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Die vorliegende Erfindung geht von einem gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches konzipierten elektrischen Schneidklemmverbinder aus.
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Derartige Schneidklemmverbinder werden unter anderem zum Anschluss von fliegenden Enden von Kabeln an elektrische/elektronische Installationsgeräte verwendet. Von Vorteil bei derartigen Schneidklemmverbindern ist, dass ein ansonsten notwendiges vorheriges Freilegen des elektrischen Leiters des anzuschließenden isolierten Kabels vermieden ist. Beschrieben ist ein solcher elektrischer Schneidklemmverbinder beispielsweise in
EP 0 753 899 A1 . Bei diesem vorbekannten Schneidklemmverbinder wird das ankommende Ende eines bezüglich seines elektrischen Leiters isolierten Kabels in einen als Stellelement dienenden Stellhebel eingeführt. Der Stellhebel verfügt hierzu über eine als Bohrung ausgeführte Kabelaufnahme. Der Stellhebel ist angelenkt an einen Kontaktträger des elektrischen Schneidklemmverbinders, der korrespondierend zu der Kabelaufnahme des Stellhebels ein elektrisches, als Schneidklemme ausgelegtes Kontaktelement aufweist. Das von dem Kontaktträger gehaltene Kontaktelement weist eine gegabelte bzw. nach Art eines schneidenartigen Schlitzes ausgeführte Leiteraufnahme auf, damit beim Eindrücken des Kabels in die Leiteraufnahme durch entsprechendes Verstellen des Stellhebels sich diese Leiteraufnahme in die elektrische Isolierung des Kabels einschneidet und den darin befindlichen elektrischen Leiter kontaktiert. Die Kabelaufnahme bei diesem Schneidklemmverbinder verläuft in Längserstreckung des Stellhebels und somit rechtwinklig zu seiner Schwenkachse. Dabei ist vorgesehen, dass das sich in die Isolierung einschneidende Kontaktelement relativ nah zur Schwenkachse des Stellhebels angeordnet ist, um ein Eindrücken des Kabels mit seiner Isolierung in die Leiteraufnahme des Kontaktelementes mit einem relativ geringen Kraftaufwand zu ermöglichen. Bei diesem vorbekannten Schneidklemmverbinder kann der Stellhebel auch zwei parallele Kabelaufnahmen aufweisen. Sodann können mit einer Bewegung beim Schließen des Stellhebels die in den Kabelaufnahmen befindlichen Kabelenden mit ihren elektrischen Leitern an das der jeweiligen Kabelaufnahme zugeordnete Kontaktelement angeschlossen werden. Ein derartig ausgebildeter Schneidklemmverbinder besteht jedoch aus einer Vielzahl von aufwendig herzustellenden Einzelteilen, die darüber hinaus ein beachtliches Bauvolumen benötigen, was in vielen Anwendungsfällen nicht immer zur Verfügung steht.
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Ausgehend von einem derart ausgebildeten elektrischen Schneidklemmverbinder liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen elektrischen Schneidklemmverbinder zu schaffen, welcher bei kostengünstiger Herstellung einen besonders kompakten Aufbau aufweist und bei welchem sich der Kontaktierungsvorgang durch eine Drehbewegung bei vergleichsweise geringem Kraftaufwand bewerkstelligen lässt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale gelöst.
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Bei einer solchen Ausbildung ist besonders vorteilhaft, dass der Schneidklemmverbinder Kontaktteile aufweist, die im Wesentlichen in gekrümmter Form blattartig ausgebildet sind, weil sich solche Kontaktteile auf besonders einfache Art und Weise herstellen und montieren lassen. Zudem weisen solche Kontaktteile bei kompakten Abmessungen vergleichsweise lang ausgebildete, als Schneiden ausgeführte Leiteraufnahmen auf. Die jeweils in Umfangsrichtung verlaufende, als Schneide ausgebildete Leiteraufnahme, ist dabei in der Lage, ausgehend von ihrem freien Endbereich sukzessive mittels besonders geringem Kraftaufwand, in die Isolierung des zu kontaktierenden Kabels einzuschneiden, bis letztendlich die Kontaktierung des elektrischen Leiters des Kabels erfolgt. Auch wenn durch einen einzigen Betätigungsvorgang die beiden elektrischen Leiter von zwei Kabeln gleichzeitig kontaktiert werden sollen, ist dies wegen des sukzessiven Einschneidens der V-förmig ausgebildeten Leiteraufnahme in die Isolierung mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand möglich.
