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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stapeln lamellenartiger Produkte zu einem geraden, zylinderförmigen Stapel mit einer Ober- und einer Unterseite sowie mindestens zwei im Abstand zueinander angeordneten Seitenflächen, wobei sich der Stapel zwischen Ober- und Unterseite in eine Länge (X), zwischen den Seitenflächen in eine Breite (Y) und zwischen einer Vorder- und Rückseite senkrecht zur Breite des Stapels in eine Höhe (Z) erstreckt. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- – Anheben der Produkte in Richtung der Länge (X) entgegen der Schwerkraft von unten nach oben in den Stapel in einem Stapelnest,
- – Kraftbeaufschlagung zumindest auf die Seitenflächen des Stapels, um die Produkte gegen ein Absacken in Richtung der Schwerkraft in dem Stapelnest zu halten, wobei die Kraftbeaufschlagung auf die Seitenflächen (4) in dem Stapel quer zur Richtung der Schwerkraft eine Vorspannung erzeugt, die den Stapel auch beim Hinzufügen weiterer Produkte zusammenhält,
- – Hinzufügen weiterer Produkte von der Unterseite zu dem Stapel unter Aufrechterhaltung der Kraftbeaufschlagung, bis eine vorgegebene Anzahl zu stapelnder Produkte in einem fertig gestellten Stapel enthalten ist.
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Derartige Stapelaufgaben übereinstimmender Produkte ergeben sich beispielsweise beim Zusammenfügen der Kernpakete von Transformatoren oder der Lamellen von Kupplungen. Bereits beim Stapeln wird eine gewünschte Vorspannung in dem Stapel erzeugt, die auch beim Hinzufügen einzelner Produkte aufrechterhalten werden kann. Bei dem Hinzufügen weiterer Produkte werden die lamellenartigen Produkte aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften geringfügig gestaucht, wodurch in dem Stapel in vertikaler Richtung eine Vorspannung aufgebaut wird. Die Kraftbeaufschlagung auf die Seitenflächen der Produkte in dem Stapel wird beim Hinzufügen weiterer Produkte aufrechterhalten. Die Gegenkraft zum Aufbau der Vorspannung in vertikaler Richtung resultiert aus dem Eigengewicht der bereits im Stapelnest enthaltenen Produkte und wird insbesondere zusätzlich dadurch erhöht, dass auf den Stapel von seiner Oberseite mit einer Gegenhalteeinheit eine zusätzliche Kraft ausgeübt wird. Diese Kraft kann während des Stapelvorgangs abhängig von der Stapelhöhe fortlaufend verändert werden (z. B. durch Gewichtsbelastung mit 20, 40, 60, 80 kg). Der vorgespannte fertig gestellte Stapel wird mit einer Entnahme- und Verpressvorrichtung unter Aufrechterhaltung der Vorspannung aus der Vorrichtung entnommen und verpresst, in dem die Entnahme- und Verpressvorrichtung in Richtung der Länge (X) auf die Ober- und Unterseite des Stapels eine Kraft ausübt. Die Entnahme- und Verpressvorrichtung ist beispielsweise als C-förmiger Greifer ausgeführt, deren freie horizontale Schenkel aufeinander zu bewegbar und unter Einwirkung einer hinreichenden Haltekraft an der Ober- und Unterseite des Stapels zur Anlage bringbar sind. Anschließend wird die Kraftbeaufschlagung auf die Seitenflächen des Stapels und ggf. durch den Gegenhalter zeitweilig aufgehoben. Nun kann die Entnahme- und Verpressvorrichtung den unter Kompression stehenden Stapel aus dem Stapelnest entfernen. Das Stapelnest steht für neue Stapelaufgaben zur Verfügung.
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Ein derartiges Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung ist aus der
WO 2010/100049 A1 bekannt, deren Offenbarung zur Durchführung des Verfahren sowie dem Aufbau der Vorrichtung in die vorliegende Anmeldung ausdrücklich mit einbezogen wird.
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Toleranzen der Abmessungen der lamellenartigen Produkte führen zu Abweichungen der Länge des Stapels, die je nach Anwendung nicht hinnehmbar sind. Darüber hinaus können Toleranzen der lamellenartigen Produkte in der Breite und Höhe ebenfalls Probleme beim Verbau des Stapels bereiten.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art derart weiterzubilden, dass trotz vorhandener Längentoleranzen der lamellenartigen Produkte eine Soll-Länge des Stapels gewährleistet werden kann.
