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Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, Riemenscheibenentkoppler oder Scheibendämpfer, und ein Verfahren zum Wuchten eines derartigen Drehschwingungsdämpfers, mit dessen Hilfe in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs auftretende Drehschwingungen gedämpft werden können.
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Beispielsweise aus
DE 10 2015 221 022 A1 ist ein als Zweimassenschwungrad ausgestalteter Drehschwingungsdämpfer mit einer Primärmasse und einer mit der Primärmasse über eine Bogenfeder begrenzt verdrehbaren Sekundärmasse bekannt, wobei die Sekundärmasse einen in einen von der Primärmasse ausgebildeten Aufnahmekanal zur Aufnahme der Bogenfeder hineinragenden Ausgangsflansch aufweist.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis unterschiedliche Bauformen von Drehschwingungsdämpfern leicht auswuchten zu können.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein leichtes Auswuchten von unterschiedlichen Bauformen von Drehschwingungsdämpfern ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Drehschwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist ein Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, Riemenscheibenentkoppler oder Scheibendämpfer, zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit einer um eine Drehachse drehbaren Primärmasse, einer relativ zu der Primärmasse begrenzt verdrehbaren Sekundärmasse und einem an der Primärmasse und an der Sekundärmasse anschlagbaren Energiespeicherelement, insbesondere Bogenfeder, zur Koppelung der Primärmasse mit der Sekundärmasse, wobei das Energiespeicherelement in einem von der Primärmasse zumindest teilweise begrenzten Aufnahmeraum angeordnet ist, wobei die Sekundärmasse einen in den Aufnahmeraum hineinragenden Ausgangsflansch zum tangentialen Anschlagen an dem Energiespeicherelement und eine mit dem Ausgangsflansch verbundene Ausgangsnabe zur drehfesten Koppelung mit einer Welle, insbesondere Getriebeeingangswelle, aufweist, wobei der Ausgangsflansch einen geringeren Innendurchmesser als die Ausgangsnabe und als die Primärmasse aufweist.
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Wenn der Drehschwingungsdämpfer ausgewuchtet werden soll, ist es aufgrund des geringeren Innendurchmessers des Ausgangsflanschs im Vergleich zum Innendurchmesser der Primärmasse möglich von der Primärmasse her einen Spanndorn einer Wuchtmaschine zentral in den Drehschwingungsdämpfer einzustecken. Der Spanndorn kann hierbei von unten ausgefahren werden, so dass der Drehschwingungsdämpfer mit der von der Sekundärmasse weg weisenden Axialseite der Primärmasse auf einem Tisch der Wuchtmaschine aufliegen kann. Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass der Verlauf der motorseitigen Axialseite der Primärmasse bei unterschiedlichsten Bauformen von Drehschwingungsdämpfern im Wesentlichen gleichartig ist, wobei sich die unterschiedlichen Bauformen der Drehschwingungsdämpfer in der Regel durch die getriebeseitige Ausgestaltung der Sekundärmasse unterscheiden. Beispielsweise kann die drehmomentübertragende Anbindung der Sekundärmasse über ein als Mitnehmerring oder als Ausgangsnabe ausgestaltetes Ausgangselement erfolgen, das in der Regel einen größeren Innendurchmesser als die Primärmasse aufweist und von einem an der Seite der Primärmasse eingeführten Spanndorn nicht ohne Zusatzaufwand erreicht werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Drehschwingungsdämpfer kann der Ausgangsflansch der Sekundärmasse über das zur Anbindung des Ausgangselements zwingend erforderliche Ausmaß nach radial innen soweit verlängert sein, dass der Innendurchmesser des Ausgangsflanschs geringer als der Innendurchmesser der Primärmasse ist. Dadurch ist es möglich anstatt die Sekundärmasse beim Auswuchten über das drehmomentübertragende Ausgangselement zu zentrieren, die Sekundärmasse über den Ausgangsflansch zu zentrieren. Der Spanndorn braucht dadurch nicht, beispielsweise über einen zwischengeschalteten Adapter, an der Ausgangsnabe oder einem anderen Ausgangselement zentrierend angreifen, sondern kann in den Ausgangsflansch zentrierend eingesteckt werden. Dies ermöglicht eine nahezu beliebige Ausgestaltung des drehmomentübertragenen Ausgangselements der Sekundärmasse ohne das Auswuchten des Drehschwingungsdämpfers zu beeinträchtigen. Durch den geringen Innendurchmesser des Ausgangsflanschs kann die Sekundärmasse beim Auswuchten durch einen an der Seite der Primärmasse eingeführten Spanndorn über den Ausgangsflansch bei einer nahezu beliebigen Ausgestaltung der übrigen Sekundärmasse zentriert werden, so dass ein leichtes Auswuchten von unterschiedlichen Bauformen von Drehschwingungsdämpfern ermöglicht ist.