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Je nach gewünschter Anwendung können einzelne oder alle Kontaktelemente zum Beispiel in einem gehäuseseitig bzw. sockelteilseitig vorzusehenden Kontaktträger angeordnet sein. Dabei können Kontaktelemente je nach Anwendung gemeinsam einem Potential oder verschiedenen Potentialen zugeordnet sein. Dieses bedeutet, dass Kontaktelemente oder Gruppen von Kontaktelementen entsprechend gegeneinander isoliert oder aber miteinander verschaltet sein müssen. Wesentlich ist dabei, an welche elektrischen/elektronischen Komponenten die Kontaktteile angebunden sind. Auch kann die drehbewegliche Lagerung der als Drehdorn ausgebildeten Stellelemente durch einen solchen Kontaktträger realisiert sein.
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Eine bevorzugte Verwendung eines solchen Schneidklemmverbinders erfolgt bei elektrischen/elektronischen Installationsgeräten, an die mehrere elektrische Kabel anzuschließen sind, die jeweils einen elektrischen Leiter beinhalten. Solche elektrischen/elektronischen Installationsgeräte sind oftmals als Schalter, Taster, Dimmer, Kommunikationsgeräte, Steuertableaus, Schutzkontaktsteckdosen usw. ausgeführt, die im Rahmen einer gebäudesystemtechnischen Installation Verwendung finden. Oftmals handelt es sich bei solchen Installationsgeräten um Unterputzgeräte. Montiert befindet sich dann das Sockelteil eines solchen Installationsgerätes oftmals in einer zuvor in eine Wand eingebrachten Unterputzdose. In diese münden auch die gebäudeseitig verlegten Kabel. Ein Anschließen derselben an das Installationsgerät erfolgt vor dem Einsetzen desselben in seine Unterputzdose. Ein solches Installationsgerät kann ein oder mehrere Schneidklemmverbinder mit einem oder mehreren Kontaktelementen aufweisen. Dieses kann zum Beispiel abhängig sein von der Anzahl der anzuschließenden Kabelenden und der durch das Installationsgerät mittels seiner elektrischen/elektronischen Komponenten zu realisierenden Funktionen. Bevorzugt werden die als Drehdorn ausgebildeten Stellelemente und die zugehörigen blattartigen Kontaktelemente von einem Kontaktträger gehalten, der sich an der Rückseite des Sockelteiles des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes befindet.
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Besonders vorteilhaft ist des Weiteren, dass eine hebelunterstützte Betätigung erfolgen kann, indem platzsparend in dem als Drehdorn ausgebildeten Stellelementen eine Schraubendreheraufnahme eingeformt ist, in die die Klinge eines Schraubendrehers eingesetzt und dann dieser als Betätigungswerkzeug zur Verstellung des Drehdorns ausgenutzt werden kann. Genauso gut kann es vorteilhaft sein, einen Betätigungshebel direkt an die als Drehdorn ausgebildeten Stellelemente anzuformen, um eine Betätigung mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand zu realisieren.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben. Anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels sei die Erfindung im Prinzip näher erläutert, dabei zeigen:
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1: prinziphaft eine Rückansicht eines zur Installation in eine Unterputzdose vorgesehenen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes, in räumlicher Darstellung;
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2: prinziphaft ein Kontaktelement in Zuordnung zu einem Stellelement, in räumlicher Darstellung.