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Außerdem soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art durch die weiteren Schritte:
- – Erfassen der Abmessung jedes Produktes in Richtung der Länge (X),
- – Ermittlung der Abweichung der erfassten Abmessung zu einem Sollwert für die Abmessung des Produktes in Richtung der Länge (X),
- – Entnehmen und Zusammenpressen des fertig gestellten Stapels mittels einer Entnahme- und Verpressvorrichtung, wobei der Stapel in Richtung der Länge (X) auf ein Sollmaß unter Berücksichtigung der ermittelten Abweichungen der erfassten Abmessungen der Produkte zusammengepresst wird,
gelöst.
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Vor dem Anheben der Produkte in den Stapel werden deren Abmessungen in Richtung der Länge (X) automatisch erfasst. Die erfassten Daten der Abmessungen des eine vorgegebene Anzahl zu stapelnder Produkte umfassenden Stapels werden gespeichert. Die Abweichungen der erfassten Abmessungen zu einem Soll-Wert für die Abmessung des Produktes in Richtung der Länge (X) werden ermittelt. Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Anzahl zu stapelnder Produkte werden die Abweichungen verwendet, um die Parameter für das Zusammenpressen des fertig gestellten Stapels durch die Entnahme- und Verpressvorrichtung individuell zu berechnen und der Entnahme- und Verpressvorrichtung unmittelbar zur Verfügung zu stellen, so dass diese trotz der Längentoleranzen der Einzelprodukte den fertig gestellten Stapel auf das Soll-Maß verpresst.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die weiteren Schritte:
- – Erfassen der Abmessung jedes Produktes in Richtung der Höhe (Z) vor dem Anheben des Produkts,
- – Ermittlung der Abweichung der erfassten Abmessung zu einem Sollwert für die Abmessung des Produktes in Richtung der Höhe (Z),
- – Anheben des Produkts mit einer Druckplatte in Richtung der Länge (X), wobei ein sich in Richtung der Breite (Y) erstreckender Rand des Produktes an einem verstellbaren Anschlag der Druckplatte anliegt,
- – Verstellen des Anschlags in Richtung der Höhe (Z) unter Berücksichtigung der ermittelten Abweichung der erfassten Abmessung des Produktes in Richtung der Höhe (Z).
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Die ermittelten Abweichungen der erfassten Abmessungen zu dem Soll-Wert für die Abmessung des Produktes in Richtung der Höhe (Z) werden verwendet, um zielgerichtet mit dem verstellbaren Anschlag die Produkte in dem Stapel in Richtung der Höhe (Z) funktionsoptimal zu positionieren. Dabei kann es von Bedeutung sein, dass die Ränder sämtlicher Produkte an der Vorder- oder Rückseite des Stapels miteinander fluchten.
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Um die Produkte unabhängig von deren Breitentoleranz zu zentrieren, umfasst das Verfahren in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung den Schritt, dass jedes Produkt in der Breite (Y) in Bezug auf einen festen Punkt an der Druckplatte zentriert wird. Das Zentrieren erfolgt insbesondere beim Übernehmen des Produktes von einer insbesondere oberhalb der Druckplatte in die Stapelvorrichtung einschwenkbaren Produktaufnahme mittels der Druckplatte.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Erfassen der Abmessungen vor dem oder während des Anheben(s) der Produkte in das Stapelnest. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, die Abmessungen der lamellenartigen Produkte zu erfassen, während diese sich noch in der einschwenkbaren Aufnahme befinden. Darüber hinaus schließt das Verfahren auch die Erfassung der Abmessungen der lamellenartigen Produkte nach dem Anheben in das Stapelnest ein. Die vorzugsweise berührungslosen Längenmesssysteme zum Erfassen der Abmessungen der lamellenartigen Produkte sind jedoch vorzugsweise entlang des Bewegungswegs der Druckplatte der Hubeinrichtung angeordnet.