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Die Primärmasse und die über das insbesondere als Bogenfeder ausgestaltete Energiespeicherelement an die Primärmasse begrenzt verdrehbar angekoppelte Sekundärmasse können ein Feder-Masse-System ausbilden, das in einem bestimmten Frequenzbereich Drehungleichförmigkeiten in der Drehzahl und in dem Drehmoment der von einem Kraftfahrzeugmotor erzeugten Antriebsleistung dämpfen kann. Hierbei kann das Massenträgheitsmoment der Primärmasse und/oder der Sekundärmasse sowie die Federkennlinie des Energiespeicherelements derart ausgewählt sein, dass Schwingungen im Frequenzbereich der dominierenden Motorordnungen des Kraftfahrzeugmotors gedämpft werden können. Das Massenträgheitsmoment der Primärmasse und/oder der Sekundärmasse kann insbesondere durch eine angebrachte Zusatzmasse beeinflusst werden. Die Primärmasse kann eine Scheibe aufweisen, mit welcher ein Deckel verbunden sein kann, wodurch der im Wesentlichen ringförmige Aufnahmeraum für das Energiespeicherelement begrenzt sein kann. Die Primärmasse kann beispielsweise über in den Aufnahmeraum hinein abstehende Einprägungen tangential an dem Energiespeicherelement anschlagen. In den Aufnahmeraum kann der Ausgangsflansch der Sekundärmasse hineinragen, der an dem gegenüberliegenden Ende des Energiespeicherelements tangential anschlagen kann. Wenn der Drehschwingungsdämpfer Teil eines Zweimassenschwungrads ist, kann die Primärmasse eine mit einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors koppelbare Schwungscheibe aufweisen. Wenn der Drehschwingungsdämpfer als Riemenscheibenentkoppler Teil einer Riemenscheibenanordnung zum Antrieb von Nebenaggregaten eines Kraftfahrzeugs mit Hilfe eines Zugmittels ist, kann die Primärmasse eine Riemenscheibe ausbilden, an deren radial äußeren Mantelfläche das Zugmittel, insbesondere ein Keilriemen, zur Drehmomentübertragung angreifen kann. Wenn der Drehschwingungsdämpfer als Scheibendämpfer insbesondere einer Kupplungsscheibe einer Reibungskupplung verwendet wird, kann die Primärmasse mit einem Reibbeläge tragenden Scheibenbereich gekoppelt sein, während die Sekundärmasse mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes gekoppelt sein kann
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Insbesondere ist die Sekundärmasse radial außerhalb zum Innendurchmesser des Ausgangsflanschs mittelbar oder unmittelbar an der Primärmasse vorzentriert. Vorzugsweise ist eine radiale Relativlage der Sekundärmasse zur Primärmasse ausschließlich durch die Vorzentrierung gegeben. Das heißt eine Lagerung der Sekundärmasse an der Primärmasse ist nicht vorgesehen. Die Vorzentrierung kann eine zu starke Relativbewegung der Sekundärmasse zur Primärmasse beispielsweise während eines Transports vor dem Einbau in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs begrenzen, so dass eine Beschädigung von Komponenten des Drehschwingungsdämpfers vermieden werden kann. Vorzugsweise ist im montierten Zustand des Drehschwingungsdämpfers ein schleifender Relativkontakt im Bereich der Vorzentrierung vermieden. Durch die Anordnung der Vorzentrierung radial außerhalb zum Innendurchmesser des Ausgangsflanschs ist die Zugänglichkeit des Ausgangsflanschs für den Spanndorn der Wuchtmaschine nicht beeinträchtigt.