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Wie aus den Figuren hervorgeht, ist ein elektrischer Schneidklemmverbinder 1 vorgesehen, der an einem elektrischen Installationsgerät angebracht ist, welches als Unterputzgerät der Gebäudesystemtechnik ausgeführt ist. Dieses elektrische/elektronische Installationsgerät weist einen Träger 2 auf, welcher an einem Sockelteil 3 befestigt ist. Der Träger 2 dient wie üblich zur Wandbefestigung des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes, wenn dieses in eine Unterputzdose eingesetzt worden ist. Während sich das Sockelteil 3 rückseitig am Träger 2 befindet, können der Vorderseite des Trägers 2 zum Beispiel ein oder mehrere Bedienelemente, ein Steckdosenzentralstück, ein Touchscreen usw. zugeordnet sein. Zur Befestigung an der Unterputzdose verfügt der Träger 2 wie üblich über mehrere, in den Figuren nicht näher dargestellte Öffnungen und/oder Befestigungskrallen. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem elektrischen/elektronischen Installationsgerät um einen Tastschalter, weshalb dessen Schneidklemmverbinder 1 vier blattartig ausgebildete Kontaktelemente 4 und vier je als zylindrischer Drehdorn ausgeführte Stellelemente 6 aufweist.
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Wie des Weiteren aus den Figuren hervorgeht, ist jedes der vier Kontaktelemente 4 (in gekrümmter Form blattartig) als Schneidklemme ausgebildet und weist jeweils zwei Leiteraufnahmen 5 auf. In die beiden Leiteraufnahmen 5 kann mittels je eines zugeordneten Stellelementes 6 (zylindrischer Drehdorn) ein elektrischer Leiter L des anzuschließenden Kabels K durch Einschneiden der Isolierung I des Kabels K eingedrückt und dabei kontaktiert werden. Jedes der vier Stellelemente 6 ist drehbeweglich gelagert und mit einem angeformten Hebel 9 zur Betätigung versehen. Durch die als Drehbewegung ausgeführte Verstellung wird dabei das in der zugehörigen Kabelaufnahme 7 befindliche Kabel K in die Leiteraufnahme 5 des Kontaktelementes 4 eingedrückt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel weist jedes Stellelement 6 zwei Kabelaufnahmen 7 zur Aufnahme je eines Kabelendes eines anzuschließenden Kabels K auf.
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Wie zudem aus den Figuren hervorgeht, sind die vier Kontaktelemente 4 jeweils in gekrümmter Form blattartig ausgebildet, dabei erstrecken sich die beiden Leiteraufnahmen 5 jeweils in Umfangsrichtung des Kontaktelementes 4 und weisen jeweils eine V-förmige Ausbildung auf. Zum Einschneiden der Isolierung I ist jede Leiteraufnahme 5 durch zwei gegenüberliegende Schneiden gebildet. Das jeweils zugeordnete Stellelement 6 ist als zylindrischer Drehdorn ausgeführt und weist zwei Kabelaufnahmen 7 auf, die jeweils mit einem Kabel K bestückt werden können. Die vier Stellelemente 6 (Drehdorn) sind jeweils drehbeweglich am Sockelteil 3 bzw. an einem zum Sockelteil 3 gehörigen Kontaktträger 8 gelagert. Die blattartig ausgebildeten Kontaktelemente 4 weisen jeweils zwei Leiteraufnahmen 5 auf, die derart V-förmig ausgeführt sind, dass bei der Drehbewegung des Stellelementes 6 ein sukzessives Einschneiden in die Isolierung I des Kabels K bei besonders geringem Kraftaufwand erfolgt. Die beiden Leiteraufnahmen 5 sind bezüglich der Drehachse des Stellelementes 6 mit Abstand zueinander in einer Reihe im Kontaktelement 4 vorhanden. Das blattartig ausgebildete Kontaktelement 4 umfasst die Außenseite des als zylindrischer Drehdorn ausgeführten Stellelementes 6 partiell und stellt somit einen Teil der Außenseite des Gesamtgebildes dar. Das Sockelteil 3 und sein Kontaktträger 8 bestehen aus einem, gute Isoliereigenschaften aufweisenden, Kunststoffmaterial.