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Das berührungslose Erfassen der Abmessungen kann beispielsweise mit einer Kamera oder einem Laser-Scanner im Wege der Triangulation erfolgen. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit einer direkten Längenmessung, beispielsweise mit Hilfe eines taktilen Tasters.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche 8–12.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Aufsicht auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens im Schnitt
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2 eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung ohne Hubeinrichtung sowie
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3 einen schematischen Schnitt durch die Vorrichtung jedoch mit Darstellung der Hubeinrichtung,
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4 eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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5 eine Detailansicht der Anordnung der Hubeinrichtung,
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6 eine Detailansicht eines Sperrelementes für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
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7 eine Detailansicht entsprechend 5 mit Darstellung eines Längenmesssystems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
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8 eine Detailansicht einer Druckplatte der Hubeinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Vorrichtung (1) zum Stapeln lamellenartiger Produkte (2) zu einem geraden, zylinderförmigen Stapel (3) besteht im Wesentlichen aus einem an jeder Seitenfläche (4) des Stapels (3) zur Anlage bringbaren Zugmitteltrieb (5), einer optionalen in vertikaler Richtung beweglichen, auf der Oberseite (6) des Stapels (3) zur Anlage bringbaren Gegenhalteeinheit (7) sowie einer in vertikaler Richtung zur Unterseite (8) des Stapels (3) verfahrbaren Hubeinrichtung (9).
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Ferner ist zwischen der Hubeinrichtung (9) und der Unterseite (8) des Stapels (3) ein Drehtisch (10) angeordnet, der die Produkte zur Übergabe an die Hubeinrichtung (9) bereithält. Ferner besitzt die Vorrichtung einen Rahmen (11) zur Aufnahme der Zugmitteltriebe (5), der Führungen sowie der Gegenhalteeinheit (7) einschließlich deren Führungselemente.
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Das Stapelnest für den Stapel (3) wird von den beiden symmetrisch angeordneten Zugmitteltrieben (5) gebildet. Jeder Zugmitteltrieb (5) weist als Zugmittel ein Transportband (12) auf, das zwischen einer unteren und einer oberen Umlenkrolle (13a, b) umläuft. Die Umlenkrollen (13a, b) weisen einen Freilauf (14) auf, der als Rücklaufsperre eine Abwärtsbewegung des an dem Stapel (3) anliegenden Transportbandes (12) unterbindet.
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Die Zugmitteltriebe (5) sind auf Höhe der oberen und unteren Umlenkrolle (13a, b) jeweils durch einen Querhub-Zylinder (15) an dem Rahmen (11) der Vorrichtung angeschlagen. Die Querhub-Zylinder (15) haben die Funktion, einen variablen Anpressdruck des Transportbandes (12) entlang der Berührfläche zum Stapel (3) zu erzeugen. Die synchron betätigbaren Querhub-Zylinder (15) erlauben aufgrund ihres Verstellweges (16) ein vollständiges Abrücken des Zugmitteltriebs (5) von den Seitenflächen (4) des Stapels (3). Die beiden Transportbänder (12) dienen gemeinsam mit den beiden an der Rückseite des Stapels (3) anliegenden Führungsstangen (18) der Führung des Stapels (3) während des Stapelvorgangs. Entlang der Berührflächen zwischen Stapel (3) und Transportband (12) sind, wie insbesondere in 2 angedeutet, Stützrollen (19) angebracht. Diese freilaufenden Stützrollen (19) dienen dazu, die Reibung beim Aufwärtshub des Stapels in Richtung des Pfeils (20) zu mindern. Beim Aufwärtshub werden die lamellenartigen Produkte geringfügig gestaucht, wodurch in dem Stapel in vertikaler Richtung eine Vorspannung aufgebaut wird. Dabei kommt es zu einer geringfügigen Relativbewegung zwischen den Seitenrändern der Produkte (2) und den anliegenden Transportbändern (12) der Produkte, die durch die Stützrollen besser kontrollierbar ist. Des Weiteren tragen die Stützrollen zu einer geradlinigen Führung des Stapels (3) in vertikaler Richtung während des Stapelvorgangs bei.
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Die optionale Gegenhalteeinheit (7) umfasst einen an einer Gleitführung (21) geführten Block (22), an dem eine Gegenhalteplatte (23) befestigt ist, die auf der Oberseite (6) des Stapels (3) während des Stapelvorgangs aufliegt. Wie aus 2 schematisch erkennbar, weist die Gegenhalteplatte (23) an ihrer Vorderseite eine Aussparung (24) auf, um die Entnahme des Stapels (3) nach Erreichen von dessen Soll-Höhe mit einer Entnahme- und Verpressvorrichtung zu ermöglichen.
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Die Gegenhalteeinheit (7) belastet den Stapel mit einer Kraft, die aus ihrem Gewicht und einem insbesondere druckmittelbetriebenen Zylinder (25) resultiert. Um die Kraftbeaufschlagung durch die Gegenhalteeinheit (7) nach Beendigung des Stapelvorgangs zeitweilig aufzuheben, wird die Gegenhalteeinheit (7) mit dem Zylinder (25) in eine obere Endstellung in Richtung des Pfeils (26) verfahren.