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Vorzugsweise weist die Primärmasse eine zum Innendurchmesser der Primärmasse nach radial außen versetzte Vorzentrierfläche zur Vorzentrierung der Sekundärmasse, insbesondere des Ausgangsflanschs, an der Primärmasse auf. Die Vorzentrierfläche der Primärmasse kann beispielsweise durch einen Absatz und/oder ein separat befestigtes Deckblech ausgebildet werden. Der Innendurchmesser der Primärmasse kann zur Zentrierung an dem Spanndorn der Wuchtmaschine verwendet werden, während die nach radial außen versetzte Vorzentrierfläche zur Vorzentrierung mit der Sekundärmasse verwendet werden kann. Die Zugänglichkeit der Innenseite der Primärmasse und die Zugänglichkeit des Ausgangsflanschs für den Spanndorn der Wuchtmaschine ist dadurch nicht beeinträchtigt.
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Besonders bevorzugt weist die Primärmasse ein separates über ein Befestigungsmittel befestigbares Deckblech zur Ausbildung der Vorzentrierfläche auf, wobei insbesondere das Deckblech einen in axialer Richtung umgebogenen rohrförmigen ersten Zentrieransatz aufweist. Die Primärmasse kann eine Schwungscheibe aufweisen, mit der beispielsweise ein Starterkranz verbunden sein kann, um ein Startmoment zum Starten eines Kraftfahrzeugmotors in den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs einzuleiten. Durch das Deckblech braucht die Schwungscheibe nicht mit einer hohen Genauigkeit hergestellt oder spanend bearbeitet zu sein, um die Vorzentrierfläche bereitzustellen. Stattdessen kann die Vorzentrierfläche durch die axiale Materialdicke des Deckblechs oder durch den durch Umformen ausgebildeten ersten Zentrieransatz kostengünstig ausgebildet sein. Die Schwungscheibe und das Deckblech können jeweils eine Durchgangsöffnung aufweisen, durch die das als Schraube ausgestaltete Befestigungsmittel hindurchgeführt werden kann, um die Primärmasse des Drehschwingungsdämpfers beispielsweise mit einer Motorwelle des Kraftfahrzeugmotors zu verschrauben. Besonders bevorzugt kann das Befestigungsmittel einen Schraubenkopf aufweisen, der in radialer Richtung betrachtet den ersten Zentrieransatz vollständig überdeckt. Insbesondere steht der Schraubenkopf in axialer Richtung zur Sekundärmasse hin weiter ab als der erste Zentrieransatz, so dass der erste Zentrieransatz nicht über die axiale Erstreckung des Schraubenkopfs hinaus absteht. Dadurch wird der axiale Bauraumbedarf des Drehschwingungsdämpfers durch die die Ausbildung des ersten Zentrieransatzes und/oder das Vorsehen des Deckblechs nicht erhöht.
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Insbesondere weist der Ausgangsflansch einen in axialer Richtung umgebogenen rohrförmigen zweiten Zentrieransatz auf, wobei der zweite Zentrieransatz radial außen eine Außenzentrierfläche zur Vorzentrierung der Sekundärmasse an der Primärmasse und radial innen eine Innenzentrierfläche zur Zentrierung der Sekundärmasse an einem Spanndorn einer Wuchtmaschine aufweist. Der zweite Zentrieransatz des Ausgangsflanschs kann an beiden Mantelflächen genutzt werden. Dadurch kann mit genau einem Bauteil einerseits die Vorzentrierung der Sekundärmasse an der Primärmasse und andererseits die Zentrierung der Sekundärmasse an dem Spanndorn während des Auswuchtens realisiert werden. Die Bauteileanzahl und der erforderliche Bauraumbedarf kann dadurch gering gehalten werden.
