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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stoffverdeck für ein Kraftfahrzeug mit einem ersten Rahmenelement und einem zweiten Rahmenelement, einem Verdeckstoff, der zwischen den Rahmenelementen angeordnet ist und an den Rahmenelementen festgelegt ist, und wenigstens einem Spannseil, das sich wenigstens teilweise entlang des Seitenrandes des Verdeckstoffs zwischen den Rahmenelementen erstreckt.
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Derartige Stoffverdecke dienen dazu, einen offenen oder teilweise offenen Personenkraftwagen zu verschließen.
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Im Stand der Technik ist es allgemein bekannt, Stoffverdecke zum Öffnen und Schließen mit Verdeckhaltern bzw. Querspriegeln auszustatten, zwischen denen ein Verdeckstoff gespannt wird, um eine im Wesentlichen ebene Dachfläche zu bilden. Um an den Seitenrändern des Verdeckstoffs eine definierte starre Seitenkante im geschlossenen Zustand zu erzielen, werden zwischen den Verdeckhaltern Stahlseile entlang der Seitenkante gespannt, die mittels Spanneinrichtungen entlang einer beispielsweise gebogenen Seitenkante des Verdeckstoffs geführt sind, um eine entsprechend steife Verdeckkante zu bilden, die mit einem Seitenfenster eine im Wesentlichen regendichte Verbindung bildet. Eine derartige Stoffverdeckkonstruktion mit Spannseilen an den Seitenkanten ist beispielsweise bekannt aus der
DE 10 2010 055 588 A1 .
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Nachteilig dabei ist es, dass das Spannseil auf die Seitenkante nur dann eine Querkraft ausüben kann, sofern die Lagerpunkte des Spannseils bzw. die Spannvorrichtung relativ zu der Seitenkante versetzt angeordnet sind. Diese Anordnung ist technisch aufwendig und nicht in allen Konstruktionsvarianten von Stoffverdecken möglich.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Stoffverdeck für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, das mit geringem technischem Aufwand eine verbesserte stabile Seitenkante des Verdeckstoffs aufweist.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Stoffverdeck dadurch gelöst, dass an dem Spannseil das Spannelement geführt ist, das an dem Seitenrand des Verdeckstoffs derart abgestützt ist, dass eine Zugkraft des Spannseils eine Querkraft auf den Seitenrand des Verdeckstoffs bewirkt.
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Dadurch, dass das Spannelement an dem Spannseil geführt und an dem Seitenrand des Verdeckstoffs abgestützt ist, kann durch geradliniges Spannen des Spannseils eine Querkraft auf den Seitenrand des Verdeckstoffs ausgeübt werden, und zwar entsprechend der Größe des Spannelements bzw. des Abstands zwischen dem Seitenrand und dem Spannseil, der durch das Spannelement definiert ist, so dass eine erhöhte Querkraft auf den Seitenrand des Verdeckstoffs ausgeübt werden kann. Dadurch kann eine starre und stabile Seitenkante des Verdeckstoffs bereitgestellt werden, wobei das Spannseil lediglich in einer geraden Richtung zwischen den Rahmenelementen gespannt ist und keine entsprechende Versetzung der Lagerpunkte nötig ist. Folglich kann mit geringem technischem Aufwand eine verbesserte Stabilität der Seitenkante des Verdeckstoffs erzielt werden, wodurch gleichzeitig die Vibrationseigenschaft des Verdeckstoffs und die Regendichtigkeit der Seitenkante verbessert ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird somit vollständig gelöst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Stoffverdeck eine langgestreckte Rahmenleiste auf, die entlang des Seitenrandes angeordnet ist, die mit dem Verdeckstoff verbunden ist.
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Dadurch kann die Steifigkeit des Seitenrandes des Verdeckstoffs weiter verbessert werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Rahmenleiste den Verdeckstoff an dem Seitenrand an zwei entgegengesetzten Seiten umgibt.
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Dadurch kann der Seitenrand besonders fest in der Rahmenleiste gelagert werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Rahmenleiste im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist.