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Die Hubeinrichtung (9) besteht im Wesentlichen aus mindestens einem in X-Richtung (46) verfahrbaren Hubzylinder (28), an dessen mindestens einer Kolbenstange eine Druckplatte (29) befestigt ist, die im Detail in 7 dargestellt ist. Zwischen der unteren Umlenkrolle (13a) und der abgesenkten Druckplatte (29) ist der um eine Achse (30) drehbar gelagerte Drehtisch (10) angeordnet. Am äußeren Umfang des Drehtisches (10) sind mehrere Produktnester (31) angeordnet, die beispielsweise als Durchgänge mit einem umlaufenden Rand ausgeführt sein können, auf dem die lamellenartigen Produkte (2) randseitig aufliegen. Vorzugsweise sind die Produktnester (31) als austauschbare Einsätze in dem Drehtisch (10) ausgeführt, so dass sie an unterschiedliche Produkte (2) angepasst werden können. Der Durchgang in jedem Produktnest (31) ist so groß, dass die Druckplatte (29) ihn ungehindert passieren kann. Dies erlaubt es, dass die Druckplatte (29) während ihrer Aufwärtsbewegung in X-Richtung (46) zunächst die zu stapelnden Produkte (2) bzw. das zu stapelnde Produkt (2) aus dem Produktnest (31) übernimmt und dies(e) bei Erreichen des Stapelniveaus (32) der Unterseite (8) des Stapels (3) hinzufügt. Das Stapelniveau (32) befindet sich auf Höhe der Achsen der unteren Umlenkrollen (13a). Bei Erreichen des Stapelniveaus (32) gelangen die seitlichen Ränder der Produkte (2) zwischen die Transportbänder (12) der gegenüberliegenden Zugmitteltriebe (5).
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Um ein Absacken des Stapels (3) in dem Stapelnest, insbesondere bei nicht ausreichender Kraftbeaufschlagung auf die Seitenflächen durch die Transportbänder (12) zu verhindern, kann die Vorrichtung (1) mindestens ein um eine Achse (39) drehbares Sperrelement (38) mit einer Anschlagfläche (40) aufweisen, die zeitweilig randseitig an der Unterseite (8) des Stapels (3) zur Anlage bringbar ist (vgl. 6). Das Sperrelement (38) untergreift mit der Anschlagfläche (40) den Rand (41) des Stapels (3) an dessen Unterseite (8). Die dem Stapel (3) hinzuzufügenden Produkte (2) gleiten mit ihrem hinteren, den Führungsstäben (34) zugewandeten Rand längs einer Gleitfläche (43) des Sperrelementes (38). Das durch eine Druckfeder (43) belastete Sperrelement (38) schwenkt dadurch beim Hinzufügen weiterer Produkte (2) kurzfristig im Uhrzeigersinn um die Achse (39) und gibt die Unterseite (8) des Stapels frei. Sobald die weiteren Produkte (2) dem Stapel (3) hinzugefügt wurden, schnappt das Sperrelement (38) aufgrund der Federbelastung zurück und die Anschlagfläche (40) gelangt wieder unter den unteren Rand (41) des Stapels.
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Nach Beendigung des Stapelvorgangs in einer Stapelhöhe H wird der Stapel (3) über eine nicht dargestellte Entnahme- und Verpressvorrichtung entnommen. Die Entnahme- und Verpressvorrichtung ist insbesondere als C-förmiger Rahmen mit relativ zueinander beweglichen Schenkeln ausgeführt. Der C-förmige Rahmen übernimmt von der Vorderseite den Stapel (3) aus dem Stapelnest. Ein Schenkel untergreift dabei die Unterseite (8) des Stapels (3), während der andere freie Schenkel des C-förmige Rahmens der Entnahmevorrichtung in die Aussparung (24) der Gegenhalteplatte (23) eingreift und damit auf der Oberseite (6) des Stapels zur Anlage gelangt. Von dem derart fixierten Stapel (3) wird anschließend die Gegenhalteplatte (23) mit Hilfe des Zylinders (25) in die obere Endstellung bewegt. Außerdem werden mittels der Querhub-Zylinder (15) die an der linken und rechten Seitenfläche (4) anliegenden Zugmitteltriebe (5) von dem Stapel (3) abgerückt, um das Ausfahren des in dem C-förmigen Rahmen weiterhin unter Kompression stehenden Stapels (3) aus dem Stapelnest zu ermöglichen. Das Stapelnest steht nunmehr für eine weitere Stapelaufgabe zur Verfügung.