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Vorzugsweise ist ein mittelbar oder unmittelbar an der Primärmasse und mittelbar oder unmittelbar an dem Ausgangsflansch angreifendes Abstützelement zur Abdichtung des Aufnahmeraums und/oder zur Bereitstellung einer Reibungskraft vorgesehen, wobei das Abstützelement radial außerhalb zum Innendurchmesser des Ausgangsflanschs, insbesondere radial außerhalb zu einer Vorzentrierung zwischen der Primärmasse und der Sekundärmasse, vorzugsweise radial außerhalb zu dem Deckblech und besonders bevorzugt radial außerhalb zu einer in der Primärmasse vorgesehenen Montageöffnung zur Befestigung der Ausgangsnabe mit dem Ausgangsflansch mit Hilfe eines durch die Montageöffnung geführten Werkzeugs angeordnet ist. In dem Aufnahmeraum kann ein Schmiermittel, beispielsweise Schmierfett, vorgesehen sein, das von dem Abstützelement in dem Aufnahmeraum zurückgehalten werden kann. Zudem kann das Abstützelement eine reibungsbehaftete Relativbewegung zur Primärmasse und/oder zur Sekundärmasse ausführen, wodurch eine bewusste reibungsbedingte Dämpfung in das aus der Primärmasse, der Sekundärmasse und dem Energiespeicherelement zusammengesetzte schwingungsfähige Feder-Masse-System eingebracht wird, um ein resonanzbedingtes Aufschaukeln von Drehschwingungen zu dämpfen. Wenn das Abstützelement vergleichsweise weit radial außen positioniert ist, kann eine besonders gute Dichtheit des Aufnahmeraums erreicht werden, während radial innerhalb zu dem Abstützelement die Dichtheit ansonsten beeinträchtigende Öffnungen in der Primärmasse und/oder in der Sekundärmasse vorgesehen sein können.
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Besonders bevorzugt weist das Abstützelement mindestens eine Vorzentrierfläche zur Vorzentrierung der Primärmasse und/oder zur Vorzentrierung der Sekundärmasse auf. Wenn das Abstützelement in der Nähe der Vorzentrierung positioniert ist, kann zusätzlich oder alternativ die Vorzentrierung zumindest teilweise durch das Abstützelement erfolgen. Das Abstützelement kann hierzu beispielsweise mit der Primärmasse oder mit der Sekundärmasse fest verbunden sein, so dass ein von diesem Bauteil abstehender Zentrieransatz für die Vorzentrierung eingespart werden kann. Eine Mantelseite des Abstützelements kann für die Vorzentrierung des anderen Bauteils verwendet werden, während ein zu diesem anderen Bauteil hin weisende Stirnseite, insbesondere bewusst reibungsbehaftet, an diesem anderen Bauteil abgleiten kann.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Wuchten eines Drehschwingungsdämpfers, der wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, bei dem ein Spanndorn im Wesentlichen zentral in den Drehschwingungsdämpfer eingesteckt wird, wobei der Spanndorn zunächst in die Primärmasse und nachfolgend in die Sekundärmasse eingesteckt wird, ein erste Innenfläche der Primärmasse an einer ersten Mantelfläche des Spanndorns zentriert wird und eine zweite Innenfläche des Ausgangsflanschs an einer zweiten Mantelfläche des Spanndorns zentriert wird. Insbesondere wird nachfolgend der Drehschwingungsdämpfer mit Hilfe des Spanndorns in Rotation versetzt, um eine Unwucht des Drehschwingungsdämpfers messen und nachfolgend eliminieren zu können. Durch den geringen Innendurchmesser des Ausgangsflanschs kann die Sekundärmasse beim Auswuchten durch einen an der Seite der Primärmasse eingeführten Spanndorn über den Ausgangsflansch bei einer nahezu beliebigen Ausgestaltung der übrigen Sekundärmasse zentriert werden, so dass ein leichtes Auswuchten von unterschiedlichen Bauformen von Drehschwingungsdämpfern ermöglicht ist.
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Insbesondere wird der Spanndorn zu jedem Zeitpunkt radial und/oder axial zu einer Innenseite der Ausgangsnabe, insbesondere zu einer Steckverzahnung der Ausgangsnabe, beabstandet positioniert. Da die Zentrierung der Sekundärmasse an dem Spanndorn durch den Ausgangsflansch realisiert ist, braucht der Spanndorn nur soweit in den Drehschwingungsdämpfer hineinragen, dass der Spanndorn den Ausgangsflansch erreicht. Der Spanndorn kann dadurch kürzer und kostengünstiger ausgestaltet sein. Ein Kontakt des Spanndorns mit der Ausgangsnabe kann bewusst vermieden werden, so dass auch die Steckverzahnung der Ausgangsnabe nicht von dem Spanndorn und den beim Auswuchten auftretenden Kräften beschädigt werden kann.