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Dadurch kann die Montage der Rahmenleiste besonders einfach ausgeführt werden, da die U-förmige Rahmenleiste lediglich auf den Seitenrand des Verdeckstoffs aufgesteckt werden muss.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn das Spannelement an einer Innenseite der Rahmenleiste abgestützt ist.
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Dadurch kann das Spannelement besonders fest und effektiv gelagert werden und besonders effektiv die Querkraft auf den Seitenrand ausüben.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn das Spannseil an einem Seitenrand des Stoffverdecks mit den Rahmenelementen verbunden ist.
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Durch diese Lagerung des Spannseils an dem Seitenrand des Stoffverdecks kann eine besonders große Querkraft auf den Seitenrand mittels des Spannelements ausgeübt werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn das Spannseil zwischen den Rahmenelementen und dem Spannelement entlang des Seitenrandes geführt ist.
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Dadurch kann eine besonders große Querkraft auf den Seitenrand ausgeübt werden, da ein Winkel des Spannseils zwischen dem Spannelement und dem Seitenrand vergrößert werden kann.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn das Spannelement langgestreckt ausgebildet ist und das Spannseil durch das Spannelement von dem Seitenrand beabstandet ist.
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Dadurch kann die Querkraft weiter erhöht werden und gleichzeitig der Seitenrand des Verdeckstoffs über einen vergrößerten Abschnitt stabilisiert bzw. fixiert werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn das Spannseil durch eine Schließbewegung des Stoffverdecks gespannt wird.
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Dadurch kann das Spannseil mit technisch geringem Aufwand bedarfsorientiert gespannt und entsprechend eingesetzt werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Rahmenelemente Querrahmenelemente sind, die sich zwischen zwei entgegengesetzten Seitenrändern des Stoffverdecks erstrecken.
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Dadurch kann das Stoffverdeck mit einer geringen Anzahl von Bauteilen effektiv gespannt werden.
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Im Ergebnis kann durch das erfindungsgemäße Stoffverdeck eine stabile und regendichte Verbindung zwischen dem Seitenrand des Verdeckstoffs und einer Seitenscheibe des Kraftfahrzeugs gebildet werden, die gleichzeitig eine geringe Neigung zu Vibrationen aufweist.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines offenen Personenkraftwagens mit geschlossenem Stoffverdeck sowie eine Detailzeichnung des Stoffverdecks;
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2 eine schematische Darstellung eines Seitenrandes des Stoffverdecks mit Spannseil und Spannelement; und
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3 eine schematische Schnittdarstellung des Seitenrandes des Stoffverdecks mit Spannelement.
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In 1 ist eine Teilansicht eines Kraftfahrzeugs dargestellt, das allgemein mit 10 bezeichnet ist. Das Kraftfahrzeug 10 ist ein offener Personenkraftwagen, das ein Stoffverdeck 12 aufweist, welches an dem Kraftfahrzeugaufbau 14 anordenbar und von diesem entfernbar ist. Das Stoffverdeck 12 ist zwischen einer Windschutzscheibe 16 und einem Überrollbügel 18 des Kraftfahrzeugaufbaus angeordnet und schließt seitlich mit Seitenscheiben 20 des Kraftfahrzeugs 10 ab. Der offene Personenkraftwagen 10 kann mittels des Stoffverdecks 12 verschlossen werden und schließt mit dem Kraftfahrzeugaufbau 14 und den Seitenscheiben 20 regendicht ab.
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In 1 ist ferner eine Detailzeichnung eines Seitenrandes 22 des Stoffverdecks schematisch dargestellt. Das Stoffverdeck 12 weist einen flexiblen Verdeckstoff 24 auf, der in einem vorderen Bereich mit einem beweglichen Rahmenelement 26 und in einem hinteren Bereich mit einem hinteren Rahmenelement 28, das als Flächenspriegel 28 ausgebildet ist, fest verbunden ist. An dem Seitenrand 22 des Verdeckstoffs 24 ist eine Rahmenleiste 30 entlang des Seitenrandes 22 angeordnet, die eine seitliche Einfassung des Verdeckstoffs 24 bildet. An dem Seitenrand 22 ist ferner ein Spannseil 32 angeordnet, das entlang des Seitenrandes 22 zwischen dem vorderen Rahmenelement 26 und dem hinteren Rahmenelement 28 gespannt ist, um den Seitenrand 22 zu stabilisieren, wie es im Folgenden näher erläutert ist.