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4 zeigt eine detailliertere Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (1) zum Stapeln lamellenartiger Produkte (2). Abweichend zu der Vorrichtung nach den 1–3 weist der Zugmitteltrieb (5) kein Transportband, sondern eine segmentierte Kette (33) auf. 4 zeigt den Stapel (3) kurz vor dem Hinzufügen mehrerer lamellenartiger Produkte (2) von unten in das Stapelnest. Der Stapel (3) ist an einem Absacken in Richtung der Schwerkraft durch die beidseitig an den Seitenflächen (4) anliegenden Ketten (33) gehindert, die Bestandteil von Zugmitteltrieben (5) mit einem Freilauf sind. Aus 4 ist erkennbar, dass die an den beiden Führungsstäben (34) geführte Gegenhalteeinheit (7) mit ihrer Gegenhalteplatte (23) bündig auf der Oberseite (6) des Stapels (3) aufliegt.
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Mit dem Anheben der Druckplatte (29) werden die Produkte (2) von der Produktaufnahme (35) abgehoben und von unten gegen den im Stapelnest gehaltenen Stapel (3) gedrückt, wodurch der zwischen den beiden Zugmitteltrieben (5) befindliche Stapel (3) nach oben gedrückt und komprimiert wird. Die erforderliche Gegenkraft für die Kompression des Stapels wird einerseits durch das Eigengewicht des Stapels (3) und andererseits durch die Gegenhalteeinheit (7) ausgeübt. Die Querhub-Zylinder (15) greifen bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung jeweils an einem an dem Rahmen (11) um eine senkrechte Achse in einer horizontalen Ebene schwenkbaren Tragarm (36a, b) an, wobei an dem oberen Tragarm (36a) die oberen und an dem unteren Tragarm (36b) die unteren Zahnräder des Zugmitteltriebs (5) für die Umlenkung der segmentierten Kette (33) angeordnet sind.
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Um die an den Seitenflächen (4) anliegenden Zugmitteltriebe (5) außer Wirkung zu bringen, werden die Tragarme (36a, b) zu beiden Seiten mittels des Querhub-Zylinders (15) um die rahmenfeste Schwenkachse weggeschwenkt.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die zuvor anhand der 1–6 beschriebene Vorrichtung ein Längenmesssystem (44) zum Erfassen der Abmessung jedes Produktes (2) in Richtung (46) der Länge (X) und in Richtung der (27) der Höhe (Z) auf. Die Z-Richtung erstreckt sich von einer Vorderseite (45) des Stapels (3) in Richtung zu dessen Rückseite (17). Das Längenmesssystem (44) kann, wie in 7 in der rechten Bildhälfte dargestellt, beispielsweise als Kamera ausgeführt sein, deren Objektiv auf den in Z-Richtung verlaufenden Rand des Produktes (2) gerichtet ist.
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Alternativ kann das Längenmesssystem die in der linken Bildhälfte von 7 dargestellten Laser-Sensoren (44b) zum Durchführen einer Längenmessung der Produkte (2) in X- und Z-Richtung im Wege der Triangulation aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet wie folgt:
Die Produkte (2) werden mit Hilfe des Drehtisches (10) in die Vorrichtung (1) zum Stapeln der Produkte (2) eingeschwenkt. Das Längenmesssystem (44) erfasst die Maße der Produkte (2) in X- und Z-Richtung. Eine in der in 7 nicht dargestellte Steuerung ermittelt die Abweichungen der erfassten Abmessungen in Richtung (46) der Länge (X) zu einem Soll-Wert für die Abmessung des Produktes in dieser Richtung sowie die Abweichung der erfassten Abmessung des Produktes in Richtung (27) der Höhe (Z) zu einem Soll-Wert für diese Abmessung. Die ermittelten Abweichungen in Richtung der Länge (X) werden verwendet, um die Parameter (Kraft und Weg) zu berechnen, mit der die Entnahme- und Verpressvorrichtung dem fertig gestellten Stapel (3) aus dem Stapelnest entnimmt und zusammenpresst. Hierdurch wird die Soll-Vorgabe der Stapellänge in X-Richtung, die sich aus einer vorgegebenen Anzahl von gestapelten Produkten (3) mit Solllänge ergibt, mittels der Entnahme- und Pressvorrichtung gewährleistet.