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Vorzugsweise wird an einer von der Sekundärmasse weg weisenden Axialseite der Primärmasse eine Wuchtmasse angebracht. Durch die Wuchtmasse kann eine beim Auswuchten ermittelte Unwucht des Drehschwingungsdämpfers im Wesentlichen eliminiert werden. Die Wuchtmasse kann hierbei an einer Stelle an der Primärmasse angebracht werden, wo genügend Bauraum für die Wuchtmasse bauraumneutral geschaffen werden kann. Vorzugsweise wird die Wuchtmasse in einem Radiusbereich radial innerhalb eines für das Energiespeicherelement vorgesehenen Radiusbereich angebracht. Eine Schwungscheibe der Primärmasse kann radial innerhalb zu dem Energiespeicherelement zu der Sekundärmasse hin, insbesondere in den Aufnahmeraum hinein, ein Vertiefung und/oder Abkröpfung ausbilden, um den Bauraum für die Wuchtmasse auszubilden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
- 1: eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers,
- 2: eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers,
- 3: eine schematische Schnittansicht einer dritten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers,
- 4: eine schematische Schnittansicht einer vierten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers,
- 5: eine schematische Schnittansicht einer fünften Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers und
- 6: eine schematische Schnittansicht einer sechsten Ausführungsform eines Drehschwingungsdämpfers.
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Der in 1 am Beispiel eines Zweimassenschwungrads zur Drehschwingungsdämpfung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs dargestellte Drehschwingungsdämpfer 10 weist eine um eine Drehachse 12 rotierbare Primärmasse 14 auf. Die Primärmasse 14 weist ein mit einer Antriebswelle 16 eines Kraftfahrzeugmotors verschraubbares Schwungrad 18 und einen mit dem Schwungrad 18 verschweißten Deckel 20 auf, die einen ringförmigen Aufnahmeraum 22 begrenzen, in dem ein als Bogenfeder ausgestaltetes Energiespeicherelement 24 angeordnet ist. Die Primärmasse 14 kann über in den Aufnahmeraum 22 abstehende Einprägungen tangential an einem Ende des Energiespeicherelements 24 anschlagen. An einem anderen Ende kann das Energiespeicherelement 24 zur Drehmomentübertragung an einen in den Aufnahmeraum 22 radial hineinragenden Ausgangsflansch 26 einer zu der Primärmasse 14 begrenzt verdrehbaren Sekundärmasse 28 tangential anschlagen. Die Sekundärmasse 28 weist eine mit dem Ausgangsflansch 26 vernietete Zusatzmasse 30 und eine mit dem Ausgangsflansch 26 vernietete Ausgangsnabe 32 auf. Die Ausgangsnabe 32 kann radial innen eine Steckverzahnung 34 aufweisen, über welche die Ausgangsnabe 32 drehmomentübertragend mit einer zu einem Kraftfahrzeuggetriebe des Kraftfahrzeugs führenden Welle 36 drehfest verbunden werden kann. Mit der Sekundärmasse 28 ist zusätzlich eine an dem Deckel 20 abgleitenden Dichtmembran 38 vernietet, um den Aufnahmeraum 22 abzudichten.
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Die Primärmasse 14 kann mit Hilfe von als Schrauben ausgestalteten Befestigungsmitteln 40 mit der Antriebswelle 16 verschraubt werden. Mit Hilfe der selben Befestigungsmittel 40 kann ein Deckblech 42 mit der Primärmasse 14 verbunden werden. Das Deckblech 42 weist einen in axialer Richtung abstehenden rohrförmigen ersten Zentrieransatz 44 auf, der mit einem in axialer Richtung abstehenden rohrförmigen zweiten Zentrieransatz 46 des Ausgangsflanschs 26 eine Vorzentrierung 48 zur groben Zentrierung der Sekundärmasse 28 an der Primärmasse 14 ausbildet. Hierzu weist der erste Zentrieransatz 44 des Deckblechs 42 radial innen eine zum zweiten Zentrieransatz 46 weisende Vorzentrierfläche 50 auf, während der zweite Zentrieransatz 46 radial außen eine zum ersten Zentrieransatz 44 weisende Außenzentrierfläche 52 aufweist.