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Wie des Weiteren aus den Figuren ersichtlich ist, sind die vier Kontaktelemente 4 und die vier zugehörigen Stellelemente 6 des Schneidklemmverbinders 1 jeweils einem Eckbereich des rechteckig ausgeführten Kontaktträgers 8 zugeordnet. Die vier Kontaktelemente 4 sind entsprechend der auszuführenden Funktionen und ihrer Anbindungen an die elektrischen/elektronischen Komponenten des Installationsgerätes gegeneinander isoliert oder miteinander verschaltet im Kontaktträger 8 des Schneidklemmverbinders 1 angeordnet, so dass die Kontaktelemente 4 mit dem funktionszugehörigen Potenzial in Verbindung stehen bzw. gebracht werden können. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sind an ein Kontaktelement 4, wie bereits erwähnt, jeweils zwei Kabel K bzw. dessen elektrischer Leiter L anschließbar. Die vier Stellelemente 6 sind, wie bereits erwähnt, als zylindrischer Drehdorn ausgebildet und jeweils mit zwei als Sackloch ausgeführten Kabelaufnahmen 7 versehen, so dass ein Einsteckanschlag für die einzuführenden Kabelenden gebildet ist.
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Der Schneidklemmverbinder 1 des vorliegenden elektrischen/elektronischen Installationsgerätes weist also vier Kontaktelemente 4 mit jeweils zwei Leiteraufnahmen 5 und vier Stellelemente 6 mit jeweils zwei Kabelaufnahmen 7 zur Kontaktierung von möglicherweise acht Kabeln K bzw. dessen elektrischer Leiter L auf. Vorteilhafterweise ist der Kontaktträger 8 an der dem Träger 2 abgewandten Rückseite des Sockelteiles 3 des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes angebracht, um die damit einhergehenden montagetechnischen und Bauraum sparenden Vorteile ausnutzen zu können.
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Wie bereits erwähnt, ist der Träger 2 zum wandseitigen Festlegen des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes vorgesehen und weist dazu wie üblich, der Einfachheit halber in den Zeichnungen nicht dargestellte, Öffnungen und Befestigungskrallen auf.
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Um auf platzsparende Art und Weise eine komfortable Betätigung zu realisieren, ist an jedes der Stellelemente 6 ein Betätigungshebel 9 angeformt und weisen die blattartig ausgebildeten Kontaktelemente 4 Leiteraufnahmen 5 auf, die V-förmig ausgeführt sind.
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Es ist somit ein elektrischer Schneidklemmverbinder 1 realisiert, welcher bei kostengünstiger Herstellung einen besonders kompakten Aufbau aufweist und bei welchem sich der Kontaktierungsvorgang durch eine Drehbewegung mit einem vergleichsweise geringen Kraftaufwand bewerkstelligen lässt.
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Die im Wesentlichen in gekrümmter Form blattartig ausgeführten Kontaktelemente 4 lassen sich auf besonders einfache Art und Weise herstellen und montieren und weisen bei kompakten Abmessungen vergleichsweise lang ausgeführte, als Schneiden ausgebildete Leiteraufnahmen 5 auf, wobei die in Umfangsrichtung verlaufenden Leiteraufnahmen 5 durch ihre V-förmige Ausbildung in der Lage sind, ausgehend von ihren freien Endbereichen (Öffnungsbereich) ein sukzessives Einschneiden der Isolierung I des zu kontaktierenden Kabels K mit besonders geringem Kraftaufwand vorzunehmen, bis letztendlich die Kontaktierung des elektrischen Leiters L erfolgt. Somit ist es auch möglich, bei geringem Kraftaufwand die gleichzeitige Kontaktierung von zwei Kabeln K bzw. dessen Leiter L durchzuführen. Besonders vorteilhaft ist des Weiteren, dass der an jedes Stellelement 6 angeformte, zur Betätigung vorgesehene Hebel 9 bei geringem Raumbedarf vergleichsweise lang ausgeführt ist. Das ist insbesondere deshalb möglich, weil die einander gegenüberliegend angeordneten Stellelemente 6 gegenläufig betätigbar am Kontaktträger 8 gelagert sind. Zudem sind die Betätigungshebel 9 der beiden Stellelemente 6 in Bezug auf die Drehachsen höhenversetzt zueinander angeordnet, so dass fast die gesamte Seitenlänge des Kontaktträgers 8 auch als Länge für den Hebel 9 ausgenutzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidklemmverbinder
- 2
- Träger
- 3
- Sockelteil
- 4
- Kontaktelemente
- 5
- Leiteraufnahme
- 6
- Stellelemente
- 7
- Kabelaufnahme
- 8
- Kontaktträger
- 9
- Hebel
- I
- Isolierung
- K
- Kabel
- L
- Leiter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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