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Um die Produkte (2) in dem Stapel (3) optimal zu positionieren, kann die Steuerung darüber hinaus einen in 8 dargestellten, zweiteiligen Anschlag (48) der Druckplatte (29) in Richtung der Höhe (Z) verstellen, wobei die ermittelten Abweichungen der erfassten Abmessungen der Produkte in Richtung der Höhe (Z) von dem Sollwert von der Steuerung berücksichtigt werden. Hierdurch ist es möglich, unabhängig von Höhentoleranzen der Produkte (2), die Produkte (2) in dem Stapel (3) an der Vorder- oder Rückseite sämtlich fluchtend zueinander auszurichten. Alternativ lassen sich Fertigungstoleranzen der Produkte (2) gleichmäßig auf die Vorder- und Rückseite des Stapels (3) aufteilen. Der Anschlag (48) wird entsprechend der Berechnung des in der Steuerung hinterlegten Algorithmus verstellt.
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Um die Produkte (2) vor dem Anheben in den Stapel (3) auch in Richtung der Breite (Y) unabhängig von deren Breitentoleranz zu zentrieren, sind auf der Druckplatte Zentriermittel (49) derart angeordnet, dass jedes Produkt (2) in der Breite (Y) in Bezug auf die Zentriermittel (49) beim Zuführen des Produktes von dem Drehtisch (10) zentriert wird. Bei dem Zentriervorgang gelangt der insbesondere aus der Aufsicht in 1 erkennbare schmalere Teil (2a) des Produktes (2) zwischen die Zentriermittel (49), wobei das Produkt (2) entlang sich verjüngender Gleitflächen (50) auf eine mehrteilige Auflage (51) aufgleitet. Das derart in der Produktaufnahme (29) in Y-Richtung zentrierte Produkt, wird gegen den verstellbaren Anschlag (48) durch einen pneumatischen Antrieb (52) gepresst. Alternativ kann eine Kraftbeaufschlagung durch Federkraft erfolgen.
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Mit Hilfe der Vorrichtung werden nacheinander so viele Produkte in Richtung (46) der Länge X von unten in den Stapel (3) angehoben, bis die vorgegebene Anzahl der Produkte für den fertigen Stapel erreicht ist.
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Mit Hilfe der Entnahme- und Verpressvorrichtung wird der in dem Stapelnest vorkomprimierte Stapel (
3) entnommen und zugleich auf der Basis der von der Steuerung ermittelten Werte und des in der Steuerung hinterlegten Algorithmus für die Kraft und den Weg der gegeneinander beweglichen Arme der Entnahme- und Verpresseinheit auf das Sollmaß des Stapels (
3) zusammengepresst. Bezugszeichenliste
Nr. | Bezeichnung |
1 | Vorrichtung |
2 | Produkte |
3 | Stapel |
4 | Seitenfläche |
5 | Zugmitteltrieb |
6 | Oberseite |
7 | Gegenhalteeinheit |
8 | Unterseite |
9 | Hubeinrichtung |
10 | Drehtisch |
11 | Rahmen |
12 | Transportband |
13a, b | Umlenkrolle |
14 | Freilauf |
15 | Querhub-Zylinder |
16 | Verstellweg |
17 | Rückseite |
18 | Führungsstangen |
19 | Stützrollen |
20 | Aufwärtshub |
21 | Gleitführung |
22 | Block |
23 | Gegenhalteplatte |
24 | Aussparung |
25 | Zylinder |
26 | Pfeils |
27 | Richtung der Höhe (Z) |
28 | Hubzylinder |
29 | Druckplatte |
30 | Drehachse |
31 | Produktnester |
32 | Stapelniveau |
33 | Kette |
34 | Führungsstäbe |
35 | Produktaufnahme |
36a, b | Tragarm |
37a, b | Zahnräder |
38 | Sperrelement |
39 | Achse |
40 | Anschlagfläche |
41 | Rand |
42 | Druckfeder |
43 | Gleitfläche |
44 | Längenmesssystem |
44a | Kamera |
44b | Laser-Sensoren |
45 | Vorderseite |
46 | Richtung der Länge (X) |
47 | Richtung der Breite (Y) |
48 | Anschlag |
49 | Zentriermittel |
50 | Gleitfläche |
51 | Auflage |
52 | Pneumatischer Antrieb |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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