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Der Innendurchmesser des Ausgangsflanschs 26 ist hierbei kleiner als der Innendurchmesser der Schwungscheibe 18 der Primärmasse 14. Dadurch ist es möglich zum Auswuchten des Drehschwingungsdämpfers 10 von der Seite der Primärmasse 14 her einen gestuften Spanndorn 54 einer Wuchtmaschine einzustecken, der mit einer ersten Mantelfläche 56 über eine Innenseite der Schwungscheibe 18 die Primärmasse 14 und mit einer zweiten Mantelfläche 58 über eine von dem zweiten Zentrieransatz 46 des Ausgangsflansch 26 radial innen ausgebildete Innenzentrierfläche 60 die Sekundärmasse 28 zentriert und einspannt. Während des Auswuchtprozesses kann an einer von der Sekundärmasse 28 weg weisenden Axialseite der Primärmasse 14 eine Wuchtmasse 62 angebracht werden, um eine Unwucht des Drehschwingungsdämpfers 10 zu kompensieren.
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Im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen dem ersten Zentrieransatz 44 des Deckblechs 42 und dem Ausgangsflansch 26 ein axiales Abstützelement 64 vorgesehen, das einerseits den Aufnahmeraum 22 abdichtet und andererseits als Reibeinrichtung eine bewusste Reibungskraft zwischen der Primärmasse 14 und der Sekundärmasse 28 aufprägt. Wie in 2 dargestellt kann das Abstützelement 64 auch zwischen der Schwungscheibe 18 und dem zweiten Zentrieransatz 46 radial innerhalb zu dem Abdeckblech 42 vorgesehen sein. Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers 10 ist im Vergleich zu der in 2 dargestellten Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers 10 das Abstützelement 64 etwas radial außerhalb des Abdeckblechs 42 vorgesehen, wobei das Abstützelement 64 auch vergleichsweise nahe am Energiespeicherelement 24 positioniert sein kann, wie in 4 dargestellt, so dass eine in der Schwungscheibe 18 gegebenenfalls vorgesehen Montageöffnung 66 außerhalb des abgedichteten Aufnahmeraums 22 radial innerhalb zu dem Abstützelement 64 liegt.
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Bei der in 5 dargestellten Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers 10 ist im Vergleich zu der in 1 dargestellten Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers 10 der erste Zentrieransatz 44 entfallen, so dass die Vorzentrierfläche 50 alleine von der Materialdicke des Deckblechs 42 ausgebildet ist. Das Deckblech 42 ist dadurch besonders einfach und kostengünstig ausgestaltet.
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Bei der in 6 dargestellten Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers 10 ist im Vergleich zu der in 1 dargestellten Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers 10 sowohl der erste Zentrieransatz 44 als auch der zweite Zentrieransatz 46 entfallen. Die Vorzentrierung 48 ist in diesem Fall durch das Abstützelement 64 realisiert, das in radialer Richtung einerseits an dem Abdeckblech 42 und andererseits an dem Ausgangsflansch 26 in Kontakt geraten kann, um eine grobe Zentrierung der Sekundärmasse 28 an der Primärmasse 14 zu erreichen. Hierzu kann das Abstützelement 64 beispielsweise einen in eine Öffnung des Ausgangsflanschs 26, insbesondere mit Presspassung, hineinragenden Noppen aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Drehschwingungsdämpfer
- 12
- Drehachse
- 14
- Primärmasse
- 16
- Antriebswelle
- 18
- Schwungrad
- 20
- Deckel
- 22
- Aufnahmeraum
- 24
- Energiespeicherelement
- 26
- Ausgangsflansch
- 28
- Sekundärmasse
- 30
- Zusatzmasse
- 32
- Ausgangsnabe
- 34
- Steckverzahnung
- 36
- Welle
- 38
- Dichtmembran
- 40
- Befestigungsmittel
- 42
- Deckblech
- 44
- erster Zentrieransatz
- 46
- zweiter Zentrieransatz
- 48
- Vorzentrierung
- 50
- Vorzentrierfläche
- 52
- Außenzentrierfläche
- 54
- Spanndorn
- 56
- ersten Mantelfläche
- 58
- Innenzentrierfläche
- 60
- Innenzentrierfläche
- 62
- Wuchtmasse
- 64
- Abstützelement
- 66
- Montageöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015221022 A1 [0002]