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In 2 ist eine schematische Detailansicht des Stoffverdecks 12 dargestellt, wobei aus Übersichtsgründen der Verdeckstoff 24 entfernt wurde. Gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei hier lediglich die Besonderheiten erläutert sind.
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Das Spannseil 32 ist zwischen dem vorderen Rahmenelement 26 und dem hinteren Rahmenelement 28 angeordnet bzw. gespannt, wobei Lagerpunkte 34 des Spannseils 32 an dem Seitenrand 22 des Stoffverdecks 12 angeordnet sind, so dass das Spannseil 32 entlang des Seitenrandes 22 des Verdeckstoffs 24 geführt ist. An dem Seitenrand 22 ist die Rahmenleiste 30 angeordnet, die eine seitliche Begrenzung des Verdeckstoffs 24 bildet. An dem Spannseil 32 ist ein Spannelement 36 gelagert, das an dem Seitenrand 22 des Verdeckstoffs abgestützt ist und das Spannseil 32 von dem Seitenrand 22 beabstandet. Wenn das Spannseil 32 in einer axialen Richtung zwischen den Rahmenelementen 26 und 28 mit einer Axialkraft gespannt wird, wie es durch Pfeile 38 angedeutet ist, bewirkt das Spannelement 36 eine Querkraft auf den Seitenrand 22 des Verdeckstoffs 24, wie es durch einen Pfeil 40 angedeutet ist.
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Das Spannelement 36 ist in einer axialen Richtung des Spannseils 32 langgestreckt ausgebildet und mittels einer Mehrzahl von Klemmelementen an dem Spannseil 32 fixiert. Das Spannelement 36 ist ferner trapezförmig ausgebildet und stützt sich insbesondere an der Rahmenleiste 30 ab, um den Verdeckstoff 24 in eine Richtung nach außen zu spannen, um so den Verdeckstoff 24 nach außen hin zu fixieren. Dadurch kann eine regendichte Verbindung des Seitenrandes 22 mit der Seitenscheibe 20 gebildet werden und gleichzeitig Vibrationen bzw. Flattern des Verdeckstoffs 24 vermieden werden.
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In 3 ist eine schematische Schnittansicht des Seitenrandes entlang der Linie A-A aus 2 schematisch dargestellt. Gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei hier lediglich die Besonderheiten erläutert sind.
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Das Spannseil 32 ist mittels des Spannelements 36, das an der Rahmenleiste 30 gelagert bzw. abgestützt ist, von dem Seitenrand 22 des Verdeckstoffs 24 beabstandet, so dass die axiale Spannkraft 38, die auf das Spannseil 32 ausgeübt wird, die Querkraft 40 in Richtung des Seitenrandes 22 bewirkt. Der Verdeckstoff 24 ist in der Rahmenleiste 30 festgelegt bzw. fixiert. Die Rahmenleiste 30 weist im Querschnitt im Wesentlichen eine U-Form auf und umgibt an dem Seitenrand 22 den Verdeckstoff 24 von beiden entgegengesetzten Seiten. Zwischen dem Verdeckstoff 24 und der Rahmenleiste 30 ist ferner eine Verbindungsspange 42 angeordnet, mittels der die Rahmenleiste 30 mit dem Verdeckstoff 24 verbunden ist. An einer Innenseite des Verdeckstoffs ist ferner ein Verdeckhimmel 44 angeordnet, der in 3 lediglich schematisch angedeutet ist.
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Insgesamt kann durch das Spannelement 36 auf den Seitenrand 22 eine verbesserte Querkraft 40 ausgeübt werden, so dass der Verdeckstoff 24 in eine Richtung nach außen gespannt wird und dadurch eine verbesserte Anbindung an die Seitenscheibe 20 erzielt wird. Dadurch können Vibrationen des Verdeckstoffs 24 vermieden werden und eine verbesserte Regendichtheit des Stoffverdecks 12 im Allgemeinen erreicht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010055588 A1 [0003]