist.
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Die erste Schale 18 weist einen radial inneren ersten Endrand 56 auf, während die zweite Schale 20 einen radial inneren zweiten Endrand 58 aufweist. In der dargestellten Ausführungsform sind der erste Endrand 56 und der zweite Endrand 58 im wesentlichen auf dem gleichen Radius positioniert, wobei der zweite Endrand 58 auch auf einem etwas größeren Radius als der erste Endrand 56 positioniert sein kann.
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Wie in 3 dargestellt ist es alternativ zu der in 2 dargestellten Alternative auch möglich, dass die Dichtlippe 48 des Dichtelements 46 nicht an der Nabe 36 sondern an dem Drehmomenteinleitungselement 38 der Reibungskupplung anliegt. Die Nabe 36 kann hierzu beispielsweise eine entsprechend kürzere Erstreckung in einer axialen Richtung parallel zu einer Drehachse 52 des Drehschwingungsdämpfers 10 aufweisen.
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Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform ist im Vergleich zu der in 1 dargestellten Ausführungsform eine Zusatzmasse 54 mit der Nabe 36 verbunden, wodurch sich das Trägheitsmoment der Sekundärmasse 16 entsprechend vergrößert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Zusatzmasse 54 mehrteilig ausgeführt, so dass zur Erreichung eines entsprechend hohes Trägheitsmoment besonders viel Masse radial außen positioniert werden kann. Um die Zusatzmasse 54 gut mit der Nabe 36 verbinden zu können, weist die Nabe eine entsprechend große Erstreckung nach radial außen auf. Der zweite Endrand 58 der zweiten Schale 20 ist dadurch auf einen entsprechend größeren Radius positioniert.
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Ferner ist im dargestellten Ausführungsbeispiel wie in 5 dargestellt das mit der zweiten Schale 20 verbundene Dichtelement 46 als ein Radialwellendichtring ausgestaltet, der in dem Spalt 44 eingesetzt ist. Ferner ist die zweite Montageöffnung 42 nicht durch die zweite Schale 20 sondern durch die Nabe 36 und die Zusatzmasse 54 ausgebildet, wobei die zweite Montageöffnung 42 durch ein weiteres Dichtelement 60 verschlossen ist, das wie das Dichtelement 46 aus 1 ausgestaltet sein kann.
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Wie in 6 dargestellt kann das weitere Dichtelement 60 auch durch ein weiteres Befestigungsmittel 62 ersetzt sein, das beispielsweise als Schraube oder Niet ausgestaltet ist. Durch das weitere Befestigungsmittel 62 kann eine ausreichende Dichtwirkung erreicht und die zweite Montageöffnung 42 vollständig abgedeckt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Drehschwingungsdämpfer
- 12
- Primärmasse
- 14
- Energiespeicherelement
- 16
- Sekundärmasse
- 18
- erste Schale
- 20
- zweite Schale
- 22
- Aufnahmekanal
- 24
- Aufnahmevolumen
- 26
- Führung
- 28
- Flansch
- 30
- Dichteinrichtung
- 32
- Reibring
- 34
- Steckverzahnung
- 36
- Nabe
- 37
- weitere Steckverzahnung
- 38
- Drehmomenteinleitungselement
- 40
- erste Montageöffnung
- 41
- Befestigungsmittel
- 42
- zweite Montageöffnung
- 44
- Spalt
- 46
- Dichtelement
- 48
- Dichtlippe
- 50
- Ansatz
- 52
- Drehachse
- 54
- Zusatzmasse
- 56
- erster Endrand
- 58
- zweiter Endrand
- 60
- weiteres Dichtelement
- 62
- weiteres Befestigungsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008004150 A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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